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Apostelgeschichte 25

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Verse 1-5

Paulus bei Festus angeklagt


Die Szene um Paulus herum hat sich geändert. Festus, nun der Nachfolger des Felix als Statthalter von Judäa, hat sich in Cäsarea niedergelassen. Cäsarea war die politische Hauptstadt, während Jerusalem die religiöse Hauptstadt von Judäa war, das Herzstück des Judentums. Gute Beziehungen mit Jerusalem waren von größter Bedeutung für den Erhalt des Friedens in seinem Gebiet. Deshalb macht Festus sich bald auf, nachdem er seine Amtswohnung in Cäsarea bezogen hat, um die Führer dort kennenzulernen.

Dort wird er sofort mit der Sache des Paulus behelligt. Zwei Jahre später haben die Juden Paulus nicht vergessen und ihr Hass besteht immer noch. Seit seiner Ankunft in Jerusalem war sein Tod immer ihr Ziel (Apg 21,27-31; Apg 22,22; Apg 23,10-15; Apg 25,3). Ihr Verlangen nach seinem Tod war nicht geringer geworden. Ein neuer Statthalter ist eine neue Chance, sich ihres Erzfeindes zu entledigen.

Eine Gesandtschaft der Hohenpriester und der angesehenen Juden reichen während seines Besuchs Anklage gegen Paulus bei ihm ein. Die vornehme Gesellschaft der Ankläger macht klar, wie wichtig die Sache mit Paulus für sie noch immer ist. Außer der Anklage bringen sie auch eine Bitte vor. Paulus war immer noch in Cäsarea gefangen, und ihre Bitte ist, ihn nach Jerusalem zu überstellen. Jetzt, wo Festus hier ist und sie ebenfalls, könnte die Sache abgeschlossen werden.

Ihr scheußlicher Plan ist, Paulus unterwegs in einen Hinterhalt zu locken und ihn zu töten. Sie haben kein Vertrauen zu Festus, dass er ihn verurteilen wird. Wenn sie es so regeln können, dass sie selbst Paulus töten, sind sie jedenfalls ihren Feind endgültig los.

Doch die Rechnung geht nicht auf. Vielleicht kennt Festus die früheren Pläne oder hat Berichte darüber gelesen, jedenfalls gibt er der Bitte der Juden nicht nach. Paulus bleibt in Cäsarea in Gewahrsam, wohin er selbst auch bald wieder zurückkehren wird. Darin sehen wir die Hand Gottes. Festus will den Juden wohl insofern einen Gefallen tun, dass er ihnen die Gelegenheit gibt, dass die Einflussreichen mit ihm reisen und Paulus in Cäsarea anklagen können.

Verse 1-5

Paulus bei Festus angeklagt


Die Szene um Paulus herum hat sich geändert. Festus, nun der Nachfolger des Felix als Statthalter von Judäa, hat sich in Cäsarea niedergelassen. Cäsarea war die politische Hauptstadt, während Jerusalem die religiöse Hauptstadt von Judäa war, das Herzstück des Judentums. Gute Beziehungen mit Jerusalem waren von größter Bedeutung für den Erhalt des Friedens in seinem Gebiet. Deshalb macht Festus sich bald auf, nachdem er seine Amtswohnung in Cäsarea bezogen hat, um die Führer dort kennenzulernen.

Dort wird er sofort mit der Sache des Paulus behelligt. Zwei Jahre später haben die Juden Paulus nicht vergessen und ihr Hass besteht immer noch. Seit seiner Ankunft in Jerusalem war sein Tod immer ihr Ziel (Apg 21,27-31; Apg 22,22; Apg 23,10-15; Apg 25,3). Ihr Verlangen nach seinem Tod war nicht geringer geworden. Ein neuer Statthalter ist eine neue Chance, sich ihres Erzfeindes zu entledigen.

Eine Gesandtschaft der Hohenpriester und der angesehenen Juden reichen während seines Besuchs Anklage gegen Paulus bei ihm ein. Die vornehme Gesellschaft der Ankläger macht klar, wie wichtig die Sache mit Paulus für sie noch immer ist. Außer der Anklage bringen sie auch eine Bitte vor. Paulus war immer noch in Cäsarea gefangen, und ihre Bitte ist, ihn nach Jerusalem zu überstellen. Jetzt, wo Festus hier ist und sie ebenfalls, könnte die Sache abgeschlossen werden.

