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1 Korinther 14

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Verse 1-6

… damit die Versammlung Erbauung empfange


In dem Kapitel, mit dem wir jetzt beginnen, werden zwei Gaben miteinander verglichen: die Weissagung und das Sprachenreden (übrigens: „Sprachen“ und „Zungen“ ist dasselbe).

Über das Sprachenreden wird in einer Weise gesprochen, die einen verwirren könnte. Man hört oft von einem „second blessing“ (einem zweiten Segen). Damit ist gemeint, dass jemand zwar bekehrt ist und den Heiligen Geist bekommen hat, aber dass er, um ein vollwertiger Christ zu sein, eigentlich in Sprachen reden können muss. Um diesen „zweiten Segen“ bekommen zu können, muss man – so heißt es – mit dem Heiligen Geist getauft werden. Durch diese Taufe macht man eine besondere Erfahrung in Verbindung mit dem Empfang des Heiligen Geistes. Was tatsächlich mit der Taufe mit dem Heiligen Geist gemeint ist, habe ich bei der Betrachtung von Kapitel 12,13 dargelegt. Lies diesen Abschnitt noch einmal durch.

Das Sprachenreden wird in der Bibel deutlich angesprochen, wie man auch in diesem Kapitel sehen kann. Es geht in diesem Kapitel also um einen Vergleich zwischen dem Weissagen und dem Sprachenreden (oder Zungenreden). Du wirst sehen, dass der Vergleich sehr deutlich zugunsten der Weissagung ausfällt. Der Grund dafür ist, dass die Weissagung zur Erbauung der Versammlung dient. Die Korinther, und das gilt auch für dich, werden daher aufgefordert, am meisten nach dieser Gabe zu streben.

1Kor 14,1. In Kapitel 13 haben wir gesehen, dass das Motiv für die Ausübung jeder Gabe die Liebe sein muss. Nun, wer sich von der Liebe leiten lassen will – und hier steht sogar, dass man danach streben soll, sich also völlig dafür einsetzen soll –, möchte mit seiner Gabe gern der Versammlung dienen. Liebe ist: anderen dienen und nicht sich selbst. Am besten kommt der Dienst an der Versammlung in der Weissagung zum Ausdruck, und danach kannst du „eifern“. Du musst natürlich wissen, was Weissagung ist. In 1. Petrus 4 gibt es dazu eine schöne Definition: „Wenn jemand redet, so rede er als Aussprüche Gottes“ (1Pet 4,11). Das bedeutet: Wenn jemand etwas weitergibt, muss es etwas sein, das unmittelbar aus dem Mund Gottes kommt. Um so die Aussprüche Gottes weitergeben zu können, muss man im täglichen Leben in der Nähe Gottes leben. Das ist nicht nur das Vorrecht eines Einzigen; es darf der Wunsch jedes Kindes Gottes sein. Es sollte eigentlich ganz selbstverständlich sein, dass jeder Gläubige diesen Wunsch hat. Aber es gibt allerlei Dinge, die dir dabei im Weg stehen können, in der Nähe Gottes zu leben. Deshalb heißt es, dass du danach „eifern“ sollst.

1Kor 14,2-3. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Weissagen nur etwas mit dem Vorhersagen zukünftiger Ereignisse zu tun hat. Man hört regelmäßig von Menschen, die sich selbst als Propheten ausgeben. In verschiedenen Gruppierungen in der Christenheit steht man auf, um Dinge zu sagen, die anderen in Zukunft geschehen sollen. Manchmal trifft es sogar ein. Aber das sind Dinge, die dem Wort Gottes widersprechen. Wie dein Leben weiter verlaufen wird, weiß Gott allein, und Er wird es dir persönlich Schritt für Schritt zeigen, wenn du mit Ihm lebst. Etwas anderes ist es, wenn du einen falschen Weg gehst und jemand dich warnt, dass es böse enden wird, wenn du so weitermachst. Aber das ist nichts Neues, denn das steht im Wort Gottes. Wer dich so warnt, weissagt eigentlich auch, aber in ermahnendem Sinn.

Ermahnen ist nach 1Kor 14,3 ein Teil der Weissagung. Wer so mit seinem Mitgläubigen umgeht, möchte ihm dienen. Ermahnen ist also eine Art, wie Weissagung zum Ausdruck kommen kann. Es werden jedoch noch zwei andere Elemente genannt, und zwar das Reden zur Erbauung und zur Tröstung. Bei der Erbauung geht es darum, dem Glaubensleben der Gläubigen Festigkeit zu geben. Wenn man Gläubigen anhand der Bibel zeigt, welchen Platz sie durch das Werk des Herrn Jesus vor Gott und in dieser Welt bekommen haben, werden sie besser in der Lage sein, so zu leben, wie Gott es möchte. Auch die Tröstung ist ein unentbehrliches Element der Weissagung. Solange Gläubige auf der Erde leben, haben sie mit traurigen Dingen zu tun. Gott und der Herr Jesus wissen das und geben Trost, wo er nötig ist. Siehst du, dass man, um weissagen zu können, in der Nahe Gottes leben muss? Er allein weiß, was die Seinen brauchen.

Es ist großartig, dass in einer Zusammenkunft, wo „zwei oder drei reden“ (1Kor 14,29), jeder der Anwesenden etwas zu hören bekommt, was er braucht, ohne dass der Redende weiß, was jeden genau beschäftigt. Hast du es nicht auch schon einmal erlebt, dass in einer Zusammenkunft etwas gesagt wurde, wovon du den Eindruck hattest, dass es nur für dich bestimmt war? Dich beschäftigte irgendetwas sehr, und das Gesprochene war eine Antwort auf dein Problem. Genau das ist Weissagung. Du fühlst dich in der unmittelbaren Gegenwart Gottes. So erlebte es die samaritanische Frau, als der Herr Jesus in Johannes 4 mit ihr sprach. Diese Frau führte ein unsittliches Leben. Der Herr Jesus sagte ihr, dass sie fünf Männer gehabt hatte und mit ihrem jetzigen nicht verheiratet war, sondern nur mit ihm zusammenlebte. Darauf sagte die Frau: „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist“ (Joh 4,19). Sie fühlte, dass sie im Licht Gottes stand, wo man nichts verbergen kann. Eine ähnliche Entdeckung haben viele gemacht, als sie bei einer Evangelisation vom Verlorensein des Menschen hörten. Viele haben von dem Redner, der das Wort predigte, gesagt: „Es ist, als ob dieser Mann mein Leben kennen würde.“ Für viele ist es wie für die samaritanische Frau zum Segen geworden, zu erkennen, dass es die Stimme Gottes war, die sie hörten. Das ist es, was Gott immer noch durch die Weissagung tun will. Er will zu Herz und Gewissen reden, sowohl der Gläubigen als auch der Ungläubigen, um sie schließlich zu segnen. Dazu will Er auch gerade die Zusammenkünfte der Versammlung benutzen, und darum geht letztlich es in diesem Kapitel.

1Kor 14,4. Beim Sprachenreden ist es völlig anders als bei der Weissagung. Diese Gabe richtet sich nicht an Menschen, sondern an Gott. Wer in einer Sprache redet, versteht selbst nicht, was er sagt. Gott versteht es hingegen wohl. Gott hat diese Sprache ja gegeben. Das scheint viel höher als Weissagung zu sein; das dachten auch die Korinther, und das denken heute immer noch viele Christen, aber das ist nicht so. Das scheint mir jedenfalls das ehrliche Ergebnis des ausführlichen Vergleichs zu sein, den Paulus hier zwischen diesen beiden Gaben anstellt. Es geht darum, dass eine Gabe dazu da ist, dass andere erbaut werden. Und was geschieht, wenn jemand in Sprachen redet? Er erbaut nur sich selbst. Weiter hat niemand etwas davon, niemand versteht es. Deshalb gibt Paulus der Weissagung deutlich den Vorzug vor dem Sprachenreden.

1Kor 14,5. Er sagt sogar, dass der, der weissagt, größer ist als der, der in Sprachen redet. Damit gibt er den Korinthern einen deutlichen Hinweis. Sie waren sehr darauf aus, in Sprachen zu reden. In einem bestimmten Fall konnte das Sprachenreden allerdings für die Versammlung von Nutzen sein, nämlich dann, wenn das in einer Sprache Gesprochene ausgelegt wurde.

1Kor 14,6. Wie auch immer, Paulus wollte den Gläubigen in Korinth (und an allen Orten auf der ganzen Welt) nützlich sein. Das würde er nicht sein, wenn er irgendwo hinkam und in Sprachen redete. Er würde zwar persönlich viel Bewunderung ernten; die Menschen würden sagen: „Junge, was der Mann alles kann!“ Aber die Versammlung würde dadurch nicht erbaut. Nein, wenn er die Gläubigen besuchte, wollte er gern mit einer Offenbarung zu ihnen kommen. Er wollte ihnen etwas über Gott und den Herrn Jesus erzählen, was sie noch nicht wussten. Das Wort Gottes war damals noch nicht vollständig, deshalb gab Gott noch Offenbarungen. Wir haben das vollendete Wort Gottes, daher sind neue Offenbarungen nicht mehr nötig (Kol 1,25). Er wollte auch gern mit Erkenntnis kommen. Er wusste viel über das Alte Testament. Welchen Wert das für die Gläubigen hat, hatte er in Kapitel 10 gezeigt (1Kor 10,1-13), und dem konnte er noch viel hinzufügen. Oder er wollte ihnen mit einer Weissagung dienen. Was für eine Auferbauung, Ermahnung und Tröstung würde er ihnen bringen können! Auch die Lehre ist sehr wichtig; der gesamte Brief an die Römer ist dafür ein Beweis. Das sind Dinge, von denen die Gläubigen etwas haben; das können sie mit ihrem Herzen aufnehmen, damit können sie etwas anfangen.

Lies noch einmal 1. Korinther 14,1–6.

Frage oder Aufgabe: Frage oder Aufgabe: Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um weissagen zu können?

Verse 1-6

… damit die Versammlung Erbauung empfange


In dem Kapitel, mit dem wir jetzt beginnen, werden zwei Gaben miteinander verglichen: die Weissagung und das Sprachenreden (übrigens: „Sprachen“ und „Zungen“ ist dasselbe).

Über das Sprachenreden wird in einer Weise gesprochen, die einen verwirren könnte. Man hört oft von einem „second blessing“ (einem zweiten Segen). Damit ist gemeint, dass jemand zwar bekehrt ist und den Heiligen Geist bekommen hat, aber dass er, um ein vollwertiger Christ zu sein, eigentlich in Sprachen reden können muss. Um diesen „zweiten Segen“ bekommen zu können, muss man – so heißt es – mit dem Heiligen Geist getauft werden. Durch diese Taufe macht man eine besondere Erfahrung in Verbindung mit dem Empfang des Heiligen Geistes. Was tatsächlich mit der Taufe mit dem Heiligen Geist gemeint ist, habe ich bei der Betrachtung von Kapitel 12,13 dargelegt. Lies diesen Abschnitt noch einmal durch.

Das Sprachenreden wird in der Bibel deutlich angesprochen, wie man auch in diesem Kapitel sehen kann. Es geht in diesem Kapitel also um einen Vergleich zwischen dem Weissagen und dem Sprachenreden (oder Zungenreden). Du wirst sehen, dass der Vergleich sehr deutlich zugunsten der Weissagung ausfällt. Der Grund dafür ist, dass die Weissagung zur Erbauung der Versammlung dient. Die Korinther, und das gilt auch für dich, werden daher aufgefordert, am meisten nach dieser Gabe zu streben.

