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Apostelgeschichte 16

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Verse 1-4

Paulus nimmt Timotheus mit


Nachdem Paulus Syrien und Zilizien durchzogen hatte, kommt er in die Städte Derbe und Lystra (Apg 14,6). In Lystra trifft er einen Jünger, der Timotheus heißt. Timotheus wird hier zum ersten Mal erwähnt. Im weiteren Verlauf der Apostelgeschichte und auch in den Briefen des Paulus werden wir viel von ihm hören.

Es scheint so, dass er durch die Predigt des Paulus während seiner ersten Missionsreise zum Glauben gekommen ist. Das können wir den Briefen entnehmen, die Paulus später an Timotheus schreibt. Darin nennt er ihn sein Kind im Glauben (1Tim 1,2) und richtet sich an ihn als sein geliebtes Kind (2Tim 1,2; vgl 1Kor 4,17). Er wird der Mitarbeiter des Paulus werden, den er am meisten schätzte.

Die Ehe, aus der Timotheus stammte, war nach den Maßstäben des Gesetzes völlig verboten (5Mo 7,3; Neh 13,25). Doch die Gnade siegt und macht aus dem, der in einer ungesetzlichen Ehe geboren wurde, ein Instrument zur Ehre Gottes (sein Name bedeutet „Gott ehrend“). Seine Mutter und ebenso seine Großmutter waren gläubige Frauen (2Tim 1,5), die ihn in den Schriften unterwiesen hatten. Er kannte die Schriften von Jugend an (2Tim 3,15).

Seit seiner Bekehrung ist Timotheus im Glauben gewachsen. Durch seine Kenntnis der Heiligen Schriften ist er schon bald in der Lage, auch mit dem Wort zu dienen. Die Brüder in Lystra, wo er wohnte, haben seine geistliche Entwicklung beobachtet. So auch die Brüder in Ikonium, wo er offensichtlich hin und wieder war, um mit dem Wort zu dienen.

Als Paulus wieder nach Lystra kommt und seine Aufmerksamkeit zweifellos auf diesen vielversprechenden jungen Mann gerichtet wird, will er, dass Timotheus mit ihm auf Reisen geht. Aus den Briefen, die Paulus später an Timotheus schreiben wird, wissen wir, dass dieser in besonderer Weise für den Dienst zugerüstet ist. Wir können darin vier Aspekte entdecken, die eine Rolle gespielt haben: vorhergehende Prophezeiungen (1Tim 1,18), eine Gnadengabe Gottes (1Tim 4,14; 2Tim 1,6), Handauflegen des Paulus (2Tim 1,6) und Handauflegen der Ältestenschaft (1Tim 4,14). Wie bereits gesagt, bedeutet das Auflegen der Hände nicht Weihung oder Berufung, sondern Einsmachung und Gemeinschaft (Apg 6,6; Apg 13,3).

Danach tut Paulus etwas, was auf den ersten Blick sehr merkwürdig erscheint, weil es um etwas geht, das er vor Kurzem noch massiv bekämpft hatte. Er beschnitt Timotheus nämlich eigenhändig. Der Grund dazu folgt sofort. Er beschnitt Timotheus, um die Vorurteile der Juden zu überwinden (1Kor 9,20). Timotheus wäre für die Juden inakzeptabel gewesen, wenn er nicht völlig Jude gewesen wäre.

Paulus stand in der Freiheit des Geistes. Deshalb konnte er Timotheus beschneiden. Er tat das auch, ohne dass irgendein Zwang auf ihn ausgeübt wurde. Als er gedrängt wurde, Titus zu beschneiden, tat er das nicht (Gal 2,3). Christliche Freiheit erkennt das Gesetz auf seinem Platz völlig an, obwohl das Gesetz in der christlichen Freiheit selbst keinen Platz hat. Bei Titus ging es um die christliche Lehre, als gäbe es ohne Beschneidung keine Errettung. Deshalb wurde Titus nicht beschnitten.

Bei Timotheus geht es um die Frage, was für das Werk nützlich ist. Es war nützlich, ihn zu beschneiden, um dadurch besseren Zugang zu den Juden zu haben und die Juden zu gewinnen. Die Beschneidung des Timotheus hat also nichts mit seiner Errettung zu tun, sondern ausschließlich mit der Aufgabe, die er unter jüdischen Gläubigen tun würde.

Weil die Mutter des Timotheus eine Jüdin war, war auch er durch Geburt ein Jude. Das hat seinen Grund darin, dass man einfacher beweisen konnte, dass eine Mutter Jüdin war als dass ein Vater Jude war. Ein Kind wird zudem von der Religion der Mutter weitaus stärker beeinflusst als durch die Religion des Vaters.

Paulus hat die Juden nirgendwo aufgefordert, sich nicht mehr an das Gesetz zu halten. Wo es nützlich war, unterwarf er sich selbst dem Gesetz wegen der Verkündigung des Evangeliums unter den Juden. Erst im Brief an die Hebräer schreibt er vom Verschwinden des Zeitalters des Gesetzes und der damit verbundenen Bedeutung des Gesetzes für die Juden; er fordert sie auf, das Lager zu verlassen.

Zusammen mit Silas und Timotheus durchzieht Paulus die Städte, um überall in den Gemeinden das weiterzugeben, was in Jerusalem bezüglich der notwendigen Dinge beschlossen worden war, die von den Gläubigen aus den Nationen beachtet werden sollten. Vom Halten der Gebote des Gesetzes ist nicht die Rede.

Verse 1-4

Paulus nimmt Timotheus mit


Nachdem Paulus Syrien und Zilizien durchzogen hatte, kommt er in die Städte Derbe und Lystra (Apg 14,6). In Lystra trifft er einen Jünger, der Timotheus heißt. Timotheus wird hier zum ersten Mal erwähnt. Im weiteren Verlauf der Apostelgeschichte und auch in den Briefen des Paulus werden wir viel von ihm hören.

Es scheint so, dass er durch die Predigt des Paulus während seiner ersten Missionsreise zum Glauben gekommen ist. Das können wir den Briefen entnehmen, die Paulus später an Timotheus schreibt. Darin nennt er ihn sein Kind im Glauben (1Tim 1,2) und richtet sich an ihn als sein geliebtes Kind (2Tim 1,2; vgl 1Kor 4,17). Er wird der Mitarbeiter des Paulus werden, den er am meisten schätzte.

Die Ehe, aus der Timotheus stammte, war nach den Maßstäben des Gesetzes völlig verboten (5Mo 7,3; Neh 13,25). Doch die Gnade siegt und macht aus dem, der in einer ungesetzlichen Ehe geboren wurde, ein Instrument zur Ehre Gottes (sein Name bedeutet „Gott ehrend“). Seine Mutter und ebenso seine Großmutter waren gläubige Frauen (2Tim 1,5), die ihn in den Schriften unterwiesen hatten. Er kannte die Schriften von Jugend an (2Tim 3,15).

Seit seiner Bekehrung ist Timotheus im Glauben gewachsen. Durch seine Kenntnis der Heiligen Schriften ist er schon bald in der Lage, auch mit dem Wort zu dienen. Die Brüder in Lystra, wo er wohnte, haben seine geistliche Entwicklung beobachtet. So auch die Brüder in Ikonium, wo er offensichtlich hin und wieder war, um mit dem Wort zu dienen.

Als Paulus wieder nach Lystra kommt und seine Aufmerksamkeit zweifellos auf diesen vielversprechenden jungen Mann gerichtet wird, will er, dass Timotheus mit ihm auf Reisen geht. Aus den Briefen, die Paulus später an Timotheus schreiben wird, wissen wir, dass dieser in besonderer Weise für den Dienst zugerüstet ist. Wir können darin vier Aspekte entdecken, die eine Rolle gespielt haben: vorhergehende Prophezeiungen (1Tim 1,18), eine Gnadengabe Gottes (1Tim 4,14; 2Tim 1,6), Handauflegen des Paulus (2Tim 1,6) und Handauflegen der Ältestenschaft (1Tim 4,14). Wie bereits gesagt, bedeutet das Auflegen der Hände nicht Weihung oder Berufung, sondern Einsmachung und Gemeinschaft (Apg 6,6; Apg 13,3).

Danach tut Paulus etwas, was auf den ersten Blick sehr merkwürdig erscheint, weil es um etwas geht, das er vor Kurzem noch massiv bekämpft hatte. Er beschnitt Timotheus nämlich eigenhändig. Der Grund dazu folgt sofort. Er beschnitt Timotheus, um die Vorurteile der Juden zu überwinden (1Kor 9,20). Timotheus wäre für die Juden inakzeptabel gewesen, wenn er nicht völlig Jude gewesen wäre.

Paulus stand in der Freiheit des Geistes. Deshalb konnte er Timotheus beschneiden. Er tat das auch, ohne dass irgendein Zwang auf ihn ausgeübt wurde. Als er gedrängt wurde, Titus zu beschneiden, tat er das nicht (Gal 2,3). Christliche Freiheit erkennt das Gesetz auf seinem Platz völlig an, obwohl das Gesetz in der christlichen Freiheit selbst keinen Platz hat. Bei Titus ging es um die christliche Lehre, als gäbe es ohne Beschneidung keine Errettung. Deshalb wurde Titus nicht beschnitten.