Ihr scheußlicher Plan ist, Paulus unterwegs in einen Hinterhalt zu locken und ihn zu töten. Sie haben kein Vertrauen zu Festus, dass er ihn verurteilen wird. Wenn sie es so regeln können, dass sie selbst Paulus töten, sind sie jedenfalls ihren Feind endgültig los.

Doch die Rechnung geht nicht auf. Vielleicht kennt Festus die früheren Pläne oder hat Berichte darüber gelesen, jedenfalls gibt er der Bitte der Juden nicht nach. Paulus bleibt in Cäsarea in Gewahrsam, wohin er selbst auch bald wieder zurückkehren wird. Darin sehen wir die Hand Gottes. Festus will den Juden wohl insofern einen Gefallen tun, dass er ihnen die Gelegenheit gibt, dass die Einflussreichen mit ihm reisen und Paulus in Cäsarea anklagen können.

Verse 6-12

Paulus beruft sich auf den Kaiser


Nach Verlauf von acht oder zehn Tagen geht Festus nach Cäsarea zurück. Am Tag seiner Rückkehr setzt er sich auf den Richterstuhl und befiehlt, Paulus vorzuführen. Indem er auf dem Richterstuhl Platz nimmt, bekommt die Behandlung der „Sache Paulus“ einen offiziellen Charakter. Doch was ist das für ein Richter, der dort Platz nimmt? Es ist ein Mensch, der ausschließlich auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.

Das geschah damals auch bei Pilatus, von dem wir ebenfalls lesen, dass er sich „auf den Richterstuhl“ setzte (Joh 19,13), und zwar um über den Richter der ganzen Erde Recht zu sprechen (1Mo 18,25). Das Recht, das er sprach, ist die größte Form des Unrechts, das je begangen wurde.

Es ist eine große Ermutigung zu wissen, dass allen irdischen Richterstühlen ein himmlischer Richterstuhl gegenübersteht. Auf irdischen Richterstühlen saßen und sitzen Menschen, die oftmals nicht in der Lage sind, ein unparteiisches Urteil zu sprechen. Auf dem himmlischen Richterstuhl sitzt jedoch ein Richter, der vollkommen Recht sprechen wird (Röm 14,10; 2Kor 5,10).

Vor Festus erscheinen auch die Juden, die auf seine Einladung hin mitgekommen sind. Lukas erwähnt, dass sie sich um ihn her stellten, was sich vermutlich auf Paulus bezieht. Wie Bluthunde haben sie ihn umzingelt. Dann bricht eine Flut von vielen und schweren Beschuldigungen über ihn herein. Lukas erwähnt keine Einzelheiten über den Inhalt. Aus der Verteidigung des Paulus können wir schließen, womit sie ihn beschuldigen.

Da die Juden bezüglich ihrer Anklage immer noch kein Ergebnis erreicht haben, werden sie die Beschuldigungen dick aufgetragen und so weit wie möglich ausgebreitet haben. Der Wahrheit haben sie damit auf schreckliche Weise Gewalt angetan. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass sie nicht in der Lage waren, auch nur eine einzige Klage zu beweisen. Gerade ihre Übertreibung bei den Anklagen macht es Paulus leicht, sich zu verteidigen.

Dazu kommt noch, dass das, was den Juden wichtig ist, Festus überhaupt nicht interessiert. Was hat er mit dem Gesetz der Juden zu tun? Wenn die Juden Paulus beschuldigen, dass er die Nationen lehre, das Gesetz nicht halten zu müssen, sagt ihm das nichts. Dasselbe gilt für die Beschuldigung, dass er den Tempel entheiligt haben soll.

Die Anschuldigung, dass er etwas gegen den Kaiser getan haben soll, könnte etwas sein, das von Interesse ist. Diese Beschuldigung führten sie zurück auf die Verkündigung eines anderen Königs als den Kaiser, nämlich Jesus (Apg 17,7). Doch Paulus hat niemals dazu aufgerufen, sich gegen den Kaiser aufzulehnen. Im Gegenteil, er lehrte, dass man sich der Obrigkeit unterwerfen solle (Röm 13,1).

Das war keine Sache für Festus. Nein, es ist ihm klar, dass er es nicht mit einer staatsgefährdenden Person zu tun hat, mit jemandem, der den überall gerühmten „Pax Romana“, den römischen Frieden, in Gefahr brachte. Während Festus sich bis dahin korrekt verhalten hat und Paulus nun auch hätte freilassen müssen, macht er einen Vorschlag, der völlig gegen das römische Recht verstößt. Er schlägt Paulus vor, nach Jerusalem zu gehen, um dort vor Gericht gestellt zu werden.