1Kor 14,1. In Kapitel 13 haben wir gesehen, dass das Motiv für die Ausübung jeder Gabe die Liebe sein muss. Nun, wer sich von der Liebe leiten lassen will – und hier steht sogar, dass man danach streben soll, sich also völlig dafür einsetzen soll –, möchte mit seiner Gabe gern der Versammlung dienen. Liebe ist: anderen dienen und nicht sich selbst. Am besten kommt der Dienst an der Versammlung in der Weissagung zum Ausdruck, und danach kannst du „eifern“. Du musst natürlich wissen, was Weissagung ist. In 1. Petrus 4 gibt es dazu eine schöne Definition: „Wenn jemand redet, so rede er als Aussprüche Gottes“ (1Pet 4,11). Das bedeutet: Wenn jemand etwas weitergibt, muss es etwas sein, das unmittelbar aus dem Mund Gottes kommt. Um so die Aussprüche Gottes weitergeben zu können, muss man im täglichen Leben in der Nähe Gottes leben. Das ist nicht nur das Vorrecht eines Einzigen; es darf der Wunsch jedes Kindes Gottes sein. Es sollte eigentlich ganz selbstverständlich sein, dass jeder Gläubige diesen Wunsch hat. Aber es gibt allerlei Dinge, die dir dabei im Weg stehen können, in der Nähe Gottes zu leben. Deshalb heißt es, dass du danach „eifern“ sollst.

1Kor 14,2-3. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Weissagen nur etwas mit dem Vorhersagen zukünftiger Ereignisse zu tun hat. Man hört regelmäßig von Menschen, die sich selbst als Propheten ausgeben. In verschiedenen Gruppierungen in der Christenheit steht man auf, um Dinge zu sagen, die anderen in Zukunft geschehen sollen. Manchmal trifft es sogar ein. Aber das sind Dinge, die dem Wort Gottes widersprechen. Wie dein Leben weiter verlaufen wird, weiß Gott allein, und Er wird es dir persönlich Schritt für Schritt zeigen, wenn du mit Ihm lebst. Etwas anderes ist es, wenn du einen falschen Weg gehst und jemand dich warnt, dass es böse enden wird, wenn du so weitermachst. Aber das ist nichts Neues, denn das steht im Wort Gottes. Wer dich so warnt, weissagt eigentlich auch, aber in ermahnendem Sinn.

Ermahnen ist nach 1Kor 14,3 ein Teil der Weissagung. Wer so mit seinem Mitgläubigen umgeht, möchte ihm dienen. Ermahnen ist also eine Art, wie Weissagung zum Ausdruck kommen kann. Es werden jedoch noch zwei andere Elemente genannt, und zwar das Reden zur Erbauung und zur Tröstung. Bei der Erbauung geht es darum, dem Glaubensleben der Gläubigen Festigkeit zu geben. Wenn man Gläubigen anhand der Bibel zeigt, welchen Platz sie durch das Werk des Herrn Jesus vor Gott und in dieser Welt bekommen haben, werden sie besser in der Lage sein, so zu leben, wie Gott es möchte. Auch die Tröstung ist ein unentbehrliches Element der Weissagung. Solange Gläubige auf der Erde leben, haben sie mit traurigen Dingen zu tun. Gott und der Herr Jesus wissen das und geben Trost, wo er nötig ist. Siehst du, dass man, um weissagen zu können, in der Nahe Gottes leben muss? Er allein weiß, was die Seinen brauchen.

Es ist großartig, dass in einer Zusammenkunft, wo „zwei oder drei reden“ (1Kor 14,29), jeder der Anwesenden etwas zu hören bekommt, was er braucht, ohne dass der Redende weiß, was jeden genau beschäftigt. Hast du es nicht auch schon einmal erlebt, dass in einer Zusammenkunft etwas gesagt wurde, wovon du den Eindruck hattest, dass es nur für dich bestimmt war? Dich beschäftigte irgendetwas sehr, und das Gesprochene war eine Antwort auf dein Problem. Genau das ist Weissagung. Du fühlst dich in der unmittelbaren Gegenwart Gottes. So erlebte es die samaritanische Frau, als der Herr Jesus in Johannes 4 mit ihr sprach. Diese Frau führte ein unsittliches Leben. Der Herr Jesus sagte ihr, dass sie fünf Männer gehabt hatte und mit ihrem jetzigen nicht verheiratet war, sondern nur mit ihm zusammenlebte. Darauf sagte die Frau: „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist“ (Joh 4,19). Sie fühlte, dass sie im Licht Gottes stand, wo man nichts verbergen kann. Eine ähnliche Entdeckung haben viele gemacht, als sie bei einer Evangelisation vom Verlorensein des Menschen hörten. Viele haben von dem Redner, der das Wort predigte, gesagt: „Es ist, als ob dieser Mann mein Leben kennen würde.“ Für viele ist es wie für die samaritanische Frau zum Segen geworden, zu erkennen, dass es die Stimme Gottes war, die sie hörten. Das ist es, was Gott immer noch durch die Weissagung tun will. Er will zu Herz und Gewissen reden, sowohl der Gläubigen als auch der Ungläubigen, um sie schließlich zu segnen. Dazu will Er auch gerade die Zusammenkünfte der Versammlung benutzen, und darum geht letztlich es in diesem Kapitel.

1Kor 14,4. Beim Sprachenreden ist es völlig anders als bei der Weissagung. Diese Gabe richtet sich nicht an Menschen, sondern an Gott. Wer in einer Sprache redet, versteht selbst nicht, was er sagt. Gott versteht es hingegen wohl. Gott hat diese Sprache ja gegeben. Das scheint viel höher als Weissagung zu sein; das dachten auch die Korinther, und das denken heute immer noch viele Christen, aber das ist nicht so. Das scheint mir jedenfalls das ehrliche Ergebnis des ausführlichen Vergleichs zu sein, den Paulus hier zwischen diesen beiden Gaben anstellt. Es geht darum, dass eine Gabe dazu da ist, dass andere erbaut werden. Und was geschieht, wenn jemand in Sprachen redet? Er erbaut nur sich selbst. Weiter hat niemand etwas davon, niemand versteht es. Deshalb gibt Paulus der Weissagung deutlich den Vorzug vor dem Sprachenreden.

1Kor 14,5. Er sagt sogar, dass der, der weissagt, größer ist als der, der in Sprachen redet. Damit gibt er den Korinthern einen deutlichen Hinweis. Sie waren sehr darauf aus, in Sprachen zu reden. In einem bestimmten Fall konnte das Sprachenreden allerdings für die Versammlung von Nutzen sein, nämlich dann, wenn das in einer Sprache Gesprochene ausgelegt wurde.

1Kor 14,6. Wie auch immer, Paulus wollte den Gläubigen in Korinth (und an allen Orten auf der ganzen Welt) nützlich sein. Das würde er nicht sein, wenn er irgendwo hinkam und in Sprachen redete. Er würde zwar persönlich viel Bewunderung ernten; die Menschen würden sagen: „Junge, was der Mann alles kann!“ Aber die Versammlung würde dadurch nicht erbaut. Nein, wenn er die Gläubigen besuchte, wollte er gern mit einer Offenbarung zu ihnen kommen. Er wollte ihnen etwas über Gott und den Herrn Jesus erzählen, was sie noch nicht wussten. Das Wort Gottes war damals noch nicht vollständig, deshalb gab Gott noch Offenbarungen. Wir haben das vollendete Wort Gottes, daher sind neue Offenbarungen nicht mehr nötig (Kol 1,25). Er wollte auch gern mit Erkenntnis kommen. Er wusste viel über das Alte Testament. Welchen Wert das für die Gläubigen hat, hatte er in Kapitel 10 gezeigt (1Kor 10,1-13), und dem konnte er noch viel hinzufügen. Oder er wollte ihnen mit einer Weissagung dienen. Was für eine Auferbauung, Ermahnung und Tröstung würde er ihnen bringen können! Auch die Lehre ist sehr wichtig; der gesamte Brief an die Römer ist dafür ein Beweis. Das sind Dinge, von denen die Gläubigen etwas haben; das können sie mit ihrem Herzen aufnehmen, damit können sie etwas anfangen.

Lies noch einmal 1. Korinther 14,1–6.

Frage oder Aufgabe: Frage oder Aufgabe: Welche Voraussetzungen musst du erfüllen, um weissagen zu können?

Verse 7-19

Beten und Lobsingen mit dem Verstand


1Kor 14,7. Paulus nennt jetzt noch ein paar Beispiele, wie sich das Sprachenreden in der Versammlung auswirkt, wenn es nicht ausgelegt wird. Zum Vergleich gebraucht er eine Flöte, eine Harfe und eine Posaune.

Zuerst die Flöte und die Harfe. Welches Lied auf der Flöte gespielt wird, kannst du nur an der Melodie erkennen. Wenn kleine Kinder eine Blockflöte in die Hand bekommen, blasen sie meistens immer denselben Ton. Nach ihrer Vorstellung flöten sie ein Lied, aber sie müssen mir erst erklären, welches Lied es war, denn ich konnte es an der Melodie nicht erkennen: Es ergab ja keine Melodie. Wenn sie eine Gitarre in die Hand bekommen, geschieht dasselbe: Sie schlagen zwar auf die Saiten, aber wieder muss ich fragen, welches Lied es war, damit ich weiß, was sie gespielt haben.

1Kor 14,8. Das zweite Bild hat mit dem Krieg zu tun. Um sich für den Kampf fertig zu machen, mussten die Soldaten auf den Schall der Posaune (eine Art Trompete) hören. Früher, als es noch keine Verstärker und Radios gab, wurde die Posaune dazu benutzt, Signale zu geben. Jedes Signal, das mit der Posaune gegeben wurde, hatte eine eigene Bedeutung. So gab es auch ein Signal zur Vorbereitung auf den Kampf. Es hing also viel von dem Mann mit der Posaune ab. Wenn er im Fall eines Kampfes die Posaune lose an den Mund setzte, leise hineinhauchte oder undeutlich blies, bewirkte das nur hochgezogene Augenbrauen, Verwirrung und Ärger, aber niemand machte sich zum Kampf bereit.

1Kor 14,9. So ist es auch mit jemand, der in einer Sprache redet: Weil ihn niemand versteht, bewirkt es bei den Anwesenden keinerlei Reaktion. Es wird nur in die Luft geredet, und niemand hat etwas davon.

1Kor 14,10. Achte einmal gut auf die Geräusche um dich herum. In der Natur macht jedes Tier seinen eigenen Laut. Wir bringen den Kindern schon früh bei: Wie macht ein Hund, wie macht eine Katze? Auch die verschiedenen Vögel kannst du an der Art ihres Singens erkennen. Wer in einer Fabrik oder in einer Werkstatt arbeitet, hört wieder ganz andere Geräusche. Jedes Geräusch hat seinen eigenen Klang. Um ein Geräusch wiedererkennen zu können, musst du damit vertraut sein.

1Kor 14,11-14. Dies wendet Paulus wieder auf das Sprachenreden an. Du musst die gesprochene Fremdsprache kennen, um zu wissen, was gesagt wird, sonst geht alles an dir vorbei. Du hast keinen Anteil daran, es sagt dir nichts, und ihr bleibt einander fremd.

Ich war einmal mit ein paar anderen an Bord eines russischen Schiffes, um dort das Evangelium zu verkündigen. Der Kapitän übersetzte das, was gesungen und gesagt wurde, sonst hätte es natürlich keinen Sinn gehabt. Ich spreche kein Wort russisch und verstehe auch nichts. Man fühlt sich völlig hilflos, sich mit den Leuten zu unterhalten und ihnen etwas zu erklären. Hier ging es um eine Evangeliumsverkündigung für Ungläubige. In der Versammlung geht es um die Gläubigen und darum, dass sie Erbauung empfangen. Darüber sollten die Korinther bei ihrem Streben nach Ausübung ihrer Gabe gut nachdenken. Wollte jemand dann trotzdem unbedingt in einer Sprache reden, sollte er zugleich im Herzen dafür beten, das, was er gesagt hatte, auslegen zu können, denn nur dann hatte die Versammlung etwas davon.

Paulus wird nicht müde, immer wieder das Kriterium zur Ausübung der Gaben zu wiederholen: die Erbauung der Versammlung. Die Erbauung geschieht bewusst, mit dem Verstand. Wer die Versammlung erbaut, weiß, was er tut, und ist dafür verantwortlich. Andere können es beurteilen (1Kor 14,29). Bei einer Sprache ist das nicht so. Sie geschieht mit dem Geist, nicht mit dem Verstand. Wer in einer Sprache redet, weiß selbst nicht, was er sagt. Es geschieht ohne seinen Verstand. In 1Kor 14,3 hast du gelesen, dass der, der in einer Sprache redet, im Geist Geheimnisse redet. Was er sagt, kann von anderen nicht kontrolliert werden.

