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Römer 11

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Verse 1-6

Ein Überrest nach Auswahl der Gnade


Röm 11,1. Nach alledem, was vorausgegangen ist, könntest du dich fragen, ob Gott sein Volk verstoßen hat. Wie bei früheren Fragen gibt Paulus auch hier die deutliche Antwort: „Das sei ferne!“

Dabei kann er auf sich selbst hinweisen. Ist er nicht ein Israelit? Er gehört zur Nachkommenschaft Abrahams, dem Gott seine Verheißungen gegeben hat. Außerdem ist er vom Stamm Benjamin. Dieser Stamm wäre beinahe aus Israel verschwunden, von den anderen Stämmen ausgerottet, weil sie die Sünde nicht richten wollten. Das kannst du in Richter 19 bis 21 nachlesen.

Röm 11,2-3. Wenn Gott sein Volk verstoßen hätte, wäre auch für Paulus kein Platz mehr gewesen. Nein, Gott hat sein Volk nicht in der Gesamtheit verstoßen. Gott kannte sein Volk bereits im Voraus und wusste, wie es sich verhalten würde. Die Untreue des Volkes war für Gott keine Überraschung. Sie gab Ihm geradezu eine Gelegenheit, auf sehr deutliche Weise seine Gnade zu erzeigen.

Um das zu veranschaulichen, verweist Paulus auf das, was die Schrift in der Geschichte Elias sagt. (Du solltest diese ergreifende Geschichte in 1. Könige 18 und 19 einmal durchlesen.) Kurz zusammengefasst finden wir dort, wie Elia sich auf dem Karmel als Held erwiesen hatte, als er dort gegen die vielen falschen Propheten für Gott, den HERRN, gezeugt hatte, die behaupteten, dass Baal der wahre Gott sei. Das Volk sah dem Geschehen aus einiger Entfernung zu. Elia errang dort einen großen Sieg für den HERRN, und das Volk jauchzte: „Der HERR ist Gott.“ Als Isebel ihn jedoch kurze Zeit später mit dem Tod bedrohte, floh er um sein Leben. Völlig mutlos erreichte er den Berg Gottes, den Horeb. Und dort beginnt der Mann Gottes, das Volk Israel anzuklagen (1Kön 19,10; 14). Er sagt Gott all die Missetaten, die sie begangen haben. Er ist der einzig Treue. Und jetzt wollen sie ihn auch noch töten. Ist das kein Grund, das Volk bei Gott anzuklagen?

Erkennst du dich selbst hierin auch ein wenig wieder? Vielleicht (noch) nicht, ich dagegen schon. Es ist großartig, für den Herrn zu leben und Erfolge zu erzielen wie Elia auf dem Karmel. Du hörst das Jauchzen des Volkes. Es gilt zwar nicht dir (sondern dem Herrn), aber es ist doch durch dich bewirkt worden. Wunderbar! Kurz danach wirst du bedroht, verspottet, ausgelacht und läufst weg. Niemand tritt für dich ein. Wie einsam fühlst du dich! Im Stich gelassen! „Nun“, sagst du zu Gott, „das kann ja heiter werden. Mir reicht es jetzt. Ich bin der Einzige, der dir treu dient. Die anderen sind alle zu bequem, und jetzt versuchen sie auch noch, mich mundtot zu machen.“ Du denkst, dass Gott mit alledem völlig einverstanden ist. Du sprichst ja nur von Tatsachen.

Röm 11,4. Doch höre auf die göttliche Antwort: „Aber ich habe 7.000 in Israel übrig gelassen“ (1Kön 19,18). Diese Antwort sitzt. Gott hat immer viel mehr Menschen, die Ihm treu geblieben sind, als du und ich überblicken können. Im Fall Elias waren es noch 7000, eine vollkommene Zahl. Hast du es gut gelesen, wie es da steht? „Ich habe mir“, d. h. Gott hat selbst dafür gesorgt.

Röm 11,5-6. Ich habe die Geschichte Elias hier einmal persönlich auf dich und mich angewandt. In Römer 11 wird sie jedoch angeführt, um zu zeigen, dass es vom Volk Israel immer einen Überrest nach Auswahl der Gnade gibt, auch wenn wir ihn nicht sehen. Gott beweist damit, dass selbst unter dem Gericht, das Er über Israel ausüben muss, die Verwerfung Israels nicht vollständig ist. Damit kein Missverständnis aufkommt: Wenn ein Überrest erhalten bleibt, so geschieht das aufgrund der Gnade, nicht aufgrund von Werken, d. h. irgendwelchen Verdiensten seitens des Überrestes.

Noch kurz zur Anklage Elias: Weißt du, dass dies das einzige Mal ist, dass die Sünde eines Gläubigen des Alten Testaments im Neuen Testament erwähnt wird? Wir brauchen deshalb nicht auf Elia herabzusehen. Er bleibt ein glänzendes Vorbild für Glaubensmut. Er hat es ja als Einzelner gegen die Menge der Baalspriester aufgenommen, während von den 7000 nicht einer zu entdecken war. Doch sobald er sich etwas auf seine Treue einbildet und andere bei Gott anklagt, wird er von Gott zurechtgewiesen.

Das Anklagen ist eine Sünde, die wir alle sehr leicht begehen; doch es ist ein Werk Satans. Er wird in Offenbarung 12 „der Verkläger der Brüder“ genannt (Off 12,10). Wenn wir Untreue bei unseren Geschwistern feststellen, lasst uns lieber das tun, was der Herr Jesus tut: Er ist der Sachwalter, der für die Seinen zu Gott geht, um Ihn zu bitten, ihnen zu helfen, damit sie wieder treu werden.

Lies nun noch einmal Römer 11,1–6.

Prüfe dich selbst, ob du in deinen Gebeten Geschwister anklagst oder für sie betest.

Verse 1-6

Ein Überrest nach Auswahl der Gnade


Röm 11,1. Nach alledem, was vorausgegangen ist, könntest du dich fragen, ob Gott sein Volk verstoßen hat. Wie bei früheren Fragen gibt Paulus auch hier die deutliche Antwort: „Das sei ferne!“

Dabei kann er auf sich selbst hinweisen. Ist er nicht ein Israelit? Er gehört zur Nachkommenschaft Abrahams, dem Gott seine Verheißungen gegeben hat. Außerdem ist er vom Stamm Benjamin. Dieser Stamm wäre beinahe aus Israel verschwunden, von den anderen Stämmen ausgerottet, weil sie die Sünde nicht richten wollten. Das kannst du in Richter 19 bis 21 nachlesen.

Röm 11,2-3. Wenn Gott sein Volk verstoßen hätte, wäre auch für Paulus kein Platz mehr gewesen. Nein, Gott hat sein Volk nicht in der Gesamtheit verstoßen. Gott kannte sein Volk bereits im Voraus und wusste, wie es sich verhalten würde. Die Untreue des Volkes war für Gott keine Überraschung. Sie gab Ihm geradezu eine Gelegenheit, auf sehr deutliche Weise seine Gnade zu erzeigen.

Um das zu veranschaulichen, verweist Paulus auf das, was die Schrift in der Geschichte Elias sagt. (Du solltest diese ergreifende Geschichte in 1. Könige 18 und 19 einmal durchlesen.) Kurz zusammengefasst finden wir dort, wie Elia sich auf dem Karmel als Held erwiesen hatte, als er dort gegen die vielen falschen Propheten für Gott, den HERRN, gezeugt hatte, die behaupteten, dass Baal der wahre Gott sei. Das Volk sah dem Geschehen aus einiger Entfernung zu. Elia errang dort einen großen Sieg für den HERRN, und das Volk jauchzte: „Der HERR ist Gott.“ Als Isebel ihn jedoch kurze Zeit später mit dem Tod bedrohte, floh er um sein Leben. Völlig mutlos erreichte er den Berg Gottes, den Horeb. Und dort beginnt der Mann Gottes, das Volk Israel anzuklagen (1Kön 19,10; 14). Er sagt Gott all die Missetaten, die sie begangen haben. Er ist der einzig Treue. Und jetzt wollen sie ihn auch noch töten. Ist das kein Grund, das Volk bei Gott anzuklagen?

