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Apostelgeschichte 9

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Verse 1-9

Die Bekehrung des Saulus


Saulus verhielt sich wie ein Rasender gegenüber der neuen Sekte, für die man das Christentum in der Anfangszeit hielt. Er meinte, Gott damit einen Dienst zu erweisen (Joh 16,2; 3). Der Herr ließ das geschehen, weil Er diesen größten Feind der Gemeinde zum größten Zeugen und Apostel seiner souveränen Gnade in der Gemeinde machen wollte. Seine Bekehrungsgeschichte wird in der Apostelgeschichte dreimal erwähnt, einmal von Lukas (in diesem Kapitel) und zweimal von dem bekehrten Paulus selbst (Kapitel 22 und 26).

Der Tod des Stephanus hatte die feste Absicht des Saulus, die Gemeinde zu verwüsten, noch verstärkt. Dass er Drohung und Mord „schnaubte“, deutet an, dass er sie ausatmete. Das kam von innen heraus. Wohin immer er kam, bewirkte er den Tod der Christen und er spie ihnen in seiner Wut das Gift entgegen. In seinem unersättlichen Durst nach dem Blut dieser Feinde der Religion der Väter beschränkte er sich bei ihrer Verfolgung nicht auf Jerusalem und die Umgebung. Er suchte sie auch in ausländischen Städten auf (Apg 26,11). Damaskus stand ebenfalls auf seiner Liste.

Damaskus hatte eine große jüdische Gemeinschaft mit mehreren Synagogen. Unter ihnen konnte es solche geben, die Christen geworden waren, da sie noch nicht von den Juden getrennt waren. Über diese Synagogen hatte der Hohepriester in Jerusalem noch geistliche Autorität. Die Rechtsprechung des Synedriums galt auch für die Synagogen in ausländischen Städten. Die Obrigkeiten dieser Länder gewährten ihnen eine gewisse Befugnis, weil sie dachten, dass dies der Ruhe ihres Landes dienlich wäre.

Die neue Bewegung, das Christentum, wird hier „der Weg“ genannt Apg 19,9; 23; Apg 22,4; Apg 24,14). Das zeigt die Dynamik des Christentums, wie es sich entwickelte. Es weist vor allen Dingen auf den Herrn Jesus hin, der gesagt hat: „Ich bin der Weg“ (Joh 14,6). Saulus verfolgte mit seiner Reise nach Damaskus das Ziel, dort Männer und Frauen zu fesseln, die „des Weges“ waren, und sie nach Jerusalem zu bringen. Dort sollten sie vor das Synedrium gestellt werden, um verurteilt zu werden.

Doch unterwegs nach Damaskus geschieht das für ihn völlig Unvorhersehbare und auch völlig Unerwünschte, ja, sogar überaus Gehasste. Plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel, so dass er auf die Erde fiel. Saulus wird zu Fuß unterwegs gewesen sein. Dass er als Pharisäer mit dem Pferd ritt, ist sehr unwahrscheinlich. Die Entfernung zwischen Jerusalem und Damaskus beträgt ungefähr zweihundert Kilometer. Die Reise wird daher mehrere Tage gedauert haben. Daher ist auch verständlich, dass die Nachricht von seinem Kommen vorausgeeilt ist und die Christen in Damaskus davon Kenntnis hatten (Apg 9,14). In dem Licht, das ihn umstrahlt, erscheint der Herr Jesus diesem Sohn Abrahams (Apg 9,17; vgl. Apg 7,2).

Die Worte, die der Herr Jesus bei seiner Erscheinung zu Saulus spricht, zeigen, dass Er sich mit den Seinen auf der Erde einsmacht. Indem Saulus die Seinen auf der Erde verfolgt, verfolgt er Ihn. Die völlige Einheit des verherrlichten Herrn im Himmel mit der Gemeinde auf der Erde wird der Inhalt des Dienstes des Saulus, des späteren Paulus, sein. Ihm ist das Geheimnis des Christus offenbart worden, d. h. die Einheit der Gemeinde als ein himmlisches Volk mit dem im Himmel verherrlichten Christus (Eph 3,3-11).

Die Autorität der Person, die redet, ist nicht zu leugnen. Saulus spricht sie unmittelbar mit „Herr“ an, obwohl er noch gar nicht wusste, wer Er war. Deshalb fragt er Ihn anschließend, wer Er sei. Das sind die ersten Worte eines zum Stehen gebrachten und niedergeworfenen Saulus. Die Antwort, die der Herr ihm gibt, wirft ihn auch geistlich völlig zu Boden. „Jesus“ sprach zum ihm!

Der tot geglaubte Jesus schien zu leben und der Herr der Herrlichkeit zu sein. Was für eine schockierende Entdeckung! Dazu kommt, dass Jesus nicht nur der Herr der Herrlichkeit war, sondern Er anerkannte auch die Jünger, die Saulus gefangen nehmen wollte, als eins mit Ihm. Die wehrlosen Schafe, die er verfolgte, hatten in dem Herrn Jesus einen Verteidiger und Beschützer. Darüber hinaus kam er zu der Erkenntnis, dass Eifer für das Judentum Eifer gegen den Herrn bedeutete.

Die Bekehrung des Paulus ist ein Beispiel für die Bekehrung Israels, wenn sie Auge in Auge dem gegenüberstehen werden, den Sie verworfen haben (Sach 12,10). Seine Bekehrung ist auch ein Beispiel für alle anderen Menschen: Wenn der größte Sünder (1Tim 1,15) gerettet wird, gibt es Hoffnung für jeden anderen Sünder, der zwangsläufig ein kleinerer Sünder sein muss.

Der Herr Jesus hat damit begonnen, ein Werk zu tun, das den größten Gegner des christlichen Glaubens zum feurigsten Verfechter dieses Glaubens machte. Um damit fortzusetzen, gibt Er Saulus den Auftrag, aufzustehen und in die Stadt zu gehen. Dort wird ihm gesagt werden, was er tun soll. Der Herr hat ihm persönlich Einhalt in seinem Wüten gegen Ihn geboten. Er wird nun andere dazu gebrauchen, Saulus weiterhin zu formen.

Saulus reiste nicht allein. Es waren Männer bei ihm, von denen wir annehmen können, dass sie ihm bei der Ausführung seines Auftrags halfen. Es liegt auf der Hand, dass es Polizeidiener des Synedriums waren. Auch diese Männer waren durch das plötzliche Licht, das auch sie umstrahlte, zu Boden gefallen (Apg 26,13; 14). Sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand. Das war für sie eine unerklärliche Erscheinung, die sie nicht beschreiben konnten.

Sie teilten alle äußeren Kennzeichen, die die Begegnung ihres Anführers mit dem Herrn der Herrlichkeit begleiteten, doch an der eigentlichen Sache hatten sie keinen Anteil. Der Herr Jesus erschien ihnen nicht, auch verstanden sie seine Worte an Saulus nicht. Sie waren blind und taub für Ihn und seine Worte.

Die Auswirkung der Begegnung ist für Saulus dafür umso beeindruckender. Es gibt kein einziges Widerwort, sein Wille ist gebrochen, sein Herz überwältigt und sein Geist zerschlagen. Er unterwirft sich völlig der Stimme, die zu ihm redete. In der Gegenwart Gottes gibt es weder eine Entschuldigung noch eine Rechtfertigung. Wie ganz anders hatte er sich seine Ankunft in Damaskus vorgestellt. Sein Plan wurde völlig vereitelt.

Ohne dass er etwas dagegen einzuwenden hat, wird er an die Hand genommen und nach Damaskus geführt, um dort einer Gemeinschaft zugefügt zu werden, die er auszurotten suchte. Der, der die Gemeinde hasste und verwüstete, ist wie ein zahmes Lamm geworden, das sich willenlos leiten lässt. Er konnte nicht anders, als sich der Führung anderer zu übergeben, denn er war blind. In diesem Zustand der Blindheit konnte sein Geist durch nichts abgelenkt werden. Seine Blindheit machte ihm auch deutlich, dass er von nun an kein Auge mehr haben sollte für die Pracht und den Glanz des jüdischen Gottesdienstes, der ja auf das Äußere gerichtet war.

Im Licht der Not seiner Seele verschwinden auch die Bedürfnisse des Körpers. Er aß und trank nichts. In diesen Tagen wird ihm wohl das Schreckliche seines Wütens gegen den Herrn bewusst geworden sein (1Tim 1,12-17). Wir lesen nichts davon, dass seine Mitstreiter ihn besuchten und trösten wollten. Doch der Herr beschäftigte sich mit ihm.

Verse 1-9

Die Bekehrung des Saulus


Saulus verhielt sich wie ein Rasender gegenüber der neuen Sekte, für die man das Christentum in der Anfangszeit hielt. Er meinte, Gott damit einen Dienst zu erweisen (Joh 16,2; 3). Der Herr ließ das geschehen, weil Er diesen größten Feind der Gemeinde zum größten Zeugen und Apostel seiner souveränen Gnade in der Gemeinde machen wollte. Seine Bekehrungsgeschichte wird in der Apostelgeschichte dreimal erwähnt, einmal von Lukas (in diesem Kapitel) und zweimal von dem bekehrten Paulus selbst (Kapitel 22 und 26).

Der Tod des Stephanus hatte die feste Absicht des Saulus, die Gemeinde zu verwüsten, noch verstärkt. Dass er Drohung und Mord „schnaubte“, deutet an, dass er sie ausatmete. Das kam von innen heraus. Wohin immer er kam, bewirkte er den Tod der Christen und er spie ihnen in seiner Wut das Gift entgegen. In seinem unersättlichen Durst nach dem Blut dieser Feinde der Religion der Väter beschränkte er sich bei ihrer Verfolgung nicht auf Jerusalem und die Umgebung. Er suchte sie auch in ausländischen Städten auf (Apg 26,11). Damaskus stand ebenfalls auf seiner Liste.