1Kor 14,15-16. Wie soll es dann also sein? Beten und Lobsingen geschieht mit dem Geist. Es ist ein geistlicher Vorgang, womit du dich an Gott wendest. Aber dein Verstand bleibt nicht unbeteiligt. Wenn du ein Gebet sprichst oder ein Lied singst, tust du das mit vollem Verstand. Du weißt, was du sagst, und weißt, was du singst. Du stehst nicht unter einer Anwandlung oder einem besonderen Gefühl, das in dir aufkommt. Ein Christ handelt mit vollem Verstand und mit Einsicht. Es ist allerdings ein erneuerter Verstand. Früher war dein Verstand verfinstert (Eph 4,18). Du meintest vielleicht, eine Menge Dinge zu verstehen, aber sie richtig durchschauen, z. B. den Sinn und das Ziel deines Lebens und die Dinge Gottes und der Versammlung, das konntest du nicht. Erst nachdem du den Herrn Jesus angenommen hattest, konntest du deinen Verstand richtig gebrauchen (Mk 5,15; Lk 24,45; 1Joh 5,20). Mit „Verstand“ ist nicht ein bestimmtes Maß an Intellekt gemeint. „Verstand“ ist dein geistliches Beurteilungsvermögen. Vielleicht hast du nach weltlichen Maßstäben keine Hochschulausbildung; dennoch besitzt du durch das neue Leben und den Heiligen Geist, der in dir wohnt, die Fähigkeit, alles zu beurteilen. Dazu brauchst du allerdings die richtige Gesinnung, d. h. du musst bei allem die Ehre des Herrn Jesus vor Augen haben.

Wer bei dem, was er in den Zusammenkünften sagt oder tut, seinen Verstand nicht gebraucht, kann nicht mit der Zustimmung, dem „Amen“ der anderen rechnen. Sie wissen ja nicht, was gesagt wird.

1Kor 14,17. So ist es mit dem Sprachenreden, bei dem der Verstand unfruchtbar bleibt, also ohne Wirkung. Es kann durchaus eine gute Danksagung sein, aber niemand versteht es, und darum kann niemand „Amen“ sagen. Auch eine Danksagung muss zur Erbauung sein. Das heißt nicht, dass wir Gott in einer Danksagung alle Glaubenswahrheiten darlegen müssen, so dass die anderen merken können, wie viel wir aus der Bibel wissen. Dann wird es wie eine Vorführung, eine Selbstdarstellung. Wir brauchen Gott nicht zu sagen, was wir alles aus der Bibel wissen. Das weiß Er selbst besser als wir. Er hat die Bibel schließlich „geschrieben“. Eine gute Danksagung wird sicher in Übereinstimmung mit der Bibel sein, aber sie wird vor allem den aufrichtigen Dank an Gott und den Herrn Jesus zum Ausdruck bringen. Hast du es nicht schon einmal erlebt, dass du durch die Danksagung eines Bruders richtig bewegt wurdest und Gott und der Herr Jesus in deinem Herzen größer wurden? In deinem Herzen kamen ebenfalls diese Gefühle der Dankbarkeit auf, und du sagtest von Herzen „Amen“. (Eine Anmerkung am Rande: Es ist gut, eine Danksagung laut und deutlich auszusprechen. Wenn sie zu leise gesprochen wird, verstehen die anderen nicht, was gebetet wird, und dann ist es auch nicht möglich, „Amen“ zu sagen.)

1Kor 14,18-19. Paulus war Gott dankbar, dass er mehr in Sprachen redete als sie alle. Gott hatte ihm diese Gabe für seinen Dienst am Evangelium gegeben, damit er dadurch in vielen Ländern die gute Botschaft verbreiten konnte. Aber wenn es um seinen Dienst in der Versammlung ging, hatte er nur einen Wunsch, nämlich andere zu unterweisen. Beachte einmal, mit welchem Nachdruck er das hier sagt: lieber fünf Worte mit dem Verstand als zehntausend in einer Sprache. Natürlich sagt er das als Vergleich. Aber wir sehen hier, dass es bei einem Dienst in der Versammlung nicht auf die Länge der Danksagung oder Ansprache ankommt. Denke nicht, dass du erst sehr viel aus der Bibel wissen und über einen reichen Wortschatz verfügen musst, bevor du dich in der Versammlung beteiligen kannst. Eine Danksagung von einigen Sätzen, ausgesprochen von jemand, der erst vor kurzem zum Glauben gekommen ist, ist oft eine große Hilfe für das Wachstum einer örtlichen Versammlung. Und darum geht es immer noch: die Erbauung der Versammlung.

Lies noch einmal 1. Korinther 14,7–19.

Frage oder Aufgabe: Warum ist die Erbauung der Versammlung so wichtig?

Verse 7-19

Beten und Lobsingen mit dem Verstand


1Kor 14,7. Paulus nennt jetzt noch ein paar Beispiele, wie sich das Sprachenreden in der Versammlung auswirkt, wenn es nicht ausgelegt wird. Zum Vergleich gebraucht er eine Flöte, eine Harfe und eine Posaune.

Zuerst die Flöte und die Harfe. Welches Lied auf der Flöte gespielt wird, kannst du nur an der Melodie erkennen. Wenn kleine Kinder eine Blockflöte in die Hand bekommen, blasen sie meistens immer denselben Ton. Nach ihrer Vorstellung flöten sie ein Lied, aber sie müssen mir erst erklären, welches Lied es war, denn ich konnte es an der Melodie nicht erkennen: Es ergab ja keine Melodie. Wenn sie eine Gitarre in die Hand bekommen, geschieht dasselbe: Sie schlagen zwar auf die Saiten, aber wieder muss ich fragen, welches Lied es war, damit ich weiß, was sie gespielt haben.

1Kor 14,8. Das zweite Bild hat mit dem Krieg zu tun. Um sich für den Kampf fertig zu machen, mussten die Soldaten auf den Schall der Posaune (eine Art Trompete) hören. Früher, als es noch keine Verstärker und Radios gab, wurde die Posaune dazu benutzt, Signale zu geben. Jedes Signal, das mit der Posaune gegeben wurde, hatte eine eigene Bedeutung. So gab es auch ein Signal zur Vorbereitung auf den Kampf. Es hing also viel von dem Mann mit der Posaune ab. Wenn er im Fall eines Kampfes die Posaune lose an den Mund setzte, leise hineinhauchte oder undeutlich blies, bewirkte das nur hochgezogene Augenbrauen, Verwirrung und Ärger, aber niemand machte sich zum Kampf bereit.

1Kor 14,9. So ist es auch mit jemand, der in einer Sprache redet: Weil ihn niemand versteht, bewirkt es bei den Anwesenden keinerlei Reaktion. Es wird nur in die Luft geredet, und niemand hat etwas davon.

1Kor 14,10. Achte einmal gut auf die Geräusche um dich herum. In der Natur macht jedes Tier seinen eigenen Laut. Wir bringen den Kindern schon früh bei: Wie macht ein Hund, wie macht eine Katze? Auch die verschiedenen Vögel kannst du an der Art ihres Singens erkennen. Wer in einer Fabrik oder in einer Werkstatt arbeitet, hört wieder ganz andere Geräusche. Jedes Geräusch hat seinen eigenen Klang. Um ein Geräusch wiedererkennen zu können, musst du damit vertraut sein.

1Kor 14,11-14. Dies wendet Paulus wieder auf das Sprachenreden an. Du musst die gesprochene Fremdsprache kennen, um zu wissen, was gesagt wird, sonst geht alles an dir vorbei. Du hast keinen Anteil daran, es sagt dir nichts, und ihr bleibt einander fremd.

Ich war einmal mit ein paar anderen an Bord eines russischen Schiffes, um dort das Evangelium zu verkündigen. Der Kapitän übersetzte das, was gesungen und gesagt wurde, sonst hätte es natürlich keinen Sinn gehabt. Ich spreche kein Wort russisch und verstehe auch nichts. Man fühlt sich völlig hilflos, sich mit den Leuten zu unterhalten und ihnen etwas zu erklären. Hier ging es um eine Evangeliumsverkündigung für Ungläubige. In der Versammlung geht es um die Gläubigen und darum, dass sie Erbauung empfangen. Darüber sollten die Korinther bei ihrem Streben nach Ausübung ihrer Gabe gut nachdenken. Wollte jemand dann trotzdem unbedingt in einer Sprache reden, sollte er zugleich im Herzen dafür beten, das, was er gesagt hatte, auslegen zu können, denn nur dann hatte die Versammlung etwas davon.

Paulus wird nicht müde, immer wieder das Kriterium zur Ausübung der Gaben zu wiederholen: die Erbauung der Versammlung. Die Erbauung geschieht bewusst, mit dem Verstand. Wer die Versammlung erbaut, weiß, was er tut, und ist dafür verantwortlich. Andere können es beurteilen (1Kor 14,29). Bei einer Sprache ist das nicht so. Sie geschieht mit dem Geist, nicht mit dem Verstand. Wer in einer Sprache redet, weiß selbst nicht, was er sagt. Es geschieht ohne seinen Verstand. In 1Kor 14,3 hast du gelesen, dass der, der in einer Sprache redet, im Geist Geheimnisse redet. Was er sagt, kann von anderen nicht kontrolliert werden.

1Kor 14,15-16. Wie soll es dann also sein? Beten und Lobsingen geschieht mit dem Geist. Es ist ein geistlicher Vorgang, womit du dich an Gott wendest. Aber dein Verstand bleibt nicht unbeteiligt. Wenn du ein Gebet sprichst oder ein Lied singst, tust du das mit vollem Verstand. Du weißt, was du sagst, und weißt, was du singst. Du stehst nicht unter einer Anwandlung oder einem besonderen Gefühl, das in dir aufkommt. Ein Christ handelt mit vollem Verstand und mit Einsicht. Es ist allerdings ein erneuerter Verstand. Früher war dein Verstand verfinstert (Eph 4,18). Du meintest vielleicht, eine Menge Dinge zu verstehen, aber sie richtig durchschauen, z. B. den Sinn und das Ziel deines Lebens und die Dinge Gottes und der Versammlung, das konntest du nicht. Erst nachdem du den Herrn Jesus angenommen hattest, konntest du deinen Verstand richtig gebrauchen (Mk 5,15; Lk 24,45; 1Joh 5,20). Mit „Verstand“ ist nicht ein bestimmtes Maß an Intellekt gemeint. „Verstand“ ist dein geistliches Beurteilungsvermögen. Vielleicht hast du nach weltlichen Maßstäben keine Hochschulausbildung; dennoch besitzt du durch das neue Leben und den Heiligen Geist, der in dir wohnt, die Fähigkeit, alles zu beurteilen. Dazu brauchst du allerdings die richtige Gesinnung, d. h. du musst bei allem die Ehre des Herrn Jesus vor Augen haben.

Wer bei dem, was er in den Zusammenkünften sagt oder tut, seinen Verstand nicht gebraucht, kann nicht mit der Zustimmung, dem „Amen“ der anderen rechnen. Sie wissen ja nicht, was gesagt wird.

1Kor 14,17. So ist es mit dem Sprachenreden, bei dem der Verstand unfruchtbar bleibt, also ohne Wirkung. Es kann durchaus eine gute Danksagung sein, aber niemand versteht es, und darum kann niemand „Amen“ sagen. Auch eine Danksagung muss zur Erbauung sein. Das heißt nicht, dass wir Gott in einer Danksagung alle Glaubenswahrheiten darlegen müssen, so dass die anderen merken können, wie viel wir aus der Bibel wissen. Dann wird es wie eine Vorführung, eine Selbstdarstellung. Wir brauchen Gott nicht zu sagen, was wir alles aus der Bibel wissen. Das weiß Er selbst besser als wir. Er hat die Bibel schließlich „geschrieben“. Eine gute Danksagung wird sicher in Übereinstimmung mit der Bibel sein, aber sie wird vor allem den aufrichtigen Dank an Gott und den Herrn Jesus zum Ausdruck bringen. Hast du es nicht schon einmal erlebt, dass du durch die Danksagung eines Bruders richtig bewegt wurdest und Gott und der Herr Jesus in deinem Herzen größer wurden? In deinem Herzen kamen ebenfalls diese Gefühle der Dankbarkeit auf, und du sagtest von Herzen „Amen“. (Eine Anmerkung am Rande: Es ist gut, eine Danksagung laut und deutlich auszusprechen. Wenn sie zu leise gesprochen wird, verstehen die anderen nicht, was gebetet wird, und dann ist es auch nicht möglich, „Amen“ zu sagen.)