Erkennst du dich selbst hierin auch ein wenig wieder? Vielleicht (noch) nicht, ich dagegen schon. Es ist großartig, für den Herrn zu leben und Erfolge zu erzielen wie Elia auf dem Karmel. Du hörst das Jauchzen des Volkes. Es gilt zwar nicht dir (sondern dem Herrn), aber es ist doch durch dich bewirkt worden. Wunderbar! Kurz danach wirst du bedroht, verspottet, ausgelacht und läufst weg. Niemand tritt für dich ein. Wie einsam fühlst du dich! Im Stich gelassen! „Nun“, sagst du zu Gott, „das kann ja heiter werden. Mir reicht es jetzt. Ich bin der Einzige, der dir treu dient. Die anderen sind alle zu bequem, und jetzt versuchen sie auch noch, mich mundtot zu machen.“ Du denkst, dass Gott mit alledem völlig einverstanden ist. Du sprichst ja nur von Tatsachen.

Röm 11,4. Doch höre auf die göttliche Antwort: „Aber ich habe 7.000 in Israel übrig gelassen“ (1Kön 19,18). Diese Antwort sitzt. Gott hat immer viel mehr Menschen, die Ihm treu geblieben sind, als du und ich überblicken können. Im Fall Elias waren es noch 7000, eine vollkommene Zahl. Hast du es gut gelesen, wie es da steht? „Ich habe mir“, d. h. Gott hat selbst dafür gesorgt.

Röm 11,5-6. Ich habe die Geschichte Elias hier einmal persönlich auf dich und mich angewandt. In Römer 11 wird sie jedoch angeführt, um zu zeigen, dass es vom Volk Israel immer einen Überrest nach Auswahl der Gnade gibt, auch wenn wir ihn nicht sehen. Gott beweist damit, dass selbst unter dem Gericht, das Er über Israel ausüben muss, die Verwerfung Israels nicht vollständig ist. Damit kein Missverständnis aufkommt: Wenn ein Überrest erhalten bleibt, so geschieht das aufgrund der Gnade, nicht aufgrund von Werken, d. h. irgendwelchen Verdiensten seitens des Überrestes.

Noch kurz zur Anklage Elias: Weißt du, dass dies das einzige Mal ist, dass die Sünde eines Gläubigen des Alten Testaments im Neuen Testament erwähnt wird? Wir brauchen deshalb nicht auf Elia herabzusehen. Er bleibt ein glänzendes Vorbild für Glaubensmut. Er hat es ja als Einzelner gegen die Menge der Baalspriester aufgenommen, während von den 7000 nicht einer zu entdecken war. Doch sobald er sich etwas auf seine Treue einbildet und andere bei Gott anklagt, wird er von Gott zurechtgewiesen.

Das Anklagen ist eine Sünde, die wir alle sehr leicht begehen; doch es ist ein Werk Satans. Er wird in Offenbarung 12 „der Verkläger der Brüder“ genannt (Off 12,10). Wenn wir Untreue bei unseren Geschwistern feststellen, lasst uns lieber das tun, was der Herr Jesus tut: Er ist der Sachwalter, der für die Seinen zu Gott geht, um Ihn zu bitten, ihnen zu helfen, damit sie wieder treu werden.

Lies nun noch einmal Römer 11,1–6.

Prüfe dich selbst, ob du in deinen Gebeten Geschwister anklagst oder für sie betest.

Verse 7-14

Israels Fall und Annahme


Röm 11,7. Wenn Gott sich einen Überrest auswählt, so geschieht das aus Gnade, nicht weil der Überrest etwas verdient hätte. So ist es doch auch dir ergangen, nicht wahr?

Israel hat zwar danach getrachtet, eine eigene Gerechtigkeit vor Gott zu erlangen; das ist ihnen jedoch wegen ihres Versagens nicht gelungen. Gott hat den Auserwählten diese Gerechtigkeit geschenkt. Die Übrigen sind verhärtet worden. Gott verhärtet erst dann, wenn es gar keine Möglichkeit mehr gibt, jemanden noch zur Umkehr zu bringen.

Röm 11,8-10. Paulus führt drei Beispiele für Verhärtung aus dem Alten Testament an. Er zitiert Texte aus den Propheten (Jesaja), aus dem Gesetz (5. Mose) und aus den Psalmen (Jes 29,10; 5Mo 29,4; Ps 69,23; 24; Ps 35,8). In Jesaja und 5. Mose ist es Gott selbst, der dieses Gericht der Verhärtung ausübt, indem Er einen Geist der Betäubung sendet. Gottes Geduld hat ein Ende. In Psalm 69 bittet David um das Gericht über Israel, weil sie den Messias, den Herrn Jesus, verworfen haben. Solche Bitten gehören nicht in unseren Mund. Wir leben in der Gnadenzeit, und wir dürfen Gott bitten, unseren Feinden zu vergeben. So hat der Herr Jesus es am Kreuz getan: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Dadurch kann nun dem größten Sünder Gnade angeboten werden. Paulus selbst ist ein großes Beispiel dafür. Er sagt, dass ihm, dem größten Sünder, Barmherzigkeit zuteil geworden ist (1Tim 1,13-16). Auch dem Überrest nach Auswahl der Gnade ist aufgrund der Fürbitte des Herrn am Kreuz Gnade erwiesen worden. Aber die Übrigen werden unter das Gericht fallen, das Gott über sie bringen muss, weil sie den Herrn Jesus getötet haben.

In Verbindung mit seinem irdischen Volk (im Alten Testament und bald, wenn die Versammlung entrückt sein wird) ist es so, dass die Gläubigen Gott bitten, das Böse zu bestrafen. Und Gott wird das tun. Er ist ein Gott des Rechts, der seinen Auserwählten Recht verschaffen wird. Wenn bald in der großen Drangsal (die Versammlung ist dann bereits entrückt, du und ich werden dann also im Himmel sein) der gläubige Überrest schrecklich verfolgt wird und viele von ihnen getötet werden, wird der Herr Jesus auf die Erde zurückkommen, um die Gläubigen zu erlösen. Er wird das tun, indem Er ihre Verfolger richtet. Aus vielen Psalmen geht hervor, was in dieser schrecklichen Zeit in den Gläubigen vorgeht. Du liest da von ihrem Verlangen, gerettet zu werden: Sie erflehen von Gott Rettung, die dadurch zustande kommt, dass Gott ihre Feinde richtet. Das ist es im Grunde, was David hier tut.

Röm 11,11. Vielleicht fragst du dich, ob all das über Israel gekommen ist, um sie zu Fall zu bringen. Auch hier wird wieder jeder Grund für einen solchen Gedanken durch die Aussage „Das sei ferne!“ weggenommen. Sie sind nicht gestrauchelt, um verworfen zu werden. Doch Gott hat, da sie beiseite gesetzt werden mussten, das Heil den Nationen angeboten. Er hat das mit der Absicht getan, Israel zur Eifersucht zu reizen. Du darfst hier Eifersucht nicht mit Missgunst gleichsetzen, als ob Israel den Nationen das angebotene Heil nicht gönnen sollte, sondern in dem Sinn, dass Israel ebenfalls nach diesem Heil verlangen sollte, das den Nationen angeboten wurde.

Röm 11,12. Es ist gut, sich bewusst zu machen, dass uns dieser Reichtum als Folge der Übertretung Israels zugute gekommen ist. Das Heil ist uns also nicht angeboten worden, weil wir in irgendeiner Hinsicht besser gewesen wären.

Wenn durch Israels Übertretung und Untreue, also durch etwas Negatives ein solcher Reichtum zu der Welt und den Nationen gekommen ist, was für ein Segen für die Welt und die Nationen muss dann erst aus der Tatsache hervorgehen, dass Israel wieder bekehrt und wiederhergestellt werden wird. Dann wird ein gewaltiger Segen von diesem Volk ausgehen, an dem die ganze Welt und alle Völker teilhaben werden. So wird es im 1000-jährigen Friedensreich sein.

