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Bible Commentaries
Apostelgeschichte 2

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Vers 1

Der Tag des Pfingstfestes


Die Gläubigen kommen noch immer im Obersaal zusammen. Dann bricht der Tag des Pfingstfestes an. An diesem Tag bekommen sie eine Antwort auf ihre Gebete, wobei sie unter anderem um den Heiligen Geist gebeten haben (Lk 11,13). Lukas sagt von diesem Tag, dass er „erfüllt wurde“. Dieser Tag des Pfingstfestes wurde nämlich im Alten Testament vorhergesagt (3Mo 23,15-21). Es war eins der „Feste des Herrn“. Das Pfingstfest fand 50 Tage nach dem Fest der Erstlingsgabe statt (3Mo 23,9-14). Die Erstlingsgabe spricht von der Auferstehung des Herrn Jesus, der der Erstling aus den Toten ist (1Kor 15,20).

Am Pfingstfest wurde ein „neues Speisopfer“ in Form von zwei Broten dargebracht. Diese zwei Brote symbolisieren Juden und Heiden, die durch das Kommen des Heiligen Geistes zu einer Einheit getauft wurden. So wie das Passahfest im Tod Christi erfüllt wurde, so wurde das Pfingstfest durch das Kommen des Heiligen Geistes erfüllt.

Vielleicht haben die Jünger während der Zeit, in der sie auf die Erfüllung der Verheißung warteten, miteinander über 3. Mose 23 gesprochen. An diesem Tag der Erfüllung der Verheißung sind sie alle miteinander versammelt. Sie sind versammelt, weil sie ein gemeinsames Interesse haben, das sie miteinander teilen wollen. Es ist ein besonderes Vorrecht, das für die Gemeinde kennzeichnend ist, dass man zusammenkommt, um den gemeinsamen Glauben an den Herrn Jesus miteinander zu teilen (1Kor 11,20; 1Kor 14,23).

Vers 1

Der Tag des Pfingstfestes


Die Gläubigen kommen noch immer im Obersaal zusammen. Dann bricht der Tag des Pfingstfestes an. An diesem Tag bekommen sie eine Antwort auf ihre Gebete, wobei sie unter anderem um den Heiligen Geist gebeten haben (Lk 11,13). Lukas sagt von diesem Tag, dass er „erfüllt wurde“. Dieser Tag des Pfingstfestes wurde nämlich im Alten Testament vorhergesagt (3Mo 23,15-21). Es war eins der „Feste des Herrn“. Das Pfingstfest fand 50 Tage nach dem Fest der Erstlingsgabe statt (3Mo 23,9-14). Die Erstlingsgabe spricht von der Auferstehung des Herrn Jesus, der der Erstling aus den Toten ist (1Kor 15,20).

Am Pfingstfest wurde ein „neues Speisopfer“ in Form von zwei Broten dargebracht. Diese zwei Brote symbolisieren Juden und Heiden, die durch das Kommen des Heiligen Geistes zu einer Einheit getauft wurden. So wie das Passahfest im Tod Christi erfüllt wurde, so wurde das Pfingstfest durch das Kommen des Heiligen Geistes erfüllt.

Vielleicht haben die Jünger während der Zeit, in der sie auf die Erfüllung der Verheißung warteten, miteinander über 3. Mose 23 gesprochen. An diesem Tag der Erfüllung der Verheißung sind sie alle miteinander versammelt. Sie sind versammelt, weil sie ein gemeinsames Interesse haben, das sie miteinander teilen wollen. Es ist ein besonderes Vorrecht, das für die Gemeinde kennzeichnend ist, dass man zusammenkommt, um den gemeinsamen Glauben an den Herrn Jesus miteinander zu teilen (1Kor 11,20; 1Kor 14,23).

Verse 2-4

Das Kommen des Heiligen Geistes


Der Heilige Geist ist nicht in sichtbarer, menschlicher Gestalt wie der Herr Jesus gekommen. Er hätte ungesehen und unbemerkt kommen können. Gott wollte jedoch, dass sein Kommen bemerkt wurde, und dazu gebrauchte Er äußerlich sichtbare Zeichen. Aus dem Himmel, das heißt von Gott, kommt ein Geräusch, wie von einem daherfahrenden, gewaltigen Wind.

Dieses Geräusch wird gehört, nicht gefühlt. Die Feststellung des Kommens des Heiligen Geistes beruht nicht auf Gefühlen, sondern auf der Wahrnehmung. Es wird etwas gehört (Apg 2,2), etwas gesehen (Apg 2,3), und es gibt ein Ergebnis (Apg 2,4). Das ganze Haus wird erfüllt. Wir können uns dabei gut vorstellen, dass alle, die im Haus sind, untergetaucht werden und mit dem Heiligen Geist getauft werden.

In dem Erfüllen des ganzen Hauses (Apg 2,2) sehen wir ein Bild der Wahrheit, dass der Heilige Geist in der gesamten Gemeinde wohnt (1Kor 3,16). In Apg 2,3 kommt Er auf jeden von ihnen zeichenhaft in zerteilten Zungen von Feuer. Darin sehen wir ein Bild der Wahrheit, dass der Heilige Geist auch in jedem einzelnen Gläubigen wohnt (1Kor 6,19).

Das Kommen des Heiligen Geistes, um in die Gemeinde einzuziehen und darin zu wohnen, ist ein einmaliges Ereignis. Das findet hier statt. Die Ausgießung des Heiligen Geistes ist einmalig, genauso wie das Werk Christi auf Golgatha einmalig ist. Das Einziehen des Heiligen Geistes in jeden einzelnen Gläubigen, indem Er den Körper des Gläubigen als Wohnort bezieht, geschieht in dem Augenblick, in dem jemand zum Glauben kommt (Eph 1,13), also immer dann, wenn Menschen sich bekehren.

Nachdem das Kommen des Geistes hörbar wahrgenommen wurde, wird nun etwas mit den Augen wahrgenommen. Die Anwesenden sehen Zungen wie von Feuer, die sich teilen und sich auf jeden von ihnen setzen. Hier findet die Taufe mit dem Heiligen Geist statt, auf die in 1. Korinther 12 Bezug genommen wird (1Kor 12,13). Das ist nicht die Taufe mit Feuer, die bei Ungläubigen stattfinden wird. Als Johannes zu einer Gruppe von Menschen sprach, die aus Gläubigen und Ungläubigen bestand, nannte er beide Taufen (Mt 3,11; 12; Lk 3,16; 17).

Die Zungen, die sich auf jeden von ihnen setzen, sind Zungen „wie von Feuer“. Es ist also kein Feuer, lässt aber daran denken. Das Feuer ist ein Bild des Gerichts. Obwohl es nicht um eine Feuertaufe geht, die Gericht bedeutet, hat diese Taufe mit dem Heiligen Geist, mit der die Gläubigen getauft werden, in einem gewissen Sinn doch mit Gericht zu tun. Sie weist nämlich darauf hin, dass das Kommen des Heiligen Geistes das Gericht über das Fleisch bedeutet. Wohin der Heilige Geist kommt, darf das Fleisch nicht mehr zur Geltung kommen und muss im Tod gehalten werden. Die Zungen weisen auf unser Reden, auf unsere Äußerungen hin. Wenn der Heilige Geist in uns wohnt, muss sich das in unserem ganzen Verhalten zeigen.

Das Erfülltsein mit dem Geist ist etwas anderes als die Ausgießung des Geistes oder die Taufe mit dem Heiligen Geist. Wenn jemand mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, bedeutet das, dass er völlig unter der Wirksamkeit des Heiligen Geistes zur Erfüllung eines bestimmten Dienstes steht. Das Erfülltsein mit dem Geist kann also mehrmals geschehen. Wie schon gesagt, ist die Taufe mit dem Heiligen Geist ein einmaliges Ereignis bei der Entstehung der Gemeinde, genau wie das Empfangen des Heiligen Geistes ein einmaliges Ereignis ist, das stattfindet, wenn sich jemand bekehrt. [Erfülltsein mit dem Heiligen Geist kommt im Neuen Testament auch an folgenden Stellen vor: Lk 1,15; 41; 67; Apg 4,8; 31; Apg 13,9. „Voll Heiligen Geistes“ bezeichnet ein beständiges Erfülltsein mit dem Heiligen Geist. Wir sehen das beim Herrn Jesus (Lk 4,1), bei Stephanus und bei Barnabas (Apg 6,3; 5; Apg 7,55; Apg 11,24).]

Eine weitere begleitende und wahrnehmbare Erscheinung ist das Reden in anderen Sprachen. Die unterschiedlichen Sprachen sind eine Folge der Sünde und haben Zerstreuung zur Folge. Die Sprachen, die vom Heiligen Geist gesprochen werden, heben die Folgen der Sünde auf. Die Gläubigen verstehen einander, und das hat Einheit zur Folge.

Hier wird das Gericht der Sprachenverwirrung aufgehoben, das Gott wegen des Turmbaus zu Babel verhängt hatte (1Mo 11,1-9). Dort wurde der stolze Bau eines menschlichen Bauwerks durch das Gericht der Sprachverwirrung beendet, während Gott hier den Anfang seines geistlichen Bauwerks zeigt. Bei Babel war Zerstreuung, hier ist Vereinigung.

Eins der Kennzeichen eines geisterfüllten Gläubigen ist, dass er über den Herrn Jesus spricht. Das geschieht hier auf überfließende und besondere Weise. Die Gläubigen reden in Sprachen über die großen Taten Gottes (Apg 2,11). Für den Juden was es undenkbar, dass über Gott in einer anderen Sprache als Hebräisch geredet werden konnte. Dass dies hier geschieht, bedeutet, dass Gott sich nicht mehr allein einem Volk bekanntmacht, sondern dass das Evangelium sich an die ganze Welt richtet.

Verse 2-4

Das Kommen des Heiligen Geistes


Der Heilige Geist ist nicht in sichtbarer, menschlicher Gestalt wie der Herr Jesus gekommen. Er hätte ungesehen und unbemerkt kommen können. Gott wollte jedoch, dass sein Kommen bemerkt wurde, und dazu gebrauchte Er äußerlich sichtbare Zeichen. Aus dem Himmel, das heißt von Gott, kommt ein Geräusch, wie von einem daherfahrenden, gewaltigen Wind.

Dieses Geräusch wird gehört, nicht gefühlt. Die Feststellung des Kommens des Heiligen Geistes beruht nicht auf Gefühlen, sondern auf der Wahrnehmung. Es wird etwas gehört (Apg 2,2), etwas gesehen (Apg 2,3), und es gibt ein Ergebnis (Apg 2,4). Das ganze Haus wird erfüllt. Wir können uns dabei gut vorstellen, dass alle, die im Haus sind, untergetaucht werden und mit dem Heiligen Geist getauft werden.

In dem Erfüllen des ganzen Hauses (Apg 2,2) sehen wir ein Bild der Wahrheit, dass der Heilige Geist in der gesamten Gemeinde wohnt (1Kor 3,16). In Apg 2,3 kommt Er auf jeden von ihnen zeichenhaft in zerteilten Zungen von Feuer. Darin sehen wir ein Bild der Wahrheit, dass der Heilige Geist auch in jedem einzelnen Gläubigen wohnt (1Kor 6,19).

Das Kommen des Heiligen Geistes, um in die Gemeinde einzuziehen und darin zu wohnen, ist ein einmaliges Ereignis. Das findet hier statt. Die Ausgießung des Heiligen Geistes ist einmalig, genauso wie das Werk Christi auf Golgatha einmalig ist. Das Einziehen des Heiligen Geistes in jeden einzelnen Gläubigen, indem Er den Körper des Gläubigen als Wohnort bezieht, geschieht in dem Augenblick, in dem jemand zum Glauben kommt (Eph 1,13), also immer dann, wenn Menschen sich bekehren.

Nachdem das Kommen des Geistes hörbar wahrgenommen wurde, wird nun etwas mit den Augen wahrgenommen. Die Anwesenden sehen Zungen wie von Feuer, die sich teilen und sich auf jeden von ihnen setzen. Hier findet die Taufe mit dem Heiligen Geist statt, auf die in 1. Korinther 12 Bezug genommen wird (1Kor 12,13). Das ist nicht die Taufe mit Feuer, die bei Ungläubigen stattfinden wird. Als Johannes zu einer Gruppe von Menschen sprach, die aus Gläubigen und Ungläubigen bestand, nannte er beide Taufen (Mt 3,11; 12; Lk 3,16; 17).

