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Johannes 21

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Verse 1-2

Die Jünger am See Tiberias


Die Jünger sind nach Galiläa gegangen. Der Herr hatte ihnen ja gesagt, dorthin zu gehen, denn dort würde Er ihnen begegnen (Mt 26,32; Mt 28,7). Dennoch ist das für dieses Evangelium ungewöhnlich, denn die Ereignisse in diesem Evangelium spielen sich hauptsächlich in Judäa ab. Die Jünger befinden sich hier also außerhalb des normalen Terrains des Judentums. Erst später erhalten sie den Auftrag, Jerusalem nicht zu verlassen (Apg 1,4). Jetzt sind sie am See von Tiberias, das ist der See Genezareth. Hier offenbart sich der Herr ihnen erneut, und Johannes beschreibt uns, auf welche Weise Er das tut.

Sieben Jünger sind hier zusammengekommen; drei von ihnen werden mit Namen genannt. Petrus wird, wie immer, als Erster genannt. Auch Thomas ist diesmal dabei; auch sein Beiname Zwilling (griech. Didymos) wird hier erwähnt. Außerdem ist Nathanael anwesend, der aus Kana in Galiläa stammt, wodurch wir an das erste Zeichen des Herrn erinnert werden (Joh 2,1; 11). Johannes und Jakobus werden als Söhne des Zebedäus bezeichnet, was uns ihre natürliche Abstammung vorstellt. Der Herr ist jetzt zwar auferstanden, aber dadurch werden natürliche Beziehungen nicht verändert. Schließlich vermerkt Johannes noch die Anwesenheit zweier anderer Jünger, deren Namen nicht genannt werden.

Diese alle waren schon vor dem Leiden und Sterben des Herrn seine Jünger und das bleiben sie auch jetzt, nach seiner Auferstehung. Die namentlich genannten Männer sind alle besonders mit Israel verbunden. Petrus, Johannes und Jakobus sind die Säulen derer „aus der Beschneidung“, d. h. der Gläubigen aus den Juden (Gal 2,9). Thomas repräsentiert den gläubigen Überrest Israels, und Nathanael stammt aus dem Gebiet Israels, das in der Nähe der Völker gelegen ist (Mt 4,15).

Das macht uns die Bedeutung der nun folgenden Begebenheit klar. Der Fischfang der Jünger stellt uns bildlich vor, was der Herr Jesus in Zukunft durch sein irdisches Volk tun wird. Er wird während der großen Drangsal eine große Menge von Menschen aus den Völkern zum Glauben an Ihn bringen (Off 7,9). Das wird durch die Fische, die diese Männer aus dem See fangen, bildlich dargestellt.

Verse 1-2

Die Jünger am See Tiberias


Die Jünger sind nach Galiläa gegangen. Der Herr hatte ihnen ja gesagt, dorthin zu gehen, denn dort würde Er ihnen begegnen (Mt 26,32; Mt 28,7). Dennoch ist das für dieses Evangelium ungewöhnlich, denn die Ereignisse in diesem Evangelium spielen sich hauptsächlich in Judäa ab. Die Jünger befinden sich hier also außerhalb des normalen Terrains des Judentums. Erst später erhalten sie den Auftrag, Jerusalem nicht zu verlassen (Apg 1,4). Jetzt sind sie am See von Tiberias, das ist der See Genezareth. Hier offenbart sich der Herr ihnen erneut, und Johannes beschreibt uns, auf welche Weise Er das tut.

Sieben Jünger sind hier zusammengekommen; drei von ihnen werden mit Namen genannt. Petrus wird, wie immer, als Erster genannt. Auch Thomas ist diesmal dabei; auch sein Beiname Zwilling (griech. Didymos) wird hier erwähnt. Außerdem ist Nathanael anwesend, der aus Kana in Galiläa stammt, wodurch wir an das erste Zeichen des Herrn erinnert werden (Joh 2,1; 11). Johannes und Jakobus werden als Söhne des Zebedäus bezeichnet, was uns ihre natürliche Abstammung vorstellt. Der Herr ist jetzt zwar auferstanden, aber dadurch werden natürliche Beziehungen nicht verändert. Schließlich vermerkt Johannes noch die Anwesenheit zweier anderer Jünger, deren Namen nicht genannt werden.

Diese alle waren schon vor dem Leiden und Sterben des Herrn seine Jünger und das bleiben sie auch jetzt, nach seiner Auferstehung. Die namentlich genannten Männer sind alle besonders mit Israel verbunden. Petrus, Johannes und Jakobus sind die Säulen derer „aus der Beschneidung“, d. h. der Gläubigen aus den Juden (Gal 2,9). Thomas repräsentiert den gläubigen Überrest Israels, und Nathanael stammt aus dem Gebiet Israels, das in der Nähe der Völker gelegen ist (Mt 4,15).

Das macht uns die Bedeutung der nun folgenden Begebenheit klar. Der Fischfang der Jünger stellt uns bildlich vor, was der Herr Jesus in Zukunft durch sein irdisches Volk tun wird. Er wird während der großen Drangsal eine große Menge von Menschen aus den Völkern zum Glauben an Ihn bringen (Off 7,9). Das wird durch die Fische, die diese Männer aus dem See fangen, bildlich dargestellt.

Verse 3-6

Der Herr scheint den Jüngern


Die Initiative für den Fischfang gibt Petrus mit seiner Erklärung, den Fischfang wieder aufzunehmen. Es sieht so aus, als ob nun, da der Herr nicht mehr sichtbar bei ihnen ist, die Nachfolge schwieriger geworden ist. Es gibt jetzt keine klaren Anweisungen mehr. Die Jünger sind nicht mehr so erfüllt von dem Herrn Jesus, deshalb können bestimmte Handlungsmuster, die sie um seinetwillen aufgegeben haben, wieder die Oberhand gewinnen. Diese Gefahr besteht auch für uns, dass wir im Warten auf den Herrn ungeduldig werden und dann in Gewohnheiten zurückfallen, die wir früher um des Herrn willen hinter uns gelassen haben.

Petrus kann die Geduld nicht aufbringen, auf einen Auftrag seines Meisters zu warten. Er will in sein früheres Alltagsleben zurückkehren. Er sagt, dass er hin fischen geht, und kehrt damit in den Beruf zurück, den er ausübte, bevor der Herr Jesus ihn berief. Sein Beispiel wirkt ansteckend, so dass die anderen Jünger ihm folgen. So führt Petrus durch sein Vorbild die anderen auf einen verkehrten Weg. Dass der Herr schließlich alles zum Guten wendet, ändert nichts daran, dass Petrus eine falsche Entscheidung getroffen hat. Auch die übrigen Jünger sind für ihre Entscheidung, Petrus zu folgen, selbst verantwortlich.

Sie verlassen das Haus und steigen in das Schiff, das einem von ihnen offenbar immer noch zur Verfügung steht. So fischen sie die ganze Nacht, aber ohne irgendein Ergebnis. Nicht ein einziger Fisch geht ihnen ins Netz! Anders ist es auch nicht möglich, wenn man etwas unternimmt, wozu der Herr keinen Auftrag gegeben hat. Als sie morgens in der Frühe zum Land zurückkehren, steht der Herr wartend am Ufer. Sie wissen aber nicht, dass Er es ist.