Damaskus hatte eine große jüdische Gemeinschaft mit mehreren Synagogen. Unter ihnen konnte es solche geben, die Christen geworden waren, da sie noch nicht von den Juden getrennt waren. Über diese Synagogen hatte der Hohepriester in Jerusalem noch geistliche Autorität. Die Rechtsprechung des Synedriums galt auch für die Synagogen in ausländischen Städten. Die Obrigkeiten dieser Länder gewährten ihnen eine gewisse Befugnis, weil sie dachten, dass dies der Ruhe ihres Landes dienlich wäre.

Die neue Bewegung, das Christentum, wird hier „der Weg“ genannt Apg 19,9; 23; Apg 22,4; Apg 24,14). Das zeigt die Dynamik des Christentums, wie es sich entwickelte. Es weist vor allen Dingen auf den Herrn Jesus hin, der gesagt hat: „Ich bin der Weg“ (Joh 14,6). Saulus verfolgte mit seiner Reise nach Damaskus das Ziel, dort Männer und Frauen zu fesseln, die „des Weges“ waren, und sie nach Jerusalem zu bringen. Dort sollten sie vor das Synedrium gestellt werden, um verurteilt zu werden.

Doch unterwegs nach Damaskus geschieht das für ihn völlig Unvorhersehbare und auch völlig Unerwünschte, ja, sogar überaus Gehasste. Plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel, so dass er auf die Erde fiel. Saulus wird zu Fuß unterwegs gewesen sein. Dass er als Pharisäer mit dem Pferd ritt, ist sehr unwahrscheinlich. Die Entfernung zwischen Jerusalem und Damaskus beträgt ungefähr zweihundert Kilometer. Die Reise wird daher mehrere Tage gedauert haben. Daher ist auch verständlich, dass die Nachricht von seinem Kommen vorausgeeilt ist und die Christen in Damaskus davon Kenntnis hatten (Apg 9,14). In dem Licht, das ihn umstrahlt, erscheint der Herr Jesus diesem Sohn Abrahams (Apg 9,17; vgl. Apg 7,2).

Die Worte, die der Herr Jesus bei seiner Erscheinung zu Saulus spricht, zeigen, dass Er sich mit den Seinen auf der Erde einsmacht. Indem Saulus die Seinen auf der Erde verfolgt, verfolgt er Ihn. Die völlige Einheit des verherrlichten Herrn im Himmel mit der Gemeinde auf der Erde wird der Inhalt des Dienstes des Saulus, des späteren Paulus, sein. Ihm ist das Geheimnis des Christus offenbart worden, d. h. die Einheit der Gemeinde als ein himmlisches Volk mit dem im Himmel verherrlichten Christus (Eph 3,3-11).

Die Autorität der Person, die redet, ist nicht zu leugnen. Saulus spricht sie unmittelbar mit „Herr“ an, obwohl er noch gar nicht wusste, wer Er war. Deshalb fragt er Ihn anschließend, wer Er sei. Das sind die ersten Worte eines zum Stehen gebrachten und niedergeworfenen Saulus. Die Antwort, die der Herr ihm gibt, wirft ihn auch geistlich völlig zu Boden. „Jesus“ sprach zum ihm!

Der tot geglaubte Jesus schien zu leben und der Herr der Herrlichkeit zu sein. Was für eine schockierende Entdeckung! Dazu kommt, dass Jesus nicht nur der Herr der Herrlichkeit war, sondern Er anerkannte auch die Jünger, die Saulus gefangen nehmen wollte, als eins mit Ihm. Die wehrlosen Schafe, die er verfolgte, hatten in dem Herrn Jesus einen Verteidiger und Beschützer. Darüber hinaus kam er zu der Erkenntnis, dass Eifer für das Judentum Eifer gegen den Herrn bedeutete.

Die Bekehrung des Paulus ist ein Beispiel für die Bekehrung Israels, wenn sie Auge in Auge dem gegenüberstehen werden, den Sie verworfen haben (Sach 12,10). Seine Bekehrung ist auch ein Beispiel für alle anderen Menschen: Wenn der größte Sünder (1Tim 1,15) gerettet wird, gibt es Hoffnung für jeden anderen Sünder, der zwangsläufig ein kleinerer Sünder sein muss.

Der Herr Jesus hat damit begonnen, ein Werk zu tun, das den größten Gegner des christlichen Glaubens zum feurigsten Verfechter dieses Glaubens machte. Um damit fortzusetzen, gibt Er Saulus den Auftrag, aufzustehen und in die Stadt zu gehen. Dort wird ihm gesagt werden, was er tun soll. Der Herr hat ihm persönlich Einhalt in seinem Wüten gegen Ihn geboten. Er wird nun andere dazu gebrauchen, Saulus weiterhin zu formen.

Saulus reiste nicht allein. Es waren Männer bei ihm, von denen wir annehmen können, dass sie ihm bei der Ausführung seines Auftrags halfen. Es liegt auf der Hand, dass es Polizeidiener des Synedriums waren. Auch diese Männer waren durch das plötzliche Licht, das auch sie umstrahlte, zu Boden gefallen (Apg 26,13; 14). Sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand. Das war für sie eine unerklärliche Erscheinung, die sie nicht beschreiben konnten.

Sie teilten alle äußeren Kennzeichen, die die Begegnung ihres Anführers mit dem Herrn der Herrlichkeit begleiteten, doch an der eigentlichen Sache hatten sie keinen Anteil. Der Herr Jesus erschien ihnen nicht, auch verstanden sie seine Worte an Saulus nicht. Sie waren blind und taub für Ihn und seine Worte.

Die Auswirkung der Begegnung ist für Saulus dafür umso beeindruckender. Es gibt kein einziges Widerwort, sein Wille ist gebrochen, sein Herz überwältigt und sein Geist zerschlagen. Er unterwirft sich völlig der Stimme, die zu ihm redete. In der Gegenwart Gottes gibt es weder eine Entschuldigung noch eine Rechtfertigung. Wie ganz anders hatte er sich seine Ankunft in Damaskus vorgestellt. Sein Plan wurde völlig vereitelt.

Ohne dass er etwas dagegen einzuwenden hat, wird er an die Hand genommen und nach Damaskus geführt, um dort einer Gemeinschaft zugefügt zu werden, die er auszurotten suchte. Der, der die Gemeinde hasste und verwüstete, ist wie ein zahmes Lamm geworden, das sich willenlos leiten lässt. Er konnte nicht anders, als sich der Führung anderer zu übergeben, denn er war blind. In diesem Zustand der Blindheit konnte sein Geist durch nichts abgelenkt werden. Seine Blindheit machte ihm auch deutlich, dass er von nun an kein Auge mehr haben sollte für die Pracht und den Glanz des jüdischen Gottesdienstes, der ja auf das Äußere gerichtet war.

Im Licht der Not seiner Seele verschwinden auch die Bedürfnisse des Körpers. Er aß und trank nichts. In diesen Tagen wird ihm wohl das Schreckliche seines Wütens gegen den Herrn bewusst geworden sein (1Tim 1,12-17). Wir lesen nichts davon, dass seine Mitstreiter ihn besuchten und trösten wollten. Doch der Herr beschäftigte sich mit ihm.

Verse 10-16

Der Herr und Ananias


Nach seinem eigenen Werk, das kein Mensch tun konnte, gebraucht der Herr nun Jünger, um Saulus weiter zu formen. Nicht Petrus wird zu Saulus geschickt, sondern ein einfacher uns bis jetzt unbekannter Jünger. Alles, was der Herr mit Saulus tut, geschieht außerhalb von Jerusalem. Ananias bedeutet: „der Herr ist gnädig“. Das zeigt sich in seinem ganzen Handeln mit Saulus.

Wir hätten niemals etwas von Ananias gehört, wenn Gott ihn nicht in Verbindung mit Saulus gebraucht hätte. Er war ein gewöhnlicher Jünger, unauffällig für Menschen, aber in dem Augenblick für Gott brauchbar, als Er ihn nötig hatte. So wurden schon viele verborgene Jünger von Gott gebraucht. Sie stehen im Hintergrund vieler herausragender Diener und haben so mitgewirkt an ihrem Dienst und dessen Vorbereitung. Der Herr redet mit Ananias wie ein Mann mit seinem Freund redet. Sobald Er zu ihm spricht, ist er sofort bereit, zuzuhören. Er antwortet mit „Siehe, hier bin ich, Herr“ und stellt sich dem Herrn unmittelbar zur Verfügung. Er erschrickt nicht vor der Stimme des Herrn, sondern ist an einen persönlichen Umgang mit dem Herrn gewöhnt.

Der Herr erklärt Ananias, wohin er gehen soll und nach wem er fragen soll. Er bekommt eine Adresse und den Namen des Hauseigentümers. Dort soll er den Mann aufsuchen, der von Tarsus kommt und auf den Namen Saulus hört. Da er in diesem Haus fragen soll, war das Haus des Judas wahrscheinlich eine Herberge mit mehreren Gästen. Der Name der Straße, die Gerade, bildet einen Gegensatz zu dem krummen Weg, den Saulus bis dahin gegangen war. Es schien ihm zwar ein gerader Weg zu sein, doch sein Ende würde zum Tod führen (Spr 14,12; Spr 16,25).

Ananias bekommt noch eine zusätzliche Beschreibung an die Hand, damit er Saulus erkennen kann, das ist, womit Saulus beschäftigt ist: Er betet. Er braucht sich also nicht vor einer drohenden Haltung des Saulus zu fürchten. Er ist so zahm wie ein Lamm. Es ist die erste Äußerung des neuen Lebens, die wir von Saulus hören. Die Abhängigkeit, die im Gebet zum Ausdruck kommt, wird seinen ganzen Dienst kennzeichnen. Der Herr sagt Ananias auch, dass Er Saulus auf sein Kommen vorbereitet hat. Er hat Saulus in einem Gesicht über die Person informiert, die ihn aufsuchen wird, was sie mit ihm tun wird und dass er wieder sehen wird.