Die Zungen, die sich auf jeden von ihnen setzen, sind Zungen „wie von Feuer“. Es ist also kein Feuer, lässt aber daran denken. Das Feuer ist ein Bild des Gerichts. Obwohl es nicht um eine Feuertaufe geht, die Gericht bedeutet, hat diese Taufe mit dem Heiligen Geist, mit der die Gläubigen getauft werden, in einem gewissen Sinn doch mit Gericht zu tun. Sie weist nämlich darauf hin, dass das Kommen des Heiligen Geistes das Gericht über das Fleisch bedeutet. Wohin der Heilige Geist kommt, darf das Fleisch nicht mehr zur Geltung kommen und muss im Tod gehalten werden. Die Zungen weisen auf unser Reden, auf unsere Äußerungen hin. Wenn der Heilige Geist in uns wohnt, muss sich das in unserem ganzen Verhalten zeigen.

Das Erfülltsein mit dem Geist ist etwas anderes als die Ausgießung des Geistes oder die Taufe mit dem Heiligen Geist. Wenn jemand mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, bedeutet das, dass er völlig unter der Wirksamkeit des Heiligen Geistes zur Erfüllung eines bestimmten Dienstes steht. Das Erfülltsein mit dem Geist kann also mehrmals geschehen. Wie schon gesagt, ist die Taufe mit dem Heiligen Geist ein einmaliges Ereignis bei der Entstehung der Gemeinde, genau wie das Empfangen des Heiligen Geistes ein einmaliges Ereignis ist, das stattfindet, wenn sich jemand bekehrt. [Erfülltsein mit dem Heiligen Geist kommt im Neuen Testament auch an folgenden Stellen vor: Lk 1,15; 41; 67; Apg 4,8; 31; Apg 13,9. „Voll Heiligen Geistes“ bezeichnet ein beständiges Erfülltsein mit dem Heiligen Geist. Wir sehen das beim Herrn Jesus (Lk 4,1), bei Stephanus und bei Barnabas (Apg 6,3; 5; Apg 7,55; Apg 11,24).]

Eine weitere begleitende und wahrnehmbare Erscheinung ist das Reden in anderen Sprachen. Die unterschiedlichen Sprachen sind eine Folge der Sünde und haben Zerstreuung zur Folge. Die Sprachen, die vom Heiligen Geist gesprochen werden, heben die Folgen der Sünde auf. Die Gläubigen verstehen einander, und das hat Einheit zur Folge.

Hier wird das Gericht der Sprachenverwirrung aufgehoben, das Gott wegen des Turmbaus zu Babel verhängt hatte (1Mo 11,1-9). Dort wurde der stolze Bau eines menschlichen Bauwerks durch das Gericht der Sprachverwirrung beendet, während Gott hier den Anfang seines geistlichen Bauwerks zeigt. Bei Babel war Zerstreuung, hier ist Vereinigung.

Eins der Kennzeichen eines geisterfüllten Gläubigen ist, dass er über den Herrn Jesus spricht. Das geschieht hier auf überfließende und besondere Weise. Die Gläubigen reden in Sprachen über die großen Taten Gottes (Apg 2,11). Für den Juden was es undenkbar, dass über Gott in einer anderen Sprache als Hebräisch geredet werden konnte. Dass dies hier geschieht, bedeutet, dass Gott sich nicht mehr allein einem Volk bekanntmacht, sondern dass das Evangelium sich an die ganze Welt richtet.

Verse 5-13

Das Reden in anderen Sprachen


Das Wunder des Kommens des Heiligen Geistes bleibt nicht auf den Obersaal in Jerusalem beschränkt. In Jerusalem wohnten damals Juden aus allen Völkern unter dem Himmel. Da sie näher als „gottesfürchtige Männer“ bezeichnet werden, werden sie wohl aus Liebe zur Stadt Gottes dorthin zurückgekehrt sein. Als dieses Wunder in der Stadt bekannt wird, zieht es die Menschenmengen an.

Nach all der Aufregung des Prozesses gegen den Herrn Jesus und seiner anschließenden Kreuzigung, wird jeder wieder zum täglichen Leben zurückgekehrt sein. Fünfzig Tage lang ist nichts Außergewöhnliches geschehen. Die Ansprüche Jesu, der Messias zu sein, sind mit Ihm ins Grab gesunken, wird man wohl gedacht haben. Die Soldaten haben die Lüge verbreitet, dass sein Leib gestohlen worden sei (Mt 28,12-15). Diese Lüge ist wohl im Allgemeinen geglaubt worden. Der Dienst im Tempel wird wieder seinen normalen Gang genommen haben.

Dann findet plötzlich dieses Ereignis statt und später sogar die Bekehrung von mehreren tausend Menschen. Jeder in der zusammengeströmten Menschenmenge, die sich aus allerlei Nationalitäten zusammensetzt, hört seine eigene Sprache sprechen. Das verwirrt sie. Über die Zungen wie von Feuer, die sich auf die Jünger niedergelassen hatten, wird nicht gesprochen. Es scheint so, dass die Menge sie nicht gesehen hat. Das Erstaunen ist in jedem Fall groß. Die armselige Handvoll ungelehrter Jünger, die als gebürtig aus dem rückständigen Galiläa erkannt werden, tritt aus der Verborgenheit und Vergessenheit an die Öffentlichkeit heraus und gibt mit unwiderstehlicher Kraft Zeugnis in Sprachen, die sie nicht gelernt haben.

Die versammelte Menge spricht darüber zueinander, dass jeder sie in seiner eigenen Mundart reden hört, mit der er aufgewachsen ist. Lukas zählt die Nationen auf, aus denen diese Juden stammen. Das vermittelt einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstreuung. Dass nun Gott all diese Nationen mit seiner Größe und Majestät in der Sprache ihres Geburtslandes bekanntmacht, also in der Sprache, mit der sie aufgewachsen sind, ist ein großer Sieg der Gnade Gottes. Er musste sie wegen der Untreue seines Volkes zerstreuen. Nun fügt Er Menschen wegen der Größe des Werkes seines Sohnes zusammen.

Die Jünger sprechen diese verschiedenen Sprachen und sogar Dialekte, ohne dass sie diese gelernt haben. Es geht um ein Sprechwunder, nicht um ein Hörwunder. Die Jünger können sich auf perfekte Weise mit dem richtigen Zungenschlag in der Sprache jedes Landes ausdrücken, aus dem Emigranten gekommen sind.

Übrigens ist schon zweimal vorher die Rede vom Reden in einer Sprache, ohne dass jemand sie gelernt hat. Adam und Eva sind die Ersten, die eine Sprache sprachen, die sie nicht gelernt hatten. Der zweite Fall fand bei der bereits erwähnten Sprachverwirrung statt, die Gott aus Anlass des Turmbaus zu Babel bewirkte.

Noch einmal berichtet Lukas, was für einen enormen Eindruck dieses Ereignis auf die Menschenmengen machte (Apg 2,12). Immer wieder weist er darauf hin, welche Wirkung das auf die Volksmenge hatte. Das Kommen des Heiligen Geistes auf die Erde ist ein Ereignis, das nicht in der Stille stattfindet, sondern mit den erforderlichen und passenden Begleiterscheinungen. Diejenigen, die beeindruckt sind, sind die, die aus anderen Ländern gekommen sind und hier die Sprache des Landes ihrer Herkunft sprechen hören.

Aber es gibt auch „andere“. Sie gehören wahrscheinlich zu den einheimischen Juden, die diese Sprachen nicht verstehen. Sie offenbaren ihre mangelnde Gottesfurcht und verspotten das Geschehen. Für sie ist es das Lallen von Betrunkenen.

Verse 5-13

Das Reden in anderen Sprachen


Das Wunder des Kommens des Heiligen Geistes bleibt nicht auf den Obersaal in Jerusalem beschränkt. In Jerusalem wohnten damals Juden aus allen Völkern unter dem Himmel. Da sie näher als „gottesfürchtige Männer“ bezeichnet werden, werden sie wohl aus Liebe zur Stadt Gottes dorthin zurückgekehrt sein. Als dieses Wunder in der Stadt bekannt wird, zieht es die Menschenmengen an.

Nach all der Aufregung des Prozesses gegen den Herrn Jesus und seiner anschließenden Kreuzigung, wird jeder wieder zum täglichen Leben zurückgekehrt sein. Fünfzig Tage lang ist nichts Außergewöhnliches geschehen. Die Ansprüche Jesu, der Messias zu sein, sind mit Ihm ins Grab gesunken, wird man wohl gedacht haben. Die Soldaten haben die Lüge verbreitet, dass sein Leib gestohlen worden sei (Mt 28,12-15). Diese Lüge ist wohl im Allgemeinen geglaubt worden. Der Dienst im Tempel wird wieder seinen normalen Gang genommen haben.

Dann findet plötzlich dieses Ereignis statt und später sogar die Bekehrung von mehreren tausend Menschen. Jeder in der zusammengeströmten Menschenmenge, die sich aus allerlei Nationalitäten zusammensetzt, hört seine eigene Sprache sprechen. Das verwirrt sie. Über die Zungen wie von Feuer, die sich auf die Jünger niedergelassen hatten, wird nicht gesprochen. Es scheint so, dass die Menge sie nicht gesehen hat. Das Erstaunen ist in jedem Fall groß. Die armselige Handvoll ungelehrter Jünger, die als gebürtig aus dem rückständigen Galiläa erkannt werden, tritt aus der Verborgenheit und Vergessenheit an die Öffentlichkeit heraus und gibt mit unwiderstehlicher Kraft Zeugnis in Sprachen, die sie nicht gelernt haben.

Die versammelte Menge spricht darüber zueinander, dass jeder sie in seiner eigenen Mundart reden hört, mit der er aufgewachsen ist. Lukas zählt die Nationen auf, aus denen diese Juden stammen. Das vermittelt einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstreuung. Dass nun Gott all diese Nationen mit seiner Größe und Majestät in der Sprache ihres Geburtslandes bekanntmacht, also in der Sprache, mit der sie aufgewachsen sind, ist ein großer Sieg der Gnade Gottes. Er musste sie wegen der Untreue seines Volkes zerstreuen. Nun fügt Er Menschen wegen der Größe des Werkes seines Sohnes zusammen.

Die Jünger sprechen diese verschiedenen Sprachen und sogar Dialekte, ohne dass sie diese gelernt haben. Es geht um ein Sprechwunder, nicht um ein Hörwunder. Die Jünger können sich auf perfekte Weise mit dem richtigen Zungenschlag in der Sprache jedes Landes ausdrücken, aus dem Emigranten gekommen sind.

Übrigens ist schon zweimal vorher die Rede vom Reden in einer Sprache, ohne dass jemand sie gelernt hat. Adam und Eva sind die Ersten, die eine Sprache sprachen, die sie nicht gelernt hatten. Der zweite Fall fand bei der bereits erwähnten Sprachverwirrung statt, die Gott aus Anlass des Turmbaus zu Babel bewirkte.

Noch einmal berichtet Lukas, was für einen enormen Eindruck dieses Ereignis auf die Menschenmengen machte (Apg 2,12). Immer wieder weist er darauf hin, welche Wirkung das auf die Volksmenge hatte. Das Kommen des Heiligen Geistes auf die Erde ist ein Ereignis, das nicht in der Stille stattfindet, sondern mit den erforderlichen und passenden Begleiterscheinungen. Diejenigen, die beeindruckt sind, sind die, die aus anderen Ländern gekommen sind und hier die Sprache des Landes ihrer Herkunft sprechen hören.

Aber es gibt auch „andere“. Sie gehören wahrscheinlich zu den einheimischen Juden, die diese Sprachen nicht verstehen. Sie offenbaren ihre mangelnde Gottesfurcht und verspotten das Geschehen. Für sie ist es das Lallen von Betrunkenen.

Verse 14-15

Petrus beginnt seine zweite Rede


Petrus, der in die Gemeinschaft mit seinem Herrn und mit seinen Mitbrüdern zurückgeführt ist, kann jetzt aufstehen und mit Freimütigkeit reden. Nicht nur Petrus steht auf, auch die elf anderen Apostel stehen mit ihm auf. Die Elf stehen neben ihm, um auf eine für alle sichtbare Weise sein Zeugnis zu unterstützen. Er spricht die Menge als jüdische Männer und Bewohner von Jerusalem an. Seine Zuhörerschaft besteht also aus Juden. Er richtet seine Ansprache auch gänzlich auf dieses Publikum aus. Er kennt das Denken und die Empfindungen dieser Menschen durch und durch, denn er selbst ist auch ein Jude. Doch dadurch, dass er bekehrt ist, glaubt und den Heiligen Geist besitzt, kann er das, was die Volksmenge wahrgenommen hat, richtig erklären.