1Kor 14,18-19. Paulus war Gott dankbar, dass er mehr in Sprachen redete als sie alle. Gott hatte ihm diese Gabe für seinen Dienst am Evangelium gegeben, damit er dadurch in vielen Ländern die gute Botschaft verbreiten konnte. Aber wenn es um seinen Dienst in der Versammlung ging, hatte er nur einen Wunsch, nämlich andere zu unterweisen. Beachte einmal, mit welchem Nachdruck er das hier sagt: lieber fünf Worte mit dem Verstand als zehntausend in einer Sprache. Natürlich sagt er das als Vergleich. Aber wir sehen hier, dass es bei einem Dienst in der Versammlung nicht auf die Länge der Danksagung oder Ansprache ankommt. Denke nicht, dass du erst sehr viel aus der Bibel wissen und über einen reichen Wortschatz verfügen musst, bevor du dich in der Versammlung beteiligen kannst. Eine Danksagung von einigen Sätzen, ausgesprochen von jemand, der erst vor kurzem zum Glauben gekommen ist, ist oft eine große Hilfe für das Wachstum einer örtlichen Versammlung. Und darum geht es immer noch: die Erbauung der Versammlung.

Lies noch einmal 1. Korinther 14,7–19.

Frage oder Aufgabe: Warum ist die Erbauung der Versammlung so wichtig?

Verse 20-25

Die Sprachen, ein Zeichen für … die Ungläubigen


Bei der Gabe des Sprachenredens geht es um zwei Dinge:
(1) Die Sprache, die gesprochen wird, ist eine existierende Sprache;
(2) die Person, die diese Sprache spricht, hat sie nicht gelernt.

Dass es beim Sprachenreden um existierende Sprachen geht, ist aus Apostelgeschichte 2 ersichtlich. Dort findet das Sprachenreden zum ersten Mal statt. Man liest dort, dass in Jerusalem Juden „aus jeder Nation unter dem Himmel“ wohnten und dass jeder die Apostel „in seiner eigenen Mundart“ reden hörte (Apg 2,5-12). Die Apostel hatten diese Sprachen nicht gelernt. Das kann man aus der Tatsache ableiten, dass die Mehrzahl von ihnen „ungelehrte und ungebildete Leute“ waren (Apg 4,13). Auch wird von der „Gabe“ des Sprachenredens gesprochen (1Kor 12,10; 28). Wenn du eine Sprache gelernt hast, wäre es etwas seltsam, noch von einer Gabe zu reden.

1Kor 14,20. Die große Frage, die sich nun stellt, ist: Wann soll diese Gabe ausgeübt werden? Man kann die Frage auch anders stellen und sich fragen, warum Gott diese Gabe eigentlich gegeben hat. Paulus gibt auf diese Frage keine vorgefertigte Antwort. Das wäre zu einfach. Er möchte, dass die Korinther erst einmal selbst darüber nachdenken.

Durch Nachdenken kommt man zu einer bestimmten Schlussfolgerung. Das Nachdenken soll nicht so geschehen, wie Kinder das tun. Kinder denken kaum nach, sie überlegen nicht, sondern kommen gleich mit einem Urteil, ohne von der Sache selbst etwas zu verstehen. Wenn sie etwas Schönes sehen oder etwas gerne machen, denken sie nicht über den Nutzen nach. Sie denken nur an das Vergnügen, das sie dabei haben können. Es ist wichtig zu überlegen, warum man etwas tut oder lässt. Ich habe schon früher gesagt: Ein Christ ist jemand, der etwas bewusst tut. Er geht mit Überlegung vor. Über schlechte, sündige Dinge brauchst du nicht nachzudenken, damit sollst du dich nicht einmal beschäftigen. In dieser Hinsicht musst du wie ein Kind vorgehen. Das Böse, das Verkehrte, kannst du sofort abweisen, ohne darüber nachzudenken. Mit den Dingen, die von Gott kommen, ist das anders. Hierüber musst du nachdenken. Du musst dir klar werden, was Gott in einem bestimmten Fall will. So sollst du auch vorgehen, wenn du mit dem Sprachenreden in Berührung kommst. Wenn du den Überlegungen, die Paulus hier anstellt, folgst und zu verstehen versuchst, was Paulus darüber sagt, beweist du, dass du geistlich schon ein bisschen gewachsen bist.

1Kor 14,21. Paulus sagt: Sieh einmal im Gesetz nach (damit meint er das ganze Alte Testament). Als Einleitung zu seiner weiteren Darlegung zitiert er aus Jesaja 28 (Jes 28,11-12. Eine ähnliche Stelle findest du in 5. Mose (5Mo 28,49). Worum geht es in diesen Kapiteln? Jetzt ist deine Fähigkeit zu überlegen und dein geistliches Beurteilungsvermögen gefragt. Du musst die Stellen einmal aufschlagen und auch die Verse lesen, die davor und dahinter stehen. Dann bekommst du eine Vorstellung davon, in welchem Zusammenhang diese Texte stehen. Du siehst dann, dass der Herr in beiden Fällen Gericht über sein Volk Israel ankündigt, und zwar wegen ihrer Untreue und ihres Unglaubens. Dieses Gericht hat Er auch kommen lassen. Er hat dazu das Volk der Chaldäer (oder Babylonier) unter der Führung Nebukadnezars benutzt. Dieses Volk sprach eine völlig andere Sprache. Als es in das Land einfiel und Jerusalem eroberte, hätten die Juden verstehen müssen, dass dies die Strafe Gottes für ihren Unglauben war. Gott gab damit die Verbindung zu seinem Volk auf und lieferte sie der Hand eines fremden Herrschers aus, weil sie Ihn aufgegeben hatten. Dass jetzt eine fremde, unverständliche Sprache zu ihnen gesprochen wurde, hätte sie zum Nachdenken bringen müssen. Sie hätten sich fragen müssen, warum Gott es zugelassen hatte, dass sich ein fremdes Volk in seinem Land aufhielt. Wenn du die Stellen aus Jesaja 28 und 5. Mose 28 so betrachtest, wird klar, dass die Sprachen zuerst einmal ein Zeichen für die „ungläubigen“ Juden waren.

Das geht auch aus der bereits angeführten Stelle in Apostelgeschichte 2 hervor (Apg 2,5-12). Durch all die verschiedenen Fremdsprachen, die am Pfingsttag gesprochen wurden, wurde deutlich, dass Israel nicht mehr das einzige Volk war, mit dem Gott in Verbindung stand. Dieses Vorrecht hatten sie verloren, weil sie ihren Messias, den Herrn Jesus, verworfen hatten. Das Heil Gottes wurde von diesem Augenblick an allen Völkern verkündigt. Um diese Völker mit dem Evangelium erreichen zu können, gab Gott den Jüngern die Fähigkeit, all diese verschiedenen Sprachen zu sprechen.

1Kor 14,22. Die Schlussfolgerung ist also, dass die Sprachen ein Zeichen sind, und zwar nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen. Mit der Weissagung ist es genau umgekehrt: Sie ist nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen bestimmt. Dadurch wird der Unterschied zwischen dem Sprachenreden und der Weissagung noch klarer.

1Kor 14,23. Paulus wendet das nun auf die Zusammenkünfte der Versammlung an. Das musst du auch machen. Ich hoffe, dass du dort bist, wo die Gläubigen als Versammlung zusammenkommen. Wie du feststellen kannst, ob du am richtigen Ort und auf die richtige Weise zusammenkommst, hast du in den vorherigen Kapiteln erfahren. In den 1Kor 14,26-40 gibt es noch ein paar weitere Kennzeichen. Untersuche auch anhand der Verse, die du jetzt vor dir hast, ob du (immer noch) am richtigen Ort bist. Paulus richtet unsere Aufmerksamkeit auf den Fall, dass die ganze Versammlung an einem Ort (also nicht zersplittert in zahllosen Kirchen und Gruppen) zusammengekommen war und alle in Sprachen redeten. Die Tür war offensichtlich nicht verschlossen, denn es konnten ohne weiteres Unkundige oder Ungläubige, Menschen von der Straße, hereinkommen. Wenn sie hereinkamen und all diese verschiedenen Sprachen hörten, von denen sie nichts verstanden, kann man sich vorstellen, dass sie sich am Kopf kratzten und sich fragten, in was für einer unordentlichen Gesellschaft sie sich nun befanden. Sie empfingen keine Botschaft, denn sie verstanden von dem Gesagten nichts.

1Kor 14,24. Und wieder kommt jetzt der große Unterschied zur Weissagung. Paulus behandelt nun den Fall, dass alle weissagten. Das geschah nicht durch alle gleichzeitig, sondern nach 1Kor 14,31 sprach „einer nach dem anderen“. Wenn in einem solchen Fall ein Unkundiger oder Ungläubiger in die Zusammenkunft kam, war die Wirkung völlig anders. Du weißt noch, was Weissagen ist: Aussprüche Gottes reden (1Pet 4,11).

1Kor 14,25. Wenn das geschieht, ist es nicht anders möglich, als dass der Besucher die Gegenwart Gottes empfindet und sich persönlich angesprochen fühlt, obwohl die Weissagung nicht für ihn bestimmt ist (Weissagung ist ja für die Gläubigen, siehe 1Kor 14,22).

Ich habe schon in einem früheren Abschnitt auf das Gespräch des Herrn Jesus mit der samaritanischen Frau in Johannes 4 hingewiesen (Joh 4,19). Wäre es nicht großartig, wenn die Zusammenkünfte der Gläubigen so wären, dass solche Dinge geschehen könnten? Die Voraussetzung dafür ist, dass wir geistlich gesinnt sind und ein Leben in Gemeinschaft mit Gott und dem Herrn Jesus führen. Weissagen ist ja das Reden aus der Gegenwart Gottes. Dann werden wir vor allem in unserem Leben zeigen, dass wir seinem Willen Rechnung tragen. Dann wollen wir Ihm in allen Dingen unseres täglichen Lebens gehorsam sein. Es ist natürlich undenkbar, dass wir in unserem Alltag so drauflosleben, ohne nach dem Willen Gottes zu fragen, und dann plötzlich in den Zusammenkünften geistlich werden. Man kann in den Zusammenkünften nicht mehr sein, als man in seinem täglichen Leben ist. Niemand ist vollkommen, aber wer wirklich mit dem Herrn leben will, wird seine Fehltritte erkennen, so dass die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn so schnell wie möglich wiederhergestellt wird. Eine Gemeinschaft von Christen, die so mit Gott und dem Herrn Jesus lebt, wird in ihren örtlichen Zusammenkünften die Dinge erleben können, die hier beschrieben werden. Wenn es dein Wunsch ist, so etwas zu erleben, kannst du nichts Besseres tun, als selbst dafür zu sorgen, dass du in der Nähe des Herrn Jesus bleibst und von Ihm erfüllt bist.

Lies noch einmal 1. Korinther 14,20–25.

Frage oder Aufgabe: Wie erlebst du die Zusammenkünfte, in denen geweissagt wird?

Verse 20-25

Die Sprachen, ein Zeichen für … die Ungläubigen


Bei der Gabe des Sprachenredens geht es um zwei Dinge:
(1) Die Sprache, die gesprochen wird, ist eine existierende Sprache;
(2) die Person, die diese Sprache spricht, hat sie nicht gelernt.

Dass es beim Sprachenreden um existierende Sprachen geht, ist aus Apostelgeschichte 2 ersichtlich. Dort findet das Sprachenreden zum ersten Mal statt. Man liest dort, dass in Jerusalem Juden „aus jeder Nation unter dem Himmel“ wohnten und dass jeder die Apostel „in seiner eigenen Mundart“ reden hörte (Apg 2,5-12). Die Apostel hatten diese Sprachen nicht gelernt. Das kann man aus der Tatsache ableiten, dass die Mehrzahl von ihnen „ungelehrte und ungebildete Leute“ waren (Apg 4,13). Auch wird von der „Gabe“ des Sprachenredens gesprochen (1Kor 12,10; 28). Wenn du eine Sprache gelernt hast, wäre es etwas seltsam, noch von einer Gabe zu reden.

