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Verse 1-3

Tot in Vergehungen und Sünden


Im 1. Kapitel konntest du sehen, was bereits vor Grundlegung der Weltalles im Herzen Gottes war. Kapitel 2 wird dir deutlich machen, was Gott in deinem Leben auf der Erde mit dir getan hat und was dein Platz in der Welt ist. Es geht hier nicht so sehr um die Ratschlüsse Gottes, die haben wir in Kapitel 1 gesehen. Doch nun zeigt Gott seine Gnade und Kraft, womit Er zu Werke gegangen ist, um seine Ratschlüsse auszuführen. Denn nur Gott konnte etwas an dem Zustand verändern, in dem wir waren. In den Eph 2,1-10 wird die Kraft Gottes im Lebendigmachen derer sichtbar, die tot waren. In den Eph 2,11-22 zeigt sich seine Kraft darin, dass Er die nahe herzubringt, die fern waren.

Eph 2,1. Die Eph 2,1-3 beschreiben, wer der Mensch von Natur aus ist, was seine Werke sind und welchem Einfluss er unterworfen ist. Von Natur aus ist der Mensch tot; seine Werke (Taten) tut er unter dem Einfluss des Teufels und dadurch in Ungehorsam gegenüber Gott. Der erste Vers schließt an den letzten Vers des vorangegangenen Kapitels an (Eph 1,20). Dort ging es um den Tod Christi, in den Er sich freiwillig begab. Hier geht es um unseren Tod, in den wir durch eigene Schuld gekommen waren. Du stehst hier am Startpunkt deines Lebens als Christ. Dieser Startpunkt ist der Tod. „Tod“ bedeutet hier, dass in der menschlichen Natur nicht die geringste Spur von Leben zu finden ist, die auf Gott ausgerichtet wäre.

Allerdings gab es Bewegung, eine bestimmte Form von Leben. Es ist ja die Rede von „Vergehungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet“. Doch ein Leben in der Sünde ist kein Leben, es ist Tod. Jeder Schritt wurde ohne die Anerkennung Gottes getan und war deshalb ein Fehltritt. Jeder Weg wurde eingeschlagen, ohne Gott zu fragen, ob es der Weg war, den Er wollte, dass du ihn gehen würdest, und deshalb war es ein Irrweg. Eine gute Illustration dazu findest du in der Geschichte vom verlorenen Sohn in Lukas 15. Der jüngste Sohn verlangt von seinem Vater, dass er seinen Anteil am Erbe vorzeitig haben kann. Dann geht er fort und verprasst seinen ganzen Besitz durch ein zügelloses Leben. Du siehst ihn also mit einer Reihe liederlicher Aktivitäten eifrigst beschäftigt. Doch für seinen Vater war er tot, denn was sagt dieser später? „Dieser mein Sohn war tot“ (Lk 15,24). In 1. Petrus 4 wird in demselben Sinn über Tote gesprochen: „Denn dazu ist auch den Toten gute Botschaft verkündigt worden“ (1Pet 4,6). Hier sind ebenfalls Menschen gemeint, die aktiv am Gesellschaftsleben teilnehmen, doch ohne sich auf Gott auszurichten.

Deine und meine Aktivitäten fielen früher alle in die Kategorie „Vergehungen und Sünden“. Vergehungen haben mit einem Gebot zu tun, das gegeben ist und das bewusst übertreten wird. Sünden sind alle Taten, die getan werden, ohne die Autorität zu berücksichtigen, die über uns steht. So steht in 1. Johannes 3: „Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit“ (1Joh 3,4). Gesetzlosigkeit ist die Nicht-Anerkennung von Autorität, wobei Gott die höchste Autorität ist.

Eph 2,2. Das kennzeichnete unseren Wandel, unser gesamtes Verhalten in der Welt. Dieses Verhalten schloss sich nahtlos an den „Zeitlauf dieser Welt“ an, was sich auf die Grundsätze bezieht, durch die die Welt sich leiten lässt, den Charakter, in dem die Welt sich offenbart. Es ist die Atmosphäre, von der die Welt umgeben ist, die das Streben der Menschen bestimmt und wobei Gott und seine Gedanken völlig außer Betracht bleiben. Gott wird nicht nur ignoriert, sondern alle menschlichen Aktivitäten richten sich gegen Ihn. Der Mensch ist feindlich und in Aufstand.

Hinter diesem Aufstand sitzt ein Regisseur, der bis zum Rand voller Hass gegen Gott und seine Pläne ist: der Fürst „der Gewalt der Luft“, das ist Satan, Gottes unveränderlicher Gegner. Er füllt die ganze Atmosphäre mit seinem grenzenlosen Hass. Jeder Mensch, der nicht mit Gott in Verbindung steht, atmet diese Atmosphäre ein. Er will Gott bei der Ausführung seiner Ratschlüsse soviel wie möglich entgegenarbeiten. Von diesem Geist der Rebellion spricht Hiob in Hiob 21,14: „Und doch sprechen sie zu Gott: Weiche von uns! Und nach der Erkenntnis deiner Wege verlangen wir nicht“ (siehe auch Hiob 22,17). Es geht um das Erkennen der Quelle, aus der alle diese Worte und Taten hervorkommen, wer dahinter steckt. Doch dieser „Geist“, dieses teuflische Superhirn, bildet ein eisenstarkes Duo mit den „Söhnen des Ungehorsams“. Hier steht nicht „Kinder“, sondern „Söhne“. Söhne bezieht sich auf Erwachsensein, auf einsichtiges Handeln.

Wenn du noch eben an Hiob 21,14 zurückdenkst, dann siehst du, dass von einem bewussten Abweisen Gottes die Rede ist. Das ist das Bild, das Gott hier von dir und mir gibt, so waren wir früher, und so ist noch jeder Mensch, der Ihn nicht beachtet. Niemand ist zu entschuldigen, wenn er Gott nicht kennt (Röm 1,18-21). Gegenüber dem, was wir früher waren, steht in 1. Petrus 1, was wir nun sind: „Kinder des Gehorsams“ (1Pet 1,14). Hier steht nicht „Söhne“, weil es hier um die Natur geht, die wir empfangen haben, eine Natur, die durch Gehorsam gekennzeichnet ist. Du hast den Herrn Jesus als dein neues Leben empfangen. Sein Leben war durch und durch Gehorsam. Wenn Er nun dein Leben ist, dann äußert sich dieses Leben bei dir nicht anders als bei Ihm. Leider sind wir als Kinder Gottes nicht immer gehorsam. Das kommt daher, dass wir manchmal unser Fleisch noch wirken lassen.

Eph 2,3. Dann befinden wir uns, was die Praxis betrifft, wieder an der Stelle, wo wir uns früher befanden, als wir „unseren Wandel führten in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten“. Daraus wird deutlich, dass Gefühl, Wille und Verstand nur im Dienst Satans standen. Er gebraucht(e) den gesamten Geist des Menschen für sein bösartiges Ziel.

Ich brauche, denke ich, nicht viel über die Begierden des Fleisches zu sagen. Alles dreht sich um Bedürfnisbefriedigung. Die Welt sorgt dafür und lebt darin. Die Reklame im Fernsehen und auf den Litfaßsäulen am Weg werden beständig schamloser. Auch das Internet ist solch ein Befriediger der Bedürfnisse. Jeder, der nicht davon lassen kann, tut den Willen des Fleisches. Der menschliche Wille ist daran beteiligt. Er entscheidet sich bewusst dafür. Es kann ein Augenblick kommen, wo es zu einer Versklavung wird und jemand willenlos von seinen Begierden weggeschleppt wird. Doch so hat es nicht angefangen. Auch das Denken spielt eine Rolle. Wie oft ist jemand schon zur Befriedigung seiner Begierden gekommen, indem er an bestimmte Dinge dachte. Wenn einem verkehrten Denken nicht Einhalt geboten wird, wird es zu einem Willensentschluss kommen und anschließend zur Tat.

Alles in allem dürfte deutlich sein, dass Menschen, die tot sind in Vergehungen und Sünden, „von Natur Kinder des Zorns“ sind. Hier steht „Kinder“, nicht „Söhne“. Es geht um die Natur, um das, was dem Zustand, in dem jemand sich befindet, eigen ist. Weil dies völlig außerhalb von Gott ist, kann es nur den Zorn Gottes hervorrufen. Gott kann keinen Zustand bestehen lassen, der im Gegensatz zu seinem Wesen ist. Wenn Er auf eine Situation hinwirkt, wo Er „alles in allem“ sein wird (1Kor 15,28), wird Er in seinem Zorn alle wegfegen, die das verhindern wollen. Wenn das auch für dich und mich galt, die gerade so wie „die Übrigen“ unter dem Zorn Gottes waren, was hat Gott dann bewogen, uns dem zu entziehen und uns diese Segnungen zu geben, die unser Denken bei weitem übersteigen? Das werden die folgenden Verse deutlich machen, und dadurch wird unser Erstaunen darüber, wer Gott ist, noch mehr zunehmen.

Lies noch einmal Epheser 2,1–3.

Was sind die Kennzeichen eines Menschen, der kein Kind Gottes ist?

Verse 1-3

Tot in Vergehungen und Sünden


Im 1. Kapitel konntest du sehen, was bereits vor Grundlegung der Weltalles im Herzen Gottes war. Kapitel 2 wird dir deutlich machen, was Gott in deinem Leben auf der Erde mit dir getan hat und was dein Platz in der Welt ist. Es geht hier nicht so sehr um die Ratschlüsse Gottes, die haben wir in Kapitel 1 gesehen. Doch nun zeigt Gott seine Gnade und Kraft, womit Er zu Werke gegangen ist, um seine Ratschlüsse auszuführen. Denn nur Gott konnte etwas an dem Zustand verändern, in dem wir waren. In den Eph 2,1-10 wird die Kraft Gottes im Lebendigmachen derer sichtbar, die tot waren. In den Eph 2,11-22 zeigt sich seine Kraft darin, dass Er die nahe herzubringt, die fern waren.

Eph 2,1. Die Eph 2,1-3 beschreiben, wer der Mensch von Natur aus ist, was seine Werke sind und welchem Einfluss er unterworfen ist. Von Natur aus ist der Mensch tot; seine Werke (Taten) tut er unter dem Einfluss des Teufels und dadurch in Ungehorsam gegenüber Gott. Der erste Vers schließt an den letzten Vers des vorangegangenen Kapitels an (Eph 1,20). Dort ging es um den Tod Christi, in den Er sich freiwillig begab. Hier geht es um unseren Tod, in den wir durch eigene Schuld gekommen waren. Du stehst hier am Startpunkt deines Lebens als Christ. Dieser Startpunkt ist der Tod. „Tod“ bedeutet hier, dass in der menschlichen Natur nicht die geringste Spur von Leben zu finden ist, die auf Gott ausgerichtet wäre.

Allerdings gab es Bewegung, eine bestimmte Form von Leben. Es ist ja die Rede von „Vergehungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet“. Doch ein Leben in der Sünde ist kein Leben, es ist Tod. Jeder Schritt wurde ohne die Anerkennung Gottes getan und war deshalb ein Fehltritt. Jeder Weg wurde eingeschlagen, ohne Gott zu fragen, ob es der Weg war, den Er wollte, dass du ihn gehen würdest, und deshalb war es ein Irrweg. Eine gute Illustration dazu findest du in der Geschichte vom verlorenen Sohn in Lukas 15. Der jüngste Sohn verlangt von seinem Vater, dass er seinen Anteil am Erbe vorzeitig haben kann. Dann geht er fort und verprasst seinen ganzen Besitz durch ein zügelloses Leben. Du siehst ihn also mit einer Reihe liederlicher Aktivitäten eifrigst beschäftigt. Doch für seinen Vater war er tot, denn was sagt dieser später? „Dieser mein Sohn war tot“ (Lk 15,24). In 1. Petrus 4 wird in demselben Sinn über Tote gesprochen: „Denn dazu ist auch den Toten gute Botschaft verkündigt worden“ (1Pet 4,6). Hier sind ebenfalls Menschen gemeint, die aktiv am Gesellschaftsleben teilnehmen, doch ohne sich auf Gott auszurichten.

Deine und meine Aktivitäten fielen früher alle in die Kategorie „Vergehungen und Sünden“. Vergehungen haben mit einem Gebot zu tun, das gegeben ist und das bewusst übertreten wird. Sünden sind alle Taten, die getan werden, ohne die Autorität zu berücksichtigen, die über uns steht. So steht in 1. Johannes 3: „Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit“ (1Joh 3,4). Gesetzlosigkeit ist die Nicht-Anerkennung von Autorität, wobei Gott die höchste Autorität ist.

Eph 2,2. Das kennzeichnete unseren Wandel, unser gesamtes Verhalten in der Welt. Dieses Verhalten schloss sich nahtlos an den „Zeitlauf dieser Welt“ an, was sich auf die Grundsätze bezieht, durch die die Welt sich leiten lässt, den Charakter, in dem die Welt sich offenbart. Es ist die Atmosphäre, von der die Welt umgeben ist, die das Streben der Menschen bestimmt und wobei Gott und seine Gedanken völlig außer Betracht bleiben. Gott wird nicht nur ignoriert, sondern alle menschlichen Aktivitäten richten sich gegen Ihn. Der Mensch ist feindlich und in Aufstand.