Mit den Worten „dies sei euch kund, und nehmt zu Ohren meine Worte!“ weckt er ihr Interesse und erbittet ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. In seiner Ansprache, die also nur an jüdische Zuhörer gerichtet ist, gebraucht Petrus zum ersten Mal die Schlüssel, die der Herr Jesus ihm in Matthäus 16,19 gegeben hat, um den Juden das Reich der Himmel aufzuschließen.

Das ist die erste christliche Ansprache, obwohl sie sich nur an jüdische Zuhörer richtet und vom Alten Testament ausgeht. Die Kraft seines Zeugnisses besteht darin, dass er seine Rede auf die Schrift und auf Tatsachen gründet. Seine Zuhörer kennen die Schrift. Sie kennen auch die unleugbaren Fakten.

Zunächst entkräftet Petrus die törichte Unterstellung, dass sie betrunken seien. Er tut das durch die nüchterne Feststellung, dass es noch zu früh am Tag sei, um betrunken zu sein. Er sagt, was diese neue „Bewegung“ nicht ist: Sie ist keine betrunkene Horde und daher auch kein vorübergehender Fall emotionaler Erregung. Dann beginnt er eine feurige Ansprache, in der er klarmacht, was diese Bewegung wirklich ist: Sie können sie in ihren eigenen Schriften wiederfinden.

Verse 14-15

Petrus beginnt seine zweite Rede


Petrus, der in die Gemeinschaft mit seinem Herrn und mit seinen Mitbrüdern zurückgeführt ist, kann jetzt aufstehen und mit Freimütigkeit reden. Nicht nur Petrus steht auf, auch die elf anderen Apostel stehen mit ihm auf. Die Elf stehen neben ihm, um auf eine für alle sichtbare Weise sein Zeugnis zu unterstützen. Er spricht die Menge als jüdische Männer und Bewohner von Jerusalem an. Seine Zuhörerschaft besteht also aus Juden. Er richtet seine Ansprache auch gänzlich auf dieses Publikum aus. Er kennt das Denken und die Empfindungen dieser Menschen durch und durch, denn er selbst ist auch ein Jude. Doch dadurch, dass er bekehrt ist, glaubt und den Heiligen Geist besitzt, kann er das, was die Volksmenge wahrgenommen hat, richtig erklären.

Mit den Worten „dies sei euch kund, und nehmt zu Ohren meine Worte!“ weckt er ihr Interesse und erbittet ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. In seiner Ansprache, die also nur an jüdische Zuhörer gerichtet ist, gebraucht Petrus zum ersten Mal die Schlüssel, die der Herr Jesus ihm in Matthäus 16,19 gegeben hat, um den Juden das Reich der Himmel aufzuschließen.

Das ist die erste christliche Ansprache, obwohl sie sich nur an jüdische Zuhörer richtet und vom Alten Testament ausgeht. Die Kraft seines Zeugnisses besteht darin, dass er seine Rede auf die Schrift und auf Tatsachen gründet. Seine Zuhörer kennen die Schrift. Sie kennen auch die unleugbaren Fakten.

Zunächst entkräftet Petrus die törichte Unterstellung, dass sie betrunken seien. Er tut das durch die nüchterne Feststellung, dass es noch zu früh am Tag sei, um betrunken zu sein. Er sagt, was diese neue „Bewegung“ nicht ist: Sie ist keine betrunkene Horde und daher auch kein vorübergehender Fall emotionaler Erregung. Dann beginnt er eine feurige Ansprache, in der er klarmacht, was diese Bewegung wirklich ist: Sie können sie in ihren eigenen Schriften wiederfinden.

Verse 16-21

Die Prophezeiung Joels


Zur Erklärung des Geschehens, beruft sich Petrus auf den Propheten Joel, der über ein derartiges Ereignis geschrieben hat. Joel hat von der Ausgießung des Geistes Gottes „in den letzten Tagen“ geschrieben. Das haben auch die Propheten Jesaja und Hesekiel getan (Jes 32,15; Hes 39,29). Jesaja und Hesekiel sprechen darüber in Verbindung mit den letzten Tagen, und zwar als ein Segen für Israel. Joel spricht auch über die letzten Tage, doch als ein Segen für „alles Fleisch“. Damit überschreitet er die Grenzen Israels. Petrus weiß – unter der Leitung des Heiligen Geistes – das richtige Schriftwort zu zitieren. Er weiß auch, wo er mit seinem Zitat aufhören muss.

Es ist beachtenswert, dass Petrus Joel 3,1-5 zitiert, ohne zu sagen, dass dies die Erfüllung dieser Prophezeiung ist. Das war auch nicht so. Er weist auf Joel hin, weil das Ereignis am Pfingsttag denselben Charakter hat wie das, was Joel angekündigt hat. Die Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag erinnerte an das, was Joel gesagt hatte. Wir könnten sagen, dass dies eine Vorerfüllung der Prophezeiung war, nicht die Erfüllung selbst. Die Erfüllung wird stattfinden, wenn das geschehen ist, was Joel in den vorhergehenden Versen prophezeit hat. Die Worte Und danach, mit denen Joel 3 beginnt, zeigen einen chronologischen Zusammenhang mit den vorhergehenden Versen.

Petrus verfolgt mit dem Zitat dieses Verses aus Joel hauptsächlich das Ziel, den Juden klarzumachen, dass dieses Wunder, das so plötzlich in ihrer Mitte stattfand, völlig durch das bestätigt wird, was Joel über die Ausgießung des Heiligen Geistes gesagt hat. Doch die Ausgießung, die nun stattgefunden hat, ist nicht die völlige Erfüllung des Ereignisses, das Joel angekündigt hat. Der Heilige Geist ist auf die Erde gekommen, und dadurch ist die Gemeinde entstanden, die Er weiterhin bilden wird, wie uns dieses Buch Apostelgeschichte zeigt. Diese Ausgießung hat stattgefunden, um ein Volk für den Himmel zu bilden. Dazu ist der Heilige Geist noch immer auf der Erde. Das, was Joel schreibt, wird in den letzten Tagen stattfinden, in zukünftigen Tagen, wenn die Feinde Israels geschlagen sind und das Volk selbst in seinem Land wohnt.

Wichtig ist auch der Ausdruck „alles Fleisch“. Dieser Ausdruck bedeutet nicht: alle dann lebenden Menschen. Er deutet jedoch an, dass das Ausgießen des Heiligen Geistes kein Ereignis ist, das allein auf die Juden beschränkt ist. Auch dieser Aspekt der Ausgießung des Heiligen Geistes in den letzten Tagen trifft auf das zu, was am Pfingsttag geschehen ist.

Es ist nicht so, dass Gott jeden, der zum Glauben kam, in die Lage versetzte, die Sprache der Juden zu sprechen, sondern Er ließ seine Zeugen die Sprachen ihrer Volksgenossen sprechen, die unter die Heiden zerstreut waren. Dies ist ein besonderes Zeugnis der Gnade, die sich auch den Heiden zuwendet. Gläubige aus den Heiden werden nicht in das jüdische Volk eingefügt, sondern bekommen als Heiden Teil am Segen des Heiligen Geistes. Damit wird in gewisser Weise das Gericht aufgehoben, das Gott durch die Sprachverwirrung über die Menschheit gebracht hatte. Die Sprache stellt kein Hindernis mehr dar.

Die Ausgießung des Geistes auf alles Fleisch hat nach Joel zur Folge, dass prophezeit wird. Das geschieht auch hier durch Petrus. Seine Rede bewirkt, dass die Menschen in ihrem Herzen getroffen werden und dass viele sich bekehren (Apg 2,37; 41). Dies entspricht genau dem Ziel der Prophezeiung, denn prophezeien bedeutet ja, dass jemand aus der Gegenwart Gottes zum Herzen und Gewissen der Menschen redet.

Was die Ausgießung des Heiligen Geistes auf alles Fleisch betrifft, so gibt es noch einen bemerkenswerten Unterschied zum Alten Testament. Im Alten Testament scheint der Geist als Gabe nur führenden Personen wie Königen und Propheten vorbehalten zu sein. Dass das ganze Volk prophezeien würde, blieb damals bei einem Wunsch, den Mose einmal ausgesprochen hat (4Mo 11,29). Doch dieser Wunsch Moses ist bei Joel zu einer Verheißung des Herrn für alle Glieder seines Volkes geworden: „Eure Söhne und eure Töchter werden weissagen“, ebenso wie „meine Knechte“ und „meine Mägde“. Das wird bei allen der Fall sein, die in das Friedensreich hineingehen.

Doch dieser Aspekt der Ausgießung des Heiligen Geistes ist auch am Pfingsttag und seitdem in der Gemeinde vorhanden. Der Geist ist auf alle Gläubigen gekommen, ohne Unterschied hinsichtlich Stand oder Rang. So empfängt auch jeder, der sich bekehrt, den Heiligen Geist der Verheißung, ohne Unterschied hinsichtlich Geschlecht oder Alter (für Gott gibt es keine Generationskluft) oder gesellschaftlichem Status.

Obwohl Petrus auch von Wundern und Zeichen spricht, die Joel in Verbindung mit dem Kommen des Heiligen Geistes nennt, folgen diese nicht direkt auf die Ausgießung des Geistes. Das liegt daran, dass Israel sich als Nation nicht bekehrt hat, sondern im Ungehorsam verharrte. Wenn sie sich bekehrt hätten, würde der „große und herrliche Tag des Herrn“ unmittelbar angebrochen sein, begleitet von Zeichen und Wundern. Der Herr hätte dann seine Feinde sowohl innerhalb Israels als auch außerhalb zur Befreiung seines Volkes gerichtet. Sein Kommen wäre von den Erscheinungen begleitet gewesen, die hier genannt werden. Nun muss der Tag noch kommen. Deshalb sind auch die Erscheinungen noch zukünftig.

Nachdem die Gemeinde entrückt ist, werden diese Erscheinungen mit Sicherheit stattfinden. Wir finden das ab Offenbarung 6,12. Unter dem sechsten Siegel, das dort beschrieben wird, finden Gerichte statt, die stark damit übereinstimmen, was Joel sagt und Petrus hier zitiert. Alle Gerichte, die ab Offenbarung 6 beschrieben werden, finden am großen und furchtbaren Tag des Herrn statt (vgl. Joel 3,4). Diese Gerichte bereiten den Weg für die Wiederkunft Christi auf die Erde, um sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit zu errichten. Der „große und herrliche Tag des Herrn“ ist der Tag seiner Rückkehr auf die Erde und seiner Regierung, die sich daran anschließt. Der Tag ist groß wegen der umfangreichen Folgen, die sein Kommen und seine Regierung haben werden. Der Tag ist herrlich wegen der herrlichen und segensreichen Folgen, die sein Kommen und seine Regierung haben werden.

Wegen der angekündigten Gerichte und dem Segen, der darauf folgt, endet Petrus sein Zitat mit dem Angebot der Rettung für jeden, der seine hoffnungslose Lage einsieht. Die Rettung ist nur dann möglich, wenn jemand den Namen des Herrn anruft. Wer in vertrauensvollem Glauben zu Ihm kommt, kommt nicht um, sondern wird errettet.

Paulus zitiert diesen Vers in Römer 10 (Röm 10,13) und wendet ihn allgemein auf die Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt an. Im Evangelium gibt es keinen Unterschied hinsichtlich des Gerichts und auch keinen Unterschied hinsichtlich der angebotenen Errettung. Es gilt für jeden. Während all der Jahrhunderte gibt es Errettung nur durch den Glauben an den Herrn Jesus.

Verse 16-21

Die Prophezeiung Joels


Zur Erklärung des Geschehens, beruft sich Petrus auf den Propheten Joel, der über ein derartiges Ereignis geschrieben hat. Joel hat von der Ausgießung des Geistes Gottes „in den letzten Tagen“ geschrieben. Das haben auch die Propheten Jesaja und Hesekiel getan (Jes 32,15; Hes 39,29). Jesaja und Hesekiel sprechen darüber in Verbindung mit den letzten Tagen, und zwar als ein Segen für Israel. Joel spricht auch über die letzten Tage, doch als ein Segen für „alles Fleisch“. Damit überschreitet er die Grenzen Israels. Petrus weiß – unter der Leitung des Heiligen Geistes – das richtige Schriftwort zu zitieren. Er weiß auch, wo er mit seinem Zitat aufhören muss.