Röm 11,13-14. Obwohl Paulus der Apostel der Nationen ist, bleibt er doch mit Herz und Seele mit seinem Volk verbunden. Er hat einen Blick für ihren heutigen Zustand der Verhärtung, aber auch für ihre zukünftige Wiederherstellung. Die Berufung zu seinem Dienst ist eng mit diesem Volk verbunden. Wenn er hier von „einigen“ spricht, heißt das, dass er nicht daran denkt, das ganze Volk zur Bekehrung führen zu können. Er betrachtet es sogar als eine Verherrlichung seines Dienstes, wenn er durch das Evangelium einige aus diesem Volk erretten könnte. Diese „Einzelnen“, die jetzt aus dem Volk Israel zur Bekehrung kommen, bilden in dieser Zeit den Überrest nach Auswahl der Gnade.

Lies nun noch einmal Römer 11,7–14.

Wie stehst du zu Israel?

Verse 7-14

Israels Fall und Annahme


Röm 11,7. Wenn Gott sich einen Überrest auswählt, so geschieht das aus Gnade, nicht weil der Überrest etwas verdient hätte. So ist es doch auch dir ergangen, nicht wahr?

Israel hat zwar danach getrachtet, eine eigene Gerechtigkeit vor Gott zu erlangen; das ist ihnen jedoch wegen ihres Versagens nicht gelungen. Gott hat den Auserwählten diese Gerechtigkeit geschenkt. Die Übrigen sind verhärtet worden. Gott verhärtet erst dann, wenn es gar keine Möglichkeit mehr gibt, jemanden noch zur Umkehr zu bringen.

Röm 11,8-10. Paulus führt drei Beispiele für Verhärtung aus dem Alten Testament an. Er zitiert Texte aus den Propheten (Jesaja), aus dem Gesetz (5. Mose) und aus den Psalmen (Jes 29,10; 5Mo 29,4; Ps 69,23; 24; Ps 35,8). In Jesaja und 5. Mose ist es Gott selbst, der dieses Gericht der Verhärtung ausübt, indem Er einen Geist der Betäubung sendet. Gottes Geduld hat ein Ende. In Psalm 69 bittet David um das Gericht über Israel, weil sie den Messias, den Herrn Jesus, verworfen haben. Solche Bitten gehören nicht in unseren Mund. Wir leben in der Gnadenzeit, und wir dürfen Gott bitten, unseren Feinden zu vergeben. So hat der Herr Jesus es am Kreuz getan: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Dadurch kann nun dem größten Sünder Gnade angeboten werden. Paulus selbst ist ein großes Beispiel dafür. Er sagt, dass ihm, dem größten Sünder, Barmherzigkeit zuteil geworden ist (1Tim 1,13-16). Auch dem Überrest nach Auswahl der Gnade ist aufgrund der Fürbitte des Herrn am Kreuz Gnade erwiesen worden. Aber die Übrigen werden unter das Gericht fallen, das Gott über sie bringen muss, weil sie den Herrn Jesus getötet haben.

In Verbindung mit seinem irdischen Volk (im Alten Testament und bald, wenn die Versammlung entrückt sein wird) ist es so, dass die Gläubigen Gott bitten, das Böse zu bestrafen. Und Gott wird das tun. Er ist ein Gott des Rechts, der seinen Auserwählten Recht verschaffen wird. Wenn bald in der großen Drangsal (die Versammlung ist dann bereits entrückt, du und ich werden dann also im Himmel sein) der gläubige Überrest schrecklich verfolgt wird und viele von ihnen getötet werden, wird der Herr Jesus auf die Erde zurückkommen, um die Gläubigen zu erlösen. Er wird das tun, indem Er ihre Verfolger richtet. Aus vielen Psalmen geht hervor, was in dieser schrecklichen Zeit in den Gläubigen vorgeht. Du liest da von ihrem Verlangen, gerettet zu werden: Sie erflehen von Gott Rettung, die dadurch zustande kommt, dass Gott ihre Feinde richtet. Das ist es im Grunde, was David hier tut.

Röm 11,11. Vielleicht fragst du dich, ob all das über Israel gekommen ist, um sie zu Fall zu bringen. Auch hier wird wieder jeder Grund für einen solchen Gedanken durch die Aussage „Das sei ferne!“ weggenommen. Sie sind nicht gestrauchelt, um verworfen zu werden. Doch Gott hat, da sie beiseite gesetzt werden mussten, das Heil den Nationen angeboten. Er hat das mit der Absicht getan, Israel zur Eifersucht zu reizen. Du darfst hier Eifersucht nicht mit Missgunst gleichsetzen, als ob Israel den Nationen das angebotene Heil nicht gönnen sollte, sondern in dem Sinn, dass Israel ebenfalls nach diesem Heil verlangen sollte, das den Nationen angeboten wurde.

Röm 11,12. Es ist gut, sich bewusst zu machen, dass uns dieser Reichtum als Folge der Übertretung Israels zugute gekommen ist. Das Heil ist uns also nicht angeboten worden, weil wir in irgendeiner Hinsicht besser gewesen wären.

Wenn durch Israels Übertretung und Untreue, also durch etwas Negatives ein solcher Reichtum zu der Welt und den Nationen gekommen ist, was für ein Segen für die Welt und die Nationen muss dann erst aus der Tatsache hervorgehen, dass Israel wieder bekehrt und wiederhergestellt werden wird. Dann wird ein gewaltiger Segen von diesem Volk ausgehen, an dem die ganze Welt und alle Völker teilhaben werden. So wird es im 1000-jährigen Friedensreich sein.

Röm 11,13-14. Obwohl Paulus der Apostel der Nationen ist, bleibt er doch mit Herz und Seele mit seinem Volk verbunden. Er hat einen Blick für ihren heutigen Zustand der Verhärtung, aber auch für ihre zukünftige Wiederherstellung. Die Berufung zu seinem Dienst ist eng mit diesem Volk verbunden. Wenn er hier von „einigen“ spricht, heißt das, dass er nicht daran denkt, das ganze Volk zur Bekehrung führen zu können. Er betrachtet es sogar als eine Verherrlichung seines Dienstes, wenn er durch das Evangelium einige aus diesem Volk erretten könnte. Diese „Einzelnen“, die jetzt aus dem Volk Israel zur Bekehrung kommen, bilden in dieser Zeit den Überrest nach Auswahl der Gnade.

Lies nun noch einmal Römer 11,7–14.

Wie stehst du zu Israel?

Verse 15-17

Gottes Zeugnis auf der Erde


Röm 11,15. Die Verwerfung Israels bedeutete, dass die Versöhnung der Welt, den Nationen, angeboten werden konnte.

In 2. Korinther 5 steht, dass Gott in Christus die Welt mit sich selbst versöhnte (2Kor 5,19). Das heißt nicht, dass die ganze Welt auch wirklich mit Gott versöhnt ist. Es gilt nur für die, die erkannt haben, dass es für sie nötig war, dass Christus das Werk der Versöhnung vollbrachte.

So etwas wie „Allversöhnung“ gibt es nicht. Allversöhnung heißt, dass jeder, selbst der Teufel und seine Engel, errettet wird. Man sagt dann, dass Gott doch ein Gott der Liebe sei. Doch lass dir in dieser Hinsicht nichts weismachen! Die Bibel spricht sehr deutlich von einem ewigen Gericht, z. B. in Offenbarung 14 (Off 14,9-11). In unserem Vers geht es um den Platz, den einerseits Israel und andererseits die Welt Gott gegenüber einnehmen. Um Israel als Nation bemüht Gott sich derzeit nicht öffentlich. Wenn Israel als Volk wieder angenommen sein wird (und das wird geschehen), so wird das nichts anderes sein als Leben aus den Toten. Eine lebendige Beschreibung dieser Ereignisse findest du in Hesekiel 37 (Hes 37,1-14).

Röm 11,16. Gott will ein Volk auf der Erde haben, das Zeugnis von Ihm ablegt und seine Tugenden verkündigt. In der Vergangenheit hat Israel darin versagt, ein Zeugnis von dem einen wahren Gott abzulegen, und es ist bis heute nicht dazu imstande. Dieses Zeugnis soll in unserer Zeit von der Christenheit abgelegt werden. Doch ist sie treuer darin?