Hinter diesem Aufstand sitzt ein Regisseur, der bis zum Rand voller Hass gegen Gott und seine Pläne ist: der Fürst „der Gewalt der Luft“, das ist Satan, Gottes unveränderlicher Gegner. Er füllt die ganze Atmosphäre mit seinem grenzenlosen Hass. Jeder Mensch, der nicht mit Gott in Verbindung steht, atmet diese Atmosphäre ein. Er will Gott bei der Ausführung seiner Ratschlüsse soviel wie möglich entgegenarbeiten. Von diesem Geist der Rebellion spricht Hiob in Hiob 21,14: „Und doch sprechen sie zu Gott: Weiche von uns! Und nach der Erkenntnis deiner Wege verlangen wir nicht“ (siehe auch Hiob 22,17). Es geht um das Erkennen der Quelle, aus der alle diese Worte und Taten hervorkommen, wer dahinter steckt. Doch dieser „Geist“, dieses teuflische Superhirn, bildet ein eisenstarkes Duo mit den „Söhnen des Ungehorsams“. Hier steht nicht „Kinder“, sondern „Söhne“. Söhne bezieht sich auf Erwachsensein, auf einsichtiges Handeln.

Wenn du noch eben an Hiob 21,14 zurückdenkst, dann siehst du, dass von einem bewussten Abweisen Gottes die Rede ist. Das ist das Bild, das Gott hier von dir und mir gibt, so waren wir früher, und so ist noch jeder Mensch, der Ihn nicht beachtet. Niemand ist zu entschuldigen, wenn er Gott nicht kennt (Röm 1,18-21). Gegenüber dem, was wir früher waren, steht in 1. Petrus 1, was wir nun sind: „Kinder des Gehorsams“ (1Pet 1,14). Hier steht nicht „Söhne“, weil es hier um die Natur geht, die wir empfangen haben, eine Natur, die durch Gehorsam gekennzeichnet ist. Du hast den Herrn Jesus als dein neues Leben empfangen. Sein Leben war durch und durch Gehorsam. Wenn Er nun dein Leben ist, dann äußert sich dieses Leben bei dir nicht anders als bei Ihm. Leider sind wir als Kinder Gottes nicht immer gehorsam. Das kommt daher, dass wir manchmal unser Fleisch noch wirken lassen.

Eph 2,3. Dann befinden wir uns, was die Praxis betrifft, wieder an der Stelle, wo wir uns früher befanden, als wir „unseren Wandel führten in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten“. Daraus wird deutlich, dass Gefühl, Wille und Verstand nur im Dienst Satans standen. Er gebraucht(e) den gesamten Geist des Menschen für sein bösartiges Ziel.

Ich brauche, denke ich, nicht viel über die Begierden des Fleisches zu sagen. Alles dreht sich um Bedürfnisbefriedigung. Die Welt sorgt dafür und lebt darin. Die Reklame im Fernsehen und auf den Litfaßsäulen am Weg werden beständig schamloser. Auch das Internet ist solch ein Befriediger der Bedürfnisse. Jeder, der nicht davon lassen kann, tut den Willen des Fleisches. Der menschliche Wille ist daran beteiligt. Er entscheidet sich bewusst dafür. Es kann ein Augenblick kommen, wo es zu einer Versklavung wird und jemand willenlos von seinen Begierden weggeschleppt wird. Doch so hat es nicht angefangen. Auch das Denken spielt eine Rolle. Wie oft ist jemand schon zur Befriedigung seiner Begierden gekommen, indem er an bestimmte Dinge dachte. Wenn einem verkehrten Denken nicht Einhalt geboten wird, wird es zu einem Willensentschluss kommen und anschließend zur Tat.

Alles in allem dürfte deutlich sein, dass Menschen, die tot sind in Vergehungen und Sünden, „von Natur Kinder des Zorns“ sind. Hier steht „Kinder“, nicht „Söhne“. Es geht um die Natur, um das, was dem Zustand, in dem jemand sich befindet, eigen ist. Weil dies völlig außerhalb von Gott ist, kann es nur den Zorn Gottes hervorrufen. Gott kann keinen Zustand bestehen lassen, der im Gegensatz zu seinem Wesen ist. Wenn Er auf eine Situation hinwirkt, wo Er „alles in allem“ sein wird (1Kor 15,28), wird Er in seinem Zorn alle wegfegen, die das verhindern wollen. Wenn das auch für dich und mich galt, die gerade so wie „die Übrigen“ unter dem Zorn Gottes waren, was hat Gott dann bewogen, uns dem zu entziehen und uns diese Segnungen zu geben, die unser Denken bei weitem übersteigen? Das werden die folgenden Verse deutlich machen, und dadurch wird unser Erstaunen darüber, wer Gott ist, noch mehr zunehmen.

Lies noch einmal Epheser 2,1–3.

Was sind die Kennzeichen eines Menschen, der kein Kind Gottes ist?

Verse 4-6

Gott, reich an Barmherzigkeit


Eph 2,4. In den Eph 2,1-3 hast du gesehen, was die Natur des Menschen ist (tot, ohne irgendeine Verbindung mit Gott) und wie er nach seiner Natur handelt. Dies alles fällt unter den Zorn Gottes und ist daher die einzige Aussicht, die der Mensch hat. Ein hoffnungsloseres Bild ist nicht denkbar. Und dann kommen die strahlenden Wörter „Gott aber ...“ Sie bringen eine unerwartete Umkehr dieser aussichtslosen Situation des Menschen und öffnen eine ungekannte Quelle des Segens. Du bekommst einen Blick auf die Natur Gottes und wie Er nach seiner Natur handelt. In Römer 5 und Titus 3 triffst du diese Wörter „Gott aber“ ebenfalls an (Röm 5,8; Tit 3,4). Auch dort sind diese Wörter die Einleitung zu dem, was Gott getan hat, und sie stehen daher im schrillen Gegensatz zu dem, was der Mensch ist und getan hat.

In unserem Vers hat Gott nicht gehandelt (oder handelt nicht), weil wir uns in solchem Elend befanden. Nicht unsere Not steht im Vordergrund. Nein, Gott handelt aus sich selbst heraus, und dadurch wird seine ganze Herrlichkeit offenbar. Gott handelt in dem, was Er hier tut, allein. Hier wird nichts vom Menschen verlangt, es erklingt nicht einmal ein Aufruf zur Bekehrung. Wie sollte ein Toter etwas hören, geschweige denn, befolgen können? Sicher, der Mensch wird aufgerufen, sich zu bekehren, und er ist dafür verantwortlich, auf diesen Aufruf zu hören. Doch diese Seite der Wahrheit findest du im Brief an die Römer.

Im Brief an die Epheser geht alles von Gott aus. Gott ist Liebe, und Barmherzigkeit kommt aus seiner Liebe hervor. Gott ist reich an Barmherzigkeit. Wie reich Er daran ist, siehst du , wenn du an deine hoffnungslose und elende Situation denkst, wie sie in den Eph 2,1-3 beschrieben wird. In seiner großen Barmherzigkeit hat Gott sich zu dir niedergebeugt und dich daraus emporgehoben. In Hesekiel 16 finden wir dazu eine eindrucksvolle Beschreibung (Hes 16,1-14). Wie gesagt, kommt dieses Handeln Gottes aus „seiner vielen Liebe“ hervor. Liebe geht viel weiter als Barmherzigkeit. Barmherzigkeit hat mit dem Elend zu tun, in dem jemand sich befindet. Liebe steht über allem und unabhängig von allem. Gott ist Liebe. Das war Er auch, als es noch keine Sünde gab und es noch keine Barmherzigkeit zu erweisen gab. Da hatte Er es in seinem Herzen, Menschen mit solchen herrlichen, ewigen und himmlischen Segnungen zu segnen, die sich nur ein allmächtiger Gott ausdenken konnte.

Doch wenn Er Menschen segnen will, trifft Er sie in dem Zustand der Eph 2,1-3 an. (Es ist wichtig, immer daran zu denken, dass das der Hintergrund ist, auf dem Gottes Handeln stattfindet.) Wurde Gott dadurch in Verlegenheit gebracht? Das ist unmöglich. Gott wäre nicht Gott, wenn Er die Situation nicht gebrauchen würde, um gerade darin „seine viele Liebe, womit er uns geliebt hat“, erstrahlen zu lassen.

Der Ausdruck, „womit er uns geliebt hat“, kommt auch noch in Johannes 17 vor (Joh 17,26). Ist es nicht eindrucksvoll zu sehen, dass dieser Ausdruck sich dort auf die Liebe des Vaters zum Sohn bezieht? Hier siehst du, dass Gott uns mit derselben Liebe liebt, mit der Er den Sohn liebt. Dadurch wird einmal mehr deutlich, dass es um eine ewige Liebe geht.

Es ist alles ein Handeln der vielen Liebe Gottes. Du siehst, wie alles, was Gott mit uns getan hat, damit zusammenhängt, was Er mit Christus tat. Gottes viele Liebe sehen wir gerade darin, dass Er nicht nur Mitleid mit toten Sündern hatte, denen Er seine Barmherzigkeit erwiesen hat, sondern dass Er uns auch an allem teilhaben lassen wollte, was das Teil seines geliebten Sohnes ist! Geht das nicht viel weiter, als dass uns nur die Sünden vergeben sind? Das für sich wäre schon gewaltig gewesen. Wenn Er uns danach auch noch ins Paradies zurückversetzt hätte, wäre das großartig gewesen. Doch in Verbindung mit Christus geht Gott unendlich viel weiter. Das zu erkennen, ist die größte Entdeckung, die wir nach unserer Bekehrung machen können.

Eph 2,5. Untersuche das weiter. Der erste Schritt zur Entfaltung seiner vielen Liebe besteht darin, dass Er uns, die wir „in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht“ hat. Dies war das Erste, das mit uns geschehen musste. Es ist klar, dass nur Gott diesen Schritt tun konnte. Doch auch für die folgenden Schritte gilt, dass Gott sie getan hat, um uns dorthin zu bringen, wo Er uns nach seinen Ratschlüssen haben wollte. Der Empfang des neuen Lebens, einer neuen Natur, steht der verdorbenen Natur gegenüber, die uns früher kennzeichnete.

Doch hier steht nicht nur, dass wir lebendig gemacht sind; das kann auch von den Gläubigen im Alten Testament gesagt werden. Kein Mensch wird je ins Reich eingehen, ohne lebendig gemacht zu sein, d. h. ohne Leben aus Gott zu besitzen. Doch nur von den Gläubigen, die zur Gemeinde gehören, kann gesagt werden, dass sie „mit Christus“ lebendig gemacht sind. Durch unsere Verbindung mit Christus hat Gott uns Leben gegeben, das durch den Tod gegangen ist, Auferstehungsleben. Das Leben, das jedes Kind Gottes bekommen hat, das nach dem Kreuzestod, der Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn Jesus lebt, ist das Leben des auferstandenen und zum Himmel aufgefahrenen Christus.

Bevor Paulus fortfährt, das Handeln Gottes zu beschreiben, lesen wir die Wörter: „... durch Gnade seid ihr errettet“. Dies unterstreicht, wie liebevoll Gott im Blick auf uns gehandelt hat, die wir überhaupt keine Rechte und auch keine Möglichkeit hatten, die Gunst Gottes auf die eine oder andere Weise zu verdienen.

Eph 2,6. Auch den zweiten Schritt auf dem Weg zum Ziel Gottes hat Er getan. Er „hat uns mitauferweckt“. Dieser Schritt ist eng mit dem vorhergehenden verbunden; er ähnelt ihm auch sehr. Dennoch gibt es einen Unterschied. Bei „lebendig gemacht“ geht es um eine Veränderung in unserem Zustand. Wir waren tot und haben neues Leben empfangen. Bei „auferweckt“ geht es um eine Veränderung unserer Stellung, des Bereichs, wo wir uns befinden. Wir waren in der Welt, dem Bereich des Todes. Als Christus aus dem Tod auferweckt wurde, trat Er in einen anderen Bereich ein und hatte nichts mehr mit der Welt vor seinem Tod und seiner Auferstehung zu tun. Das Problem der Sünde war gelöst.

Doch was Gott mit Ihm getan hat, hat Er auch mit uns getan. Weil wir mit Christus auferweckt sind, sind wir nicht mehr in derselben Weise in der Welt wie zu der Zeit, bevor wir lebendig gemacht waren. Wir atmen nun die Atmosphäre des Lebens ein. Noch ist das nicht das Ende des Handelns Gottes mit uns.

Der dritte Schritt ist, dass Er uns hat „mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christus Jesus“. Hier liest du nicht, dass wir mit Christus in die himmlischen Örter versetzt sind, sondern dass wir in Ihm dort sind. Das steht hier so, weil wir jetzt noch nicht wirklich dort sind. Er ist zwar dort, und weil die Gemeinde eins mit Ihm ist, sind auch wir dort. Obwohl du mit deinem Leib noch auf der Erde bist, darfst du im Glauben in Anspruch nehmen, dass du bereits im Himmel bist. Die drei behandelten Schritte, die die viele Liebe Gottes zeigen, hat Er mit einem Ziel getan. Dieses Ziel wird im folgenden Vers beschrieben.

Lies noch einmal Epheser 2,4–6.

Woran kann man die viele Liebe in diesen Versen erkennen? Kennst du noch weitere Beweise dieser vielen Liebe?

Verse 4-6

Gott, reich an Barmherzigkeit


Eph 2,4. In den Eph 2,1-3 hast du gesehen, was die Natur des Menschen ist (tot, ohne irgendeine Verbindung mit Gott) und wie er nach seiner Natur handelt. Dies alles fällt unter den Zorn Gottes und ist daher die einzige Aussicht, die der Mensch hat. Ein hoffnungsloseres Bild ist nicht denkbar. Und dann kommen die strahlenden Wörter „Gott aber ...“ Sie bringen eine unerwartete Umkehr dieser aussichtslosen Situation des Menschen und öffnen eine ungekannte Quelle des Segens. Du bekommst einen Blick auf die Natur Gottes und wie Er nach seiner Natur handelt. In Römer 5 und Titus 3 triffst du diese Wörter „Gott aber“ ebenfalls an (Röm 5,8; Tit 3,4). Auch dort sind diese Wörter die Einleitung zu dem, was Gott getan hat, und sie stehen daher im schrillen Gegensatz zu dem, was der Mensch ist und getan hat.