Es ist beachtenswert, dass Petrus Joel 3,1-5 zitiert, ohne zu sagen, dass dies die Erfüllung dieser Prophezeiung ist. Das war auch nicht so. Er weist auf Joel hin, weil das Ereignis am Pfingsttag denselben Charakter hat wie das, was Joel angekündigt hat. Die Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag erinnerte an das, was Joel gesagt hatte. Wir könnten sagen, dass dies eine Vorerfüllung der Prophezeiung war, nicht die Erfüllung selbst. Die Erfüllung wird stattfinden, wenn das geschehen ist, was Joel in den vorhergehenden Versen prophezeit hat. Die Worte Und danach, mit denen Joel 3 beginnt, zeigen einen chronologischen Zusammenhang mit den vorhergehenden Versen.

Petrus verfolgt mit dem Zitat dieses Verses aus Joel hauptsächlich das Ziel, den Juden klarzumachen, dass dieses Wunder, das so plötzlich in ihrer Mitte stattfand, völlig durch das bestätigt wird, was Joel über die Ausgießung des Heiligen Geistes gesagt hat. Doch die Ausgießung, die nun stattgefunden hat, ist nicht die völlige Erfüllung des Ereignisses, das Joel angekündigt hat. Der Heilige Geist ist auf die Erde gekommen, und dadurch ist die Gemeinde entstanden, die Er weiterhin bilden wird, wie uns dieses Buch Apostelgeschichte zeigt. Diese Ausgießung hat stattgefunden, um ein Volk für den Himmel zu bilden. Dazu ist der Heilige Geist noch immer auf der Erde. Das, was Joel schreibt, wird in den letzten Tagen stattfinden, in zukünftigen Tagen, wenn die Feinde Israels geschlagen sind und das Volk selbst in seinem Land wohnt.

Wichtig ist auch der Ausdruck „alles Fleisch“. Dieser Ausdruck bedeutet nicht: alle dann lebenden Menschen. Er deutet jedoch an, dass das Ausgießen des Heiligen Geistes kein Ereignis ist, das allein auf die Juden beschränkt ist. Auch dieser Aspekt der Ausgießung des Heiligen Geistes in den letzten Tagen trifft auf das zu, was am Pfingsttag geschehen ist.

Es ist nicht so, dass Gott jeden, der zum Glauben kam, in die Lage versetzte, die Sprache der Juden zu sprechen, sondern Er ließ seine Zeugen die Sprachen ihrer Volksgenossen sprechen, die unter die Heiden zerstreut waren. Dies ist ein besonderes Zeugnis der Gnade, die sich auch den Heiden zuwendet. Gläubige aus den Heiden werden nicht in das jüdische Volk eingefügt, sondern bekommen als Heiden Teil am Segen des Heiligen Geistes. Damit wird in gewisser Weise das Gericht aufgehoben, das Gott durch die Sprachverwirrung über die Menschheit gebracht hatte. Die Sprache stellt kein Hindernis mehr dar.

Die Ausgießung des Geistes auf alles Fleisch hat nach Joel zur Folge, dass prophezeit wird. Das geschieht auch hier durch Petrus. Seine Rede bewirkt, dass die Menschen in ihrem Herzen getroffen werden und dass viele sich bekehren (Apg 2,37; 41). Dies entspricht genau dem Ziel der Prophezeiung, denn prophezeien bedeutet ja, dass jemand aus der Gegenwart Gottes zum Herzen und Gewissen der Menschen redet.

Was die Ausgießung des Heiligen Geistes auf alles Fleisch betrifft, so gibt es noch einen bemerkenswerten Unterschied zum Alten Testament. Im Alten Testament scheint der Geist als Gabe nur führenden Personen wie Königen und Propheten vorbehalten zu sein. Dass das ganze Volk prophezeien würde, blieb damals bei einem Wunsch, den Mose einmal ausgesprochen hat (4Mo 11,29). Doch dieser Wunsch Moses ist bei Joel zu einer Verheißung des Herrn für alle Glieder seines Volkes geworden: „Eure Söhne und eure Töchter werden weissagen“, ebenso wie „meine Knechte“ und „meine Mägde“. Das wird bei allen der Fall sein, die in das Friedensreich hineingehen.

Doch dieser Aspekt der Ausgießung des Heiligen Geistes ist auch am Pfingsttag und seitdem in der Gemeinde vorhanden. Der Geist ist auf alle Gläubigen gekommen, ohne Unterschied hinsichtlich Stand oder Rang. So empfängt auch jeder, der sich bekehrt, den Heiligen Geist der Verheißung, ohne Unterschied hinsichtlich Geschlecht oder Alter (für Gott gibt es keine Generationskluft) oder gesellschaftlichem Status.

Obwohl Petrus auch von Wundern und Zeichen spricht, die Joel in Verbindung mit dem Kommen des Heiligen Geistes nennt, folgen diese nicht direkt auf die Ausgießung des Geistes. Das liegt daran, dass Israel sich als Nation nicht bekehrt hat, sondern im Ungehorsam verharrte. Wenn sie sich bekehrt hätten, würde der „große und herrliche Tag des Herrn“ unmittelbar angebrochen sein, begleitet von Zeichen und Wundern. Der Herr hätte dann seine Feinde sowohl innerhalb Israels als auch außerhalb zur Befreiung seines Volkes gerichtet. Sein Kommen wäre von den Erscheinungen begleitet gewesen, die hier genannt werden. Nun muss der Tag noch kommen. Deshalb sind auch die Erscheinungen noch zukünftig.

Nachdem die Gemeinde entrückt ist, werden diese Erscheinungen mit Sicherheit stattfinden. Wir finden das ab Offenbarung 6,12. Unter dem sechsten Siegel, das dort beschrieben wird, finden Gerichte statt, die stark damit übereinstimmen, was Joel sagt und Petrus hier zitiert. Alle Gerichte, die ab Offenbarung 6 beschrieben werden, finden am großen und furchtbaren Tag des Herrn statt (vgl. Joel 3,4). Diese Gerichte bereiten den Weg für die Wiederkunft Christi auf die Erde, um sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit zu errichten. Der „große und herrliche Tag des Herrn“ ist der Tag seiner Rückkehr auf die Erde und seiner Regierung, die sich daran anschließt. Der Tag ist groß wegen der umfangreichen Folgen, die sein Kommen und seine Regierung haben werden. Der Tag ist herrlich wegen der herrlichen und segensreichen Folgen, die sein Kommen und seine Regierung haben werden.

Wegen der angekündigten Gerichte und dem Segen, der darauf folgt, endet Petrus sein Zitat mit dem Angebot der Rettung für jeden, der seine hoffnungslose Lage einsieht. Die Rettung ist nur dann möglich, wenn jemand den Namen des Herrn anruft. Wer in vertrauensvollem Glauben zu Ihm kommt, kommt nicht um, sondern wird errettet.

Paulus zitiert diesen Vers in Römer 10 (Röm 10,13) und wendet ihn allgemein auf die Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt an. Im Evangelium gibt es keinen Unterschied hinsichtlich des Gerichts und auch keinen Unterschied hinsichtlich der angebotenen Errettung. Es gilt für jeden. Während all der Jahrhunderte gibt es Errettung nur durch den Glauben an den Herrn Jesus.

Verse 22-24

Das Handeln Gottes und des Menschen


Petrus spricht sie als „Männer von Israel“ an und nicht als Männer von Jerusalem oder Judäa, denn es geht ihm um die allgemeine Hoffnung für das ganze Volk. Er legt nun dar, warum diese Taufe mit dem Heiligen Geist stattgefunden hat. Es war eine direkte Tat des Herrn Jesus, der jetzt zur Rechten Gottes erhöht ist.

Fünfzig Tage nach den Ereignissen während des Passahs, die sicher nicht mehr so gegenwärtig waren, konfrontiert Petrus das Volk plötzlich wieder mit dem Mann von Nazareth. Er erinnert sie daran, wie der Herr Jesus mächtige Taten und Wunder und Zeichen in ihrer Mitte getan hat. Das waren alles Beweise dafür, dass Gott in Ihm unter ihnen anwesend war. Gott tat das durch Ihn. Das wussten sie. Petrus spricht sie als völlig verantwortliche Menschen an, die wissen, dass Christus alles in der Kraft Gottes tat. Sie haben Gott in Ihm erkennen müssen.

Petrus hält ihnen dann vor, dass sie Ihn ermordet haben. Das haben sie zwar nicht selbst getan, denn sie haben die Heiden in der Person von Pilatus durch Manipulation gezwungen, die Todesstrafe an Ihm zu vollziehen, doch das macht sie nicht weniger schuldig. Im Gegenteil, sie sind sogar noch schuldiger als Pilatus (Joh 19,11), obwohl auch dieser vollständig am Tod des Herrn Jesus schuldig ist.

Dennoch ist der Tod Christi keine Überraschung, keine aus der Hand geglittene Sache. Er ist die vollkommene Erfüllung des Ratschlusses Gottes. Gott hatte vollkommene Vorkenntnis von dem, was mit seinem Sohn geschehen würde und wie sein Volk Ihn überliefern würde. In diesem Vers sehen wir, wie Gott die Wut des Menschen zu seiner Verherrlichung und zur Erfüllung seiner Ratschlüsse benutzen kann, was übrigens nichts an der Verantwortung des Menschen ändert. Das Böse, das der Mensch im Sinn hatte, hat Gott zum Guten gewendet (1Mo 50,20).

Petrus hält die Lüge über den gestohlenen Leib keiner Silbe wert. Er übergeht das völlig und predigt die Wahrheit, wie Gott den Herrn Jesus auferweckt hat. Damit bezeugt er das Wohlgefallen Gottes am Werk seines Sohnes und dessen völlige Annahme. Aufgrund der Vollkommenheit des Werkes war es unmöglich, dass Er von den Wehen des Todes festgehalten würde. Er hat für einen kurzen Augenblick den Tod geschmeckt (Heb 2,7), doch der Tod konnte Ihn nicht festhalten. Der Tod hatte Ihn nicht in der Gewalt. Er ging freiwillig in den Tod und hat ihn besiegt. Gott hat die Wehen des Todes, in denen Er sich für eine kurze Zeit befand, aufgelöst. Es wäre – mit Ehrfurcht gesagt – ungerecht von Gott gewesen, wenn Er das nicht getan hätte und seinen Sohn im Tod gelassen hätte.

Verse 22-24

Das Handeln Gottes und des Menschen


Petrus spricht sie als „Männer von Israel“ an und nicht als Männer von Jerusalem oder Judäa, denn es geht ihm um die allgemeine Hoffnung für das ganze Volk. Er legt nun dar, warum diese Taufe mit dem Heiligen Geist stattgefunden hat. Es war eine direkte Tat des Herrn Jesus, der jetzt zur Rechten Gottes erhöht ist.

Fünfzig Tage nach den Ereignissen während des Passahs, die sicher nicht mehr so gegenwärtig waren, konfrontiert Petrus das Volk plötzlich wieder mit dem Mann von Nazareth. Er erinnert sie daran, wie der Herr Jesus mächtige Taten und Wunder und Zeichen in ihrer Mitte getan hat. Das waren alles Beweise dafür, dass Gott in Ihm unter ihnen anwesend war. Gott tat das durch Ihn. Das wussten sie. Petrus spricht sie als völlig verantwortliche Menschen an, die wissen, dass Christus alles in der Kraft Gottes tat. Sie haben Gott in Ihm erkennen müssen.

Petrus hält ihnen dann vor, dass sie Ihn ermordet haben. Das haben sie zwar nicht selbst getan, denn sie haben die Heiden in der Person von Pilatus durch Manipulation gezwungen, die Todesstrafe an Ihm zu vollziehen, doch das macht sie nicht weniger schuldig. Im Gegenteil, sie sind sogar noch schuldiger als Pilatus (Joh 19,11), obwohl auch dieser vollständig am Tod des Herrn Jesus schuldig ist.

Dennoch ist der Tod Christi keine Überraschung, keine aus der Hand geglittene Sache. Er ist die vollkommene Erfüllung des Ratschlusses Gottes. Gott hatte vollkommene Vorkenntnis von dem, was mit seinem Sohn geschehen würde und wie sein Volk Ihn überliefern würde. In diesem Vers sehen wir, wie Gott die Wut des Menschen zu seiner Verherrlichung und zur Erfüllung seiner Ratschlüsse benutzen kann, was übrigens nichts an der Verantwortung des Menschen ändert. Das Böse, das der Mensch im Sinn hatte, hat Gott zum Guten gewendet (1Mo 50,20).