Lukas erwähnt das Motiv dieses Vorschlags: Festus wollte den Juden eine Gunst erweisen. Die Hauptsorge des Festus war, die Gunst der Juden zu erlangen, wie das auch bei Felix war (Apg 24,27) und bei Pilatus (Mk 15,15). Er wollte bei ihnen in einem guten Licht erscheinen. Eine gute Beziehung zu den Juden war für ihn wichtiger, als einem Gefangenen Recht zu verschaffen, der Schwierigkeiten verursachte. Er sah voraus, dass ihm die Freilassung nur große Probleme einbringen würde.

Paulus durchschaut allerdings seine Absichten. Früher wollte er gern nach Jerusalem, doch jetzt will er das nicht mehr. Er will nicht vor einem jüdischen Gericht erscheinen, sondern vor dem Richterstuhl des Kaisers. Indem er sich auf den Kaiser beruft, erkennt er den Weg des Herrn mit ihm an, der ihn aus Jerusalem herausgeführt hatte. Er anerkennt auch den Richterstuhl des Kaisers, und darauf beruft er sich. Der Richterstuhl, auf dem Festus sitzt, ist der des Kaisers. Festus übt als sein Repräsentant dessen Autorität aus.

Die ersten Christen haben viel Unrecht erlitten; die Anklagen waren immer unbegründet. Sie hielten sich an die Gesetze, die die Obrigkeit erlassen hatte, so dass es daher keinen Anklagegrund gab. Was sie erlitten, war auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie Christen waren (1Pet 4,15; 16).

Paulus spricht auch zum Gewissen des Festus, denn er sagt ihm, dass er sehr gut wisse, dass Paulus den Juden keinerlei Unrecht getan habe. Mit seiner Aussage disqualifiziert er Festus als Richter. Paulus macht deutlich, dass er sich dem Recht unterstellt. Wenn er etwas Todeswürdiges getan hätte, würde er sich nicht weigern, zu sterben.

Er beschuldigt Festus sogar auf versteckte Weise, dass er ihn wegen der Gunst den Juden überliefern wolle. Das kann er nicht ohne weiteres anerkennen. Deswegen geht er in höhere Berufung und beruft sich auf den Kaiser. Vielleicht fragen wir uns, ob er die Sache nicht besser in die Hände Gottes gelegt hätte, doch in jedem Fall wird klar, dass Gott die Umstände so führt, dass Paulus dadurch nach Rom kommt, wie der Herr ihm in Kapitel 23 gesagt hat (Apg 23,11). Dort würde er vor dem Kaiser persönlich Zeugnis ablegen.

Es bleibt noch dahingestellt, ob wir uns überhaupt die Frage stellen sollten, ob Paulus nicht besser die Sache in Gottes Hände gelegt hätte. Ist es nicht vielmehr unsere Pflicht, Menschen auf ihre Verantwortung gegenüber der Obrigkeit hinzuweisen?

Dabei geht es nicht um Kritik an allen verkehrten Beschlüssen, die eine Obrigkeit fasst oder um verkehrte Gesetze, die eine sie erlässt. Paulus hat – wie bereits gesagt – nie dazu aufgerufen, die Obrigkeit auf alles hinzuweisen, was falsch ist. Er sagt auch uns, dass wir uns der Obrigkeit unterwerfen sollen. Sobald die Obrigkeit jedoch etwas verlangt, was wir tun oder lassen sollen, was unser Zeugnis für den Herrn betrifft, können wir die Wege gehen, die uns offenstehen: Wir können Berufung einlegen oder wir müssen möglicherweise Gott mehr gehorchen als Menschen (Apg 5,29). Das ist der Grund, warum Paulus sich hier auf den Kaiser beruft.

Es scheint so, als habe Festus nicht damit gerechnet. Was soll er nun tun? Freilassen kann er Paulus nicht, denn dann explodieren die Juden. Nach Jerusalem will Paulus nicht, und dazu kann er ihn auch nicht zwingen, denn Paulus ist römischer Staatsbürger. Bevor er eine Entscheidung trifft, stimmt er sich zunächst mit dem Rat ab, was das Beste sei. Er berät sich mit ihnen, um Streit mit ihnen zu vermeiden.

Was dann besprochen wurde, teilt Lukas uns nicht mit. Das ist auch nicht wichtig, denn das Ergebnis ist, dass Festus die Berufung des Paulus auf den Kaiser bestätigt. Der Herr hat bestimmt, dass Paulus nach Rom gehen soll, also geht er nach Rom. Mit den Worten: „Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du gehen“, bestätigt Festus dem Paulus, dass er zum Kaiser nach Rom gehen wird.