Der Abschnitt, der jetzt folgt, ist sehr wichtig. Er soll dir helfen, etwas davon zu verstehen, wie Gott jetzt und in Zukunft mit Israel handelt und auch wie Gott mit der Christenheit handelt. Gott erwartete sowohl von Israel als auch von der Christenheit, dass sie Ihn in dieser Welt bezeugen sollten. Was daraus geworden ist, zeigt Paulus durch das Bild des Ölbaumes und seiner Zweige. Er geht dabei wie folgt vor: In Röm 11,16 liest du zuerst von einem Erstling und der Masse. Erstlinge sind die ersten Früchte der Ernte. Sie sind heilig, d. h. abgesondert für den HERRN. Aus diesen Erstlingen, z. B. vom ersten Weizenertrag, wird Teig hergestellt. Dieser Teig war ebenfalls heilig. Derselbe Gedanke trifft auch auf die Wurzel und die Zweige eines Baumes zu. Diese beiden Beispiele von Erstlingen/Teig und Wurzel/Zweigen wollen uns also zeigen, dass, wenn der Ursprung heilig ist, auch alles heilig ist, was aus diesem Ursprung hervorgeht.

Röm 11,17. Anschließend ist von einem wilden Ölbaum die Rede, von dem Zweige ausgebrochen werden, die dann in einen (edlen, Röm 11,24) Ölbaum eingepfropft werden. Auf diese Weise erhalten die Zweige des wilden Ölbaums Anteil an der Wurzel und der Fettigkeit des (edlen) Ölbaums. Auch von dem edlen Ölbaum sind Zweige ausgebrochen worden. Das geschah, um für die Zweige, die von dem wilden Ölbaum ausgebrochen worden sind, Platz zu machen. Nun musst du versuchen zu verstehen, was Paulus mit dieser Bildersprache meint. Dass es Bildersprache ist, wird deutlich, wenn man sieht, wie er zu den Zweigen wie zu Personen spricht und auch die Zweige selbst sprechen lässt. Sie stellen also Personen vor. Wir kehren nun kurz zu Röm 11,16 zurück. Die Wurzel ist, wie gesagt, ein Hinweis auf den Ursprung, aus dem etwas hervorwächst und auf der Erde sichtbar wird.

In Röm 11,17 entsteht daher folgendes Bild:
1. Einige Zweige (= der ungläubige Teil des Volkes Israel) sind ausgebrochen worden (= von Gott beiseite gesetzt).
2. Andere Zweige (= ein gläubiger Überrest) bleiben erhalten.
3. An die Stelle der ausgebrochenen Zweige sind Zweige des wilden Ölbaumes (= Gläubige aus den Heiden) eingepfropft worden.
4. Dadurch haben diese Heiden (die vorher kein Recht auf irgendetwas hatten) an der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes Anteil erlangt (= Anteil an den Verheißungen und Segnungen, die Abraham und seinen Nachkommen zugesagt waren).

Bevor ich diesen Abschnitt beende, musst du dir noch Folgendes gut einprägen: Es geht in diesem Abschnitt um das Zeugnis Gottes auf der Erde und wie Gott das beurteilt. Sowohl Israel als auch die Christenheit sind verantwortlich dafür, wie sie dieses Zeugnis von Gott ablegen. Gott hat Israel nicht als seinen Zeugen gebrauchen können. Die Christenheit folgte Israel als Zeugnis Gottes auf der Erde. Doch machen es die Christen besser als Israel? Das werden wir im folgenden Abschnitt sehen.

Lies nun noch einmal Römer 11,15–17.

Auf welche Weise kannst du die Tugenden Gottes verkündigen? Siehe 1. Petrus 2,9.

Verse 15-17

Gottes Zeugnis auf der Erde


Röm 11,15. Die Verwerfung Israels bedeutete, dass die Versöhnung der Welt, den Nationen, angeboten werden konnte.

In 2. Korinther 5 steht, dass Gott in Christus die Welt mit sich selbst versöhnte (2Kor 5,19). Das heißt nicht, dass die ganze Welt auch wirklich mit Gott versöhnt ist. Es gilt nur für die, die erkannt haben, dass es für sie nötig war, dass Christus das Werk der Versöhnung vollbrachte.

So etwas wie „Allversöhnung“ gibt es nicht. Allversöhnung heißt, dass jeder, selbst der Teufel und seine Engel, errettet wird. Man sagt dann, dass Gott doch ein Gott der Liebe sei. Doch lass dir in dieser Hinsicht nichts weismachen! Die Bibel spricht sehr deutlich von einem ewigen Gericht, z. B. in Offenbarung 14 (Off 14,9-11). In unserem Vers geht es um den Platz, den einerseits Israel und andererseits die Welt Gott gegenüber einnehmen. Um Israel als Nation bemüht Gott sich derzeit nicht öffentlich. Wenn Israel als Volk wieder angenommen sein wird (und das wird geschehen), so wird das nichts anderes sein als Leben aus den Toten. Eine lebendige Beschreibung dieser Ereignisse findest du in Hesekiel 37 (Hes 37,1-14).

Röm 11,16. Gott will ein Volk auf der Erde haben, das Zeugnis von Ihm ablegt und seine Tugenden verkündigt. In der Vergangenheit hat Israel darin versagt, ein Zeugnis von dem einen wahren Gott abzulegen, und es ist bis heute nicht dazu imstande. Dieses Zeugnis soll in unserer Zeit von der Christenheit abgelegt werden. Doch ist sie treuer darin?

Der Abschnitt, der jetzt folgt, ist sehr wichtig. Er soll dir helfen, etwas davon zu verstehen, wie Gott jetzt und in Zukunft mit Israel handelt und auch wie Gott mit der Christenheit handelt. Gott erwartete sowohl von Israel als auch von der Christenheit, dass sie Ihn in dieser Welt bezeugen sollten. Was daraus geworden ist, zeigt Paulus durch das Bild des Ölbaumes und seiner Zweige. Er geht dabei wie folgt vor: In Röm 11,16 liest du zuerst von einem Erstling und der Masse. Erstlinge sind die ersten Früchte der Ernte. Sie sind heilig, d. h. abgesondert für den HERRN. Aus diesen Erstlingen, z. B. vom ersten Weizenertrag, wird Teig hergestellt. Dieser Teig war ebenfalls heilig. Derselbe Gedanke trifft auch auf die Wurzel und die Zweige eines Baumes zu. Diese beiden Beispiele von Erstlingen/Teig und Wurzel/Zweigen wollen uns also zeigen, dass, wenn der Ursprung heilig ist, auch alles heilig ist, was aus diesem Ursprung hervorgeht.

Röm 11,17. Anschließend ist von einem wilden Ölbaum die Rede, von dem Zweige ausgebrochen werden, die dann in einen (edlen, Röm 11,24) Ölbaum eingepfropft werden. Auf diese Weise erhalten die Zweige des wilden Ölbaums Anteil an der Wurzel und der Fettigkeit des (edlen) Ölbaums. Auch von dem edlen Ölbaum sind Zweige ausgebrochen worden. Das geschah, um für die Zweige, die von dem wilden Ölbaum ausgebrochen worden sind, Platz zu machen. Nun musst du versuchen zu verstehen, was Paulus mit dieser Bildersprache meint. Dass es Bildersprache ist, wird deutlich, wenn man sieht, wie er zu den Zweigen wie zu Personen spricht und auch die Zweige selbst sprechen lässt. Sie stellen also Personen vor. Wir kehren nun kurz zu Röm 11,16 zurück. Die Wurzel ist, wie gesagt, ein Hinweis auf den Ursprung, aus dem etwas hervorwächst und auf der Erde sichtbar wird.

In Röm 11,17 entsteht daher folgendes Bild:
1. Einige Zweige (= der ungläubige Teil des Volkes Israel) sind ausgebrochen worden (= von Gott beiseite gesetzt).
2. Andere Zweige (= ein gläubiger Überrest) bleiben erhalten.
3. An die Stelle der ausgebrochenen Zweige sind Zweige des wilden Ölbaumes (= Gläubige aus den Heiden) eingepfropft worden.
4. Dadurch haben diese Heiden (die vorher kein Recht auf irgendetwas hatten) an der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes Anteil erlangt (= Anteil an den Verheißungen und Segnungen, die Abraham und seinen Nachkommen zugesagt waren).

