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1 Petrus 2

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Verse 1-2

Geistliches Wachstum


1Pet 2,1. Der erste Vers von Kapitel 2 setzt das Thema des vorhergehenden Abschnitts fort. Das sieht man an den einleitenden Wörtern: „Legt nun ab“. Sie klingen wie eine logische Folge dessen, was vorher gesagt wurde. Was abgelegt werden muss, sind alles Äußerungen des Fleisches, des eigenen Ichs, das andere herabsetzt und dich erhöht. Ablegen bedeutet den direkten und radikalen Bruch mit einer Sache, ihr keine Chance mehr zu geben, sich Geltung zu verschaffen. Wenn Petrus dazu auffordert, diese Dinge abzulegen, bedeutet das, dass sie unter diesen Gläubigen vorkamen und dass sie auch unter uns heute vorkommen können. Deshalb gilt seine Ermahnung auch für dich. Oder ist es ausgeschlossen, dass du dich manchmal noch so verhältst?

Es geht auch nicht darum, dass sich die hier genannten Dinge ab und zu in einem bestimmten Fall so äußern, sondern es geht um alle Bosheit, allen Trug, alles üble Nachreden. Wie leicht fühlen wir aus vielerlei Gründen Bosheit in uns aufkommen, wie leicht betrügen wir andere in verschiedenen Situationen und geben uns als besser aus (Heuchelei) oder gönnen anderen manche Dinge nicht, die sie besitzen (Neid). Und lasst uns dabei das üble Nachreden nicht vergessen. Wie leicht machen wir uns in allerlei Unterhaltungen darin schuldig. Geh innerlich dazu auf Abstand, lass dich nicht dazu verleiten und verurteile es sofort, wenn du merkst, dass eins der Dinge, die Petrus hier nennt, in dir aufkommt.

1Pet 2,2. Das sind nicht nur Dinge, die den Beziehungen unter den Gläubigen ernstlich schaden, es sind auch große Hindernisse für das geistliche Wachstum. Darüber spricht Petrus jetzt im Folgenden. Wenn du wiedergeboren bist, hast du neues Leben, und das verlangt nach Nahrung, so wie ein neugeborenes Kind danach verlangt. Du brauchst ein Baby nicht aufzufordern, zu trinken. Das Baby meldet sich schon. Die Nahrung eines Gläubigen ist die „vernünftige, unverfälschte Milch“ des Wortes Gottes. Ein gesundes geistliches Wachstum ist überaus wichtig. Wie beim natürlichen Leben hängt auch beim geistlichen Leben die Gesundheit von der Art der Nahrung ab, die du aufnimmst. Du musst also alles ablegen, was die Bruderliebe zerstört und das Wachstum behindert. Das ist 1Pet 2,1. Stattdessen sollst du das gute Wort aufnehmen, wie ein Baby die Brust seiner Mutter sucht, weil es weiß, dass dort das Leben ist, das, was zum Wachstum nötig ist. Das ist 1Pet 2,2.

Es geht hier nicht um das Anfangsstadium des geistlichen Wachstums, um jemanden, der gerade erst zur Bekehrung gekommen ist. Es geht hier auch nicht um eine bestimmte Phase des geistlichen Wachstums (wie in Heb 5,12), sondern um ein Kennzeichen, das sowohl für Babys im Glauben als auch für geistlich gereifte Gläubige gilt. Für jeden Gläubigen gilt, dass geistliche Unterernährung entsteht, wenn er keinen Hunger hat und nicht isst. In diesem Fall stimmt etwas nicht. Ein gesunder Christ hat beständig Hunger nach der Milch des Wortes Gottes. Wenn du dich vom Wort Gottes ernährst, wächst du zur völligen Errettung heran.

Das Wort Gottes hat rettende Kraft, nicht nur für die Zukunft, sondern auch für den Weg dorthin. Du bist für die Ewigkeit errettet. Du wirst errettet sein, wenn du bei dem Herrn bist. Und auf dem Weg dorthin wirst du in allerlei gefährlichen Situationen errettet, wenn du dich an das Wort hältst. Wenn du dich mit leichter oder sogar törichter Lektüre vollstopfst, wirst du geistlich nicht gesund wachsen, sondern schief wachsen. Leicht lesbare, billige Romane mit einem bisschen Evangelium schützen dich nicht vor den Angriffen des Teufels, der dich zur Sünde verleiten will. Wenn du solche Lektüre als eine Art geistliches Naschzeug liest, wirst du geistlich krank. Noch schädlicher ist es, wenn du Lektüre zu dir nimmst, die Gift enthält, denn dann ist der Verlauf tödlich. Von deinem Zeugnis als Christ bleibt dann nichts übrig als eine Leiche.

Kürzlich las ich einen Bericht auf Habakuk.nu, den ich gern zum Schluss an dich weitergebe. Das hat damit zu tun, wie du dir das Wort Gottes aneignest. In dem Bericht heißt es:

„Wie kannst du Wissen auf die richtige Weise weitergeben? ... Der französische Schriftsteller und ehemalige Lehrer Daniel Pennac ... argumentiert: Der Unterricht erfordert Beständigkeit und eine Neubewertung der Arbeit als Aktivität des Geistes auf lange Sicht. Nur durch Beständigkeit kannst du dir etwas aneignen ...“ (Trouw, 15.12.2008).

Laut Pennac erweist du Schülern einen großen Dienst, wenn du ihnen hilfst, eine „geistige Bibliothek“ zu entwickeln. Pennac bekam seine eigenen Klassen so weit, dass sie blutfanatische Texte auswendig lernten. „Eine geistige Bibliothek ist doch ein unschätzbarer Besitz! Dass du ein Stück von Kafka oder Márques immer zur Hand hast. Nicht etwas auswendig lernen, damit du es wieder vergisst, nein, vollständig eindringen in den Text, Schritt für Schritt. Und sobald du einen Satz verstanden hast, wiederholen, wiederholen. Dann bist du jemand, der wirklich weiß, wovon er redet. Dann musst du natürlich üben, immer wiederholen, aber ohne das Begreifen geht es nicht.“

Ohne es zu wissen, stellt Pennac Christen vor eine große Herausforderung ... Wir haben die Bibel häufig in Fetzen im Kopf ... Wäre es nicht ein enormer Schatz, wenn wir ganze Kapitel oder sogar ganze Bücher der Bibel in unserer geistigen Bibliothek hätten? Dass man Schritt für Schritt in den Text eindringt. Und sobald man einen Satz verstanden hat, wiederholen, wiederholen ...

Lies noch einmal 1. Petrus 2,1.2.

Frage oder Aufgabe: Was tust du, um geistlich zu wachsen?

Verse 1-2

Geistliches Wachstum


1Pet 2,1. Der erste Vers von Kapitel 2 setzt das Thema des vorhergehenden Abschnitts fort. Das sieht man an den einleitenden Wörtern: „Legt nun ab“. Sie klingen wie eine logische Folge dessen, was vorher gesagt wurde. Was abgelegt werden muss, sind alles Äußerungen des Fleisches, des eigenen Ichs, das andere herabsetzt und dich erhöht. Ablegen bedeutet den direkten und radikalen Bruch mit einer Sache, ihr keine Chance mehr zu geben, sich Geltung zu verschaffen. Wenn Petrus dazu auffordert, diese Dinge abzulegen, bedeutet das, dass sie unter diesen Gläubigen vorkamen und dass sie auch unter uns heute vorkommen können. Deshalb gilt seine Ermahnung auch für dich. Oder ist es ausgeschlossen, dass du dich manchmal noch so verhältst?

Es geht auch nicht darum, dass sich die hier genannten Dinge ab und zu in einem bestimmten Fall so äußern, sondern es geht um alle Bosheit, allen Trug, alles üble Nachreden. Wie leicht fühlen wir aus vielerlei Gründen Bosheit in uns aufkommen, wie leicht betrügen wir andere in verschiedenen Situationen und geben uns als besser aus (Heuchelei) oder gönnen anderen manche Dinge nicht, die sie besitzen (Neid). Und lasst uns dabei das üble Nachreden nicht vergessen. Wie leicht machen wir uns in allerlei Unterhaltungen darin schuldig. Geh innerlich dazu auf Abstand, lass dich nicht dazu verleiten und verurteile es sofort, wenn du merkst, dass eins der Dinge, die Petrus hier nennt, in dir aufkommt.

1Pet 2,2. Das sind nicht nur Dinge, die den Beziehungen unter den Gläubigen ernstlich schaden, es sind auch große Hindernisse für das geistliche Wachstum. Darüber spricht Petrus jetzt im Folgenden. Wenn du wiedergeboren bist, hast du neues Leben, und das verlangt nach Nahrung, so wie ein neugeborenes Kind danach verlangt. Du brauchst ein Baby nicht aufzufordern, zu trinken. Das Baby meldet sich schon. Die Nahrung eines Gläubigen ist die „vernünftige, unverfälschte Milch“ des Wortes Gottes. Ein gesundes geistliches Wachstum ist überaus wichtig. Wie beim natürlichen Leben hängt auch beim geistlichen Leben die Gesundheit von der Art der Nahrung ab, die du aufnimmst. Du musst also alles ablegen, was die Bruderliebe zerstört und das Wachstum behindert. Das ist 1Pet 2,1. Stattdessen sollst du das gute Wort aufnehmen, wie ein Baby die Brust seiner Mutter sucht, weil es weiß, dass dort das Leben ist, das, was zum Wachstum nötig ist. Das ist 1Pet 2,2.

Es geht hier nicht um das Anfangsstadium des geistlichen Wachstums, um jemanden, der gerade erst zur Bekehrung gekommen ist. Es geht hier auch nicht um eine bestimmte Phase des geistlichen Wachstums (wie in Heb 5,12), sondern um ein Kennzeichen, das sowohl für Babys im Glauben als auch für geistlich gereifte Gläubige gilt. Für jeden Gläubigen gilt, dass geistliche Unterernährung entsteht, wenn er keinen Hunger hat und nicht isst. In diesem Fall stimmt etwas nicht. Ein gesunder Christ hat beständig Hunger nach der Milch des Wortes Gottes. Wenn du dich vom Wort Gottes ernährst, wächst du zur völligen Errettung heran.

Das Wort Gottes hat rettende Kraft, nicht nur für die Zukunft, sondern auch für den Weg dorthin. Du bist für die Ewigkeit errettet. Du wirst errettet sein, wenn du bei dem Herrn bist. Und auf dem Weg dorthin wirst du in allerlei gefährlichen Situationen errettet, wenn du dich an das Wort hältst. Wenn du dich mit leichter oder sogar törichter Lektüre vollstopfst, wirst du geistlich nicht gesund wachsen, sondern schief wachsen. Leicht lesbare, billige Romane mit einem bisschen Evangelium schützen dich nicht vor den Angriffen des Teufels, der dich zur Sünde verleiten will. Wenn du solche Lektüre als eine Art geistliches Naschzeug liest, wirst du geistlich krank. Noch schädlicher ist es, wenn du Lektüre zu dir nimmst, die Gift enthält, denn dann ist der Verlauf tödlich. Von deinem Zeugnis als Christ bleibt dann nichts übrig als eine Leiche.

Kürzlich las ich einen Bericht auf Habakuk.nu, den ich gern zum Schluss an dich weitergebe. Das hat damit zu tun, wie du dir das Wort Gottes aneignest. In dem Bericht heißt es:

„Wie kannst du Wissen auf die richtige Weise weitergeben? ... Der französische Schriftsteller und ehemalige Lehrer Daniel Pennac ... argumentiert: Der Unterricht erfordert Beständigkeit und eine Neubewertung der Arbeit als Aktivität des Geistes auf lange Sicht. Nur durch Beständigkeit kannst du dir etwas aneignen ...“ (Trouw, 15.12.2008).

Laut Pennac erweist du Schülern einen großen Dienst, wenn du ihnen hilfst, eine „geistige Bibliothek“ zu entwickeln. Pennac bekam seine eigenen Klassen so weit, dass sie blutfanatische Texte auswendig lernten. „Eine geistige Bibliothek ist doch ein unschätzbarer Besitz! Dass du ein Stück von Kafka oder Márques immer zur Hand hast. Nicht etwas auswendig lernen, damit du es wieder vergisst, nein, vollständig eindringen in den Text, Schritt für Schritt. Und sobald du einen Satz verstanden hast, wiederholen, wiederholen. Dann bist du jemand, der wirklich weiß, wovon er redet. Dann musst du natürlich üben, immer wiederholen, aber ohne das Begreifen geht es nicht.“

Ohne es zu wissen, stellt Pennac Christen vor eine große Herausforderung ... Wir haben die Bibel häufig in Fetzen im Kopf ... Wäre es nicht ein enormer Schatz, wenn wir ganze Kapitel oder sogar ganze Bücher der Bibel in unserer geistigen Bibliothek hätten? Dass man Schritt für Schritt in den Text eindringt. Und sobald man einen Satz verstanden hat, wiederholen, wiederholen ...

Lies noch einmal 1. Petrus 2,1.2.

Frage oder Aufgabe: Was tust du, um geistlich zu wachsen?

Verse 3-8

Eine heilige Priesterschaft


1Pet 2,3. Es ist also wichtig, dass du geistlich wächst. Dabei bist du nicht in erster Linie auf einen guten Verstand angewiesen, sondern auf deinen geistlichen Geschmack. Die Dinge, über die Petrus spricht, richten sich nicht an den Verstand, sondern an das Herz, das die Güte Gottes geschmeckt hat. Es geht um das Wort des Geliebten, und Liebe ist in erster Linie mit dem Herzen verbunden, mit den Empfindungen, die darin für den Geliebten vorhanden sind. Wenn du geschmeckt hast, dass der Herr gütig ist, kannst du nicht anders, als dass du danach verlangst, Ihn besser kennenzulernen. Und wie lernst du Ihn besser kennen? Durch sein Wort. In dem Maß, wie du mehr in seinem Wort liest, wirst du in seiner Erkenntnis wachsen. Wenn du einmal das Wort geschmeckt hast und der Geschmack dich gepackt hat, wird dein Hunger beständig größer werden. Sicher hast du hin und wieder den Ausdruck gehört, dass jemand „Geschmack hat“, und damit ist gemeint, dass jemand sich gut kleidet oder sein Haus schön eingerichtet hat. An diesen Dingen kann man den Geschmack einer Person erkennen. Dein Geschmack am Wort Gottes zeigt sich an der Wertschätzung, die du für das Wort Gottes hast. Liest du darin und lebst du danach? Dann wirst du auch wachsen.

1Pet 2,4. Das Wachstum hat auch ein Ziel. Es ist die Absicht Gottes, dass du dich wie ein Priester verhältst, dass du in seinem Haus als Priester dienst. Davon handeln die folgenden Verse. Im Blick auf den Priesterdienst ist es wichtig, dass du nicht schief wächst. Im dritten Buch Mose, in dem es im Besonderen um den Priesterdienst geht, ist die Rede von Angehörigen der priesterlichen Familie, die wegen Missbildung den Dienst nicht ausüben durften (3Mo 21,16-23). Geistlich angewandt bedeutet das, dass jemand keinen Priesterdienst ausüben darf, wenn er durch falsche Belehrung keine klare Sicht auf seine Stellung als Gläubiger hat. Du kannst dabei an jemanden denken, der immer gehört hat, man könne niemals sicher sein, dass man errettet ist; oder denke an einen Gläubigen, der zwar sicher weiß, dass er errettet ist, aber dennoch meint, er könne verlorengehen.