Er weiß genau, womit sie beschäftigt waren. Er ergreift auch hier die Initiative, indem Er sie fragt, ob sie etwas zu essen haben. Seine Verbundenheit mit ihnen kommt dabei in der liebevollen Anrede „Kinder“ zum Ausdruck. Er sagt nicht „meine Kinder“. Nirgendwo im Neuen Testament werden Gläubige „Kinder des Herrn Jesus“ genannt. Sie sind Kinder Gottes. Die Anrede des Herrn bedeutet hier „Kinder im Glauben“. Um im Glauben zu wachsen, haben sie noch viel Belehrung nötig.

Mangel an Nahrung ist immer die Folge, wenn man etwas unternimmt, ohne auf die Leitung des Herrn zu warten. Seine Frage, ob sie etwas zu essen haben, müssen sie deshalb mit „nein“ beantworten. Damit gestehen sie ein, die ganze Nacht ergebnislos gefischt zu haben. Dann rät Er ihnen, das Netz auf der rechten Seite des Schiffes auszuwerfen – mit der Zusicherung, sie würden dann finden, was sie suchen.

Ohne noch zu wissen, dass es der Herr ist, tun sie, was Er sagt. Sie diskutieren nicht mit diesem fremden Mann, fragen Ihn auch nicht, wer Er sei. Es wird in seiner Stimme etwas mitgeklungen haben, was ihnen Vertrauen gab – vielleicht schon dadurch, dass Er sie als „Kinder“ anredete. Jedenfalls hat seine Stimme Gehorsam bewirkt. Irgendwie haben sie gespürt, dass Er eine besondere Person ist. Der Erfolg übersteigt alle Erwartung, es ist mehr, als sie bewältigen können.

Verse 3-6

Der Herr scheint den Jüngern


Die Initiative für den Fischfang gibt Petrus mit seiner Erklärung, den Fischfang wieder aufzunehmen. Es sieht so aus, als ob nun, da der Herr nicht mehr sichtbar bei ihnen ist, die Nachfolge schwieriger geworden ist. Es gibt jetzt keine klaren Anweisungen mehr. Die Jünger sind nicht mehr so erfüllt von dem Herrn Jesus, deshalb können bestimmte Handlungsmuster, die sie um seinetwillen aufgegeben haben, wieder die Oberhand gewinnen. Diese Gefahr besteht auch für uns, dass wir im Warten auf den Herrn ungeduldig werden und dann in Gewohnheiten zurückfallen, die wir früher um des Herrn willen hinter uns gelassen haben.

Petrus kann die Geduld nicht aufbringen, auf einen Auftrag seines Meisters zu warten. Er will in sein früheres Alltagsleben zurückkehren. Er sagt, dass er hin fischen geht, und kehrt damit in den Beruf zurück, den er ausübte, bevor der Herr Jesus ihn berief. Sein Beispiel wirkt ansteckend, so dass die anderen Jünger ihm folgen. So führt Petrus durch sein Vorbild die anderen auf einen verkehrten Weg. Dass der Herr schließlich alles zum Guten wendet, ändert nichts daran, dass Petrus eine falsche Entscheidung getroffen hat. Auch die übrigen Jünger sind für ihre Entscheidung, Petrus zu folgen, selbst verantwortlich.

Sie verlassen das Haus und steigen in das Schiff, das einem von ihnen offenbar immer noch zur Verfügung steht. So fischen sie die ganze Nacht, aber ohne irgendein Ergebnis. Nicht ein einziger Fisch geht ihnen ins Netz! Anders ist es auch nicht möglich, wenn man etwas unternimmt, wozu der Herr keinen Auftrag gegeben hat. Als sie morgens in der Frühe zum Land zurückkehren, steht der Herr wartend am Ufer. Sie wissen aber nicht, dass Er es ist.

Er weiß genau, womit sie beschäftigt waren. Er ergreift auch hier die Initiative, indem Er sie fragt, ob sie etwas zu essen haben. Seine Verbundenheit mit ihnen kommt dabei in der liebevollen Anrede „Kinder“ zum Ausdruck. Er sagt nicht „meine Kinder“. Nirgendwo im Neuen Testament werden Gläubige „Kinder des Herrn Jesus“ genannt. Sie sind Kinder Gottes. Die Anrede des Herrn bedeutet hier „Kinder im Glauben“. Um im Glauben zu wachsen, haben sie noch viel Belehrung nötig.

Mangel an Nahrung ist immer die Folge, wenn man etwas unternimmt, ohne auf die Leitung des Herrn zu warten. Seine Frage, ob sie etwas zu essen haben, müssen sie deshalb mit „nein“ beantworten. Damit gestehen sie ein, die ganze Nacht ergebnislos gefischt zu haben. Dann rät Er ihnen, das Netz auf der rechten Seite des Schiffes auszuwerfen – mit der Zusicherung, sie würden dann finden, was sie suchen.

Ohne noch zu wissen, dass es der Herr ist, tun sie, was Er sagt. Sie diskutieren nicht mit diesem fremden Mann, fragen Ihn auch nicht, wer Er sei. Es wird in seiner Stimme etwas mitgeklungen haben, was ihnen Vertrauen gab – vielleicht schon dadurch, dass Er sie als „Kinder“ anredete. Jedenfalls hat seine Stimme Gehorsam bewirkt. Irgendwie haben sie gespürt, dass Er eine besondere Person ist. Der Erfolg übersteigt alle Erwartung, es ist mehr, als sie bewältigen können.

Verse 7-11

Die Jünger erkennen den Herrn


Der unerwartet große Fang als Folge der Empfehlung des Fremden öffnet Johannes als Erstem die Augen, dass sie es mit dem Herrn zu tun haben. So sagt er staunend zu Petrus: „Es ist der Herr!“ Petrus, impulsiv wie immer, reagiert unmittelbar. Johannes ist der Schnellste in seiner Einsicht. Petrus ist der Schnellste in der Tat, um entsprechend der von einem anderen bekommenen Einsicht zu handeln. Ohne noch einmal gut auf den Herrn zu blicken, um sich zu überzeugen, dass Er es wirklich ist, umgürtet er sich mit dem Oberkleid und wirft sich in den See, um zu Ihm zu gelangen.

Er vertraut völlig auf die Wahrnehmung des Johannes. Er kennt ja Johannes und dessen vertrauten Umgang mit dem Herrn genau, und wenn der sagt, dass es der Herr ist, braucht man daran nicht zu zweifeln. Es ist schön, wenn Gläubige uns etwas über den Herrn erzählen, was wir ohne Weiteres annehmen können, weil wir ihren Umgang mit dem Herrn kennen. Das bringt auch uns, ebenso wie Petrus hier, in unmittelbare Verbindung mit dem Herrn.