Bei Timotheus geht es um die Frage, was für das Werk nützlich ist. Es war nützlich, ihn zu beschneiden, um dadurch besseren Zugang zu den Juden zu haben und die Juden zu gewinnen. Die Beschneidung des Timotheus hat also nichts mit seiner Errettung zu tun, sondern ausschließlich mit der Aufgabe, die er unter jüdischen Gläubigen tun würde.

Weil die Mutter des Timotheus eine Jüdin war, war auch er durch Geburt ein Jude. Das hat seinen Grund darin, dass man einfacher beweisen konnte, dass eine Mutter Jüdin war als dass ein Vater Jude war. Ein Kind wird zudem von der Religion der Mutter weitaus stärker beeinflusst als durch die Religion des Vaters.

Paulus hat die Juden nirgendwo aufgefordert, sich nicht mehr an das Gesetz zu halten. Wo es nützlich war, unterwarf er sich selbst dem Gesetz wegen der Verkündigung des Evangeliums unter den Juden. Erst im Brief an die Hebräer schreibt er vom Verschwinden des Zeitalters des Gesetzes und der damit verbundenen Bedeutung des Gesetzes für die Juden; er fordert sie auf, das Lager zu verlassen.

Zusammen mit Silas und Timotheus durchzieht Paulus die Städte, um überall in den Gemeinden das weiterzugeben, was in Jerusalem bezüglich der notwendigen Dinge beschlossen worden war, die von den Gläubigen aus den Nationen beachtet werden sollten. Vom Halten der Gebote des Gesetzes ist nicht die Rede.

Vers 5

Befestigung und Zunahme der Gemeinden


Lukas gibt hier wieder einen Zwischenbericht über die Entwicklung der Gemeinde. Der Vers markiert den Übergang zwischen zwei Teilen dieses Buches. Der Teil, der in Apg 16,6 beginnt, erstreckt sich bis Kapitel 19,20, wo Lukas wieder solch einen Zwischenbericht gibt (Apg 19,20).

Nachdem nun die Frage bezüglich des Gesetzes geregelt ist, gibt es Raum für weiteres Wachstum. Die Freiheit vom Gesetz schafft eine Atmosphäre, in der die Gemeinden im Glauben befestigt werden können. Es war noch die Anfangszeit mit dem kraftvollen Wirken des Geistes und hingegebenen Dienern. Die Tatsache, dass täglich Menschen den Gemeinden zugefügt wurden, zeigt das mächtige Wirken des Geistes. Bekehrungen waren keine Einzelfälle. Sie fanden nicht ab und zu und hier und dort mal statt, sondern jeden Tag kamen Menschen zur Bekehrung.

Vers 5

Befestigung und Zunahme der Gemeinden


Lukas gibt hier wieder einen Zwischenbericht über die Entwicklung der Gemeinde. Der Vers markiert den Übergang zwischen zwei Teilen dieses Buches. Der Teil, der in Apg 16,6 beginnt, erstreckt sich bis Kapitel 19,20, wo Lukas wieder solch einen Zwischenbericht gibt (Apg 19,20).

Nachdem nun die Frage bezüglich des Gesetzes geregelt ist, gibt es Raum für weiteres Wachstum. Die Freiheit vom Gesetz schafft eine Atmosphäre, in der die Gemeinden im Glauben befestigt werden können. Es war noch die Anfangszeit mit dem kraftvollen Wirken des Geistes und hingegebenen Dienern. Die Tatsache, dass täglich Menschen den Gemeinden zugefügt wurden, zeigt das mächtige Wirken des Geistes. Bekehrungen waren keine Einzelfälle. Sie fanden nicht ab und zu und hier und dort mal statt, sondern jeden Tag kamen Menschen zur Bekehrung.

Verse 6-10

Komm herüber … und hilf uns


Da der Verkündigungsbereich des Evangeliums sich über die ganze Schöpfung erstreckt, ist Führung erforderlich, um zu wissen, welchen Weg man gehen soll. In Bezug auf seine erste Missionsreise kann Paulus auf einen eindeutigen Auftrag des Heiligen Geistes hinweisen (Apg 13,2). Er unternimmt seine zweite Missionsreise ohne einen derartigen Auftrag, wohl aber mit klaren Anweisungen.

Der Anlass für die zweite Missionsreise war das Verlangen, in den Gegenden, wo er auf seiner ersten Missionsreise war, nach dem Ergehen der Gläubigen zu sehen (Apg 15,36). Dazu war kein besonderer Auftrag des Geistes nötig, denn dieses Werk ist in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Befehl der Schrift, Sorge zu tragen für die Jungbekehrten, die Lämmer der Herde. Paulus ist auf das Wohlergehen der Gläubigen bedacht. Das veranlasste ihn zu handeln. Ein solches Handeln zeugt von geistlicher Reife. Es ist die normale Art und Weise, wie der Heilige Geist leitet, denn Er wohnt in den Gläubigen unter anderem deshalb, um sie immer leiten zu können (Röm 8,14).

Auf der zweiten Missionsreise zieht Paulus durch Phrygien und Galatien, wo er das Wort Gottes gepredigt hat und Gemeinden entstanden sind. Dann ziehen sie weiter nach Westen, nach Asien. Asien ist ein Teil Kleinasiens, dessen Hauptstadt Ephesus ist. Aber dort werden sie „durch den Heiligen Geist“ gehindert, das Wort zu reden. Später wird er dort mehrere Jahre wirken und das Evangelium ausführlich verkündigen. Ephesus wird dann seine Hauptwirkungsstätte sein. Jetzt war es noch nicht die Zeit Gottes.

Lukas spricht hier über den Heiligen Geist und betont damit, dass Paulus und seine Begleiter von unheiligen Geistern umgeben waren, die sie zu unheiligen Handlungen veranlassen wollten. Die unheiligen Handlungen können die Folge sein von allerlei guten Absichten, die aber nicht vom Heiligen Geist sind. Das ist eine Warnung für uns, uns nicht durch Wunschdenken leiten zu lassen. Der Herr kann unser Leben auf verschiedene Weise leiten. Er kann leiten durch die Schrift, durch Umstände, durch Mitgeschwister, durch den Heiligen Geist oder durch nüchternes Überlegen.

Nachdem sie in Asien verhindert worden sind, das Wort zu reden, ziehen sie nach Norden und versuchen über Mysien und Bithynien zu reisen. Dieser Weg wird jedoch durch „den Geist Jesu“ verhindert. Der Geist Jesu ist natürlich kein anderer als der Heilige Geist. Dass Er hier der Geist Jesu genannt wird, weist uns auf das Leben des Herrn Jesus in seiner Erniedrigung auf der Erde hin, denn daran erinnert uns sein Name „Jesus“. Der Herr Jesus hat sich auf der Erde in allem und immer durch den Heiligen Geist leiten lassen. Der Geist und der Herr Jesus sind so eng miteinander verbunden, dass von dem Geist Jesu gesprochen werden kann. So abhängig, wie der Herr Jesus von seinem Vater war, so muss auch Paulus lernen, von Gott abhängig zu sein. Dies kann ihn niemand besser lehren als der Geist Jesu.

Wir wissen nicht, auf welche Weise der Geist den Weg nach Bithynien verhindert hat. Nachdem nun der Weg nach Bithynien versperrt ist, weichen sie nach Westen aus. Wir sehen, dass Paulus zwar für den Herrn auf Reisen gehen wollte, dass er jedoch keine vollständige Wegbeschreibung vom Herrn bekam. Er musste lernen, von Schritt zu Schritt abhängig zu sein. So kommen sie nach Troas.

In Troas bekommt Paulus in nächtlicher Stille eine neue Marschroute. Dazu gebraucht Gott einen Traum (Hiob 33,15). Den Mann, der Paulus in einem Gesicht erscheint, können wir als eine symbolische Erscheinung sehen, in der ganz Europa vor dem Geist des Paulus auftaucht. Der Mann ruft nicht, dass sie kommen sollen, um das Evangelium zu verkündigen, sondern ruft um Hilfe. Ein Teil der Welt ist in Not. Ein Evangelist ist ein Helfer in der Not. Er ist ein Helfer für Menschen, die unter der Last der Sünde gebeugt gehen, damit ihnen die Last von den Schultern genommen wird und sie durch den Glauben erleuchtet werden.

Das Gesicht gibt keine weiteren Einzelheiten über die Reise und das Ziel. Es ist ein allgemeiner Hinweis von Gottes Führung, über die Details müssen sie noch Klarheit bekommen. Die Dinge werden klarer, als sie darüber sprechen, was das Gesicht für sie bedeutet. Sie ziehen den Schluss, dass Gott sie gerufen hat, den Mazedoniern das Evangelium zu verkündigen.

Dieser Überlegung stimmt Lukas, der Schreiber der Apostelgeschichte zu. Er hat sich unauffällig der Reisegesellschaft angeschlossen. Bis jetzt hat Lukas immer über „sie“ geschrieben, ab Apg 16,10 spricht er von „wir“. Er gehört nun zu der Reisegesellschaft und wird Augenzeuge der Ereignisse. Diese Gruppe besteht nun aus vier Personen.