Petrus hält die Lüge über den gestohlenen Leib keiner Silbe wert. Er übergeht das völlig und predigt die Wahrheit, wie Gott den Herrn Jesus auferweckt hat. Damit bezeugt er das Wohlgefallen Gottes am Werk seines Sohnes und dessen völlige Annahme. Aufgrund der Vollkommenheit des Werkes war es unmöglich, dass Er von den Wehen des Todes festgehalten würde. Er hat für einen kurzen Augenblick den Tod geschmeckt (Heb 2,7), doch der Tod konnte Ihn nicht festhalten. Der Tod hatte Ihn nicht in der Gewalt. Er ging freiwillig in den Tod und hat ihn besiegt. Gott hat die Wehen des Todes, in denen Er sich für eine kurze Zeit befand, aufgelöst. Es wäre – mit Ehrfurcht gesagt – ungerecht von Gott gewesen, wenn Er das nicht getan hätte und seinen Sohn im Tod gelassen hätte.

Verse 25-32

Die Auferstehung vorausgesagt


Wieder zitiert Petrus die Schrift und beweist damit, was geschehen ist. Die vorige Schriftstelle diente dazu, das Kommen des Heiligen Geistes zu erklären. Dieses Mal dient die Schriftstelle dazu, die Auferstehung Christi zu erklären. David hat diesen Psalm tausend Jahre zuvor geschrieben. Er schreibt in der Ich-Form. Es ist klar, dass er nicht von sich selbst schrieb. Er ist gestorben, wurde begraben und ist immer noch nicht auferstanden. David ist daher hier ein Prophet und schrieb über einen anderen.

Niemand anderes als der Herr Jesus ist seinen Weg gegangen, ohne nur einen Augenblick sein Auge von Gott, seinem Vater, abzuwenden. Jederzeit sah Er Gott, seinen Vater, vor sich. Er wusste Ihn auch immer neben sich (Joh 8,29). Er fühlte sich völlig von Ihm unterstützt; deshalb wankte Er nicht. Die Gemeinschaft mit seinem Gott gab Ihm Freude ins Herz, was Er auch mit seinem Mund äußerte, sogar in der Zeit, als Er verworfen wurde (Mt 11,25).

Durch seine Gemeinschaft mit seinem Gott hatte Er Hoffnung in Bezug auf die Ruhe für sein Fleisch, das ist sein Leib. Er wusste, dass Er den Tod des Sünders sterben würde, doch Er ging dem Tod entgegen mit dem Vater, der vor und neben Ihm warm, während auf die vor ihm liegende Freude sah (Heb 12,2). Er wusste, dass seine Seele nicht dem Hades „überlassen“ werden würde. Das bedeutet, dass Gott seine Seele nicht dem Totenreich preisgeben würde. Gott würde seine nicht dorthin gehen lassen. Der Hades ist der Ort, wo die Seelen der im Unglauben gestorbenen Menschen hingehen (Lk 16,23). Doch Christus war der Heilige Gottes, der in vollkommener Absonderung vor Gott zu dessen Ehre gelebt hatte.

Die Qual des Todes, die jeder Ungläubige im Hades und schlussendlich ewig in der Hölle erleidet, hat Er für jeden, der an Ihn glaubt, in seiner Seele in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz unter dem Gericht Gottes erlitten. Nachdem Er gestorben war, wurde Er ins Grab gelegt. Doch sein Leib sollte nicht durch da Verderben des Todes angetastet werden. Auch in seinem Tod war Er der Heilige Gottes. Daher wusste Er, dass es keine Verwesung geben würde. Nach einem kurzen Aufenthalt im Grab („eine kurze Zeit“, Heb 2,7) wurde Er auferweckt.

Nachdem wir in dem Zitat den Herrn Jesus über seinen Tod und die sichere Bewahrung darin durch Gott haben reden hören, hören wir nun, wie Er über Leben und Freude sprechen kann. Dies ist das Leben und die Freude, nachdem Er durch den Tod gegangen ist. Nach der Auferstehung werden Wege des Lebens geöffnet und bekanntgemacht.

Die Auferstehung des Herrn Jesus ist daher etwas völlig anderes als die anderen sechs Auferstehungen in der Bibel, denn die auferstandenen Gläubigen sind später alle wieder gestorben. Das Leben der Auferstehung ist ein Leben voller Freude; es ist das Leben, in dem das Auge auf das Angesicht Gottes gerichtet ist. In geistlicher Hinsicht gilt das heute für jeden Gläubigen, der den Herrn vor sich sieht (Apg 2,25). So jemand geht immer auf dem Weg des Lebens, selbst wenn dieser möglicherweise durch den Tod führt.

Nach dem Zitat bittet Petrus seine Zuhörer erneut um Aufmerksamkeit, indem er sie als „Brüder“ anspricht. Er sagt, man möge erlauben, dass er freimütig zu ihnen über David zu rede, den er einen „Patriarchen“ nennt, im Sinn des Stammvaters des königlichen Geschlechts. Er kennt das große Interesse seines Publikums an diesem in ihren Augen unübertroffenen König. Doch wie groß David auch gewesen sein mochte, er ist gestorben und begraben worden. Das Grab Davids mit seinen Gebeinen war immer noch unter ihnen. Das bedeutete, dass er sehr wohl die Verwesung gesehen hat.

Damit ist klar, dass sich das vorhergehende Zitat nicht auf David beziehen kann. Der Psalm handelt daher auch nicht von David, sondern vom Messias. David war nicht nur König, sondern auch ein Prophet. Er hat über zukünftige Dinge geredet, weil Gott ihm auf die allerdeutlichste Weise einen Nachkommen für seinen Thron verheißen hat. Dieser Nachkomme würde die „Frucht seiner Lenden“ sein, das heißt ein direkter Nachkomme von ihm. Der Nachkomme ist Christus, der Messias.

David hat der Zusage Gottes in Bezug auf einen Thronfolger geglaubt. Das ließ ihn vorausschauen. Wenn Gott ihm verheißen hat, dass ein Nachkomme auf seinem Thron sitzen würde, dann kann der Tod die Verheißung Gottes nicht aufheben. Deswegen konnte es nicht anders sein, als dass Christus, nachdem Er gestorben war, wieder aus den Toten auferstehen würde. Er würde nicht nur aus dem Tod auferstehen, sondern Er würde auferstehen, ohne dass irgendein Anzeichen des Todes an Ihm wäre. Alles, was zum Tod gehört, würde Ihn nicht berühren.

Gott hat Ihn nicht der Macht des Totenreiches überlassen, was bedeutet hätte, dass das Totenreich Macht über Ihn gehabt hätte. Er ist freiwillig in das Totenreich eingegangen, um den Tod zu besiegen. Er ist als Sieger in den Tod gegangen. Dieser Sieg zeigt sich in seiner Auferstehung zu einem unverweslichen Leben. Daher hat sein Fleisch auch keine Verwesung gesehen, denn alles, was mit dem Tod zu tun hat, hat Er durch seinen Tod entkräftet, so dass dieser keine Macht über Ihn ausüben konnte.

Petrus lässt seine Zuhörer nicht über die Bedeutung dessen im Unklaren, was er über David und Christus gesagt hat. Der Sohn Davids und der Christus Gottes ist „dieser Jesus“. Wieder hören wir das ausdrückliche „dieser“ Jesus (Apg 1,11). Der Jesus, der von Gott auferweckt wurde, ist derselbe wie der, der in den Tod gegangen ist.

Petrus bekräftigt erneut seine Auferstehung, indem er sagt, dass sie alle Zeugen dieser Tatsache sind. Darüber bestand keinerlei Zweifel. Der Herr Jesus ist ihnen ja nach seiner Auferstehung 40 Tage lang erschienen und hat mit ihnen gesprochen (Apg 1,3).

Verse 25-32

Die Auferstehung vorausgesagt


Wieder zitiert Petrus die Schrift und beweist damit, was geschehen ist. Die vorige Schriftstelle diente dazu, das Kommen des Heiligen Geistes zu erklären. Dieses Mal dient die Schriftstelle dazu, die Auferstehung Christi zu erklären. David hat diesen Psalm tausend Jahre zuvor geschrieben. Er schreibt in der Ich-Form. Es ist klar, dass er nicht von sich selbst schrieb. Er ist gestorben, wurde begraben und ist immer noch nicht auferstanden. David ist daher hier ein Prophet und schrieb über einen anderen.

Niemand anderes als der Herr Jesus ist seinen Weg gegangen, ohne nur einen Augenblick sein Auge von Gott, seinem Vater, abzuwenden. Jederzeit sah Er Gott, seinen Vater, vor sich. Er wusste Ihn auch immer neben sich (Joh 8,29). Er fühlte sich völlig von Ihm unterstützt; deshalb wankte Er nicht. Die Gemeinschaft mit seinem Gott gab Ihm Freude ins Herz, was Er auch mit seinem Mund äußerte, sogar in der Zeit, als Er verworfen wurde (Mt 11,25).

Durch seine Gemeinschaft mit seinem Gott hatte Er Hoffnung in Bezug auf die Ruhe für sein Fleisch, das ist sein Leib. Er wusste, dass Er den Tod des Sünders sterben würde, doch Er ging dem Tod entgegen mit dem Vater, der vor und neben Ihm warm, während auf die vor ihm liegende Freude sah (Heb 12,2). Er wusste, dass seine Seele nicht dem Hades „überlassen“ werden würde. Das bedeutet, dass Gott seine Seele nicht dem Totenreich preisgeben würde. Gott würde seine nicht dorthin gehen lassen. Der Hades ist der Ort, wo die Seelen der im Unglauben gestorbenen Menschen hingehen (Lk 16,23). Doch Christus war der Heilige Gottes, der in vollkommener Absonderung vor Gott zu dessen Ehre gelebt hatte.

Die Qual des Todes, die jeder Ungläubige im Hades und schlussendlich ewig in der Hölle erleidet, hat Er für jeden, der an Ihn glaubt, in seiner Seele in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz unter dem Gericht Gottes erlitten. Nachdem Er gestorben war, wurde Er ins Grab gelegt. Doch sein Leib sollte nicht durch da Verderben des Todes angetastet werden. Auch in seinem Tod war Er der Heilige Gottes. Daher wusste Er, dass es keine Verwesung geben würde. Nach einem kurzen Aufenthalt im Grab („eine kurze Zeit“, Heb 2,7) wurde Er auferweckt.

Nachdem wir in dem Zitat den Herrn Jesus über seinen Tod und die sichere Bewahrung darin durch Gott haben reden hören, hören wir nun, wie Er über Leben und Freude sprechen kann. Dies ist das Leben und die Freude, nachdem Er durch den Tod gegangen ist. Nach der Auferstehung werden Wege des Lebens geöffnet und bekanntgemacht.

Die Auferstehung des Herrn Jesus ist daher etwas völlig anderes als die anderen sechs Auferstehungen in der Bibel, denn die auferstandenen Gläubigen sind später alle wieder gestorben. Das Leben der Auferstehung ist ein Leben voller Freude; es ist das Leben, in dem das Auge auf das Angesicht Gottes gerichtet ist. In geistlicher Hinsicht gilt das heute für jeden Gläubigen, der den Herrn vor sich sieht (Apg 2,25). So jemand geht immer auf dem Weg des Lebens, selbst wenn dieser möglicherweise durch den Tod führt.

Nach dem Zitat bittet Petrus seine Zuhörer erneut um Aufmerksamkeit, indem er sie als „Brüder“ anspricht. Er sagt, man möge erlauben, dass er freimütig zu ihnen über David zu rede, den er einen „Patriarchen“ nennt, im Sinn des Stammvaters des königlichen Geschlechts. Er kennt das große Interesse seines Publikums an diesem in ihren Augen unübertroffenen König. Doch wie groß David auch gewesen sein mochte, er ist gestorben und begraben worden. Das Grab Davids mit seinen Gebeinen war immer noch unter ihnen. Das bedeutete, dass er sehr wohl die Verwesung gesehen hat.

Damit ist klar, dass sich das vorhergehende Zitat nicht auf David beziehen kann. Der Psalm handelt daher auch nicht von David, sondern vom Messias. David war nicht nur König, sondern auch ein Prophet. Er hat über zukünftige Dinge geredet, weil Gott ihm auf die allerdeutlichste Weise einen Nachkommen für seinen Thron verheißen hat. Dieser Nachkomme würde die „Frucht seiner Lenden“ sein, das heißt ein direkter Nachkomme von ihm. Der Nachkomme ist Christus, der Messias.

David hat der Zusage Gottes in Bezug auf einen Thronfolger geglaubt. Das ließ ihn vorausschauen. Wenn Gott ihm verheißen hat, dass ein Nachkomme auf seinem Thron sitzen würde, dann kann der Tod die Verheißung Gottes nicht aufheben. Deswegen konnte es nicht anders sein, als dass Christus, nachdem Er gestorben war, wieder aus den Toten auferstehen würde. Er würde nicht nur aus dem Tod auferstehen, sondern Er würde auferstehen, ohne dass irgendein Anzeichen des Todes an Ihm wäre. Alles, was zum Tod gehört, würde Ihn nicht berühren.