Verse 6-12

Paulus beruft sich auf den Kaiser


Nach Verlauf von acht oder zehn Tagen geht Festus nach Cäsarea zurück. Am Tag seiner Rückkehr setzt er sich auf den Richterstuhl und befiehlt, Paulus vorzuführen. Indem er auf dem Richterstuhl Platz nimmt, bekommt die Behandlung der „Sache Paulus“ einen offiziellen Charakter. Doch was ist das für ein Richter, der dort Platz nimmt? Es ist ein Mensch, der ausschließlich auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.

Das geschah damals auch bei Pilatus, von dem wir ebenfalls lesen, dass er sich „auf den Richterstuhl“ setzte (Joh 19,13), und zwar um über den Richter der ganzen Erde Recht zu sprechen (1Mo 18,25). Das Recht, das er sprach, ist die größte Form des Unrechts, das je begangen wurde.

Es ist eine große Ermutigung zu wissen, dass allen irdischen Richterstühlen ein himmlischer Richterstuhl gegenübersteht. Auf irdischen Richterstühlen saßen und sitzen Menschen, die oftmals nicht in der Lage sind, ein unparteiisches Urteil zu sprechen. Auf dem himmlischen Richterstuhl sitzt jedoch ein Richter, der vollkommen Recht sprechen wird (Röm 14,10; 2Kor 5,10).

Vor Festus erscheinen auch die Juden, die auf seine Einladung hin mitgekommen sind. Lukas erwähnt, dass sie sich um ihn her stellten, was sich vermutlich auf Paulus bezieht. Wie Bluthunde haben sie ihn umzingelt. Dann bricht eine Flut von vielen und schweren Beschuldigungen über ihn herein. Lukas erwähnt keine Einzelheiten über den Inhalt. Aus der Verteidigung des Paulus können wir schließen, womit sie ihn beschuldigen.

Da die Juden bezüglich ihrer Anklage immer noch kein Ergebnis erreicht haben, werden sie die Beschuldigungen dick aufgetragen und so weit wie möglich ausgebreitet haben. Der Wahrheit haben sie damit auf schreckliche Weise Gewalt angetan. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass sie nicht in der Lage waren, auch nur eine einzige Klage zu beweisen. Gerade ihre Übertreibung bei den Anklagen macht es Paulus leicht, sich zu verteidigen.

Dazu kommt noch, dass das, was den Juden wichtig ist, Festus überhaupt nicht interessiert. Was hat er mit dem Gesetz der Juden zu tun? Wenn die Juden Paulus beschuldigen, dass er die Nationen lehre, das Gesetz nicht halten zu müssen, sagt ihm das nichts. Dasselbe gilt für die Beschuldigung, dass er den Tempel entheiligt haben soll.

Die Anschuldigung, dass er etwas gegen den Kaiser getan haben soll, könnte etwas sein, das von Interesse ist. Diese Beschuldigung führten sie zurück auf die Verkündigung eines anderen Königs als den Kaiser, nämlich Jesus (Apg 17,7). Doch Paulus hat niemals dazu aufgerufen, sich gegen den Kaiser aufzulehnen. Im Gegenteil, er lehrte, dass man sich der Obrigkeit unterwerfen solle (Röm 13,1).

Das war keine Sache für Festus. Nein, es ist ihm klar, dass er es nicht mit einer staatsgefährdenden Person zu tun hat, mit jemandem, der den überall gerühmten „Pax Romana“, den römischen Frieden, in Gefahr brachte. Während Festus sich bis dahin korrekt verhalten hat und Paulus nun auch hätte freilassen müssen, macht er einen Vorschlag, der völlig gegen das römische Recht verstößt. Er schlägt Paulus vor, nach Jerusalem zu gehen, um dort vor Gericht gestellt zu werden.

Lukas erwähnt das Motiv dieses Vorschlags: Festus wollte den Juden eine Gunst erweisen. Die Hauptsorge des Festus war, die Gunst der Juden zu erlangen, wie das auch bei Felix war (Apg 24,27) und bei Pilatus (Mk 15,15). Er wollte bei ihnen in einem guten Licht erscheinen. Eine gute Beziehung zu den Juden war für ihn wichtiger, als einem Gefangenen Recht zu verschaffen, der Schwierigkeiten verursachte. Er sah voraus, dass ihm die Freilassung nur große Probleme einbringen würde.