Das Priestertum des Gläubigen wird also direkt mit dem Wachstum des Gläubigen verknüpft. Diese beiden Aspekte werden durch den Herrn Jesus als den „lebendigen Stein“ miteinander verbunden. Du bist zu Ihm gekommen, als du dich bekehrtest, und Er hat dich angenommen. Zu Ihm zu kommen ist jedoch kein einmaliges Ereignis, wonach jemand weiter seinen eigenen Weg gehen könnte. Da du ein Kind Gottes geworden bist, ist es wichtig, dass du immer wieder zu Ihm gehst. Er ist der lebendige Stein. Er ist aus den Toten auferstanden. Denke daran, dass du das Leben nur in Ihm hast. Deshalb musst du mit Ihm in Verbindung sein und bleiben. Um zu wachsen und auferbaut zu werden, bist du von Ihm abhängig. Wie du siehst, verändert Petrus seine bildhafte Beschreibung. Zuerst spricht er vom Wachstum, dann von einem Stein und schließlich von einem Haus. Alle diese Bilder gebraucht er, um deutlich zu machen, in welche Beziehung du zu Christus gekommen bist.

Du kommst zu Ihm, der von Menschen verworfen wurde, wie du in den Evangelien deutlich siehst. Dort liest du, wie sein Volk und die Heiden Ihn ans Kreuz gebracht und an seiner Stelle Barabbas gewählt haben. Früher hast auch du Ihn verworfen, doch nun bist du zu Ihm gekommen und kommst immer wieder zu Ihm. Du hast in Ihm entdeckt, was für Gott schon immer kostbar war. Du liest hier, dass Er bei Gott auserwählt war. Das geht viel weiter als das, was Er für dich ist, doch es ist zugleich etwas, womit du völlig übereinstimmst. Er ist auserwählt und kostbar – für Gott und auch für dich. Weil Er der lebendige Stein ist und du zu Ihm gekommen bist, bist auch du jetzt ein lebendiger Stein. Das bedeutet, dass du seine Natur hast.

1Pet 2,5. Es geht dabei um mehr. Du bist nicht der Einzige, der ein lebendiger Stein geworden ist. Um ein Haus bauen zu können, braucht man viele Steine. Petrus beschreibt das hier auch so. Zusammen mit allen anderen lebendigen Steinen, also mit allen Gläubigen, wirst du zu einem geistlichen Haus aufgebaut. Der Zweck dieses Hauses ist klar: Es ist ein Haus, in dem Gott wohnt und in dem die Gläubigen ebenfalls wohnen dürfen (Eph 2,19-22). Dieses Haus ist auf den Herrn Jesus als den Sohn des lebendigen Gottes gebaut (Mt 16,16-18). Er ist der lebendige Stein, der Fels (griechisch: petra), und du und alle Gläubigen sind petrus (das bedeutet: Felsblock, ein Stück des Felsens). Das ist ein großartiges Wortspiel.

Petrus betrachtet die Gläubigen jedoch nicht als Hausgenossen Gottes und voneinander, sondern als Priester. Das Haus ist daher hier auch ein Wohnort für Priester, und ihre Aufgabe besteht darin, Opfer darzubringen, natürlich geistliche Opfer. Du bist ein Priester und bildest zusammen mit anderen eine Priesterschaft, ein Priestergeschlecht. So wie ein lebendiger Stein zusammen mit anderen lebendigen Steinen ein geistliches Haus bildet, so bildest du als Priester zusammen mit anderen eine Priesterschaft. Die Aufgabe eines Priesters bestand im Alten Testament darin, Opfer darzubringen. Die Aufgabe eines Priesters im Neuen Testament ist nicht anders. Was allerdings anders ist, ist der Opferdienst. Er geschieht nicht mehr mit buchstäblichen Opfern, sondern mit geistlichen Opfern (Heb 13,15). Für Gott sind nur solche Opfer wohlgefällig, die auf seinen Sohn und das Werk hinweisen, das Er vollbracht hat. Solche Opfer bringst du dar, wenn du siehst, wie kostbar der Herr Jesus für Gott ist.

Die Priesterschaft ist eine „heilige“ Priesterschaft. Es ist eine Priesterschaft, die völlig für Gott ist und auch durch Ihn abgesondert ist. Menschliches Hinzufügen ist ausgeschlossen. Es ist eine der vielen großen Irreführungen des römischen Katholizismus, Priester im buchstäblichen Sinn aufgrund menschlicher Ausbildung als eine besondere Klasse zwischen dem Kirchenvolk und Gott wirken zu lassen. Diese Mittlerschaft ist eine Leugnung des allgemeinen Priestertums, zu dem Gott alle Gläubigen berufen hat. Du bist ein Priester, und jedes wahre Kind Gottes ist ein Priester. Jede Anstellung, Weihung oder Einsegnung durch Menschen ist völlig konträr zu dem, was Gott aufgrund des Werkes seines Sohnes eingerichtet hat. Wenn Gott es so eingerichtet hat, so mache auch Gebrauch davon. Bring diese Opfer. Wie machst du das? Dadurch, dass du Gott sagst, wer der Herr Jesus für dich ist und was Er für dich getan hat. Sage Gott, was du in seinem Wort über seinen Sohn gelesen hast. Das hört Er gern; als Antwort darauf wird Er dir immer mehr von seinem Sohn zeigen.

1Pet 2,6. Die Schrift bezeugt auf jeder Seite die Freude, die Gott an dem Herrn Jesus findet. Petrus zitiert daraus, um das, was er soeben gesagt hat, zu bestätigen. Mit einem „Siehe“ ruft er dazu auf, gut zu beachten und sich bewusst zu werden, dass die Initiative von Gott ausgegangen ist. Er hat „in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren“ gelegt (Jes 28,16). Das Zitat macht deutlich, dass Gott selbst den Stein gelegt hat. In diesem Zitat geht es um Zion oder Jerusalem, doch wir können das auch auf uns anwenden. Sowohl für das irdische Jerusalem als auch für das himmlische Jerusalem gilt, dass allein das, was auf Christus gebaut ist, bestehen bleibt. Weil du Ihm vertraust, wirst du nicht beschämt werden. Das gilt für jeden, der das tut, in welchen Umständen er sich auch immer befinden mag. Nur für die, die in dem Herrn Jesus den Auserwählten Gottes sehen, ist dies kostbar. Petrus stellt dem Überrest aus den Juden, an den er schreibt, diese Kostbarkeit vor. Und nicht nur ihnen. Sie gilt für jeden, der glaubt.

1Pet 2,7. Es gibt zwei mögliche Reaktionen, wenn Christus als die Kostbarkeit vorgestellt wird. Die eine Reaktion ist, dass man sich glaubend Ihm anvertraut in dem Wissen, wer Er für Gott ist. Die andere Reaktion ist, dass man Ihn ungläubig abweist. Christus ist der Prüfstein für jeden Menschen. Entweder nimmt man Ihn an oder man kommt zu Fall. Was für den Gläubigen das Kostbarste ist, ist für den Ungläubigen das, was er am meisten hasst. Für den, der nicht glaubt, ist Christus der Stein, über den er fällt. Wieder zitiert Petrus einen Vers aus dem Propheten Jesaja (Jes 8,14). Gottes Wort hat vorausgesagt, dass die ungläubigen Juden über Ihn fallen würden, und sie sind über Ihn gefallen.

1Pet 2,8. Dass sie dazu bestimmt waren, über Ihn zu fallen, bedeutet nicht, dass Gott sie vorherbestimmt hat, den Herrn Jesus zu verwerfen. Gott bestimmt niemand dazu, seinen Sohn zu verwerfen. Er bestimmt wohl, dass derjenige, der ungehorsam ist, sich an dem Wort stößt, das Er über seinen Sohn gesprochen hat. Ungehorsam hat unvermeidlich zur Folge, dass jemand das Wort verwirft. Du kannst das mit einem Bußgeld vergleichen, das jemand zum Beispiel für falsches Parken bezahlen muss. Er ist nicht dazu bestimmt, falsch zu parken, aber wenn er falsch parkt, ist er dazu bestimmt, ein Bußgeld zu bezahlen. So ist jemand, dessen Gesinnung gegenüber dem Herrn Jesus so ist, dass er Ihn abweist, dazu bestimmt, sich am Wort zu stoßen. So ist es jedoch nicht bei denen, an die Petrus schreibt, und auch nicht bei dir. Wie es dann wohl ist, das werden wir im folgenden Abschnitt sehen.

Lies noch einmal 1. Petrus 2,3–8.

Frage oder Aufgabe: Wie steht es mit deinem priesterlichen Dienst?

Verse 3-8

Eine heilige Priesterschaft


1Pet 2,3. Es ist also wichtig, dass du geistlich wächst. Dabei bist du nicht in erster Linie auf einen guten Verstand angewiesen, sondern auf deinen geistlichen Geschmack. Die Dinge, über die Petrus spricht, richten sich nicht an den Verstand, sondern an das Herz, das die Güte Gottes geschmeckt hat. Es geht um das Wort des Geliebten, und Liebe ist in erster Linie mit dem Herzen verbunden, mit den Empfindungen, die darin für den Geliebten vorhanden sind. Wenn du geschmeckt hast, dass der Herr gütig ist, kannst du nicht anders, als dass du danach verlangst, Ihn besser kennenzulernen. Und wie lernst du Ihn besser kennen? Durch sein Wort. In dem Maß, wie du mehr in seinem Wort liest, wirst du in seiner Erkenntnis wachsen. Wenn du einmal das Wort geschmeckt hast und der Geschmack dich gepackt hat, wird dein Hunger beständig größer werden. Sicher hast du hin und wieder den Ausdruck gehört, dass jemand „Geschmack hat“, und damit ist gemeint, dass jemand sich gut kleidet oder sein Haus schön eingerichtet hat. An diesen Dingen kann man den Geschmack einer Person erkennen. Dein Geschmack am Wort Gottes zeigt sich an der Wertschätzung, die du für das Wort Gottes hast. Liest du darin und lebst du danach? Dann wirst du auch wachsen.

1Pet 2,4. Das Wachstum hat auch ein Ziel. Es ist die Absicht Gottes, dass du dich wie ein Priester verhältst, dass du in seinem Haus als Priester dienst. Davon handeln die folgenden Verse. Im Blick auf den Priesterdienst ist es wichtig, dass du nicht schief wächst. Im dritten Buch Mose, in dem es im Besonderen um den Priesterdienst geht, ist die Rede von Angehörigen der priesterlichen Familie, die wegen Missbildung den Dienst nicht ausüben durften (3Mo 21,16-23). Geistlich angewandt bedeutet das, dass jemand keinen Priesterdienst ausüben darf, wenn er durch falsche Belehrung keine klare Sicht auf seine Stellung als Gläubiger hat. Du kannst dabei an jemanden denken, der immer gehört hat, man könne niemals sicher sein, dass man errettet ist; oder denke an einen Gläubigen, der zwar sicher weiß, dass er errettet ist, aber dennoch meint, er könne verlorengehen.

Das Priestertum des Gläubigen wird also direkt mit dem Wachstum des Gläubigen verknüpft. Diese beiden Aspekte werden durch den Herrn Jesus als den „lebendigen Stein“ miteinander verbunden. Du bist zu Ihm gekommen, als du dich bekehrtest, und Er hat dich angenommen. Zu Ihm zu kommen ist jedoch kein einmaliges Ereignis, wonach jemand weiter seinen eigenen Weg gehen könnte. Da du ein Kind Gottes geworden bist, ist es wichtig, dass du immer wieder zu Ihm gehst. Er ist der lebendige Stein. Er ist aus den Toten auferstanden. Denke daran, dass du das Leben nur in Ihm hast. Deshalb musst du mit Ihm in Verbindung sein und bleiben. Um zu wachsen und auferbaut zu werden, bist du von Ihm abhängig. Wie du siehst, verändert Petrus seine bildhafte Beschreibung. Zuerst spricht er vom Wachstum, dann von einem Stein und schließlich von einem Haus. Alle diese Bilder gebraucht er, um deutlich zu machen, in welche Beziehung du zu Christus gekommen bist.

Du kommst zu Ihm, der von Menschen verworfen wurde, wie du in den Evangelien deutlich siehst. Dort liest du, wie sein Volk und die Heiden Ihn ans Kreuz gebracht und an seiner Stelle Barabbas gewählt haben. Früher hast auch du Ihn verworfen, doch nun bist du zu Ihm gekommen und kommst immer wieder zu Ihm. Du hast in Ihm entdeckt, was für Gott schon immer kostbar war. Du liest hier, dass Er bei Gott auserwählt war. Das geht viel weiter als das, was Er für dich ist, doch es ist zugleich etwas, womit du völlig übereinstimmst. Er ist auserwählt und kostbar – für Gott und auch für dich. Weil Er der lebendige Stein ist und du zu Ihm gekommen bist, bist auch du jetzt ein lebendiger Stein. Das bedeutet, dass du seine Natur hast.

1Pet 2,5. Es geht dabei um mehr. Du bist nicht der Einzige, der ein lebendiger Stein geworden ist. Um ein Haus bauen zu können, braucht man viele Steine. Petrus beschreibt das hier auch so. Zusammen mit allen anderen lebendigen Steinen, also mit allen Gläubigen, wirst du zu einem geistlichen Haus aufgebaut. Der Zweck dieses Hauses ist klar: Es ist ein Haus, in dem Gott wohnt und in dem die Gläubigen ebenfalls wohnen dürfen (Eph 2,19-22). Dieses Haus ist auf den Herrn Jesus als den Sohn des lebendigen Gottes gebaut (Mt 16,16-18). Er ist der lebendige Stein, der Fels (griechisch: petra), und du und alle Gläubigen sind petrus (das bedeutet: Felsblock, ein Stück des Felsens). Das ist ein großartiges Wortspiel.

Petrus betrachtet die Gläubigen jedoch nicht als Hausgenossen Gottes und voneinander, sondern als Priester. Das Haus ist daher hier auch ein Wohnort für Priester, und ihre Aufgabe besteht darin, Opfer darzubringen, natürlich geistliche Opfer. Du bist ein Priester und bildest zusammen mit anderen eine Priesterschaft, ein Priestergeschlecht. So wie ein lebendiger Stein zusammen mit anderen lebendigen Steinen ein geistliches Haus bildet, so bildest du als Priester zusammen mit anderen eine Priesterschaft. Die Aufgabe eines Priesters bestand im Alten Testament darin, Opfer darzubringen. Die Aufgabe eines Priesters im Neuen Testament ist nicht anders. Was allerdings anders ist, ist der Opferdienst. Er geschieht nicht mehr mit buchstäblichen Opfern, sondern mit geistlichen Opfern (Heb 13,15). Für Gott sind nur solche Opfer wohlgefällig, die auf seinen Sohn und das Werk hinweisen, das Er vollbracht hat. Solche Opfer bringst du dar, wenn du siehst, wie kostbar der Herr Jesus für Gott ist.