In unserem Vers hat Gott nicht gehandelt (oder handelt nicht), weil wir uns in solchem Elend befanden. Nicht unsere Not steht im Vordergrund. Nein, Gott handelt aus sich selbst heraus, und dadurch wird seine ganze Herrlichkeit offenbar. Gott handelt in dem, was Er hier tut, allein. Hier wird nichts vom Menschen verlangt, es erklingt nicht einmal ein Aufruf zur Bekehrung. Wie sollte ein Toter etwas hören, geschweige denn, befolgen können? Sicher, der Mensch wird aufgerufen, sich zu bekehren, und er ist dafür verantwortlich, auf diesen Aufruf zu hören. Doch diese Seite der Wahrheit findest du im Brief an die Römer.

Im Brief an die Epheser geht alles von Gott aus. Gott ist Liebe, und Barmherzigkeit kommt aus seiner Liebe hervor. Gott ist reich an Barmherzigkeit. Wie reich Er daran ist, siehst du , wenn du an deine hoffnungslose und elende Situation denkst, wie sie in den Eph 2,1-3 beschrieben wird. In seiner großen Barmherzigkeit hat Gott sich zu dir niedergebeugt und dich daraus emporgehoben. In Hesekiel 16 finden wir dazu eine eindrucksvolle Beschreibung (Hes 16,1-14). Wie gesagt, kommt dieses Handeln Gottes aus „seiner vielen Liebe“ hervor. Liebe geht viel weiter als Barmherzigkeit. Barmherzigkeit hat mit dem Elend zu tun, in dem jemand sich befindet. Liebe steht über allem und unabhängig von allem. Gott ist Liebe. Das war Er auch, als es noch keine Sünde gab und es noch keine Barmherzigkeit zu erweisen gab. Da hatte Er es in seinem Herzen, Menschen mit solchen herrlichen, ewigen und himmlischen Segnungen zu segnen, die sich nur ein allmächtiger Gott ausdenken konnte.

Doch wenn Er Menschen segnen will, trifft Er sie in dem Zustand der Eph 2,1-3 an. (Es ist wichtig, immer daran zu denken, dass das der Hintergrund ist, auf dem Gottes Handeln stattfindet.) Wurde Gott dadurch in Verlegenheit gebracht? Das ist unmöglich. Gott wäre nicht Gott, wenn Er die Situation nicht gebrauchen würde, um gerade darin „seine viele Liebe, womit er uns geliebt hat“, erstrahlen zu lassen.

Der Ausdruck, „womit er uns geliebt hat“, kommt auch noch in Johannes 17 vor (Joh 17,26). Ist es nicht eindrucksvoll zu sehen, dass dieser Ausdruck sich dort auf die Liebe des Vaters zum Sohn bezieht? Hier siehst du, dass Gott uns mit derselben Liebe liebt, mit der Er den Sohn liebt. Dadurch wird einmal mehr deutlich, dass es um eine ewige Liebe geht.

Es ist alles ein Handeln der vielen Liebe Gottes. Du siehst, wie alles, was Gott mit uns getan hat, damit zusammenhängt, was Er mit Christus tat. Gottes viele Liebe sehen wir gerade darin, dass Er nicht nur Mitleid mit toten Sündern hatte, denen Er seine Barmherzigkeit erwiesen hat, sondern dass Er uns auch an allem teilhaben lassen wollte, was das Teil seines geliebten Sohnes ist! Geht das nicht viel weiter, als dass uns nur die Sünden vergeben sind? Das für sich wäre schon gewaltig gewesen. Wenn Er uns danach auch noch ins Paradies zurückversetzt hätte, wäre das großartig gewesen. Doch in Verbindung mit Christus geht Gott unendlich viel weiter. Das zu erkennen, ist die größte Entdeckung, die wir nach unserer Bekehrung machen können.

Eph 2,5. Untersuche das weiter. Der erste Schritt zur Entfaltung seiner vielen Liebe besteht darin, dass Er uns, die wir „in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht“ hat. Dies war das Erste, das mit uns geschehen musste. Es ist klar, dass nur Gott diesen Schritt tun konnte. Doch auch für die folgenden Schritte gilt, dass Gott sie getan hat, um uns dorthin zu bringen, wo Er uns nach seinen Ratschlüssen haben wollte. Der Empfang des neuen Lebens, einer neuen Natur, steht der verdorbenen Natur gegenüber, die uns früher kennzeichnete.

Doch hier steht nicht nur, dass wir lebendig gemacht sind; das kann auch von den Gläubigen im Alten Testament gesagt werden. Kein Mensch wird je ins Reich eingehen, ohne lebendig gemacht zu sein, d. h. ohne Leben aus Gott zu besitzen. Doch nur von den Gläubigen, die zur Gemeinde gehören, kann gesagt werden, dass sie „mit Christus“ lebendig gemacht sind. Durch unsere Verbindung mit Christus hat Gott uns Leben gegeben, das durch den Tod gegangen ist, Auferstehungsleben. Das Leben, das jedes Kind Gottes bekommen hat, das nach dem Kreuzestod, der Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn Jesus lebt, ist das Leben des auferstandenen und zum Himmel aufgefahrenen Christus.

Bevor Paulus fortfährt, das Handeln Gottes zu beschreiben, lesen wir die Wörter: „... durch Gnade seid ihr errettet“. Dies unterstreicht, wie liebevoll Gott im Blick auf uns gehandelt hat, die wir überhaupt keine Rechte und auch keine Möglichkeit hatten, die Gunst Gottes auf die eine oder andere Weise zu verdienen.

Eph 2,6. Auch den zweiten Schritt auf dem Weg zum Ziel Gottes hat Er getan. Er „hat uns mitauferweckt“. Dieser Schritt ist eng mit dem vorhergehenden verbunden; er ähnelt ihm auch sehr. Dennoch gibt es einen Unterschied. Bei „lebendig gemacht“ geht es um eine Veränderung in unserem Zustand. Wir waren tot und haben neues Leben empfangen. Bei „auferweckt“ geht es um eine Veränderung unserer Stellung, des Bereichs, wo wir uns befinden. Wir waren in der Welt, dem Bereich des Todes. Als Christus aus dem Tod auferweckt wurde, trat Er in einen anderen Bereich ein und hatte nichts mehr mit der Welt vor seinem Tod und seiner Auferstehung zu tun. Das Problem der Sünde war gelöst.

Doch was Gott mit Ihm getan hat, hat Er auch mit uns getan. Weil wir mit Christus auferweckt sind, sind wir nicht mehr in derselben Weise in der Welt wie zu der Zeit, bevor wir lebendig gemacht waren. Wir atmen nun die Atmosphäre des Lebens ein. Noch ist das nicht das Ende des Handelns Gottes mit uns.

Der dritte Schritt ist, dass Er uns hat „mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christus Jesus“. Hier liest du nicht, dass wir mit Christus in die himmlischen Örter versetzt sind, sondern dass wir in Ihm dort sind. Das steht hier so, weil wir jetzt noch nicht wirklich dort sind. Er ist zwar dort, und weil die Gemeinde eins mit Ihm ist, sind auch wir dort. Obwohl du mit deinem Leib noch auf der Erde bist, darfst du im Glauben in Anspruch nehmen, dass du bereits im Himmel bist. Die drei behandelten Schritte, die die viele Liebe Gottes zeigen, hat Er mit einem Ziel getan. Dieses Ziel wird im folgenden Vers beschrieben.

Lies noch einmal Epheser 2,4–6.

Woran kann man die viele Liebe in diesen Versen erkennen? Kennst du noch weitere Beweise dieser vielen Liebe?

Verse 7-10

Aus Gnade errettet


Eph 2,7. Das Wort „damit“ gibt an, dass nun das Ziel der vorhergehenden Verse beschrieben wird. Nachdem du sehen durftest, zu welch hoher Stellung du von Gott gebracht bist – in Christus in die himmlischen Örter versetzt –, bekommst du nun zu hören, warum Gott dir diesen Platz gegeben hat. Denn mit der Einnahme dieses hohen Platzes ist mit deinen Segnungen nicht Schluss. Du hast noch viel mehr zu erwarten. Es kommt eine Zeit, die hier die „kommenden Zeitalter“ genannt wird, wo die ganze Welt sehen wird, was Gott mit dir getan hat. Nun ist das für die Welt alles noch verborgen, wie in Kolosser 3 steht: „... euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott“ (Kol 3,3).

Das wird in den kommenden Zeitaltern anders werden, denn unmittelbar danach wird in Eph 2,4 gesagt: „Wenn der Christus, unser Leben, offenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit“ (vgl. 1Joh 3,2). Dann wird der „überragende Reichtum seiner Gnade“ sichtbar werden. In Epheser 1 war auch die Rede von dem „Reichtum seiner Gnade“ (Eph 1,7). Da hast du gesehen, was du nun bereits empfangen hast, nämlich Vergebung und Erlösung. Doch alles, was du jetzt schon hast, wird Gott bald der ganzen Schöpfung zeigen. Das macht aus dem „Reichtum seiner Gnade“ (Eph 1,7) den „überragenden Reichtum seiner Gnade“ (Eph 2,7).

In Eph 2,8 sprechen wir auch noch über Gottes Gnade, doch zuvor will ich erst noch eben mit dir einen Blick auf die „Güte an uns“ werfen. Wenn du all das auf dich einwirken lässt, wirst du dadurch klein. Güte ist der Reichtum der Gütigkeit Gottes, die in seinem Herzen vorhanden ist und in seinem Handeln zum Ausdruck kommt. Und ist diese Güte nicht über uns, über dich und mich und jedes Kind Gottes gekommen?

Wer waren die „uns“? Menschen, die zuvor verdorben waren, tote Sünder; nichtige Geschöpfe, die Gott hassten; die es wagten, mit ihren schmutzigen Händen den Schöpfer zu schlagen; die Ihn misshandelt, gegeißelt, verspottet und ins Gesicht gespuckt haben; die Ihn ans Kreuz genagelt haben, nachdem sie es aufgerichtet hatten, und Ihn sogar dort verspotteten und Ihn aufforderten, vom Kreuz herabzukommen und so zu beweisen, das Er der sei, der zu sein Er behauptete: der Sohn Gottes. Auf diese Weise haben du und ich mit Ihm gehandelt und Ihn also ermordet. Das waren du und ich. Und „uns“ hat Er mit solchen Segnungen gesegnet. Kann man sich eine größere Gnade ausdenken? Die Ewigkeit wird nicht lang genug sein, um Ihn dafür anzubeten.

Und wer ist die Ursache dafür, dass wir in den kommenden Zeitaltern die Offenbarung der Güte Gottes sein werden? Es ist der Herr Jesus, denn es ist „in Christus Jesus“, dass Gott uns in den kommenden Zeitaltern diese reiche Gnade zeigen wird.

Eph 2,8. Es ist alles Gnade. Noch einmal kommt Paulus darauf zurück. Es ist überhaupt nichts von dem Menschen dabei. Sogar der Glaube wird hier eine Gabe Gottes genannt. Das passt zum Inhalt des Briefes, in dem alles von Gott ausgeht. Wenn der Mensch sagen würde: „Aber ich habe doch etwas dazu beigetragen, dass ich diese Segnungen bekomme, ich habe doch geglaubt“, so nimmt Paulus ihm dieses Argument weg. Auch der Glaube ist ein Werk Gottes; Er hat ihn in uns gewirkt. Man könnte es so sagen: Gnade ist die Grundlage, der Ausgangspunkt für Gott, um uns zu segnen; Glaube ist der Weg und das Mittel, wie Er uns diesen Segen geben konnte.

Der Segen wird hier das „Errettet“-Sein genannt. Die Grundbedeutung dieses Wortes ist: durch alle Gefahren hindurch zu einem sicheren Ort kommen. Wenn Paulus hier sagt, dass wir errettet sind, bedeutet das, dass wir sozusagen bereits sicher angekommen sind. Auch das passt zu diesem Brief. Errettet bedeutet hier die geistliche und ewige Errettung, einschließlich aller Segnungen, die Gott jedem sofort gibt, der an den Herrn Jesus glaubt.

Glaube ist von Natur aus nicht im Herzen der Menschen vorhanden. Das Unkraut, das von Natur aus dem Herzen des Menschen entsprosst, wird uns in Römer 3 in Einzelheiten beschrieben (Röm 3,9-19). Doch der Glaube ist keine wilde oder verwilderte Pflanze, sondern eine prächtige Blume, die, wenn sie einmal von dem himmlischen Vater gepflanzt ist, nicht mehr ausgerissen werden kann. Es ist unmöglich, die „Gabe Gottes“ wieder wegzunehmen. Was Er gibt, gehört Ihm und hält deshalb ewig stand.

Eph 2,9. Um jedes Missverständnis auszuschließen, fügt der Apostel hinzu: „nicht aus Werken“. Durch eigene Werke ist es nicht möglich, den Segen Gottes zu empfangen. Wie solltest du von einem toten Körper (wir waren tot in Sünden und Vergehungen) noch irgendeine Aktivität erwarten können? Alles muss von Gott kommen, und so ist es auch geschehen. Was den Menschen betrifft, so ist aller Ruhm ausgeschlossen. Dieser Ruhm gebührt allein Gott.

Eph 2,10. Bedeutet das Vorhergehende nun, dass „Werke“ für den Gläubigen überhaupt keine Rolle spielen? Auf diese Frage kommt hier eine deutliche Antwort, wieder völlig in Übereinstimmung mit dem Inhalt des Briefes. Es geht nämlich um eine völlig andere Art von Werken als die, die das Gesetz dem Menschen vorschreibt. Die Werke des Gesetzes sind dem sündigen Menschen gegeben, damit er sich dadurch das Leben verdienen könnte. Der Grundsatz des Gesetzes hat nichts mit Gnade und Glauben zu tun, sondern mit den Leistungen, die von dem sündigen Menschen erwartet werden: „Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: ,Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben‘“ (Gal 3,12). Doch im Epheserbrief geht es um Werke, die die Folge unserer Errettung sind. Sie sind die Folge der Tatsache, dass wir eine neue Schöpfung sind: „wir sind sein [Gottes] Werk“ oder „Gebilde“.