1Kor 14,20. Die große Frage, die sich nun stellt, ist: Wann soll diese Gabe ausgeübt werden? Man kann die Frage auch anders stellen und sich fragen, warum Gott diese Gabe eigentlich gegeben hat. Paulus gibt auf diese Frage keine vorgefertigte Antwort. Das wäre zu einfach. Er möchte, dass die Korinther erst einmal selbst darüber nachdenken.

Durch Nachdenken kommt man zu einer bestimmten Schlussfolgerung. Das Nachdenken soll nicht so geschehen, wie Kinder das tun. Kinder denken kaum nach, sie überlegen nicht, sondern kommen gleich mit einem Urteil, ohne von der Sache selbst etwas zu verstehen. Wenn sie etwas Schönes sehen oder etwas gerne machen, denken sie nicht über den Nutzen nach. Sie denken nur an das Vergnügen, das sie dabei haben können. Es ist wichtig zu überlegen, warum man etwas tut oder lässt. Ich habe schon früher gesagt: Ein Christ ist jemand, der etwas bewusst tut. Er geht mit Überlegung vor. Über schlechte, sündige Dinge brauchst du nicht nachzudenken, damit sollst du dich nicht einmal beschäftigen. In dieser Hinsicht musst du wie ein Kind vorgehen. Das Böse, das Verkehrte, kannst du sofort abweisen, ohne darüber nachzudenken. Mit den Dingen, die von Gott kommen, ist das anders. Hierüber musst du nachdenken. Du musst dir klar werden, was Gott in einem bestimmten Fall will. So sollst du auch vorgehen, wenn du mit dem Sprachenreden in Berührung kommst. Wenn du den Überlegungen, die Paulus hier anstellt, folgst und zu verstehen versuchst, was Paulus darüber sagt, beweist du, dass du geistlich schon ein bisschen gewachsen bist.

1Kor 14,21. Paulus sagt: Sieh einmal im Gesetz nach (damit meint er das ganze Alte Testament). Als Einleitung zu seiner weiteren Darlegung zitiert er aus Jesaja 28 (Jes 28,11-12. Eine ähnliche Stelle findest du in 5. Mose (5Mo 28,49). Worum geht es in diesen Kapiteln? Jetzt ist deine Fähigkeit zu überlegen und dein geistliches Beurteilungsvermögen gefragt. Du musst die Stellen einmal aufschlagen und auch die Verse lesen, die davor und dahinter stehen. Dann bekommst du eine Vorstellung davon, in welchem Zusammenhang diese Texte stehen. Du siehst dann, dass der Herr in beiden Fällen Gericht über sein Volk Israel ankündigt, und zwar wegen ihrer Untreue und ihres Unglaubens. Dieses Gericht hat Er auch kommen lassen. Er hat dazu das Volk der Chaldäer (oder Babylonier) unter der Führung Nebukadnezars benutzt. Dieses Volk sprach eine völlig andere Sprache. Als es in das Land einfiel und Jerusalem eroberte, hätten die Juden verstehen müssen, dass dies die Strafe Gottes für ihren Unglauben war. Gott gab damit die Verbindung zu seinem Volk auf und lieferte sie der Hand eines fremden Herrschers aus, weil sie Ihn aufgegeben hatten. Dass jetzt eine fremde, unverständliche Sprache zu ihnen gesprochen wurde, hätte sie zum Nachdenken bringen müssen. Sie hätten sich fragen müssen, warum Gott es zugelassen hatte, dass sich ein fremdes Volk in seinem Land aufhielt. Wenn du die Stellen aus Jesaja 28 und 5. Mose 28 so betrachtest, wird klar, dass die Sprachen zuerst einmal ein Zeichen für die „ungläubigen“ Juden waren.

Das geht auch aus der bereits angeführten Stelle in Apostelgeschichte 2 hervor (Apg 2,5-12). Durch all die verschiedenen Fremdsprachen, die am Pfingsttag gesprochen wurden, wurde deutlich, dass Israel nicht mehr das einzige Volk war, mit dem Gott in Verbindung stand. Dieses Vorrecht hatten sie verloren, weil sie ihren Messias, den Herrn Jesus, verworfen hatten. Das Heil Gottes wurde von diesem Augenblick an allen Völkern verkündigt. Um diese Völker mit dem Evangelium erreichen zu können, gab Gott den Jüngern die Fähigkeit, all diese verschiedenen Sprachen zu sprechen.

1Kor 14,22. Die Schlussfolgerung ist also, dass die Sprachen ein Zeichen sind, und zwar nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen. Mit der Weissagung ist es genau umgekehrt: Sie ist nicht für die Ungläubigen, sondern für die Gläubigen bestimmt. Dadurch wird der Unterschied zwischen dem Sprachenreden und der Weissagung noch klarer.

1Kor 14,23. Paulus wendet das nun auf die Zusammenkünfte der Versammlung an. Das musst du auch machen. Ich hoffe, dass du dort bist, wo die Gläubigen als Versammlung zusammenkommen. Wie du feststellen kannst, ob du am richtigen Ort und auf die richtige Weise zusammenkommst, hast du in den vorherigen Kapiteln erfahren. In den 1Kor 14,26-40 gibt es noch ein paar weitere Kennzeichen. Untersuche auch anhand der Verse, die du jetzt vor dir hast, ob du (immer noch) am richtigen Ort bist. Paulus richtet unsere Aufmerksamkeit auf den Fall, dass die ganze Versammlung an einem Ort (also nicht zersplittert in zahllosen Kirchen und Gruppen) zusammengekommen war und alle in Sprachen redeten. Die Tür war offensichtlich nicht verschlossen, denn es konnten ohne weiteres Unkundige oder Ungläubige, Menschen von der Straße, hereinkommen. Wenn sie hereinkamen und all diese verschiedenen Sprachen hörten, von denen sie nichts verstanden, kann man sich vorstellen, dass sie sich am Kopf kratzten und sich fragten, in was für einer unordentlichen Gesellschaft sie sich nun befanden. Sie empfingen keine Botschaft, denn sie verstanden von dem Gesagten nichts.

1Kor 14,24. Und wieder kommt jetzt der große Unterschied zur Weissagung. Paulus behandelt nun den Fall, dass alle weissagten. Das geschah nicht durch alle gleichzeitig, sondern nach 1Kor 14,31 sprach „einer nach dem anderen“. Wenn in einem solchen Fall ein Unkundiger oder Ungläubiger in die Zusammenkunft kam, war die Wirkung völlig anders. Du weißt noch, was Weissagen ist: Aussprüche Gottes reden (1Pet 4,11).

1Kor 14,25. Wenn das geschieht, ist es nicht anders möglich, als dass der Besucher die Gegenwart Gottes empfindet und sich persönlich angesprochen fühlt, obwohl die Weissagung nicht für ihn bestimmt ist (Weissagung ist ja für die Gläubigen, siehe 1Kor 14,22).

Ich habe schon in einem früheren Abschnitt auf das Gespräch des Herrn Jesus mit der samaritanischen Frau in Johannes 4 hingewiesen (Joh 4,19). Wäre es nicht großartig, wenn die Zusammenkünfte der Gläubigen so wären, dass solche Dinge geschehen könnten? Die Voraussetzung dafür ist, dass wir geistlich gesinnt sind und ein Leben in Gemeinschaft mit Gott und dem Herrn Jesus führen. Weissagen ist ja das Reden aus der Gegenwart Gottes. Dann werden wir vor allem in unserem Leben zeigen, dass wir seinem Willen Rechnung tragen. Dann wollen wir Ihm in allen Dingen unseres täglichen Lebens gehorsam sein. Es ist natürlich undenkbar, dass wir in unserem Alltag so drauflosleben, ohne nach dem Willen Gottes zu fragen, und dann plötzlich in den Zusammenkünften geistlich werden. Man kann in den Zusammenkünften nicht mehr sein, als man in seinem täglichen Leben ist. Niemand ist vollkommen, aber wer wirklich mit dem Herrn leben will, wird seine Fehltritte erkennen, so dass die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn so schnell wie möglich wiederhergestellt wird. Eine Gemeinschaft von Christen, die so mit Gott und dem Herrn Jesus lebt, wird in ihren örtlichen Zusammenkünften die Dinge erleben können, die hier beschrieben werden. Wenn es dein Wunsch ist, so etwas zu erleben, kannst du nichts Besseres tun, als selbst dafür zu sorgen, dass du in der Nähe des Herrn Jesus bleibst und von Ihm erfüllt bist.

Lies noch einmal 1. Korinther 14,20–25.

Frage oder Aufgabe: Wie erlebst du die Zusammenkünfte, in denen geweissagt wird?

Verse 26-33

Wenn ihr zusammenkommt …


1Kor 14,26. Nun beginnt Paulus darzulegen, wie es in den Zusammenkünften der Gläubigen zugehen soll. Er beginnt mit der Frage: „Was ist es nun?“ Es ist gut, wenn du dir selbst regelmäßig diese Frage stellst und auf die Antwort hörst, die in den folgenden Versen steht.

Wie wichtig diese Verse für dich sind, wird natürlich von deiner persönlichen Einstellung beim Besuch der Zusammenkünfte bestimmt. Wie und warum gehst du zur Zusammenkunft? Gehst du dorthin, weil es sein muss, oder gehst du, weil du gern dort bist? Ich kann mir gut vorstellen, dass du das eine Mal mehr Lust hast als das andere Mal. Aber wenn du den Herrn Jesus lieb hast, wirst du im Allgemeinen gern mit anderen zusammen sein, die Ihn auch lieben.

Dann kommt die Frage, mit der 1Kor 14,26 anfängt: „Was ist es nun?“ Wenn es weiter heißt „so hat ein jeder“, gilt das auch für dich. Es geht darum, dass du „etwas“ hast, womit du zur Zusammenkunft gehst, und dass du nicht mit leeren Händen oder einem leeren Herzen dorthin kommst. Es ist also notwendig, dass du dich auf die Zusammenkunft vorbereitest. Diese Vorbereitung besteht nicht darin, kurz bevor du losgehst mal schnell ein Lied zu suchen oder ein bisschen in der Bibel zu lesen. Es kommt auf dein Leben mit dem Herrn im Alltag an. Dein ganzes Leben ist eigentlich eine Vorbereitung auf die Zusammenkunft. Zusammenkünfte sind Höhepunkte im Leben eines Gläubigen. In 5. Mose 26 findest du ein schönes Beispiel dafür, wie die Israeliten nach dem Willen des Herrn an den Ort kommen sollten, wo Er wohnte. Wenn die Israeliten im Land wohnten und die Ernte des Landes eingebracht hatten, wollte der Herr gern die Erstlinge davon bekommen (5Mo 26,1-11).

In geistlicher Hinsicht ist das auch so. Wenn du in deinem täglichen Umgang mit dem Herrn immer mehr von dem siehst, was Er alles gegeben hat, dann möchte Er gern als Erster aus deinem Mund hören, woran du dich erfreut hast. Jedes Mal, wenn du etwas gelesen hast, darfst du Ihm dafür danken. Er schätzt es sehr, von dir zu hören, was dich in seinem Wort angesprochen hat. Mach es zu einer Gewohnheit, Ihm zu sagen, was du in der Bibel entdeckt hast. Und wenn du dann zur Zusammenkunft gehst, wirst du feststellen, dass dein Herz von Ihm erfüllt ist. So will dich Gott gern antreffen, zusammen mit den anderen Gläubigen, die sich, wenn es gut steht, ebenfalls auf diese Weise mit dem Herrn Jesus beschäftigt haben. In 5. Mose 16 steht, dass wir nicht mit leeren Händen vor dem Herrn erscheinen sollen (5Mo 16,16). Heißt das nun, dass du, wenn du dich z. B. durch viel Arbeit oder durch eine Krankheit einmal nicht so mit den Dingen des Herrn Jesus beschäftigen konntest, nicht zur Zusammenkunft gehen sollst? Nein, sicher nicht! Es kommt auch bei mir vor, dass ich mich ein bisschen „leer“ fühle. Aber wie schön ist es dann, wenn andere Brüder da sind, die aus der Fülle ihres Herzens den Herrn loben und preisen. Dann werde ich sozusagen mitgezogen und komme doch dazu, den Herrn Jesus zu bewundern. Dennoch ist es das Ziel, dass jeder etwas hat.