Verse 6-10

Komm herüber … und hilf uns


Da der Verkündigungsbereich des Evangeliums sich über die ganze Schöpfung erstreckt, ist Führung erforderlich, um zu wissen, welchen Weg man gehen soll. In Bezug auf seine erste Missionsreise kann Paulus auf einen eindeutigen Auftrag des Heiligen Geistes hinweisen (Apg 13,2). Er unternimmt seine zweite Missionsreise ohne einen derartigen Auftrag, wohl aber mit klaren Anweisungen.

Der Anlass für die zweite Missionsreise war das Verlangen, in den Gegenden, wo er auf seiner ersten Missionsreise war, nach dem Ergehen der Gläubigen zu sehen (Apg 15,36). Dazu war kein besonderer Auftrag des Geistes nötig, denn dieses Werk ist in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Befehl der Schrift, Sorge zu tragen für die Jungbekehrten, die Lämmer der Herde. Paulus ist auf das Wohlergehen der Gläubigen bedacht. Das veranlasste ihn zu handeln. Ein solches Handeln zeugt von geistlicher Reife. Es ist die normale Art und Weise, wie der Heilige Geist leitet, denn Er wohnt in den Gläubigen unter anderem deshalb, um sie immer leiten zu können (Röm 8,14).

Auf der zweiten Missionsreise zieht Paulus durch Phrygien und Galatien, wo er das Wort Gottes gepredigt hat und Gemeinden entstanden sind. Dann ziehen sie weiter nach Westen, nach Asien. Asien ist ein Teil Kleinasiens, dessen Hauptstadt Ephesus ist. Aber dort werden sie „durch den Heiligen Geist“ gehindert, das Wort zu reden. Später wird er dort mehrere Jahre wirken und das Evangelium ausführlich verkündigen. Ephesus wird dann seine Hauptwirkungsstätte sein. Jetzt war es noch nicht die Zeit Gottes.

Lukas spricht hier über den Heiligen Geist und betont damit, dass Paulus und seine Begleiter von unheiligen Geistern umgeben waren, die sie zu unheiligen Handlungen veranlassen wollten. Die unheiligen Handlungen können die Folge sein von allerlei guten Absichten, die aber nicht vom Heiligen Geist sind. Das ist eine Warnung für uns, uns nicht durch Wunschdenken leiten zu lassen. Der Herr kann unser Leben auf verschiedene Weise leiten. Er kann leiten durch die Schrift, durch Umstände, durch Mitgeschwister, durch den Heiligen Geist oder durch nüchternes Überlegen.

Nachdem sie in Asien verhindert worden sind, das Wort zu reden, ziehen sie nach Norden und versuchen über Mysien und Bithynien zu reisen. Dieser Weg wird jedoch durch „den Geist Jesu“ verhindert. Der Geist Jesu ist natürlich kein anderer als der Heilige Geist. Dass Er hier der Geist Jesu genannt wird, weist uns auf das Leben des Herrn Jesus in seiner Erniedrigung auf der Erde hin, denn daran erinnert uns sein Name „Jesus“. Der Herr Jesus hat sich auf der Erde in allem und immer durch den Heiligen Geist leiten lassen. Der Geist und der Herr Jesus sind so eng miteinander verbunden, dass von dem Geist Jesu gesprochen werden kann. So abhängig, wie der Herr Jesus von seinem Vater war, so muss auch Paulus lernen, von Gott abhängig zu sein. Dies kann ihn niemand besser lehren als der Geist Jesu.

Wir wissen nicht, auf welche Weise der Geist den Weg nach Bithynien verhindert hat. Nachdem nun der Weg nach Bithynien versperrt ist, weichen sie nach Westen aus. Wir sehen, dass Paulus zwar für den Herrn auf Reisen gehen wollte, dass er jedoch keine vollständige Wegbeschreibung vom Herrn bekam. Er musste lernen, von Schritt zu Schritt abhängig zu sein. So kommen sie nach Troas.

In Troas bekommt Paulus in nächtlicher Stille eine neue Marschroute. Dazu gebraucht Gott einen Traum (Hiob 33,15). Den Mann, der Paulus in einem Gesicht erscheint, können wir als eine symbolische Erscheinung sehen, in der ganz Europa vor dem Geist des Paulus auftaucht. Der Mann ruft nicht, dass sie kommen sollen, um das Evangelium zu verkündigen, sondern ruft um Hilfe. Ein Teil der Welt ist in Not. Ein Evangelist ist ein Helfer in der Not. Er ist ein Helfer für Menschen, die unter der Last der Sünde gebeugt gehen, damit ihnen die Last von den Schultern genommen wird und sie durch den Glauben erleuchtet werden.

Das Gesicht gibt keine weiteren Einzelheiten über die Reise und das Ziel. Es ist ein allgemeiner Hinweis von Gottes Führung, über die Details müssen sie noch Klarheit bekommen. Die Dinge werden klarer, als sie darüber sprechen, was das Gesicht für sie bedeutet. Sie ziehen den Schluss, dass Gott sie gerufen hat, den Mazedoniern das Evangelium zu verkündigen.

Dieser Überlegung stimmt Lukas, der Schreiber der Apostelgeschichte zu. Er hat sich unauffällig der Reisegesellschaft angeschlossen. Bis jetzt hat Lukas immer über „sie“ geschrieben, ab Apg 16,10 spricht er von „wir“. Er gehört nun zu der Reisegesellschaft und wird Augenzeuge der Ereignisse. Diese Gruppe besteht nun aus vier Personen.

Verse 11-15

Die Bekehrung Lydias


Von Troas in Asien aus reist die Gesellschaft zu dem in Asien etwas höher gelegenen Samothraze. Von dort setzen sie nach Mazedonien in Europa über, wo sie in Neapolis an Land gehen. Von Neapolis aus gehen sie zu Fuß in das 20 km entfernte Philippi, die vornehmste Stadt dieses Teiles Mazedoniens.

Bevor von der Weitergabe des Evangeliums die Rede ist, halten Paulus und seine Begleiter sich einige Tage in der Stadt auf. So können sie die Menschen der Stadt etwas kennenlernen. Es ist wichtig, zunächst Interesse an den Menschen zu zeigen, damit man ihnen anschließend das Evangelium bringen kann.

Philippi ist eine römische Kolonie, das heißt ein Gebiet, wo die Bürger dieselben Rechte hatten wie in den Städten Italiens. Man konnte in Philippi meinen, man sei in Rom. Es ging dort genauso zu wie in Rom. Die Menschen in Philippi lebten als Römer unter der Autorität Roms. Paulus wird in dem Brief, den er später an die Gläubigen in dieser Stadt schreibt, darauf hinweisen, dass Gläubige in der Welt auch auf dieselbe Weise leben. So wie die Einwohner von Philippi in einer fremden Umgebung als Römer leben, so leben Gläubige als Himmelsbürger nach den Normen des Himmels auf der Erde, umgeben von einer Welt, zu der sie nicht gehören (Phil 3,20).

Sie werden bei der Erkundung der Stadt auch erfahren haben, dass es dort keine Synagoge gab, wohl aber einen Gebetsort. Es scheint so, dass ein Gebetsort üblich war, wenn es keine Synagoge am Ort gab. In dieser echt römischen Stadt war es nicht selbstverständlich, dass dort eine Synagoge war. Für eine Synagoge waren nach der Überlieferung mindestens zehn Juden erforderlich, wobei man sich dabei auf das Gebet Abrahams für Sodom stützte, in dem es schließlich um zehn Gerechte ging (1Mo 18,32).

Paulus suchte den Gebetsort auf, um auch hier zunächst den Juden das Evangelium zu verkündigen. Als es Sabbat wurde, gingen sie an den Ort, von dem sie annahmen, dass dort Menschen zum Gebet zusammenkamen. Als sie dort angekommen sind, sehen sie, dass sich dort Frauen versammelt haben. Paulus und seine Begleiter setzen sich zu ihnen. In dieser Haltung der Ruhe sprechen sie zu den Frauen.

An der Reaktion der Frauen, insbesondere der Lydia, sehen wir, dass Gott schon ein Werk in Philippi angefangen hat. Zu seiner Zeit hat Er Paulus dorthin gebracht, um sein Werk an den Seelen zu vollenden. Dass dort auch eine Gemeinde entsteht, die von Liebe und Fürsorge gekennzeichnet ist, erwähnt Lukas hier allerdings nicht. Das sieht man später in dem Brief, den Paulus an sie schreibt.

Lydia ist wahrscheinlich eine Griechin, die sich zum Judentum bekehrt hat. Sie verehrt nicht mehr die vielen Götzen des Römischen Reiches, sondern den einen Gott der Juden. Sie kam ursprünglich aus Thyatira, das für die Färberei von Stoffen bekannt war. Lydia handelt mit solchen Stoffen in Philippi. Während Paulus redet (es war also mehr eine Art Unterhaltung als eine formale Predigt), hört Lydia zu. Dann öffnet der Herr ihr Herz, so dass sie auf das achtet, was Paulus redet. Sie nimmt das Wort Gottes zu Herzen und nimmt im Glauben an, was Gott sagt.

Hier sehen wir die zwei Seiten der Wahrheit, die wir in der ganzen Bibel finden. Einerseits sehen wir Lydia, die zuhört und Acht gibt, und andrerseits öffnet der Herr ihr Herz, so dass sie das annimmt, was gesagt wird. So geht es auch im Leben von uns Gläubigen. Wir gehen zur Zusammenkunft, um das Wort zu hören, und gleichzeitig bitten wir, dass das Wort sein Werk in uns tun möge.