Nach dem Erhalt des Auftrags und der ausführlichen Information dazu hat Ananias doch noch Bedenken. Mit auffallender Freimütigkeit spricht er völlig vertraulich und offen mit dem Herrn über Saulus. Der Herr lässt ihn seine Bedenken äußern, ohne ihm ins Wort zu fallen. Mit gebührender Ehrfurcht spricht Ananias Ihn als „Herrn“ an und sagt Ihm, was er über Saulus gehört hat. Aus zuverlässiger Quelle hat er vernommen, wie viel Böses dieser Mann den Gläubigen in Jerusalem angetan hat. Er spricht zum Herrn über die Gläubigen und nennt sie „deine Heiligen“. Es geht um eine Gemeinschaft, die Christus angehört, die Er für sich selbst von der Welt abgesondert hat (1Kor 6,11).

Ananias weiß auch, dass Saulus eine Vollmacht von den Hohenpriestern hat, alle zu binden, die zum Herrn Jesus als zu Gott beten. Das ist das große Ärgernis der Juden, dass Christen den Messias als Gott anerkennen. Es ist für sie ohnehin ein Ärgernis, in dem verachteten Jesus den Messias zu sehen, aber es ist noch viel schlimmer, wenn jemand den Messias auch noch als Gott betrachtet. Für den orthodoxen Juden ist der Messias ein Mensch, zwar ein besonderer Mensch, aber doch nicht mehr als ein Mensch.

Der Herr reagiert auf die Bedenken des Ananias nicht mit strenger Autorität, sondern gibt ihm eine geduldige Erklärung, obwohl Ananias natürlich gehorchen muss. Der Herr redet mit ihm als mit jemandem, der sein Vertrauen wert ist und erklärt ihm, was Er mit Saulus vorhat. Saulus ist ein vom Herrn „auserwähltes Gefäß“. Mit dem Wort „Gefäß“ macht der Herr deutlich, dass Er Saulus als ein Instrument in seinem Dienst gebrauchen will. Er wird dieses „Gefäß“ mit seinen Aufträgen füllen.

Das Erfüllen dieser Aufträge wird Saulus zu einem Zeugen für den Namen des Herrn Jesus machen, sowohl vor den Nationen, das sind die Menschen im Allgemeinen, als auch vor Königen, das sind die höhergestellten Menschen. Er wird den Namen des Herrn Jesus auch zu den Söhnen Israels tragen. Es ist bemerkenswert, dass diese hier zuletzt genannt werden.

Er wird diese Aufträge nicht so wie von selbst ausführen, ohne Mühe, sondern er wird viel für diesen Namen leiden. Diese Leiden begannen bereits bei seiner ersten Predigt (Apg 9,23; 29).

Verse 10-16

Der Herr und Ananias


Nach seinem eigenen Werk, das kein Mensch tun konnte, gebraucht der Herr nun Jünger, um Saulus weiter zu formen. Nicht Petrus wird zu Saulus geschickt, sondern ein einfacher uns bis jetzt unbekannter Jünger. Alles, was der Herr mit Saulus tut, geschieht außerhalb von Jerusalem. Ananias bedeutet: „der Herr ist gnädig“. Das zeigt sich in seinem ganzen Handeln mit Saulus.

Wir hätten niemals etwas von Ananias gehört, wenn Gott ihn nicht in Verbindung mit Saulus gebraucht hätte. Er war ein gewöhnlicher Jünger, unauffällig für Menschen, aber in dem Augenblick für Gott brauchbar, als Er ihn nötig hatte. So wurden schon viele verborgene Jünger von Gott gebraucht. Sie stehen im Hintergrund vieler herausragender Diener und haben so mitgewirkt an ihrem Dienst und dessen Vorbereitung. Der Herr redet mit Ananias wie ein Mann mit seinem Freund redet. Sobald Er zu ihm spricht, ist er sofort bereit, zuzuhören. Er antwortet mit „Siehe, hier bin ich, Herr“ und stellt sich dem Herrn unmittelbar zur Verfügung. Er erschrickt nicht vor der Stimme des Herrn, sondern ist an einen persönlichen Umgang mit dem Herrn gewöhnt.

Der Herr erklärt Ananias, wohin er gehen soll und nach wem er fragen soll. Er bekommt eine Adresse und den Namen des Hauseigentümers. Dort soll er den Mann aufsuchen, der von Tarsus kommt und auf den Namen Saulus hört. Da er in diesem Haus fragen soll, war das Haus des Judas wahrscheinlich eine Herberge mit mehreren Gästen. Der Name der Straße, die Gerade, bildet einen Gegensatz zu dem krummen Weg, den Saulus bis dahin gegangen war. Es schien ihm zwar ein gerader Weg zu sein, doch sein Ende würde zum Tod führen (Spr 14,12; Spr 16,25).

Ananias bekommt noch eine zusätzliche Beschreibung an die Hand, damit er Saulus erkennen kann, das ist, womit Saulus beschäftigt ist: Er betet. Er braucht sich also nicht vor einer drohenden Haltung des Saulus zu fürchten. Er ist so zahm wie ein Lamm. Es ist die erste Äußerung des neuen Lebens, die wir von Saulus hören. Die Abhängigkeit, die im Gebet zum Ausdruck kommt, wird seinen ganzen Dienst kennzeichnen. Der Herr sagt Ananias auch, dass Er Saulus auf sein Kommen vorbereitet hat. Er hat Saulus in einem Gesicht über die Person informiert, die ihn aufsuchen wird, was sie mit ihm tun wird und dass er wieder sehen wird.

Nach dem Erhalt des Auftrags und der ausführlichen Information dazu hat Ananias doch noch Bedenken. Mit auffallender Freimütigkeit spricht er völlig vertraulich und offen mit dem Herrn über Saulus. Der Herr lässt ihn seine Bedenken äußern, ohne ihm ins Wort zu fallen. Mit gebührender Ehrfurcht spricht Ananias Ihn als „Herrn“ an und sagt Ihm, was er über Saulus gehört hat. Aus zuverlässiger Quelle hat er vernommen, wie viel Böses dieser Mann den Gläubigen in Jerusalem angetan hat. Er spricht zum Herrn über die Gläubigen und nennt sie „deine Heiligen“. Es geht um eine Gemeinschaft, die Christus angehört, die Er für sich selbst von der Welt abgesondert hat (1Kor 6,11).

Ananias weiß auch, dass Saulus eine Vollmacht von den Hohenpriestern hat, alle zu binden, die zum Herrn Jesus als zu Gott beten. Das ist das große Ärgernis der Juden, dass Christen den Messias als Gott anerkennen. Es ist für sie ohnehin ein Ärgernis, in dem verachteten Jesus den Messias zu sehen, aber es ist noch viel schlimmer, wenn jemand den Messias auch noch als Gott betrachtet. Für den orthodoxen Juden ist der Messias ein Mensch, zwar ein besonderer Mensch, aber doch nicht mehr als ein Mensch.

Der Herr reagiert auf die Bedenken des Ananias nicht mit strenger Autorität, sondern gibt ihm eine geduldige Erklärung, obwohl Ananias natürlich gehorchen muss. Der Herr redet mit ihm als mit jemandem, der sein Vertrauen wert ist und erklärt ihm, was Er mit Saulus vorhat. Saulus ist ein vom Herrn „auserwähltes Gefäß“. Mit dem Wort „Gefäß“ macht der Herr deutlich, dass Er Saulus als ein Instrument in seinem Dienst gebrauchen will. Er wird dieses „Gefäß“ mit seinen Aufträgen füllen.

Das Erfüllen dieser Aufträge wird Saulus zu einem Zeugen für den Namen des Herrn Jesus machen, sowohl vor den Nationen, das sind die Menschen im Allgemeinen, als auch vor Königen, das sind die höhergestellten Menschen. Er wird den Namen des Herrn Jesus auch zu den Söhnen Israels tragen. Es ist bemerkenswert, dass diese hier zuletzt genannt werden.

Er wird diese Aufträge nicht so wie von selbst ausführen, ohne Mühe, sondern er wird viel für diesen Namen leiden. Diese Leiden begannen bereits bei seiner ersten Predigt (Apg 9,23; 29).

Verse 17-19

Ananias bei Saulus


Nach der Erklärung des Herrn, was mit Saulus geschehen wird, geht Ananias zu dem Haus, wo Saulus ist. Nachdem er bei ihm eingetreten ist, legt er ihm die Hände auf. So hat der Herr es ihm indirekt aufgetragen, als Er ihm das Gesicht mitteilte, das Saulus gesehen hatte (Apg 9,12). Durch das Kommen des Ananias wird der Glaube des Saulus gestärkt, denn Ananias kann ihm sagen, obwohl er nicht außerhalb der Stadt gewesen ist, was mit ihm geschehen ist.

Ananias wohnte in Damaskus und stand daher auch auf der Liste derer, die Saulus umbringen wollte. Nun legt Ananias ihm die Hände auf, nennt ihn „Bruder“ und vergilt ihm so Böses mit Gutem. Er legt ihm nicht die Hände auf, um ihn für seinen Dienst zu weihen, auch nicht, um ihm die Gaben des Geistes zu vermitteln. Er legt ihm die Hände auf, um ihn als Bruder anzuerkennen und sich mit ihm im Glauben eins zu machen.

Das ist auch ein Beweis dafür, dass Christsein keine Einzelangelegenheit ist. Christen suchen einander auf und haben ein Verlangen nach Gemeinschaft. Hier treffen sich zwei Männer, die sich niemals zuvor gesehen haben. Sie werden jedoch vom Herrn zusammengeführt, nachdem jeder von ihnen zuvor vom Herrn über den anderen informiert worden war.