Gott hat Ihn nicht der Macht des Totenreiches überlassen, was bedeutet hätte, dass das Totenreich Macht über Ihn gehabt hätte. Er ist freiwillig in das Totenreich eingegangen, um den Tod zu besiegen. Er ist als Sieger in den Tod gegangen. Dieser Sieg zeigt sich in seiner Auferstehung zu einem unverweslichen Leben. Daher hat sein Fleisch auch keine Verwesung gesehen, denn alles, was mit dem Tod zu tun hat, hat Er durch seinen Tod entkräftet, so dass dieser keine Macht über Ihn ausüben konnte.

Petrus lässt seine Zuhörer nicht über die Bedeutung dessen im Unklaren, was er über David und Christus gesagt hat. Der Sohn Davids und der Christus Gottes ist „dieser Jesus“. Wieder hören wir das ausdrückliche „dieser“ Jesus (Apg 1,11). Der Jesus, der von Gott auferweckt wurde, ist derselbe wie der, der in den Tod gegangen ist.

Petrus bekräftigt erneut seine Auferstehung, indem er sagt, dass sie alle Zeugen dieser Tatsache sind. Darüber bestand keinerlei Zweifel. Der Herr Jesus ist ihnen ja nach seiner Auferstehung 40 Tage lang erschienen und hat mit ihnen gesprochen (Apg 1,3).

Verse 33-36

Zum Herrn und Christus gemacht


Der Herr Jesus wurde nicht nur von Gott aus den Toten auferweckt, Er ist auch durch die Kraft Gottes erhöht worden. Petrus schreibt alles Gott zu, um damit zu zeigen, wie sehr Gott das Werk seines Sohnes wertschätzt und anerkennt. Auf der Erde mögen die Menschen Ihn verachtet und verworfen haben, für Gott ist Er der vollkommen Herrliche, dem Er mit Freuden den höchsten und herrlichsten Platz im Himmel gegeben hat. Als der Vater hat Er dem Herrn Jesus den Heiligen Geist gegeben, den Er verheißen hat, dass Er diesen ausgießen würde (Apg 1,4; Joh 14,16; 17; 26; Joh 15,26). Nachdem der Herr Jesus verherrlicht im Himmel war, empfing Er zum zweiten Mal den Heiligen Geist. Bei seiner Taufe empfing Er den Heiligen Geist für sich selbst, nun empfängt Er den Geist, um Ihn über andere auszugießen.

Als Beweis dafür, dass Christus verherrlicht ist, zitiert Petrus wieder einen Vers aus den Schriften. Dieses Mal stammt der Beweis aus Psalm 110 (Ps 110,1). Was er bereits über Psalm 16 gesagt hat, dass dieser Psalm nicht in erster Linie auf David zutrifft, sondern auf Christus (Apg 2,31), sagt er hier wieder. So redet Psalm 110,1 ebenfalls nicht von David, sondern von dem Herrn Jesus. (Bei den verschiedenen Psalmen, die Petrus zitiert, haben wir ein herrliches Zeugnis der Reihe nach vom Tod, von der Auferstehung und der Himmelfahrt bis zur Verherrlichung Christi.)

David spricht in Psalm 110,1 über die Verherrlichung des Herrn Jesus als eine Tat des Herrn, das ist Gott. Der Herr Jesus ist durch die Rechte Gottes erhöht worden, und Gott hat Ihm einen Platz der Ehre zu seiner Rechten gegeben. Dieser Platz steht Ihm zu, weil Er diesen Platz verdient hat. David redet von Ihm und nennt Ihn „mein Herr“. Der Herr Jesus ist als Mensch der Sohn Davids, doch Er ist auch der Herr Davids, weil Er auch der Sohn Gottes ist.

Mit diesem Ehrenplatz zur Rechten Gottes ist ein „bis“ verbunden. Es kommt nämlich ein Augenblick, in dem der Herr Jesus diesen Platz verlassen wird, um auf die Erde zurückzukehren. Er wird dann die Feinde seines Volkes – denn die Feinde seines Volkes sind auch seine Feinde – richten. Er wird alle, die sich geweigert haben, sich zu bekehren und sich fortwährend voller Hass gegen Ihn und sein Volk gestellt haben, als besiegte Feinde zu seinen Füßen legen, so dass Er darauf ruhen kann. Dann hat sein Grimm angesichts allen Unrechts, das Ihm und seinem Volk angetan wurde, Ruhe gefunden. Bis zu diesem Augenblick bleibt Er in der Herrlichkeit. Die Ausgießung des Heiligen Geistes ist der Beweis dafür, dass Er jetzt dort diesen Platz einnimmt (Joh 16,8-11).

Petrus stellt dem ganzen Haus Israel die Zuverlässigkeit von dem vor, was Gott mit seinem Sohn getan hat. Er konfrontiert sie auch mit ihrer Missetat. Wieder spricht er von „diesem“ Jesus. Der Gegensatz zwischen dem Platz, den Gott Ihm gibt, und dem, den der Mensch Ihm gibt, kann nicht größer sein. Der Mensch hat Ihn als nichtswürdig verworfen, misshandelt und ermordet. Gott hat Ihn hingegen zum Herrn gemacht, zum Machthaber, der alle Macht im Himmel und auf der Erde hat. Gott hat Ihn auch zum Christus gemacht, zum Träger und Verwalter all seiner Verheißungen.

Auch auf der Erde war der Herr Jesus Herr und Christus, allerdings war Er das da in Verbindung mit Israel und allen Verheißungen für Israel. Jetzt ist Er als Mensch im Himmel, und dort ist Er das im Hinblick auf Gottes ewige Ratschlüsse.

Verse 33-36

Zum Herrn und Christus gemacht


Der Herr Jesus wurde nicht nur von Gott aus den Toten auferweckt, Er ist auch durch die Kraft Gottes erhöht worden. Petrus schreibt alles Gott zu, um damit zu zeigen, wie sehr Gott das Werk seines Sohnes wertschätzt und anerkennt. Auf der Erde mögen die Menschen Ihn verachtet und verworfen haben, für Gott ist Er der vollkommen Herrliche, dem Er mit Freuden den höchsten und herrlichsten Platz im Himmel gegeben hat. Als der Vater hat Er dem Herrn Jesus den Heiligen Geist gegeben, den Er verheißen hat, dass Er diesen ausgießen würde (Apg 1,4; Joh 14,16; 17; 26; Joh 15,26). Nachdem der Herr Jesus verherrlicht im Himmel war, empfing Er zum zweiten Mal den Heiligen Geist. Bei seiner Taufe empfing Er den Heiligen Geist für sich selbst, nun empfängt Er den Geist, um Ihn über andere auszugießen.

Als Beweis dafür, dass Christus verherrlicht ist, zitiert Petrus wieder einen Vers aus den Schriften. Dieses Mal stammt der Beweis aus Psalm 110 (Ps 110,1). Was er bereits über Psalm 16 gesagt hat, dass dieser Psalm nicht in erster Linie auf David zutrifft, sondern auf Christus (Apg 2,31), sagt er hier wieder. So redet Psalm 110,1 ebenfalls nicht von David, sondern von dem Herrn Jesus. (Bei den verschiedenen Psalmen, die Petrus zitiert, haben wir ein herrliches Zeugnis der Reihe nach vom Tod, von der Auferstehung und der Himmelfahrt bis zur Verherrlichung Christi.)

David spricht in Psalm 110,1 über die Verherrlichung des Herrn Jesus als eine Tat des Herrn, das ist Gott. Der Herr Jesus ist durch die Rechte Gottes erhöht worden, und Gott hat Ihm einen Platz der Ehre zu seiner Rechten gegeben. Dieser Platz steht Ihm zu, weil Er diesen Platz verdient hat. David redet von Ihm und nennt Ihn „mein Herr“. Der Herr Jesus ist als Mensch der Sohn Davids, doch Er ist auch der Herr Davids, weil Er auch der Sohn Gottes ist.

Mit diesem Ehrenplatz zur Rechten Gottes ist ein „bis“ verbunden. Es kommt nämlich ein Augenblick, in dem der Herr Jesus diesen Platz verlassen wird, um auf die Erde zurückzukehren. Er wird dann die Feinde seines Volkes – denn die Feinde seines Volkes sind auch seine Feinde – richten. Er wird alle, die sich geweigert haben, sich zu bekehren und sich fortwährend voller Hass gegen Ihn und sein Volk gestellt haben, als besiegte Feinde zu seinen Füßen legen, so dass Er darauf ruhen kann. Dann hat sein Grimm angesichts allen Unrechts, das Ihm und seinem Volk angetan wurde, Ruhe gefunden. Bis zu diesem Augenblick bleibt Er in der Herrlichkeit. Die Ausgießung des Heiligen Geistes ist der Beweis dafür, dass Er jetzt dort diesen Platz einnimmt (Joh 16,8-11).

Petrus stellt dem ganzen Haus Israel die Zuverlässigkeit von dem vor, was Gott mit seinem Sohn getan hat. Er konfrontiert sie auch mit ihrer Missetat. Wieder spricht er von „diesem“ Jesus. Der Gegensatz zwischen dem Platz, den Gott Ihm gibt, und dem, den der Mensch Ihm gibt, kann nicht größer sein. Der Mensch hat Ihn als nichtswürdig verworfen, misshandelt und ermordet. Gott hat Ihn hingegen zum Herrn gemacht, zum Machthaber, der alle Macht im Himmel und auf der Erde hat. Gott hat Ihn auch zum Christus gemacht, zum Träger und Verwalter all seiner Verheißungen.

Auch auf der Erde war der Herr Jesus Herr und Christus, allerdings war Er das da in Verbindung mit Israel und allen Verheißungen für Israel. Jetzt ist Er als Mensch im Himmel, und dort ist Er das im Hinblick auf Gottes ewige Ratschlüsse.

Verse 37-41

Die Auswirkung der Predigt


Nun sind die Beweise aus der Schrift gegeben und von Petrus unter der Leitung des Heiligen Geistes – zusammen mit den anderen Aposteln – auf Herz und Gewissen der Zuhörer angewendet. Damit hat sich erfüllt, was der Herr Jesus in Bezug auf das Kommen des Heiligen Geistes gesagt hat: „Denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen“ (Joh 16,14). Nun ist der Heilige Geist gekommen und Er zeigt durch Petrus die Dinge, die den Herrn Jesus betreffen.

Die Zuhörer werden die Psalmen oft selbst gelesen oder beim Vorlesen zugehört haben. Sie werden dabei immer verstanden haben, dass diese Psalmen über den Messias sprechen. Doch jetzt hören sie, dass diese Psalmen in den vergangenen Wochen ihre Erfüllung gefunden haben. Sie sehen nun ihre Missetat. Sie haben den getötet, den die Psalmen als Messias bezeugen. Der Geist wirkt in ihre Herzen das Bewusstsein, in was für einer schrecklichen Situation sie sich befinden, auch wird klar, dass Er nicht im Tod geblieben ist, sondern auferweckt wurde. Deswegen rufen sie nach einem Ausweg, dem Gericht zu entkommen.

Ihr Ruf richtet sich an Petrus und die Elf, nicht an die Hohenpriester und Schriftgelehrten. Sie glauben, dass Petrus und die Seinen ihnen helfen können. Alle Vorbehalte gegen diese „Galiläer“ sind verschwunden. Die Zuhörer stellen ihre Frage allen Aposteln, doch es ist Petrus, der sie als ihr Wortführer beantwortet.

Seine Antwort beginnt mit der Aufforderung: „Tut Buße“. Zunächst müssen sie ihr Denken über den Herrn Jesus vollständig ändern. Sie müssen Ihn anerkennen, so wie Gott Ihn anerkannt hat. Das beinhaltet, dass sie ihre Tat der Verwerfung des Sohnes Gottes als völlig unberechtigt bekennen müssen und als eine Tat, durch die sie sich Gott gegenüber des Mordes schuldig gemacht haben.

Wenn die innere Reue über ihre Vergangenheit vorhanden ist, sollen sie sich nun taufen lassen. Dadurch nehmen sie auch äußerlich Abstand von dem Volk, zu dem sie gehören als einem Volk, das wegen des Todes seines Sohnes unter dem Gericht Gottes steht. Die Taufe ist einerseits das öffentliche Zeugnis, dass ein Bruch mit der Vergangenheit und der alten Umgebung stattgefunden hat, und andererseits, dass sie einen neuen Weg einschlagen, den Weg, auf dem sie dem Herrn Jesus nachfolgen.