Nach ihrer Bekehrung wird sie sofort getauft, was darauf hinweist, dass Paulus auch über die Taufe gesprochen haben wird. Nicht nur sie wird getauft, sondern auch ihr Haus, das sind alle, die dazugehören. Das Heil ist eine individuelle Sache. Niemand wird errettet, weil jemand anderes ein Gläubiger ist. Kinder werden nicht errettet, weil die Eltern Gläubige sind. Jeder Mensch muss persönlich an den Herrn Jesus glauben.

Dennoch ist es Gottes Absicht, nicht nur Einzelne zu erretten, sondern ganze Familien. Auch das finden wir in der Schrift. So sagte Gott bereits zu Noah, dass er eine Arche zur Rettung seines Hauses bereiten sollte (Heb 11,7). Gott gibt Eltern eine große Verantwortung, ihre Kinder in der Zucht und Ermahnung des Herrn aufzuziehen (Eph 6,4). Die andere Seite ist die Gnade Gottes, dass Er, wenn Eltern das tun, seine Verheißung daran knüpft, dass Er die Kinder rettet.. Dazu müssen die Kinder sich selbst bekehren und zum Glauben kommen. Wo ein gläubiges Familienoberhaupt ist, kommt die ganze Familie in die Atmosphäre des Wortes Gottes.

Als Lydia und ihr Haus getauft sind, bittet sie Paulus, einige Zeit in ihrem Haus zu bleiben. Sie beruft sich dabei auf ihre Treue zum Herrn. All das zeigt, dass sie Gott verehrte. Ihre Taufe beweist, dass sie gehorsam sein will. Ihre Gastfreundschaft beweist, dass sie neues Leben hat und die neuen Beziehungen, die es nun unter Kindern Gottes gibt, erleben möchte. Sie wollte sicher gern mehr über den Herrn Jesus und sein Werk hören.

Verse 11-15

Die Bekehrung Lydias


Von Troas in Asien aus reist die Gesellschaft zu dem in Asien etwas höher gelegenen Samothraze. Von dort setzen sie nach Mazedonien in Europa über, wo sie in Neapolis an Land gehen. Von Neapolis aus gehen sie zu Fuß in das 20 km entfernte Philippi, die vornehmste Stadt dieses Teiles Mazedoniens.

Bevor von der Weitergabe des Evangeliums die Rede ist, halten Paulus und seine Begleiter sich einige Tage in der Stadt auf. So können sie die Menschen der Stadt etwas kennenlernen. Es ist wichtig, zunächst Interesse an den Menschen zu zeigen, damit man ihnen anschließend das Evangelium bringen kann.

Philippi ist eine römische Kolonie, das heißt ein Gebiet, wo die Bürger dieselben Rechte hatten wie in den Städten Italiens. Man konnte in Philippi meinen, man sei in Rom. Es ging dort genauso zu wie in Rom. Die Menschen in Philippi lebten als Römer unter der Autorität Roms. Paulus wird in dem Brief, den er später an die Gläubigen in dieser Stadt schreibt, darauf hinweisen, dass Gläubige in der Welt auch auf dieselbe Weise leben. So wie die Einwohner von Philippi in einer fremden Umgebung als Römer leben, so leben Gläubige als Himmelsbürger nach den Normen des Himmels auf der Erde, umgeben von einer Welt, zu der sie nicht gehören (Phil 3,20).

Sie werden bei der Erkundung der Stadt auch erfahren haben, dass es dort keine Synagoge gab, wohl aber einen Gebetsort. Es scheint so, dass ein Gebetsort üblich war, wenn es keine Synagoge am Ort gab. In dieser echt römischen Stadt war es nicht selbstverständlich, dass dort eine Synagoge war. Für eine Synagoge waren nach der Überlieferung mindestens zehn Juden erforderlich, wobei man sich dabei auf das Gebet Abrahams für Sodom stützte, in dem es schließlich um zehn Gerechte ging (1Mo 18,32).

Paulus suchte den Gebetsort auf, um auch hier zunächst den Juden das Evangelium zu verkündigen. Als es Sabbat wurde, gingen sie an den Ort, von dem sie annahmen, dass dort Menschen zum Gebet zusammenkamen. Als sie dort angekommen sind, sehen sie, dass sich dort Frauen versammelt haben. Paulus und seine Begleiter setzen sich zu ihnen. In dieser Haltung der Ruhe sprechen sie zu den Frauen.

An der Reaktion der Frauen, insbesondere der Lydia, sehen wir, dass Gott schon ein Werk in Philippi angefangen hat. Zu seiner Zeit hat Er Paulus dorthin gebracht, um sein Werk an den Seelen zu vollenden. Dass dort auch eine Gemeinde entsteht, die von Liebe und Fürsorge gekennzeichnet ist, erwähnt Lukas hier allerdings nicht. Das sieht man später in dem Brief, den Paulus an sie schreibt.

Lydia ist wahrscheinlich eine Griechin, die sich zum Judentum bekehrt hat. Sie verehrt nicht mehr die vielen Götzen des Römischen Reiches, sondern den einen Gott der Juden. Sie kam ursprünglich aus Thyatira, das für die Färberei von Stoffen bekannt war. Lydia handelt mit solchen Stoffen in Philippi. Während Paulus redet (es war also mehr eine Art Unterhaltung als eine formale Predigt), hört Lydia zu. Dann öffnet der Herr ihr Herz, so dass sie auf das achtet, was Paulus redet. Sie nimmt das Wort Gottes zu Herzen und nimmt im Glauben an, was Gott sagt.

Hier sehen wir die zwei Seiten der Wahrheit, die wir in der ganzen Bibel finden. Einerseits sehen wir Lydia, die zuhört und Acht gibt, und andrerseits öffnet der Herr ihr Herz, so dass sie das annimmt, was gesagt wird. So geht es auch im Leben von uns Gläubigen. Wir gehen zur Zusammenkunft, um das Wort zu hören, und gleichzeitig bitten wir, dass das Wort sein Werk in uns tun möge.

Nach ihrer Bekehrung wird sie sofort getauft, was darauf hinweist, dass Paulus auch über die Taufe gesprochen haben wird. Nicht nur sie wird getauft, sondern auch ihr Haus, das sind alle, die dazugehören. Das Heil ist eine individuelle Sache. Niemand wird errettet, weil jemand anderes ein Gläubiger ist. Kinder werden nicht errettet, weil die Eltern Gläubige sind. Jeder Mensch muss persönlich an den Herrn Jesus glauben.

Dennoch ist es Gottes Absicht, nicht nur Einzelne zu erretten, sondern ganze Familien. Auch das finden wir in der Schrift. So sagte Gott bereits zu Noah, dass er eine Arche zur Rettung seines Hauses bereiten sollte (Heb 11,7). Gott gibt Eltern eine große Verantwortung, ihre Kinder in der Zucht und Ermahnung des Herrn aufzuziehen (Eph 6,4). Die andere Seite ist die Gnade Gottes, dass Er, wenn Eltern das tun, seine Verheißung daran knüpft, dass Er die Kinder rettet.. Dazu müssen die Kinder sich selbst bekehren und zum Glauben kommen. Wo ein gläubiges Familienoberhaupt ist, kommt die ganze Familie in die Atmosphäre des Wortes Gottes.

Als Lydia und ihr Haus getauft sind, bittet sie Paulus, einige Zeit in ihrem Haus zu bleiben. Sie beruft sich dabei auf ihre Treue zum Herrn. All das zeigt, dass sie Gott verehrte. Ihre Taufe beweist, dass sie gehorsam sein will. Ihre Gastfreundschaft beweist, dass sie neues Leben hat und die neuen Beziehungen, die es nun unter Kindern Gottes gibt, erleben möchte. Sie wollte sicher gern mehr über den Herrn Jesus und sein Werk hören.

Verse 16-18

Austreibung eines wahrsagenden Geistes


Auf dem Weg zur Gebetsstätte begegnen Paulus und seine Begleiter einer Magd, die einen Python-Geist hatte, durch den sie Wahrsagerei betrieb. Das Mädchen ist wirklich besessen, wirklich in der Macht eines bösen Geistes, wodurch sie ihre Identität verloren hat. Sie ist ein Werkzeug Satans, der sie auf unbarmherzige Weise ausbeutet. Die Herren des Mädchens verdienen gut an ihr. Es gab Menschen genug, die sie gegen Bezahlung um Rat fragten.

Als sie den Weg des Paulus kreuzt, offenbart sich der Wahrsagegeist lautstark. Er preist „diese Menschen“ als „Knechte Gottes des Höchsten“, die den Weg des Heils verkündigen. Hier sehen wir die verführerische Taktik Satans. Hier in Europa greift er das Evangelium nicht öffentlich an, sondern versucht, sich mittels irreführender Unterstützung in das Werk des Evangeliums einzumischen.