Ein einfacher Jünger erbarmt sich über jemanden, der der große Apostel werden soll und lässt ihn die erste Gemeinschaft erfahren, die für Christen kennzeichnend ist. Durch die Hände dieses einfachen Jüngers, nicht durch einen der Apostel, erhält Saulus auf diese Weise auch sein Sehvermögen zurück und wird mit dem Heiligen Geist erfüllt. Gott ist souverän, den zu gebrauchen, den Er will. So wird jeder menschlichen Anmaßung hinsichtlich der Berufung dieses besonderen Dieners vorgebeugt.

Seine ersten Tage als Christ bringt Saulus bei den Jüngern in Damaskus zu. Er hält sich zu ihnen und legt öffentlich Zeugnis davon ab, dass er das glaubt, was sie glauben. Er wird auch sicherlich von ihnen versorgt worden sein, so dass er die ersten Wohltaten dieser neuen Gemeinschaft genießen konnte, der er nun angehört. Er macht dankbar Gebrauch von der Speise, die sie ihm geben. So kommt er wieder zu Kräften, die er von nun an einsetzt, um einem anderen Herrn zu dienen.

Verse 17-19

Ananias bei Saulus


Nach der Erklärung des Herrn, was mit Saulus geschehen wird, geht Ananias zu dem Haus, wo Saulus ist. Nachdem er bei ihm eingetreten ist, legt er ihm die Hände auf. So hat der Herr es ihm indirekt aufgetragen, als Er ihm das Gesicht mitteilte, das Saulus gesehen hatte (Apg 9,12). Durch das Kommen des Ananias wird der Glaube des Saulus gestärkt, denn Ananias kann ihm sagen, obwohl er nicht außerhalb der Stadt gewesen ist, was mit ihm geschehen ist.

Ananias wohnte in Damaskus und stand daher auch auf der Liste derer, die Saulus umbringen wollte. Nun legt Ananias ihm die Hände auf, nennt ihn „Bruder“ und vergilt ihm so Böses mit Gutem. Er legt ihm nicht die Hände auf, um ihn für seinen Dienst zu weihen, auch nicht, um ihm die Gaben des Geistes zu vermitteln. Er legt ihm die Hände auf, um ihn als Bruder anzuerkennen und sich mit ihm im Glauben eins zu machen.

Das ist auch ein Beweis dafür, dass Christsein keine Einzelangelegenheit ist. Christen suchen einander auf und haben ein Verlangen nach Gemeinschaft. Hier treffen sich zwei Männer, die sich niemals zuvor gesehen haben. Sie werden jedoch vom Herrn zusammengeführt, nachdem jeder von ihnen zuvor vom Herrn über den anderen informiert worden war.

Ein einfacher Jünger erbarmt sich über jemanden, der der große Apostel werden soll und lässt ihn die erste Gemeinschaft erfahren, die für Christen kennzeichnend ist. Durch die Hände dieses einfachen Jüngers, nicht durch einen der Apostel, erhält Saulus auf diese Weise auch sein Sehvermögen zurück und wird mit dem Heiligen Geist erfüllt. Gott ist souverän, den zu gebrauchen, den Er will. So wird jeder menschlichen Anmaßung hinsichtlich der Berufung dieses besonderen Dieners vorgebeugt.

Seine ersten Tage als Christ bringt Saulus bei den Jüngern in Damaskus zu. Er hält sich zu ihnen und legt öffentlich Zeugnis davon ab, dass er das glaubt, was sie glauben. Er wird auch sicherlich von ihnen versorgt worden sein, so dass er die ersten Wohltaten dieser neuen Gemeinschaft genießen konnte, der er nun angehört. Er macht dankbar Gebrauch von der Speise, die sie ihm geben. So kommt er wieder zu Kräften, die er von nun an einsetzt, um einem anderen Herrn zu dienen.

Verse 20-25

Predigt des Saulus und ein Anschlag


Das Kennzeichen einer echten Bekehrung ist, dass jemand sofort den Herrn Jesus bekennt (Röm 10,9; 10). Saulus predigt unmittelbar Jesus als den Sohn Gottes, Ihn in seiner persönlichen Herrlichkeit. Wegen des Bekenntnisses dieser Wahrheit wurde der Herr Jesus zum Tod verurteilt (Mt 26,63-66). Petrus predigte den Herrn Jesus bereits als Herrn und Christus, also als den Messias. Saulus predigt ihn jetzt als den Sohn Gottes.

Von einer echten Bekehrung kann keine Rede sein, solange es kein Bekenntnis gibt, dass Jesus der Sohn Gottes ist (1Joh 4,15; 1Joh 5,12). Juden glauben zwar an den Messias, nicht aber, dass Er Gott ist. Der Messias ist für sie nicht mehr als ein Mensch, wenn auch ein außergewöhnlicher Mensch. Das hatte Saulus bis zu diesem Augenblick geglaubt, und er hatte mit aller Gewalt das Bekenntnis bekämpft, dass dieser der Sohn Gottes ist.

Saulus wurde von Gott berufen, den Herrn Jesus als Sohn Gottes zu predigen. Gott wollte seinen Sohn in ihm offenbaren (Gal 1,16). Dort heißt es nicht: „gegenüber ihm“, sondern: „in ihm“. Das weist auf die innere und innige Verbindung hin, die bei der Bekehrung zwischen dem Gläubigen und dem Herrn Jesus entsteht und fortan bestehen bleibt. In der Bezeichnung Sohn ist der ganze Reichtum des Evangeliums enthalten. Das ist der Inhalt seiner allerersten Predigt. Er verkündigt eine Person, nicht eine Lehre. Diese Person ist der ewige Sohn.

Er predigte Ihn in den Synagogen. Das zeigt, was wir in seinem Dienst beständig wiederfinden werden: Zuerst richtet er sich an die Juden und danach erst an die Heiden. Später sehen wir immer wieder, dass er so handelt, denn wenn er in eine Stadt kommt, sucht er immer zuerst die Synagoge auf.

Die Veränderung, die bei Saulus stattgefunden hat, weckt ruft allgemeines Erstaunen hervor. So wird jede aufrichtige Bekehrung Erstaunen über die Veränderungen hervorrufen. Die Veränderung muss bemerkt werden, sie kann nicht verborgen bleiben. Die Veränderung bei Saulus war, dass er sich den Christen anschloss, die er zuvor verfolgte, und dass er den Juden die Botschaft brachte, die er zunächst auszurotten suchte.

Nach einem anfangs zögerlichen und vorsichtigen Auftreten wird Saulus immer entschiedener in seinem Auftreten. Möglicherweise hat er sich in der Zwischenzeit drei Jahre in Arabien aufgehalten (Gal 1,17); dort wurde er von Gott unterwiesen und kehrte dann nach Damaskus zurück. Er setzt seine Predigt fort, aber fügt ihr auch hinzu, dass Jesus der Christus ist. Das predigt er nicht nur, sondern er beweist es auch.

Mit seiner gediegenen Kenntnis des Alten Testaments und der Erleuchtung durch den Heiligen Geist ist er in besonderer Weise befähigt, diese Beweise zu liefern. Das bringt die Juden in Damaskus in Verwirrung. Sein öffentliches Bekenntnis lässt ihn an Kraft zunehmen. Das öffentliche Bekennen des Glaubens ist auch heute eine der Voraussetzungen, im Glauben zu wachsen.

Nachdem Saulus das viele Tage tut, nimmt auch der Widerstand zu. Die Juden, die er zu überzeugen sucht, sind sehr erbost und überlegen miteinander, ihn zu töten. Sie hassen Saulus mehr als irgendeinen anderen Christen, weil er in ihren Augen ein abgefallener Jude ist. In seinem zweiten Brief an die Korinther können wir nachlesen, dass die Juden den Statthalter zu ihrem Bundesgenossen machen konnten, vermutlich dadurch, dass sie Saulus als eine große Gefahr für das gesellschaftliche Leben bezeichneten (2Kor 11,32; 33).

So teilt er bereits sehr schnell das Los des Herrn Jesus. Das ist eine schnelle Erfüllung der Worte, die der Herr Jesus zu Ananias über sein Leiden für den Namen des Herrn sprach (Apg 9,16). Er bekam jedoch Wind von dem geplanten Anschlag. Wie das geschah, teilt Lukas uns nicht mit. Das ist für ihn ein Grund, zu fliehen. Während der Statthalter die Tore bewachen lässt, entkommt Saulus ihrem Anschlag.

Die Flucht geschieht nicht auf spektakuläre Weise. Der Herr hätte die Bewacher mit Blindheit schlagen und die Tore öffnen können, so wie Er das zuvor bei der Befreiung des Petrus und des Johannes aus dem Gefängnis getan hat (Apg 5,19). Saulus entkommt auf klassische Weise. Er hat inzwischen einige Jünger. Diese nehmen ihn während einer Nacht mit zu einer Öffnung in der Stadtmauer, durch die sie ihn in einem Korb herablassen. So baumelt der große Apostel, abhängig von seinen Jüngern, in einem Korb die Stadtmauer herunter. Sie lassen den Korb an einem Seil herab, bis er schließlich sicher unten an der Mauer landet und sich aus dem Staub machen kann, vermutlich in Richtung Jerusalem.

Verse 20-25

Predigt des Saulus und ein Anschlag


Das Kennzeichen einer echten Bekehrung ist, dass jemand sofort den Herrn Jesus bekennt (Röm 10,9; 10). Saulus predigt unmittelbar Jesus als den Sohn Gottes, Ihn in seiner persönlichen Herrlichkeit. Wegen des Bekenntnisses dieser Wahrheit wurde der Herr Jesus zum Tod verurteilt (Mt 26,63-66). Petrus predigte den Herrn Jesus bereits als Herrn und Christus, also als den Messias. Saulus predigt ihn jetzt als den Sohn Gottes.