Tatsächlich, auch als natürliche Menschen sind wir sein Werk: „Und Gott der HERR bildete den Menschen, Staub vom Erdboden“ (1Mo 2,7). Er ist unser Schöpfer, denn „er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, dass wir Staub sind“ (Ps 103,14). Oder wie Elihu sagt: „... vom Ton abgekniffen bin auch ich“ (Hiob 33,6). In Epheser geht es jedoch um das, was wir als neue Menschen geworden sind. Und ebenso, wie Adam nichts zu seiner eigenen Schöpfung beigetragen hat, so haben auch wir nichts dazu beigetragen, eine neue Schöpfung zu werden. Und ebenso, wie Adam den Auftrag bekam zu wirken, so haben auch wir als neue Geschöpfe den Auftrag zu wirken. Doch die Werke, die Gott von uns als neuen Menschen erwarten kann, passen auch wieder zum Inhalt dieses Briefes.

Du brauchst dir nicht den Kopf zu zerbrechen, womit du dich beschäftigen musst. Gott ist bereits damit beschäftigt gewesen, als Er in der Ewigkeit an dich dachte. Ebenso wie Er dich zuvor bestimmte zur Sohnschaft (Eph 1,5), so hat Er auch zuvor gute Werke bereitet, damit du darin wandeln solltest. Deine Stellung findet ihren Ursprung in der Ewigkeit, doch auch deine guten Werke finden dort ihren Ursprung. Du siehst, dass es hier um Werke geht, die schon bereitet waren, bevor das Gesetz gegeben wurde. Das ist einer der Beweise, die zeigen, dass ein Gläubiger, der zur Gemeinde gehört, nichts mit dem Gesetz zu tun hat; das Gesetz kann für ihn keine Lebensregel sein. Das Gesetz ist für einen Menschen bestimmt, der zur Erde, zur alten Schöpfung, gehört. Der Gläubige gehört nicht mehr zur Erde, sondern – als eine neue Schöpfung – zum Himmel. Dorthin ist er bereits jetzt in Christus versetzt als jemand, der geschaffen ist „in Christus Jesus“, den Gott zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern gesetzt hat (Eph 1,20).

Dass in Verbindung damit über „gute Werke“ gesprochen wird, macht deutlich, dass der Gläubige nicht nur als in den himmlischen Örtern gesehen wird, sondern dass er zugleich auch auf der Erde ist, inmitten der alten Schöpfung. Er ist jemand, der die Dinge des Himmels im alltäglichen Leben auf der Erde, der alten Schöpfung, verwirklichen kann. Es sind „gute“ Werke, was bedeutet, dass der Christ von Gott Dinge zu tun bekommt, die eine Wohltat für seine Umgebung bedeuten. Für den Christen, der einen Blick für diese Werke bekommt, wird das Leben jede Verkrampfung verlieren. Was ist einfacher, als in Werken zu wandeln, die Gott bereits zuvor bereitet hat, und dabei allein auf seine Gnade zu vertrauen? Kurz gesagt, besteht der Wandel in guten Werken aus Folgendem: auf der Erde zeigen, wer der verherrlichte Christus im Himmel ist. In Kapitel 4 und 5 wird das weiter beschrieben.

Lies noch einmal Epheser 2,7–10.

Woran erkennt man den Reichtum der Gnade Gottes?

Verse 7-10

Aus Gnade errettet


Eph 2,7. Das Wort „damit“ gibt an, dass nun das Ziel der vorhergehenden Verse beschrieben wird. Nachdem du sehen durftest, zu welch hoher Stellung du von Gott gebracht bist – in Christus in die himmlischen Örter versetzt –, bekommst du nun zu hören, warum Gott dir diesen Platz gegeben hat. Denn mit der Einnahme dieses hohen Platzes ist mit deinen Segnungen nicht Schluss. Du hast noch viel mehr zu erwarten. Es kommt eine Zeit, die hier die „kommenden Zeitalter“ genannt wird, wo die ganze Welt sehen wird, was Gott mit dir getan hat. Nun ist das für die Welt alles noch verborgen, wie in Kolosser 3 steht: „... euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott“ (Kol 3,3).

Das wird in den kommenden Zeitaltern anders werden, denn unmittelbar danach wird in Eph 2,4 gesagt: „Wenn der Christus, unser Leben, offenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit“ (vgl. 1Joh 3,2). Dann wird der „überragende Reichtum seiner Gnade“ sichtbar werden. In Epheser 1 war auch die Rede von dem „Reichtum seiner Gnade“ (Eph 1,7). Da hast du gesehen, was du nun bereits empfangen hast, nämlich Vergebung und Erlösung. Doch alles, was du jetzt schon hast, wird Gott bald der ganzen Schöpfung zeigen. Das macht aus dem „Reichtum seiner Gnade“ (Eph 1,7) den „überragenden Reichtum seiner Gnade“ (Eph 2,7).

In Eph 2,8 sprechen wir auch noch über Gottes Gnade, doch zuvor will ich erst noch eben mit dir einen Blick auf die „Güte an uns“ werfen. Wenn du all das auf dich einwirken lässt, wirst du dadurch klein. Güte ist der Reichtum der Gütigkeit Gottes, die in seinem Herzen vorhanden ist und in seinem Handeln zum Ausdruck kommt. Und ist diese Güte nicht über uns, über dich und mich und jedes Kind Gottes gekommen?

Wer waren die „uns“? Menschen, die zuvor verdorben waren, tote Sünder; nichtige Geschöpfe, die Gott hassten; die es wagten, mit ihren schmutzigen Händen den Schöpfer zu schlagen; die Ihn misshandelt, gegeißelt, verspottet und ins Gesicht gespuckt haben; die Ihn ans Kreuz genagelt haben, nachdem sie es aufgerichtet hatten, und Ihn sogar dort verspotteten und Ihn aufforderten, vom Kreuz herabzukommen und so zu beweisen, das Er der sei, der zu sein Er behauptete: der Sohn Gottes. Auf diese Weise haben du und ich mit Ihm gehandelt und Ihn also ermordet. Das waren du und ich. Und „uns“ hat Er mit solchen Segnungen gesegnet. Kann man sich eine größere Gnade ausdenken? Die Ewigkeit wird nicht lang genug sein, um Ihn dafür anzubeten.

Und wer ist die Ursache dafür, dass wir in den kommenden Zeitaltern die Offenbarung der Güte Gottes sein werden? Es ist der Herr Jesus, denn es ist „in Christus Jesus“, dass Gott uns in den kommenden Zeitaltern diese reiche Gnade zeigen wird.

Eph 2,8. Es ist alles Gnade. Noch einmal kommt Paulus darauf zurück. Es ist überhaupt nichts von dem Menschen dabei. Sogar der Glaube wird hier eine Gabe Gottes genannt. Das passt zum Inhalt des Briefes, in dem alles von Gott ausgeht. Wenn der Mensch sagen würde: „Aber ich habe doch etwas dazu beigetragen, dass ich diese Segnungen bekomme, ich habe doch geglaubt“, so nimmt Paulus ihm dieses Argument weg. Auch der Glaube ist ein Werk Gottes; Er hat ihn in uns gewirkt. Man könnte es so sagen: Gnade ist die Grundlage, der Ausgangspunkt für Gott, um uns zu segnen; Glaube ist der Weg und das Mittel, wie Er uns diesen Segen geben konnte.

Der Segen wird hier das „Errettet“-Sein genannt. Die Grundbedeutung dieses Wortes ist: durch alle Gefahren hindurch zu einem sicheren Ort kommen. Wenn Paulus hier sagt, dass wir errettet sind, bedeutet das, dass wir sozusagen bereits sicher angekommen sind. Auch das passt zu diesem Brief. Errettet bedeutet hier die geistliche und ewige Errettung, einschließlich aller Segnungen, die Gott jedem sofort gibt, der an den Herrn Jesus glaubt.

Glaube ist von Natur aus nicht im Herzen der Menschen vorhanden. Das Unkraut, das von Natur aus dem Herzen des Menschen entsprosst, wird uns in Römer 3 in Einzelheiten beschrieben (Röm 3,9-19). Doch der Glaube ist keine wilde oder verwilderte Pflanze, sondern eine prächtige Blume, die, wenn sie einmal von dem himmlischen Vater gepflanzt ist, nicht mehr ausgerissen werden kann. Es ist unmöglich, die „Gabe Gottes“ wieder wegzunehmen. Was Er gibt, gehört Ihm und hält deshalb ewig stand.

Eph 2,9. Um jedes Missverständnis auszuschließen, fügt der Apostel hinzu: „nicht aus Werken“. Durch eigene Werke ist es nicht möglich, den Segen Gottes zu empfangen. Wie solltest du von einem toten Körper (wir waren tot in Sünden und Vergehungen) noch irgendeine Aktivität erwarten können? Alles muss von Gott kommen, und so ist es auch geschehen. Was den Menschen betrifft, so ist aller Ruhm ausgeschlossen. Dieser Ruhm gebührt allein Gott.

Eph 2,10. Bedeutet das Vorhergehende nun, dass „Werke“ für den Gläubigen überhaupt keine Rolle spielen? Auf diese Frage kommt hier eine deutliche Antwort, wieder völlig in Übereinstimmung mit dem Inhalt des Briefes. Es geht nämlich um eine völlig andere Art von Werken als die, die das Gesetz dem Menschen vorschreibt. Die Werke des Gesetzes sind dem sündigen Menschen gegeben, damit er sich dadurch das Leben verdienen könnte. Der Grundsatz des Gesetzes hat nichts mit Gnade und Glauben zu tun, sondern mit den Leistungen, die von dem sündigen Menschen erwartet werden: „Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: ,Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben‘“ (Gal 3,12). Doch im Epheserbrief geht es um Werke, die die Folge unserer Errettung sind. Sie sind die Folge der Tatsache, dass wir eine neue Schöpfung sind: „wir sind sein [Gottes] Werk“ oder „Gebilde“.

Tatsächlich, auch als natürliche Menschen sind wir sein Werk: „Und Gott der HERR bildete den Menschen, Staub vom Erdboden“ (1Mo 2,7). Er ist unser Schöpfer, denn „er kennt unser Gebilde, ist eingedenk, dass wir Staub sind“ (Ps 103,14). Oder wie Elihu sagt: „... vom Ton abgekniffen bin auch ich“ (Hiob 33,6). In Epheser geht es jedoch um das, was wir als neue Menschen geworden sind. Und ebenso, wie Adam nichts zu seiner eigenen Schöpfung beigetragen hat, so haben auch wir nichts dazu beigetragen, eine neue Schöpfung zu werden. Und ebenso, wie Adam den Auftrag bekam zu wirken, so haben auch wir als neue Geschöpfe den Auftrag zu wirken. Doch die Werke, die Gott von uns als neuen Menschen erwarten kann, passen auch wieder zum Inhalt dieses Briefes.

Du brauchst dir nicht den Kopf zu zerbrechen, womit du dich beschäftigen musst. Gott ist bereits damit beschäftigt gewesen, als Er in der Ewigkeit an dich dachte. Ebenso wie Er dich zuvor bestimmte zur Sohnschaft (Eph 1,5), so hat Er auch zuvor gute Werke bereitet, damit du darin wandeln solltest. Deine Stellung findet ihren Ursprung in der Ewigkeit, doch auch deine guten Werke finden dort ihren Ursprung. Du siehst, dass es hier um Werke geht, die schon bereitet waren, bevor das Gesetz gegeben wurde. Das ist einer der Beweise, die zeigen, dass ein Gläubiger, der zur Gemeinde gehört, nichts mit dem Gesetz zu tun hat; das Gesetz kann für ihn keine Lebensregel sein. Das Gesetz ist für einen Menschen bestimmt, der zur Erde, zur alten Schöpfung, gehört. Der Gläubige gehört nicht mehr zur Erde, sondern – als eine neue Schöpfung – zum Himmel. Dorthin ist er bereits jetzt in Christus versetzt als jemand, der geschaffen ist „in Christus Jesus“, den Gott zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern gesetzt hat (Eph 1,20).

Dass in Verbindung damit über „gute Werke“ gesprochen wird, macht deutlich, dass der Gläubige nicht nur als in den himmlischen Örtern gesehen wird, sondern dass er zugleich auch auf der Erde ist, inmitten der alten Schöpfung. Er ist jemand, der die Dinge des Himmels im alltäglichen Leben auf der Erde, der alten Schöpfung, verwirklichen kann. Es sind „gute“ Werke, was bedeutet, dass der Christ von Gott Dinge zu tun bekommt, die eine Wohltat für seine Umgebung bedeuten. Für den Christen, der einen Blick für diese Werke bekommt, wird das Leben jede Verkrampfung verlieren. Was ist einfacher, als in Werken zu wandeln, die Gott bereits zuvor bereitet hat, und dabei allein auf seine Gnade zu vertrauen? Kurz gesagt, besteht der Wandel in guten Werken aus Folgendem: auf der Erde zeigen, wer der verherrlichte Christus im Himmel ist. In Kapitel 4 und 5 wird das weiter beschrieben.

Lies noch einmal Epheser 2,7–10.

Woran erkennt man den Reichtum der Gnade Gottes?