Wenn jeder etwas hat, heißt das allerdings noch nicht, dass die Zusammenkunft so verläuft, wie Gott es gerne will. In Korinth hatten alle etwas. Aber es scheint dort ziemlich unordentlich zugegangen zu sein, denn Paulus gibt Anweisungen, damit wieder Ordnung einkehrt. Wenn jeder etwas hat und das auch gern einbringen will, besteht die Gefahr, dass ein Durcheinander entsteht. Denn auch wenn jeder etwas hat, ist damit noch nicht gesagt, dass er es auch hörbar mitteilen muss.

Die Frage, ob etwas zur Erbauung ist, ist in allen Zusammenkünften wichtig. Es geht immer um die Erbauung der anderen. Wenn mit einem Psalm, einer Lehre oder einer Offenbarung das Wohl der anderen gesucht wird, ist nach Kapitel 12 klar, dass der Heilige Geist wirkt (1Kor 12,7-10). Dann wird nicht durcheinander gesprochen, dann will sich niemand vordrängen, sondern einer wartet auf den anderen.

1Kor 14,27-28. Dem Sprachenreden wird eine Grenze gesetzt: Es sollen höchstens drei sein. Diese Einschränkung muss für die Korinther, die es ja wunderbar fanden, in Sprachen zu reden, schwer zu verdauen gewesen sein. Ferner wird das Sprachenreden mit der Bedingung verbunden, dass ein Ausleger dabei sein musste. War kein Ausleger da, sollte geschwiegen werden. Neben der Frage, ob das Sprachenreden heute noch vorkommt und wofür das Sprachenreden eigentlich gegeben war, findest du hier noch ein paar Kriterien, anhand deren du prüfen kannst, ob mit dem Sprachenreden richtig umgegangen wird.

1Kor 14,29. Beim Weissagen gilt dieselbe Begrenzung: Wenn drei Propheten geweissagt hatten, sollte kein vierter mehr aufstehen. Die Bedeutung dieser Gabe ist ausführlich behandelt worden. Nun wird den Zuhörern etwas gesagt. Sie sollten beurteilen, was der Prophet sagte (1Kor 14,29b). In 1. Thessalonicher 5 findest du denselben Auftrag: „Weissagungen verachtet nicht; prüft aber alles“ (1Thes 5,20). In beiden Fällen soll beurteilt werden, ob die Botschaft mit der Bibel übereinstimmt. Wohlgemerkt: Du sollst nicht beurteilen, ob du die Botschaft gut findest oder nicht, ob dir der Redner zusagt oder nicht, ob er schön formulieren kann oder nicht so ansprechend redet.

1Kor 14,30. Von dem Propheten wird auch etwas erwartet. Er soll dafür offen sein, dass der Geist Gottes auch einen anderen gebrauchen will, um etwas zu sagen. Wer also in der Versammlung ein Wort der Weissagung mitteilen möchte, soll nicht denken, dass er die ganze Zeit ausfüllen muss.

1Kor 14,31. Wer kann nun eigentlich weissagen? Ist das nur einer ausgewählten Gruppe vorbehalten? Mit der Gabe des Propheten ist es genauso wie mit der Gabe des Evangelisten. Nicht jeder hat die Gabe eines Evangelisten (Eph 4,11), aber jeder wird dazu aufgefordert, das „Werk eines Evangelisten“ zu tun (2Tim 4,5). So ist es auch mit der Gabe des Propheten. Die Gabe der Weissagung ist nicht allen gegeben, und doch können alle weissagen. Weißt du noch, was Weissagen ist? Zur Erbauung, Ermahnung und Tröstung sprechen (1Kor 14,3). Nun, dazu sollte jeder Bruder bereit sein. Jeder Bruder, der mit dem Herrn lebt und sein Wort liebt, kann dazu gebraucht werden, ein Wort des Trostes oder der Ermahnung weiterzugeben (obwohl es natürlich auch Ausnahmen geben kann). Beim ersten Mal wird das sicher schwierig sein. Die Ansprache braucht auch keine Stunde zu dauern. Paulus hat in 1Kor 14,19 von fünf Worten gesprochen. Die sind schnell gesagt. Das ist natürlich nur ein Vergleich. Ich denke, dass zu viele Brüder den Dienst der Weissagung anderen überlassen, weil sie meinen, dass diese anderen es viel besser können. Um öffentlich zu sprechen, muss oft eine gewisse Scheu überwunden werden, das ist wahr. Andererseits ist es nicht das Ziel, dass jemand, der gerade erst bekehrt ist, zu der Versammlung spricht. Es sollte erst ein Leben mit dem Herrn aufgebaut werden. Das heißt jedoch nicht, dass du warten musst, bis du ausgelernt hast. Dann kannst du lange warten, denn hier auf der Erde lernen wir nie aus. Aber ich hoffe, dass du verstehst, was ich meine. Sei für den Herrn bereit, und du wirst sehen, dass Er dich gebraucht.

1Kor 14,32. Es gibt noch einen wichtigen Gesichtspunkt bei diesem Dienst, und das ist Selbstbeherrschung. Meine nicht, dass du jeden Gedanken, der dir in der Versammlung kommt, gleich äußern musst. Du kannst dich nicht dahinter verschanzen, dass „der Geist dich dazu gedrängt“ hat. Hier steht: „Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan“ (1Kor 14,32). Das bedeutet, dass jeder, der meint, in der Versammlung ein Wort sagen zu müssen, das bewusst und überlegt tut und nicht durch einen inneren Zwang veranlasst wird, über den er keine Kontrolle hat. So wirkt der Geist Gottes nicht. Du denkst z. B. an einen Abschnitt in der Bibel. Wie kannst du nun wissen, ob der Herr will, dass du etwas darüber sagst? Die wichtigste Frage, die du dir dabei stellen kannst, ist folgende: Will ich wirklich die Versammlung erbauen und den Herrn Jesus groß machen, oder suche ich doch ein bisschen meine eigene Ehre?

1Kor 14,33. Wenn wir alle so in der Zusammenkunft sitzen und wenn auch die Schwestern darum bitten, dass der Herr den richtigen Bruder und den richtigen Abschnitt aus seinem Wort zeigen möge, wird es kein Durcheinander geben, sondern Frieden. Gott ist ein Gott des Friedens, und dieser Friede soll in allen Zusammenkünften spürbar sein. Die Zusammenkünfte der Gläubigen sollen auf diese Weise eine Oase inmitten einer unruhigen Welt sein.

Lies noch einmal 1. Korinther 14,26–33.

Frage oder Aufgabe: Wie bereitest du dich auf die Zusammenkunft vor?

Verse 26-33

Wenn ihr zusammenkommt …


1Kor 14,26. Nun beginnt Paulus darzulegen, wie es in den Zusammenkünften der Gläubigen zugehen soll. Er beginnt mit der Frage: „Was ist es nun?“ Es ist gut, wenn du dir selbst regelmäßig diese Frage stellst und auf die Antwort hörst, die in den folgenden Versen steht.

Wie wichtig diese Verse für dich sind, wird natürlich von deiner persönlichen Einstellung beim Besuch der Zusammenkünfte bestimmt. Wie und warum gehst du zur Zusammenkunft? Gehst du dorthin, weil es sein muss, oder gehst du, weil du gern dort bist? Ich kann mir gut vorstellen, dass du das eine Mal mehr Lust hast als das andere Mal. Aber wenn du den Herrn Jesus lieb hast, wirst du im Allgemeinen gern mit anderen zusammen sein, die Ihn auch lieben.

Dann kommt die Frage, mit der 1Kor 14,26 anfängt: „Was ist es nun?“ Wenn es weiter heißt „so hat ein jeder“, gilt das auch für dich. Es geht darum, dass du „etwas“ hast, womit du zur Zusammenkunft gehst, und dass du nicht mit leeren Händen oder einem leeren Herzen dorthin kommst. Es ist also notwendig, dass du dich auf die Zusammenkunft vorbereitest. Diese Vorbereitung besteht nicht darin, kurz bevor du losgehst mal schnell ein Lied zu suchen oder ein bisschen in der Bibel zu lesen. Es kommt auf dein Leben mit dem Herrn im Alltag an. Dein ganzes Leben ist eigentlich eine Vorbereitung auf die Zusammenkunft. Zusammenkünfte sind Höhepunkte im Leben eines Gläubigen. In 5. Mose 26 findest du ein schönes Beispiel dafür, wie die Israeliten nach dem Willen des Herrn an den Ort kommen sollten, wo Er wohnte. Wenn die Israeliten im Land wohnten und die Ernte des Landes eingebracht hatten, wollte der Herr gern die Erstlinge davon bekommen (5Mo 26,1-11).

In geistlicher Hinsicht ist das auch so. Wenn du in deinem täglichen Umgang mit dem Herrn immer mehr von dem siehst, was Er alles gegeben hat, dann möchte Er gern als Erster aus deinem Mund hören, woran du dich erfreut hast. Jedes Mal, wenn du etwas gelesen hast, darfst du Ihm dafür danken. Er schätzt es sehr, von dir zu hören, was dich in seinem Wort angesprochen hat. Mach es zu einer Gewohnheit, Ihm zu sagen, was du in der Bibel entdeckt hast. Und wenn du dann zur Zusammenkunft gehst, wirst du feststellen, dass dein Herz von Ihm erfüllt ist. So will dich Gott gern antreffen, zusammen mit den anderen Gläubigen, die sich, wenn es gut steht, ebenfalls auf diese Weise mit dem Herrn Jesus beschäftigt haben. In 5. Mose 16 steht, dass wir nicht mit leeren Händen vor dem Herrn erscheinen sollen (5Mo 16,16). Heißt das nun, dass du, wenn du dich z. B. durch viel Arbeit oder durch eine Krankheit einmal nicht so mit den Dingen des Herrn Jesus beschäftigen konntest, nicht zur Zusammenkunft gehen sollst? Nein, sicher nicht! Es kommt auch bei mir vor, dass ich mich ein bisschen „leer“ fühle. Aber wie schön ist es dann, wenn andere Brüder da sind, die aus der Fülle ihres Herzens den Herrn loben und preisen. Dann werde ich sozusagen mitgezogen und komme doch dazu, den Herrn Jesus zu bewundern. Dennoch ist es das Ziel, dass jeder etwas hat.

Wenn jeder etwas hat, heißt das allerdings noch nicht, dass die Zusammenkunft so verläuft, wie Gott es gerne will. In Korinth hatten alle etwas. Aber es scheint dort ziemlich unordentlich zugegangen zu sein, denn Paulus gibt Anweisungen, damit wieder Ordnung einkehrt. Wenn jeder etwas hat und das auch gern einbringen will, besteht die Gefahr, dass ein Durcheinander entsteht. Denn auch wenn jeder etwas hat, ist damit noch nicht gesagt, dass er es auch hörbar mitteilen muss.

Die Frage, ob etwas zur Erbauung ist, ist in allen Zusammenkünften wichtig. Es geht immer um die Erbauung der anderen. Wenn mit einem Psalm, einer Lehre oder einer Offenbarung das Wohl der anderen gesucht wird, ist nach Kapitel 12 klar, dass der Heilige Geist wirkt (1Kor 12,7-10). Dann wird nicht durcheinander gesprochen, dann will sich niemand vordrängen, sondern einer wartet auf den anderen.

1Kor 14,27-28. Dem Sprachenreden wird eine Grenze gesetzt: Es sollen höchstens drei sein. Diese Einschränkung muss für die Korinther, die es ja wunderbar fanden, in Sprachen zu reden, schwer zu verdauen gewesen sein. Ferner wird das Sprachenreden mit der Bedingung verbunden, dass ein Ausleger dabei sein musste. War kein Ausleger da, sollte geschwiegen werden. Neben der Frage, ob das Sprachenreden heute noch vorkommt und wofür das Sprachenreden eigentlich gegeben war, findest du hier noch ein paar Kriterien, anhand deren du prüfen kannst, ob mit dem Sprachenreden richtig umgegangen wird.