Nach Petrus kommen auch die übrigen Jünger mit dem Schiff ans Land und ziehen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Johannes vermerkt auch genau, wie weit das Schiff entfernt ist; sie brauchen das Netz nicht weit zu schleppen, bis sie beim Herrn sind. Als sie an Land angekommen sind, sehen sie ein Kohlenfeuer und Fisch darauf liegen; auch Brot ist dabei.

Dieses Feuer wird Petrus wohl an seine Verleugnung bei einem anderen Kohlenfeuer erinnert haben (Joh 18,18). Nun wird der Herr Petrus wiederherstellen, wieder bei einem Kohlenfeuer. Aber diesmal hat Er selbst es angezündet und Er steht dabei, inmitten seiner Jünger.

Der Fisch auf dem Kohlenfeuer und das Brot machen deutlich, dass Er für sie sorgt und dass Er selbst ihnen das anbietet, was Er von ihnen erbeten hat. Als Er sie fragte, ob sie etwas zu essen hätten und sie die Frage verneinen mussten, tat Er das nicht, weil Er selbst etwas nötig gehabt hätte, sondern damit sie Ihm ihre Bedürftigkeit mitteilten. Schon bei einer früheren Gelegenheit in diesem Evangelium hatte Er seine Jünger in Bezug auf Nahrung in einer anderen Weise auf die Probe gestellt; auch damals wusste Er, was Er zu tun beabsichtigte (Joh 6,5; 6).

Danach bittet Er seine Jünger, Ihm die Ergebnisse ihrer Arbeit zu bringen. So ist es immer: Er möchte, dass wir mit den Ergebnissen der Arbeit, die wir tun durften und deren Ursprung Er selbst ist, zu Ihm kommen. Petrus reagiert sofort, steigt in das Schiff, löst das Netz mit den Fischen und zieht es an Land.

Der Schreiber Johannes erwähnt noch zusätzlich, dass das Netz voll großer Fische ist und dennoch nicht reißt. Alles stimmt überein mit der Vollkommenheit der Person, die er in seinem Evangelium beschreibt. Alles wird genau gezählt und an Land gebracht. Der Herr hat den Fang bewirkt und gibt nun sowohl dem Menschen als auch dem Material die Kraft, die Arbeit völlig zum Abschluss zu bringen, ohne dass irgendetwas verlorengeht. Bei einem früheren Fischfang zerriss das Netz (Lk 5,5; 6), Doch da ging es um die Verantwortung des Menschen. Hier aber ist das besondere Kennzeichen, dass alles allein das Werk Christi ist, gegründet auf seiner Auferstehung und bildhaft vorausschauend auf das tausendjährige Friedensreich. Es hängt hier also nichts von der Verantwortung der Menschen ab. Nach der Offenbarung des Herrn in Herrlichkeit, wenn Er zur Erde zurückkehrt, wird Er aus dem Völkermeer eine große Menge von Menschen sammeln.

Aber Er hat auch schon Fisch (Joh 21,9), bevor Er sich offenbart und die große Menge Fisch gefangen ist. Darin können wir im Bild einen Überrest sehen, den Er sich schon auf der Erde zubereitet hat. Das erkennen wir auch in dem schon zitierten Kapitel Offenbarung 7, wo es um die Versiegelten aus Israel geht (Off 7,1-8).

Über die Zahl 153 ist schon viel spekuliert worden. Diese Zahl hat ganz sicher eine Bedeutung, aber die große Anzahl der Spekulationen hierüber beweist wohl, dass die Bedeutung uns noch verborgen ist.

Verse 7-11

Die Jünger erkennen den Herrn


Der unerwartet große Fang als Folge der Empfehlung des Fremden öffnet Johannes als Erstem die Augen, dass sie es mit dem Herrn zu tun haben. So sagt er staunend zu Petrus: „Es ist der Herr!“ Petrus, impulsiv wie immer, reagiert unmittelbar. Johannes ist der Schnellste in seiner Einsicht. Petrus ist der Schnellste in der Tat, um entsprechend der von einem anderen bekommenen Einsicht zu handeln. Ohne noch einmal gut auf den Herrn zu blicken, um sich zu überzeugen, dass Er es wirklich ist, umgürtet er sich mit dem Oberkleid und wirft sich in den See, um zu Ihm zu gelangen.

Er vertraut völlig auf die Wahrnehmung des Johannes. Er kennt ja Johannes und dessen vertrauten Umgang mit dem Herrn genau, und wenn der sagt, dass es der Herr ist, braucht man daran nicht zu zweifeln. Es ist schön, wenn Gläubige uns etwas über den Herrn erzählen, was wir ohne Weiteres annehmen können, weil wir ihren Umgang mit dem Herrn kennen. Das bringt auch uns, ebenso wie Petrus hier, in unmittelbare Verbindung mit dem Herrn.

Nach Petrus kommen auch die übrigen Jünger mit dem Schiff ans Land und ziehen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Johannes vermerkt auch genau, wie weit das Schiff entfernt ist; sie brauchen das Netz nicht weit zu schleppen, bis sie beim Herrn sind. Als sie an Land angekommen sind, sehen sie ein Kohlenfeuer und Fisch darauf liegen; auch Brot ist dabei.

Dieses Feuer wird Petrus wohl an seine Verleugnung bei einem anderen Kohlenfeuer erinnert haben (Joh 18,18). Nun wird der Herr Petrus wiederherstellen, wieder bei einem Kohlenfeuer. Aber diesmal hat Er selbst es angezündet und Er steht dabei, inmitten seiner Jünger.

Der Fisch auf dem Kohlenfeuer und das Brot machen deutlich, dass Er für sie sorgt und dass Er selbst ihnen das anbietet, was Er von ihnen erbeten hat. Als Er sie fragte, ob sie etwas zu essen hätten und sie die Frage verneinen mussten, tat Er das nicht, weil Er selbst etwas nötig gehabt hätte, sondern damit sie Ihm ihre Bedürftigkeit mitteilten. Schon bei einer früheren Gelegenheit in diesem Evangelium hatte Er seine Jünger in Bezug auf Nahrung in einer anderen Weise auf die Probe gestellt; auch damals wusste Er, was Er zu tun beabsichtigte (Joh 6,5; 6).

Danach bittet Er seine Jünger, Ihm die Ergebnisse ihrer Arbeit zu bringen. So ist es immer: Er möchte, dass wir mit den Ergebnissen der Arbeit, die wir tun durften und deren Ursprung Er selbst ist, zu Ihm kommen. Petrus reagiert sofort, steigt in das Schiff, löst das Netz mit den Fischen und zieht es an Land.