Die Priesterschaft ist eine „heilige“ Priesterschaft. Es ist eine Priesterschaft, die völlig für Gott ist und auch durch Ihn abgesondert ist. Menschliches Hinzufügen ist ausgeschlossen. Es ist eine der vielen großen Irreführungen des römischen Katholizismus, Priester im buchstäblichen Sinn aufgrund menschlicher Ausbildung als eine besondere Klasse zwischen dem Kirchenvolk und Gott wirken zu lassen. Diese Mittlerschaft ist eine Leugnung des allgemeinen Priestertums, zu dem Gott alle Gläubigen berufen hat. Du bist ein Priester, und jedes wahre Kind Gottes ist ein Priester. Jede Anstellung, Weihung oder Einsegnung durch Menschen ist völlig konträr zu dem, was Gott aufgrund des Werkes seines Sohnes eingerichtet hat. Wenn Gott es so eingerichtet hat, so mache auch Gebrauch davon. Bring diese Opfer. Wie machst du das? Dadurch, dass du Gott sagst, wer der Herr Jesus für dich ist und was Er für dich getan hat. Sage Gott, was du in seinem Wort über seinen Sohn gelesen hast. Das hört Er gern; als Antwort darauf wird Er dir immer mehr von seinem Sohn zeigen.

1Pet 2,6. Die Schrift bezeugt auf jeder Seite die Freude, die Gott an dem Herrn Jesus findet. Petrus zitiert daraus, um das, was er soeben gesagt hat, zu bestätigen. Mit einem „Siehe“ ruft er dazu auf, gut zu beachten und sich bewusst zu werden, dass die Initiative von Gott ausgegangen ist. Er hat „in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren“ gelegt (Jes 28,16). Das Zitat macht deutlich, dass Gott selbst den Stein gelegt hat. In diesem Zitat geht es um Zion oder Jerusalem, doch wir können das auch auf uns anwenden. Sowohl für das irdische Jerusalem als auch für das himmlische Jerusalem gilt, dass allein das, was auf Christus gebaut ist, bestehen bleibt. Weil du Ihm vertraust, wirst du nicht beschämt werden. Das gilt für jeden, der das tut, in welchen Umständen er sich auch immer befinden mag. Nur für die, die in dem Herrn Jesus den Auserwählten Gottes sehen, ist dies kostbar. Petrus stellt dem Überrest aus den Juden, an den er schreibt, diese Kostbarkeit vor. Und nicht nur ihnen. Sie gilt für jeden, der glaubt.

1Pet 2,7. Es gibt zwei mögliche Reaktionen, wenn Christus als die Kostbarkeit vorgestellt wird. Die eine Reaktion ist, dass man sich glaubend Ihm anvertraut in dem Wissen, wer Er für Gott ist. Die andere Reaktion ist, dass man Ihn ungläubig abweist. Christus ist der Prüfstein für jeden Menschen. Entweder nimmt man Ihn an oder man kommt zu Fall. Was für den Gläubigen das Kostbarste ist, ist für den Ungläubigen das, was er am meisten hasst. Für den, der nicht glaubt, ist Christus der Stein, über den er fällt. Wieder zitiert Petrus einen Vers aus dem Propheten Jesaja (Jes 8,14). Gottes Wort hat vorausgesagt, dass die ungläubigen Juden über Ihn fallen würden, und sie sind über Ihn gefallen.

1Pet 2,8. Dass sie dazu bestimmt waren, über Ihn zu fallen, bedeutet nicht, dass Gott sie vorherbestimmt hat, den Herrn Jesus zu verwerfen. Gott bestimmt niemand dazu, seinen Sohn zu verwerfen. Er bestimmt wohl, dass derjenige, der ungehorsam ist, sich an dem Wort stößt, das Er über seinen Sohn gesprochen hat. Ungehorsam hat unvermeidlich zur Folge, dass jemand das Wort verwirft. Du kannst das mit einem Bußgeld vergleichen, das jemand zum Beispiel für falsches Parken bezahlen muss. Er ist nicht dazu bestimmt, falsch zu parken, aber wenn er falsch parkt, ist er dazu bestimmt, ein Bußgeld zu bezahlen. So ist jemand, dessen Gesinnung gegenüber dem Herrn Jesus so ist, dass er Ihn abweist, dazu bestimmt, sich am Wort zu stoßen. So ist es jedoch nicht bei denen, an die Petrus schreibt, und auch nicht bei dir. Wie es dann wohl ist, das werden wir im folgenden Abschnitt sehen.

Lies noch einmal 1. Petrus 2,3–8.

Frage oder Aufgabe: Wie steht es mit deinem priesterlichen Dienst?

Verse 9-12

Eine königliche Priesterschaft


1Pet 2,9. Du darfst wissen, dass du zu einem „auserwählten Geschlecht“ gehörst. Das ist einfach großartig! Dieses Geschlecht umfasst alle, die aus Gott geboren sind. Im Alten Testament war Israel das auserwählte Volk Gottes (5Mo 7,6; Jes 43,20). Dazu gehörte jeder, der als Israelit geboren war. Doch das auserwählte Geschlecht, zu dem du gehören darfst, überschreitet alle Grenzen und übersteigt jede Nationalität. Dieses Geschlecht steht nicht mit der Erde in Verbindung, sondern mit dem Himmel und mit Christus, der dort ist.

Darüber hinaus darfst du wissen, dass du zu einer königlichen Priesterschaft gehörst (vgl. 2Mo 19,6). Schon in 1Pet 2,5 hast du gesehen, dass du zu einer „heiligen Priesterschaft“ gehörst. Da ging es darum, Gott in dessen Haus als Priester zu nahen, um mit Ihm über den Herrn Jesus Gemeinschaft zu haben. Die „königliche Priesterschaft“, von der du nun gelesen hast, beschreibt einen anderen Aspekt der Priesterschaft; dabei geht es um die Beziehung zur Welt. Man kann sagen, dass der Dienst als königlicher Priester in der Welt seinen Ursprung im Dienst als heiliger Priester im Heiligtum hat. Im Heiligtum siehst du Ihn und wirst du in sein Bild verwandelt. Das wird dazu führen, dass du die Tugenden oder vortrefflichen Kennzeichen oder Eigenschaften Gottes in der Welt verkündigst. Anders ausgedrückt: Du offenbarst seine Eigenschaften. Auch dieser Priesterdienst gilt für alle Gläubigen.

Die königliche Priesterschaft ist also auf die Welt ausgerichtet. Dabei sollst du die Würde eines Königs ausstrahlen, obwohl du noch nicht die Rechte eines Königs ausübst. Ein wunderschönes Beispiel findest du im Herrn Jesus. Er war, als Er vor Pilatus stand, ein König (Joh 18,33-37). Das strahlte Er auch aus, doch Er übte dieses Recht in diesem Augenblick nicht aus. Die tatsächliche Ausübung seiner Königsherrschaft steht noch aus und die tatsächliche Ausübung unserer Königsherrschaft also auch. Die Welt braucht jedoch nicht auf die Zeit zu warten, wenn der Herr Jesus kommt, um zu wissen, wer Er ist. Wir sind hier, um Ihn zu repräsentieren. Wir sind noch keine Könige in dem Sinn, dass wir regieren, doch wir können uns königlich verhalten. Das tun wir, wenn wir die Tugenden Gottes zeigen, wenn wir also seine Eigenschaften offenbaren.

Bevor wir uns die Tugenden Gottes ansehen, werden noch zwei Umschreibungen für die Gemeinschaft genannt, zu der wir gehören. Du gehörst zu „einer heiligen Nation“ (vgl. 2Mo 19,6; 5Mo 7,6; Jes 62,12). Die Gemeinschaft, der du angehörst, ist völlig von allen Nationen der Welt abgesondert. Gott hat dich als Glied seines Volkes aus allen Völkern der Erde beiseitegestellt, damit du allein für Ihn da bist. Das wird durch den Ausdruck „ein Volk zum Besitztum“ unterstrichen (2Mo 19,5; 5Mo 14,2; 5Mo 26,18; Mal 3,17). Gott hat ein Volk, das Ihm gehört, und das ist das Volk, das Er sich durch das Werk des Herrn Jesus zum Eigentum gemacht hat (Tit 2,14). Durch dieses Volk will Er der Welt zeigen, wer Er ist.

Auf diesem Volk liegt jetzt die Verantwortung, seine Tugenden zu verkündigen. Verkündigen bedeutet nicht so sehr „sprechen“, sondern mehr „offenbaren“, „zeigen“, durch das, was du als Glied dieses Volkes bist, was du tust und was du redest. Es geht um dein ganzes Leben, dass darin die Welt Gott und den Herr Jesus sehen kann. Um das zu ermöglichen, hat Er dich aus der Finsternis der Sünde berufen, in seinem wunderbaren Licht zu sein. Dieses Licht ist „wunderbar“. Du siehst darin, wer Gott ist. Gott hat alles weggenommen, was das hinderte, und hat auch dich aus dem Bereich der Finsternis weggenommen. Was für ein großer Gott ist Er, dass Er so gehandelt hat, wobei Er keinerlei Zugeständnis gegenüber auch nur einer seiner heiligen Forderungen gemacht hat.

1Pet 2,10. In der Beziehung zwischen Gott und dem, was Petrus nun das „Volk Gottes“ nennen kann, ist eine gewaltige Veränderung eingetreten. Die Briefempfänger waren zwar buchstäblich das Volk Gottes, doch in geistlicher Hinsicht waren sie „nicht ein Volk“. Sie hatten das Recht als Volk Gottes verwirkt. Gott hat das symbolisch in der Familiensituation des Propheten Hosea ausgedrückt und in den Namen, die Hosea seinen Kinder geben musste (Hos 1,6; 9; Hos 2,3; 25). Die Untreue der Frau Hoseas ist ein Bild von der Untreue des Volkes gegenüber Gott. In den Namen, die Hosea seinen Kindern geben musste, bringt Gott zum Ausdruck, dass Er das Volk nicht mehr sein Volk nennen kann und dass Er sich nicht mehr über sie erbarmen wird. Was hier für das Volk Israel gilt, können wir auf jeden Menschen anwenden.

Durch die Gnade Gottes wird es eine Wendung in dieser zerrütteten Beziehung geben. Bald wird Gott den Faden mit seinem Volk wieder aufnehmen; Er wird sie wieder sein Volk nennen und sich wieder über sie erbarmen. Das wendet Petrus auf die an, denen er schreibt, und es ist auch auf dich anwendbar. Durch das Werk Christi am Kreuz und den Glauben an Ihn sind sie das Volk Gottes geworden und bist auch du ein Glied dieses Volkes geworden. Für diese große Gnade und Barmherzigkeit kannst du Gott nur loben und in deinem Leben zeigen, dass du Ihn dafür ehrst.

1Pet 2,11. In den folgenden Versen sehen wir nun, wie das verwirklicht werden kann. In dem Abschnitt von Kapitel 2,11–3,12 geht es nämlich darum, wie du ein Zeuge Gottes in der Welt sein kannst. Du wirst dort angeleitet, wie du es umsetzen kannst, die Tugenden Gottes zu verkündigen. Es geht um deinen Lebenswandel, wobei man verschiedene Bereiche unterscheiden kann, in denen dein Leben sich abspielt. So bist du in der Gesellschaft der Obrigkeit unterworfen. Es geht auch darum, wie du dich in deinem Beruf oder Studium verhältst. Auch wird dein Leben in der Ehe und der Familie, zu der du gehörst, und dein Verhalten unter den Gläubigen behandelt.

Petrus stellt diese Anweisungen als Ermahnungen oder als Ansporn vor. Er spricht seine Leser als „Geliebte“ an, damit seine Ermahnungen auch Eingang finden. Er umgibt so seine Ermahnungen mit der Atmosphäre und Wärme der Bruderliebe. Er ist sich durchaus bewusst, dass die Gläubigen in einer feindlichen Welt leben, was Leiden für sie bedeutet. In der Welt bist du ein Fremdling und ohne Bürgerrecht. Als Fremdling lebst du unter Menschen, die an einem Ort wohnen, wo sie zu Hause sind, während du woanders zu Hause bist. Sie haben allerlei Vorteile, während du keine Rechte hast. Als Fremdling befindest du dich in einem fremden Gebiet und sprichst eine andere Sprache, wobei du weißt, dass deine eigentliche Heimat der Himmel ist.

Durch die Art und Weise, wie die Menschen um dich her und in der Umgebung, in der du lebst, leben, stehst du beständig unter Druck, dich ihrer Lebensweise anzupassen. Die Erinnerung daran, dass du ein Fremdling und jemand ohne Bürgerrecht bist, ist also nicht überflüssig. Es gibt jedoch noch eine Gefahr der Anpassung, die mit deinen fleischlichen Begierden zu tun hat. Dabei geht es nicht um das, was um dich herum geschieht, sondern was in dir selbst ist. Die Welt, in der du lebst, und die fleischlichen Begierden bilden ein völlig aufeinander abgestimmtes Team. Die fleischlichen Begierden wollen sich immer Geltung verschaffen. Deshalb ermahnt Petrus die Gläubigen, sich ihrer zu enthalten, sie also zu ignorieren, weil sie die Seele sonst wieder in die Knechtschaft unter die Sünde bringen. Du darfst ihnen keine Aufmerksamkeit schenken (vgl. Röm 13,14). Die Kraft dazu wird dir der Heilige Geist geben, der den Begierden des Fleisches widersteht (Gal 5,17). Die fleischlichen Begierden kämpfen gegen die Seele, die sich durch die Bekehrung mit Christus ernähren will.

1Pet 2,12. Du musst also auch etwas tun, nämlich zu den Begierden des Fleisches eindeutig „nein“ sagen. Dann kannst du dich auf einen guten Wandel konzentrieren. Auch dabei will der Heilige Geist dir helfen (Gal 5,16). Ein guter Wandel „unter den Nationen“ – das sind die Menschen der Welt – unterstreicht das Bekenntnis, das du mit deinem Mund ablegst. Trotz deines guten Wandels werden die Menschen der Welt schlecht über dich sprechen. Es sollte nicht so sein, dass sie einen Anlass haben, wegen deines bösen Verhaltens schlecht über dich zu sprechen. Auch wenn du Gutes tust, wird die Welt schlecht über dich sprechen. So haben sie es auch bei dem Herrn Jesus gemacht, der doch nur Gutes getan hat.

Gute Werke sollten deine Antwort auf die üble Nachrede sein, nicht verteidigende Worte. Ungläubige nehmen diese guten Werke durchaus zur Kenntnis. Sie wollen sie jedoch nicht als solche anerkennen, weil sie sehen, dass Gott damit zu tun hat, und Ihn möchten sie unter keinen Umständen anerkennen. Einmal kommt ein Tag, an dem sie gezwungen sein werden, Gott aufgrund dieser guten Werke zu verherrlichen. Dieser Tag ist der Tag der Heimsuchung. Es kann sein, dass im Leben solcher übel nachredenden Ungläubigen etwas geschieht, wodurch Gott zu ihren Gewissen spricht. Dann kommt eine Heimsuchung über sie, und sie stellen fest, dass Christen etwas haben, was sie nicht haben. Dann kann es sein, dass sie sich an Gott wenden, dem sie früher in den guten Werken der Seinen begegnet sind, den sie aber abgelehnt hatten. Ist das nicht ein großartiges Ergebnis deiner guten Werke?