Von einer echten Bekehrung kann keine Rede sein, solange es kein Bekenntnis gibt, dass Jesus der Sohn Gottes ist (1Joh 4,15; 1Joh 5,12). Juden glauben zwar an den Messias, nicht aber, dass Er Gott ist. Der Messias ist für sie nicht mehr als ein Mensch, wenn auch ein außergewöhnlicher Mensch. Das hatte Saulus bis zu diesem Augenblick geglaubt, und er hatte mit aller Gewalt das Bekenntnis bekämpft, dass dieser der Sohn Gottes ist.

Saulus wurde von Gott berufen, den Herrn Jesus als Sohn Gottes zu predigen. Gott wollte seinen Sohn in ihm offenbaren (Gal 1,16). Dort heißt es nicht: „gegenüber ihm“, sondern: „in ihm“. Das weist auf die innere und innige Verbindung hin, die bei der Bekehrung zwischen dem Gläubigen und dem Herrn Jesus entsteht und fortan bestehen bleibt. In der Bezeichnung Sohn ist der ganze Reichtum des Evangeliums enthalten. Das ist der Inhalt seiner allerersten Predigt. Er verkündigt eine Person, nicht eine Lehre. Diese Person ist der ewige Sohn.

Er predigte Ihn in den Synagogen. Das zeigt, was wir in seinem Dienst beständig wiederfinden werden: Zuerst richtet er sich an die Juden und danach erst an die Heiden. Später sehen wir immer wieder, dass er so handelt, denn wenn er in eine Stadt kommt, sucht er immer zuerst die Synagoge auf.

Die Veränderung, die bei Saulus stattgefunden hat, weckt ruft allgemeines Erstaunen hervor. So wird jede aufrichtige Bekehrung Erstaunen über die Veränderungen hervorrufen. Die Veränderung muss bemerkt werden, sie kann nicht verborgen bleiben. Die Veränderung bei Saulus war, dass er sich den Christen anschloss, die er zuvor verfolgte, und dass er den Juden die Botschaft brachte, die er zunächst auszurotten suchte.

Nach einem anfangs zögerlichen und vorsichtigen Auftreten wird Saulus immer entschiedener in seinem Auftreten. Möglicherweise hat er sich in der Zwischenzeit drei Jahre in Arabien aufgehalten (Gal 1,17); dort wurde er von Gott unterwiesen und kehrte dann nach Damaskus zurück. Er setzt seine Predigt fort, aber fügt ihr auch hinzu, dass Jesus der Christus ist. Das predigt er nicht nur, sondern er beweist es auch.

Mit seiner gediegenen Kenntnis des Alten Testaments und der Erleuchtung durch den Heiligen Geist ist er in besonderer Weise befähigt, diese Beweise zu liefern. Das bringt die Juden in Damaskus in Verwirrung. Sein öffentliches Bekenntnis lässt ihn an Kraft zunehmen. Das öffentliche Bekennen des Glaubens ist auch heute eine der Voraussetzungen, im Glauben zu wachsen.

Nachdem Saulus das viele Tage tut, nimmt auch der Widerstand zu. Die Juden, die er zu überzeugen sucht, sind sehr erbost und überlegen miteinander, ihn zu töten. Sie hassen Saulus mehr als irgendeinen anderen Christen, weil er in ihren Augen ein abgefallener Jude ist. In seinem zweiten Brief an die Korinther können wir nachlesen, dass die Juden den Statthalter zu ihrem Bundesgenossen machen konnten, vermutlich dadurch, dass sie Saulus als eine große Gefahr für das gesellschaftliche Leben bezeichneten (2Kor 11,32; 33).

So teilt er bereits sehr schnell das Los des Herrn Jesus. Das ist eine schnelle Erfüllung der Worte, die der Herr Jesus zu Ananias über sein Leiden für den Namen des Herrn sprach (Apg 9,16). Er bekam jedoch Wind von dem geplanten Anschlag. Wie das geschah, teilt Lukas uns nicht mit. Das ist für ihn ein Grund, zu fliehen. Während der Statthalter die Tore bewachen lässt, entkommt Saulus ihrem Anschlag.

Die Flucht geschieht nicht auf spektakuläre Weise. Der Herr hätte die Bewacher mit Blindheit schlagen und die Tore öffnen können, so wie Er das zuvor bei der Befreiung des Petrus und des Johannes aus dem Gefängnis getan hat (Apg 5,19). Saulus entkommt auf klassische Weise. Er hat inzwischen einige Jünger. Diese nehmen ihn während einer Nacht mit zu einer Öffnung in der Stadtmauer, durch die sie ihn in einem Korb herablassen. So baumelt der große Apostel, abhängig von seinen Jüngern, in einem Korb die Stadtmauer herunter. Sie lassen den Korb an einem Seil herab, bis er schließlich sicher unten an der Mauer landet und sich aus dem Staub machen kann, vermutlich in Richtung Jerusalem.

Verse 26-30

Saulus in Jerusalem


Nachdem Saulus in Jerusalem angekommen ist, sucht er nicht seine alten Freunde auf, die Pharisäer und Hohenpriester, sondern will sich seinen neuen Freunden, den Jüngern, anschließen. Diese sind allerdings sehr argwöhnisch, so dass er nicht leicht Anschluss findet. Sie kennen ihn als Verfolger und haben Furcht, dass er versucht, sich mit einem Trick bei ihnen anzuschließen, um sie anschließend alle in Fesseln zu legen. Sie glauben einfach nicht, dass er ein Jünger geworden ist. Es scheint so, dass sie von seiner Bekehrung nichts gehört haben. Und sollten sie doch etwas davon gehört haben, haben sie dennoch Bedenken. Saulus nimmt ihnen diese Haltung nicht übel.

Der Herr bewirkt einen Ausweg durch einen seiner Diener, Barnabas, von dem wir schon früher etwas gehört haben (Apg 4,36; 37). Er ist ein echter Sohn des Trostes, der Menschen zusammenbringt. Bei Problemen ist er immer zur Stelle und sorgt für eine Lösung. Er hat ein Auge für das Werk Gottes und auch für das Werk des Feindes.

Barnabas nimmt Saulus mit und bringt ihn zu den Aposteln. Er berichtet ihnen von der Bekehrung des Saulus, wie er dem Herrn begegnet ist und der Herr zu ihm geredet hat. Barnabas erwähnt auch die Beweise seiner Bekehrung: Er berichtet, wie Saulus in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen hat. Danach nehmen sie Saulus in ihrer Mitte auf.

Es wird uns nicht berichtet, woher Barnabas seine Informationen hatte, doch er ist ein vertrauenswürdiger und „guter Mann“, daher schenkt man seinem Zeugnis Glauben. Wir lernen daraus, dass kein Gläubiger aufgrund seines eigenen Zeugnisses zugelassen werden kann, sondern aufgrund eines glaubwürdigen Zeugnisses eines anderen, der eine Begegnung mit dem Herrn bezeugen und die Beweise dafür nennen kann. Das kann – wie hier – mündlich geschehen oder auch schriftlich (Apg 18,27; 2Kor 3,1). Später wird Paulus einmal einen ganzen Brief schreiben, den Brief an Philemon, in dem er andere ermuntert, einen Jungbekehrten aufzunehmen, für den es ebenfalls keine warmherzigen Empfindungen gab (Phlm 1,10-17).

Die Aufnahme des Saulus in die Gemeinde in Jerusalem bedeutet weitaus mehr, als nur mit ihnen das Abendmahl feiern zu können. Er geht „mit ihnen aus und ein“. Das weist darauf hin, dass er nicht nur die Zusammenkünfte der Christen besuchte, sondern am gesamten Gemeindeleben teilnahm. Wie wichtig ist es doch, dass unsere Gemeinschaft als Christen nicht auf einige Zusammenkünfte beschränkt ist, sondern dass wir sie beständig erleben. Saulus macht sich völlig mit ihnen eins, während er zugleich seinen eigenen besonderen Auftrag erfüllt. Einheit ist keine Uniformität.

Das Zeugnis des Barnabas über die Freimütigkeit, mit der Saulus in Damaskus geredet hat, wird durch das Auftreten des Saulus in Jerusalem bestätigt. Trotz der Mordlust der Juden in Damaskus, die dazu führte, dass er aus dieser Stadt fliehen musste, redet Saulus auch in Jerusalem freimütig im Namen des Herrn.

Aufgrund seiner früheren Erfahrung wusste er, dass seine Botschaft in Jerusalem auf noch größeren Widerstand stoßen würde. Das geschieht nun auch. Er richtet sich besonders an die Juden, die Griechisch sprechen. Er spricht mit ihnen und streitet mit ihnen. Auf alle Weise will er versuchen, sie von dem Namen des Herrn zu überzeugen. Doch die Wahrheit macht den Hass der Herzen offenbar. Sie versuchen, ihn zu töten. Bevor sie ihren Plan jedoch ausführen können, macht der Herr ihm ihren Plan bekannt (Apg 22,17-21) und sagt ihm auch, dass er Jerusalem verlassen soll.

So wie in Damaskus gibt es auch in Jerusalem Gläubige, die ihm zur Flucht verhelfen. Wieder werden gewöhnliche Mittel gebraucht, um einem Anschlag zu entkommen. Dass sie ihn gerade in Jerusalem umbringen wollten, muss eine große Enttäuschung für ihn gewesen sein. Doch der Herr führt seinen Plan mit ihm aus, und dabei gebraucht Er auch die Feinde des Evangeliums. Während sich Jerusalem der Anwesenheit des Predigers Christi entledigen will, sowie sie sich auch Christi selbst entledigt haben, gebraucht Gott das, ihn zu den Nationen zu senden.