Verse 11-13

Die Nationen


Eph 2,11. Mit diesem Vers beginnt ein neuer Abschnitt. Paulus schaut zurück. Das tat er auch in Eph 2,1. Nur ging es da um unsere persönliche Vergangenheit, um in den Versen danach zu zeigen, welche persönlichen Segnungen wir in Christus besitzen. Ab Eph 2,11 geht es um die gemeinsame Vergangenheit, und im Folgenden sehen wir, welche Segnungen wir in Christus gemeinsam besitzen. In beiden Fällen geht es um die Zeit unseres Aufenthalts auf der Erde. Das ist ein Unterschied zu Kapitel 1. Dort ging es um die Ratschlüsse Gottes vor Grundlegung der Welt, also außerhalb der Zeit und unabhängig von der Erde. In Kapitel 2,1–10 hast du gesehen, was Gott in uns persönlich gewirkt hat, nachdem unser hoffnungsloser Zustand vorgestellt war. In den Eph 2,11-22 wirst du sehen, was Gott mit uns gemeinsam getan hat, nachdem ebenfalls zuerst unser hoffnungsloser Zustand vorgestellt ist. Mit „gemeinsam“ meine ich alle Gläubigen aus Juden und Heiden zusammen, denn davon handelt der Abschnitt. Die Einheit, die zwischen Juden und Heiden entstanden ist, ist ein Wunder der Gnade Gottes.

Wie groß dieses Wunder ist, zeigt Paulus, indem er einen Vergleich zieht zwischen dem, was die Völker früher waren und was sie nun geworden sind. Die Mehrzahl der Leser des Briefes, damals und auch jetzt, besteht aus solchen, die früher zu den Völkern gehörten. Sie werden dazu aufgefordert, sich zu erinnern, wie es früher um sie bestellt war, damit sie besser verstehen, was nun aus ihnen geworden ist. Um ihre einst hoffnungslose Lage zu beschreiben, vergleicht er sie mit der Lage Israels. Es ist wichtig, im Gedächtnis zu behalten, dass es bei diesem Vergleich um die frühere äußere Stellung geht, sowohl des Heiden als auch des Juden. Paulus legt in sieben Punkten die Stellung des Heiden dar. Es sind sozusagen sieben Hammerschläge. Jeder Schlag lässt den Heiden tiefer in sein aussichtsloses Elend versinken.

Der erste Schlag: Sie waren „die Nationen im Fleisch“. Der Ausdruck „im Fleisch“ zeigt, dass ihr gesamtes Leben von der Erfüllung der Begierden des Fleisches beherrscht war. In Römer 7 steht es so: „Denn als wir im Fleisch waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden ... in unseren Gliedern, um dem Tod Frucht zu bringen“ (Röm 7,5). Gott hatte Israel sein Gesetz gegeben, damit es im Gehorsam diesem Gesetz gegenüber das Leben in Gemeinschaft mit Gott genießen könnte.

Der zweite Schlag: Der Jude schaute mit Verachtung auf den Heiden herab und beschimpfte ihn als „unbeschnitten“ (1Sam 14,6; 1Sam 17,26; 36). Wie bemerkt, geht es um einen Vergleich der äußeren Stellung. Deshalb heißt Israel hier die „so genannte Beschneidung“. Es geht lediglich um die äußere Form, unterstrichen durch die Zufügung, „die im Fleisch mit Händen geschieht“.

Eph 2,12. Der dritte Schlag: Die Völker waren früher „ohne Christus“. Christus, d. h. der Messias für Israel, war nicht den Heiden verheißen; Er war lediglich Israel verheißen. Als Er auf die Erde kam, kam Er für die „Kinder“ Israel, nicht für „die Hunde“, die Heiden (vgl. Mk 7,24-30).

Der vierte Schlag: Heiden fielen nicht unter das „Bürgerrecht Israels“. Dadurch waren sie ohne die vielen Vorrechte, die dieses Bürgerrecht enthielt. Man kann dabei an eine Reihe sozialer und religiöser Vorrechte denken, aber auch an die Satzungen und Rechte, die Gott seinem Volk gegeben hatte. Dadurch wurde das ganze Leben so geregelt, dass es optimal gelebt werden konnte, in Gesundheit, Frieden und Sicherheit (5Mo 4,8).

Der fünfte Schlag: Die Heiden hatten als „Fremdlinge“ keinen Anteil an den „Bündnissen der Verheißung“. Gott hatte mit Israel seit Abraham verschiedene Bündnisse geschlossen (1Mo 15,17-21; 3Mo 26,42; Ps 89,4-5). Diese hatten eine gemeinsame Verheißung: das Kommen des Messias. Er würde das erfüllen, was Gott in den Bündnissen zugesagt hatte.

Der sechste Schlag: „keine Hoffnung“. Die Situation wird immer hoffnungsloser. Nach allem Vorhergehenden kannst du doch hoffen, dass einmal eine Änderung zum Guten eintreten wird. Doch auch darauf besteht keinerlei Aussicht. Es gibt keinen einzigen Grund, etwas Gutes von der Zukunft zu erwarten.

Schließlich der siebte und größte Schlag: „ohne Gott in der Welt“. Die Nationen hatten Gott massenhaft den Rücken zugekehrt (Röm 1,20; 21). Deshalb hat Er „in den vergangenen Geschlechtern alle Nationen auf ihren eigenen Wegen gehen“ lassen (Apg 14,16). Sie waren völlig auf sich selbst angewiesen, ohne irgendeine Verbindung mit Gott. Inmitten aller Nationen hatte Gott Israel auserwählt. Mittels dieses Volkes machte Er sich allen anderen Völkern bekannt.

Was ist nun der Zweck dieses Vergleichs? Um das deutlich zu machen, will ich zuerst auf das eingehen, was der Zweck nicht ist. Er dient jedenfalls nicht dazu, zu beweisen, dass die Heiden nun doch teil an den Segnungen Israels bekommen haben. Ein großes Missverständnis in der Auslegung dieser Verse ist nämlich, der Heide sei nahe gebracht, indem er Jude wurde. Das kann nicht die richtige Auslegung sein, denn auch im Alten Testament bestand die Möglichkeit, ein Judengenosse, ein so genannter Proselyt zu werden. Außerdem hielt Gott auch im Alten Testament Segnungen für die Heiden bereit. Allerdings müssen wir dabei Folgendes bedenken: Zuerst einmal wurden die im Alten Testament genannten Segnungen für die Nationen diesen Nationen nicht gegeben, sondern Abraham, Isaak und Jakob und später Israel und den Propheten. Zweitens sehen wir, dass die Nationen Segnungen nur mittels Israels empfangen können. Wenn Israel in Zukunft wieder das Volk Gottes sein wird, werden die Nationen ebenfalls von der Wiederherstellung Israels profitieren. Das wird geschehen, wenn der Herr Jesus das Friedensreich errichtet hat. Was wird uns denn nun in Epheser 2 deutlich gemacht? Dass es Segen für die Nationen außerhalb von Israel gibt!

Eph 2,13. Dieser Vers, mit dem wir uns jetzt beschäftigen, erklärt das näher. Die Heiden waren in doppelter Hinsicht weit von Gott entfernt. In erster Linie dadurch, dass sie außerhalb Israels standen. Was das bedeutet, hast du soeben gesehen. Doch sie waren auch in geistlicher Hinsicht weit von Gott entfernt. Doch auch die Juden waren in geistlicher Hinsicht weit von Gott entfernt. Und da beide geistlich weit von Gott entfernt waren, mussten beide, Juden und Heiden, nahe zu Gott gebracht werden, und zwar durch das Blut Christi. Der Heide wird kein Jude, und noch weniger wird der Jude ein Heide. Beide werden in eine völlig neue Stellung gebracht: „in Christus Jesus“. Dabei ist nicht mehr die Rede von „Nationen im Fleisch“ und auch nicht von „Israel nach dem Fleisch“. Zusammen bilden sie eine neue Einheit, von der gesagt wird, dass Er aus „beiden eins gemacht“ hat (Eph 2,14), dass sie „zu einem neuen Menschen“ geschaffen sind (Eph 2,15) und dass sie „beide in einem Leib“ mit Gott versöhnt sind (Eph 2,16).

Juden und Heiden werden aus ihrer natürlichen Umgebung herausgeholt und in eine völlig neue Einheit gestellt: die Gemeinde. Für den Heiden (und auch für den Juden) ist das eine gewaltige Veränderung. Früher waren sie in doppelter Hinsicht weit weg. Nun sind sie „durch das Blut des Christus“ so nahe zu Gott, sogar an sein Herz gebracht. „Das Blut des Christus“ lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Opfer Christi. Durch sein Blut sind wir mit Gott versöhnt. Dadurch hat Gott alles weggetan, was Ihm im Weg stand, um uns in seine Gegenwart zu lassen und uns mit allen geistlichen Segnungen zu segnen. Über den Wert des Blutes Christi können wir niemals genug nachdenken.

Lies noch einmal Epheser 2,11–13.

Wie kommt es, dass der Unterschied bezüglich der Stellung zwischen dem Juden und dem Heiden nun aufgehoben ist?

Verse 11-13

Die Nationen


Eph 2,11. Mit diesem Vers beginnt ein neuer Abschnitt. Paulus schaut zurück. Das tat er auch in Eph 2,1. Nur ging es da um unsere persönliche Vergangenheit, um in den Versen danach zu zeigen, welche persönlichen Segnungen wir in Christus besitzen. Ab Eph 2,11 geht es um die gemeinsame Vergangenheit, und im Folgenden sehen wir, welche Segnungen wir in Christus gemeinsam besitzen. In beiden Fällen geht es um die Zeit unseres Aufenthalts auf der Erde. Das ist ein Unterschied zu Kapitel 1. Dort ging es um die Ratschlüsse Gottes vor Grundlegung der Welt, also außerhalb der Zeit und unabhängig von der Erde. In Kapitel 2,1–10 hast du gesehen, was Gott in uns persönlich gewirkt hat, nachdem unser hoffnungsloser Zustand vorgestellt war. In den Eph 2,11-22 wirst du sehen, was Gott mit uns gemeinsam getan hat, nachdem ebenfalls zuerst unser hoffnungsloser Zustand vorgestellt ist. Mit „gemeinsam“ meine ich alle Gläubigen aus Juden und Heiden zusammen, denn davon handelt der Abschnitt. Die Einheit, die zwischen Juden und Heiden entstanden ist, ist ein Wunder der Gnade Gottes.

Wie groß dieses Wunder ist, zeigt Paulus, indem er einen Vergleich zieht zwischen dem, was die Völker früher waren und was sie nun geworden sind. Die Mehrzahl der Leser des Briefes, damals und auch jetzt, besteht aus solchen, die früher zu den Völkern gehörten. Sie werden dazu aufgefordert, sich zu erinnern, wie es früher um sie bestellt war, damit sie besser verstehen, was nun aus ihnen geworden ist. Um ihre einst hoffnungslose Lage zu beschreiben, vergleicht er sie mit der Lage Israels. Es ist wichtig, im Gedächtnis zu behalten, dass es bei diesem Vergleich um die frühere äußere Stellung geht, sowohl des Heiden als auch des Juden. Paulus legt in sieben Punkten die Stellung des Heiden dar. Es sind sozusagen sieben Hammerschläge. Jeder Schlag lässt den Heiden tiefer in sein aussichtsloses Elend versinken.

Der erste Schlag: Sie waren „die Nationen im Fleisch“. Der Ausdruck „im Fleisch“ zeigt, dass ihr gesamtes Leben von der Erfüllung der Begierden des Fleisches beherrscht war. In Römer 7 steht es so: „Denn als wir im Fleisch waren, wirkten die Leidenschaften der Sünden ... in unseren Gliedern, um dem Tod Frucht zu bringen“ (Röm 7,5). Gott hatte Israel sein Gesetz gegeben, damit es im Gehorsam diesem Gesetz gegenüber das Leben in Gemeinschaft mit Gott genießen könnte.

Der zweite Schlag: Der Jude schaute mit Verachtung auf den Heiden herab und beschimpfte ihn als „unbeschnitten“ (1Sam 14,6; 1Sam 17,26; 36). Wie bemerkt, geht es um einen Vergleich der äußeren Stellung. Deshalb heißt Israel hier die „so genannte Beschneidung“. Es geht lediglich um die äußere Form, unterstrichen durch die Zufügung, „die im Fleisch mit Händen geschieht“.

Eph 2,12. Der dritte Schlag: Die Völker waren früher „ohne Christus“. Christus, d. h. der Messias für Israel, war nicht den Heiden verheißen; Er war lediglich Israel verheißen. Als Er auf die Erde kam, kam Er für die „Kinder“ Israel, nicht für „die Hunde“, die Heiden (vgl. Mk 7,24-30).

Der vierte Schlag: Heiden fielen nicht unter das „Bürgerrecht Israels“. Dadurch waren sie ohne die vielen Vorrechte, die dieses Bürgerrecht enthielt. Man kann dabei an eine Reihe sozialer und religiöser Vorrechte denken, aber auch an die Satzungen und Rechte, die Gott seinem Volk gegeben hatte. Dadurch wurde das ganze Leben so geregelt, dass es optimal gelebt werden konnte, in Gesundheit, Frieden und Sicherheit (5Mo 4,8).

Der fünfte Schlag: Die Heiden hatten als „Fremdlinge“ keinen Anteil an den „Bündnissen der Verheißung“. Gott hatte mit Israel seit Abraham verschiedene Bündnisse geschlossen (1Mo 15,17-21; 3Mo 26,42; Ps 89,4-5). Diese hatten eine gemeinsame Verheißung: das Kommen des Messias. Er würde das erfüllen, was Gott in den Bündnissen zugesagt hatte.

Der sechste Schlag: „keine Hoffnung“. Die Situation wird immer hoffnungsloser. Nach allem Vorhergehenden kannst du doch hoffen, dass einmal eine Änderung zum Guten eintreten wird. Doch auch darauf besteht keinerlei Aussicht. Es gibt keinen einzigen Grund, etwas Gutes von der Zukunft zu erwarten.