Im Griechischen sieht man, dass das Mädchen nicht über den Weg spricht, sondern über einen Weg. Sie sagt auch, „die euch“ einen Weg verkündigen, nicht „die uns“ einen Weg verkündigen. Sie macht keine Werbung für das Evangelium, sondern spricht vom Evangelium als einem Weg zur Errettung von vielen. Das ist typisch dämonisch, dem Evangelium die Exklusivität abzuerkennen. In Weltreligionen wie beispielsweise dem Buddhismus oder dem Islam ist Raum für Jesus, doch nur neben anderen Götzen.

Auch spricht sie über Paulus und seine Mitarbeiter als Knechte des höchsten Gottes. Das bedeutet im griechischen Kontext jedoch, dass sie von ihnen als von Knechten des Zeus spricht. Sie spricht von einem Weg der Errettung, nicht über die Rettung von Sünden, sondern die Rettung aus gewissen misslichen Umständen des Lebens, die sie als Wahrsagerin ebenfalls verkündigte. Sie stellte einen Weg vor, der zum Wohl der Menschen führen würde, doch in Wahrheit im ewigen Verderben endet.

Paulus ist nicht sofort gegen das Mädchen vorgegangen. Er hat ihr Geschrei viele Tage ertragen. Doch dann kommt der Augenblick, dass er es nicht länger ertragen kann. Das bedeutet nicht, dass er in Verlegenheit geriet, sondern dass ein weiteres Dulden das Evangelium kraftlos gemacht hätte. Das Geschrei des Mädchens richtete die Aufmerksamkeit der Menschen auf sie und nicht auf das Evangelium. In einem bestimmten Augenblick wendet Paulus sich um und befiehlt dem Geist, im Namen Jesu Christi von ihr auszufahren. Paulus treibt den Geist nicht aus eigener Kraft aus, sondern in der Autorität des Namens des Herrn Jesus. Dieser Name ist über jede Macht und Kraft erhaben (Apg 3,6; 16; Apg 4,10). Der Geist gehorcht sofort.

Leider ist die Verkündigung des Evangeliums heutzutage häufig ein Predigen, das die Zustimmung der Welt hat, da der Evangelist es zulässt, dass die Welt sich mit seiner Verkündigung vereinigt. Die Rechtfertigung lautet, es gehe schließlich darum, dass das Evangelium Eingang findet. Doch das ist nicht die Weise, wie Paulus vorging. Er lehnt die Vermischung ab, und das kommt ihm teuer zu stehen, wie sich im Folgenden zeigt.

Verse 16-18

Austreibung eines wahrsagenden Geistes


Auf dem Weg zur Gebetsstätte begegnen Paulus und seine Begleiter einer Magd, die einen Python-Geist hatte, durch den sie Wahrsagerei betrieb. Das Mädchen ist wirklich besessen, wirklich in der Macht eines bösen Geistes, wodurch sie ihre Identität verloren hat. Sie ist ein Werkzeug Satans, der sie auf unbarmherzige Weise ausbeutet. Die Herren des Mädchens verdienen gut an ihr. Es gab Menschen genug, die sie gegen Bezahlung um Rat fragten.

Als sie den Weg des Paulus kreuzt, offenbart sich der Wahrsagegeist lautstark. Er preist „diese Menschen“ als „Knechte Gottes des Höchsten“, die den Weg des Heils verkündigen. Hier sehen wir die verführerische Taktik Satans. Hier in Europa greift er das Evangelium nicht öffentlich an, sondern versucht, sich mittels irreführender Unterstützung in das Werk des Evangeliums einzumischen.

Im Griechischen sieht man, dass das Mädchen nicht über den Weg spricht, sondern über einen Weg. Sie sagt auch, „die euch“ einen Weg verkündigen, nicht „die uns“ einen Weg verkündigen. Sie macht keine Werbung für das Evangelium, sondern spricht vom Evangelium als einem Weg zur Errettung von vielen. Das ist typisch dämonisch, dem Evangelium die Exklusivität abzuerkennen. In Weltreligionen wie beispielsweise dem Buddhismus oder dem Islam ist Raum für Jesus, doch nur neben anderen Götzen.

Auch spricht sie über Paulus und seine Mitarbeiter als Knechte des höchsten Gottes. Das bedeutet im griechischen Kontext jedoch, dass sie von ihnen als von Knechten des Zeus spricht. Sie spricht von einem Weg der Errettung, nicht über die Rettung von Sünden, sondern die Rettung aus gewissen misslichen Umständen des Lebens, die sie als Wahrsagerin ebenfalls verkündigte. Sie stellte einen Weg vor, der zum Wohl der Menschen führen würde, doch in Wahrheit im ewigen Verderben endet.

Paulus ist nicht sofort gegen das Mädchen vorgegangen. Er hat ihr Geschrei viele Tage ertragen. Doch dann kommt der Augenblick, dass er es nicht länger ertragen kann. Das bedeutet nicht, dass er in Verlegenheit geriet, sondern dass ein weiteres Dulden das Evangelium kraftlos gemacht hätte. Das Geschrei des Mädchens richtete die Aufmerksamkeit der Menschen auf sie und nicht auf das Evangelium. In einem bestimmten Augenblick wendet Paulus sich um und befiehlt dem Geist, im Namen Jesu Christi von ihr auszufahren. Paulus treibt den Geist nicht aus eigener Kraft aus, sondern in der Autorität des Namens des Herrn Jesus. Dieser Name ist über jede Macht und Kraft erhaben (Apg 3,6; 16; Apg 4,10). Der Geist gehorcht sofort.

Leider ist die Verkündigung des Evangeliums heutzutage häufig ein Predigen, das die Zustimmung der Welt hat, da der Evangelist es zulässt, dass die Welt sich mit seiner Verkündigung vereinigt. Die Rechtfertigung lautet, es gehe schließlich darum, dass das Evangelium Eingang findet. Doch das ist nicht die Weise, wie Paulus vorging. Er lehnt die Vermischung ab, und das kommt ihm teuer zu stehen, wie sich im Folgenden zeigt.

Verse 19-24

Ins Gefängnis geworfen


Wenn Satan sein Ziel nicht mit Schmeichelei erreichen kann, verwandelt er sich in einen brüllenden Löwen (1Pet 5,8). Seine Instrumente sind die Herren des Mädchens. Ihre Einnahmequelle ist durch diese Menschen versiegt. Daher sind sie am allerwenigsten dankbar für die Befreiung des Mädchens, sondern besonders böse, da sie ihren Gewinn dahinschmelzen sehen. Sie schleppen Paulus und Silas direkt vor die Obrigkeit, die durch zwei Vorsteher repräsentiert wird. Die Vorsteher waren römische Beamte, eine Art Bürgermeister.

Die Herren des Mädchens, das durch Paulus befreit wurde, beschuldigen Paulus und Silas, einen Aufruhr angezettelt zu haben. Das ist eine schwere Anklage, denn alles, was die Einheit und die Ruhe des Römischen Reiches bedroht, wird hart bestraft. In ihrer Durchtriebenheit machen diese Menschen das, was Paulus und Silas getan haben, zu einem politischen Thema. Sie wissen, dass sie damit die Chance haben, dass sie verurteilt werden. Auch spielen sie auf den Hass gegenüber den Juden an, indem sie sprechen über „diese Menschen, die Juden sind“.

Weiterhin beschuldigen sie Paulus und Silas, dass sie Gebräuche verkündigen, die gegen die römischen Gebräuche sind. (Lukas und Timotheus waren in ihren Augen weniger wichtig, so dass sie sie laufen ließen.) Gebräuche haben mit Kultur zu tun. Sie beschuldigen sie, dass sie ihre Kultur mit dem Evangelium zerstören würden. Die Kultur hat Gott in den Nationalcharakter hineingelegt. Sie ist bei jedem Volk unterschiedlich, kann jedoch in der Hand Satans zu einem Mittel werden, dem Evangelium zu widerstehen. Nachdem die Beschuldigungen ausgesprochen sind, stellt sich auch die Volksmenge, die immer auf eine Abwechslung aus ist, gegen Paulus und Silas.

Die Vorsteher halten eine genauere Untersuchung für unnötig. Ohne weiteren Prozess werden den beiden Dienern Gottes von den Hauptleuten die Kleider vom Leib gerissen. Dann befehlen sie, dass sie gegeißelt werden. Die Männer, die die Geißelung durchführen, nehmen ihre Aufgabe nicht auf die leichte Schulter und verabreichen den beiden Predigern „viele Schläge“.

Gott lässt zu, dass seine Diener geschlagen werden, und es ist ihnen eine Ehre, sich nicht zu widersetzen. Dadurch wird ein noch herrlicheres Zeugnis von seinem Wort und seinen Knechten gegeben. Was den Leib betrifft, so ist die Welt stärker als die Christen, wenn Gott es zulässt; doch in der Seele ist der Christ über den Umständen, sofern er sich der Gegenwart Gottes bewusst ist. Seine Anwesenheit ist größer als alle Umstände und kann alles andere überwinden (1Joh 5,4). Man kann sich dann in dem Leiden freuen (Apg 5,41, Röm 5,5).

Nach der Geißelung werden sie ins Gefängnis geworfen. Der Kerkermeister bekommt den Befehl, sie sorgfältig zu verwahren. Dieser überlässt nichts dem Zufall. Er wirft sie ins innerste Gefängnis, tiefer geht es nicht. Und als wäre das noch nicht sicher genug, schließt er ihre Füße sorgfältig in den Stock ein. Ein Entkommen ist unmöglich. Es scheint so, als wären sie völlig ausgeschaltet und habe der Feind gewonnen. Wie entmutigend konnte es sein, wenn sie daran dachten, dass das ihr Empfang in Europa war, obwohl sie doch klar die Leitung des Herrn Jesus erkannt hatten, hierher zu kommen.

