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Richter 15

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Introduction

Richter 15 beschreibt – in praktischem Sinn – das Ende des Dienstes Simsons für Gott. Der letzte Vers macht das deutlich. In Richter 16 wird Simson von Gott nicht mehr als sein Knecht anerkannt, obwohl Er ihn noch einmal gebraucht.

Introduction

Richter 15 beschreibt – in praktischem Sinn – das Ende des Dienstes Simsons für Gott. Der letzte Vers macht das deutlich. In Richter 16 wird Simson von Gott nicht mehr als sein Knecht anerkannt, obwohl Er ihn noch einmal gebraucht.

Verse 1-2

Die Verbindung abgebrochen


Als seine Wut etwas besänftigt ist, geht Simson zu seiner Frau zurück, um die Eheschließung durch die geschlechtliche Gemeinschaft mit ihr zu vollenden. Er nimmt ein Ziegenböckchen mit, wahrscheinlich um damit zu feiern, gemeinsam mit seiner Familie und einigen Eingeladenen. Es sind die Tage der Weizenernte, die Ende Mai, Anfang Juni stattfand und mit allerlei Feierlichkeiten einherging.

In der geistlichen Bedeutung erzählt die Weizenernte etwas über den Herrn Jesus und die Früchte seines Werkes am Kreuz. In Johannes 12 sagt Er: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,24). In den Tagen, als der Weizen reif ist, um geerntet zu werden, geht Simson seine philistäische Frau besuchen, um seine Verbindung mit ihr zu bekräftigen! Geistlich beinhaltet das vielleicht das Folgende: Jemand, der ein Nasiräer ist, sollte durch das Sehen der Früchte des Werkes des Herrn Jesus begreifen müssen, dass es undenkbar ist, eine Verbindung mit „etwas” einzugehen, das nicht auf dieses Werk gegründet ist.

Es war in jedem Fall undenkbar, dass Gott diese Verbindung zulassen würde. Es ist doch unvorstellbar: ein Nasiräer mit einer Philisterin verheiratet! Gott verhindert, dass diese Ehe endgültig geschlossen wird. Aber Philister sind immer zu einer neuen Verbindung bereit: Der Vater bietet ihm eine andere Tochter an, noch schöner als die erste. Doch hierauf geht Simson nicht ein. Er fühlt sich betrogen und wird sich rächen.

Verse 1-2

Die Verbindung abgebrochen


Als seine Wut etwas besänftigt ist, geht Simson zu seiner Frau zurück, um die Eheschließung durch die geschlechtliche Gemeinschaft mit ihr zu vollenden. Er nimmt ein Ziegenböckchen mit, wahrscheinlich um damit zu feiern, gemeinsam mit seiner Familie und einigen Eingeladenen. Es sind die Tage der Weizenernte, die Ende Mai, Anfang Juni stattfand und mit allerlei Feierlichkeiten einherging.

In der geistlichen Bedeutung erzählt die Weizenernte etwas über den Herrn Jesus und die Früchte seines Werkes am Kreuz. In Johannes 12 sagt Er: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,24). In den Tagen, als der Weizen reif ist, um geerntet zu werden, geht Simson seine philistäische Frau besuchen, um seine Verbindung mit ihr zu bekräftigen! Geistlich beinhaltet das vielleicht das Folgende: Jemand, der ein Nasiräer ist, sollte durch das Sehen der Früchte des Werkes des Herrn Jesus begreifen müssen, dass es undenkbar ist, eine Verbindung mit „etwas” einzugehen, das nicht auf dieses Werk gegründet ist.

Es war in jedem Fall undenkbar, dass Gott diese Verbindung zulassen würde. Es ist doch unvorstellbar: ein Nasiräer mit einer Philisterin verheiratet! Gott verhindert, dass diese Ehe endgültig geschlossen wird. Aber Philister sind immer zu einer neuen Verbindung bereit: Der Vater bietet ihm eine andere Tochter an, noch schöner als die erste. Doch hierauf geht Simson nicht ein. Er fühlt sich betrogen und wird sich rächen.

Verse 3-5

Die Rache Simsons


Die Verbindung mit den Philistern hat Simson nur Elend gebracht. Er ist persönlich gekränkt und handelt in fleischlichem Zorn. Hier ist keine Rede vom Geist des HERRN, der über Simson kommt. Er gebraucht seine besondere Kraft, um Schakale, oder Füchse, zu fangen. Das sind die unreinsten Tiere, die ein Jude kennt, und die berührt ein Nasiräer sicher nicht. Füchse stehen in der Bibel im Zusammenhang mit: Schwachheit (Neh 4,3) und Sünden (Hld 2,15). Er macht den unreinen Fuchs zu einem Diener seiner Rache. Unreine, sündige Mittel werden häufiger gebraucht, um Entrüstung Ausdruck zu verleihen.