Schließlich der siebte und größte Schlag: „ohne Gott in der Welt“. Die Nationen hatten Gott massenhaft den Rücken zugekehrt (Röm 1,20; 21). Deshalb hat Er „in den vergangenen Geschlechtern alle Nationen auf ihren eigenen Wegen gehen“ lassen (Apg 14,16). Sie waren völlig auf sich selbst angewiesen, ohne irgendeine Verbindung mit Gott. Inmitten aller Nationen hatte Gott Israel auserwählt. Mittels dieses Volkes machte Er sich allen anderen Völkern bekannt.

Was ist nun der Zweck dieses Vergleichs? Um das deutlich zu machen, will ich zuerst auf das eingehen, was der Zweck nicht ist. Er dient jedenfalls nicht dazu, zu beweisen, dass die Heiden nun doch teil an den Segnungen Israels bekommen haben. Ein großes Missverständnis in der Auslegung dieser Verse ist nämlich, der Heide sei nahe gebracht, indem er Jude wurde. Das kann nicht die richtige Auslegung sein, denn auch im Alten Testament bestand die Möglichkeit, ein Judengenosse, ein so genannter Proselyt zu werden. Außerdem hielt Gott auch im Alten Testament Segnungen für die Heiden bereit. Allerdings müssen wir dabei Folgendes bedenken: Zuerst einmal wurden die im Alten Testament genannten Segnungen für die Nationen diesen Nationen nicht gegeben, sondern Abraham, Isaak und Jakob und später Israel und den Propheten. Zweitens sehen wir, dass die Nationen Segnungen nur mittels Israels empfangen können. Wenn Israel in Zukunft wieder das Volk Gottes sein wird, werden die Nationen ebenfalls von der Wiederherstellung Israels profitieren. Das wird geschehen, wenn der Herr Jesus das Friedensreich errichtet hat. Was wird uns denn nun in Epheser 2 deutlich gemacht? Dass es Segen für die Nationen außerhalb von Israel gibt!

Eph 2,13. Dieser Vers, mit dem wir uns jetzt beschäftigen, erklärt das näher. Die Heiden waren in doppelter Hinsicht weit von Gott entfernt. In erster Linie dadurch, dass sie außerhalb Israels standen. Was das bedeutet, hast du soeben gesehen. Doch sie waren auch in geistlicher Hinsicht weit von Gott entfernt. Doch auch die Juden waren in geistlicher Hinsicht weit von Gott entfernt. Und da beide geistlich weit von Gott entfernt waren, mussten beide, Juden und Heiden, nahe zu Gott gebracht werden, und zwar durch das Blut Christi. Der Heide wird kein Jude, und noch weniger wird der Jude ein Heide. Beide werden in eine völlig neue Stellung gebracht: „in Christus Jesus“. Dabei ist nicht mehr die Rede von „Nationen im Fleisch“ und auch nicht von „Israel nach dem Fleisch“. Zusammen bilden sie eine neue Einheit, von der gesagt wird, dass Er aus „beiden eins gemacht“ hat (Eph 2,14), dass sie „zu einem neuen Menschen“ geschaffen sind (Eph 2,15) und dass sie „beide in einem Leib“ mit Gott versöhnt sind (Eph 2,16).

Juden und Heiden werden aus ihrer natürlichen Umgebung herausgeholt und in eine völlig neue Einheit gestellt: die Gemeinde. Für den Heiden (und auch für den Juden) ist das eine gewaltige Veränderung. Früher waren sie in doppelter Hinsicht weit weg. Nun sind sie „durch das Blut des Christus“ so nahe zu Gott, sogar an sein Herz gebracht. „Das Blut des Christus“ lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Opfer Christi. Durch sein Blut sind wir mit Gott versöhnt. Dadurch hat Gott alles weggetan, was Ihm im Weg stand, um uns in seine Gegenwart zu lassen und uns mit allen geistlichen Segnungen zu segnen. Über den Wert des Blutes Christi können wir niemals genug nachdenken.

Lies noch einmal Epheser 2,11–13.

Wie kommt es, dass der Unterschied bezüglich der Stellung zwischen dem Juden und dem Heiden nun aufgehoben ist?

Verse 14-16

Er ist unser Friede


Im vorigen Vers hast du gesehen, dass wir „nahe geworden“ sind, und zwar „in Christus“ und auf der Grundlage seines Blutes. Dadurch ist es möglich, dass wir in die Gegenwart Gottes kommen können. Wenn das jedoch alles wäre, könnte dies bedeuten, dass die Gemeinde nicht mehr wäre als die Verbesserung des Judentums. Für den Juden war der Zugang zu Gott verschlossen, für die Gemeinde ist er offen. So groß dieses Vorrecht auch ist, so ist damit doch noch nicht alles gesagt, was die Gemeinde über Israel hinaus hat. Die Gemeinde besteht nicht aus einer willkürlichen Anzahl von Christen, die nun das Vorrecht haben, in der Gegenwart Gottes zu sein. Dieses Vorrecht beinhaltet nämlich nicht notwendigerweise, dass der Unterschied zwischen Juden und Heiden weggetan ist. Und eins der einzigartigen Kennzeichen der Gemeinde ist ja gerade, dass dieser Unterschied verschwunden ist. Das ist es, was diese Verse deutlich machen sollen.

Eph 2,14. Der Wegfall dieses Unterschiedes ist eine des Todes Christi am Kreuz. „Er ist unser Friede“, der Nachdruck liegt auf „Er“, auf seiner Person. Er hat Frieden zwischen Gott und dem Menschen bewirkt und – und darauf scheint hier der Nachdruck zu liegen – zwischen dem Juden und dem Heiden. Das ist etwas vollständig Neues. Im Alten Testament war die Trennung zwischen dem Juden und dem Heiden von Gott selbst eingeführt worden. Dort hatte Er das Gesetz als „die Zwischenwand der Umzäunung“ gegeben. Das Gesetz war eine Art Zaun. Innerhalb dieses Zaunes stand Gott in Beziehung mit seinem Volk Israel, einer Beziehung, die durch eine Menge Gebote und Satzungen geregelt war. Dieser Zaun fungierte zugleich als eine Trennungslinie zwischen Israel und den um sie herum wohnenden Völkern, die dieses Gesetz nicht hatten.

Mit dem Hinweis auf diese formelle Scheidung zwischen dem Juden und dem Heiden ist noch nicht alles gesagt. Dabei wäre es grundsätzlich möglich gewesen, dass sie sozusagen über den Zaun hinüber freundliche Kontakte miteinander unterhielten. Doch das ist nicht der Fall. Es gab außer einem Unterschied bezüglich der Stellung auch Feindschaft. Diese Feindschaft war ebenfalls die Folge des Gesetzes „der Gebote in Satzungen“. Der Heide stand außerhalb dessen, worauf der Jude stolz war (Röm 2,23). Die Heiden wollten mit Gott nichts zu tun haben. Sie hatten ihre eigenen Götter und unterwarfen sich den Regeln, die sie selbst festlegten. Im Alten Testament wurde der Jude aufgefordert, die Götzendiener keinesfalls zu tolerieren.

Diese Situation – die sowohl Bezug auf die Stellung beider hat als auch auf die feindliche Gesinnung, die sie gegeneinander hegten – hat sich radikal geändert. Zuerst wurde das Gesetz als Zwischenwand „abgebrochen“ oder aufgelöst, seiner Kraft beraubt.

Eph 2,15. Zugleich ist das Gesetz als Ausdruck des Willens Gottes „weggetan“ oder wirkungslos gemacht. Sowohl das Abbrechen als auch das Wegtun ist durch das geschehen, was Christus „in seinem Fleisch“ tat. Der Ausdruck „in seinem Fleisch“ bezieht sich auf seinen Leib, den Er am Kreuz in den Tod gab. Das Gesetz hat für jeden, der nahe gebracht ist, völlig ausgedient, und zwar nicht nur für den Heiden, sondern auch für den Juden. Auch der Gläubige, der ursprünglich Jude war, muss verstehen, dass für ihn das Gesetz ausgedient hat. Dasselbe Gesetz, das den Heiden von Gott trennte, hielt auch den Juden auf Abstand von Gott. Er hatte ja das Gesetz gebrochen! Das brachte ihn unter den Fluch. Sollte für den Juden Frieden kommen, so musste auch für ihn das Gesetz weggetan werden.

Doch auch das Abbrechen der Zwischenwand zwischen dem Juden und dem Heiden ist nicht das, was die Gemeinde zu etwas derart Besonderem macht. Das war zwar nötig, reichte jedoch nicht aus. Das wichtigste Kennzeichen der Gemeinde besteht nicht darin, dass es nun einen freien Verkehr zwischen dem Juden und dem Heiden gibt. Dann wäre der Zaun wieder errichtet, wenn auch ein Stück weiter, wodurch nun auch die Heiden innerhalb des Zaunes säßen. Der Unterschied zwischen dem Juden und dem Heiden wäre dann dadurch aufgehoben, dass der Heide auf das Niveau des Juden gebracht worden wäre. Es wäre völlig undenkbar, den Juden nach dem Wegfall der Mauer auf das Niveau des Heiden hinuntersteigen zu lassen. Doch keine dieser Möglichkeiten beschreibt die Weise, wie Gott die Gemeinde gebildet hat. Nach dem Abbruch (negativ) kommt etwas Neues (positiv) in Sicht, und zwar „ein neuer Mensch“ und „ein Leib“. Zu diesem Neuen sind Jude und Heide zusammengebracht.

Zuerst etwas über den neuen Menschen. Christus ist auf die innigste Weise mit dem neuen Menschen verbunden. Er hat ihn „in sich selbst“ geschaffen. Das Wort „schaffen“ gibt an, dass es um etwas geht, das niemals bestanden hat, aber das durch Christus zustande gebracht worden ist. Er tat das nicht, wie bei der ersten Schöpfung in 1. Mose 1, als Er ein Machtwort sprach: „Es werde Friede.“ Nein, durch sein Werk auf dem Kreuz hat Er „Frieden gestiftet“ zwischen dem Juden und dem Heiden. Jude und Heide als ein neuer Mensch führt ein neues Wesen mit völlig neuen Kennzeichen oder Charakterzügen ein. Kurz gesagt, ist dies der neue Mensch: Christus, wie Er in allen Gläubigen wohnt und sichtbar wird. Den neuen Menschen zu zeigen, ist nur zusammen mit allen Gläubigen möglich, denn jeder einzelne zeigt wieder einen anderen Aspekt. Für jeden einzelnen Gläubigen gilt, dass er in Christus und dadurch eine neue Schöpfung ist (2Kor 5,17).

Eph 2,16. So erhaben es auch ist, was wir in dem neuen Menschen sehen, so ist doch damit auch noch nicht alles über die Nähe gesagt, in die die Gemeinde zu Gott gebracht ist. Auf die Einheit im Wesen, die in dem neuen Menschen zu sehen ist, folgt noch die größtmögliche Einheit, die es gibt: ein Leib. Ein Leib ist nicht eine Anzahl Menschen, die gemeinsam den neuen Menschen bilden, sondern sie alle zeigen einen unterschiedlichen Aspekt des neuen Menschen. Ein Leib geht noch einen Schritt weiter. Das bedeutet, dass diese Menschen zusammen eine unverbrüchliche Einheit bilden. Sie sind miteinander verbunden, wie die Glieder eines Leibes miteinander verbunden sind. Auch das ist etwas völlig Neues. Im Bild des einen Leibes kommt aufs deutlichste zum Ausdruck, wie vollkommen neu die Stellung sowohl für den Juden als auch für den Heiden ist. Die alte Stellung ist endgültig vorbei.

Ein anderes Bild kann dies noch verdeutlichen. In Johannes 10 spricht der Herr Jesus über Schafe, die Er aus dem Hof nach draußen bringt (Joh 10,3; 4). Das sind die jüdischen Schafe, Gläubige aus den Juden. Es geht Ihm auch um „andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind“ (Joh 10,16a). Das sind die Gläubigen aus den Heiden. Dann fährt Er fort: „... auch diese muss ich bringen, ... und es [Schafe aus Juden und Heiden] wird eine Herde, ein Hirte sein“. Die Heiden werden nicht in den Hof der Juden gebracht. Juden und Heiden werden auch nicht in einen neuen Hof gebracht, sozusagen in ein neues System mit neuen Regeln. Nein, sie bilden zusammen eine neue Herde, unter einem Hirten. Jude und Heide können zusammen in einem Leib als mit Gott versöhnt in seiner Nähe sein.

Auch das ist die Folge des Werkes des Herrn Jesus am Kreuz. Wenn eine Situation der Harmonie zwischen Gott und „diesen beiden“ entstehen sollte, so konnte das nur dadurch geschehen, dass Versöhnung geschah. Versöhnung ist dort nötig, wo Feindschaft herrscht. Auf dem Kreuz wurde Christus „zur Sünde gemacht“ (2Kor 5,20; 21). Dort hat Gott in Christus alles gerichtet und weggetan, was vor Ihm nicht bestehen konnte, damit Er uns in seine Nähe bringen könnte. Zugleich bedeutet das Kreuz das Ende des alten Streites, der zwischen dem Juden und dem Heiden bestand: Dadurch ist „die Feindschaft getötet“. So bewirkt das Kreuz Versöhnung zwischen Gott und Menschen und zwischen Menschen gegenseitig.

Lies noch einmal Epheser 2,14–16.

Was hat Gott in Christus getan, um uns nahe zu bringen?

Verse 14-16

Er ist unser Friede


Im vorigen Vers hast du gesehen, dass wir „nahe geworden“ sind, und zwar „in Christus“ und auf der Grundlage seines Blutes. Dadurch ist es möglich, dass wir in die Gegenwart Gottes kommen können. Wenn das jedoch alles wäre, könnte dies bedeuten, dass die Gemeinde nicht mehr wäre als die Verbesserung des Judentums. Für den Juden war der Zugang zu Gott verschlossen, für die Gemeinde ist er offen. So groß dieses Vorrecht auch ist, so ist damit doch noch nicht alles gesagt, was die Gemeinde über Israel hinaus hat. Die Gemeinde besteht nicht aus einer willkürlichen Anzahl von Christen, die nun das Vorrecht haben, in der Gegenwart Gottes zu sein. Dieses Vorrecht beinhaltet nämlich nicht notwendigerweise, dass der Unterschied zwischen Juden und Heiden weggetan ist. Und eins der einzigartigen Kennzeichen der Gemeinde ist ja gerade, dass dieser Unterschied verschwunden ist. Das ist es, was diese Verse deutlich machen sollen.