Jerusalem verliert damit den Status als Zentrum der Weltevangelisation. Dieses Zentrum wird nach Antiochien verlagert, wie wir später sehen werden (Apg 13,1-3). Begleitet von den „Brüdern“ (ein herrliches Wort der Gemeinschaft), kommt er nach Cäsarea, von wo aus sie ihn nach Tarsus senden. Gott gebraucht die Brüder, um ihn zur nächsten Station seines Dienstes für seinen Herrn zu bringen. So lässt Saulus sich leiten vom Herrn und von seinen Brüdern.

Verse 26-30

Saulus in Jerusalem


Nachdem Saulus in Jerusalem angekommen ist, sucht er nicht seine alten Freunde auf, die Pharisäer und Hohenpriester, sondern will sich seinen neuen Freunden, den Jüngern, anschließen. Diese sind allerdings sehr argwöhnisch, so dass er nicht leicht Anschluss findet. Sie kennen ihn als Verfolger und haben Furcht, dass er versucht, sich mit einem Trick bei ihnen anzuschließen, um sie anschließend alle in Fesseln zu legen. Sie glauben einfach nicht, dass er ein Jünger geworden ist. Es scheint so, dass sie von seiner Bekehrung nichts gehört haben. Und sollten sie doch etwas davon gehört haben, haben sie dennoch Bedenken. Saulus nimmt ihnen diese Haltung nicht übel.

Der Herr bewirkt einen Ausweg durch einen seiner Diener, Barnabas, von dem wir schon früher etwas gehört haben (Apg 4,36; 37). Er ist ein echter Sohn des Trostes, der Menschen zusammenbringt. Bei Problemen ist er immer zur Stelle und sorgt für eine Lösung. Er hat ein Auge für das Werk Gottes und auch für das Werk des Feindes.

Barnabas nimmt Saulus mit und bringt ihn zu den Aposteln. Er berichtet ihnen von der Bekehrung des Saulus, wie er dem Herrn begegnet ist und der Herr zu ihm geredet hat. Barnabas erwähnt auch die Beweise seiner Bekehrung: Er berichtet, wie Saulus in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen hat. Danach nehmen sie Saulus in ihrer Mitte auf.

Es wird uns nicht berichtet, woher Barnabas seine Informationen hatte, doch er ist ein vertrauenswürdiger und „guter Mann“, daher schenkt man seinem Zeugnis Glauben. Wir lernen daraus, dass kein Gläubiger aufgrund seines eigenen Zeugnisses zugelassen werden kann, sondern aufgrund eines glaubwürdigen Zeugnisses eines anderen, der eine Begegnung mit dem Herrn bezeugen und die Beweise dafür nennen kann. Das kann – wie hier – mündlich geschehen oder auch schriftlich (Apg 18,27; 2Kor 3,1). Später wird Paulus einmal einen ganzen Brief schreiben, den Brief an Philemon, in dem er andere ermuntert, einen Jungbekehrten aufzunehmen, für den es ebenfalls keine warmherzigen Empfindungen gab (Phlm 1,10-17).

Die Aufnahme des Saulus in die Gemeinde in Jerusalem bedeutet weitaus mehr, als nur mit ihnen das Abendmahl feiern zu können. Er geht „mit ihnen aus und ein“. Das weist darauf hin, dass er nicht nur die Zusammenkünfte der Christen besuchte, sondern am gesamten Gemeindeleben teilnahm. Wie wichtig ist es doch, dass unsere Gemeinschaft als Christen nicht auf einige Zusammenkünfte beschränkt ist, sondern dass wir sie beständig erleben. Saulus macht sich völlig mit ihnen eins, während er zugleich seinen eigenen besonderen Auftrag erfüllt. Einheit ist keine Uniformität.

Das Zeugnis des Barnabas über die Freimütigkeit, mit der Saulus in Damaskus geredet hat, wird durch das Auftreten des Saulus in Jerusalem bestätigt. Trotz der Mordlust der Juden in Damaskus, die dazu führte, dass er aus dieser Stadt fliehen musste, redet Saulus auch in Jerusalem freimütig im Namen des Herrn.

Aufgrund seiner früheren Erfahrung wusste er, dass seine Botschaft in Jerusalem auf noch größeren Widerstand stoßen würde. Das geschieht nun auch. Er richtet sich besonders an die Juden, die Griechisch sprechen. Er spricht mit ihnen und streitet mit ihnen. Auf alle Weise will er versuchen, sie von dem Namen des Herrn zu überzeugen. Doch die Wahrheit macht den Hass der Herzen offenbar. Sie versuchen, ihn zu töten. Bevor sie ihren Plan jedoch ausführen können, macht der Herr ihm ihren Plan bekannt (Apg 22,17-21) und sagt ihm auch, dass er Jerusalem verlassen soll.

So wie in Damaskus gibt es auch in Jerusalem Gläubige, die ihm zur Flucht verhelfen. Wieder werden gewöhnliche Mittel gebraucht, um einem Anschlag zu entkommen. Dass sie ihn gerade in Jerusalem umbringen wollten, muss eine große Enttäuschung für ihn gewesen sein. Doch der Herr führt seinen Plan mit ihm aus, und dabei gebraucht Er auch die Feinde des Evangeliums. Während sich Jerusalem der Anwesenheit des Predigers Christi entledigen will, sowie sie sich auch Christi selbst entledigt haben, gebraucht Gott das, ihn zu den Nationen zu senden.

Jerusalem verliert damit den Status als Zentrum der Weltevangelisation. Dieses Zentrum wird nach Antiochien verlagert, wie wir später sehen werden (Apg 13,1-3). Begleitet von den „Brüdern“ (ein herrliches Wort der Gemeinschaft), kommt er nach Cäsarea, von wo aus sie ihn nach Tarsus senden. Gott gebraucht die Brüder, um ihn zur nächsten Station seines Dienstes für seinen Herrn zu bringen. So lässt Saulus sich leiten vom Herrn und von seinen Brüdern.

Vers 31

Die Gemeinde hat Frieden


Nach den Verfolgungen brach in ganz Judäa, Galiläa und Samaria eine Zeit des Friedens in der Gemeinde an. Das Evangelium wurde verkündigt und hatte zur Folge, dass eine Reihe Gemeinden entstanden. Dennoch spricht Lukas von der „Versammlung“ und nicht von „Versammlungen“. (Dass Lukas das hier nicht tut, bedeutet nicht, dass dieser Begriff nicht vorkommt; siehe Gal 1,22; 1Thes 2,14.)

Er betont damit die Einheit der einen Gemeinde, wenn wir auch sehen, dass es in der Praxis mehrere örtliche Gemeinden gibt. Jede örtliche Gemeinde ist (so sollte es zumindest sein) eine Widerspiegelung der gesamten Gemeinde.

Nach dem Wort des Herrn Jesus (Apg 1,8) wurde in diesen Gegenden, nun einschließlich Galiläa, das Evangelium verkündigt und die Gemeinde dort gegründet. Bevor wir dieses Gebiet verlassen, um das Werk des Geistes bis zu den Enden der Erde zu verfolgen, berichtet Lukas uns einige schöne Kennzeichen der Gemeinde in diesen Gegenden. Wir können dafür beten, dass der Herr solche Kennzeichen auch heute in der örtlichen oder überörtlichen Gemeinde bewirken möge. Der Friede der Gemeinden war wohl die Folge der Bekehrung des Saulus, wodurch der Motor der Verfolgung zum Stillstand gebracht worden war.

Der Friede wird sich nicht nur auf die äußeren Umstände beziehen, sondern auch auf das Innere, auf den Frieden der Herzen der Gläubigen. Diese Zeit und Gesinnung des Friedens bewirkt die Voraussetzung zu geistlichem Wachstum, zur Erbauung durch die Belehrungen aus dem Wort Gottes.

Gläubige sollten auch heute Zeiten des Friedens gut nutzen, um sich selbst im Glauben zu erbauen (Jud 1,20). Belehrung, die wirklich mit dem Herzen aufgenommen wird, wird sozusagen automatisch zu einem Wandel in der Furcht des Herrn führen. Ein Leben in der Furcht des Herrn ist kein Wandel in Angst vor dem Herrn, sondern in Ehrfurcht vor dem Herrn.

Das wiederum hat zur Folge, dass die Gemeinde wächst. Ein Wandel in Ehrfurcht vor dem Herrn zieht Menschen an. Wenn Menschen zur Bekehrung kommen und der Gemeinde hinzugefügt werden, ist das das Werk des Heiligen Geistes. Dieses Werk wird hier eine „Ermunterung“ genannt.

Vers 31

Die Gemeinde hat Frieden


Nach den Verfolgungen brach in ganz Judäa, Galiläa und Samaria eine Zeit des Friedens in der Gemeinde an. Das Evangelium wurde verkündigt und hatte zur Folge, dass eine Reihe Gemeinden entstanden. Dennoch spricht Lukas von der „Versammlung“ und nicht von „Versammlungen“. (Dass Lukas das hier nicht tut, bedeutet nicht, dass dieser Begriff nicht vorkommt; siehe Gal 1,22; 1Thes 2,14.)

Er betont damit die Einheit der einen Gemeinde, wenn wir auch sehen, dass es in der Praxis mehrere örtliche Gemeinden gibt. Jede örtliche Gemeinde ist (so sollte es zumindest sein) eine Widerspiegelung der gesamten Gemeinde.

Nach dem Wort des Herrn Jesus (Apg 1,8) wurde in diesen Gegenden, nun einschließlich Galiläa, das Evangelium verkündigt und die Gemeinde dort gegründet. Bevor wir dieses Gebiet verlassen, um das Werk des Geistes bis zu den Enden der Erde zu verfolgen, berichtet Lukas uns einige schöne Kennzeichen der Gemeinde in diesen Gegenden. Wir können dafür beten, dass der Herr solche Kennzeichen auch heute in der örtlichen oder überörtlichen Gemeinde bewirken möge. Der Friede der Gemeinden war wohl die Folge der Bekehrung des Saulus, wodurch der Motor der Verfolgung zum Stillstand gebracht worden war.