Verse 19-24

Ins Gefängnis geworfen


Wenn Satan sein Ziel nicht mit Schmeichelei erreichen kann, verwandelt er sich in einen brüllenden Löwen (1Pet 5,8). Seine Instrumente sind die Herren des Mädchens. Ihre Einnahmequelle ist durch diese Menschen versiegt. Daher sind sie am allerwenigsten dankbar für die Befreiung des Mädchens, sondern besonders böse, da sie ihren Gewinn dahinschmelzen sehen. Sie schleppen Paulus und Silas direkt vor die Obrigkeit, die durch zwei Vorsteher repräsentiert wird. Die Vorsteher waren römische Beamte, eine Art Bürgermeister.

Die Herren des Mädchens, das durch Paulus befreit wurde, beschuldigen Paulus und Silas, einen Aufruhr angezettelt zu haben. Das ist eine schwere Anklage, denn alles, was die Einheit und die Ruhe des Römischen Reiches bedroht, wird hart bestraft. In ihrer Durchtriebenheit machen diese Menschen das, was Paulus und Silas getan haben, zu einem politischen Thema. Sie wissen, dass sie damit die Chance haben, dass sie verurteilt werden. Auch spielen sie auf den Hass gegenüber den Juden an, indem sie sprechen über „diese Menschen, die Juden sind“.

Weiterhin beschuldigen sie Paulus und Silas, dass sie Gebräuche verkündigen, die gegen die römischen Gebräuche sind. (Lukas und Timotheus waren in ihren Augen weniger wichtig, so dass sie sie laufen ließen.) Gebräuche haben mit Kultur zu tun. Sie beschuldigen sie, dass sie ihre Kultur mit dem Evangelium zerstören würden. Die Kultur hat Gott in den Nationalcharakter hineingelegt. Sie ist bei jedem Volk unterschiedlich, kann jedoch in der Hand Satans zu einem Mittel werden, dem Evangelium zu widerstehen. Nachdem die Beschuldigungen ausgesprochen sind, stellt sich auch die Volksmenge, die immer auf eine Abwechslung aus ist, gegen Paulus und Silas.

Die Vorsteher halten eine genauere Untersuchung für unnötig. Ohne weiteren Prozess werden den beiden Dienern Gottes von den Hauptleuten die Kleider vom Leib gerissen. Dann befehlen sie, dass sie gegeißelt werden. Die Männer, die die Geißelung durchführen, nehmen ihre Aufgabe nicht auf die leichte Schulter und verabreichen den beiden Predigern „viele Schläge“.

Gott lässt zu, dass seine Diener geschlagen werden, und es ist ihnen eine Ehre, sich nicht zu widersetzen. Dadurch wird ein noch herrlicheres Zeugnis von seinem Wort und seinen Knechten gegeben. Was den Leib betrifft, so ist die Welt stärker als die Christen, wenn Gott es zulässt; doch in der Seele ist der Christ über den Umständen, sofern er sich der Gegenwart Gottes bewusst ist. Seine Anwesenheit ist größer als alle Umstände und kann alles andere überwinden (1Joh 5,4). Man kann sich dann in dem Leiden freuen (Apg 5,41, Röm 5,5).

Nach der Geißelung werden sie ins Gefängnis geworfen. Der Kerkermeister bekommt den Befehl, sie sorgfältig zu verwahren. Dieser überlässt nichts dem Zufall. Er wirft sie ins innerste Gefängnis, tiefer geht es nicht. Und als wäre das noch nicht sicher genug, schließt er ihre Füße sorgfältig in den Stock ein. Ein Entkommen ist unmöglich. Es scheint so, als wären sie völlig ausgeschaltet und habe der Feind gewonnen. Wie entmutigend konnte es sein, wenn sie daran dachten, dass das ihr Empfang in Europa war, obwohl sie doch klar die Leitung des Herrn Jesus erkannt hatten, hierher zu kommen.

Verse 25-26

Beten und Singen im Gefängnis


Doch siehe, und vor allem: Höre einmal, wie die Evangelisten auf alle erlittenen Peinigungen und Demütigungen reagieren. Statt mutlos zu werden oder Klagelieder anzustimmen oder Gott um Rache anzuflehen wegen der erlittenen Schmach, beten und singen sie. Beten und Singen sind mächtige Waffen, mit denen große Siege über den Feind errungen werden (2Chr 20,21-30; Apg 4,23-31). Sie suchen ihre Stärke in Gott und preisen Ihn für das, was Er ist. Sie tun das nicht leise, sondern für alle Gefangenen hörbar.

Die Gefangenen schreien sie nicht an, ihren Mund zu halten, sondern hören ihnen zu. So etwas haben sie noch nie erlebt und gehört. Je schwieriger unsere Umstände sind, desto beeindruckender wird unsere Freude für die sein, die uns beobachten.

Während Paulus und Silas beten und singen und die Gefangenen ihnen zuhören, greift Gott plötzlich ein. Er antwortet auf das Singen und Beten seiner Diener mit einem plötzlichen, großen Erdbeben. Es ist ein ganz besonderes Erdbeben. Es beschränkt sich auf ein Gebäude. Der Boden reißt nicht auf, auch bleiben alle Mauern stehen. Nur die Türen öffnen sich und die Fesseln aller Gefangenen lösen sich! Ein zusätzliches und möglicherweise noch größeres Wunder ist, dass niemand die Gelegenheit ausnutzt, um zu fliehen. Sie sind alle wie „am Boden festgenagelt“. Derartige besondere Erdbeben sind im Leben eines Menschen nötig, damit er die Notwendigkeit des Heils erkennt.

Verse 25-26

Beten und Singen im Gefängnis


Doch siehe, und vor allem: Höre einmal, wie die Evangelisten auf alle erlittenen Peinigungen und Demütigungen reagieren. Statt mutlos zu werden oder Klagelieder anzustimmen oder Gott um Rache anzuflehen wegen der erlittenen Schmach, beten und singen sie. Beten und Singen sind mächtige Waffen, mit denen große Siege über den Feind errungen werden (2Chr 20,21-30; Apg 4,23-31). Sie suchen ihre Stärke in Gott und preisen Ihn für das, was Er ist. Sie tun das nicht leise, sondern für alle Gefangenen hörbar.

Die Gefangenen schreien sie nicht an, ihren Mund zu halten, sondern hören ihnen zu. So etwas haben sie noch nie erlebt und gehört. Je schwieriger unsere Umstände sind, desto beeindruckender wird unsere Freude für die sein, die uns beobachten.

Während Paulus und Silas beten und singen und die Gefangenen ihnen zuhören, greift Gott plötzlich ein. Er antwortet auf das Singen und Beten seiner Diener mit einem plötzlichen, großen Erdbeben. Es ist ein ganz besonderes Erdbeben. Es beschränkt sich auf ein Gebäude. Der Boden reißt nicht auf, auch bleiben alle Mauern stehen. Nur die Türen öffnen sich und die Fesseln aller Gefangenen lösen sich! Ein zusätzliches und möglicherweise noch größeres Wunder ist, dass niemand die Gelegenheit ausnutzt, um zu fliehen. Sie sind alle wie „am Boden festgenagelt“. Derartige besondere Erdbeben sind im Leben eines Menschen nötig, damit er die Notwendigkeit des Heils erkennt.

Verse 27-34

Die Bekehrung des Kerkermeisters


Durch das Erdbeben ist auch der Kerkermeister aufgewacht. Als er erkennt, dass die Türen offenstehen, kann er nichts anderes schlussfolgern, als dass alle Gefangenen geflohen sind. Es war seine Aufgabe, sie zu bewachen, und er empfindet, dass er versagt hat. Er will Hand an sich selbst legen. Aber Gott verhindert das und lässt ihm das Heil verkündigen. In dem Augenblick, als der Mann sich selbst töten will, ertönt die Stimme des Paulus durch die Dunkelheit.

Paulus kann nicht gesehen haben, dass der Mann Selbstmord begehen wollte. Es war stockdunkel und er war im innersten Gefängnis. Gott hat ihm die Situation klar gemacht. Er ruft daher: „Wir sind alle hier“. Der Gott, der die Fesseln löste, verhindert auch, dass nur ein Gefangener entkam. Niemand kann Ihm widerstehen und entkommen. So werden alle Sünder in der Hölle bis in alle Ewigkeit von der Macht Gottes festgehalten.

Die Worte des Paulus halten den Mann davon ab, Hand an sich selbst zu legen. Das heißt also, dass er Paulus glaubt. Er will zu Paulus hingehen, doch dazu braucht er Licht. Das bekommt er. Dann springt er hinein und fällt zitternd vor Paulus und Silas nieder. Wir lesen nicht, dass es das Erdbeben war, das den Kerkermeister erzittern ließ, sondern die Stimme des Paulus, die aus dem Stockdunkeln zu ihm drang. Er muss das als die Stimme Gottes erkannt haben, des Gottes, für den die Finsternis hell ist wie der Tag (Ps 139,12).