Eph 2,14. Der Wegfall dieses Unterschiedes ist eine des Todes Christi am Kreuz. „Er ist unser Friede“, der Nachdruck liegt auf „Er“, auf seiner Person. Er hat Frieden zwischen Gott und dem Menschen bewirkt und – und darauf scheint hier der Nachdruck zu liegen – zwischen dem Juden und dem Heiden. Das ist etwas vollständig Neues. Im Alten Testament war die Trennung zwischen dem Juden und dem Heiden von Gott selbst eingeführt worden. Dort hatte Er das Gesetz als „die Zwischenwand der Umzäunung“ gegeben. Das Gesetz war eine Art Zaun. Innerhalb dieses Zaunes stand Gott in Beziehung mit seinem Volk Israel, einer Beziehung, die durch eine Menge Gebote und Satzungen geregelt war. Dieser Zaun fungierte zugleich als eine Trennungslinie zwischen Israel und den um sie herum wohnenden Völkern, die dieses Gesetz nicht hatten.

Mit dem Hinweis auf diese formelle Scheidung zwischen dem Juden und dem Heiden ist noch nicht alles gesagt. Dabei wäre es grundsätzlich möglich gewesen, dass sie sozusagen über den Zaun hinüber freundliche Kontakte miteinander unterhielten. Doch das ist nicht der Fall. Es gab außer einem Unterschied bezüglich der Stellung auch Feindschaft. Diese Feindschaft war ebenfalls die Folge des Gesetzes „der Gebote in Satzungen“. Der Heide stand außerhalb dessen, worauf der Jude stolz war (Röm 2,23). Die Heiden wollten mit Gott nichts zu tun haben. Sie hatten ihre eigenen Götter und unterwarfen sich den Regeln, die sie selbst festlegten. Im Alten Testament wurde der Jude aufgefordert, die Götzendiener keinesfalls zu tolerieren.

Diese Situation – die sowohl Bezug auf die Stellung beider hat als auch auf die feindliche Gesinnung, die sie gegeneinander hegten – hat sich radikal geändert. Zuerst wurde das Gesetz als Zwischenwand „abgebrochen“ oder aufgelöst, seiner Kraft beraubt.

Eph 2,15. Zugleich ist das Gesetz als Ausdruck des Willens Gottes „weggetan“ oder wirkungslos gemacht. Sowohl das Abbrechen als auch das Wegtun ist durch das geschehen, was Christus „in seinem Fleisch“ tat. Der Ausdruck „in seinem Fleisch“ bezieht sich auf seinen Leib, den Er am Kreuz in den Tod gab. Das Gesetz hat für jeden, der nahe gebracht ist, völlig ausgedient, und zwar nicht nur für den Heiden, sondern auch für den Juden. Auch der Gläubige, der ursprünglich Jude war, muss verstehen, dass für ihn das Gesetz ausgedient hat. Dasselbe Gesetz, das den Heiden von Gott trennte, hielt auch den Juden auf Abstand von Gott. Er hatte ja das Gesetz gebrochen! Das brachte ihn unter den Fluch. Sollte für den Juden Frieden kommen, so musste auch für ihn das Gesetz weggetan werden.

Doch auch das Abbrechen der Zwischenwand zwischen dem Juden und dem Heiden ist nicht das, was die Gemeinde zu etwas derart Besonderem macht. Das war zwar nötig, reichte jedoch nicht aus. Das wichtigste Kennzeichen der Gemeinde besteht nicht darin, dass es nun einen freien Verkehr zwischen dem Juden und dem Heiden gibt. Dann wäre der Zaun wieder errichtet, wenn auch ein Stück weiter, wodurch nun auch die Heiden innerhalb des Zaunes säßen. Der Unterschied zwischen dem Juden und dem Heiden wäre dann dadurch aufgehoben, dass der Heide auf das Niveau des Juden gebracht worden wäre. Es wäre völlig undenkbar, den Juden nach dem Wegfall der Mauer auf das Niveau des Heiden hinuntersteigen zu lassen. Doch keine dieser Möglichkeiten beschreibt die Weise, wie Gott die Gemeinde gebildet hat. Nach dem Abbruch (negativ) kommt etwas Neues (positiv) in Sicht, und zwar „ein neuer Mensch“ und „ein Leib“. Zu diesem Neuen sind Jude und Heide zusammengebracht.

Zuerst etwas über den neuen Menschen. Christus ist auf die innigste Weise mit dem neuen Menschen verbunden. Er hat ihn „in sich selbst“ geschaffen. Das Wort „schaffen“ gibt an, dass es um etwas geht, das niemals bestanden hat, aber das durch Christus zustande gebracht worden ist. Er tat das nicht, wie bei der ersten Schöpfung in 1. Mose 1, als Er ein Machtwort sprach: „Es werde Friede.“ Nein, durch sein Werk auf dem Kreuz hat Er „Frieden gestiftet“ zwischen dem Juden und dem Heiden. Jude und Heide als ein neuer Mensch führt ein neues Wesen mit völlig neuen Kennzeichen oder Charakterzügen ein. Kurz gesagt, ist dies der neue Mensch: Christus, wie Er in allen Gläubigen wohnt und sichtbar wird. Den neuen Menschen zu zeigen, ist nur zusammen mit allen Gläubigen möglich, denn jeder einzelne zeigt wieder einen anderen Aspekt. Für jeden einzelnen Gläubigen gilt, dass er in Christus und dadurch eine neue Schöpfung ist (2Kor 5,17).

Eph 2,16. So erhaben es auch ist, was wir in dem neuen Menschen sehen, so ist doch damit auch noch nicht alles über die Nähe gesagt, in die die Gemeinde zu Gott gebracht ist. Auf die Einheit im Wesen, die in dem neuen Menschen zu sehen ist, folgt noch die größtmögliche Einheit, die es gibt: ein Leib. Ein Leib ist nicht eine Anzahl Menschen, die gemeinsam den neuen Menschen bilden, sondern sie alle zeigen einen unterschiedlichen Aspekt des neuen Menschen. Ein Leib geht noch einen Schritt weiter. Das bedeutet, dass diese Menschen zusammen eine unverbrüchliche Einheit bilden. Sie sind miteinander verbunden, wie die Glieder eines Leibes miteinander verbunden sind. Auch das ist etwas völlig Neues. Im Bild des einen Leibes kommt aufs deutlichste zum Ausdruck, wie vollkommen neu die Stellung sowohl für den Juden als auch für den Heiden ist. Die alte Stellung ist endgültig vorbei.

Ein anderes Bild kann dies noch verdeutlichen. In Johannes 10 spricht der Herr Jesus über Schafe, die Er aus dem Hof nach draußen bringt (Joh 10,3; 4). Das sind die jüdischen Schafe, Gläubige aus den Juden. Es geht Ihm auch um „andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind“ (Joh 10,16a). Das sind die Gläubigen aus den Heiden. Dann fährt Er fort: „... auch diese muss ich bringen, ... und es [Schafe aus Juden und Heiden] wird eine Herde, ein Hirte sein“. Die Heiden werden nicht in den Hof der Juden gebracht. Juden und Heiden werden auch nicht in einen neuen Hof gebracht, sozusagen in ein neues System mit neuen Regeln. Nein, sie bilden zusammen eine neue Herde, unter einem Hirten. Jude und Heide können zusammen in einem Leib als mit Gott versöhnt in seiner Nähe sein.

Auch das ist die Folge des Werkes des Herrn Jesus am Kreuz. Wenn eine Situation der Harmonie zwischen Gott und „diesen beiden“ entstehen sollte, so konnte das nur dadurch geschehen, dass Versöhnung geschah. Versöhnung ist dort nötig, wo Feindschaft herrscht. Auf dem Kreuz wurde Christus „zur Sünde gemacht“ (2Kor 5,20; 21). Dort hat Gott in Christus alles gerichtet und weggetan, was vor Ihm nicht bestehen konnte, damit Er uns in seine Nähe bringen könnte. Zugleich bedeutet das Kreuz das Ende des alten Streites, der zwischen dem Juden und dem Heiden bestand: Dadurch ist „die Feindschaft getötet“. So bewirkt das Kreuz Versöhnung zwischen Gott und Menschen und zwischen Menschen gegenseitig.

Lies noch einmal Epheser 2,14–16.

Was hat Gott in Christus getan, um uns nahe zu bringen?

Verse 17-22

Der Zugang zu dem Vater


Eph 2,17. Zum dritten Mal wird in diesem Kapitel über Frieden gesprochen. Das erste Mal in Eph 2,14; da ist die Person Christi selbst der Friede. Danach in Eph 2,15, wo der Friede die Folge des Werkes Christi am Kreuz ist. Hier geht es um die Verkündigung des Friedens. Auch diese Verkündigung wird Christus zugeschrieben. „Und er kam“ kann sich jedoch nicht auf die Zeit beziehen, wo Er hier auf der Erde war. Da hat Er wohl den Seinen („den Nahen“) Frieden verkündigt (Joh 14,27; Joh 20,19-21), doch niemals den Heiden („den Fernen“). Für Letztere war Er nicht auf die Erde gekommen (Mt 10,5; 6). Doch nun hat, wie du in dem vorigen Vers gesehen hast, Versöhnung durch das Kreuz stattgefunden; danach ist Er zum Himmel zurückgekehrt. Von dort aus lässt Er durch seine Apostel und Jünger jedem diesen Frieden verkündigen. Was seine Stellvertreter auf der Erde durch die Verkündigung des Friedens gegenüber dem Juden und dem Heiden tun – denn es gibt keinen Unterschied mehr –, ist sein Werk. Hier siehst du erneut die Einheit, die zwischen Christus im Himmel und den Seinen auf der Erde besteht. Dadurch ist der Friede auch zu uns gekommen und haben du und ich daran teil bekommen.

Eph 2,18. Nach allen vorangegangenen überwältigenden Folgen des Werkes Christi kommen wir nun zum Höhepunkt unserer geistlichen Vorrechte: dem Zugang zum Vater. Du kannst dich bei Ihm vollkommen glücklich und zu Hause fühlen, ohne noch nach etwas anderem zu verlangen. Dieser Zugang ist für „beide“, den Juden und den Heiden, „in ihm“, das ist Christus. Er hat den Weg durch das Kreuz eröffnet. Er hat es ermöglicht, dass du nun ohne irgendeine Scheu in dir und ohne eine Vermittlung anderer außerhalb von dir zum Vater kommen kannst. Du darfst direkt zum Vater gehen. Er, der dich dazu in die Lage versetzt, dir die Kraft dazu gibt, ist „ein Geist“. Zum vierten Mal begegnen wir hier dem Wort „ein“ (siehe auch Eph 2,14; 15; 16). Jede vorhergehende Einheit ist durch diesen einen Geist bewirkt. Jeder Unterschied ist weg. Der Geist gibt dem Juden keinen anderen Zugang als dem Heiden. Es gibt für jeden „Sohn“ immer freien Zugang zum Vater. Gott ist nicht mehr hinter einem Vorhang verborgen wie zu der Zeit, als Er beim Volk Israel in der Stiftshütte und im Tempel wohnte.

Die Beziehung zu Gott wird nicht mehr durch Gesetz geregelt, sondern durch Freiheit. Jede Beschränkung dieser Freiheit, indem man erneut etwas vom Gesetz einführt, bedeutet eine Behinderung des freien Zugangs. Das ist ein Verlust für das Kind Gottes, doch ein noch größerer Verlust für den Vater, der seine Kinder gern bei sich hat. Es geht dabei nicht so sehr um das, was du bei Ihm tust. Sicher, du darfst Ihn anbeten, du darfst Ihn Dinge fragen, das auch. Doch das Größte für Ihn ist, dass du bei Ihm bist, dass Er sieht, dass du Ihn aufsuchst, weil Er der Vater unseres Herrn Jesus Christus ist. Du bist bei Ihm als jemand, der mit dem Herrn Jesus einsgemacht ist. Bei dem Vater zu sein, bedeutet eigentlich den Genuss all dessen, was der Herr Jesus für den Vater ist, und dass du dir dann bewusst bist, dass diese Beziehung auch dein Teil ist, denn wir sind eins mit Ihm. Dann kannst du nur noch anbeten.

Eph 2,19. Aus diesem großen Vorrecht fließen noch andere Vorrechte hervor. Das „Also“ in Eph 2,19 zeigt das. Dort, wo du wohnst, wo du zu Hause bist, bist du kein Fremdling und ohne Bürgerrecht. Auf der Erde sind wir wohl noch „Fremdlinge“ und „ohne Bürgerrecht“ (1Pet 2,11). Doch wir sind bei dem Vater zu Hause, zusammen mit anderen „Mitbürgern der Heiligen“. Wir sind nicht Bürger eines irdischen Landes, die alle dieselbe Nationalität haben, sondern Bürger eines himmlischen Landes (vgl. Phil 3,20), wo alle die wohnen, die die „Nationalität“ des Himmels besitzen. Außer dem Umgang miteinander dürfen wir dort in der Nähe Gottes wohnen, seine „Hausgenossen“ sein. Es ist sein Haus, ein Haus, das durch die Gemeinschaft mit Ihm und untereinander gekennzeichnet ist. Wie gesagt, ist es das Haus Gottes, das Haus, wo Er wohnt. Das ist die Stufe zu den letzten Versen.