Der Schreiber Johannes erwähnt noch zusätzlich, dass das Netz voll großer Fische ist und dennoch nicht reißt. Alles stimmt überein mit der Vollkommenheit der Person, die er in seinem Evangelium beschreibt. Alles wird genau gezählt und an Land gebracht. Der Herr hat den Fang bewirkt und gibt nun sowohl dem Menschen als auch dem Material die Kraft, die Arbeit völlig zum Abschluss zu bringen, ohne dass irgendetwas verlorengeht. Bei einem früheren Fischfang zerriss das Netz (Lk 5,5; 6), Doch da ging es um die Verantwortung des Menschen. Hier aber ist das besondere Kennzeichen, dass alles allein das Werk Christi ist, gegründet auf seiner Auferstehung und bildhaft vorausschauend auf das tausendjährige Friedensreich. Es hängt hier also nichts von der Verantwortung der Menschen ab. Nach der Offenbarung des Herrn in Herrlichkeit, wenn Er zur Erde zurückkehrt, wird Er aus dem Völkermeer eine große Menge von Menschen sammeln.

Aber Er hat auch schon Fisch (Joh 21,9), bevor Er sich offenbart und die große Menge Fisch gefangen ist. Darin können wir im Bild einen Überrest sehen, den Er sich schon auf der Erde zubereitet hat. Das erkennen wir auch in dem schon zitierten Kapitel Offenbarung 7, wo es um die Versiegelten aus Israel geht (Off 7,1-8).

Über die Zahl 153 ist schon viel spekuliert worden. Diese Zahl hat ganz sicher eine Bedeutung, aber die große Anzahl der Spekulationen hierüber beweist wohl, dass die Bedeutung uns noch verborgen ist.

Verse 12-14

Der Herr gibt seinen Jüngern zu essen


Der Herr hat seinen Jüngern eine Mahlzeit bereitet und lädt sie zum Frühstück ein. Er selbst ist der Gastgeber. Die Jünger wissen nicht so recht, wie sie die Situation beurteilen sollen. Die Frage, wer Er ist, brennt ihnen auf der Zunge, obwohl sie die Antwort schon wissen. Es ist aber alles so anders als vor seinem Tod. Einerseits erleben sie eine Atmosphäre des Vertrauens, andererseits auch eine Distanz. Er ist anders und doch derselbe.

Der Herr nimmt ihnen alle Scheu, indem Er auf sie zugeht und die Mahlzeit eröffnet. Er nimmt das Brot und den Fisch und gibt sie ihnen. So bekundet Er seine Verbundenheit mit ihnen.

Johannes registriert genau, dass der Herr Jesus jetzt zum dritten Mal nach seiner Auferstehung seinen Jüngern erscheint. Er ist wohl schon öfter erschienen, aber dies ist das dritte Mal für seine Jünger. Dass Er sich ihnen offenbart, zeigt die große Veränderung an, die in seinem Verhältnis zu ihnen eingetreten ist, verglichen mit dem Umgang, den Er vor seinem Tod mit ihnen hatte. Vorher hatte Er sich ihnen nicht ab und zu offenbart, sondern sie sahen Ihn ständig, denn Er war ja immer bei ihnen.

Seit seinem Tod und seiner Auferstehung ist Er nicht mehr leibhaftig bei ihnen, sondern wenn Er sich ihnen offenbart, wird Er auch wieder unsichtbar.

Die erste Erscheinung vor seinen Jüngern haben wir in Kapitel 20 gesehen (Joh 20,19). Da war es ein Bild seiner Offenbarung für die Versammlung. Die zweite Erscheinung geschah auch vor den Jüngern, aber besonders im Blick auf Thomas (Joh 20,26-29). Das lenkte unseren Blick auf seine zukünftige Offenbarung für den gläubigen Überrest aus Israel. Seine dritte Erscheinung, die wir hier vor uns haben, weist hin auf seine Offenbarung für die Völker, die gesammelt werden, damit sie in das Friedensreich eingehen.

Verse 12-14

Der Herr gibt seinen Jüngern zu essen


Der Herr hat seinen Jüngern eine Mahlzeit bereitet und lädt sie zum Frühstück ein. Er selbst ist der Gastgeber. Die Jünger wissen nicht so recht, wie sie die Situation beurteilen sollen. Die Frage, wer Er ist, brennt ihnen auf der Zunge, obwohl sie die Antwort schon wissen. Es ist aber alles so anders als vor seinem Tod. Einerseits erleben sie eine Atmosphäre des Vertrauens, andererseits auch eine Distanz. Er ist anders und doch derselbe.

Der Herr nimmt ihnen alle Scheu, indem Er auf sie zugeht und die Mahlzeit eröffnet. Er nimmt das Brot und den Fisch und gibt sie ihnen. So bekundet Er seine Verbundenheit mit ihnen.

Johannes registriert genau, dass der Herr Jesus jetzt zum dritten Mal nach seiner Auferstehung seinen Jüngern erscheint. Er ist wohl schon öfter erschienen, aber dies ist das dritte Mal für seine Jünger. Dass Er sich ihnen offenbart, zeigt die große Veränderung an, die in seinem Verhältnis zu ihnen eingetreten ist, verglichen mit dem Umgang, den Er vor seinem Tod mit ihnen hatte. Vorher hatte Er sich ihnen nicht ab und zu offenbart, sondern sie sahen Ihn ständig, denn Er war ja immer bei ihnen.

Seit seinem Tod und seiner Auferstehung ist Er nicht mehr leibhaftig bei ihnen, sondern wenn Er sich ihnen offenbart, wird Er auch wieder unsichtbar.

Die erste Erscheinung vor seinen Jüngern haben wir in Kapitel 20 gesehen (Joh 20,19). Da war es ein Bild seiner Offenbarung für die Versammlung. Die zweite Erscheinung geschah auch vor den Jüngern, aber besonders im Blick auf Thomas (Joh 20,26-29). Das lenkte unseren Blick auf seine zukünftige Offenbarung für den gläubigen Überrest aus Israel. Seine dritte Erscheinung, die wir hier vor uns haben, weist hin auf seine Offenbarung für die Völker, die gesammelt werden, damit sie in das Friedensreich eingehen.

Verse 15-17

Die Wiederherstellung des Petrus


Als sie mit dem Frühstück fertig sind, beginnt der Herr mit der völligen Wiederherstellung der Seele des Petrus. Das persönliche Verhältnis des Herrn zu Petrus war schon vorher in Ordnung gebracht worden. Dazu war Er Petrus zuerst persönlich erschienen. Was Er dabei mit ihm besprochen hat, wird uns nicht berichtet. Für uns genügt es, zu wissen, dass zwischen dem Herrn und Petrus alles geregelt worden ist (Mk 16,7; Lk 24,34; 1Kor 15,5). Dass zwischen Petrus und dem Herrn keine Störung mehr vorliegt, erkennen wir daran, wie spontan Petrus sich ins Wasser wirft und auf den Herrn zuschwimmt, als er hört, dass Er am Ufer steht (Joh 21,7). Es gibt jetzt nichts mehr, was ihn noch zurückhält.

Nach dieser Wiederherstellung seiner persönlichen Beziehung zum Herrn muss Petrus nun öffentlich inmitten seiner Brüder wiederhergestellt werden. Dadurch soll das Werk der Gnade des Herrn Jesus im Herzen des Petrus vertieft werden.