Bevor ich diesen Abschnitt beende, musst du dir noch Folgendes gut einprägen: Es geht in diesem Abschnitt um das Zeugnis Gottes auf der Erde und wie Gott das beurteilt. Sowohl Israel als auch die Christenheit sind verantwortlich dafür, wie sie dieses Zeugnis von Gott ablegen. Gott hat Israel nicht als seinen Zeugen gebrauchen können. Die Christenheit folgte Israel als Zeugnis Gottes auf der Erde. Doch machen es die Christen besser als Israel? Das werden wir im folgenden Abschnitt sehen.

Lies nun noch einmal Römer 11,15–17.

Auf welche Weise kannst du die Tugenden Gottes verkündigen? Siehe 1. Petrus 2,9.

Verse 18-22

Hochmut kommt vor dem Fall


Röm 11,18. Wir Christen sind nun die Träger des Zeugnisses, das Gott von sich selbst in dieser Welt geben will. Israel hat beim Ablegen dieses Zeugnisses versagt und ist deshalb beiseite gesetzt worden.

Es besteht die Gefahr, dass wir Christen uns des Platzes rühmen, den Gott uns gegeben hat. Wir glauben dann, besser zu sein als Israel. Nun, wer nur ein wenig das Zeugnis kennt, das die Christen in dieser Welt ablegen, wird sich davor hüten, sich zu rühmen. Denk nur an Nordirland und den Libanon. Hinzu kommt noch, dass uns Gott in seiner Gnade dieses Zeugnis anstelle von Israel anvertraut hat. Nur auf diese Weise sind wir Teilhaber der Segnungen geworden, die Gott seinem Volk geben wollte. Wir, von Natur Heiden, hatten auf nichts ein Anrecht. Bedenke, dass nicht wir die Wurzel tragen, sondern die Wurzel uns trägt. (Wenn du vergessen hast, was diese Bildersprache bedeutet, so lies noch einmal den letzten Abschnitt.)

Röm 11,19-20. Jetzt könnte jemand sagen: Alles gut und schön, aber es ist doch so, dass das ungläubige Israel von Gott beiseite gesetzt ist und wir an seine Stelle gekommen sind. In der Tat! Doch bedenke die Ursache, weshalb Israel beiseite gesetzt wurde. Sie haben diesen Platz wegen ihres Unglaubens verloren. Sie haben Gott und seinen Sohn verworfen und nicht auf Ihn gehört.

Wir sind nicht an ihre Stelle getreten, weil wir besser waren. Damit wir diesen Platz behalten können, müssen wir durch den Glauben stehen. Glaube bedeutet hier die Glaubenswahrheit, nicht unser persönliches Glaubensvertrauen. Es geht nicht darum, dass wir glauben, sondern was wir glauben. Um ein Zeugnis Gottes in dieser Welt sein zu können, muss die Christenheit ungeschmälert an der Bibel festhalten. Darin finden wir die Glaubenswahrheit.

Röm 11,21-22. Paulus warnt uns, nicht hochmütig zu sein. Die Christenheit als Ganzes sollte nicht denken, dass Gott sie verschonen wird. Wenn sie Ihn nicht fürchten, wird sie das gleiche Schicksal ereilen, das Israel ereilt hat. Aus anderen Bibelstellen ist deutlich zu erkennen, dass die Christenheit als Ganzes ebenfalls untreu werden und von Gott abgehauen werden wird.

Die Entwicklung zunehmender Untreue ist bereits jetzt sichtbar. In vielen großen Kirchen werden Lehren über die Person und das Werk des Herrn Jesus verkündigt, die nicht in Übereinstimmung mit der Bibel sind. Das Christentum wird immer mehr als eine Religion dargestellt, die anderen Weltreligionen gleichwertig ist. Dadurch wird der große Unterschied zwischen den anderen Religionen und dem Christentum verwischt.

Bietet das Christentum nicht als einzige Religion die Lösung für die Frage, wie ein verlorener Mensch mit Gott ins Reine kommen kann? Das kann nur durch den Herrn Jesus geschehen, der gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Joh 14,6). Das schließt jede andere Möglichkeit aus. Der Herr Jesus ist nicht eine Möglichkeit neben anderen.

Auch wird das Christentum von vielen benutzt, um politische Ziele zu erreichen. Das Zeugnis darüber, wer Gott ist und wer der Herr Jesus ist, kommt dadurch abhanden. Der Mensch ist hier auf der Erde, um Gott zu dienen. Die Christen haben durch die Bibel Anweisungen empfangen, wie das geschehen soll. Nur durch den Glauben an Christus und sein vollbrachtes Werk kann das geschehen.

Doch der Glaube wird immer weiter ausgehöhlt. Sehr viele Glaubenswahrheiten hat die Christenheit bereits preisgegeben, und noch mehr werden folgen, bis der völlige Abfall vom christlichen Glauben das Endergebnis sein wird. Die Christenheit bleibt nicht durch den Glauben stehen. Das ist es, was uns das Wort Gottes lehrt.

Wird es dann mit dir und mir auch schlecht enden? Damit über diese Frage keine Unklarheit entsteht, werde ich im nächsten Abschnitt etwas dazu sagen.

Lies nun noch einmal Römer 11,18–22.

Was bedeutet der Ausdruck in Röm 11,20: „Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich“?

Verse 18-22

Hochmut kommt vor dem Fall


Röm 11,18. Wir Christen sind nun die Träger des Zeugnisses, das Gott von sich selbst in dieser Welt geben will. Israel hat beim Ablegen dieses Zeugnisses versagt und ist deshalb beiseite gesetzt worden.

Es besteht die Gefahr, dass wir Christen uns des Platzes rühmen, den Gott uns gegeben hat. Wir glauben dann, besser zu sein als Israel. Nun, wer nur ein wenig das Zeugnis kennt, das die Christen in dieser Welt ablegen, wird sich davor hüten, sich zu rühmen. Denk nur an Nordirland und den Libanon. Hinzu kommt noch, dass uns Gott in seiner Gnade dieses Zeugnis anstelle von Israel anvertraut hat. Nur auf diese Weise sind wir Teilhaber der Segnungen geworden, die Gott seinem Volk geben wollte. Wir, von Natur Heiden, hatten auf nichts ein Anrecht. Bedenke, dass nicht wir die Wurzel tragen, sondern die Wurzel uns trägt. (Wenn du vergessen hast, was diese Bildersprache bedeutet, so lies noch einmal den letzten Abschnitt.)

Röm 11,19-20. Jetzt könnte jemand sagen: Alles gut und schön, aber es ist doch so, dass das ungläubige Israel von Gott beiseite gesetzt ist und wir an seine Stelle gekommen sind. In der Tat! Doch bedenke die Ursache, weshalb Israel beiseite gesetzt wurde. Sie haben diesen Platz wegen ihres Unglaubens verloren. Sie haben Gott und seinen Sohn verworfen und nicht auf Ihn gehört.

Wir sind nicht an ihre Stelle getreten, weil wir besser waren. Damit wir diesen Platz behalten können, müssen wir durch den Glauben stehen. Glaube bedeutet hier die Glaubenswahrheit, nicht unser persönliches Glaubensvertrauen. Es geht nicht darum, dass wir glauben, sondern was wir glauben. Um ein Zeugnis Gottes in dieser Welt sein zu können, muss die Christenheit ungeschmälert an der Bibel festhalten. Darin finden wir die Glaubenswahrheit.

Röm 11,21-22. Paulus warnt uns, nicht hochmütig zu sein. Die Christenheit als Ganzes sollte nicht denken, dass Gott sie verschonen wird. Wenn sie Ihn nicht fürchten, wird sie das gleiche Schicksal ereilen, das Israel ereilt hat. Aus anderen Bibelstellen ist deutlich zu erkennen, dass die Christenheit als Ganzes ebenfalls untreu werden und von Gott abgehauen werden wird.