Eph 2,20. Dort siehst du, wie dieses Haus gebaut wird. Es ist übrigens gut zu beachten, dass bis jetzt die Gemeinde immer im Bild eines Leibes vorgestellt wurde. Nun gebraucht Paulus ein anderes Bild für die Gemeinde, und zwar das eines Hauses. Das ist nötig, weil damit Dinge deutlich gemacht werden können, die mit dem Bauen zu tun haben. So begegnest du in der Bibel der Gemeinde als einem Gebäude, das Gott baut, doch auch als einem Gebäude, an dem Menschen bauen. Weil Letzteres hier nicht das Thema ist, gehe ich nicht weiter darauf ein. Hier geht es um das Bauen des Hauses durch Gott. In Matthäus 16 findest du denselben Gedanken. Dort sagt der Herr Jesus, dass Er seine Gemeinde bauen wird (Mt 16,18).

Das Bauen der Gemeinde durch Gott und den Herrn Jesus findet auf „der Grundlage der Apostel und Propheten“ statt. Man kann sagen, dass sie in zweifacher Hinsicht das Fundament sind. Sie sind selbst das Fundament, die ersten Steine des Gebäudes, worauf andere „lebendige Steine“ (1Pet 2,5) aufgebaut sind. Außerdem haben sie durch ihre Belehrung auch gezeigt, wie gebaut werden muss. Es ist deutlich, dass mit diesen Propheten, die einen Teil des Fundaments bilden, nicht die Propheten aus der Zeit des Alten Testaments gemeint sein können. Aus Epheser 3 ist ersichtlich, dass es um etwas geht, was früher unbekannt war (Eph 3,5). Auch die Reihenfolge (zuerst werden die „Apostel“ genannt und dann erst die „Propheten“) macht deutlich, dass es um neutestamentliche Propheten geht. Doch nicht das Fundament dieses Hauses ist das Wichtigste. Das ganze Haus, einschließlich des Fundamentes, ruht auf dem Eckstein „Jesus Christus selbst“. Das ganze Haus erhält seinen Wert durch Ihn. Der Charakter des Ecksteins gibt den Charakter des Gebäudes an.

Eph 2,21. Dieser Charakter kommt in den Worten „in welchem“ zum Ausdruck. Aus Ihm, in der Verbindung mit Ihm, wird der ganze Bau „wohl zusammengefügt“. Das Ganze wird auf die richtige Weise zusammengefügt und gebaut, ohne die Gefahr, Risse zu bekommen. In Ihm wächst dieser Bau, indem dass immer wieder neue, lebendige Steine hinzugefügt werden. Dieses Wachstum, dieses Bauen, wird solange fortgesetzt, bis der letzte Stein hinzugefügt und der Bau vollendet ist. Das ist der Augenblick, wo der Herr Jesus die Gemeinde zu sich nimmt. Unter diesem Gesichtspunkt des Gebäudes wird die Gemeinde dann vollkommen dem Zweck entsprechen, wozu sie aufgebaut ist: „zu einem heiligen Tempel im Herrn“.

Im Alten Testament war der Tempel der Ort, wo Gott wohnte und wo auch die Priester wohnten. Wenn der Herr Jesus in Johannes 14 über das Vaterhaus sagt: „In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“ (Joh 14,2), scheint Er damit auf den Tempel hinzuweisen. Im Haus des Vaters werden wir ewig bei dem Vater und dem Sohn wohnen und sie anbeten.

Eph 2,22. Doch Gott will nicht warten, bis das Gebäude vollendet ist. Deshalb spricht der letzte Vers über die Gemeinde als eine Behausung, einen Ort, wo Gott bereits jetzt wohnt. Diese Behausung wird von allen Gläubigen gebildet, die jetzt auf der Erde leben. Das ist ein Gebäude, aus dem Steine wegfallen, was geschieht, wenn ein Gläubiger stirbt, dem aber auch wieder Steine hinzugefügt werden, was geschieht, wenn jemand zur Bekehrung kommt. Es ist eine große Freude für Gott, auf der Erde ein Haus zu haben, in dem Er durch seinen Geist wohnen kann. Zu diesem Ziel wurden die ursprünglich heidnischen Epheser („auch ihr“) mit aufgebaut. Zu diesem Zweck werden du und ich, die auch an nichts Anteil (oder ein Recht darauf) hatten, mit aufgebaut. Was für eine Gnade!

Lies noch einmal Epheser 2,17–22.

Wie und wann machst du Gebrauch vom Zugang zu dem Vater?

Verse 17-22

Der Zugang zu dem Vater


Eph 2,17. Zum dritten Mal wird in diesem Kapitel über Frieden gesprochen. Das erste Mal in Eph 2,14; da ist die Person Christi selbst der Friede. Danach in Eph 2,15, wo der Friede die Folge des Werkes Christi am Kreuz ist. Hier geht es um die Verkündigung des Friedens. Auch diese Verkündigung wird Christus zugeschrieben. „Und er kam“ kann sich jedoch nicht auf die Zeit beziehen, wo Er hier auf der Erde war. Da hat Er wohl den Seinen („den Nahen“) Frieden verkündigt (Joh 14,27; Joh 20,19-21), doch niemals den Heiden („den Fernen“). Für Letztere war Er nicht auf die Erde gekommen (Mt 10,5; 6). Doch nun hat, wie du in dem vorigen Vers gesehen hast, Versöhnung durch das Kreuz stattgefunden; danach ist Er zum Himmel zurückgekehrt. Von dort aus lässt Er durch seine Apostel und Jünger jedem diesen Frieden verkündigen. Was seine Stellvertreter auf der Erde durch die Verkündigung des Friedens gegenüber dem Juden und dem Heiden tun – denn es gibt keinen Unterschied mehr –, ist sein Werk. Hier siehst du erneut die Einheit, die zwischen Christus im Himmel und den Seinen auf der Erde besteht. Dadurch ist der Friede auch zu uns gekommen und haben du und ich daran teil bekommen.

Eph 2,18. Nach allen vorangegangenen überwältigenden Folgen des Werkes Christi kommen wir nun zum Höhepunkt unserer geistlichen Vorrechte: dem Zugang zum Vater. Du kannst dich bei Ihm vollkommen glücklich und zu Hause fühlen, ohne noch nach etwas anderem zu verlangen. Dieser Zugang ist für „beide“, den Juden und den Heiden, „in ihm“, das ist Christus. Er hat den Weg durch das Kreuz eröffnet. Er hat es ermöglicht, dass du nun ohne irgendeine Scheu in dir und ohne eine Vermittlung anderer außerhalb von dir zum Vater kommen kannst. Du darfst direkt zum Vater gehen. Er, der dich dazu in die Lage versetzt, dir die Kraft dazu gibt, ist „ein Geist“. Zum vierten Mal begegnen wir hier dem Wort „ein“ (siehe auch Eph 2,14; 15; 16). Jede vorhergehende Einheit ist durch diesen einen Geist bewirkt. Jeder Unterschied ist weg. Der Geist gibt dem Juden keinen anderen Zugang als dem Heiden. Es gibt für jeden „Sohn“ immer freien Zugang zum Vater. Gott ist nicht mehr hinter einem Vorhang verborgen wie zu der Zeit, als Er beim Volk Israel in der Stiftshütte und im Tempel wohnte.

Die Beziehung zu Gott wird nicht mehr durch Gesetz geregelt, sondern durch Freiheit. Jede Beschränkung dieser Freiheit, indem man erneut etwas vom Gesetz einführt, bedeutet eine Behinderung des freien Zugangs. Das ist ein Verlust für das Kind Gottes, doch ein noch größerer Verlust für den Vater, der seine Kinder gern bei sich hat. Es geht dabei nicht so sehr um das, was du bei Ihm tust. Sicher, du darfst Ihn anbeten, du darfst Ihn Dinge fragen, das auch. Doch das Größte für Ihn ist, dass du bei Ihm bist, dass Er sieht, dass du Ihn aufsuchst, weil Er der Vater unseres Herrn Jesus Christus ist. Du bist bei Ihm als jemand, der mit dem Herrn Jesus einsgemacht ist. Bei dem Vater zu sein, bedeutet eigentlich den Genuss all dessen, was der Herr Jesus für den Vater ist, und dass du dir dann bewusst bist, dass diese Beziehung auch dein Teil ist, denn wir sind eins mit Ihm. Dann kannst du nur noch anbeten.

Eph 2,19. Aus diesem großen Vorrecht fließen noch andere Vorrechte hervor. Das „Also“ in Eph 2,19 zeigt das. Dort, wo du wohnst, wo du zu Hause bist, bist du kein Fremdling und ohne Bürgerrecht. Auf der Erde sind wir wohl noch „Fremdlinge“ und „ohne Bürgerrecht“ (1Pet 2,11). Doch wir sind bei dem Vater zu Hause, zusammen mit anderen „Mitbürgern der Heiligen“. Wir sind nicht Bürger eines irdischen Landes, die alle dieselbe Nationalität haben, sondern Bürger eines himmlischen Landes (vgl. Phil 3,20), wo alle die wohnen, die die „Nationalität“ des Himmels besitzen. Außer dem Umgang miteinander dürfen wir dort in der Nähe Gottes wohnen, seine „Hausgenossen“ sein. Es ist sein Haus, ein Haus, das durch die Gemeinschaft mit Ihm und untereinander gekennzeichnet ist. Wie gesagt, ist es das Haus Gottes, das Haus, wo Er wohnt. Das ist die Stufe zu den letzten Versen.

Eph 2,20. Dort siehst du, wie dieses Haus gebaut wird. Es ist übrigens gut zu beachten, dass bis jetzt die Gemeinde immer im Bild eines Leibes vorgestellt wurde. Nun gebraucht Paulus ein anderes Bild für die Gemeinde, und zwar das eines Hauses. Das ist nötig, weil damit Dinge deutlich gemacht werden können, die mit dem Bauen zu tun haben. So begegnest du in der Bibel der Gemeinde als einem Gebäude, das Gott baut, doch auch als einem Gebäude, an dem Menschen bauen. Weil Letzteres hier nicht das Thema ist, gehe ich nicht weiter darauf ein. Hier geht es um das Bauen des Hauses durch Gott. In Matthäus 16 findest du denselben Gedanken. Dort sagt der Herr Jesus, dass Er seine Gemeinde bauen wird (Mt 16,18).

Das Bauen der Gemeinde durch Gott und den Herrn Jesus findet auf „der Grundlage der Apostel und Propheten“ statt. Man kann sagen, dass sie in zweifacher Hinsicht das Fundament sind. Sie sind selbst das Fundament, die ersten Steine des Gebäudes, worauf andere „lebendige Steine“ (1Pet 2,5) aufgebaut sind. Außerdem haben sie durch ihre Belehrung auch gezeigt, wie gebaut werden muss. Es ist deutlich, dass mit diesen Propheten, die einen Teil des Fundaments bilden, nicht die Propheten aus der Zeit des Alten Testaments gemeint sein können. Aus Epheser 3 ist ersichtlich, dass es um etwas geht, was früher unbekannt war (Eph 3,5). Auch die Reihenfolge (zuerst werden die „Apostel“ genannt und dann erst die „Propheten“) macht deutlich, dass es um neutestamentliche Propheten geht. Doch nicht das Fundament dieses Hauses ist das Wichtigste. Das ganze Haus, einschließlich des Fundamentes, ruht auf dem Eckstein „Jesus Christus selbst“. Das ganze Haus erhält seinen Wert durch Ihn. Der Charakter des Ecksteins gibt den Charakter des Gebäudes an.

Eph 2,21. Dieser Charakter kommt in den Worten „in welchem“ zum Ausdruck. Aus Ihm, in der Verbindung mit Ihm, wird der ganze Bau „wohl zusammengefügt“. Das Ganze wird auf die richtige Weise zusammengefügt und gebaut, ohne die Gefahr, Risse zu bekommen. In Ihm wächst dieser Bau, indem dass immer wieder neue, lebendige Steine hinzugefügt werden. Dieses Wachstum, dieses Bauen, wird solange fortgesetzt, bis der letzte Stein hinzugefügt und der Bau vollendet ist. Das ist der Augenblick, wo der Herr Jesus die Gemeinde zu sich nimmt. Unter diesem Gesichtspunkt des Gebäudes wird die Gemeinde dann vollkommen dem Zweck entsprechen, wozu sie aufgebaut ist: „zu einem heiligen Tempel im Herrn“.

Im Alten Testament war der Tempel der Ort, wo Gott wohnte und wo auch die Priester wohnten. Wenn der Herr Jesus in Johannes 14 über das Vaterhaus sagt: „In dem Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“ (Joh 14,2), scheint Er damit auf den Tempel hinzuweisen. Im Haus des Vaters werden wir ewig bei dem Vater und dem Sohn wohnen und sie anbeten.

Eph 2,22. Doch Gott will nicht warten, bis das Gebäude vollendet ist. Deshalb spricht der letzte Vers über die Gemeinde als eine Behausung, einen Ort, wo Gott bereits jetzt wohnt. Diese Behausung wird von allen Gläubigen gebildet, die jetzt auf der Erde leben. Das ist ein Gebäude, aus dem Steine wegfallen, was geschieht, wenn ein Gläubiger stirbt, dem aber auch wieder Steine hinzugefügt werden, was geschieht, wenn jemand zur Bekehrung kommt. Es ist eine große Freude für Gott, auf der Erde ein Haus zu haben, in dem Er durch seinen Geist wohnen kann. Zu diesem Ziel wurden die ursprünglich heidnischen Epheser („auch ihr“) mit aufgebaut. Zu diesem Zweck werden du und ich, die auch an nichts Anteil (oder ein Recht darauf) hatten, mit aufgebaut. Was für eine Gnade!

Lies noch einmal Epheser 2,17–22.

Wie und wann machst du Gebrauch vom Zugang zu dem Vater?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Ephesians 2". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/ephesians-2.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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