Der Friede wird sich nicht nur auf die äußeren Umstände beziehen, sondern auch auf das Innere, auf den Frieden der Herzen der Gläubigen. Diese Zeit und Gesinnung des Friedens bewirkt die Voraussetzung zu geistlichem Wachstum, zur Erbauung durch die Belehrungen aus dem Wort Gottes.

Gläubige sollten auch heute Zeiten des Friedens gut nutzen, um sich selbst im Glauben zu erbauen (Jud 1,20). Belehrung, die wirklich mit dem Herzen aufgenommen wird, wird sozusagen automatisch zu einem Wandel in der Furcht des Herrn führen. Ein Leben in der Furcht des Herrn ist kein Wandel in Angst vor dem Herrn, sondern in Ehrfurcht vor dem Herrn.

Das wiederum hat zur Folge, dass die Gemeinde wächst. Ein Wandel in Ehrfurcht vor dem Herrn zieht Menschen an. Wenn Menschen zur Bekehrung kommen und der Gemeinde hinzugefügt werden, ist das das Werk des Heiligen Geistes. Dieses Werk wird hier eine „Ermunterung“ genannt.

Verse 32-35

Die Heilung des Äneas


Nachdem Lukas, geleitet vom Heiligen Geist, die Bekehrung des Saulus und seine ersten Aktivitäten als Christ beschrieben hat, richtet er unsere Aufmerksamkeit jetzt wieder auf Petrus und seinen Dienst. Die zwei Begebenheiten, die den Schluss dieses Kapitels bilden, stehen zwischen der Bekehrung des Saulus und der des Kornelius. Die Bekehrung des Saulus ist der Beginn der großen Ernte, die unter den Nationen eingebracht wird, wovon Kornelius der Anfang ist. Da könnte die Frage aufkommen: Ist es mit Israel vorbei? Die Antwort darauf finden wir in den beiden Wundern des Petrus. Daraus können wir lernen, dass Gott sein Volk nicht für immer verstoßen hat.

Petrus reist überall umher, um die neuen Gemeinden zu stärken und zu ermutigen. Auf seiner Rundreise kommt er auch zu den Heiligen, die in Lydda wohnen. Möglicherweise ist die Gemeinde dort durch das Wirken des Evangelisten Philippus entstanden, der ja das Land von Asdod aus bis nach Cäsarea durchzog und dabei allen Städten das Evangelium verkündigte (Apg 8,40). Hier werden die Gläubigen wieder „Heilige“ genannt, wie auch in Apg 9,13 und Apg 9,41). Die Heiligen sind die besondere Gruppe von Menschen, die nicht mehr zur Welt gehören, sondern dem Herrn Jesus angehören. Sie bilden in der Welt eine neue und abgesonderte Gemeinschaft, die einen neuen Gegenstand der Liebe besitzt: den verherrlichten Christus.

Bei diesen Heiligen trifft Petrus einen Mann an, namens Äneas, der schon acht Jahre gelähmt ans Bett gefesselt ist. Wir können in ihm ein Bild des Judentums sehen, das aus sich selbst keine Kraft hat, um das zu tun, was Gott in seinem Wort sagt. Petrus spricht zu dem Gelähmten, wie er das bei dem Gelähmten an der Pforte des Tempels getan hat (Apg 3,6).

Er nennt seinen Namen und weist ihn auf Jesus Christus hin, der ihn gesund macht. Petrus hat keinerlei Macht, jemanden gesund zu machen. Das kann nur der Herr Jesus tun. Petrus sagt nicht: „wird dich gesund machen“, sondern „macht dich gesund“. Petrus ist einfach nur das Instrument der Macht des Herrn. Die Kraft kommt durch Jesus Christus, durch Jesus, den Messias. Der Herr Jesus bewirkt eine unmittelbare und vollkommene Gesundheit.

Petrus befiehlt ihm, aufzustehen und selbst sein Bett zu machen. Äneas gehorcht sofort und steht auf. Seine Heilung ist ein klares Zeugnis für den Namen des Herrn. Die Folge ist dann auch, dass alle, die in Lydda und Saron wohnen und Äneas sehen, sich zum Herrn bekehren. Das Wunder bewirkt, dass die Herzen auf den Herrn ausgerichtet werden und nicht auf Menschen.

Saron war ein fruchtbarer Küstenstreifen, der sich von Lydda bis zum Berg Karmel erstreckte. Die Fruchtbarkeit scheint sich nicht nur auf die Bodenbeschaffenheit zu beziehen, sondern auch auf die geistliche Frucht, die jetzt durch die Bekehrung zum Herrn entsteht. Hier finden wir eine geistliche Vorerfüllung der Worte Jesajas: „Saron wird zu einem Weideplatz der Schafe werden“ (Jes 65,10).

Verse 32-35

Die Heilung des Äneas


Nachdem Lukas, geleitet vom Heiligen Geist, die Bekehrung des Saulus und seine ersten Aktivitäten als Christ beschrieben hat, richtet er unsere Aufmerksamkeit jetzt wieder auf Petrus und seinen Dienst. Die zwei Begebenheiten, die den Schluss dieses Kapitels bilden, stehen zwischen der Bekehrung des Saulus und der des Kornelius. Die Bekehrung des Saulus ist der Beginn der großen Ernte, die unter den Nationen eingebracht wird, wovon Kornelius der Anfang ist. Da könnte die Frage aufkommen: Ist es mit Israel vorbei? Die Antwort darauf finden wir in den beiden Wundern des Petrus. Daraus können wir lernen, dass Gott sein Volk nicht für immer verstoßen hat.

Petrus reist überall umher, um die neuen Gemeinden zu stärken und zu ermutigen. Auf seiner Rundreise kommt er auch zu den Heiligen, die in Lydda wohnen. Möglicherweise ist die Gemeinde dort durch das Wirken des Evangelisten Philippus entstanden, der ja das Land von Asdod aus bis nach Cäsarea durchzog und dabei allen Städten das Evangelium verkündigte (Apg 8,40). Hier werden die Gläubigen wieder „Heilige“ genannt, wie auch in Apg 9,13 und Apg 9,41). Die Heiligen sind die besondere Gruppe von Menschen, die nicht mehr zur Welt gehören, sondern dem Herrn Jesus angehören. Sie bilden in der Welt eine neue und abgesonderte Gemeinschaft, die einen neuen Gegenstand der Liebe besitzt: den verherrlichten Christus.

Bei diesen Heiligen trifft Petrus einen Mann an, namens Äneas, der schon acht Jahre gelähmt ans Bett gefesselt ist. Wir können in ihm ein Bild des Judentums sehen, das aus sich selbst keine Kraft hat, um das zu tun, was Gott in seinem Wort sagt. Petrus spricht zu dem Gelähmten, wie er das bei dem Gelähmten an der Pforte des Tempels getan hat (Apg 3,6).

Er nennt seinen Namen und weist ihn auf Jesus Christus hin, der ihn gesund macht. Petrus hat keinerlei Macht, jemanden gesund zu machen. Das kann nur der Herr Jesus tun. Petrus sagt nicht: „wird dich gesund machen“, sondern „macht dich gesund“. Petrus ist einfach nur das Instrument der Macht des Herrn. Die Kraft kommt durch Jesus Christus, durch Jesus, den Messias. Der Herr Jesus bewirkt eine unmittelbare und vollkommene Gesundheit.

Petrus befiehlt ihm, aufzustehen und selbst sein Bett zu machen. Äneas gehorcht sofort und steht auf. Seine Heilung ist ein klares Zeugnis für den Namen des Herrn. Die Folge ist dann auch, dass alle, die in Lydda und Saron wohnen und Äneas sehen, sich zum Herrn bekehren. Das Wunder bewirkt, dass die Herzen auf den Herrn ausgerichtet werden und nicht auf Menschen.

Saron war ein fruchtbarer Küstenstreifen, der sich von Lydda bis zum Berg Karmel erstreckte. Die Fruchtbarkeit scheint sich nicht nur auf die Bodenbeschaffenheit zu beziehen, sondern auch auf die geistliche Frucht, die jetzt durch die Bekehrung zum Herrn entsteht. Hier finden wir eine geistliche Vorerfüllung der Worte Jesajas: „Saron wird zu einem Weideplatz der Schafe werden“ (Jes 65,10).

Verse 36-43

Auferweckung der Dorkas


In Joppe, ungefähr neunzehn Kilometer von Lydda entfernt, war auch eine Gemeinde. Diese Gemeinde besaß das Vorrecht, Schwester Tabitha in ihrer Mitte zu haben. Ihr aramäischer Name bedeutet „Gazelle“, was im Griechischen Dorkas heißt. Sie war eine Jüngerin, also eine Nachfolgerin des Herrn Jesus. Dass sie es wirklich wert war, diesen Namen zu tragen, zeigt sich an dem Zeugnis, das von ihr gegeben wurde. Bei ihr finden wir „Bemühungen der Liebe“ (1Thes 1,3). Das waren Werke des Glaubens; der Beweis, dass sie Glauben besaß. Sie war das Gegenteil von Äneas.

Während sie ihre „Bemühungen der Liebe“ ausübte, wurde sie krank und starb. Beschäftigt sein mit Dingen, die dem Herrn wohlgefällig sind, bedeutet nicht, dass man gegen Krankheit und Tod immun ist. Was ein Schlag zu sein schien für die Gemeinde und für die, denen sie mit ihren guten Werken und Wohltaten diente, wird zu einem Zeugnis für den Herrn.

Als erstes sehen wir Glauben bei denen, die sich über sie erbarmen, nachdem sie gestorben war. Sie waschen sie und legen sie anschließend in ein Obergemach. Normal wäre gewesen, dass sie, nachdem sie gewaschen war, gesalbt und sofort danach begraben worden wäre. Doch sie tun das nicht, sondern legen sie in ein Obergemach. Vielleicht haben sie an die beiden Auferweckungen im Alten Testament gedacht, wo die Verstorbenen ebenfalls in ein Obergemach gelegt wurden (1Kön 17,19; 2Kön 4,21).