Die Entwicklung zunehmender Untreue ist bereits jetzt sichtbar. In vielen großen Kirchen werden Lehren über die Person und das Werk des Herrn Jesus verkündigt, die nicht in Übereinstimmung mit der Bibel sind. Das Christentum wird immer mehr als eine Religion dargestellt, die anderen Weltreligionen gleichwertig ist. Dadurch wird der große Unterschied zwischen den anderen Religionen und dem Christentum verwischt.

Bietet das Christentum nicht als einzige Religion die Lösung für die Frage, wie ein verlorener Mensch mit Gott ins Reine kommen kann? Das kann nur durch den Herrn Jesus geschehen, der gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Joh 14,6). Das schließt jede andere Möglichkeit aus. Der Herr Jesus ist nicht eine Möglichkeit neben anderen.

Auch wird das Christentum von vielen benutzt, um politische Ziele zu erreichen. Das Zeugnis darüber, wer Gott ist und wer der Herr Jesus ist, kommt dadurch abhanden. Der Mensch ist hier auf der Erde, um Gott zu dienen. Die Christen haben durch die Bibel Anweisungen empfangen, wie das geschehen soll. Nur durch den Glauben an Christus und sein vollbrachtes Werk kann das geschehen.

Doch der Glaube wird immer weiter ausgehöhlt. Sehr viele Glaubenswahrheiten hat die Christenheit bereits preisgegeben, und noch mehr werden folgen, bis der völlige Abfall vom christlichen Glauben das Endergebnis sein wird. Die Christenheit bleibt nicht durch den Glauben stehen. Das ist es, was uns das Wort Gottes lehrt.

Wird es dann mit dir und mir auch schlecht enden? Damit über diese Frage keine Unklarheit entsteht, werde ich im nächsten Abschnitt etwas dazu sagen.

Lies nun noch einmal Römer 11,18–22.

Was bedeutet der Ausdruck in Röm 11,20: „Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich“?

Verse 23-29

Die Gnadengaben und die Berufungen Gottes sind unbereubar


Ich habe den vorigen Abschnitt mit der Frage beendet, ob man aus Römer 11 (Röm 11,22) den Schluss ziehen kann, dass es mit dir und mir doch noch schlecht enden kann, obwohl wir doch an den Herrn Jesus glauben.

In Johannes 10 findest du die Antwort darauf (Joh 10,28-29). Wer einmal ein Kind Gottes geworden ist, bleibt es in Ewigkeit. Allerdings kannst du dich einmal so verhalten, wie man es von einem Kind Gottes nicht erwarten würde. Das hat mit deiner eigenen, persönlichen Verantwortung zu tun. Wenn du als Kind Gottes sündigst, musst du das bekennen.

Es geht in unserem Abschnitt um die Verantwortung des christlichen Zeugnisses als Ganzes hier auf der Erde, das an die Stelle Israels gesetzt worden ist. Und dieses Zeugnis als Ganzes kann Gott, wenn es untreu ist, ebenso wenig gebrauchen, wie Er Israel gebrauchen konnte. Auch in Israel gab es Menschen, die eine persönliche Beziehung zu Gott hatten. Doch im Allgemeinen war es ein Volk, das nicht mehr nach Gott fragte. So ist es auch mit der Christenheit. Eine Anzahl von denen, die sich Christen nennen, haben aufgrund eines persönlichen Glaubens ein Verhältnis zu Gott. Doch im Allgemeinen hat die Christenheit den persönlichen Glauben durch menschliche Vorstellungen ersetzt. Nach Gottes Gedanken wird nicht mehr gefragt. Man orientiert sich nicht mehr an der Bibel. Deshalb kann Gott die Christenheit als Ganzes bald nicht mehr als sein Zeugnis auf der Erde anerkennen, sondern muss sie richten. Du musst daher einen Unterschied machen zwischen der eigenen, persönlichen Verantwortung gegenüber Gott und dem, was Gott von der Christenheit als Ganzes erwartet. Ich hoffe, dass dies ein wenig verdeutlicht, worin der Unterschied liegt.

Röm 11,23-25. Nun weiter mit Röm 11,23. Dort sagt Paulus, dass Israel wieder den Platz des Zeugnisses Gottes auf der Erde einnehmen wird. Es geht hier um ein Geheimnis. Ein Geheimnis ist etwas, das in früheren Zeiten, in der Zeit des Alten Testaments, nicht bekannt war und jetzt bekannt gemacht wird. Das Geheimnis hier betrifft die Verwerfung und Wiederannahme Israels, wobei Gott in der Zeitspanne zwischen der Verwerfung und der Wiederannahme ein anderes Volk für seinen Namen annehmen würde. Dies war im Alten Testament nicht bekannt. Um nun nicht weise in deinen eigenen Augen zu sein, musst du daran denken, dass die Verhärtung oder Verblendung, die über Israel gekommen ist, nicht über ganz Israel gekommen ist, sondern nur über einen Teil. Dieser Teil umfasst zwar die große Masse der ungläubigen Israeliten, aber es gibt doch Raum für einen Überrest, von dem wir bereits früher etwas gelesen haben.

Röm 11,26. Nun, dieser Überrest wird das „ganze Israel“ bilden, das errettet werden wird. Die gottlosen, ungläubigen Israeliten werden alle durch das Gericht umgekommen sein. Was übrig bleibt, ist dann „ganz Israel“.

Mit diesem „neuen“ Israel knüpft Gott wieder an, nachdem „die Vollzahl der Nationen eingegangen ist“. Dieser Ausdruck bedeutet, dass das christliche Zeugnis auf der Erde die Zeit seines Zeugnisses erfüllt und sein Ende erreicht hat. Gott hat es abhauen müssen (Röm 11,22), weil es nicht an seiner Güte geblieben ist. Danach wird Gott sich dem Volk Israel wieder in seiner Liebe zuwenden. Der Erretter kommt aus Zion, um sein Volk von ihren Feinden, die sie vernichten wollen, zu befreien. Wie das alles geschehen wird, lesen wir in vielen Prophezeiungen des Alten Testaments. Nach der Vernichtung ihrer Feinde wird der Erretter die Gottlosigkeiten von seinem Volk wegnehmen.

Röm 11,27. Sie werden Gewissheit darüber erlangen, dass Gott den Bund, den Er mit seinem Volk geschlossen hat, doch erfüllen wird, indem Er ihre Sünden wegnimmt. Für ein wirkliches Genießen der Segnungen Gottes ist es notwendig, dass die Seele von der Last ihrer Sünden frei ist. Die große Last, die die Seele des Volkes bedrücken wird, ist die Verwerfung des Herrn Jesus. Diese Sünde werden sie bekennen, und Gott wird ihnen vergeben. In Sacharja 12 bis 14 findest du ausführlich und auf eine zu Herzen gehende Weise, wie dies alles geschehen wird.

Röm 11,28-29. Gott wird seine Vorsätze hinsichtlich seines irdischen Volkes ausführen. Was Er verheißen hat, wird Er auch tun. Israel mag sich gegenüber der Verkündigung des Evangeliums zwar feindlich verhalten, doch wenn es um die Auserwählung geht, sind sie Geliebte, weil sie Nachkommen der Väter Abraham, Isaak und Jakob sind. Hatte Gott ihnen nicht seine Verheißungen gegeben? Wegen der Untreue des Volkes musste die Erfüllung der Verheißungen aufgeschoben werden. Doch aufgeschoben ist bei Gott nicht aufgehoben. Er bereut nicht, was Er seinem Volk in seiner Gnade verheißen und wozu Er sein Volk berufen hat.

Lies nun noch einmal Römer 11,23–29.

Was ist ein Geheimnis?

Verse 23-29

Die Gnadengaben und die Berufungen Gottes sind unbereubar


Ich habe den vorigen Abschnitt mit der Frage beendet, ob man aus Römer 11 (Röm 11,22) den Schluss ziehen kann, dass es mit dir und mir doch noch schlecht enden kann, obwohl wir doch an den Herrn Jesus glauben.