Die Bedeutung einer Fackel hängt davon ab, wer sie ansteckt. Wenn Gott es tut, hat sie eine positive Bedeutung, wie zum Beispiel in 1. Mose 15 (1Mo 15,17-21). Hier steckt Simson sie an, und spricht sie von fleischlichem Zorn. In Jakobus 3 wird ein Vergleich zwischen dem Feuer und der menschlichen Zunge hergestellt: „So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer [Dinge]. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen großen Wald zündet es an! Und die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit“ (Jak 3,5; 6). Das Feuer kann seine Arbeit nur gut verrichten, wenn es in der Hand gehalten wird, genauso wie die Zunge. Es muss Selbstbeherrschung vorhanden sein. Wer sich wie Simson gehen lässt und seine Zunge nicht im Zaum hält, kann die größten Katastrophen entfachen: Weltkriege und Brüdergezänk.

Das Feuer wird hier mit dem Schwanz verbunden. In der Bibel wird mit dem Schwanz manchmal eine Irrlehre angedeutet: „Der Prophet, der Lüge lehrt, er ist der Schwanz“ (Jes 9,14; Off 9,10; 19). Simson ist hier sehr weit unter seine Würde als Nasiräer herabgesunken. Welch ein Gegensatz zwischen Simson und seinen 300 und Gideon und seinen 300.

Lasst uns noch einmal zusammenfassen, was in diesem Handeln Simsons vorgestellt wird. Füchse oder Schakale sind Tiere, die in der Erde wühlen und sich mit Verderben nähren. Sie stellen die unreinen, sündigen Mittel vor, die ein Gläubiger gebrauchen kann, um Rache für sein erlittenes Unrecht zu nehmen. Das kann beispielsweise mit dem Feuer der Zunge geschehen, indem man damit Lügen und böse Gerüchte verbreitet.

Das Ergebnis ist, dass der Ertrag des Landes verwüstet wird. Sowohl das stehende Getreide als auch alles Gemähte und sogar der Olivengarten werden als Folge des Zorns Simsons in Brand gesteckt und können nicht mehr als Nahrung dienen. Simson hätte besser die Philister verjagen sollen und den Genuss des Ertrags des Landes seinen Volksgenossen geben sollen.

Wie oft ist nicht schon persönlicher Streit die Ursache eines Verzehrs des Segens gewesen, der hätte genossen werden können. In vielen örtlichen Gemeinden herrscht große Unruhe, weil die Gläubigen untereinander in einen Wortstreit verwickelt sind. Die Frucht des Landes stellt die Segnungen vor, mit denen der Christ in den himmlischen Örtern in Christus gesegnet ist (Eph 1,3). Diese Frucht ist reichlich vorhanden: Wir leben gleichsam „in den Tagen der Weizenernte” (Ri 15,1).

Statt dass der Feind bekämpft wird, um so den Ertrag des Landes aus seiner Hand zu retten, wird ein Wortstreit geführt, „[was] zu nichts nütze, [sondern] zum Verderben der Zuhörer [ist]“ (2Tim 2,14). Die Folge ist, dass nichts zu genießen übrigbleibt. Die Ursache von diesem allem ist „nur” ein gekränktes Gemüt, das nicht in der Lage ist, die Sache vor den Herrn zu bringen. Anstatt gemeinsam mit Ihm nach einer Lösung zu suchen, begibt es sich selbst auf eine fleischliche Weise an die Arbeit.

Verse 3-5

Die Rache Simsons


Die Verbindung mit den Philistern hat Simson nur Elend gebracht. Er ist persönlich gekränkt und handelt in fleischlichem Zorn. Hier ist keine Rede vom Geist des HERRN, der über Simson kommt. Er gebraucht seine besondere Kraft, um Schakale, oder Füchse, zu fangen. Das sind die unreinsten Tiere, die ein Jude kennt, und die berührt ein Nasiräer sicher nicht. Füchse stehen in der Bibel im Zusammenhang mit: Schwachheit (Neh 4,3) und Sünden (Hld 2,15). Er macht den unreinen Fuchs zu einem Diener seiner Rache. Unreine, sündige Mittel werden häufiger gebraucht, um Entrüstung Ausdruck zu verleihen.