Der Herr macht ihm keinen Vorwurf wegen seiner Verleugnung, aber Er dringt bis zur Ursache vor: dem Selbstvertrauen und der Selbstüberschätzung des Petrus, aufgrund derer er sich besser dünkte als die anderen Jünger. Schließlich hatte Petrus sich gerühmt, er würde niemals Anstoß an Ihm nehmen, auch wenn alle Anstoß an Ihm nähmen (Mt 26,33). Um dieses Selbstvertrauen völlig zu entlarven, so dass Petrus es in sich selbst erkennt und verurteilt, stellt der Herr ihm drei Fragen, die natürlich ganz damit übereinstimmen, dass Petrus Ihn dreimal verleugnet hat.

Mit der ersten Frage: „Liebst du mich mehr als diese?“, bezieht der Herr Jesus sich gerade auf diesen Vergleich, den Petrus zwischen sich und den anderen Jüngern gemacht hatte. In seiner Antwort berührt Petrus diesen Vergleich mit keinem Wort, obwohl der Herr gerade danach gefragt hat. Petrus hat die Frage wohl gut verstanden; er prahlt jetzt aber nicht mehr mit der Größe seiner Liebe zum Herrn, sondern beruft sich einfach auf dessen Allwissenheit. Was ihn selbst betrifft, ist er sich seines Versagens in Bezug auf seine Liebe zum Herrn sehr bewusst, aber er weiß auch, dass der Herr sein Herz kennt und darin sieht, dass er Ihn liebt.

In seiner Antwort verwendet Petrus ein schwächeres Wort für Liebe als das, das der Herr gebraucht hat. In dem vom Herrn benutzten Wort agapao wird die Liebe Gottes angedeutet. Er fragt Petrus also, ob er Ihn mit dieser höchsten Liebe liebt. Petrus antwortet mit dem Wort phileo, womit eine niedrigere Art von Liebe gemeint ist. Dieses Wort wird für die Liebe unter Menschen gebraucht und bedeutet eher „Anhänglichkeit“ oder „Zuneigung“.

Mit dieser Antwort zeigt Petrus die Echtheit seines Glaubens, der nun frei von jeder persönlichen Großspurigkeit ist. Aufgrund dieser Antwort überträgt der Herr Petrus die Sorge für seine Lämmer, die Schwächsten seiner Herde. Kann ein Freund mir einen größeren Beweis seines Vertrauens zu mir geben als dadurch, dass er mir seinen kostbarsten Besitz anvertraut? Dieses Vertrauen ist es, das der Herr Petrus hier schenkt. In Anbetracht der dreifachen Verleugnung hätten wir Petrus wohl als Letzten dafür ausersehen. Die Antwort der Gnade ist, dass Petrus jetzt genau der Richtige ist, dem der Herr vertrauen kann. Der Grund dafür ist das völlige Ende seines Selbstvertrauens.

Der Herr Jesus wird die Seinen sehr bald verlassen und zu seinem Vater zurückkehren. Wo kann Er nun einen vertrauenswürdigen, liebenden Hirten finden, der die Sorge für diese Schwächsten übernehmen kann? Er findet ihn in Petrus. Kann Er so jemanden auch in dir und mir finden?

Die Fürsorge des Petrus für die Lämmer besteht darin, sie zu weiden. Lämmer müssen nicht gehütet, sondern geweidet werden. Das bedeutet, es muss ihnen angemessene Nahrung gegeben werden; auf uns übertragen heißt das: Unterweisung in der Wahrheit auf einem Niveau, das für uns genau das richtige ist. Petrus wird die Fürsorge für die jüdischen Lämmer und Schafe anvertraut. Er wird ihnen die rechte Nahrung geben, indem er ihnen den Messias vorstellt, wie Er gelebt hat. Diese Aufgabe erfüllt Petrus in der Apostelgeschichte und in seinen Briefen.

In seiner zweiten Frage an Petrus spricht der Herr nicht mehr über den Vergleich mit den anderen Jüngern. Dieses Thema ist abgeschlossen, Er kommt nicht mehr darauf zurück. Jetzt fragt Er allein nach der persönlichen Liebe des Petrus zu Ihm und benutzt dabei wieder das Wort agapao, das Wort für die göttliche Liebe. Petrus wagt dieses Wort nicht zu übernehmen und antwortet demütig mit dem schwächeren phileo (= liebhaben). Wie schon beim ersten Mal beginnt er seine Antwort mit „ja, Herr“ und appelliert an die Allwissenheit des Herrn. Er hat Ihn ja wirklich lieb, auch wenn er zugeben muss, dass man äußerlich vielleicht nicht viel davon sehen kann.

Der Herr weiß das auch und gibt Petrus deshalb einen neuen Auftrag. Er soll jetzt für seine Schafe sorgen, sie hüten und beschützen. Reifere Gläubige, die schon mehr Kenntnis von der Wahrheit haben, brauchen nicht zuallererst Nahrung (obwohl auch diese unentbehrlich ist), sondern sie müssen behütet werden, damit sie an der erworbenen Wahrheit festhalten. Ihnen droht die Gefahr, dass der Feind sie von der Wahrheit weglockt und in die Irre führt.

Als der Herr ihn zum dritten Mal nach seiner Liebe fragt, wird Petrus traurig. Nicht, weil er meint, der Herr erwarte zu viel von ihm, sondern weil er nun von seiner früheren Wesensart gründlich überführt ist. Der Herr hat sein Ziel mit Petrus erreicht. Dass Er nicht zu viel von Petrus erwartet, sondern gerade dabei ist, Petrus völlig wiederherzustellen, wird schon aus der Tatsache deutlich, dass Er eben bei dieser dritten Frage genau das Wort benutzt, das Petrus immer gebraucht hat: phileo (= gernhaben). Er fragt also etwa: „Petrus, wenn du dich nicht traust, mir zu sagen, dass du mich (mit göttlicher Liebe) liebst – traust du dich dann wenigstens, zu sagen, dass du mich gernhast?“

Petrus ist sich wohl im Klaren darüber, wie wenig man bei ihm bisher davon sehen konnte und dass es für seine Liebe zum Herrn keine Beweise gab. Deshalb beruft er sich wieder auf die Allwissenheit des Herrn, diesmal sogar noch intensiver als vorher: „Du weißt alles!“ – das schließt auch ein, dass Er Petrus durch und durch kennt. Nach diesem demütigen Bekenntnis vertraut der Herr ihm die volle Fürsorge für seine Schafe an, indem Er ihn jetzt auch beauftragt, seine Schafe mit Nahrung zu versorgen.

Nach seinem demütigenden Fall nun zur völligen Abhängigkeit von der Gnade geführt, erlebt Petrus die Erweisung des überfließenden Reichtums dieser Gnade. Was für den Herrn das Kostbarste und Wertvollste ist, was der Vater Ihm aus Liebe geschenkt hat, das vertraut Er nun Petrus an: seine Schafe, die Er soeben erst erlöst hat. Solche Gnade ruft kein Vertrauen auf uns selbst hervor, sondern nur auf Gott, auf dessen Gnade wir immer völlig vertrauen können.