Die Gnade wirkt für den überzeugten Sünder niederschmetternd. Zugleich bewirkt die Gnade auch die Frage nach der Errettung. Mit dieser Frage richtet sich der Kerkermeister an Paulus und Silas. Er nennt sie nun „ihr Herren“ und erkennt sie damit als über ihm stehend an. Er fragt nach dem Weg der Errettung, weil er möglicherweise schon früher davon gehört hat. Damals hat er vielleicht darüber gelacht, doch nun fragt er in seiner Not danach. So wirkt Gott immer bei der Bekehrung von Sündern.

Der Kerkermeister fragt: „Was muss ich tun, um errettet zu werden?“ Er denkt also, dass man etwas für seine Errettung tun muss. Doch um errettet zu werden, braucht niemand etwas zu tun, nein, es ist sogar unmöglich, selbst etwas dazu beizutragen. Daher bekommt er auch keine Anweisung, bestimmte Werke zu tun. Paulus stellt ihm den einzigen Weg vor, wie jemand errettet werden kann, und das ist der Glaube an den Herrn Jesus.

Entscheidend ist, dass er sein Vertrauen auf den Herrn Jesus setzt. Er muss seinen Anker zum Herrn Jesus auswerfen. Das ist keine Leistung, sondern Notwendigkeit. Glaube ist ebenso wenig eine Leistung, wie wenn jemand in Todesnot den Rettungsring ergreift, der ihm zugeworfen wird.

Paulus redet nicht nur über die Errettung des Kerkermeisters, sondern auch über die Errettung seines Hauses. Errettung bedeutet, dass es zu einer radikalen Trennung mit der Welt kommt. Wir haben schon bei Lydia gesehen, dass es die normale Ordnung ist, dass dort, wo ein Familienoberhaupt zum Glauben kommt, Gott die Errettung auch auf die Hausgenossen ausdehnt (Apg 16,15). Das Haus, in dem das Licht des Evangeliums angezündet ist, befindet sich nicht mehr im Bereich der Welt, sondern in einem Bereich, wo der Heilige Geist wirkt und das Wort durch Ihn geredet wird. Die Ordnung in diesem Haus ist seine Ordnung.

Nachdem Paulus und Silas darüber gesprochen haben, dass man nur durch den Glauben an den Herrn Jesus errettet werden kann, reden sie nun „das Wort des Herrn“ zu ihm und zu allen, die bei ihm in seinem Haus sind. Wer zum Glauben gekommen ist, hat sein Leben unter die Autorität des Herrn gestellt. Der Herr macht durch sein Wort („das Wort des Herrn“) klar, wie man Ihm dienen kann. Paulus und Silas belehren sie darüber.

Der Kerkermeister zeigt, dass er bekehrt ist, indem er Paulus und Silas in dieser Nachtstunde zu sich nimmt. Aus dem Schlafen wird nichts, dazu gibt es kein Bedürfnis mehr. Hier ist ein Mann, der innerlich eine große Veränderung erfahren hat und das auch äußerlich beweist. Er nimmt seine früheren Gefangenen, deren Bruder er jetzt geworden ist, in sein Haus auf und versorgt sie, indem er ihnen die Striemen abwäscht. Direkt danach wird er getauft, zusammen mit all den Seinen. Nun scheint in Philippi in einem weiteren Haus ein Licht, nachdem es bereits im Haus der Lydia angezündet worden war. Der Kerkermeister erfreut sich im Glauben. Zuvor war ihm die Traurigkeit seines Elends bewusst geworden und er hat das Evangelium zu seiner Rettung gehört und angenommen.

Lydia war bereits eine gottesfürchtige Frau (Apg 16,14), die aber doch noch errettet werden musste, so wie wir es bei Kornelius gesehen haben (Apg 10,1; 2; Apg 11,14). Der Kerkermeister war ein gottloser Mann. Auch er brauchte Errettung. Sowohl gute als auch schlechte Menschen haben die Errettung nötig.

Verse 27-34

Die Bekehrung des Kerkermeisters


Durch das Erdbeben ist auch der Kerkermeister aufgewacht. Als er erkennt, dass die Türen offenstehen, kann er nichts anderes schlussfolgern, als dass alle Gefangenen geflohen sind. Es war seine Aufgabe, sie zu bewachen, und er empfindet, dass er versagt hat. Er will Hand an sich selbst legen. Aber Gott verhindert das und lässt ihm das Heil verkündigen. In dem Augenblick, als der Mann sich selbst töten will, ertönt die Stimme des Paulus durch die Dunkelheit.

Paulus kann nicht gesehen haben, dass der Mann Selbstmord begehen wollte. Es war stockdunkel und er war im innersten Gefängnis. Gott hat ihm die Situation klar gemacht. Er ruft daher: „Wir sind alle hier“. Der Gott, der die Fesseln löste, verhindert auch, dass nur ein Gefangener entkam. Niemand kann Ihm widerstehen und entkommen. So werden alle Sünder in der Hölle bis in alle Ewigkeit von der Macht Gottes festgehalten.

Die Worte des Paulus halten den Mann davon ab, Hand an sich selbst zu legen. Das heißt also, dass er Paulus glaubt. Er will zu Paulus hingehen, doch dazu braucht er Licht. Das bekommt er. Dann springt er hinein und fällt zitternd vor Paulus und Silas nieder. Wir lesen nicht, dass es das Erdbeben war, das den Kerkermeister erzittern ließ, sondern die Stimme des Paulus, die aus dem Stockdunkeln zu ihm drang. Er muss das als die Stimme Gottes erkannt haben, des Gottes, für den die Finsternis hell ist wie der Tag (Ps 139,12).

Die Gnade wirkt für den überzeugten Sünder niederschmetternd. Zugleich bewirkt die Gnade auch die Frage nach der Errettung. Mit dieser Frage richtet sich der Kerkermeister an Paulus und Silas. Er nennt sie nun „ihr Herren“ und erkennt sie damit als über ihm stehend an. Er fragt nach dem Weg der Errettung, weil er möglicherweise schon früher davon gehört hat. Damals hat er vielleicht darüber gelacht, doch nun fragt er in seiner Not danach. So wirkt Gott immer bei der Bekehrung von Sündern.

Der Kerkermeister fragt: „Was muss ich tun, um errettet zu werden?“ Er denkt also, dass man etwas für seine Errettung tun muss. Doch um errettet zu werden, braucht niemand etwas zu tun, nein, es ist sogar unmöglich, selbst etwas dazu beizutragen. Daher bekommt er auch keine Anweisung, bestimmte Werke zu tun. Paulus stellt ihm den einzigen Weg vor, wie jemand errettet werden kann, und das ist der Glaube an den Herrn Jesus.

Entscheidend ist, dass er sein Vertrauen auf den Herrn Jesus setzt. Er muss seinen Anker zum Herrn Jesus auswerfen. Das ist keine Leistung, sondern Notwendigkeit. Glaube ist ebenso wenig eine Leistung, wie wenn jemand in Todesnot den Rettungsring ergreift, der ihm zugeworfen wird.

Paulus redet nicht nur über die Errettung des Kerkermeisters, sondern auch über die Errettung seines Hauses. Errettung bedeutet, dass es zu einer radikalen Trennung mit der Welt kommt. Wir haben schon bei Lydia gesehen, dass es die normale Ordnung ist, dass dort, wo ein Familienoberhaupt zum Glauben kommt, Gott die Errettung auch auf die Hausgenossen ausdehnt (Apg 16,15). Das Haus, in dem das Licht des Evangeliums angezündet ist, befindet sich nicht mehr im Bereich der Welt, sondern in einem Bereich, wo der Heilige Geist wirkt und das Wort durch Ihn geredet wird. Die Ordnung in diesem Haus ist seine Ordnung.

Nachdem Paulus und Silas darüber gesprochen haben, dass man nur durch den Glauben an den Herrn Jesus errettet werden kann, reden sie nun „das Wort des Herrn“ zu ihm und zu allen, die bei ihm in seinem Haus sind. Wer zum Glauben gekommen ist, hat sein Leben unter die Autorität des Herrn gestellt. Der Herr macht durch sein Wort („das Wort des Herrn“) klar, wie man Ihm dienen kann. Paulus und Silas belehren sie darüber.

Der Kerkermeister zeigt, dass er bekehrt ist, indem er Paulus und Silas in dieser Nachtstunde zu sich nimmt. Aus dem Schlafen wird nichts, dazu gibt es kein Bedürfnis mehr. Hier ist ein Mann, der innerlich eine große Veränderung erfahren hat und das auch äußerlich beweist. Er nimmt seine früheren Gefangenen, deren Bruder er jetzt geworden ist, in sein Haus auf und versorgt sie, indem er ihnen die Striemen abwäscht. Direkt danach wird er getauft, zusammen mit all den Seinen. Nun scheint in Philippi in einem weiteren Haus ein Licht, nachdem es bereits im Haus der Lydia angezündet worden war. Der Kerkermeister erfreut sich im Glauben. Zuvor war ihm die Traurigkeit seines Elends bewusst geworden und er hat das Evangelium zu seiner Rettung gehört und angenommen.