Die Taufe bedeutet eine öffentliche Verurteilung des jüdischen Volkes und den Bruch damit, andererseits die Zugehörigkeit zu dem neuen christlichen Zeugnis, das durch die Ausgießung des Heiligen Geistes entstanden ist. Die Taufe muss daher im Namen Jesu Christi stattfinden, dem Namen, den sie zuvor verachtet haben, den sie jedoch nun durch die Taufe öffentlich als einziges Mittel zur Vergebung ihrer Sünden bekennen. Wenn sie diesen zwei Voraussetzungen entsprechen (Bekehrung und Taufe), werden sie den Heiligen Geist empfangen. Die Reihenfolge, die wir hier sehen, ist also:
1. Bekehrung,
2. Taufe,
3. Empfangen des Heiligen Geistes.

In Kapitel 8, wo es um die Samariter geht, haben wir dieselbe Reihenfolge, nur wird der Heilige Geist dort durch die Apostel gegeben. In Kapitel 10, wo es um die Heiden geht, ist die Reihenfolge anders. Dort ist die Reihenfolge:
1. Bekehrung,
2. Empfangen des Heiligen Geistes,
3. Taufe.

Diese Reihenfolge gilt seitdem und wird solange gelten, wie die Gemeinde auf der Erde ist.

Petrus legt mit Nachdruck dar, dass die Verheißung des Heiligen Geistes insbesondere für sie und für ihre Kinder ist. Er hat dafür den Beweis schon geliefert, indem er Joel 3 zitiert hat (Apg 2,16). Nun ergänzt er noch, dass die Verheißung auch für die ist, die sich außerhalb des jüdischen Volkes befinden. Auch darüber hätten sie etwas aus ihren Schriften wissen können (Jes 57,19).

Gottes Verheißung der Gabe des Heiligen Geistes, kann nicht auf Israel beschränkt bleiben, denn diese Verheißung ist mit dem vollbrachten Werk Christi verbunden, das ebenfalls für die ganze Welt vollbracht wurde. Darum ergeht Gottes Ruf an alle Völker. Er ruft sie allerorts auf, an seinen Sohn zu glauben.

Petrus hat noch viel mehr gesagt als Lukas aufgeschrieben hat. Er hat das Evangelium mit vielen Worten gepredigt und zur Bekehrung aufgerufen. Er hat dazu aufgerufen, sich von „diesem verkehrten Geschlecht“ retten zu lassen. Damit stellt er das Volk als ein Volk dar, das den Sohn Gottes getötet hat, als ein Volk, von dem man sich retten lassen muss, weil man sonst durch das Gericht, das über dieses Volk kommt, umkommen wird. Er setzt alles ein, damit das Volk dahin kommt, sich zu bekehren. Er predigt seine Botschaft voller Überzeugung.

So müssen auch wir Menschen überreden, sich durch das Werk Christi von einer Welt retten zu lassen, über der das Gericht schwebt (2Kor 5,11). Wir sind nur dann glaubwürdig, wenn wir selbst von der Wahrheit und dem Ernst des Gerichts überzeugt sind und auch Abstand von der Welt genommen haben, über die wir Gericht predigen.

Die Predigt des Petrus hat ein enormes Resultat. Viele nehmen sein Wort an. Wir wissen, dass Petrus das Wort Gottes gesprochen hat. Dennoch heißt es, dass sie „sein“ Wort aufnahmen. Er ist sozusagen eins mit der Botschaft Gottes. Die, die sein Wort annehmen und ihre Schuld vor Gott wegen ihrer Verwerfung des Herrn Jesus bekennen, werden getauft. Durch die Taufe distanzieren sie sich öffentlich von dem schuldigen jüdischen Volk. Die ungefähr 3000 Seelen, die getauft werden, sind ein Beweis für das Wort, das der Herr Jesus über die „größeren Werke“ gesagt hat, die durch seine Apostel geschehen würden, wenn Er zu seinem Vater zurückgekehrt wäre (Joh 14,12).

Verse 37-41

Die Auswirkung der Predigt


Nun sind die Beweise aus der Schrift gegeben und von Petrus unter der Leitung des Heiligen Geistes – zusammen mit den anderen Aposteln – auf Herz und Gewissen der Zuhörer angewendet. Damit hat sich erfüllt, was der Herr Jesus in Bezug auf das Kommen des Heiligen Geistes gesagt hat: „Denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen“ (Joh 16,14). Nun ist der Heilige Geist gekommen und Er zeigt durch Petrus die Dinge, die den Herrn Jesus betreffen.

Die Zuhörer werden die Psalmen oft selbst gelesen oder beim Vorlesen zugehört haben. Sie werden dabei immer verstanden haben, dass diese Psalmen über den Messias sprechen. Doch jetzt hören sie, dass diese Psalmen in den vergangenen Wochen ihre Erfüllung gefunden haben. Sie sehen nun ihre Missetat. Sie haben den getötet, den die Psalmen als Messias bezeugen. Der Geist wirkt in ihre Herzen das Bewusstsein, in was für einer schrecklichen Situation sie sich befinden, auch wird klar, dass Er nicht im Tod geblieben ist, sondern auferweckt wurde. Deswegen rufen sie nach einem Ausweg, dem Gericht zu entkommen.

Ihr Ruf richtet sich an Petrus und die Elf, nicht an die Hohenpriester und Schriftgelehrten. Sie glauben, dass Petrus und die Seinen ihnen helfen können. Alle Vorbehalte gegen diese „Galiläer“ sind verschwunden. Die Zuhörer stellen ihre Frage allen Aposteln, doch es ist Petrus, der sie als ihr Wortführer beantwortet.

Seine Antwort beginnt mit der Aufforderung: „Tut Buße“. Zunächst müssen sie ihr Denken über den Herrn Jesus vollständig ändern. Sie müssen Ihn anerkennen, so wie Gott Ihn anerkannt hat. Das beinhaltet, dass sie ihre Tat der Verwerfung des Sohnes Gottes als völlig unberechtigt bekennen müssen und als eine Tat, durch die sie sich Gott gegenüber des Mordes schuldig gemacht haben.

Wenn die innere Reue über ihre Vergangenheit vorhanden ist, sollen sie sich nun taufen lassen. Dadurch nehmen sie auch äußerlich Abstand von dem Volk, zu dem sie gehören als einem Volk, das wegen des Todes seines Sohnes unter dem Gericht Gottes steht. Die Taufe ist einerseits das öffentliche Zeugnis, dass ein Bruch mit der Vergangenheit und der alten Umgebung stattgefunden hat, und andererseits, dass sie einen neuen Weg einschlagen, den Weg, auf dem sie dem Herrn Jesus nachfolgen.

Die Taufe bedeutet eine öffentliche Verurteilung des jüdischen Volkes und den Bruch damit, andererseits die Zugehörigkeit zu dem neuen christlichen Zeugnis, das durch die Ausgießung des Heiligen Geistes entstanden ist. Die Taufe muss daher im Namen Jesu Christi stattfinden, dem Namen, den sie zuvor verachtet haben, den sie jedoch nun durch die Taufe öffentlich als einziges Mittel zur Vergebung ihrer Sünden bekennen. Wenn sie diesen zwei Voraussetzungen entsprechen (Bekehrung und Taufe), werden sie den Heiligen Geist empfangen. Die Reihenfolge, die wir hier sehen, ist also:
1. Bekehrung,
2. Taufe,
3. Empfangen des Heiligen Geistes.

In Kapitel 8, wo es um die Samariter geht, haben wir dieselbe Reihenfolge, nur wird der Heilige Geist dort durch die Apostel gegeben. In Kapitel 10, wo es um die Heiden geht, ist die Reihenfolge anders. Dort ist die Reihenfolge:
1. Bekehrung,
2. Empfangen des Heiligen Geistes,
3. Taufe.

Diese Reihenfolge gilt seitdem und wird solange gelten, wie die Gemeinde auf der Erde ist.

Petrus legt mit Nachdruck dar, dass die Verheißung des Heiligen Geistes insbesondere für sie und für ihre Kinder ist. Er hat dafür den Beweis schon geliefert, indem er Joel 3 zitiert hat (Apg 2,16). Nun ergänzt er noch, dass die Verheißung auch für die ist, die sich außerhalb des jüdischen Volkes befinden. Auch darüber hätten sie etwas aus ihren Schriften wissen können (Jes 57,19).

Gottes Verheißung der Gabe des Heiligen Geistes, kann nicht auf Israel beschränkt bleiben, denn diese Verheißung ist mit dem vollbrachten Werk Christi verbunden, das ebenfalls für die ganze Welt vollbracht wurde. Darum ergeht Gottes Ruf an alle Völker. Er ruft sie allerorts auf, an seinen Sohn zu glauben.

Petrus hat noch viel mehr gesagt als Lukas aufgeschrieben hat. Er hat das Evangelium mit vielen Worten gepredigt und zur Bekehrung aufgerufen. Er hat dazu aufgerufen, sich von „diesem verkehrten Geschlecht“ retten zu lassen. Damit stellt er das Volk als ein Volk dar, das den Sohn Gottes getötet hat, als ein Volk, von dem man sich retten lassen muss, weil man sonst durch das Gericht, das über dieses Volk kommt, umkommen wird. Er setzt alles ein, damit das Volk dahin kommt, sich zu bekehren. Er predigt seine Botschaft voller Überzeugung.

So müssen auch wir Menschen überreden, sich durch das Werk Christi von einer Welt retten zu lassen, über der das Gericht schwebt (2Kor 5,11). Wir sind nur dann glaubwürdig, wenn wir selbst von der Wahrheit und dem Ernst des Gerichts überzeugt sind und auch Abstand von der Welt genommen haben, über die wir Gericht predigen.

Die Predigt des Petrus hat ein enormes Resultat. Viele nehmen sein Wort an. Wir wissen, dass Petrus das Wort Gottes gesprochen hat. Dennoch heißt es, dass sie „sein“ Wort aufnahmen. Er ist sozusagen eins mit der Botschaft Gottes. Die, die sein Wort annehmen und ihre Schuld vor Gott wegen ihrer Verwerfung des Herrn Jesus bekennen, werden getauft. Durch die Taufe distanzieren sie sich öffentlich von dem schuldigen jüdischen Volk. Die ungefähr 3000 Seelen, die getauft werden, sind ein Beweis für das Wort, das der Herr Jesus über die „größeren Werke“ gesagt hat, die durch seine Apostel geschehen würden, wenn Er zu seinem Vater zurückgekehrt wäre (Joh 14,12).

Verse 42-47

Das erste Gemeindeleben


Nach der Hinzufügung von ungefähr 3000 Gläubigen hat sich die Gemeinde schnell ausgebreitet. Trotz aller Unterschiede, die zwischen so vielen Gliedern der Gemeinde bestehen, besteht Einheit. Diese Einheit ist nicht durch menschliches Tun entstanden, und diese Einheit wird auch nicht durch menschliche Organisation aufrechterhalten. Die Herzen dieser Gläubigen sind einfach auf den Herrn Jesus ausgerichtet, und dadurch hat der Heilige Geist die Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass die Gemeinde eine Einheit bleibt.

Dies geschieht durch die vier Aspekte, die hier genannt werden, die das Gemeindeleben vollständig durchziehen und in denen sie verharren. Diese Aspekte beziehen sich auch auf die Zusammenkünfte der Gläubigen und sind sozusagen die Höhepunkte der christlichen Gemeinschaft. Das ist allerdings nur dann der Fall, wenn diese Dinge das ganze Leben beherrschen.

An erster Stelle steht die „Lehre der Apostel“. Belehrung über die Gedanken Gottes ist das Erste, was Jungbekehrte nötig haben. Nur so kann gesundes geistliches Leben wachsen. Das Verharren bedeutet nicht nur, ein beständiges Hören auf das, was die Apostel sagen, sondern vor allem auch ein beständiges Umsetzen der Belehrungen der Apostel in die Praxis. Das Verharren in der Lehre der Apostel bezieht sich daher auf das ganze Leben der Gläubigen. Aufgrund dieser Unterweisung gibt es Gemeinschaft. Die Lehre der Apostel ist die schriftgemäße Grundlage für alle Formen der Gemeinschaft, die die Gemeinde kennt.