Paulus durchschaut allerdings seine Absichten. Früher wollte er gern nach Jerusalem, doch jetzt will er das nicht mehr. Er will nicht vor einem jüdischen Gericht erscheinen, sondern vor dem Richterstuhl des Kaisers. Indem er sich auf den Kaiser beruft, erkennt er den Weg des Herrn mit ihm an, der ihn aus Jerusalem herausgeführt hatte. Er anerkennt auch den Richterstuhl des Kaisers, und darauf beruft er sich. Der Richterstuhl, auf dem Festus sitzt, ist der des Kaisers. Festus übt als sein Repräsentant dessen Autorität aus.

Die ersten Christen haben viel Unrecht erlitten; die Anklagen waren immer unbegründet. Sie hielten sich an die Gesetze, die die Obrigkeit erlassen hatte, so dass es daher keinen Anklagegrund gab. Was sie erlitten, war auf die Tatsache zurückzuführen, dass sie Christen waren (1Pet 4,15; 16).

Paulus spricht auch zum Gewissen des Festus, denn er sagt ihm, dass er sehr gut wisse, dass Paulus den Juden keinerlei Unrecht getan habe. Mit seiner Aussage disqualifiziert er Festus als Richter. Paulus macht deutlich, dass er sich dem Recht unterstellt. Wenn er etwas Todeswürdiges getan hätte, würde er sich nicht weigern, zu sterben.

Er beschuldigt Festus sogar auf versteckte Weise, dass er ihn wegen der Gunst den Juden überliefern wolle. Das kann er nicht ohne weiteres anerkennen. Deswegen geht er in höhere Berufung und beruft sich auf den Kaiser. Vielleicht fragen wir uns, ob er die Sache nicht besser in die Hände Gottes gelegt hätte, doch in jedem Fall wird klar, dass Gott die Umstände so führt, dass Paulus dadurch nach Rom kommt, wie der Herr ihm in Kapitel 23 gesagt hat (Apg 23,11). Dort würde er vor dem Kaiser persönlich Zeugnis ablegen.

Es bleibt noch dahingestellt, ob wir uns überhaupt die Frage stellen sollten, ob Paulus nicht besser die Sache in Gottes Hände gelegt hätte. Ist es nicht vielmehr unsere Pflicht, Menschen auf ihre Verantwortung gegenüber der Obrigkeit hinzuweisen?

Dabei geht es nicht um Kritik an allen verkehrten Beschlüssen, die eine Obrigkeit fasst oder um verkehrte Gesetze, die eine sie erlässt. Paulus hat – wie bereits gesagt – nie dazu aufgerufen, die Obrigkeit auf alles hinzuweisen, was falsch ist. Er sagt auch uns, dass wir uns der Obrigkeit unterwerfen sollen. Sobald die Obrigkeit jedoch etwas verlangt, was wir tun oder lassen sollen, was unser Zeugnis für den Herrn betrifft, können wir die Wege gehen, die uns offenstehen: Wir können Berufung einlegen oder wir müssen möglicherweise Gott mehr gehorchen als Menschen (Apg 5,29). Das ist der Grund, warum Paulus sich hier auf den Kaiser beruft.

Es scheint so, als habe Festus nicht damit gerechnet. Was soll er nun tun? Freilassen kann er Paulus nicht, denn dann explodieren die Juden. Nach Jerusalem will Paulus nicht, und dazu kann er ihn auch nicht zwingen, denn Paulus ist römischer Staatsbürger. Bevor er eine Entscheidung trifft, stimmt er sich zunächst mit dem Rat ab, was das Beste sei. Er berät sich mit ihnen, um Streit mit ihnen zu vermeiden.

Was dann besprochen wurde, teilt Lukas uns nicht mit. Das ist auch nicht wichtig, denn das Ergebnis ist, dass Festus die Berufung des Paulus auf den Kaiser bestätigt. Der Herr hat bestimmt, dass Paulus nach Rom gehen soll, also geht er nach Rom. Mit den Worten: „Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du gehen“, bestätigt Festus dem Paulus, dass er zum Kaiser nach Rom gehen wird.

Verse 13-22

Festus legt die Sache Agrippa vor


Die Entscheidung, dass Paulus zum Kaiser nach Rom gehen wird, ist gefallen. Das heißt aber nicht, dass er direkt dorthin gebracht wird. Die notwendigen Vorbereitungen müssen noch getroffen werden. Nun war es die größte Sorge des Festus, wie sich später zeigt, dass er einen akzeptablen Grund fand, der den Transport dieses Gefangenen zum Kaiser rechtfertigte.