1Kor 14,29. Beim Weissagen gilt dieselbe Begrenzung: Wenn drei Propheten geweissagt hatten, sollte kein vierter mehr aufstehen. Die Bedeutung dieser Gabe ist ausführlich behandelt worden. Nun wird den Zuhörern etwas gesagt. Sie sollten beurteilen, was der Prophet sagte (1Kor 14,29b). In 1. Thessalonicher 5 findest du denselben Auftrag: „Weissagungen verachtet nicht; prüft aber alles“ (1Thes 5,20). In beiden Fällen soll beurteilt werden, ob die Botschaft mit der Bibel übereinstimmt. Wohlgemerkt: Du sollst nicht beurteilen, ob du die Botschaft gut findest oder nicht, ob dir der Redner zusagt oder nicht, ob er schön formulieren kann oder nicht so ansprechend redet.

1Kor 14,30. Von dem Propheten wird auch etwas erwartet. Er soll dafür offen sein, dass der Geist Gottes auch einen anderen gebrauchen will, um etwas zu sagen. Wer also in der Versammlung ein Wort der Weissagung mitteilen möchte, soll nicht denken, dass er die ganze Zeit ausfüllen muss.

1Kor 14,31. Wer kann nun eigentlich weissagen? Ist das nur einer ausgewählten Gruppe vorbehalten? Mit der Gabe des Propheten ist es genauso wie mit der Gabe des Evangelisten. Nicht jeder hat die Gabe eines Evangelisten (Eph 4,11), aber jeder wird dazu aufgefordert, das „Werk eines Evangelisten“ zu tun (2Tim 4,5). So ist es auch mit der Gabe des Propheten. Die Gabe der Weissagung ist nicht allen gegeben, und doch können alle weissagen. Weißt du noch, was Weissagen ist? Zur Erbauung, Ermahnung und Tröstung sprechen (1Kor 14,3). Nun, dazu sollte jeder Bruder bereit sein. Jeder Bruder, der mit dem Herrn lebt und sein Wort liebt, kann dazu gebraucht werden, ein Wort des Trostes oder der Ermahnung weiterzugeben (obwohl es natürlich auch Ausnahmen geben kann). Beim ersten Mal wird das sicher schwierig sein. Die Ansprache braucht auch keine Stunde zu dauern. Paulus hat in 1Kor 14,19 von fünf Worten gesprochen. Die sind schnell gesagt. Das ist natürlich nur ein Vergleich. Ich denke, dass zu viele Brüder den Dienst der Weissagung anderen überlassen, weil sie meinen, dass diese anderen es viel besser können. Um öffentlich zu sprechen, muss oft eine gewisse Scheu überwunden werden, das ist wahr. Andererseits ist es nicht das Ziel, dass jemand, der gerade erst bekehrt ist, zu der Versammlung spricht. Es sollte erst ein Leben mit dem Herrn aufgebaut werden. Das heißt jedoch nicht, dass du warten musst, bis du ausgelernt hast. Dann kannst du lange warten, denn hier auf der Erde lernen wir nie aus. Aber ich hoffe, dass du verstehst, was ich meine. Sei für den Herrn bereit, und du wirst sehen, dass Er dich gebraucht.

1Kor 14,32. Es gibt noch einen wichtigen Gesichtspunkt bei diesem Dienst, und das ist Selbstbeherrschung. Meine nicht, dass du jeden Gedanken, der dir in der Versammlung kommt, gleich äußern musst. Du kannst dich nicht dahinter verschanzen, dass „der Geist dich dazu gedrängt“ hat. Hier steht: „Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan“ (1Kor 14,32). Das bedeutet, dass jeder, der meint, in der Versammlung ein Wort sagen zu müssen, das bewusst und überlegt tut und nicht durch einen inneren Zwang veranlasst wird, über den er keine Kontrolle hat. So wirkt der Geist Gottes nicht. Du denkst z. B. an einen Abschnitt in der Bibel. Wie kannst du nun wissen, ob der Herr will, dass du etwas darüber sagst? Die wichtigste Frage, die du dir dabei stellen kannst, ist folgende: Will ich wirklich die Versammlung erbauen und den Herrn Jesus groß machen, oder suche ich doch ein bisschen meine eigene Ehre?

1Kor 14,33. Wenn wir alle so in der Zusammenkunft sitzen und wenn auch die Schwestern darum bitten, dass der Herr den richtigen Bruder und den richtigen Abschnitt aus seinem Wort zeigen möge, wird es kein Durcheinander geben, sondern Frieden. Gott ist ein Gott des Friedens, und dieser Friede soll in allen Zusammenkünften spürbar sein. Die Zusammenkünfte der Gläubigen sollen auf diese Weise eine Oase inmitten einer unruhigen Welt sein.

Lies noch einmal 1. Korinther 14,26–33.

Frage oder Aufgabe: Wie bereitest du dich auf die Zusammenkunft vor?

Verse 34-40

Alles geschehe anständig und in Ordnung


1Kor 14,34. In Korinth ging es unordentlich zu. Das kannst du aus allem, was Paulus den Korinthern geschrieben hat, folgern. Er musste sehr viel korrigieren. Ein Teil der Unordnung bestand darin, dass Frauen in den Zusammenkünften der Versammlung das große Wort führten.

Eine Frau hat viele Fähigkeiten. Auch sie darf damit dem Herrn dienen. In der Bibel gibt es viele Beispiele von Frauen, die dem Herrn gedient haben, manchmal mit mehr Hingabe und Einsicht als Männer. Der Herr beachtet und schätzt das. Als Sünder gibt es vor Gott keinen Unterschied. Männer und Frauen haben gesündigt und können ohne Unterschied gerettet werden. Wenn sie einmal gerettet sind, gibt es vor Gott auch keinen Unterschied. In Christus sind Mann und Frau gleich (Gal 3,28). Aber das bedeutet nicht, dass Frauen in den Zusammenkünften der Versammlung denselben Platz haben wie Männer. Hier steht sehr deutlich, dass sie in der Zusammenkunft nicht reden dürfen. Manche haben behauptet, dass es hier um ihr Geschwätz untereinander geht. Aber das kann natürlich nicht der Sinn sein, denn Geschwätz ist für Männer genauso falsch. Das Sprechen, um das es hier geht, ist das Sprechen zu Gott im Namen der Versammlung oder das Sprechen zur Versammlung im Namen Gottes. Aber nicht nur das. Selbst das Stellen einer Frage war ihnen in der Versammlung nicht gestattet. Der Grund folgt sogleich: Es passt nicht zur Stellung der Unterordnung, die sie dem Mann gegenüber einnehmen soll.

Diese Unterordnung ist keine Erfindung von Paulus. Schon ganz am Anfang der Bibel hat Gott selbst der Frau diesen Platz gegeben. Der Ausdruck „wie auch das Gesetz sagt“ weist uns auf das hin, was in 1. Mose 2 beschrieben wird. Dort liest du von der Erschaffung Adams und Evas. Zuerst wurde Adam geschaffen und danach Eva. Daraus leitet der Apostel Paulus in 1. Timotheus 2 die Stellung der Unterordnung Evas gegenüber Adam ab (1Tim 2,11-14). Und das gilt auch heute noch. Das bedeutet natürlich nicht, dass der Mann über die Frau herrschen soll. Er soll sie ehrenvoll behandeln. Dieser Auftrag wird in 1. Petrus 3 deutlich beschrieben (1Pet 3,7). Außerdem erhöht es die Verantwortung des Mannes, die Frau gut zu leiten.

1Kor 14,35. Nun, wenn diese Dinge schon allgemein gelten, dann umso mehr, wenn die Versammlung zusammenkommt. Es ist sogar eine Schande für die Frau, wenn sie dort redet, auch wenn sie nur eine Frage stellt. Wenn sie Antwort auf eine Frage zu einem Thema oder einem Vers in der Bibel haben will, soll sie zu Hause ihren eigenen Mann fragen. Das beinhaltet, dass von dem Mann erwartet wird, dass er die Fragen seiner Frau beantworten kann. Nun gibt es zwar niemand, der immer auf alle Fragen die richtige Antwort weiß; ein Mann hat auch selbst genug Fragen. Aber ich denke, dass viele Männer sich dieser Verantwortung entziehen, indem sie sagen, sie wüssten es nicht. Jeder, der sich dieser Aufgabe bewusst ist, wird sein Bestes tun, um eine Antwort zu finden. Es gibt viele Hilfsmittel in Form von Büchern über die Bibel, die dabei sehr nützlich sind. Man muss sich dabei auch einmal etwas Mühe geben. Aber wer hat das nicht für seine Frau übrig? Es ist ein großer Segen, mit seiner Frau über die Bibel zu sprechen. Viele Dinge in der häuslichen Sphäre können wir anhand der Bibel betrachten. Dabei denke ich nicht an einen undichten Wasserhahn oder einen verstopften Abfluss, sondern z. B. an den Umgang mit Geld oder Fragen, die die Kinder betreffen. Das sind übrigens Themen, die auch in der Zusammenkunft der Versammlung behandelt werden können. Durch das, was dazu gesagt wird, können neue Fragen entstehen. Darüber kann man dann zu Hause weiter sprechen.

Dann gibt es noch die Frage: Wenn eine Frau nun keinen Mann hat oder der Mann ungläubig ist, was dann? Es ist zu billig zu sagen, dass sie die Antwort in Büchern über die Bibel suchen kann. Wenn es um die Auslegung eines bestimmten Verses geht, wird das möglich sein. Aber die meisten Fragen haben mit der Praxis des Lebens zu tun, wie man sich in einer bestimmten Situation verhalten soll. Dafür gibt es keine Standardantworten. Eine Möglichkeit ist, dass sie sich an ein Ehepaar wendet, von dem sie weiß, dass der Bruder ein offenes Ohr für seine Frau hat und auch sein Bestes tut, um die Fragen seiner Frau zu beantworten.

Wer es wagt, das Obige in unserer Zeit öffentlich zu verkündigen, macht sich bei Menschen, die denken, dass solche Verse überholt und nicht mehr zeitgemäß seien, nicht beliebt. Solche Menschen gibt es eine ganze Menge, und ihre Anzahl wächst. Immer mehr Christen werden eine Beute des modernen Denkens, in dem der Unterschied zwischen Mann und Frau allmählich weggewischt wird. Das tun nicht nur Weltmenschen, Ungläubige; von ihnen kannst du nichts anderes erwarten. Am gefährlichsten sind die Menschen, die sich als Christen ausgeben, es aber nur dem Namen nach sind, und dir vorhalten, dass du alles etwas anders sehen musst, mehr in Übereinstimmung mit der Zeit, in der wir leben. Lass dich nicht irreführen! Halte fest an dem zuverlässigen Wort Gottes!

1Kor 14,36. Paulus sagt zu den Korinthern: „Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen?“ Damit will er sagen: „Das Wort Gottes ist doch von Gott selbst ausgegangen und nicht von euch. Ihr könnt doch nicht bestimmen, was in der Versammlung zu geschehen hat, als hätte Gott dazu nicht das Nötige gesagt.“ Wenn Gott spricht, können wir nichts Besseres tun, als uns bedingungslos darunter zu stellen, auch wenn es bedeutet, dass man Dinge tut, bei denen die Masse nicht mitmacht.

Es kommt noch etwas hinzu. Die Korinther waren nicht die Einzigen, zu denen das Wort Gottes gelangt war. Was Gott zu sagen hat, sagt Er allen Versammlungen. Sie konnten sich umschauen und sehen, wie es in anderen Versammlungen zuging, die durchaus beachteten, was Gott gesagt hatte. Daran konnten sie sich ein Beispiel nehmen.