Jedenfalls rechnen sie im Glauben mit der Möglichkeit, dass Tabitha auferweckt wird, denn die Jünger senden zwei Männer nach Lydda, um Petrus zu holen. Es sind zwei Männer, damit die Sache zuverlässig bestätigt wird (vgl. 2Kor 13,1). Sie werden mit der Botschaft zu Petrus geschickt, dass er sofort kommen möge.

Lukas berichtet nicht, dass sie Petrus den Grund ihrer Bitte sagen sollten, doch wir wissen, dass der Grund nicht der war, dass er der Beerdigung beiwohnen sollte, sondern dass sie verhindert würde. Wir lesen auch nicht, dass Petrus erst mit dem Herrn darüber geredet hätte. Er sieht in der Bitte eine deutliche Aufforderung des Herrn, mit ihnen zu gehen. Das tut er dann auch.

Sobald er dort angekommen ist, wird er zum Obergemach geführt. Dort stehen bereits die Witwen, denen Tabitha gedient hatte. Sie haben durch ihren Tod einen großen Verlust erlitten. Was sie Petrus zeigen, sind die Beweise wahren Gottesdienstes (Jes 58,7). Das ist das Gegenteil von einem frommen Gerede, das der Not nicht abhilft (Jak 2,15; 16). Indem die Witwen die Werke Tabithas zeigen, sehen wir, dass ihre Werke ihr nachfolgen (vgl. Off 14,13).

Petrus weiß, was er zu tun hat. Dazu muss er jedoch mit dem Herrn allein sein, ohne dass ihn etwas ablenkt. Allein mit dem Leichnam und dem Herrn, kniet Petrus nieder und betet. Auf diese Weise bekommt er die Überzeugung, was Gott will. So richtet er das Wort der Vollmacht an Tabitha, dass sie aufsteht. Er wendet sich dem Leichnam zu. Nachdem er ihr befohlen hat, aufzustehen, öffnet Tabitha die Augen. Sie sieht Petrus an und setzt sich auf. Tabitha wird durch das Gebet und das Wort der Kraft auferweckt.

Nachdem sie sich gesetzt hat, gibt Petrus ihr die Hand und hilft ihr beim Aufstehen. Danach ruft er die Heiligen und die Witwen und stellt ihnen Tabitha lebend dar. Durch die Auferstehung ist sie wieder in der Lage, zu dienen. Das ist ein Hinweis darauf, dass unsere Möglichkeiten, Gott zu dienen, nicht auf dieses Leben beschränkt sind, sondern dass wir das auch nach der Auferstehung bis in Ewigkeit tun werden (Off 22,3-5). Das ist das Resultat der Auferstehung des Herrn Jesus. Die Ewigkeit ist voller Aktivität, Langeweile wird es dann nicht geben.

Die Auferweckung Tabithas führt dazu, dass „viele“ in Joppe zum Glauben an den Herrn kommen. In Lydda und Saron bekehrten sich nach einem kleineren Wunder „alle“, die dort wohnten. Das Wunder der Auferweckung Tabithas ist größer, doch die Anzahl der Bekehrten geringer, denn hier ist nicht die Rede von „allen“, sondern von „vielen“.

Nach der Auferweckung Tabithas kehrt Petrus nicht nach Lydda zurück, sondern bleibt längere Zeit in Joppe. Diener müssen nicht immer unterwegs sein. Nach einem „gesegneten“ Dienst ist es nötig, mit dem Herrn allein zu sein, um nachzudenken, zu beten und auf neue Anweisungen des Herrn zu warten.

Petrus, der große Apostel der Beschneidung, wohnt in Joppe bei einem einfachen Mann, einem Gerber. Die Juden betrachteten den Beruf eines Gerbers als unrein. Er gerbte Häute, um daraus hauptsächlich lederne Wasserbehälter herzustellen. Der Aufenthalt des Petrus bei diesem Mann ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Gott aus Unreinem etwas Reines machen kann, so wie ein lederner Behälter reines Wasser enthalten kann.

Verse 36-43

Auferweckung der Dorkas


In Joppe, ungefähr neunzehn Kilometer von Lydda entfernt, war auch eine Gemeinde. Diese Gemeinde besaß das Vorrecht, Schwester Tabitha in ihrer Mitte zu haben. Ihr aramäischer Name bedeutet „Gazelle“, was im Griechischen Dorkas heißt. Sie war eine Jüngerin, also eine Nachfolgerin des Herrn Jesus. Dass sie es wirklich wert war, diesen Namen zu tragen, zeigt sich an dem Zeugnis, das von ihr gegeben wurde. Bei ihr finden wir „Bemühungen der Liebe“ (1Thes 1,3). Das waren Werke des Glaubens; der Beweis, dass sie Glauben besaß. Sie war das Gegenteil von Äneas.

Während sie ihre „Bemühungen der Liebe“ ausübte, wurde sie krank und starb. Beschäftigt sein mit Dingen, die dem Herrn wohlgefällig sind, bedeutet nicht, dass man gegen Krankheit und Tod immun ist. Was ein Schlag zu sein schien für die Gemeinde und für die, denen sie mit ihren guten Werken und Wohltaten diente, wird zu einem Zeugnis für den Herrn.

Als erstes sehen wir Glauben bei denen, die sich über sie erbarmen, nachdem sie gestorben war. Sie waschen sie und legen sie anschließend in ein Obergemach. Normal wäre gewesen, dass sie, nachdem sie gewaschen war, gesalbt und sofort danach begraben worden wäre. Doch sie tun das nicht, sondern legen sie in ein Obergemach. Vielleicht haben sie an die beiden Auferweckungen im Alten Testament gedacht, wo die Verstorbenen ebenfalls in ein Obergemach gelegt wurden (1Kön 17,19; 2Kön 4,21).

Jedenfalls rechnen sie im Glauben mit der Möglichkeit, dass Tabitha auferweckt wird, denn die Jünger senden zwei Männer nach Lydda, um Petrus zu holen. Es sind zwei Männer, damit die Sache zuverlässig bestätigt wird (vgl. 2Kor 13,1). Sie werden mit der Botschaft zu Petrus geschickt, dass er sofort kommen möge.

Lukas berichtet nicht, dass sie Petrus den Grund ihrer Bitte sagen sollten, doch wir wissen, dass der Grund nicht der war, dass er der Beerdigung beiwohnen sollte, sondern dass sie verhindert würde. Wir lesen auch nicht, dass Petrus erst mit dem Herrn darüber geredet hätte. Er sieht in der Bitte eine deutliche Aufforderung des Herrn, mit ihnen zu gehen. Das tut er dann auch.

Sobald er dort angekommen ist, wird er zum Obergemach geführt. Dort stehen bereits die Witwen, denen Tabitha gedient hatte. Sie haben durch ihren Tod einen großen Verlust erlitten. Was sie Petrus zeigen, sind die Beweise wahren Gottesdienstes (Jes 58,7). Das ist das Gegenteil von einem frommen Gerede, das der Not nicht abhilft (Jak 2,15; 16). Indem die Witwen die Werke Tabithas zeigen, sehen wir, dass ihre Werke ihr nachfolgen (vgl. Off 14,13).

Petrus weiß, was er zu tun hat. Dazu muss er jedoch mit dem Herrn allein sein, ohne dass ihn etwas ablenkt. Allein mit dem Leichnam und dem Herrn, kniet Petrus nieder und betet. Auf diese Weise bekommt er die Überzeugung, was Gott will. So richtet er das Wort der Vollmacht an Tabitha, dass sie aufsteht. Er wendet sich dem Leichnam zu. Nachdem er ihr befohlen hat, aufzustehen, öffnet Tabitha die Augen. Sie sieht Petrus an und setzt sich auf. Tabitha wird durch das Gebet und das Wort der Kraft auferweckt.

Nachdem sie sich gesetzt hat, gibt Petrus ihr die Hand und hilft ihr beim Aufstehen. Danach ruft er die Heiligen und die Witwen und stellt ihnen Tabitha lebend dar. Durch die Auferstehung ist sie wieder in der Lage, zu dienen. Das ist ein Hinweis darauf, dass unsere Möglichkeiten, Gott zu dienen, nicht auf dieses Leben beschränkt sind, sondern dass wir das auch nach der Auferstehung bis in Ewigkeit tun werden (Off 22,3-5). Das ist das Resultat der Auferstehung des Herrn Jesus. Die Ewigkeit ist voller Aktivität, Langeweile wird es dann nicht geben.

Die Auferweckung Tabithas führt dazu, dass „viele“ in Joppe zum Glauben an den Herrn kommen. In Lydda und Saron bekehrten sich nach einem kleineren Wunder „alle“, die dort wohnten. Das Wunder der Auferweckung Tabithas ist größer, doch die Anzahl der Bekehrten geringer, denn hier ist nicht die Rede von „allen“, sondern von „vielen“.

Nach der Auferweckung Tabithas kehrt Petrus nicht nach Lydda zurück, sondern bleibt längere Zeit in Joppe. Diener müssen nicht immer unterwegs sein. Nach einem „gesegneten“ Dienst ist es nötig, mit dem Herrn allein zu sein, um nachzudenken, zu beten und auf neue Anweisungen des Herrn zu warten.

Petrus, der große Apostel der Beschneidung, wohnt in Joppe bei einem einfachen Mann, einem Gerber. Die Juden betrachteten den Beruf eines Gerbers als unrein. Er gerbte Häute, um daraus hauptsächlich lederne Wasserbehälter herzustellen. Der Aufenthalt des Petrus bei diesem Mann ist möglicherweise ein Hinweis darauf, dass Gott aus Unreinem etwas Reines machen kann, so wie ein lederner Behälter reines Wasser enthalten kann.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 9". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-9.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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