Die Bedeutung einer Fackel hängt davon ab, wer sie ansteckt. Wenn Gott es tut, hat sie eine positive Bedeutung, wie zum Beispiel in 1. Mose 15 (1Mo 15,17-21). Hier steckt Simson sie an, und spricht sie von fleischlichem Zorn. In Jakobus 3 wird ein Vergleich zwischen dem Feuer und der menschlichen Zunge hergestellt: „So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer [Dinge]. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen großen Wald zündet es an! Und die Zunge ist ein Feuer, die Welt der Ungerechtigkeit“ (Jak 3,5; 6). Das Feuer kann seine Arbeit nur gut verrichten, wenn es in der Hand gehalten wird, genauso wie die Zunge. Es muss Selbstbeherrschung vorhanden sein. Wer sich wie Simson gehen lässt und seine Zunge nicht im Zaum hält, kann die größten Katastrophen entfachen: Weltkriege und Brüdergezänk.

Das Feuer wird hier mit dem Schwanz verbunden. In der Bibel wird mit dem Schwanz manchmal eine Irrlehre angedeutet: „Der Prophet, der Lüge lehrt, er ist der Schwanz“ (Jes 9,14; Off 9,10; 19). Simson ist hier sehr weit unter seine Würde als Nasiräer herabgesunken. Welch ein Gegensatz zwischen Simson und seinen 300 und Gideon und seinen 300.

Lasst uns noch einmal zusammenfassen, was in diesem Handeln Simsons vorgestellt wird. Füchse oder Schakale sind Tiere, die in der Erde wühlen und sich mit Verderben nähren. Sie stellen die unreinen, sündigen Mittel vor, die ein Gläubiger gebrauchen kann, um Rache für sein erlittenes Unrecht zu nehmen. Das kann beispielsweise mit dem Feuer der Zunge geschehen, indem man damit Lügen und böse Gerüchte verbreitet.

Das Ergebnis ist, dass der Ertrag des Landes verwüstet wird. Sowohl das stehende Getreide als auch alles Gemähte und sogar der Olivengarten werden als Folge des Zorns Simsons in Brand gesteckt und können nicht mehr als Nahrung dienen. Simson hätte besser die Philister verjagen sollen und den Genuss des Ertrags des Landes seinen Volksgenossen geben sollen.

Wie oft ist nicht schon persönlicher Streit die Ursache eines Verzehrs des Segens gewesen, der hätte genossen werden können. In vielen örtlichen Gemeinden herrscht große Unruhe, weil die Gläubigen untereinander in einen Wortstreit verwickelt sind. Die Frucht des Landes stellt die Segnungen vor, mit denen der Christ in den himmlischen Örtern in Christus gesegnet ist (Eph 1,3). Diese Frucht ist reichlich vorhanden: Wir leben gleichsam „in den Tagen der Weizenernte” (Ri 15,1).

Statt dass der Feind bekämpft wird, um so den Ertrag des Landes aus seiner Hand zu retten, wird ein Wortstreit geführt, „[was] zu nichts nütze, [sondern] zum Verderben der Zuhörer [ist]“ (2Tim 2,14). Die Folge ist, dass nichts zu genießen übrigbleibt. Die Ursache von diesem allem ist „nur” ein gekränktes Gemüt, das nicht in der Lage ist, die Sache vor den Herrn zu bringen. Anstatt gemeinsam mit Ihm nach einer Lösung zu suchen, begibt es sich selbst auf eine fleischliche Weise an die Arbeit.

Verse 6-8

Rache beantwortet mit Rache


Nachdem die Philister einmal wissen, was der Anlass für Simsons Zorn gewesen ist, trifft seine Frau, und auch ihren Vater, nachträglich das Los, das ihr in Richter 14 angedroht worden ist (Ri 14,15). Simson handelt wieder aus Rachegefühlen, doch die sind jetzt auch eher gerechtfertigt. Es geht jetzt nicht um das persönliche Gekränktsein, sondern um die Vergeltung einer brutalen Tat. Simson fängt einen direkten und öffentlichen Kampf mit dem Feind an. In einigen Worten wird mitgeteilt, dass er einen enormen Sieg erringt.

Danach geht er hinab und bleibt in der Felsspalte von Etam wohnen. Ein Fels ist ein geeigneter Wohnort für ein machtloses Volk wie die Klippdachse (Spr 30,26) und auch für alle Menschen mit „langem Haar”. Auch Mose kannte diesen Ort (2Mo 33,21; 22). Der Fels ist ein Bild Christi (1Kor 10,4), der hier als der Aufenthaltsort des Glaubens vorgestellt wird, der wahre Wohnort des Nasiräers.