Lies noch einmal 1. Petrus 2,9–12.

Frage oder Aufgabe: Welche Tugenden Gottes kennst du und wie kannst du sie verkündigen?

Verse 9-12

Eine königliche Priesterschaft


1Pet 2,9. Du darfst wissen, dass du zu einem „auserwählten Geschlecht“ gehörst. Das ist einfach großartig! Dieses Geschlecht umfasst alle, die aus Gott geboren sind. Im Alten Testament war Israel das auserwählte Volk Gottes (5Mo 7,6; Jes 43,20). Dazu gehörte jeder, der als Israelit geboren war. Doch das auserwählte Geschlecht, zu dem du gehören darfst, überschreitet alle Grenzen und übersteigt jede Nationalität. Dieses Geschlecht steht nicht mit der Erde in Verbindung, sondern mit dem Himmel und mit Christus, der dort ist.

Darüber hinaus darfst du wissen, dass du zu einer königlichen Priesterschaft gehörst (vgl. 2Mo 19,6). Schon in 1Pet 2,5 hast du gesehen, dass du zu einer „heiligen Priesterschaft“ gehörst. Da ging es darum, Gott in dessen Haus als Priester zu nahen, um mit Ihm über den Herrn Jesus Gemeinschaft zu haben. Die „königliche Priesterschaft“, von der du nun gelesen hast, beschreibt einen anderen Aspekt der Priesterschaft; dabei geht es um die Beziehung zur Welt. Man kann sagen, dass der Dienst als königlicher Priester in der Welt seinen Ursprung im Dienst als heiliger Priester im Heiligtum hat. Im Heiligtum siehst du Ihn und wirst du in sein Bild verwandelt. Das wird dazu führen, dass du die Tugenden oder vortrefflichen Kennzeichen oder Eigenschaften Gottes in der Welt verkündigst. Anders ausgedrückt: Du offenbarst seine Eigenschaften. Auch dieser Priesterdienst gilt für alle Gläubigen.

Die königliche Priesterschaft ist also auf die Welt ausgerichtet. Dabei sollst du die Würde eines Königs ausstrahlen, obwohl du noch nicht die Rechte eines Königs ausübst. Ein wunderschönes Beispiel findest du im Herrn Jesus. Er war, als Er vor Pilatus stand, ein König (Joh 18,33-37). Das strahlte Er auch aus, doch Er übte dieses Recht in diesem Augenblick nicht aus. Die tatsächliche Ausübung seiner Königsherrschaft steht noch aus und die tatsächliche Ausübung unserer Königsherrschaft also auch. Die Welt braucht jedoch nicht auf die Zeit zu warten, wenn der Herr Jesus kommt, um zu wissen, wer Er ist. Wir sind hier, um Ihn zu repräsentieren. Wir sind noch keine Könige in dem Sinn, dass wir regieren, doch wir können uns königlich verhalten. Das tun wir, wenn wir die Tugenden Gottes zeigen, wenn wir also seine Eigenschaften offenbaren.

Bevor wir uns die Tugenden Gottes ansehen, werden noch zwei Umschreibungen für die Gemeinschaft genannt, zu der wir gehören. Du gehörst zu „einer heiligen Nation“ (vgl. 2Mo 19,6; 5Mo 7,6; Jes 62,12). Die Gemeinschaft, der du angehörst, ist völlig von allen Nationen der Welt abgesondert. Gott hat dich als Glied seines Volkes aus allen Völkern der Erde beiseitegestellt, damit du allein für Ihn da bist. Das wird durch den Ausdruck „ein Volk zum Besitztum“ unterstrichen (2Mo 19,5; 5Mo 14,2; 5Mo 26,18; Mal 3,17). Gott hat ein Volk, das Ihm gehört, und das ist das Volk, das Er sich durch das Werk des Herrn Jesus zum Eigentum gemacht hat (Tit 2,14). Durch dieses Volk will Er der Welt zeigen, wer Er ist.

Auf diesem Volk liegt jetzt die Verantwortung, seine Tugenden zu verkündigen. Verkündigen bedeutet nicht so sehr „sprechen“, sondern mehr „offenbaren“, „zeigen“, durch das, was du als Glied dieses Volkes bist, was du tust und was du redest. Es geht um dein ganzes Leben, dass darin die Welt Gott und den Herr Jesus sehen kann. Um das zu ermöglichen, hat Er dich aus der Finsternis der Sünde berufen, in seinem wunderbaren Licht zu sein. Dieses Licht ist „wunderbar“. Du siehst darin, wer Gott ist. Gott hat alles weggenommen, was das hinderte, und hat auch dich aus dem Bereich der Finsternis weggenommen. Was für ein großer Gott ist Er, dass Er so gehandelt hat, wobei Er keinerlei Zugeständnis gegenüber auch nur einer seiner heiligen Forderungen gemacht hat.

1Pet 2,10. In der Beziehung zwischen Gott und dem, was Petrus nun das „Volk Gottes“ nennen kann, ist eine gewaltige Veränderung eingetreten. Die Briefempfänger waren zwar buchstäblich das Volk Gottes, doch in geistlicher Hinsicht waren sie „nicht ein Volk“. Sie hatten das Recht als Volk Gottes verwirkt. Gott hat das symbolisch in der Familiensituation des Propheten Hosea ausgedrückt und in den Namen, die Hosea seinen Kinder geben musste (Hos 1,6; 9; Hos 2,3; 25). Die Untreue der Frau Hoseas ist ein Bild von der Untreue des Volkes gegenüber Gott. In den Namen, die Hosea seinen Kindern geben musste, bringt Gott zum Ausdruck, dass Er das Volk nicht mehr sein Volk nennen kann und dass Er sich nicht mehr über sie erbarmen wird. Was hier für das Volk Israel gilt, können wir auf jeden Menschen anwenden.

Durch die Gnade Gottes wird es eine Wendung in dieser zerrütteten Beziehung geben. Bald wird Gott den Faden mit seinem Volk wieder aufnehmen; Er wird sie wieder sein Volk nennen und sich wieder über sie erbarmen. Das wendet Petrus auf die an, denen er schreibt, und es ist auch auf dich anwendbar. Durch das Werk Christi am Kreuz und den Glauben an Ihn sind sie das Volk Gottes geworden und bist auch du ein Glied dieses Volkes geworden. Für diese große Gnade und Barmherzigkeit kannst du Gott nur loben und in deinem Leben zeigen, dass du Ihn dafür ehrst.

1Pet 2,11. In den folgenden Versen sehen wir nun, wie das verwirklicht werden kann. In dem Abschnitt von Kapitel 2,11–3,12 geht es nämlich darum, wie du ein Zeuge Gottes in der Welt sein kannst. Du wirst dort angeleitet, wie du es umsetzen kannst, die Tugenden Gottes zu verkündigen. Es geht um deinen Lebenswandel, wobei man verschiedene Bereiche unterscheiden kann, in denen dein Leben sich abspielt. So bist du in der Gesellschaft der Obrigkeit unterworfen. Es geht auch darum, wie du dich in deinem Beruf oder Studium verhältst. Auch wird dein Leben in der Ehe und der Familie, zu der du gehörst, und dein Verhalten unter den Gläubigen behandelt.

Petrus stellt diese Anweisungen als Ermahnungen oder als Ansporn vor. Er spricht seine Leser als „Geliebte“ an, damit seine Ermahnungen auch Eingang finden. Er umgibt so seine Ermahnungen mit der Atmosphäre und Wärme der Bruderliebe. Er ist sich durchaus bewusst, dass die Gläubigen in einer feindlichen Welt leben, was Leiden für sie bedeutet. In der Welt bist du ein Fremdling und ohne Bürgerrecht. Als Fremdling lebst du unter Menschen, die an einem Ort wohnen, wo sie zu Hause sind, während du woanders zu Hause bist. Sie haben allerlei Vorteile, während du keine Rechte hast. Als Fremdling befindest du dich in einem fremden Gebiet und sprichst eine andere Sprache, wobei du weißt, dass deine eigentliche Heimat der Himmel ist.

Durch die Art und Weise, wie die Menschen um dich her und in der Umgebung, in der du lebst, leben, stehst du beständig unter Druck, dich ihrer Lebensweise anzupassen. Die Erinnerung daran, dass du ein Fremdling und jemand ohne Bürgerrecht bist, ist also nicht überflüssig. Es gibt jedoch noch eine Gefahr der Anpassung, die mit deinen fleischlichen Begierden zu tun hat. Dabei geht es nicht um das, was um dich herum geschieht, sondern was in dir selbst ist. Die Welt, in der du lebst, und die fleischlichen Begierden bilden ein völlig aufeinander abgestimmtes Team. Die fleischlichen Begierden wollen sich immer Geltung verschaffen. Deshalb ermahnt Petrus die Gläubigen, sich ihrer zu enthalten, sie also zu ignorieren, weil sie die Seele sonst wieder in die Knechtschaft unter die Sünde bringen. Du darfst ihnen keine Aufmerksamkeit schenken (vgl. Röm 13,14). Die Kraft dazu wird dir der Heilige Geist geben, der den Begierden des Fleisches widersteht (Gal 5,17). Die fleischlichen Begierden kämpfen gegen die Seele, die sich durch die Bekehrung mit Christus ernähren will.

1Pet 2,12. Du musst also auch etwas tun, nämlich zu den Begierden des Fleisches eindeutig „nein“ sagen. Dann kannst du dich auf einen guten Wandel konzentrieren. Auch dabei will der Heilige Geist dir helfen (Gal 5,16). Ein guter Wandel „unter den Nationen“ – das sind die Menschen der Welt – unterstreicht das Bekenntnis, das du mit deinem Mund ablegst. Trotz deines guten Wandels werden die Menschen der Welt schlecht über dich sprechen. Es sollte nicht so sein, dass sie einen Anlass haben, wegen deines bösen Verhaltens schlecht über dich zu sprechen. Auch wenn du Gutes tust, wird die Welt schlecht über dich sprechen. So haben sie es auch bei dem Herrn Jesus gemacht, der doch nur Gutes getan hat.

Gute Werke sollten deine Antwort auf die üble Nachrede sein, nicht verteidigende Worte. Ungläubige nehmen diese guten Werke durchaus zur Kenntnis. Sie wollen sie jedoch nicht als solche anerkennen, weil sie sehen, dass Gott damit zu tun hat, und Ihn möchten sie unter keinen Umständen anerkennen. Einmal kommt ein Tag, an dem sie gezwungen sein werden, Gott aufgrund dieser guten Werke zu verherrlichen. Dieser Tag ist der Tag der Heimsuchung. Es kann sein, dass im Leben solcher übel nachredenden Ungläubigen etwas geschieht, wodurch Gott zu ihren Gewissen spricht. Dann kommt eine Heimsuchung über sie, und sie stellen fest, dass Christen etwas haben, was sie nicht haben. Dann kann es sein, dass sie sich an Gott wenden, dem sie früher in den guten Werken der Seinen begegnet sind, den sie aber abgelehnt hatten. Ist das nicht ein großartiges Ergebnis deiner guten Werke?

Lies noch einmal 1. Petrus 2,9–12.

Frage oder Aufgabe: Welche Tugenden Gottes kennst du und wie kannst du sie verkündigen?

Verse 13-17

Die Obrigkeit


1Pet 2,13. Nach den allgemeinen Ermahnungen bezüglich eines guten Wandels spricht Petrus über besondere Beziehungen, in denen dieser gute Wandel sichtbar werden soll. Zunächst richtet er deine Aufmerksamkeit auf deine Beziehung zur Obrigkeit. Petrus sagt, dass du dich jeder „menschlichen Einrichtung“ unterwerfen sollst. Er nennt auch das Motiv dazu: um des Herrn willen. Das schließt andere Motive aus. Der Sinn ist also nicht, dass du nur dann der Obrigkeit gehorchst, wenn sie – aus deiner Sicht – zu deinem persönlichen Vorteil handelt.

1Pet 2,14. Die Obrigkeit ist eine Einrichtung, die Gott eingesetzt hat (Röm 13,1). Dabei gibt es mehrere Ebenen. Es gab als höchste Autorität einen König, dem sich die Gläubigen unterwerfen sollten. Es gab auch niedrigere Instanzen wie Statthalter, die aber mit der Autorität des Königs bekleidet waren. Sie sind Vertreter des Königs, um Übeltäter zu bestrafen und solche, die Gutes tun, zu loben. Wir kennen in unserer Zeit Obrigkeiten wie die Bundesregierung, die Länderregierungen und die lokalen Behörden. Dass sie in vielen Fällen nicht am Willen Gottes interessiert sind, ist nicht unsere Sache. Gott wird sie dafür zur Rechenschaft ziehen, wie sie ihre Aufgabe ausgeführt haben. Im Allgemeinen ist es so, dass sie dem Bösen Einhalt gebieten.

Es kann schwierig sein, die richtige Haltung zur Obrigkeit einzunehmen. Du bist ihr unterworfen, während du doch mit ihrer Ernennung nichts zu tun hast. Es ist dir als Fremdling und jemandem ohne Bürgerrecht nicht erlaubt, dich in die Politik des Landes, wo du wohnst, einzumischen. Regierungsbeteiligung oder auch nur die Einflussnahme auf ihre Zusammensetzung passt nicht zu dir als Christ. Der Herr Jesus regiert auch noch nicht öffentlich. Das Reich Gottes ist noch immer ein verborgenes Reich, weil der König dieses Reiches noch im Himmel verborgen ist. Wir haben daher noch keine Regierungsverpflichtungen. Die Korinther hatten das vergessen; Paulus musste ihnen deshalb einen Vorwurf machen (1Kor 4,8). Gott regiert die Welt nun noch durch Regierungen, auch durch solche, die keinerlei Rücksicht auf Ihn nehmen. Der Herr Jesus ist auch in dieser Beziehung, wie immer, das Vorbild. So wollte Er nicht Richter in einer Erbangelegenheit sein (Lk 12,13). Er war und ist nicht von der Welt, und wir sind es auch nicht. Seine Zeit, um zu regieren, kommt noch und daher auch die Zeit für uns.

1Pet 2,15. Es ist der Wille Gottes, dass du dich der Obrigkeit unterwirfst. Es ist nicht etwa eine freundliche Bitte, bei der es dir freigestellt ist, anders zu denken und anders zu handeln. Diese Unterwerfung soll auch nicht zähneknirschend geschehen oder lediglich passiv erfolgen. Es geht darum, Gutes zu tun. Die Gläubigen, an die Petrus schreibt, und auch Petrus selbst hatten es damals mit dem gottlosen und grausamen Kaiser Nero zu tun. Gott hat es sogar zugelassen, dass unter der Herrschaft dieses Monarchen sowohl Petrus als auch Paulus hingerichtet wurden.