Das Erste, was die Gemeinde also nach ihrer Entstehung kennzeichnet, ist die Unterwerfung unter die Lehre des Heiligen Geistes durch die Apostel. Das ist heute die Lehre des ganzen Neuen Testaments. Das führt zum zweiten Aspekt des Gemeindelebens, und das ist die Gemeinschaft miteinander. Die Gemeinde ist eine Gemeinschaft von Menschen, die einander früher nicht kannten und völlig verschiedene Dinge taten. Was sie kennzeichnete, sind die Kennzeichen der Welt. Diese Menschen sind nun durch den Glauben an den Herrn Jesus eine Gemeinschaft geworden, in der Er ihr gemeinschaftliches „Interesse“ ist (1Kor 1,9). Sie wollen über Ihn reden und an Ihn denken.

Dieses gemeinschaftliche Interesse kommt auf besondere Weise im dritten Aspekt zum Ausdruck, dem „Brechen des Brotes“, das ist die gemeinsame Abendmahlsfeier. Im Ausdrücken der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes, denken sie beständig an Ihn und werden die tiefsten Empfindungen für Ihn wachgehalten.

Schließlich sind sie sich bewusst, dass sie in sich selbst keine Kraft haben und dass sie in allem von Gott abhängig sind. Darum verharren sie auch „in den Gebeten“.

Was diese Christen tun und wie sie leben, führt dazu, dass die, die kein Teil daran haben, sich fürchten. Die Ungläubigen nehmen Dinge wahr, die sie sich nicht erklären können und zu denen sie keinen Zugang haben. Die Kraft des Geistes wird durch beeindruckende und für Ungläubige wahrzunehmende Weise offenbar. Die Wunder und Zeichen werden hier nicht näher beschrieben, doch in den folgenden Kapiteln wird Lukas einige davon nennen. Die Wörter „Wunder und Zeichen“ sind dieselben, die auch für den Herrn Jesus gebraucht werden (Apg 2,22).

Während außerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen Furcht entsteht, gibt es unter den Gläubigen ein starkes Empfinden der Zusammengehörigkeit. Sie sind zusammen, um die geistlichen Segnungen miteinander zu teilen, und sie teilen auch ihre ganzen Besitztümer miteinander. Was für ein Unterschied zu unserer Zeit, in der Gläubige aus allerlei Gründen voneinander getrennt sind und einander nicht einmal kennen. Viele, die einander doch kennen, leben dennoch voneinander getrennt, weil jeder für sich selbst lebt und nichts von seinem Wohlstand mit anderen teilt.

Ein echter Christ kann es nicht ertragen, viel zu haben, während andere zu wenig haben. Vielleicht war die Erwartung des baldigen Kommens des Herrn die Ursache dafür, denn die ersten Christen verkauften alles, was sie hatten und teilten es miteinander. Das taten sie übrigens völlig freiwillig, niemand zwang sie dazu.

Wie gesagt, ist ihre Zusammengehörigkeit sehr stark. Sie bleiben auch dann beieinander, nachdem das Pfingstfest vorüber ist. Ihr Leben besteht nicht mehr im Halten der Feste des Herrn, sondern in einer inneren Verbundenheit untereinander, die beständig ist. Um diese Verbundenheit miteinander erleben zu können, kommen sie im Tempel und in den Häusern zusammen.

Sie bauen keine Kirchen, die Geld verschlingen, sondern sind durch Einfalt und Gottvertrauen gekennzeichnet. Ein mit Juwelen behängtes Christuskind im Dom in Rom und hungrige Straßenkinder auf dem Vorplatz passen nicht zusammen. Die erste Gemeinde hatte nichts von alledem, was wir heute haben: weder Gebäude, Geld, politischen Einfluss, sozialen Status, und doch wurden viele Seelen gewonnen.

Einerseits halten diese Christen noch an den jüdischen gottesdienstlichen Formen fest, indem sie zum Tempel gehen. Andererseits erleben sie in den Häusern echte christliche Gemeinschaft. Jeden Tag brechen sie das Brot zum Gedächtnis an ihren Herrn und genießen die gegenseitige Gemeinschaft während der Liebesmahlzeiten.

Bei alledem loben sie Gott. Ihre Freude und ihr Lobpreis sind nicht die Folge ihrer Erlösung, wie das beim Volk Israel in 2. Mose 15 der Fall war (2Mo 15,1). Es ist die Freude der Gläubigen, die sie gemeinsam an der Liebe Gottes haben. Sie sind Teilhaber seiner Natur geworden und sind mit Gott als ihrem Vater in Verbindung gekommen. Außerdem hat der Heilige Geist Wohnung in ihnen genommen.

Ihre ganze Lebensweise nötigt dem Volk Respekt ab. Wenn Christen so leben, wie der Herr es beabsichtigt hat, ist das ein Segen für die Umgebung. Der Herr lässt sich bei einer derartigen Lebensweise nicht unbezeugt. Täglich* fügt Er der Gemeinschaft Menschen hinzu. Dadurch nimmt die Zahl derer, die errettet sind, beständig zu. Die Errettung ist für die Ewigkeit. Es kann auch sein, dass die Errettung, die hier gemeint ist, mit der Verwüstung zu tun hat, der Jerusalem im Jahr 70 als Gericht Gottes über das alte System anheimfallen wird. Wer sich bekehrte, entkam diesem Gericht.

*Was in der frühen Gemeinde „täglich“ geschah: einander begegnen (Apg 2,46); Seelen zur Bekehrung führen (Apg 2,47); an Zahl zunehmen (Apg 16,5); die Schriften untersuchen (Apg 17,11).

Verse 42-47

Das erste Gemeindeleben


Nach der Hinzufügung von ungefähr 3000 Gläubigen hat sich die Gemeinde schnell ausgebreitet. Trotz aller Unterschiede, die zwischen so vielen Gliedern der Gemeinde bestehen, besteht Einheit. Diese Einheit ist nicht durch menschliches Tun entstanden, und diese Einheit wird auch nicht durch menschliche Organisation aufrechterhalten. Die Herzen dieser Gläubigen sind einfach auf den Herrn Jesus ausgerichtet, und dadurch hat der Heilige Geist die Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass die Gemeinde eine Einheit bleibt.

Dies geschieht durch die vier Aspekte, die hier genannt werden, die das Gemeindeleben vollständig durchziehen und in denen sie verharren. Diese Aspekte beziehen sich auch auf die Zusammenkünfte der Gläubigen und sind sozusagen die Höhepunkte der christlichen Gemeinschaft. Das ist allerdings nur dann der Fall, wenn diese Dinge das ganze Leben beherrschen.

An erster Stelle steht die „Lehre der Apostel“. Belehrung über die Gedanken Gottes ist das Erste, was Jungbekehrte nötig haben. Nur so kann gesundes geistliches Leben wachsen. Das Verharren bedeutet nicht nur, ein beständiges Hören auf das, was die Apostel sagen, sondern vor allem auch ein beständiges Umsetzen der Belehrungen der Apostel in die Praxis. Das Verharren in der Lehre der Apostel bezieht sich daher auf das ganze Leben der Gläubigen. Aufgrund dieser Unterweisung gibt es Gemeinschaft. Die Lehre der Apostel ist die schriftgemäße Grundlage für alle Formen der Gemeinschaft, die die Gemeinde kennt.

Das Erste, was die Gemeinde also nach ihrer Entstehung kennzeichnet, ist die Unterwerfung unter die Lehre des Heiligen Geistes durch die Apostel. Das ist heute die Lehre des ganzen Neuen Testaments. Das führt zum zweiten Aspekt des Gemeindelebens, und das ist die Gemeinschaft miteinander. Die Gemeinde ist eine Gemeinschaft von Menschen, die einander früher nicht kannten und völlig verschiedene Dinge taten. Was sie kennzeichnete, sind die Kennzeichen der Welt. Diese Menschen sind nun durch den Glauben an den Herrn Jesus eine Gemeinschaft geworden, in der Er ihr gemeinschaftliches „Interesse“ ist (1Kor 1,9). Sie wollen über Ihn reden und an Ihn denken.

Dieses gemeinschaftliche Interesse kommt auf besondere Weise im dritten Aspekt zum Ausdruck, dem „Brechen des Brotes“, das ist die gemeinsame Abendmahlsfeier. Im Ausdrücken der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes, denken sie beständig an Ihn und werden die tiefsten Empfindungen für Ihn wachgehalten.

Schließlich sind sie sich bewusst, dass sie in sich selbst keine Kraft haben und dass sie in allem von Gott abhängig sind. Darum verharren sie auch „in den Gebeten“.

Was diese Christen tun und wie sie leben, führt dazu, dass die, die kein Teil daran haben, sich fürchten. Die Ungläubigen nehmen Dinge wahr, die sie sich nicht erklären können und zu denen sie keinen Zugang haben. Die Kraft des Geistes wird durch beeindruckende und für Ungläubige wahrzunehmende Weise offenbar. Die Wunder und Zeichen werden hier nicht näher beschrieben, doch in den folgenden Kapiteln wird Lukas einige davon nennen. Die Wörter „Wunder und Zeichen“ sind dieselben, die auch für den Herrn Jesus gebraucht werden (Apg 2,22).

Während außerhalb der Gemeinschaft der Gläubigen Furcht entsteht, gibt es unter den Gläubigen ein starkes Empfinden der Zusammengehörigkeit. Sie sind zusammen, um die geistlichen Segnungen miteinander zu teilen, und sie teilen auch ihre ganzen Besitztümer miteinander. Was für ein Unterschied zu unserer Zeit, in der Gläubige aus allerlei Gründen voneinander getrennt sind und einander nicht einmal kennen. Viele, die einander doch kennen, leben dennoch voneinander getrennt, weil jeder für sich selbst lebt und nichts von seinem Wohlstand mit anderen teilt.

Ein echter Christ kann es nicht ertragen, viel zu haben, während andere zu wenig haben. Vielleicht war die Erwartung des baldigen Kommens des Herrn die Ursache dafür, denn die ersten Christen verkauften alles, was sie hatten und teilten es miteinander. Das taten sie übrigens völlig freiwillig, niemand zwang sie dazu.

Wie gesagt, ist ihre Zusammengehörigkeit sehr stark. Sie bleiben auch dann beieinander, nachdem das Pfingstfest vorüber ist. Ihr Leben besteht nicht mehr im Halten der Feste des Herrn, sondern in einer inneren Verbundenheit untereinander, die beständig ist. Um diese Verbundenheit miteinander erleben zu können, kommen sie im Tempel und in den Häusern zusammen.

Sie bauen keine Kirchen, die Geld verschlingen, sondern sind durch Einfalt und Gottvertrauen gekennzeichnet. Ein mit Juwelen behängtes Christuskind im Dom in Rom und hungrige Straßenkinder auf dem Vorplatz passen nicht zusammen. Die erste Gemeinde hatte nichts von alledem, was wir heute haben: weder Gebäude, Geld, politischen Einfluss, sozialen Status, und doch wurden viele Seelen gewonnen.

Einerseits halten diese Christen noch an den jüdischen gottesdienstlichen Formen fest, indem sie zum Tempel gehen. Andererseits erleben sie in den Häusern echte christliche Gemeinschaft. Jeden Tag brechen sie das Brot zum Gedächtnis an ihren Herrn und genießen die gegenseitige Gemeinschaft während der Liebesmahlzeiten.

Bei alledem loben sie Gott. Ihre Freude und ihr Lobpreis sind nicht die Folge ihrer Erlösung, wie das beim Volk Israel in 2. Mose 15 der Fall war (2Mo 15,1). Es ist die Freude der Gläubigen, die sie gemeinsam an der Liebe Gottes haben. Sie sind Teilhaber seiner Natur geworden und sind mit Gott als ihrem Vater in Verbindung gekommen. Außerdem hat der Heilige Geist Wohnung in ihnen genommen.

Ihre ganze Lebensweise nötigt dem Volk Respekt ab. Wenn Christen so leben, wie der Herr es beabsichtigt hat, ist das ein Segen für die Umgebung. Der Herr lässt sich bei einer derartigen Lebensweise nicht unbezeugt. Täglich* fügt Er der Gemeinschaft Menschen hinzu. Dadurch nimmt die Zahl derer, die errettet sind, beständig zu. Die Errettung ist für die Ewigkeit. Es kann auch sein, dass die Errettung, die hier gemeint ist, mit der Verwüstung zu tun hat, der Jerusalem im Jahr 70 als Gericht Gottes über das alte System anheimfallen wird. Wer sich bekehrte, entkam diesem Gericht.

*Was in der frühen Gemeinde „täglich“ geschah: einander begegnen (Apg 2,46); Seelen zur Bekehrung führen (Apg 2,47); an Zahl zunehmen (Apg 16,5); die Schriften untersuchen (Apg 17,11).

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 2". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-2.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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