Simson kehrt nicht zum Haus seines Vaters zurück, wie er es früher durchaus tat (Ri 14,19), sondern bleibt selbstständig an diesem Ort wohnen. Er wohnt dort abgesondert von den Philistern, aber auch abgesondert von Gottes untreuem Volk.

Verse 6-8

Rache beantwortet mit Rache


Nachdem die Philister einmal wissen, was der Anlass für Simsons Zorn gewesen ist, trifft seine Frau, und auch ihren Vater, nachträglich das Los, das ihr in Richter 14 angedroht worden ist (Ri 14,15). Simson handelt wieder aus Rachegefühlen, doch die sind jetzt auch eher gerechtfertigt. Es geht jetzt nicht um das persönliche Gekränktsein, sondern um die Vergeltung einer brutalen Tat. Simson fängt einen direkten und öffentlichen Kampf mit dem Feind an. In einigen Worten wird mitgeteilt, dass er einen enormen Sieg erringt.

Danach geht er hinab und bleibt in der Felsspalte von Etam wohnen. Ein Fels ist ein geeigneter Wohnort für ein machtloses Volk wie die Klippdachse (Spr 30,26) und auch für alle Menschen mit „langem Haar”. Auch Mose kannte diesen Ort (2Mo 33,21; 22). Der Fels ist ein Bild Christi (1Kor 10,4), der hier als der Aufenthaltsort des Glaubens vorgestellt wird, der wahre Wohnort des Nasiräers.

Simson kehrt nicht zum Haus seines Vaters zurück, wie er es früher durchaus tat (Ri 14,19), sondern bleibt selbstständig an diesem Ort wohnen. Er wohnt dort abgesondert von den Philistern, aber auch abgesondert von Gottes untreuem Volk.

Verse 9-13

Die Philister und die Männer von Juda


Nach dem großen Schlag, den Simson den Philistern beigebracht hat, sind sie nun wieder an der Reihe, um Rache zu nehmen. Es ist Juda, das als Vergeltung für das, was Simson ihnen angetan hat, büßen muss. Neben dem direkten Anlass für das Heraufziehen der Philister kann auch diese Aktion geistlich angewandt werden. Als Simson seinen Platz der Absonderung auf dem Felsen Etam eingenommen hat, werden die Feinde aktiv. Ein treuer Christ ist viel mehr eine Zielscheibe der Angriffe des Feindes als jemand, der es mit seinem Christenleben nicht so genau nimmt.

Die Männer von Juda erkundigen sich nach den Plänen der Philister. Sie bekommen zu hören, dass sie gekommen sind, um Simson zu binden. Die Philister sind immer darauf aus, den Nasiräer zu binden. In ihrer geistlichen Anwendung ist dies immer eine der wichtigsten Zielsetzungen des Feindes. In der Christenheit ist es sogar mit dem Heiligen Geist geschehen: Er ist an Bande gelegt worden.

Noch schlimmer als das, was die Philister beabsichtigen, ist die Haltung Judas. Sie leiden offensichtlich nicht mehr unter der Herrschaft der Philister. Das Joch drückt nicht mehr, weil sie sich damit versöhnt und es angenommen haben. Sie nehmen es Simson übel, dass er sie in solch einen Konflikt mit dem Feind bringt, der gerade so freundlich zu ihnen ist. „Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen?“ So tief war Juda gesunken. Juda bedeutet „Lobpreis”, „Gottlober”. Ist es nicht zum Himmel schreiend, dass gerade der Stamm mit solch einem Namen sich so auslässt?

Dies spricht von einer völligen Akzeptanz des Klerikalismus und des Traditionalismus. Der Gottesdienst, bei dem das Fleisch in größerem oder geringerem Maß die Weisungsbefugnis hat, ist allgemein geworden. Das ist in der Christenheit überall der Fall, wo der Unterschied zwischen Geistlichen und Laien zu einer feststehenden Tatsache geworden ist; wo der Dienst von einem Mann oder von einer ausgewählten Gruppe bestimmt wird; wo Vorschläge auf demokratische Weise behandelt werden; wo Musik einen untrennbaren Bestandteil des Gottesdienstes bildet; wo der Gottesdienst, der Dienst des Lobpreises, nach von vornherein festgelegten Linien verläuft.