Wie gottlos eine Regierung oder ein Herrscher auch sein mag, es ist die Verantwortung des Gläubigen, sich ihnen zu unterwerfen und sich als ein guter Bewohner ihres Reiches zu benehmen. Wenn man Gutes tut, wird das das Lob der Obrigkeit zur Folge haben, obwohl das möglicherweise nicht zum Ausdruck gebracht wird. Die Obrigkeit wird anerkennen, dass Christen ihren positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten, obwohl ihr Leben den Hass der Autoritätsträger hervorruft. Außer dem Lob der Obrigkeit bewirkt das Gutestun noch etwas anderes: Der Mund törichter Menschen wird gestopft, die in ihrer dummen Unwissenheit die Gläubigen der absurdesten Handlungen beschuldigen. Dabei geht es nicht um Worte, sondern um Taten, an denen der Wert des christlichen Lebens zu erkennen ist.

1Pet 2,16. Dieses Leben in Unterwerfung ist echte Freiheit. Freiheit besteht nicht darin, das zu tun, was man selbst will. Wenn du tust, was du willst, lässt du dich allein durch dein Fleisch, die Sünde, beherrschen, und das ist Knechtschaft. Dass du ein Freier bist, bedeutet auch, dass du dich nicht mehr unter ein Gesetz stellst oder dir ein Joch oder einen Zwang auferlegst oder auferlegen lässt. Freiheit heißt, dass du durch den Besitz einer neuen Natur gern das tust, was Gott will. Christliche Freiheit bedeutet, dass du von der Knechtschaft der Sünde und des Gesetzes befreit bist, um dann im Heiligtum Gott zu nahen.

Diese Freiheit bedeutet jedoch nicht, dass du nicht tun müsstest, was die Obrigkeit sagt. Wie gesagt, ist es der Wille Gottes, dass du der Obrigkeit gehorchst. Der ganze Wille Gottes steht in seinem Wort. Dem, was Gott darin gebietet oder verbietet, hast du zu gehorchen. Es ist Torheit, dich dem zu entziehen, indem du dich auf deine Freiheit berufst. Es kann leicht geschehen, und es ist gut, diese Gefahr zu erkennen, dass du diese christliche Freiheit missbrauchst (Gal 5,13). Du kannst dir in dieser Hinsicht nämlich selbst etwas vormachen. Halte dich daher an das Wort Gottes als die höchste Form der Autorität.

Das versetzt dich allerdings in ein anderes Spannungsfeld, wenn nämlich die Obrigkeit etwas von dir verlangt oder dir erlaubt, was im Gegensatz zum Wort Gottes steht. Dann musst du Gott mehr gehorchen als Menschen (Apg 5,29). Denken wir nur daran, dass es heute akzeptabel ist, unverheiratet zusammenzuwohnen oder eine homosexuelle Beziehung zu haben. Das sind verwerfliche Dinge. Wer solche Dinge gutheißt und sich dabei auf seine christliche Freiheit beruft, gebraucht die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit. Das steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass du ein Sklave Gottes bist. Als Sklave Gottes bist du gehalten, den Willen Gottes zu tun. Für jemanden, der gern den Willen Gottes tut, ist das nicht schwierig (1Joh 5,3). Wenn du dich selbst als einen „freien Sklaven“ betrachtest, wirst du dich nicht zu einem Handeln verleiten lassen, das im Widerspruch zum Willen Gottes steht.

1Pet 2,17. Wenn du auch zu Recht sündige Praktiken ablehnen und verurteilen musst, bedeutet das nicht, dass du die Menschen verachten darfst, die in diesen Sünden leben. Petrus ruft dazu auf, alle – das sind alle Menschen – zu ehren. Der Grund dafür ist, dass jeder Mensch im Bild Gottes erschaffen ist. Du ehrst alle, wenn du ihnen Gutes tust. So hat auch der Herr Jesus gehandelt, als Er auf der Erde war. Er hat beispielsweise alle geheilt, die zu Ihm kamen, ohne einen Unterschied zu machen (Mt 8,16). Inmitten dieser „aller“, die geehrt werden sollen, gibt es eine besondere Gruppe, zu der wir eine besondere Zuneigung haben. Das ist die Brüderschaft. Das ist die Gesamtheit aller Gläubigen, und es sind nicht nur die, mit denen du in der Praxis den meisten Umgang hast. Es sind auch bestimmt nicht nur die, mit denen du gut auskommst. Petrus sagt, dass wir die Gesamtheit aller Gläubigen, also alle Kinder Gottes, ohne Ausnahme lieben sollen. Von den Christen im ersten Jahrhundert wird gesagt, dass sie einander liebten, bevor sie sich kannten. Das ist ein wunderbares Zeugnis, und so sollte es auch heute noch sein, denn die Liebe ändert sich nicht.

Die Liebe zur Brüderschaft wird sich nicht immer auf die gleiche Weise offenbaren. Du sollst die Brüder lieben, nicht aber ihre fleischliche oder weltliche Gesinnung. Du liebst nichts, was zum Verderben der Brüderschaft dient wie z. B das Vollziehen von Trennungen oder falsche Lehre. Deshalb fügt Petrus hinzu, dass du Gott fürchten sollst. Gott zu fürchten bedeutet, dass du in allem Ehrfurcht vor Ihm hast. Das kommt in deinem Gehorsam gegenüber seinem Wort zum Ausdruck. Das kommt in dem Respekt zum Ausdruck, den du vor dem von Ihm eingesetzten König hast, der seine Autorität repräsentiert. Die Anerkennung der Obrigkeit muss bleiben, weil es, solange die Gemeinde auf der Erde ist, keine Obrigkeit gibt, außer von Gott (Röm 13,1).

Du kannst diesen Abschnitt wie folgt zusammenfassen: Petrus spricht zu dir als einem Bürger des Reiches Gottes. Das ist keine einfache Stellung, weil du in einer Welt lebst, die nichts davon weiß und auch nichts davon wissen will. Die Welt hat es darauf abgesehen, dir Leiden zuzufügen, so wie sie das mit dem Herrn Jesus getan hat. Es ist nicht möglich, ein Jünger des Herrn Jesus zu sein, ohne dass dadurch der Widerstand der Welt erregt wird. Du bist als sein Jünger der Autorität dessen unterworfen, von dem Petrus sagt, dass du Ihn als Herrn in deinem Herzen heiligen sollst. Du hast es mit seiner Autorität in deinem Leben zu tun. Er hat dich jedoch auch in Autoritätsbeziehungen gestellt. Diese Autorität kommt von Ihm. Auch wenn sich diese Mächte noch so sehr gegen Gott stellen, so sind sie dennoch Gottes Diener. Wir unterwerfen uns ihnen, wie wir uns direkt dem Herrn unterwerfen.

Lies noch einmal 1. Petrus 2,13–17.

Frage oder Aufgabe: In welchen Situationen musst du dich der Obrigkeit unterwerfen, und wann musst du Gott mehr gehorchen als Menschen?

Verse 13-17

Die Obrigkeit


1Pet 2,13. Nach den allgemeinen Ermahnungen bezüglich eines guten Wandels spricht Petrus über besondere Beziehungen, in denen dieser gute Wandel sichtbar werden soll. Zunächst richtet er deine Aufmerksamkeit auf deine Beziehung zur Obrigkeit. Petrus sagt, dass du dich jeder „menschlichen Einrichtung“ unterwerfen sollst. Er nennt auch das Motiv dazu: um des Herrn willen. Das schließt andere Motive aus. Der Sinn ist also nicht, dass du nur dann der Obrigkeit gehorchst, wenn sie – aus deiner Sicht – zu deinem persönlichen Vorteil handelt.

1Pet 2,14. Die Obrigkeit ist eine Einrichtung, die Gott eingesetzt hat (Röm 13,1). Dabei gibt es mehrere Ebenen. Es gab als höchste Autorität einen König, dem sich die Gläubigen unterwerfen sollten. Es gab auch niedrigere Instanzen wie Statthalter, die aber mit der Autorität des Königs bekleidet waren. Sie sind Vertreter des Königs, um Übeltäter zu bestrafen und solche, die Gutes tun, zu loben. Wir kennen in unserer Zeit Obrigkeiten wie die Bundesregierung, die Länderregierungen und die lokalen Behörden. Dass sie in vielen Fällen nicht am Willen Gottes interessiert sind, ist nicht unsere Sache. Gott wird sie dafür zur Rechenschaft ziehen, wie sie ihre Aufgabe ausgeführt haben. Im Allgemeinen ist es so, dass sie dem Bösen Einhalt gebieten.

Es kann schwierig sein, die richtige Haltung zur Obrigkeit einzunehmen. Du bist ihr unterworfen, während du doch mit ihrer Ernennung nichts zu tun hast. Es ist dir als Fremdling und jemandem ohne Bürgerrecht nicht erlaubt, dich in die Politik des Landes, wo du wohnst, einzumischen. Regierungsbeteiligung oder auch nur die Einflussnahme auf ihre Zusammensetzung passt nicht zu dir als Christ. Der Herr Jesus regiert auch noch nicht öffentlich. Das Reich Gottes ist noch immer ein verborgenes Reich, weil der König dieses Reiches noch im Himmel verborgen ist. Wir haben daher noch keine Regierungsverpflichtungen. Die Korinther hatten das vergessen; Paulus musste ihnen deshalb einen Vorwurf machen (1Kor 4,8). Gott regiert die Welt nun noch durch Regierungen, auch durch solche, die keinerlei Rücksicht auf Ihn nehmen. Der Herr Jesus ist auch in dieser Beziehung, wie immer, das Vorbild. So wollte Er nicht Richter in einer Erbangelegenheit sein (Lk 12,13). Er war und ist nicht von der Welt, und wir sind es auch nicht. Seine Zeit, um zu regieren, kommt noch und daher auch die Zeit für uns.

1Pet 2,15. Es ist der Wille Gottes, dass du dich der Obrigkeit unterwirfst. Es ist nicht etwa eine freundliche Bitte, bei der es dir freigestellt ist, anders zu denken und anders zu handeln. Diese Unterwerfung soll auch nicht zähneknirschend geschehen oder lediglich passiv erfolgen. Es geht darum, Gutes zu tun. Die Gläubigen, an die Petrus schreibt, und auch Petrus selbst hatten es damals mit dem gottlosen und grausamen Kaiser Nero zu tun. Gott hat es sogar zugelassen, dass unter der Herrschaft dieses Monarchen sowohl Petrus als auch Paulus hingerichtet wurden.

Wie gottlos eine Regierung oder ein Herrscher auch sein mag, es ist die Verantwortung des Gläubigen, sich ihnen zu unterwerfen und sich als ein guter Bewohner ihres Reiches zu benehmen. Wenn man Gutes tut, wird das das Lob der Obrigkeit zur Folge haben, obwohl das möglicherweise nicht zum Ausdruck gebracht wird. Die Obrigkeit wird anerkennen, dass Christen ihren positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten, obwohl ihr Leben den Hass der Autoritätsträger hervorruft. Außer dem Lob der Obrigkeit bewirkt das Gutestun noch etwas anderes: Der Mund törichter Menschen wird gestopft, die in ihrer dummen Unwissenheit die Gläubigen der absurdesten Handlungen beschuldigen. Dabei geht es nicht um Worte, sondern um Taten, an denen der Wert des christlichen Lebens zu erkennen ist.

1Pet 2,16. Dieses Leben in Unterwerfung ist echte Freiheit. Freiheit besteht nicht darin, das zu tun, was man selbst will. Wenn du tust, was du willst, lässt du dich allein durch dein Fleisch, die Sünde, beherrschen, und das ist Knechtschaft. Dass du ein Freier bist, bedeutet auch, dass du dich nicht mehr unter ein Gesetz stellst oder dir ein Joch oder einen Zwang auferlegst oder auferlegen lässt. Freiheit heißt, dass du durch den Besitz einer neuen Natur gern das tust, was Gott will. Christliche Freiheit bedeutet, dass du von der Knechtschaft der Sünde und des Gesetzes befreit bist, um dann im Heiligtum Gott zu nahen.

Diese Freiheit bedeutet jedoch nicht, dass du nicht tun müsstest, was die Obrigkeit sagt. Wie gesagt, ist es der Wille Gottes, dass du der Obrigkeit gehorchst. Der ganze Wille Gottes steht in seinem Wort. Dem, was Gott darin gebietet oder verbietet, hast du zu gehorchen. Es ist Torheit, dich dem zu entziehen, indem du dich auf deine Freiheit berufst. Es kann leicht geschehen, und es ist gut, diese Gefahr zu erkennen, dass du diese christliche Freiheit missbrauchst (Gal 5,13). Du kannst dir in dieser Hinsicht nämlich selbst etwas vormachen. Halte dich daher an das Wort Gottes als die höchste Form der Autorität.

Das versetzt dich allerdings in ein anderes Spannungsfeld, wenn nämlich die Obrigkeit etwas von dir verlangt oder dir erlaubt, was im Gegensatz zum Wort Gottes steht. Dann musst du Gott mehr gehorchen als Menschen (Apg 5,29). Denken wir nur daran, dass es heute akzeptabel ist, unverheiratet zusammenzuwohnen oder eine homosexuelle Beziehung zu haben. Das sind verwerfliche Dinge. Wer solche Dinge gutheißt und sich dabei auf seine christliche Freiheit beruft, gebraucht die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit. Das steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass du ein Sklave Gottes bist. Als Sklave Gottes bist du gehalten, den Willen Gottes zu tun. Für jemanden, der gern den Willen Gottes tut, ist das nicht schwierig (1Joh 5,3). Wenn du dich selbst als einen „freien Sklaven“ betrachtest, wirst du dich nicht zu einem Handeln verleiten lassen, das im Widerspruch zum Willen Gottes steht.

1Pet 2,17. Wenn du auch zu Recht sündige Praktiken ablehnen und verurteilen musst, bedeutet das nicht, dass du die Menschen verachten darfst, die in diesen Sünden leben. Petrus ruft dazu auf, alle – das sind alle Menschen – zu ehren. Der Grund dafür ist, dass jeder Mensch im Bild Gottes erschaffen ist. Du ehrst alle, wenn du ihnen Gutes tust. So hat auch der Herr Jesus gehandelt, als Er auf der Erde war. Er hat beispielsweise alle geheilt, die zu Ihm kamen, ohne einen Unterschied zu machen (Mt 8,16). Inmitten dieser „aller“, die geehrt werden sollen, gibt es eine besondere Gruppe, zu der wir eine besondere Zuneigung haben. Das ist die Brüderschaft. Das ist die Gesamtheit aller Gläubigen, und es sind nicht nur die, mit denen du in der Praxis den meisten Umgang hast. Es sind auch bestimmt nicht nur die, mit denen du gut auskommst. Petrus sagt, dass wir die Gesamtheit aller Gläubigen, also alle Kinder Gottes, ohne Ausnahme lieben sollen. Von den Christen im ersten Jahrhundert wird gesagt, dass sie einander liebten, bevor sie sich kannten. Das ist ein wunderbares Zeugnis, und so sollte es auch heute noch sein, denn die Liebe ändert sich nicht.