Zu seiner Freude erschienen nach einigen Tagen König Agrippa und Bernice. Sie kommen, um Festus wegen seiner neuen Stellung Glück zu wünschen. Ihr Besuch verschafft ihm die Lösung, denn Agrippa kennt die jüdischen Gebräuche sehr gut. König Agrippa wird von seiner Schwester Bernice begleitet, mit der er in Blutschande zusammenlebt.

Festus legt Agrippa „die Sache Paulus“ vor. Er erzählt, wie das eine und andere gelaufen ist. Wie jeder in der Welt es macht, so stellt auch Festus die Sache in der für ihn günstigsten Weise vor. Er präsentiert sich selbst als den Verteidiger des Rechts, als müsse es erfüllt werden und er sich dafür einsetzen. Die Fakten sind so, wie er sie kennt. Er legt dar, dass sein Vorgänger Felix einen Mann gefangen zurückgelassen habe, den die Juden in Jerusalem bei ihm angeklagt hätten, damit er verurteilt würde.

Mit einer Unschuldsmiene erklärt er, dass er den Juden geantwortet habe, dass die Römer nicht die Gewohnheit hätten, einen Menschen preiszugeben. Dass er selbst mit Paulus lediglich so gehandelt hat, dass er sich bei den Juden in Gunst setzen konnte (Apg 25,9) und dass Paulus ihn dafür auf versteckte Weise beschuldigt hat (Apg 25,11), das vergisst er einfach.

Er legt dar, wie er „den Mann“ unverzüglich vor seinen Richterstuhl kommen ließ und den Beschuldigern zugehört habe. Die Vermutungen, dass Paulus möglicherweise etwas verbrochen haben könnte, schienen unbegründet zu sein. Die Anklagen betrafen lediglich einige Streitfragen über ihr Gesetz. Auch hatte er noch etwas aufgeschnappt über einen „gewissen Jesus, der gestorben ist, von dem Paulus sagte, er lebe“.

Festus spricht in einer Weise über den Herrn Jesus, die zeigt, dass er völlig gleichgültig ist. Festus hat allerdings den Kern des Evangeliums gehört, denn er gibt Agrippa eine Zusammenfassung: Der Herr Jesus ist gestorben und auferstanden (1Kor 15,3; 4). Der Bericht von der Auferstehung ist für Festus jedoch einfach nur jüdischer Aberglaube. Festus sagt nicht „wieder lebt“ und spricht auch nicht von „Auferstehung“. Alles in allem stellt Festus die Unschuld von Paulus fest. Erneut erklingt das Zeugnis von der Unschuld des Paulus aus dem Mund eines heidnischen Obrigkeitsdieners.

Da er nicht wusste, was er weiterhin in dieser Sache tun sollte, hatte er Paulus vorgeschlagen, nach Jerusalem zu gehen, um dort vor Gericht gestellt zu werden. Das Motiv für seinen Vorschlag verschweigt er wohlweislich vor Agrippa. Dann erwähnt er, dass Paulus sich daraufhin auf den Kaiser berufen hatte. Das hat er respektiert und Befehl gegeben, ihn bis zum Augenblick der Überstellung zum Kaiser gefangen zu halten.

Agrippas Interesse an Paulus ist durch diesen Bericht geweckt worden, so dass er wünscht, „diesen Mann“ selbst zu hören. Festus sagt ihm zu, dass er morgen dazu die Gelegenheit haben werde.

Verse 13-22

Festus legt die Sache Agrippa vor


Die Entscheidung, dass Paulus zum Kaiser nach Rom gehen wird, ist gefallen. Das heißt aber nicht, dass er direkt dorthin gebracht wird. Die notwendigen Vorbereitungen müssen noch getroffen werden. Nun war es die größte Sorge des Festus, wie sich später zeigt, dass er einen akzeptablen Grund fand, der den Transport dieses Gefangenen zum Kaiser rechtfertigte.

Zu seiner Freude erschienen nach einigen Tagen König Agrippa und Bernice. Sie kommen, um Festus wegen seiner neuen Stellung Glück zu wünschen. Ihr Besuch verschafft ihm die Lösung, denn Agrippa kennt die jüdischen Gebräuche sehr gut. König Agrippa wird von seiner Schwester Bernice begleitet, mit der er in Blutschande zusammenlebt.