In Johannes 10 findest du die Antwort darauf (Joh 10,28-29). Wer einmal ein Kind Gottes geworden ist, bleibt es in Ewigkeit. Allerdings kannst du dich einmal so verhalten, wie man es von einem Kind Gottes nicht erwarten würde. Das hat mit deiner eigenen, persönlichen Verantwortung zu tun. Wenn du als Kind Gottes sündigst, musst du das bekennen.

Es geht in unserem Abschnitt um die Verantwortung des christlichen Zeugnisses als Ganzes hier auf der Erde, das an die Stelle Israels gesetzt worden ist. Und dieses Zeugnis als Ganzes kann Gott, wenn es untreu ist, ebenso wenig gebrauchen, wie Er Israel gebrauchen konnte. Auch in Israel gab es Menschen, die eine persönliche Beziehung zu Gott hatten. Doch im Allgemeinen war es ein Volk, das nicht mehr nach Gott fragte. So ist es auch mit der Christenheit. Eine Anzahl von denen, die sich Christen nennen, haben aufgrund eines persönlichen Glaubens ein Verhältnis zu Gott. Doch im Allgemeinen hat die Christenheit den persönlichen Glauben durch menschliche Vorstellungen ersetzt. Nach Gottes Gedanken wird nicht mehr gefragt. Man orientiert sich nicht mehr an der Bibel. Deshalb kann Gott die Christenheit als Ganzes bald nicht mehr als sein Zeugnis auf der Erde anerkennen, sondern muss sie richten. Du musst daher einen Unterschied machen zwischen der eigenen, persönlichen Verantwortung gegenüber Gott und dem, was Gott von der Christenheit als Ganzes erwartet. Ich hoffe, dass dies ein wenig verdeutlicht, worin der Unterschied liegt.

Röm 11,23-25. Nun weiter mit Röm 11,23. Dort sagt Paulus, dass Israel wieder den Platz des Zeugnisses Gottes auf der Erde einnehmen wird. Es geht hier um ein Geheimnis. Ein Geheimnis ist etwas, das in früheren Zeiten, in der Zeit des Alten Testaments, nicht bekannt war und jetzt bekannt gemacht wird. Das Geheimnis hier betrifft die Verwerfung und Wiederannahme Israels, wobei Gott in der Zeitspanne zwischen der Verwerfung und der Wiederannahme ein anderes Volk für seinen Namen annehmen würde. Dies war im Alten Testament nicht bekannt. Um nun nicht weise in deinen eigenen Augen zu sein, musst du daran denken, dass die Verhärtung oder Verblendung, die über Israel gekommen ist, nicht über ganz Israel gekommen ist, sondern nur über einen Teil. Dieser Teil umfasst zwar die große Masse der ungläubigen Israeliten, aber es gibt doch Raum für einen Überrest, von dem wir bereits früher etwas gelesen haben.

Röm 11,26. Nun, dieser Überrest wird das „ganze Israel“ bilden, das errettet werden wird. Die gottlosen, ungläubigen Israeliten werden alle durch das Gericht umgekommen sein. Was übrig bleibt, ist dann „ganz Israel“.

Mit diesem „neuen“ Israel knüpft Gott wieder an, nachdem „die Vollzahl der Nationen eingegangen ist“. Dieser Ausdruck bedeutet, dass das christliche Zeugnis auf der Erde die Zeit seines Zeugnisses erfüllt und sein Ende erreicht hat. Gott hat es abhauen müssen (Röm 11,22), weil es nicht an seiner Güte geblieben ist. Danach wird Gott sich dem Volk Israel wieder in seiner Liebe zuwenden. Der Erretter kommt aus Zion, um sein Volk von ihren Feinden, die sie vernichten wollen, zu befreien. Wie das alles geschehen wird, lesen wir in vielen Prophezeiungen des Alten Testaments. Nach der Vernichtung ihrer Feinde wird der Erretter die Gottlosigkeiten von seinem Volk wegnehmen.

Röm 11,27. Sie werden Gewissheit darüber erlangen, dass Gott den Bund, den Er mit seinem Volk geschlossen hat, doch erfüllen wird, indem Er ihre Sünden wegnimmt. Für ein wirkliches Genießen der Segnungen Gottes ist es notwendig, dass die Seele von der Last ihrer Sünden frei ist. Die große Last, die die Seele des Volkes bedrücken wird, ist die Verwerfung des Herrn Jesus. Diese Sünde werden sie bekennen, und Gott wird ihnen vergeben. In Sacharja 12 bis 14 findest du ausführlich und auf eine zu Herzen gehende Weise, wie dies alles geschehen wird.

Röm 11,28-29. Gott wird seine Vorsätze hinsichtlich seines irdischen Volkes ausführen. Was Er verheißen hat, wird Er auch tun. Israel mag sich gegenüber der Verkündigung des Evangeliums zwar feindlich verhalten, doch wenn es um die Auserwählung geht, sind sie Geliebte, weil sie Nachkommen der Väter Abraham, Isaak und Jakob sind. Hatte Gott ihnen nicht seine Verheißungen gegeben? Wegen der Untreue des Volkes musste die Erfüllung der Verheißungen aufgeschoben werden. Doch aufgeschoben ist bei Gott nicht aufgehoben. Er bereut nicht, was Er seinem Volk in seiner Gnade verheißen und wozu Er sein Volk berufen hat.

Lies nun noch einmal Römer 11,23–29.

Was ist ein Geheimnis?

Verse 30-36

Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit!


Röm 11,30. Die Schlussverse von Kapitel 11 sind eigentlich eine Zusammenfassung all dessen, was Paulus in den vorausgegangenen 11 Kapiteln erklärt hat.

Darin ist deutlich geworden, dass wir, die wir ursprünglich zu den Heiden gehörten, nicht an Gott glaubten. Weil wir jedoch dem Evangelium, der frohen Botschaft Gottes, geglaubt haben, haben wir Barmherzigkeit empfangen.

Röm 11,31. Wir haben jedoch auch gesehen, dass das Evangelium erst dann zu den Heiden gekommen ist, als die Juden auf die vielen Aufrufe Gottes zur Umkehr nicht reagiert hatten. Und als sie sahen, dass die Gnade sich den Heiden zuwandte, konnten sie das nicht ertragen und widerstanden dem Evangelium. In der Apostelgeschichte findest du das immer wieder.

Durch dieses Verhalten stellten sie sich auf den gleichen Platz vor Gott, den die Heiden früher hatten. So wie wir, die Heiden, früher nicht glaubten, so glauben jetzt die Israeliten nicht.

Röm 11,32. Es ist die Absicht Gottes, uns dadurch zu zeigen, dass jeder ohne Ausnahme ungläubig ist. Als Folge davon erweist Gott jetzt jedem ohne Ausnahme Barmherzigkeit. Er möchte gern beweisen, dass Er barmherzig ist. Wie hätte Er das besser tun können dadurch, dass Er zuerst zeigte, dass jeder diese Barmherzigkeit nötig hat?

Röm 11,33. Das veranlasst Paulus zu dem Lobpreis in den Röm 11,33-36. Er bewundert darin die Weisheit und Erkenntnis Gottes. Die Weisheit Gottes sehen wir in dem Herrn Jesus. Er wird in 1. Korinther 1 „Weisheit von Gott“ genannt (1Kor 1,30). Wer wäre je auf den Gedanken gekommen, die Probleme, die durch die Sünde des Menschen entstanden waren, auf diese Weise zu lösen? Gott hat vollkommene Erkenntnis über alles, was geschehen ist, und Er weiß auch, wie Er auf vollkommene und gerechte Weise handeln muss. Darin liegt eine Tiefe des Reichtums eingeschlossen, die für uns unergründlich ist.

In seinen Gerichten, d. h. in der Beurteilung der entstandenen Lage oder in der vollkommenen Einsicht, die er in die entstandene Lage hat, ist Er hoch über uns erhaben. Für den Menschen war alles aussichtslos. Er konnte keinerlei Lösung finden. Er konnte die Sünde nur noch vergrößern. Nun hat Gott angefangen zu wirken. Wer kann seine Wege, d. h. die Weise, wie Er gewirkt hat, ergründen? Das kann niemand! Wir können nur im Nachhinein sein Werk, das Er in Christus vollbracht hat, bewundern.