Die Liebe zur Brüderschaft wird sich nicht immer auf die gleiche Weise offenbaren. Du sollst die Brüder lieben, nicht aber ihre fleischliche oder weltliche Gesinnung. Du liebst nichts, was zum Verderben der Brüderschaft dient wie z. B das Vollziehen von Trennungen oder falsche Lehre. Deshalb fügt Petrus hinzu, dass du Gott fürchten sollst. Gott zu fürchten bedeutet, dass du in allem Ehrfurcht vor Ihm hast. Das kommt in deinem Gehorsam gegenüber seinem Wort zum Ausdruck. Das kommt in dem Respekt zum Ausdruck, den du vor dem von Ihm eingesetzten König hast, der seine Autorität repräsentiert. Die Anerkennung der Obrigkeit muss bleiben, weil es, solange die Gemeinde auf der Erde ist, keine Obrigkeit gibt, außer von Gott (Röm 13,1).

Du kannst diesen Abschnitt wie folgt zusammenfassen: Petrus spricht zu dir als einem Bürger des Reiches Gottes. Das ist keine einfache Stellung, weil du in einer Welt lebst, die nichts davon weiß und auch nichts davon wissen will. Die Welt hat es darauf abgesehen, dir Leiden zuzufügen, so wie sie das mit dem Herrn Jesus getan hat. Es ist nicht möglich, ein Jünger des Herrn Jesus zu sein, ohne dass dadurch der Widerstand der Welt erregt wird. Du bist als sein Jünger der Autorität dessen unterworfen, von dem Petrus sagt, dass du Ihn als Herrn in deinem Herzen heiligen sollst. Du hast es mit seiner Autorität in deinem Leben zu tun. Er hat dich jedoch auch in Autoritätsbeziehungen gestellt. Diese Autorität kommt von Ihm. Auch wenn sich diese Mächte noch so sehr gegen Gott stellen, so sind sie dennoch Gottes Diener. Wir unterwerfen uns ihnen, wie wir uns direkt dem Herrn unterwerfen.

Lies noch einmal 1. Petrus 2,13–17.

Frage oder Aufgabe: In welchen Situationen musst du dich der Obrigkeit unterwerfen, und wann musst du Gott mehr gehorchen als Menschen?

Verse 18-21

Den Fußstapfen Christi nachfolgen


1Pet 2,18. Nach der Beschreibung der Autoritätsbeziehung, in der du als Bürger deines Heimatlandes zur Regierung stehst, macht Petrus dich jetzt auf eine andere Beziehung aufmerksam. Er spricht nun über die Autoritätsbeziehung zwischen „Hausknechten“ und ihren „Herren“ oder „Gebietern“. So wie die Regierung oder die Einsetzung der Regierung als Autoritätsorgan eine Folge der Sünde ist, ist es auch die Autoritätsbeziehung zwischen „Hausknechten“ und „Herren“. Es gibt jedoch einen Unterschied. Die Regierung ist von Gott als richterliche Macht eingesetzt (1Mo 9,1-6). Bei der Beziehung Hausknecht/Herr ist das anders. Es war nie Gottes Absicht, dass ein Mensch der Sklave eines anderen Menschen sein sollte. Gott nimmt jedoch die Folgen der Sünde nicht weg, sondern gibt Anweisungen, wie Menschen, die ihre Sünde erkennen, trotz der Folgen zu seiner Herrlichkeit leben können. Was die Sklaverei betrifft, gesteht Gott es dem Sklaven zu, frei zu werden, falls er die Möglichkeit dazu hat (1Kor 7,21). Für den Sklaven, der diese Möglichkeit nicht hat, hat Gott etwas anderes. Dieser Sklave bekommt eine besondere Gelegenheit, gerade in seiner Arbeit als Sklave zu zeigen, was es heißt, ein Christ zu sein.

Obwohl Petrus von „Hausknechten“ und nicht von Sklaven spricht, ist die Stellung der Hausknechte der der Sklaven ähnlich. Das kann man an dem Wort „Herr“ erkennen, das buchstäblich Despot bedeutet. Ein Despot hatte unbegrenzte Autorität und war der absolute Herrscher über sein Haus. Ein Hausknecht gehörte zum Haushalt und war daher in viel engerem Kontakt mit seinem Herrn als andere Sklaven. Das vergrößerte die Gefahr der Auflehnung oder Einflussnahme. Deshalb ermahnt Petrus sie hier, sich ihren Herren mit allem Respekt unterzuordnen. Um Ausreden vorzubeugen, fügt er hinzu, dass das nicht nur für die guten und milden Herren gilt, sondern auch für die verkehrten. Es ist nicht so schwer, sich guten und milden Herren unterzuordnen. Sich einem verkehrten Herrn unterzuordnen, ist weitaus schwieriger. Für solche Herren waren Sklaven nicht mehr als lebende Werkzeuge, über die sie willkürlich verfügen und mit denen sie tun konnten, was sie wollten. Gerade dann, wenn Hausknechte einen „verkehrten“ Herrn hatten, befanden sie sich in einer Stellung, in der sie besonders Gelegenheit hatten, „die Lehre, die unseres Heiland-Gottes ist“, in allem zu zieren“ (Tit 2,10).

Man kann das, was hier über Hausknechte und Herren gesagt wird, auch auf „Arbeitnehmer“ und „Arbeitgeber“, wie wir sie heute nennen, anwenden, wenn der Vergleich auch nicht ganz passt. Zur Zeit des Petrus hatte ein Herr völlige Autorität über seinen Knecht. Er konnte mit ihm machen, was er wollte, ohne dass der Knecht die geringste Möglichkeit des Einspruchs hatte oder eine Gelegenheit, sich zu verteidigen. Heute hat ein Arbeitnehmer zahlreiche Möglichkeiten, sich gegen bestimmte Arbeitsbedingungen zu wehren. Er hat sogar das Recht zu streiken. Das war zur damaligen Zeit nicht möglich. Die Umstände haben sich zwar geändert, doch die Grundsätze der Heiligen Schrift sind in ihrer vollen Kraft noch heute gültig. So wird ein gläubiger Arbeitnehmer keinen Gebrauch von seinem Streikrecht machen. Er wird nicht aufgefordert zu streiken, sondern zu arbeiten. Der Lohn, den er erhält, sollte nicht aus der Streikkasse kommen, sondern den soll er sich verdienen, indem er dafür arbeitet (siehe 2Thes 3,10). Petrus spricht auch nicht über die Rechte des Hausknechtes, sondern über seine Pflichten und vor allem über sein Verhalten gegenüber seinem Herrn.

1Pet 2,19. In einer Beziehung, in der du eine untergeordnete Stellung einnimmst und dein „verkehrter“ Vorgesetzter dir Unrecht tut, kannst du unterschiedliche Haltungen einnehmen. Du kannst dich dagegen auflehnen oder es ertragen. Hier liest du, was Gott von dir erwartet. Das Unrecht, das dir angetan wird, macht dich traurig. Das muss dich aber nicht rebellisch machen. Die Haltung, die sich für dich als Christ schickt, ist das Ertragen von zugefügtem Unrecht. Du erduldest das deines Gewissens wegen, das heißt, weil du weißt, was Gott von dir erwartet. Wenn du anders reagierst, sorgst du zwar für dein Recht, handelst jedoch zugleich gegen dein Gewissen. Traurige Dinge zu ertragen ist in den Augen der Welt Torheit. Doch Gottes Wort nennt es „Gnade“, wenn du zu Unrecht leidest. Damit trittst du in die Fußstapfen des Herrn Jesus, der das in vollkommener Weise erfahren hat. Ist es nicht eine große Gnade, Ihm ähnlich zu sein? Wenn du traurige Dinge erträgst, ist das der Beweis dafür, dass die Gnade Gottes in dir wirkt. Das gibt dir die Möglichkeit, die Tugenden Gottes, wie sie in Christus sichtbar werden, zu verkündigen.

1Pet 2,20. Wenn der Hausknecht sich auflehnt, bekommt er auch mit Leiden zu tun, und zwar wegen der Schläge, die sein Herr ihm dafür verabreicht. Dann hat er die Schläge verdient, denn Auflehnung ist Sünde. Auch unter solchen Leiden kann jemand in seiner auflehnenden Haltung verharren und dadurch sogar noch widerspenstiger werden als je zuvor. Das führt nicht zu Ruhm bei Gott. Eine solche Haltung ist vielleicht gut in den Augen von Menschen, die ebenfalls nur an ihre eigenen Rechte denken und ihren Vorteil suchen, Menschen, die meinen, dass du dich für dich selbst einsetzen solltest. Eine solche Haltung ist weit entfernt von der Gnade, die Gott jedem erzeigt, der sich bewusst ist, dass er völlig von Gott abhängig ist und keinerlei Rechte hat. Es ist Gottes Freude, sich mit dir zu verbinden, wenn du auf diese Weise leidest, weil es Ihn an die Leiden seines Sohnes erinnert. Wenn du einen schlimmen Arbeitgeber hast, ist das Gottes Schule für dich, wo du lernst, dem Herrn Jesus ähnlicher zu werden. Das Ziel hat Gott im Auge, wenn Er dich in eine Lage bringt, wo du wegen deines Gewissens leidest.

1Pet 2,21. Diese Leiden sind unlösbar mit deinem normalen Leben als Christ verbunden. Du nimmst Leiden nicht in Kauf als etwas Unvermeidliches und sehr Unangenehmes, dem du am liebsten aus dem Weg gehst. Ich hörte von einem hingegebenen Christen, dem Unrecht geschah, gegen das er sich auflehnte. Er bekannte schließlich seine falsche Reaktion aufgrund der Frage einer alten Schwester: „Ist das alles, was du auf Golgatha gelernt hast?“ Im Wort Gottes finden wir die Frage: „Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun?“ (1Kor 6,7). Unrecht zu ertragen, fällt uns nicht in den Schoß. Das müssen wir lernen. Die Frage ist, ob ich und du das wollen.

Leiden gehören zu deiner Berufung als Christ. Damit du weißt, was es bedeutet, in Leiden auszuharren und wie du das lernen kannst, wird dein Auge auf Christus gerichtet. Nur dann, wenn Leiden und Ausharren mit Ihm in Verbindung stehen, sind sie wertvoll und machen dein Herz glücklich, wie groß deine Leiden auch sein mögen. Christus litt, weil Er in keiner Weise dem Bösen in der Welt nachgab und nichts anderes wollte, als den Weg Gottes zu gehen. Die Art und Weise, wie Er durch die Welt gegangen ist, ist uns ein Vorbild. Er sündigte weder in Taten noch in Worten, weil Er völlig den Willen Gottes erfüllte und alles in die Hand dessen legte, der Ihn gesandt hatte und von dem Er wusste, dass Er gerecht richtet.

Wenn hier steht, dass Christus für uns gelitten und uns ein Beispiel hinterlassen hat, hat das natürlich nicht Bezug auf seine sühnenden und stellvertretenden Leiden. Darin können wir Ihm nicht folgen. Von den sühnenden und stellvertretenden Leiden Christi lesen wir in 1Pet 2,24. Die Leiden, in denen Er ein Beispiel für dich ist und in denen du Ihm nachfolgen kannst, beziehen sich auf sein ganzes Leben vor dem Kreuz. Sein ganzes Leben war Leiden. Er lebte in einer sündigen Atmosphäre auf einer unreinen Erde, wo Er von Satan versucht wurde. Als Antwort auf seine Liebe hassten die Menschen Ihn. Er hat diese Leiden nicht zuletzt deshalb erduldet, damit Er ein barmherziger und treuer Hoherpriester für dich werden könnte (Heb 4,15), denn Er kennt alle Versuchungen aus eigener Erfahrung. Auf seinem ganzen Weg auf der Erde ist Er ein Beispiel für dich, das du nachahmen kannst. Wenn du das tust, entsprichst du deiner Berufung. Das ist Gottes Plan für dein Leben.

Um zu wissen, wie du das Beispiel Christi nachahmen kannst, kannst du nichts Besseres tun, als viel in den Evangelien zu lesen. Dort siehst du, wie der Herr auf alle Leiden reagierte, die Ihm, in welcher Form auch immer, zugefügt wurden. Das Wort für „Beispiel“ wurde für eine Schriftvorlage gebraucht, die Kinder nachschreiben mussten, um Schreiben zu lernen, oder für Zeichnungen, deren Linien sie nachzeichnen mussten. So kannst du auf den Herrn schauen als Beispiel, von dem du lernst, wie du Ihm nachfolgen kannst. Folge Ihm nicht auf Abstand, wie Petrus es einst tat, als er seinen Herrn verleugnete (Lk 22,54). Du kannst nur dann dem Beispiel Christi folgen, wenn du dicht hinter Ihm hergehst. Dann kannst du in seinen Fußstapfen nachfolgen. Du siehst gleichsam den Abdruck seiner Tritte im Sand und setzt deine Füße da hinein. Je mehr du ins Hintertreffen gerätst, desto mehr verwischt sich der Abdruck seiner Tritte. Wenn du dicht hinter Ihm hergehst, kannst du sein Beispiel gut sehen und gehst mit sicherem Schritt in die richtige Richtung zum Ziel.

Lies noch einmal 1. Petrus 2,18–21.

Frage oder Aufgabe: Wie kannst du in deiner Situation den Fußstapfen Christi folgen?

Verse 18-21

Den Fußstapfen Christi nachfolgen


1Pet 2,18. Nach der Beschreibung der Autoritätsbeziehung, in der du als Bürger deines Heimatlandes zur Regierung stehst, macht Petrus dich jetzt auf eine andere Beziehung aufmerksam. Er spricht nun über die Autoritätsbeziehung zwischen „Hausknechten“ und ihren „Herren“ oder „Gebietern“. So wie die Regierung oder die Einsetzung der Regierung als Autoritätsorgan eine Folge der Sünde ist, ist es auch die Autoritätsbeziehung zwischen „Hausknechten“ und „Herren“. Es gibt jedoch einen Unterschied. Die Regierung ist von Gott als richterliche Macht eingesetzt (1Mo 9,1-6). Bei der Beziehung Hausknecht/Herr ist das anders. Es war nie Gottes Absicht, dass ein Mensch der Sklave eines anderen Menschen sein sollte. Gott nimmt jedoch die Folgen der Sünde nicht weg, sondern gibt Anweisungen, wie Menschen, die ihre Sünde erkennen, trotz der Folgen zu seiner Herrlichkeit leben können. Was die Sklaverei betrifft, gesteht Gott es dem Sklaven zu, frei zu werden, falls er die Möglichkeit dazu hat (1Kor 7,21). Für den Sklaven, der diese Möglichkeit nicht hat, hat Gott etwas anderes. Dieser Sklave bekommt eine besondere Gelegenheit, gerade in seiner Arbeit als Sklave zu zeigen, was es heißt, ein Christ zu sein.