Verse 15-17

Die Wiederherstellung des Petrus


Als sie mit dem Frühstück fertig sind, beginnt der Herr mit der völligen Wiederherstellung der Seele des Petrus. Das persönliche Verhältnis des Herrn zu Petrus war schon vorher in Ordnung gebracht worden. Dazu war Er Petrus zuerst persönlich erschienen. Was Er dabei mit ihm besprochen hat, wird uns nicht berichtet. Für uns genügt es, zu wissen, dass zwischen dem Herrn und Petrus alles geregelt worden ist (Mk 16,7; Lk 24,34; 1Kor 15,5). Dass zwischen Petrus und dem Herrn keine Störung mehr vorliegt, erkennen wir daran, wie spontan Petrus sich ins Wasser wirft und auf den Herrn zuschwimmt, als er hört, dass Er am Ufer steht (Joh 21,7). Es gibt jetzt nichts mehr, was ihn noch zurückhält.

Nach dieser Wiederherstellung seiner persönlichen Beziehung zum Herrn muss Petrus nun öffentlich inmitten seiner Brüder wiederhergestellt werden. Dadurch soll das Werk der Gnade des Herrn Jesus im Herzen des Petrus vertieft werden.

Der Herr macht ihm keinen Vorwurf wegen seiner Verleugnung, aber Er dringt bis zur Ursache vor: dem Selbstvertrauen und der Selbstüberschätzung des Petrus, aufgrund derer er sich besser dünkte als die anderen Jünger. Schließlich hatte Petrus sich gerühmt, er würde niemals Anstoß an Ihm nehmen, auch wenn alle Anstoß an Ihm nähmen (Mt 26,33). Um dieses Selbstvertrauen völlig zu entlarven, so dass Petrus es in sich selbst erkennt und verurteilt, stellt der Herr ihm drei Fragen, die natürlich ganz damit übereinstimmen, dass Petrus Ihn dreimal verleugnet hat.

Mit der ersten Frage: „Liebst du mich mehr als diese?“, bezieht der Herr Jesus sich gerade auf diesen Vergleich, den Petrus zwischen sich und den anderen Jüngern gemacht hatte. In seiner Antwort berührt Petrus diesen Vergleich mit keinem Wort, obwohl der Herr gerade danach gefragt hat. Petrus hat die Frage wohl gut verstanden; er prahlt jetzt aber nicht mehr mit der Größe seiner Liebe zum Herrn, sondern beruft sich einfach auf dessen Allwissenheit. Was ihn selbst betrifft, ist er sich seines Versagens in Bezug auf seine Liebe zum Herrn sehr bewusst, aber er weiß auch, dass der Herr sein Herz kennt und darin sieht, dass er Ihn liebt.

In seiner Antwort verwendet Petrus ein schwächeres Wort für Liebe als das, das der Herr gebraucht hat. In dem vom Herrn benutzten Wort agapao wird die Liebe Gottes angedeutet. Er fragt Petrus also, ob er Ihn mit dieser höchsten Liebe liebt. Petrus antwortet mit dem Wort phileo, womit eine niedrigere Art von Liebe gemeint ist. Dieses Wort wird für die Liebe unter Menschen gebraucht und bedeutet eher „Anhänglichkeit“ oder „Zuneigung“.

Mit dieser Antwort zeigt Petrus die Echtheit seines Glaubens, der nun frei von jeder persönlichen Großspurigkeit ist. Aufgrund dieser Antwort überträgt der Herr Petrus die Sorge für seine Lämmer, die Schwächsten seiner Herde. Kann ein Freund mir einen größeren Beweis seines Vertrauens zu mir geben als dadurch, dass er mir seinen kostbarsten Besitz anvertraut? Dieses Vertrauen ist es, das der Herr Petrus hier schenkt. In Anbetracht der dreifachen Verleugnung hätten wir Petrus wohl als Letzten dafür ausersehen. Die Antwort der Gnade ist, dass Petrus jetzt genau der Richtige ist, dem der Herr vertrauen kann. Der Grund dafür ist das völlige Ende seines Selbstvertrauens.

Der Herr Jesus wird die Seinen sehr bald verlassen und zu seinem Vater zurückkehren. Wo kann Er nun einen vertrauenswürdigen, liebenden Hirten finden, der die Sorge für diese Schwächsten übernehmen kann? Er findet ihn in Petrus. Kann Er so jemanden auch in dir und mir finden?

Die Fürsorge des Petrus für die Lämmer besteht darin, sie zu weiden. Lämmer müssen nicht gehütet, sondern geweidet werden. Das bedeutet, es muss ihnen angemessene Nahrung gegeben werden; auf uns übertragen heißt das: Unterweisung in der Wahrheit auf einem Niveau, das für uns genau das richtige ist. Petrus wird die Fürsorge für die jüdischen Lämmer und Schafe anvertraut. Er wird ihnen die rechte Nahrung geben, indem er ihnen den Messias vorstellt, wie Er gelebt hat. Diese Aufgabe erfüllt Petrus in der Apostelgeschichte und in seinen Briefen.

In seiner zweiten Frage an Petrus spricht der Herr nicht mehr über den Vergleich mit den anderen Jüngern. Dieses Thema ist abgeschlossen, Er kommt nicht mehr darauf zurück. Jetzt fragt Er allein nach der persönlichen Liebe des Petrus zu Ihm und benutzt dabei wieder das Wort agapao, das Wort für die göttliche Liebe. Petrus wagt dieses Wort nicht zu übernehmen und antwortet demütig mit dem schwächeren phileo (= liebhaben). Wie schon beim ersten Mal beginnt er seine Antwort mit „ja, Herr“ und appelliert an die Allwissenheit des Herrn. Er hat Ihn ja wirklich lieb, auch wenn er zugeben muss, dass man äußerlich vielleicht nicht viel davon sehen kann.

Der Herr weiß das auch und gibt Petrus deshalb einen neuen Auftrag. Er soll jetzt für seine Schafe sorgen, sie hüten und beschützen. Reifere Gläubige, die schon mehr Kenntnis von der Wahrheit haben, brauchen nicht zuallererst Nahrung (obwohl auch diese unentbehrlich ist), sondern sie müssen behütet werden, damit sie an der erworbenen Wahrheit festhalten. Ihnen droht die Gefahr, dass der Feind sie von der Wahrheit weglockt und in die Irre führt.