Lydia war bereits eine gottesfürchtige Frau (Apg 16,14), die aber doch noch errettet werden musste, so wie wir es bei Kornelius gesehen haben (Apg 10,1; 2; Apg 11,14). Der Kerkermeister war ein gottloser Mann. Auch er brauchte Errettung. Sowohl gute als auch schlechte Menschen haben die Errettung nötig.

Verse 35-40

Freilassung des Paulus und Silas


Es scheint so, dass die Hauptleute von alledem nichts erfahren haben, was in der Nacht geschehen ist. Sie wollen, dass Paulus und Silas freigelassen werden. Eine Geißelung und eine Nacht im Gefängnis sind in ihren Augen ausreichend, um diesen Menschen eine Lektion zu erteilen. Der Kerkermeister überbringt Paulus die Nachricht. Falls er darüber nachgedacht hat, was er weiter mit Paulus und Silas machen sollte, so war die Nachricht, dass er die Gefangenen freilassen könne, eine große Erleichterung für ihn. Er kann ihnen sagen, dass sie frei sind und in Frieden ziehen können.

Paulus ist jedoch mit dem Vorschlag des Kerkermeisters nicht einverstanden. Er durchschaut, was es bedeutet, wenn sie so die Stadt verlassen. Wenn sie stillschweigend entlassen würden, würde für immer der Verdacht bestehen bleiben, dass sie Aufrührer waren. Sie waren ja öffentlich und dazu noch ohne Verurteilung geschlagen und ins Gefängnis geworfen worden. Jeder hatte das gesehen. Deshalb musste eine öffentliche Rechtfertigung geschehen, damit jeder erkennen konnte, dass sie keine Aufrührer waren. Der Verdacht musste ausgeräumt werden, dass sie etwas getan hatten, was gegen die Obrigkeit gerichtet war. Denn das war ja die öffentliche Beschuldigung, die man ihnen auf dem Marktplatz zur Last gelegt hatte.

Damit diese Rechtfertigung stattfinden kann, beruft Paulus sich auf sein römisches Bürgerrecht. Auch Silas scheint dieses Bürgerrecht zu haben, denn Paulus sagt: „obwohl wir Römer sind“. Sie haben von diesem Bürgerrecht keinen Gebrauch gemacht, um der brutalen Behandlung und der Misshandlung zu entgehen. Sie wollten nicht den Leiden für Christus entkommen. Er macht nur von seinem Recht Gebrauch, damit der Anschein weggenommen wird, als hätten sie eine Missetat begangen.

Ihre Rechtfertigung war auch für die junge Gemeinde wichtig, damit für sie klar wurde, dass Paulus und Silas auf das bedacht waren, was ehrbar ist. Die Jungbekehrten würden dann auch nicht durch die Außenstehenden mit Übeltätern gleichgesetzt werden, was nämlich sonst der Fall gewesen wäre.

Als die Hauptleute erfahren, dass sie Römer gegeißelt und gefangen genommen haben, fürchten sie sich. Ihnen wird bewusst, dass es ihr Leben kosten kann, wenn Paulus und Silas sie anklagen. Die Hauptleute können nicht anders, als auf die Forderung von Paulus und Silas einzugehen. Sie begleiten sie aus dem Gefängnis hinaus und bitten sie, aus der Stadt wegzugehen. Sie können mit den Evangelisten nichts anfangen. Mit ihnen senden sie auch das Evangelium fort, denn damit wollen sie nichts zu tun haben.

Paulus und Silas entsprechen nicht sofort ihrer Bitte, die Stadt zu verlassen. Nachdem sie das Gefängnis verlassen haben, gehen sie zunächst noch zu Lydia, um Abschied von ihr zu nehmen. Als sie bei ihr ankommen, treffen sie noch weitere Gläubige. Mehrere hatten das Evangelium angenommen. Vielleicht sind es die, die in Apg 16,15 erwähnt werden, die zu „ihrem Haus“ gehörten.

Es ist bemerkenswert, dass es hier heißt: „und als sie die Brüder sahen“. Sie sehen Gläubige, mit denen sie das neue Leben gemeinsam haben und in denen sie das erkennen. Sie sind neue Familienglieder in der Familie Gottes. Als sie sie sehen, ergreifen sie die Gelegenheit, sie zu ermahnen, d. h. sie zu ermutigen, dem Herrn treu zu bleiben. Danach gehen sie fort.

Die „sie“, die weggehen, sind Paulus, Silas und Timotheus. Lukas bleibt noch in Philippi. Er spricht nicht von sich selbst. So unauffällig, wie er sich in Kapitel 16 der kleinen Reisegesellschaft angeschlossen hat (Apg 16,10), so unauffällig verlässt er sie wieder. Wir können allerdings sagen, dass sein Dienst dazu beigetragen hat, dass Philippi eine Gemeinde geworden ist, in der Liebe und gegenseitige Fürsorge reichlich vorhanden waren.

Verse 35-40

Freilassung des Paulus und Silas


Es scheint so, dass die Hauptleute von alledem nichts erfahren haben, was in der Nacht geschehen ist. Sie wollen, dass Paulus und Silas freigelassen werden. Eine Geißelung und eine Nacht im Gefängnis sind in ihren Augen ausreichend, um diesen Menschen eine Lektion zu erteilen. Der Kerkermeister überbringt Paulus die Nachricht. Falls er darüber nachgedacht hat, was er weiter mit Paulus und Silas machen sollte, so war die Nachricht, dass er die Gefangenen freilassen könne, eine große Erleichterung für ihn. Er kann ihnen sagen, dass sie frei sind und in Frieden ziehen können.

Paulus ist jedoch mit dem Vorschlag des Kerkermeisters nicht einverstanden. Er durchschaut, was es bedeutet, wenn sie so die Stadt verlassen. Wenn sie stillschweigend entlassen würden, würde für immer der Verdacht bestehen bleiben, dass sie Aufrührer waren. Sie waren ja öffentlich und dazu noch ohne Verurteilung geschlagen und ins Gefängnis geworfen worden. Jeder hatte das gesehen. Deshalb musste eine öffentliche Rechtfertigung geschehen, damit jeder erkennen konnte, dass sie keine Aufrührer waren. Der Verdacht musste ausgeräumt werden, dass sie etwas getan hatten, was gegen die Obrigkeit gerichtet war. Denn das war ja die öffentliche Beschuldigung, die man ihnen auf dem Marktplatz zur Last gelegt hatte.

Damit diese Rechtfertigung stattfinden kann, beruft Paulus sich auf sein römisches Bürgerrecht. Auch Silas scheint dieses Bürgerrecht zu haben, denn Paulus sagt: „obwohl wir Römer sind“. Sie haben von diesem Bürgerrecht keinen Gebrauch gemacht, um der brutalen Behandlung und der Misshandlung zu entgehen. Sie wollten nicht den Leiden für Christus entkommen. Er macht nur von seinem Recht Gebrauch, damit der Anschein weggenommen wird, als hätten sie eine Missetat begangen.

Ihre Rechtfertigung war auch für die junge Gemeinde wichtig, damit für sie klar wurde, dass Paulus und Silas auf das bedacht waren, was ehrbar ist. Die Jungbekehrten würden dann auch nicht durch die Außenstehenden mit Übeltätern gleichgesetzt werden, was nämlich sonst der Fall gewesen wäre.

Als die Hauptleute erfahren, dass sie Römer gegeißelt und gefangen genommen haben, fürchten sie sich. Ihnen wird bewusst, dass es ihr Leben kosten kann, wenn Paulus und Silas sie anklagen. Die Hauptleute können nicht anders, als auf die Forderung von Paulus und Silas einzugehen. Sie begleiten sie aus dem Gefängnis hinaus und bitten sie, aus der Stadt wegzugehen. Sie können mit den Evangelisten nichts anfangen. Mit ihnen senden sie auch das Evangelium fort, denn damit wollen sie nichts zu tun haben.

Paulus und Silas entsprechen nicht sofort ihrer Bitte, die Stadt zu verlassen. Nachdem sie das Gefängnis verlassen haben, gehen sie zunächst noch zu Lydia, um Abschied von ihr zu nehmen. Als sie bei ihr ankommen, treffen sie noch weitere Gläubige. Mehrere hatten das Evangelium angenommen. Vielleicht sind es die, die in Apg 16,15 erwähnt werden, die zu „ihrem Haus“ gehörten.

Es ist bemerkenswert, dass es hier heißt: „und als sie die Brüder sahen“. Sie sehen Gläubige, mit denen sie das neue Leben gemeinsam haben und in denen sie das erkennen. Sie sind neue Familienglieder in der Familie Gottes. Als sie sie sehen, ergreifen sie die Gelegenheit, sie zu ermahnen, d. h. sie zu ermutigen, dem Herrn treu zu bleiben. Danach gehen sie fort.

Die „sie“, die weggehen, sind Paulus, Silas und Timotheus. Lukas bleibt noch in Philippi. Er spricht nicht von sich selbst. So unauffällig, wie er sich in Kapitel 16 der kleinen Reisegesellschaft angeschlossen hat (Apg 16,10), so unauffällig verlässt er sie wieder. Wir können allerdings sagen, dass sein Dienst dazu beigetragen hat, dass Philippi eine Gemeinde geworden ist, in der Liebe und gegenseitige Fürsorge reichlich vorhanden waren.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 16". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-16.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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