Obwohl Petrus von „Hausknechten“ und nicht von Sklaven spricht, ist die Stellung der Hausknechte der der Sklaven ähnlich. Das kann man an dem Wort „Herr“ erkennen, das buchstäblich Despot bedeutet. Ein Despot hatte unbegrenzte Autorität und war der absolute Herrscher über sein Haus. Ein Hausknecht gehörte zum Haushalt und war daher in viel engerem Kontakt mit seinem Herrn als andere Sklaven. Das vergrößerte die Gefahr der Auflehnung oder Einflussnahme. Deshalb ermahnt Petrus sie hier, sich ihren Herren mit allem Respekt unterzuordnen. Um Ausreden vorzubeugen, fügt er hinzu, dass das nicht nur für die guten und milden Herren gilt, sondern auch für die verkehrten. Es ist nicht so schwer, sich guten und milden Herren unterzuordnen. Sich einem verkehrten Herrn unterzuordnen, ist weitaus schwieriger. Für solche Herren waren Sklaven nicht mehr als lebende Werkzeuge, über die sie willkürlich verfügen und mit denen sie tun konnten, was sie wollten. Gerade dann, wenn Hausknechte einen „verkehrten“ Herrn hatten, befanden sie sich in einer Stellung, in der sie besonders Gelegenheit hatten, „die Lehre, die unseres Heiland-Gottes ist“, in allem zu zieren“ (Tit 2,10).

Man kann das, was hier über Hausknechte und Herren gesagt wird, auch auf „Arbeitnehmer“ und „Arbeitgeber“, wie wir sie heute nennen, anwenden, wenn der Vergleich auch nicht ganz passt. Zur Zeit des Petrus hatte ein Herr völlige Autorität über seinen Knecht. Er konnte mit ihm machen, was er wollte, ohne dass der Knecht die geringste Möglichkeit des Einspruchs hatte oder eine Gelegenheit, sich zu verteidigen. Heute hat ein Arbeitnehmer zahlreiche Möglichkeiten, sich gegen bestimmte Arbeitsbedingungen zu wehren. Er hat sogar das Recht zu streiken. Das war zur damaligen Zeit nicht möglich. Die Umstände haben sich zwar geändert, doch die Grundsätze der Heiligen Schrift sind in ihrer vollen Kraft noch heute gültig. So wird ein gläubiger Arbeitnehmer keinen Gebrauch von seinem Streikrecht machen. Er wird nicht aufgefordert zu streiken, sondern zu arbeiten. Der Lohn, den er erhält, sollte nicht aus der Streikkasse kommen, sondern den soll er sich verdienen, indem er dafür arbeitet (siehe 2Thes 3,10). Petrus spricht auch nicht über die Rechte des Hausknechtes, sondern über seine Pflichten und vor allem über sein Verhalten gegenüber seinem Herrn.

1Pet 2,19. In einer Beziehung, in der du eine untergeordnete Stellung einnimmst und dein „verkehrter“ Vorgesetzter dir Unrecht tut, kannst du unterschiedliche Haltungen einnehmen. Du kannst dich dagegen auflehnen oder es ertragen. Hier liest du, was Gott von dir erwartet. Das Unrecht, das dir angetan wird, macht dich traurig. Das muss dich aber nicht rebellisch machen. Die Haltung, die sich für dich als Christ schickt, ist das Ertragen von zugefügtem Unrecht. Du erduldest das deines Gewissens wegen, das heißt, weil du weißt, was Gott von dir erwartet. Wenn du anders reagierst, sorgst du zwar für dein Recht, handelst jedoch zugleich gegen dein Gewissen. Traurige Dinge zu ertragen ist in den Augen der Welt Torheit. Doch Gottes Wort nennt es „Gnade“, wenn du zu Unrecht leidest. Damit trittst du in die Fußstapfen des Herrn Jesus, der das in vollkommener Weise erfahren hat. Ist es nicht eine große Gnade, Ihm ähnlich zu sein? Wenn du traurige Dinge erträgst, ist das der Beweis dafür, dass die Gnade Gottes in dir wirkt. Das gibt dir die Möglichkeit, die Tugenden Gottes, wie sie in Christus sichtbar werden, zu verkündigen.

1Pet 2,20. Wenn der Hausknecht sich auflehnt, bekommt er auch mit Leiden zu tun, und zwar wegen der Schläge, die sein Herr ihm dafür verabreicht. Dann hat er die Schläge verdient, denn Auflehnung ist Sünde. Auch unter solchen Leiden kann jemand in seiner auflehnenden Haltung verharren und dadurch sogar noch widerspenstiger werden als je zuvor. Das führt nicht zu Ruhm bei Gott. Eine solche Haltung ist vielleicht gut in den Augen von Menschen, die ebenfalls nur an ihre eigenen Rechte denken und ihren Vorteil suchen, Menschen, die meinen, dass du dich für dich selbst einsetzen solltest. Eine solche Haltung ist weit entfernt von der Gnade, die Gott jedem erzeigt, der sich bewusst ist, dass er völlig von Gott abhängig ist und keinerlei Rechte hat. Es ist Gottes Freude, sich mit dir zu verbinden, wenn du auf diese Weise leidest, weil es Ihn an die Leiden seines Sohnes erinnert. Wenn du einen schlimmen Arbeitgeber hast, ist das Gottes Schule für dich, wo du lernst, dem Herrn Jesus ähnlicher zu werden. Das Ziel hat Gott im Auge, wenn Er dich in eine Lage bringt, wo du wegen deines Gewissens leidest.

1Pet 2,21. Diese Leiden sind unlösbar mit deinem normalen Leben als Christ verbunden. Du nimmst Leiden nicht in Kauf als etwas Unvermeidliches und sehr Unangenehmes, dem du am liebsten aus dem Weg gehst. Ich hörte von einem hingegebenen Christen, dem Unrecht geschah, gegen das er sich auflehnte. Er bekannte schließlich seine falsche Reaktion aufgrund der Frage einer alten Schwester: „Ist das alles, was du auf Golgatha gelernt hast?“ Im Wort Gottes finden wir die Frage: „Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun?“ (1Kor 6,7). Unrecht zu ertragen, fällt uns nicht in den Schoß. Das müssen wir lernen. Die Frage ist, ob ich und du das wollen.

Leiden gehören zu deiner Berufung als Christ. Damit du weißt, was es bedeutet, in Leiden auszuharren und wie du das lernen kannst, wird dein Auge auf Christus gerichtet. Nur dann, wenn Leiden und Ausharren mit Ihm in Verbindung stehen, sind sie wertvoll und machen dein Herz glücklich, wie groß deine Leiden auch sein mögen. Christus litt, weil Er in keiner Weise dem Bösen in der Welt nachgab und nichts anderes wollte, als den Weg Gottes zu gehen. Die Art und Weise, wie Er durch die Welt gegangen ist, ist uns ein Vorbild. Er sündigte weder in Taten noch in Worten, weil Er völlig den Willen Gottes erfüllte und alles in die Hand dessen legte, der Ihn gesandt hatte und von dem Er wusste, dass Er gerecht richtet.

Wenn hier steht, dass Christus für uns gelitten und uns ein Beispiel hinterlassen hat, hat das natürlich nicht Bezug auf seine sühnenden und stellvertretenden Leiden. Darin können wir Ihm nicht folgen. Von den sühnenden und stellvertretenden Leiden Christi lesen wir in 1Pet 2,24. Die Leiden, in denen Er ein Beispiel für dich ist und in denen du Ihm nachfolgen kannst, beziehen sich auf sein ganzes Leben vor dem Kreuz. Sein ganzes Leben war Leiden. Er lebte in einer sündigen Atmosphäre auf einer unreinen Erde, wo Er von Satan versucht wurde. Als Antwort auf seine Liebe hassten die Menschen Ihn. Er hat diese Leiden nicht zuletzt deshalb erduldet, damit Er ein barmherziger und treuer Hoherpriester für dich werden könnte (Heb 4,15), denn Er kennt alle Versuchungen aus eigener Erfahrung. Auf seinem ganzen Weg auf der Erde ist Er ein Beispiel für dich, das du nachahmen kannst. Wenn du das tust, entsprichst du deiner Berufung. Das ist Gottes Plan für dein Leben.

Um zu wissen, wie du das Beispiel Christi nachahmen kannst, kannst du nichts Besseres tun, als viel in den Evangelien zu lesen. Dort siehst du, wie der Herr auf alle Leiden reagierte, die Ihm, in welcher Form auch immer, zugefügt wurden. Das Wort für „Beispiel“ wurde für eine Schriftvorlage gebraucht, die Kinder nachschreiben mussten, um Schreiben zu lernen, oder für Zeichnungen, deren Linien sie nachzeichnen mussten. So kannst du auf den Herrn schauen als Beispiel, von dem du lernst, wie du Ihm nachfolgen kannst. Folge Ihm nicht auf Abstand, wie Petrus es einst tat, als er seinen Herrn verleugnete (Lk 22,54). Du kannst nur dann dem Beispiel Christi folgen, wenn du dicht hinter Ihm hergehst. Dann kannst du in seinen Fußstapfen nachfolgen. Du siehst gleichsam den Abdruck seiner Tritte im Sand und setzt deine Füße da hinein. Je mehr du ins Hintertreffen gerätst, desto mehr verwischt sich der Abdruck seiner Tritte. Wenn du dicht hinter Ihm hergehst, kannst du sein Beispiel gut sehen und gehst mit sicherem Schritt in die richtige Richtung zum Ziel.

Lies noch einmal 1. Petrus 2,18–21.

Frage oder Aufgabe: Wie kannst du in deiner Situation den Fußstapfen Christi folgen?

Verse 22-25

Leben für die Gerechtigkeit


1Pet 2,22. In dem Beispiel, das der Herr uns für die Nachfolge hinterlassen hat, weist Petrus auf das hin, was der Herr nicht getan hat und was Er wohl getan hat. Was Er nicht getan hat, steht in Verbindung mit Ihm selbst und den Menschen um ihn her. Was Er wohl getan hat, steht in Verbindung mit seinem Vater. Wie bereits im vorigen Abschnitt erwähnt, siehst du das Beispiel des Herrn in besonderer Weise in den Evangelien. Die Evangelien waren in den Tagen von Petrus nicht oder noch nicht in Umlauf. Bekannt waren seinen Lesern allerdings die Schriften des Alten Testaments. Um zu zeigen, worin das Vorbild des Herrn besteht, zitiert Petrus aus Jesaja 53 (Jes 53,9). In diesem einzigartigen Kapitel schreibt Jesaja prophetisch auf ausführliche und beeindruckende Art und Weise über den Herrn Jesus. Lies dieses Kapitel (noch) einmal. Jesaja nimmt dich an die Hand und berichtet von der Geburt, dem Leben, dem Tod, der Auferstehung und der Herrlichkeit des Herrn Jesus, und das in einer Weise, dass du alles um dich her vergisst und nur noch Ihn siehst.

Das erste Zitat aus Jesaja bezieht sich auf das, was der Herr Jesus nicht tat. Er tat keine Sünde. Er verübte keine einzige sündige Handlung. Nichts, was man an Ihm sehen kann, war sündig. Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit (1Joh 3,4). Damit wird das Wesen der Sünde bezeichnet, nämlich dass jemand keine Rücksicht auf irgendwelche Autorität nimmt. Dies betrifft sowohl die Autorität von Menschen, die über uns gestellt sind, als auch die Autorität Gottes. Der Herr Jesus hat die Autorität Gottes und auch die der von Gott gegebenen Autoritätsträger völlig anerkannt. Er war gekommen, um den Willen Gottes zu tun, und ordnete sich diesem Willen völlig unter (Heb 10,7). Darin ist Er ein Beispiel für dich. Er tat keine Sünde, weil Er sich völlig dem Willen Gottes unterordnete. Ebenso wirst du nicht sündigen, wenn du dich völlig dem Willen Gottes unterordnest. Das ist auch möglich, weil der Herr Jesus dein Leben ist.

Der beste Beweis, dass Er keine Sünde tat, zeigt sich in dem folgendem Zitat: Dort liest du, dass kein Trug in seinem Mund gefunden wurde. Seine Feinde haben oft versucht, Ihn bei einem verkehrten Wort zu fangen. Sie haben danach gesucht, was das von Petrus gebrauchte Wort „gefunden“ beinhaltet. Ihre Bemühungen blieben fruchtlos, weil Er niemals etwas Unwahres gesagt hat. Er sprach nur das, was der Vater Ihm auftrug (Joh 12,50). Wie ist das bei dir? Kann man von dir auch sagen, dass du niemals bei einer Täuschung ertappt worden bist? Ich kenne Gläubige, die ehrlich zugeben, dass sie es schwierig finden, nicht zu lügen. Sie sagen, dass das Lügen ihnen zur zweiten Natur geworden ist. Nachdem sie nun ihre Sünden bekannt haben und wirklich mit dem Herrn leben wollen, leiden sie oft noch unter den entsprechenden Folgen und müssen regelmäßig bekennen, dass sie wieder in ihr altes Muster des Lügens zurückgefallen sind. Der Herr will auch für sie das Vorbild sein. Wenn sie auf Ihn schauen und von Ihm lernen, werden sie auch darin seinen Fußstapfen nachfolgen können.

1Pet 2,23. Die Art und Weise, wie seine Feinde an Ihn herantraten, hat im Herrn nichts hervorgebracht, was mit Sünde und Betrug in Verbindung gebracht werden konnte. Er hat seinen Widersachern immer auf vollkommen ruhige und überzeugende Weise geantwortet. Sie reagierten darauf, indem sie Ihn beschimpften. Er schalt nicht zurück. Als sie Ihn schließlich in ihre Gewalt bekamen, weil es Gottes Zeit dazu war, und sie Ihm auf die schrecklichste Weise Leiden zufügten, hat Er nicht gedroht. Statt wiederzuschelten und zu drohen, betete der Herr: „Vater, vergib ihnen“ (Lk 23,34). Er übergab alles in die Hände seines Vaters, den Er als den gerechten Gott kannte. Er war sich vollkommen bewusst, dass sein Gott einmal alles gerecht beurteilen würde. Wenn du auch dieses Bewusstsein hast, wirst du ebenfalls in der Lage sein, Leiden zu ertragen. Die Ungläubigen, die dich verspotten, der Unverstand, dem du begegnest, das Unrecht, das dir angetan wird – du darfst alles Gott übergeben, der gerecht richtet. Du darfst dich selbst völlig in Gottes Hand legen. Zu seiner Zeit wird Er die Wahrheit über alles, was du für Ihn getan hast und wofür du gelitten hast, ans Licht bringen. Glaubst du das?

1Pet 2,24. In diesem Vers wird dein Blick auf die einzigartigen Leiden des Herrn gerichtet, die Er wegen deiner Sünden vonseiten Gottes erduldet hat. Darin ist Er kein Beispiel für dich. In diesen Leiden kann Ihm wirklich niemand folgen. Wir müssen jedoch auf diesen Aspekt der Leiden eingehen, weil der Herr Jesus niemals ein Beispiel für dich hätte sein können, wenn Er nicht deine Sünden getragen hätte. Sein Tod ist die Folge des Zornes Gottes über deine Sünden, die Er auf sich genommen hat. Er hat diese Sünden weggenommen, so dass du jetzt davon frei bist und in der Lage bist, sein Leben als ein Beispiel zu nehmen und dem zu folgen. Wenn du nun doch wieder sündigst und dadurch entsprechende Leiden auf dich ziehst, ist das eine Missachtung des Werkes des Herrn Jesus. Das Werk Christi für die Sünde ist die Grundlage dafür, Ihm nachfolgen zu können. Du brauchst in keiner Weise der Sünde nachzugeben.