Als der Herr ihn zum dritten Mal nach seiner Liebe fragt, wird Petrus traurig. Nicht, weil er meint, der Herr erwarte zu viel von ihm, sondern weil er nun von seiner früheren Wesensart gründlich überführt ist. Der Herr hat sein Ziel mit Petrus erreicht. Dass Er nicht zu viel von Petrus erwartet, sondern gerade dabei ist, Petrus völlig wiederherzustellen, wird schon aus der Tatsache deutlich, dass Er eben bei dieser dritten Frage genau das Wort benutzt, das Petrus immer gebraucht hat: phileo (= gernhaben). Er fragt also etwa: „Petrus, wenn du dich nicht traust, mir zu sagen, dass du mich (mit göttlicher Liebe) liebst – traust du dich dann wenigstens, zu sagen, dass du mich gernhast?“

Petrus ist sich wohl im Klaren darüber, wie wenig man bei ihm bisher davon sehen konnte und dass es für seine Liebe zum Herrn keine Beweise gab. Deshalb beruft er sich wieder auf die Allwissenheit des Herrn, diesmal sogar noch intensiver als vorher: „Du weißt alles!“ – das schließt auch ein, dass Er Petrus durch und durch kennt. Nach diesem demütigen Bekenntnis vertraut der Herr ihm die volle Fürsorge für seine Schafe an, indem Er ihn jetzt auch beauftragt, seine Schafe mit Nahrung zu versorgen.

Nach seinem demütigenden Fall nun zur völligen Abhängigkeit von der Gnade geführt, erlebt Petrus die Erweisung des überfließenden Reichtums dieser Gnade. Was für den Herrn das Kostbarste und Wertvollste ist, was der Vater Ihm aus Liebe geschenkt hat, das vertraut Er nun Petrus an: seine Schafe, die Er soeben erst erlöst hat. Solche Gnade ruft kein Vertrauen auf uns selbst hervor, sondern nur auf Gott, auf dessen Gnade wir immer völlig vertrauen können.

Verse 18-23

Dem Herrn nachfolgen


Der Herr erinnert Petrus daran, wovon er in seinem früheren Leben gesteuert wurde, in der Zeit, als er noch jünger war, eigentlich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Da hatte er sich selbst gegürtet, das heißt, er hatte in eigener Kraft gehandelt und sein Leben geführt. Das hatte ihn zu unbedachten Worten und Taten verleitet und ihn auf verkehrte Wege gebracht. Es wird aber eine Zeit kommen, da er seine Hände ausstrecken wird, um durch die Kraft des Heiligen Geistes gelenkt zu werden. Wenn er so die Führung seines Lebens dem Geist Gottes überlässt, wird er an einen Ort gebracht werden, wohin er von sich aus – was seinen alten Menschen betrifft – nicht gegangen wäre. Dann wird er von dem Geist bis in den Tod geleitet werden und durch seinen Tod Gott verherrlichen.

Alles, was der Heilige Geist tut, dient zur Verherrlichung Gottes. Das ist auf vollkommene Weise im Leben des Herrn Jesus sichtbar geworden, aber es trifft auch für das Leben jedes Gläubigen zu, der sich durch den Geist leiten lässt. Das kann aber nur geschehen, wenn wir gelernt haben, unseren eigenen Willen aufzugeben und stattdessen dem Herrn zu folgen. Das bedeutet dann zugleich, dass wir den Herrn genau beobachten müssen, um die Wege des Herrn zu erkennen.

Nun sagt der Herr zu Petrus, er solle Ihm folgen – was er früher nicht gekonnt hatte (Joh 13,36; 37)! Jetzt aber bekommt er die Gelegenheit, dem Herrn konsequenter zu folgen; das hatte er früher nicht getan und hatte deshalb den Herrn sogar verleugnet. Früher war er dem Herrn „von weitem“ gefolgt (Lk 22,54). Nun aber darf er ganz dicht bei Ihm sein und Ihm unmittelbar folgen.

Aber noch ist der Blick des Petrus nicht unablässig auf den Herrn gerichtet: Er wendet sich um und sieht Johannes. Dessen Name wird zwar nicht genannt, aber die nachfolgende Beschreibung macht klar, dass es sich um Johannes handelt. Johannes umschreibt sich selbst ja auf verschiedene Weise. Am häufigsten nennt er sich „der Jünger, den Jesus lieb hatte“, woran wir erkennen, wie sehr Johannes sich der Liebe des Herrn bewusst war.

Johannes kennt auch den Platz intimer Nähe, ganz dicht bei Ihm; das kommt auch darin zum Ausdruck, dass er sich „an seine Brust gelehnt“ hatte, ganz nah an sein Herz. So hatte er vertrauten Umgang mit dem Herrn und konnte für sich selbst, aber auch für andere den Herrn befragen. Mit dieser schönen Beschreibung wird die besondere persönliche Beziehung des Johannes zum Herrn gekennzeichnet, die er bis zum Ende seines Lebens beibehalten hat.

Petrus möchte doch zu gern wissen, was mit Johannes geschehen soll und fragt deshalb den Herrn nach seinem Plan. Die Antwort macht zweierlei klar: erstens, dass der Herr mit Johannes ein besonderes Verhältnis hat. Er hat Petrus gegenüber angedeutet, mit welchem Tod er Gott verherrlichen sollte. Für die Zukunft des Johannes hat Er einen anderen Plan. Zweitens, dass Petrus mit den Plänen des Herrn in Bezug auf einen anderen nichts zu tun hat, sondern dass er selbst dem Herrn folgen solle, damit der Herr sein Ziel mit ihm erreicht. So hat auch heute jeder Diener seine eigene persönliche Beziehung zu seinem Herrn, die einen anderen nichts angeht.

Was der Herr über Johannes sagt, hat eine tiefere, geistliche Bedeutung. Es heißt nicht, dass Johannes bis zur Wiederkunft des Herrn am Leben bleibt. Der Herr spricht nicht über die Dauer des Lebens des Johannes, sondern über die Dauer seines Dienstes. Johannes ist nicht persönlich bis zum Kommen des Herrn geblieben, wohl aber in seinem Dienst. Diesen hat er weiterhin erfüllt, indem er das Buch der Offenbarung schrieb, worin er im Geist die Rückkehr Christi auf die Erde miterlebt.

Was der Herr hier sagt, ist von den Brüdern nicht richtig verstanden worden, und daher wurde das Missverständnis an andere weitergegeben, einfach nur, weil man nicht gut zugehört hat. Deshalb ist es auch für uns wichtig, zuerst gut zuzuhören und auch zu prüfen, ob wir das Gehörte auch gut verstanden haben, bevor wir es weitergeben.

Verse 18-23

Dem Herrn nachfolgen


Der Herr erinnert Petrus daran, wovon er in seinem früheren Leben gesteuert wurde, in der Zeit, als er noch jünger war, eigentlich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Da hatte er sich selbst gegürtet, das heißt, er hatte in eigener Kraft gehandelt und sein Leben geführt. Das hatte ihn zu unbedachten Worten und Taten verleitet und ihn auf verkehrte Wege gebracht. Es wird aber eine Zeit kommen, da er seine Hände ausstrecken wird, um durch die Kraft des Heiligen Geistes gelenkt zu werden. Wenn er so die Führung seines Lebens dem Geist Gottes überlässt, wird er an einen Ort gebracht werden, wohin er von sich aus – was seinen alten Menschen betrifft – nicht gegangen wäre. Dann wird er von dem Geist bis in den Tod geleitet werden und durch seinen Tod Gott verherrlichen.