Festus legt Agrippa „die Sache Paulus“ vor. Er erzählt, wie das eine und andere gelaufen ist. Wie jeder in der Welt es macht, so stellt auch Festus die Sache in der für ihn günstigsten Weise vor. Er präsentiert sich selbst als den Verteidiger des Rechts, als müsse es erfüllt werden und er sich dafür einsetzen. Die Fakten sind so, wie er sie kennt. Er legt dar, dass sein Vorgänger Felix einen Mann gefangen zurückgelassen habe, den die Juden in Jerusalem bei ihm angeklagt hätten, damit er verurteilt würde.

Mit einer Unschuldsmiene erklärt er, dass er den Juden geantwortet habe, dass die Römer nicht die Gewohnheit hätten, einen Menschen preiszugeben. Dass er selbst mit Paulus lediglich so gehandelt hat, dass er sich bei den Juden in Gunst setzen konnte (Apg 25,9) und dass Paulus ihn dafür auf versteckte Weise beschuldigt hat (Apg 25,11), das vergisst er einfach.

Er legt dar, wie er „den Mann“ unverzüglich vor seinen Richterstuhl kommen ließ und den Beschuldigern zugehört habe. Die Vermutungen, dass Paulus möglicherweise etwas verbrochen haben könnte, schienen unbegründet zu sein. Die Anklagen betrafen lediglich einige Streitfragen über ihr Gesetz. Auch hatte er noch etwas aufgeschnappt über einen „gewissen Jesus, der gestorben ist, von dem Paulus sagte, er lebe“.

Festus spricht in einer Weise über den Herrn Jesus, die zeigt, dass er völlig gleichgültig ist. Festus hat allerdings den Kern des Evangeliums gehört, denn er gibt Agrippa eine Zusammenfassung: Der Herr Jesus ist gestorben und auferstanden (1Kor 15,3; 4). Der Bericht von der Auferstehung ist für Festus jedoch einfach nur jüdischer Aberglaube. Festus sagt nicht „wieder lebt“ und spricht auch nicht von „Auferstehung“. Alles in allem stellt Festus die Unschuld von Paulus fest. Erneut erklingt das Zeugnis von der Unschuld des Paulus aus dem Mund eines heidnischen Obrigkeitsdieners.

Da er nicht wusste, was er weiterhin in dieser Sache tun sollte, hatte er Paulus vorgeschlagen, nach Jerusalem zu gehen, um dort vor Gericht gestellt zu werden. Das Motiv für seinen Vorschlag verschweigt er wohlweislich vor Agrippa. Dann erwähnt er, dass Paulus sich daraufhin auf den Kaiser berufen hatte. Das hat er respektiert und Befehl gegeben, ihn bis zum Augenblick der Überstellung zum Kaiser gefangen zu halten.

Agrippas Interesse an Paulus ist durch diesen Bericht geweckt worden, so dass er wünscht, „diesen Mann“ selbst zu hören. Festus sagt ihm zu, dass er morgen dazu die Gelegenheit haben werde.

Verse 23-27

Paulus vor Agrippa gestellt


Am folgenden Tag findet die bemerkenswerte Begegnung zwischen den Größen des Lebens und dem Abschaum der Welt statt (1Kor 4,13). Agrippa und Bernice kommen mit großem Prunk in den Gerichtssaal, in ihrem Gefolge befinden sich die Führer und andere wichtige Persönlichkeiten der Stadt. Nachdem sie ihre Plätze eingenommen haben, lässt Festus Paulus vorführen. Inmitten des weltlichen Glanzes und der Pracht erscheint ein kleiner, gefesselter Mann.

So hat der Herr es geführt, um sein Wort zu erfüllen, das er gesprochen hatte, als er sagte, dass Paulus seinen Namen vor Könige tragen würde (Apg 9,15). Deswegen steht der Angeklagte Paulus vor gottlosen Menschen mit einer verdorbenen Moral. Niemals zuvor hatte Paulus ein derartiges Publikum.

Wenn Paulus gleich seinen Mund öffnen wird, verändert sich das Schauspiel. Dann werden die Richter die Angeklagten und der Angeklagte wird der Richter. Vielleicht hat Mitleid das Herz der anwesenden Hoheiten erfüllt, als sie den armen Gefangenen sahen, doch noch mehr Mitleid muss das Herz des Paulus erfüllt haben beim Anblick der ganzen Leere dieser verlorenen Seelen.

Festus eröffnet die Sitzung. Mit „ihr seht diesen“ weist er auf Paulus als eine Sehenswürdigkeit hin. Dies ist der Mann, der es fertigbringt, die ganze Menge der Juden derart in Harnisch zu bringen, dass sie nur noch eins wünschen: seinen Tod. Aber, so setzt Festus fort, ich habe nichts entdecken können, was er getan hätte, wofür er die Todesstrafe verdient.