Röm 11,34-35. Wer hätte sich einen solchen Weg ausdenken können als nur Gott allein? Brauchte Gott dafür einen Mitberater? Wer hätte das sein können? Alles, was Gott an Erkenntnis und Mitteln besitzt, besitzt Er in sich selbst. Das braucht Er sich nicht bei anderen zu holen. Es gibt keine größere Macht im ganzen Universum als Gott selbst. Es gibt auch niemand neben Gott, der Ihm etwas geben könnte, was Er nötig hätte und wofür Er dem anderen etwas vergelten könnte. Gott allein ist unabhängig.

Röm 11,36. Aus Ihm kommen alle Dinge hervor. Alles findet seinen Ursprung in Ihm. In Römer 4 hast du bereits gelesen, dass Gott die Dinge, die nicht sind, ruft, als wären sie da. Gott hat die Schöpfung aus sich selbst ins Dasein gerufen. Alle Quellen sowohl der Materie als auch der Weisheit und Erkenntnis sind in Ihm selbst.

Doch die Dinge kommen nicht nur aus Ihm hervor, Er hat auch alle Dinge selbst zustande gebracht. Nach dem „von ihm“ steht das „durch ihn“. Er ist nicht nur der Ursprung aller Dinge, sondern auch ihr Urheber. Er hatte nicht nur die Idee, sondern hat sie auch selbst ausgeführt.

Schließlich heißt es auch „für ihn“. Das große Ziel, auf das alle seine Pläne und alle seine Werke hinauslaufen, ist Er selbst. Gott verherrlicht sich selbst durch alles, was Er tut. Das Erstaunliche, das Bewundernswerte, was ewig unsere Anbetung hervorrufen wird, ist die Tatsache, dass Gott dich in seine Pläne aufnehmen wollte. Du wirst in Ewigkeit dazu beitragen, seine Herrlichkeit zu vergrößern. Ist es nicht überwältigend, wenn du daran denkst, wer du früher warst und was dein Schicksal war, und jetzt zu sehen, dass Gott dir diesen Platz gegeben hat?

Du kannst nicht anders, als dich Paulus anzuschließen und auszurufen: „Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit!“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen als: „Amen.“ Das erinnert mich an Offenbarung 5, wo nach dem Lobpreis auch dieses „Amen“ folgt, woraufhin die Ältesten niederfallen und anbeten (Off 5,12-14). Man hört keine Worte mehr. Die Herzen verlieren sich in einer grenzenlosen, unaussprechlichen Bewunderung Gottes und des Lammes. Amen.

Lies nun noch einmal Römer 11,30–36.

Denk besonders über Röm 11,36 nach.

Verse 30-36

Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit!


Röm 11,30. Die Schlussverse von Kapitel 11 sind eigentlich eine Zusammenfassung all dessen, was Paulus in den vorausgegangenen 11 Kapiteln erklärt hat.

Darin ist deutlich geworden, dass wir, die wir ursprünglich zu den Heiden gehörten, nicht an Gott glaubten. Weil wir jedoch dem Evangelium, der frohen Botschaft Gottes, geglaubt haben, haben wir Barmherzigkeit empfangen.

Röm 11,31. Wir haben jedoch auch gesehen, dass das Evangelium erst dann zu den Heiden gekommen ist, als die Juden auf die vielen Aufrufe Gottes zur Umkehr nicht reagiert hatten. Und als sie sahen, dass die Gnade sich den Heiden zuwandte, konnten sie das nicht ertragen und widerstanden dem Evangelium. In der Apostelgeschichte findest du das immer wieder.

Durch dieses Verhalten stellten sie sich auf den gleichen Platz vor Gott, den die Heiden früher hatten. So wie wir, die Heiden, früher nicht glaubten, so glauben jetzt die Israeliten nicht.

Röm 11,32. Es ist die Absicht Gottes, uns dadurch zu zeigen, dass jeder ohne Ausnahme ungläubig ist. Als Folge davon erweist Gott jetzt jedem ohne Ausnahme Barmherzigkeit. Er möchte gern beweisen, dass Er barmherzig ist. Wie hätte Er das besser tun können dadurch, dass Er zuerst zeigte, dass jeder diese Barmherzigkeit nötig hat?

Röm 11,33. Das veranlasst Paulus zu dem Lobpreis in den Röm 11,33-36. Er bewundert darin die Weisheit und Erkenntnis Gottes. Die Weisheit Gottes sehen wir in dem Herrn Jesus. Er wird in 1. Korinther 1 „Weisheit von Gott“ genannt (1Kor 1,30). Wer wäre je auf den Gedanken gekommen, die Probleme, die durch die Sünde des Menschen entstanden waren, auf diese Weise zu lösen? Gott hat vollkommene Erkenntnis über alles, was geschehen ist, und Er weiß auch, wie Er auf vollkommene und gerechte Weise handeln muss. Darin liegt eine Tiefe des Reichtums eingeschlossen, die für uns unergründlich ist.

In seinen Gerichten, d. h. in der Beurteilung der entstandenen Lage oder in der vollkommenen Einsicht, die er in die entstandene Lage hat, ist Er hoch über uns erhaben. Für den Menschen war alles aussichtslos. Er konnte keinerlei Lösung finden. Er konnte die Sünde nur noch vergrößern. Nun hat Gott angefangen zu wirken. Wer kann seine Wege, d. h. die Weise, wie Er gewirkt hat, ergründen? Das kann niemand! Wir können nur im Nachhinein sein Werk, das Er in Christus vollbracht hat, bewundern.

Röm 11,34-35. Wer hätte sich einen solchen Weg ausdenken können als nur Gott allein? Brauchte Gott dafür einen Mitberater? Wer hätte das sein können? Alles, was Gott an Erkenntnis und Mitteln besitzt, besitzt Er in sich selbst. Das braucht Er sich nicht bei anderen zu holen. Es gibt keine größere Macht im ganzen Universum als Gott selbst. Es gibt auch niemand neben Gott, der Ihm etwas geben könnte, was Er nötig hätte und wofür Er dem anderen etwas vergelten könnte. Gott allein ist unabhängig.

Röm 11,36. Aus Ihm kommen alle Dinge hervor. Alles findet seinen Ursprung in Ihm. In Römer 4 hast du bereits gelesen, dass Gott die Dinge, die nicht sind, ruft, als wären sie da. Gott hat die Schöpfung aus sich selbst ins Dasein gerufen. Alle Quellen sowohl der Materie als auch der Weisheit und Erkenntnis sind in Ihm selbst.

Doch die Dinge kommen nicht nur aus Ihm hervor, Er hat auch alle Dinge selbst zustande gebracht. Nach dem „von ihm“ steht das „durch ihn“. Er ist nicht nur der Ursprung aller Dinge, sondern auch ihr Urheber. Er hatte nicht nur die Idee, sondern hat sie auch selbst ausgeführt.

Schließlich heißt es auch „für ihn“. Das große Ziel, auf das alle seine Pläne und alle seine Werke hinauslaufen, ist Er selbst. Gott verherrlicht sich selbst durch alles, was Er tut. Das Erstaunliche, das Bewundernswerte, was ewig unsere Anbetung hervorrufen wird, ist die Tatsache, dass Gott dich in seine Pläne aufnehmen wollte. Du wirst in Ewigkeit dazu beitragen, seine Herrlichkeit zu vergrößern. Ist es nicht überwältigend, wenn du daran denkst, wer du früher warst und was dein Schicksal war, und jetzt zu sehen, dass Gott dir diesen Platz gegeben hat?

Du kannst nicht anders, als dich Paulus anzuschließen und auszurufen: „Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit!“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen als: „Amen.“ Das erinnert mich an Offenbarung 5, wo nach dem Lobpreis auch dieses „Amen“ folgt, woraufhin die Ältesten niederfallen und anbeten (Off 5,12-14). Man hört keine Worte mehr. Die Herzen verlieren sich in einer grenzenlosen, unaussprechlichen Bewunderung Gottes und des Lammes. Amen.

Lies nun noch einmal Römer 11,30–36.

Denk besonders über Röm 11,36 nach.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Romans 11". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/romans-11.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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