1Kor 14,37. Was Paulus über die Ordnung in der Versammlung geschrieben hat, hat er nicht selbst erfunden. Es ist auch keine freundliche Bitte, so zu handeln; es ist ein Gebot des Herrn. Auch dieses Gebot wird in der Christenheit, bewusst oder unbewusst, mit Füßen getreten. Aber wer sich für einen Propheten hält, also für jemand, der eine Botschaft von Gott weitergibt, oder wer meint, geistlich zu sein, also jemand, der sich vom Geist Gottes leiten lässt, wird mit diesem Gebot keine Mühe haben.

1Kor 14,38. Wer sich nicht um dieses Gebot kümmert, soll ruhig seinen eigenen Weg gehen. Es ist verschwendete Energie, zu versuchen, so jemand von diesem Gebot zu überzeugen.

1Kor 14,39. Paulus rundet seine Darlegung über das Weissagen und das Sprachenreden mit einer Art Zusammenfassung ab. Einerseits spornt er die Gläubigen in Korinth an, nach dem Weissagen zu eifern; du hast gesehen, dass in diesem Kapitel der ganze Nachdruck auf dieser Gabe liegt. Andererseits brauchten sie das Sprachenreden nicht zu verhindern; du hast gesehen, in welchen Fällen diese Gabe in der Versammlung ausgeübt werden konnte.

1Kor 14,40. Du merkst an der Ausdrucksweise, die Paulus hier wählt, dasselbe wie im ganzen Kapitel: Es geht um das Weissagen, wohingegen das Sprachenreden von untergeordneter Bedeutung ist. Aber was auch immer in der Versammlung geschieht, es muss alles in der richtigen Form und in der richtigen Ordnung geschehen. Dafür muss man den Dienst in der Versammlung nicht festlegen, wie es in der Christenheit so oft geschieht. Wenn wir uns in der Zusammenkunft vom Heiligen Geist leiten lassen, wird Er dem Zusammensein die Form geben und die Ordnung bewahren.

Es fällt auf, dass in diesem Kapitel nicht von der Leitung des Heiligen Geistes in der Zusammenkunft die Rede ist. Hier steht nämlich im Vordergrund, dass jeder Gläubige in der Zusammenkunft seine eigene Verantwortung hat. Du wirst dort nicht plötzlich von einem bestimmten Gefühl überfallen. Gott geht davon aus, dass du bewusst anwesend bist und deinen eigenen, bewussten Anteil an dem Zusammensein hast. Du wirst danach streben müssen, das so zu erleben. Und dazu will der Heilige Geist dir die Kraft geben, wie es z. B. aus Philipper 3 hervorgeht (Phil 3,3).

Lies noch einmal 1. Korinther 14,34–40.

Frage oder Aufgabe: Worauf bezieht sich das „Gebot des Herrn“ (1Kor 14,37)?

Verse 34-40

Alles geschehe anständig und in Ordnung


1Kor 14,34. In Korinth ging es unordentlich zu. Das kannst du aus allem, was Paulus den Korinthern geschrieben hat, folgern. Er musste sehr viel korrigieren. Ein Teil der Unordnung bestand darin, dass Frauen in den Zusammenkünften der Versammlung das große Wort führten.

Eine Frau hat viele Fähigkeiten. Auch sie darf damit dem Herrn dienen. In der Bibel gibt es viele Beispiele von Frauen, die dem Herrn gedient haben, manchmal mit mehr Hingabe und Einsicht als Männer. Der Herr beachtet und schätzt das. Als Sünder gibt es vor Gott keinen Unterschied. Männer und Frauen haben gesündigt und können ohne Unterschied gerettet werden. Wenn sie einmal gerettet sind, gibt es vor Gott auch keinen Unterschied. In Christus sind Mann und Frau gleich (Gal 3,28). Aber das bedeutet nicht, dass Frauen in den Zusammenkünften der Versammlung denselben Platz haben wie Männer. Hier steht sehr deutlich, dass sie in der Zusammenkunft nicht reden dürfen. Manche haben behauptet, dass es hier um ihr Geschwätz untereinander geht. Aber das kann natürlich nicht der Sinn sein, denn Geschwätz ist für Männer genauso falsch. Das Sprechen, um das es hier geht, ist das Sprechen zu Gott im Namen der Versammlung oder das Sprechen zur Versammlung im Namen Gottes. Aber nicht nur das. Selbst das Stellen einer Frage war ihnen in der Versammlung nicht gestattet. Der Grund folgt sogleich: Es passt nicht zur Stellung der Unterordnung, die sie dem Mann gegenüber einnehmen soll.

Diese Unterordnung ist keine Erfindung von Paulus. Schon ganz am Anfang der Bibel hat Gott selbst der Frau diesen Platz gegeben. Der Ausdruck „wie auch das Gesetz sagt“ weist uns auf das hin, was in 1. Mose 2 beschrieben wird. Dort liest du von der Erschaffung Adams und Evas. Zuerst wurde Adam geschaffen und danach Eva. Daraus leitet der Apostel Paulus in 1. Timotheus 2 die Stellung der Unterordnung Evas gegenüber Adam ab (1Tim 2,11-14). Und das gilt auch heute noch. Das bedeutet natürlich nicht, dass der Mann über die Frau herrschen soll. Er soll sie ehrenvoll behandeln. Dieser Auftrag wird in 1. Petrus 3 deutlich beschrieben (1Pet 3,7). Außerdem erhöht es die Verantwortung des Mannes, die Frau gut zu leiten.

1Kor 14,35. Nun, wenn diese Dinge schon allgemein gelten, dann umso mehr, wenn die Versammlung zusammenkommt. Es ist sogar eine Schande für die Frau, wenn sie dort redet, auch wenn sie nur eine Frage stellt. Wenn sie Antwort auf eine Frage zu einem Thema oder einem Vers in der Bibel haben will, soll sie zu Hause ihren eigenen Mann fragen. Das beinhaltet, dass von dem Mann erwartet wird, dass er die Fragen seiner Frau beantworten kann. Nun gibt es zwar niemand, der immer auf alle Fragen die richtige Antwort weiß; ein Mann hat auch selbst genug Fragen. Aber ich denke, dass viele Männer sich dieser Verantwortung entziehen, indem sie sagen, sie wüssten es nicht. Jeder, der sich dieser Aufgabe bewusst ist, wird sein Bestes tun, um eine Antwort zu finden. Es gibt viele Hilfsmittel in Form von Büchern über die Bibel, die dabei sehr nützlich sind. Man muss sich dabei auch einmal etwas Mühe geben. Aber wer hat das nicht für seine Frau übrig? Es ist ein großer Segen, mit seiner Frau über die Bibel zu sprechen. Viele Dinge in der häuslichen Sphäre können wir anhand der Bibel betrachten. Dabei denke ich nicht an einen undichten Wasserhahn oder einen verstopften Abfluss, sondern z. B. an den Umgang mit Geld oder Fragen, die die Kinder betreffen. Das sind übrigens Themen, die auch in der Zusammenkunft der Versammlung behandelt werden können. Durch das, was dazu gesagt wird, können neue Fragen entstehen. Darüber kann man dann zu Hause weiter sprechen.

Dann gibt es noch die Frage: Wenn eine Frau nun keinen Mann hat oder der Mann ungläubig ist, was dann? Es ist zu billig zu sagen, dass sie die Antwort in Büchern über die Bibel suchen kann. Wenn es um die Auslegung eines bestimmten Verses geht, wird das möglich sein. Aber die meisten Fragen haben mit der Praxis des Lebens zu tun, wie man sich in einer bestimmten Situation verhalten soll. Dafür gibt es keine Standardantworten. Eine Möglichkeit ist, dass sie sich an ein Ehepaar wendet, von dem sie weiß, dass der Bruder ein offenes Ohr für seine Frau hat und auch sein Bestes tut, um die Fragen seiner Frau zu beantworten.

Wer es wagt, das Obige in unserer Zeit öffentlich zu verkündigen, macht sich bei Menschen, die denken, dass solche Verse überholt und nicht mehr zeitgemäß seien, nicht beliebt. Solche Menschen gibt es eine ganze Menge, und ihre Anzahl wächst. Immer mehr Christen werden eine Beute des modernen Denkens, in dem der Unterschied zwischen Mann und Frau allmählich weggewischt wird. Das tun nicht nur Weltmenschen, Ungläubige; von ihnen kannst du nichts anderes erwarten. Am gefährlichsten sind die Menschen, die sich als Christen ausgeben, es aber nur dem Namen nach sind, und dir vorhalten, dass du alles etwas anders sehen musst, mehr in Übereinstimmung mit der Zeit, in der wir leben. Lass dich nicht irreführen! Halte fest an dem zuverlässigen Wort Gottes!

1Kor 14,36. Paulus sagt zu den Korinthern: „Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen?“ Damit will er sagen: „Das Wort Gottes ist doch von Gott selbst ausgegangen und nicht von euch. Ihr könnt doch nicht bestimmen, was in der Versammlung zu geschehen hat, als hätte Gott dazu nicht das Nötige gesagt.“ Wenn Gott spricht, können wir nichts Besseres tun, als uns bedingungslos darunter zu stellen, auch wenn es bedeutet, dass man Dinge tut, bei denen die Masse nicht mitmacht.

Es kommt noch etwas hinzu. Die Korinther waren nicht die Einzigen, zu denen das Wort Gottes gelangt war. Was Gott zu sagen hat, sagt Er allen Versammlungen. Sie konnten sich umschauen und sehen, wie es in anderen Versammlungen zuging, die durchaus beachteten, was Gott gesagt hatte. Daran konnten sie sich ein Beispiel nehmen.

1Kor 14,37. Was Paulus über die Ordnung in der Versammlung geschrieben hat, hat er nicht selbst erfunden. Es ist auch keine freundliche Bitte, so zu handeln; es ist ein Gebot des Herrn. Auch dieses Gebot wird in der Christenheit, bewusst oder unbewusst, mit Füßen getreten. Aber wer sich für einen Propheten hält, also für jemand, der eine Botschaft von Gott weitergibt, oder wer meint, geistlich zu sein, also jemand, der sich vom Geist Gottes leiten lässt, wird mit diesem Gebot keine Mühe haben.

1Kor 14,38. Wer sich nicht um dieses Gebot kümmert, soll ruhig seinen eigenen Weg gehen. Es ist verschwendete Energie, zu versuchen, so jemand von diesem Gebot zu überzeugen.

1Kor 14,39. Paulus rundet seine Darlegung über das Weissagen und das Sprachenreden mit einer Art Zusammenfassung ab. Einerseits spornt er die Gläubigen in Korinth an, nach dem Weissagen zu eifern; du hast gesehen, dass in diesem Kapitel der ganze Nachdruck auf dieser Gabe liegt. Andererseits brauchten sie das Sprachenreden nicht zu verhindern; du hast gesehen, in welchen Fällen diese Gabe in der Versammlung ausgeübt werden konnte.

1Kor 14,40. Du merkst an der Ausdrucksweise, die Paulus hier wählt, dasselbe wie im ganzen Kapitel: Es geht um das Weissagen, wohingegen das Sprachenreden von untergeordneter Bedeutung ist. Aber was auch immer in der Versammlung geschieht, es muss alles in der richtigen Form und in der richtigen Ordnung geschehen. Dafür muss man den Dienst in der Versammlung nicht festlegen, wie es in der Christenheit so oft geschieht. Wenn wir uns in der Zusammenkunft vom Heiligen Geist leiten lassen, wird Er dem Zusammensein die Form geben und die Ordnung bewahren.

Es fällt auf, dass in diesem Kapitel nicht von der Leitung des Heiligen Geistes in der Zusammenkunft die Rede ist. Hier steht nämlich im Vordergrund, dass jeder Gläubige in der Zusammenkunft seine eigene Verantwortung hat. Du wirst dort nicht plötzlich von einem bestimmten Gefühl überfallen. Gott geht davon aus, dass du bewusst anwesend bist und deinen eigenen, bewussten Anteil an dem Zusammensein hast. Du wirst danach streben müssen, das so zu erleben. Und dazu will der Heilige Geist dir die Kraft geben, wie es z. B. aus Philipper 3 hervorgeht (Phil 3,3).

Lies noch einmal 1. Korinther 14,34–40.

Frage oder Aufgabe: Worauf bezieht sich das „Gebot des Herrn“ (1Kor 14,37)?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 1 Corinthians 14". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/1-corinthians-14.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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