Es ist noch wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Herr Jesus nicht während seines Lebens auf der Erde die Sünden getragen hat. Er hat sie nur auf dem Kreuz getragen, in den drei Stunden der Finsternis. Die Vorstellung, dass Er bereits während seines Lebens auf der Erde unter dem Zorn Gottes gewesen wäre, ist völlig fehl am Platz. Es kann sein, dass sich diese falsche Vorstellung auf eine falsche Wiedergabe in manchen Bibelübersetzungen gründet, wo es heißt, dass Er „unsere Sünden in seinem Leib auf das Holz getragen hat“. Das führt zu der Vorstellung, dass die Sünden bereits während seines Lebens auf Ihm lagen und Er sie zum Kreuz getragen hat. Das ist, wie gesagt, völlig falsch. Während seines Lebens war der Herr Jesus völlig und vollkommen zum Wohlgefallen Gottes; Gott hat das auch wiederholt ausgesprochen (Mt 3,17; Mt 17,5).

Der Herr Jesus hat also in den drei Stunden der Finsternis deine Sünden getragen und dafür das Gericht Gottes empfangen. Er ist dort an deiner Stelle gestorben, und du bist dort mit Ihm gestorben. Du bist der Sünde abgestorben. Die Sünde hat keine Macht mehr über dich, du brauchst ihr nicht mehr nachzugeben. Das ist wirklich eine sehr bedeutsame Wahrheit! Gott sieht dich jetzt in Christus und rechnet dir zu, was Er mit dem Herrn Jesus getan hat. Übrigens steht nirgendwo in der Schrift, dass du der Sünde absterben musst. Du bist gestorben. Wenn du dich selbst so siehst, wie Gott dich sieht, wird die Sünde in deinem Leben keine Gelegenheit bekommen, sich zu entfalten.

Statt der Sünde in deinem Leben Gelegenheit zu geben, bist du durch das Werk Christi in der Lage, der Gerechtigkeit zu leben. Dein Leben ist nicht mehr darauf ausgerichtet, die Gerechtigkeit zu verdienen, sondern du darfst die Gerechtigkeit, die du in Christus bekommen hast, in deinem Leben zeigen. Du bist nun in der Lage, in Übereinstimmung mit den Rechten Gottes zu leben. Diese neue Einstellung zum Leben ist das Ergebnis der Striemen des Gerichts, das der Herr Jesus durch die strafende Hand Gottes auf dem Kreuz erduldet hat. Bei den Striemen musst du nicht an Geißelhiebe der Soldaten des Pilatus denken. Es ist selbstverständlich unmöglich, dass diese Striemen dir Heil und Erlösung gebracht hätten. Alles, was Menschen dem Herrn Jesus angetan haben, hat ihre Schuld im Blick auf Ihn und im Blick auf Gott nur größer gemacht. Nein, nur das, was Gott dem Herrn Jesus angetan hat im Gericht für die Sünden eines jeden, der glaubt, führt zur Heilung. Es geht hier um die Heilung des geistlichen Lebens, das durch die Sünde angetastet und verwüstet war.

1Pet 2,25. Deine geistliche Heilung zeigt sich darin, dass du zum Herrn Jesus als dem Aufseher und Hirten deiner Seele zurückgekehrt bist. Auch du warst, wie jeder Mensch von Natur aus, von Gott abgeirrt und verloren (Ps 119,176). Du warst vom Weg abgewichen und konntest nicht dorthin zurückfinden. Da kam der gute Hirte, um sein Leben zu geben und dich dadurch auf den Weg zurückzuführen. Das Schwert des Gerichts Gottes war gegen den Hirten erwacht (Sach 13,7), der Gottes Genosse war, und hat Ihn an deiner Stelle geschlagen. Dadurch wurde der Weg zurück zum Hirten geöffnet. Nun bist du zu Ihm zurückgekehrt. Du hast den Hirten wiedergefunden, das heißt, der Hirte hat dich gefunden. Er will dein weiteres Leben führen und es dir an nichts fehlen lassen (Ps 23,1). Er ist auch der Aufseher deiner Seele, Er wacht darüber. Wenn du bei dem Hirten bleibst und Ihm nachfolgst, wird Er als der Aufseher deiner Seele diese in Frieden und Gesundheit bewahren.

Lies noch einmal 1. Petrus 2,22–25.

Frage oder Aufgabe: Was ist der Unterschied zwischen den Leiden des Herrn Jesus vonseiten der Menschen und vonseiten Gottes?

Verse 22-25

Leben für die Gerechtigkeit


1Pet 2,22. In dem Beispiel, das der Herr uns für die Nachfolge hinterlassen hat, weist Petrus auf das hin, was der Herr nicht getan hat und was Er wohl getan hat. Was Er nicht getan hat, steht in Verbindung mit Ihm selbst und den Menschen um ihn her. Was Er wohl getan hat, steht in Verbindung mit seinem Vater. Wie bereits im vorigen Abschnitt erwähnt, siehst du das Beispiel des Herrn in besonderer Weise in den Evangelien. Die Evangelien waren in den Tagen von Petrus nicht oder noch nicht in Umlauf. Bekannt waren seinen Lesern allerdings die Schriften des Alten Testaments. Um zu zeigen, worin das Vorbild des Herrn besteht, zitiert Petrus aus Jesaja 53 (Jes 53,9). In diesem einzigartigen Kapitel schreibt Jesaja prophetisch auf ausführliche und beeindruckende Art und Weise über den Herrn Jesus. Lies dieses Kapitel (noch) einmal. Jesaja nimmt dich an die Hand und berichtet von der Geburt, dem Leben, dem Tod, der Auferstehung und der Herrlichkeit des Herrn Jesus, und das in einer Weise, dass du alles um dich her vergisst und nur noch Ihn siehst.

Das erste Zitat aus Jesaja bezieht sich auf das, was der Herr Jesus nicht tat. Er tat keine Sünde. Er verübte keine einzige sündige Handlung. Nichts, was man an Ihm sehen kann, war sündig. Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit (1Joh 3,4). Damit wird das Wesen der Sünde bezeichnet, nämlich dass jemand keine Rücksicht auf irgendwelche Autorität nimmt. Dies betrifft sowohl die Autorität von Menschen, die über uns gestellt sind, als auch die Autorität Gottes. Der Herr Jesus hat die Autorität Gottes und auch die der von Gott gegebenen Autoritätsträger völlig anerkannt. Er war gekommen, um den Willen Gottes zu tun, und ordnete sich diesem Willen völlig unter (Heb 10,7). Darin ist Er ein Beispiel für dich. Er tat keine Sünde, weil Er sich völlig dem Willen Gottes unterordnete. Ebenso wirst du nicht sündigen, wenn du dich völlig dem Willen Gottes unterordnest. Das ist auch möglich, weil der Herr Jesus dein Leben ist.

Der beste Beweis, dass Er keine Sünde tat, zeigt sich in dem folgendem Zitat: Dort liest du, dass kein Trug in seinem Mund gefunden wurde. Seine Feinde haben oft versucht, Ihn bei einem verkehrten Wort zu fangen. Sie haben danach gesucht, was das von Petrus gebrauchte Wort „gefunden“ beinhaltet. Ihre Bemühungen blieben fruchtlos, weil Er niemals etwas Unwahres gesagt hat. Er sprach nur das, was der Vater Ihm auftrug (Joh 12,50). Wie ist das bei dir? Kann man von dir auch sagen, dass du niemals bei einer Täuschung ertappt worden bist? Ich kenne Gläubige, die ehrlich zugeben, dass sie es schwierig finden, nicht zu lügen. Sie sagen, dass das Lügen ihnen zur zweiten Natur geworden ist. Nachdem sie nun ihre Sünden bekannt haben und wirklich mit dem Herrn leben wollen, leiden sie oft noch unter den entsprechenden Folgen und müssen regelmäßig bekennen, dass sie wieder in ihr altes Muster des Lügens zurückgefallen sind. Der Herr will auch für sie das Vorbild sein. Wenn sie auf Ihn schauen und von Ihm lernen, werden sie auch darin seinen Fußstapfen nachfolgen können.

1Pet 2,23. Die Art und Weise, wie seine Feinde an Ihn herantraten, hat im Herrn nichts hervorgebracht, was mit Sünde und Betrug in Verbindung gebracht werden konnte. Er hat seinen Widersachern immer auf vollkommen ruhige und überzeugende Weise geantwortet. Sie reagierten darauf, indem sie Ihn beschimpften. Er schalt nicht zurück. Als sie Ihn schließlich in ihre Gewalt bekamen, weil es Gottes Zeit dazu war, und sie Ihm auf die schrecklichste Weise Leiden zufügten, hat Er nicht gedroht. Statt wiederzuschelten und zu drohen, betete der Herr: „Vater, vergib ihnen“ (Lk 23,34). Er übergab alles in die Hände seines Vaters, den Er als den gerechten Gott kannte. Er war sich vollkommen bewusst, dass sein Gott einmal alles gerecht beurteilen würde. Wenn du auch dieses Bewusstsein hast, wirst du ebenfalls in der Lage sein, Leiden zu ertragen. Die Ungläubigen, die dich verspotten, der Unverstand, dem du begegnest, das Unrecht, das dir angetan wird – du darfst alles Gott übergeben, der gerecht richtet. Du darfst dich selbst völlig in Gottes Hand legen. Zu seiner Zeit wird Er die Wahrheit über alles, was du für Ihn getan hast und wofür du gelitten hast, ans Licht bringen. Glaubst du das?

1Pet 2,24. In diesem Vers wird dein Blick auf die einzigartigen Leiden des Herrn gerichtet, die Er wegen deiner Sünden vonseiten Gottes erduldet hat. Darin ist Er kein Beispiel für dich. In diesen Leiden kann Ihm wirklich niemand folgen. Wir müssen jedoch auf diesen Aspekt der Leiden eingehen, weil der Herr Jesus niemals ein Beispiel für dich hätte sein können, wenn Er nicht deine Sünden getragen hätte. Sein Tod ist die Folge des Zornes Gottes über deine Sünden, die Er auf sich genommen hat. Er hat diese Sünden weggenommen, so dass du jetzt davon frei bist und in der Lage bist, sein Leben als ein Beispiel zu nehmen und dem zu folgen. Wenn du nun doch wieder sündigst und dadurch entsprechende Leiden auf dich ziehst, ist das eine Missachtung des Werkes des Herrn Jesus. Das Werk Christi für die Sünde ist die Grundlage dafür, Ihm nachfolgen zu können. Du brauchst in keiner Weise der Sünde nachzugeben.

Es ist noch wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Herr Jesus nicht während seines Lebens auf der Erde die Sünden getragen hat. Er hat sie nur auf dem Kreuz getragen, in den drei Stunden der Finsternis. Die Vorstellung, dass Er bereits während seines Lebens auf der Erde unter dem Zorn Gottes gewesen wäre, ist völlig fehl am Platz. Es kann sein, dass sich diese falsche Vorstellung auf eine falsche Wiedergabe in manchen Bibelübersetzungen gründet, wo es heißt, dass Er „unsere Sünden in seinem Leib auf das Holz getragen hat“. Das führt zu der Vorstellung, dass die Sünden bereits während seines Lebens auf Ihm lagen und Er sie zum Kreuz getragen hat. Das ist, wie gesagt, völlig falsch. Während seines Lebens war der Herr Jesus völlig und vollkommen zum Wohlgefallen Gottes; Gott hat das auch wiederholt ausgesprochen (Mt 3,17; Mt 17,5).

Der Herr Jesus hat also in den drei Stunden der Finsternis deine Sünden getragen und dafür das Gericht Gottes empfangen. Er ist dort an deiner Stelle gestorben, und du bist dort mit Ihm gestorben. Du bist der Sünde abgestorben. Die Sünde hat keine Macht mehr über dich, du brauchst ihr nicht mehr nachzugeben. Das ist wirklich eine sehr bedeutsame Wahrheit! Gott sieht dich jetzt in Christus und rechnet dir zu, was Er mit dem Herrn Jesus getan hat. Übrigens steht nirgendwo in der Schrift, dass du der Sünde absterben musst. Du bist gestorben. Wenn du dich selbst so siehst, wie Gott dich sieht, wird die Sünde in deinem Leben keine Gelegenheit bekommen, sich zu entfalten.

Statt der Sünde in deinem Leben Gelegenheit zu geben, bist du durch das Werk Christi in der Lage, der Gerechtigkeit zu leben. Dein Leben ist nicht mehr darauf ausgerichtet, die Gerechtigkeit zu verdienen, sondern du darfst die Gerechtigkeit, die du in Christus bekommen hast, in deinem Leben zeigen. Du bist nun in der Lage, in Übereinstimmung mit den Rechten Gottes zu leben. Diese neue Einstellung zum Leben ist das Ergebnis der Striemen des Gerichts, das der Herr Jesus durch die strafende Hand Gottes auf dem Kreuz erduldet hat. Bei den Striemen musst du nicht an Geißelhiebe der Soldaten des Pilatus denken. Es ist selbstverständlich unmöglich, dass diese Striemen dir Heil und Erlösung gebracht hätten. Alles, was Menschen dem Herrn Jesus angetan haben, hat ihre Schuld im Blick auf Ihn und im Blick auf Gott nur größer gemacht. Nein, nur das, was Gott dem Herrn Jesus angetan hat im Gericht für die Sünden eines jeden, der glaubt, führt zur Heilung. Es geht hier um die Heilung des geistlichen Lebens, das durch die Sünde angetastet und verwüstet war.

1Pet 2,25. Deine geistliche Heilung zeigt sich darin, dass du zum Herrn Jesus als dem Aufseher und Hirten deiner Seele zurückgekehrt bist. Auch du warst, wie jeder Mensch von Natur aus, von Gott abgeirrt und verloren (Ps 119,176). Du warst vom Weg abgewichen und konntest nicht dorthin zurückfinden. Da kam der gute Hirte, um sein Leben zu geben und dich dadurch auf den Weg zurückzuführen. Das Schwert des Gerichts Gottes war gegen den Hirten erwacht (Sach 13,7), der Gottes Genosse war, und hat Ihn an deiner Stelle geschlagen. Dadurch wurde der Weg zurück zum Hirten geöffnet. Nun bist du zu Ihm zurückgekehrt. Du hast den Hirten wiedergefunden, das heißt, der Hirte hat dich gefunden. Er will dein weiteres Leben führen und es dir an nichts fehlen lassen (Ps 23,1). Er ist auch der Aufseher deiner Seele, Er wacht darüber. Wenn du bei dem Hirten bleibst und Ihm nachfolgst, wird Er als der Aufseher deiner Seele diese in Frieden und Gesundheit bewahren.

Lies noch einmal 1. Petrus 2,22–25.

Frage oder Aufgabe: Was ist der Unterschied zwischen den Leiden des Herrn Jesus vonseiten der Menschen und vonseiten Gottes?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 1 Peter 2". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/1-peter-2.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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