Erneut bezeugt Festus Agrippa gegenüber die Unschuld des Paulus, er tut es nun aber vor allen Vornehmen der Stadt (Apg 25,18; 25). Er kann ihn jedoch nicht freilassen, weil der Gefangene sich auf den Kaiser berufen hat. Dieser Berufung hat er zugestimmt. Deshalb wird er ihn also „dem Herrn“ – hier eine Bezeichnung für den Kaiser – überstellen.

Dann legt Festus das Problem dar, das er nun hat. Er muss Paulus zum Kaiser bringen, hat jedoch noch keine konkrete Beschuldigung formulieren können. Festus hat seine Hoffnung auf Agrippa gerichtet, dass dieser ihm helfen könne, etwas zu Papier zu bringen, damit er keinen Gesichtsverlust erleidet, wenn er Paulus nach Rom sendet.

Festus redet in diesem Zusammenhang über den Kaiser als „dem Herrn“. „Der Herr“ ist eine Bezeichnung für den Kaiser im göttlichen Sinn des Wortes. Damit anerkannte er den göttlichen Status des Kaisers. Deshalb war es für einen Römer auch anstößig, dass die Christen keinen anderen Herrn anerkannten, als den Herrn Jesus.

Verse 23-27

Paulus vor Agrippa gestellt


Am folgenden Tag findet die bemerkenswerte Begegnung zwischen den Größen des Lebens und dem Abschaum der Welt statt (1Kor 4,13). Agrippa und Bernice kommen mit großem Prunk in den Gerichtssaal, in ihrem Gefolge befinden sich die Führer und andere wichtige Persönlichkeiten der Stadt. Nachdem sie ihre Plätze eingenommen haben, lässt Festus Paulus vorführen. Inmitten des weltlichen Glanzes und der Pracht erscheint ein kleiner, gefesselter Mann.

So hat der Herr es geführt, um sein Wort zu erfüllen, das er gesprochen hatte, als er sagte, dass Paulus seinen Namen vor Könige tragen würde (Apg 9,15). Deswegen steht der Angeklagte Paulus vor gottlosen Menschen mit einer verdorbenen Moral. Niemals zuvor hatte Paulus ein derartiges Publikum.

Wenn Paulus gleich seinen Mund öffnen wird, verändert sich das Schauspiel. Dann werden die Richter die Angeklagten und der Angeklagte wird der Richter. Vielleicht hat Mitleid das Herz der anwesenden Hoheiten erfüllt, als sie den armen Gefangenen sahen, doch noch mehr Mitleid muss das Herz des Paulus erfüllt haben beim Anblick der ganzen Leere dieser verlorenen Seelen.

Festus eröffnet die Sitzung. Mit „ihr seht diesen“ weist er auf Paulus als eine Sehenswürdigkeit hin. Dies ist der Mann, der es fertigbringt, die ganze Menge der Juden derart in Harnisch zu bringen, dass sie nur noch eins wünschen: seinen Tod. Aber, so setzt Festus fort, ich habe nichts entdecken können, was er getan hätte, wofür er die Todesstrafe verdient.

Erneut bezeugt Festus Agrippa gegenüber die Unschuld des Paulus, er tut es nun aber vor allen Vornehmen der Stadt (Apg 25,18; 25). Er kann ihn jedoch nicht freilassen, weil der Gefangene sich auf den Kaiser berufen hat. Dieser Berufung hat er zugestimmt. Deshalb wird er ihn also „dem Herrn“ – hier eine Bezeichnung für den Kaiser – überstellen.

Dann legt Festus das Problem dar, das er nun hat. Er muss Paulus zum Kaiser bringen, hat jedoch noch keine konkrete Beschuldigung formulieren können. Festus hat seine Hoffnung auf Agrippa gerichtet, dass dieser ihm helfen könne, etwas zu Papier zu bringen, damit er keinen Gesichtsverlust erleidet, wenn er Paulus nach Rom sendet.

Festus redet in diesem Zusammenhang über den Kaiser als „dem Herrn“. „Der Herr“ ist eine Bezeichnung für den Kaiser im göttlichen Sinn des Wortes. Damit anerkannte er den göttlichen Status des Kaisers. Deshalb war es für einen Römer auch anstößig, dass die Christen keinen anderen Herrn anerkannten, als den Herrn Jesus.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 25". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-25.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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