Alles, was der Heilige Geist tut, dient zur Verherrlichung Gottes. Das ist auf vollkommene Weise im Leben des Herrn Jesus sichtbar geworden, aber es trifft auch für das Leben jedes Gläubigen zu, der sich durch den Geist leiten lässt. Das kann aber nur geschehen, wenn wir gelernt haben, unseren eigenen Willen aufzugeben und stattdessen dem Herrn zu folgen. Das bedeutet dann zugleich, dass wir den Herrn genau beobachten müssen, um die Wege des Herrn zu erkennen.

Nun sagt der Herr zu Petrus, er solle Ihm folgen – was er früher nicht gekonnt hatte (Joh 13,36; 37)! Jetzt aber bekommt er die Gelegenheit, dem Herrn konsequenter zu folgen; das hatte er früher nicht getan und hatte deshalb den Herrn sogar verleugnet. Früher war er dem Herrn „von weitem“ gefolgt (Lk 22,54). Nun aber darf er ganz dicht bei Ihm sein und Ihm unmittelbar folgen.

Aber noch ist der Blick des Petrus nicht unablässig auf den Herrn gerichtet: Er wendet sich um und sieht Johannes. Dessen Name wird zwar nicht genannt, aber die nachfolgende Beschreibung macht klar, dass es sich um Johannes handelt. Johannes umschreibt sich selbst ja auf verschiedene Weise. Am häufigsten nennt er sich „der Jünger, den Jesus lieb hatte“, woran wir erkennen, wie sehr Johannes sich der Liebe des Herrn bewusst war.

Johannes kennt auch den Platz intimer Nähe, ganz dicht bei Ihm; das kommt auch darin zum Ausdruck, dass er sich „an seine Brust gelehnt“ hatte, ganz nah an sein Herz. So hatte er vertrauten Umgang mit dem Herrn und konnte für sich selbst, aber auch für andere den Herrn befragen. Mit dieser schönen Beschreibung wird die besondere persönliche Beziehung des Johannes zum Herrn gekennzeichnet, die er bis zum Ende seines Lebens beibehalten hat.

Petrus möchte doch zu gern wissen, was mit Johannes geschehen soll und fragt deshalb den Herrn nach seinem Plan. Die Antwort macht zweierlei klar: erstens, dass der Herr mit Johannes ein besonderes Verhältnis hat. Er hat Petrus gegenüber angedeutet, mit welchem Tod er Gott verherrlichen sollte. Für die Zukunft des Johannes hat Er einen anderen Plan. Zweitens, dass Petrus mit den Plänen des Herrn in Bezug auf einen anderen nichts zu tun hat, sondern dass er selbst dem Herrn folgen solle, damit der Herr sein Ziel mit ihm erreicht. So hat auch heute jeder Diener seine eigene persönliche Beziehung zu seinem Herrn, die einen anderen nichts angeht.

Was der Herr über Johannes sagt, hat eine tiefere, geistliche Bedeutung. Es heißt nicht, dass Johannes bis zur Wiederkunft des Herrn am Leben bleibt. Der Herr spricht nicht über die Dauer des Lebens des Johannes, sondern über die Dauer seines Dienstes. Johannes ist nicht persönlich bis zum Kommen des Herrn geblieben, wohl aber in seinem Dienst. Diesen hat er weiterhin erfüllt, indem er das Buch der Offenbarung schrieb, worin er im Geist die Rückkehr Christi auf die Erde miterlebt.

Was der Herr hier sagt, ist von den Brüdern nicht richtig verstanden worden, und daher wurde das Missverständnis an andere weitergegeben, einfach nur, weil man nicht gut zugehört hat. Deshalb ist es auch für uns wichtig, zuerst gut zuzuhören und auch zu prüfen, ob wir das Gehörte auch gut verstanden haben, bevor wir es weitergeben.

Verse 24-25

Das Zeugnis des Johannes bestätigt


Am Ende weist Johannes auf sich selbst als den Verfasser dieses Evangeliums hin. Er hat von der Herrlichkeit des Herrn Jesus und von dem Geschenk des ewigen Lebens Zeugnis gegeben. In dieses Zeugnis schließt er alle Apostel mit ein. „Wir“, das sind die Apostel, sie alle sind von diesen Dingen überzeugt. „Wir“ bestätigen das Zeugnis des Johannes. Dabei hat Johannes eine bestimmte Seite des Herrn Jesus beschrieben; er hat Ihn als das ewige Leben vorgestellt.

Eigentlich ist es nicht so günstig, von „einer bestimmten Seite“ des Herrn Jesus zu sprechen, denn Ihn „als das ewige Leben“ vorzustellen, bedeutet, Ihn in seinem ganzen Wesen vorzustellen. Der König (im Matthäusevangelium), der Diener (im Markusevangelium) und der Mensch (im Lukasevangelium) kommen allesamt auch in diesem Evangelium in besonderer Weise zur Geltung. Man könnte dieses Evangelium das übergeordnete, umfassende Evangelium nennen.

Die Person Christi, des Sohnes Gottes, mit all seinen Offenbarungen und Wirkungen ist ein so umfassendes Thema, dass darüber niemals erschöpfend geschrieben werden kann. In den vier Evangelien aber, die uns geschenkt sind, können wir immer mehr von den verschiedenen Herrlichkeiten Christi entdecken. Darin finden wir alles, was Gott uns wissen lassen will über die Dinge, die der Sohn Gottes getan hat.

Verse 24-25

Das Zeugnis des Johannes bestätigt


Am Ende weist Johannes auf sich selbst als den Verfasser dieses Evangeliums hin. Er hat von der Herrlichkeit des Herrn Jesus und von dem Geschenk des ewigen Lebens Zeugnis gegeben. In dieses Zeugnis schließt er alle Apostel mit ein. „Wir“, das sind die Apostel, sie alle sind von diesen Dingen überzeugt. „Wir“ bestätigen das Zeugnis des Johannes. Dabei hat Johannes eine bestimmte Seite des Herrn Jesus beschrieben; er hat Ihn als das ewige Leben vorgestellt.

Eigentlich ist es nicht so günstig, von „einer bestimmten Seite“ des Herrn Jesus zu sprechen, denn Ihn „als das ewige Leben“ vorzustellen, bedeutet, Ihn in seinem ganzen Wesen vorzustellen. Der König (im Matthäusevangelium), der Diener (im Markusevangelium) und der Mensch (im Lukasevangelium) kommen allesamt auch in diesem Evangelium in besonderer Weise zur Geltung. Man könnte dieses Evangelium das übergeordnete, umfassende Evangelium nennen.

Die Person Christi, des Sohnes Gottes, mit all seinen Offenbarungen und Wirkungen ist ein so umfassendes Thema, dass darüber niemals erschöpfend geschrieben werden kann. In den vier Evangelien aber, die uns geschenkt sind, können wir immer mehr von den verschiedenen Herrlichkeiten Christi entdecken. Darin finden wir alles, was Gott uns wissen lassen will über die Dinge, die der Sohn Gottes getan hat.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op John 21". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/john-21.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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