Wer richtig liest, sieht, dass es nicht nur über bestimmte kirchliche Richtungen geht, sondern dass dies genauso gut für allerlei andere Glaubensgemeinschaften gilt. Es liegt nicht allein an der offiziellen Struktur, obgleich die Kennzeichen dort eher auf der Hand liegen. Es gilt auch für diejenigen Orte, wo zwar offiziell keine Strukturen bestehen, wo aber bestimmte Strukturen als Folge eingeschliffener Gewohnheiten durchaus vorhanden sind.

Der Deutlichkeit halber: Es betrifft die Merkmale eines Systems, offiziell oder inoffiziell, und nicht die Menschen, die ihm angehören. Es gibt glücklicherweise eine Menge aufrichtiger Christen, die Gott hingegeben dienen, sich jedoch des Bösen nicht bewusst sind, das an solchen Systemen klebt.

Es ist Gottes Gnade, wenn Er einen Befreier sendet, wie hier Simson. Doch Simson wird als ein Ruhestörer empfunden. Jemand, der allerlei fleischliche Dinge an den Pranger stellt, die einen Platz im persönlichen oder gemeinsamen Dienst für Gott bekommen haben, wird zu hören bekommen, dass er den herrschenden Regeln und Formen entgegentreten würde. Ihm wird beispielsweise vorgehalten, dass er nicht extrem sein solle. Die Lauheit wird gerechtfertigt.

Anstatt sich mit ihrem Helden eins zu machen und sich ihres gemeinsamen Feindes zu entledigen, stellen die Männer von Juda sich auf eine Linie mit den Philistern und vereinigen sich mit ihrem Ziel. Eigentlich haben sie überhaupt keine Wertschätzung für den ihnen von Gott gegebenen Richter. Juda zeigt hier nicht die Würde des Segens, den Jakob über ihn ausspricht (1Mo 49,8-12). In Judas Geschichte sehen wir mehr von solchen Tiefpunkten (1Mo 37,26; 1Mo 38,1-26).

Simson will keinen Streit mit seinen Brüdern, wie tief sie auch gesunken sind und wie sehr sie sich eigentlich auf die Seite ihres Feindes stellen. So sollen auch wir nicht mit unseren Brüdern streiten, sondern gegen die Grundsätze, die sie gefangen halten und womit sie sich selbst versöhnt haben, kämpfen.

Simson bittet um die Beteuerung, dass sie ihn nicht angreifen werden, weil er andernfalls genötigt wäre, sich mit allen damit für die Judäer verbundenen Folgen zu verteidigen. Simson erhält die Garantie, dass dies nicht geschehen werde. Das Einzige, das sie tun wollen, ist, ihn mit neuen Stricken zu binden und in die Hand der Philister zu überliefern. Stellen wir uns einmal vor, was das bedeutet! Die Männer von Juda stellen sich auf die Seite der Philister, um ihre Pläne auszuführen!

Simson musste, koste es, was es wolle, von seiner Berufung abgehalten werden. Neue Stricke sollen dafür das geeignete Mittel sein. Es sind vor allem neue, populäre Mittel, wodurch hingegebene Christen dazu bewegt werden, ihre Nasiräerschaft preiszugeben. Das Wort für Stricke kommt von „Flechten” und gibt den Gedanken wieder, dass es sich um ein menschliches Produkt handelt.

Simson lässt sich binden und gibt ihren Wünschen nach, weil er seine Kraft nicht gebrauchen oder missbrauchen wollte, indem er gegen sein Volk gekämpft hätte.

Verse 9-13

Die Philister und die Männer von Juda


Nach dem großen Schlag, den Simson den Philistern beigebracht hat, sind sie nun wieder an der Reihe, um Rache zu nehmen. Es ist Juda, das als Vergeltung für das, was Simson ihnen angetan hat, büßen muss. Neben dem direkten Anlass für das Heraufziehen der Philister kann auch diese Aktion geistlich angewandt werden. Als Simson seinen Platz der Absonderung auf dem Felsen Etam eingenommen hat, werden die Feinde aktiv. Ein treuer Christ ist viel mehr eine Zielscheibe der Angriffe des Feindes als jemand, der es mit seinem Christenleben nicht so genau nimmt.

Die Männer von Juda erkundigen sich nach den Plänen der Philister. Sie bekommen zu hören, dass sie gekommen sind, um Simson zu binden. Die Philister sind immer darauf aus, den Nasiräer zu binden. In ihrer geistlichen Anwendung ist dies immer eine der wichtigsten Zielsetzungen des Feindes. In der Christenheit ist es sogar mit dem Heiligen Geist geschehen: Er ist an Bande gelegt worden.

Noch schlimmer als das, was die Philister beabsichtigen, ist die Haltung Judas. Sie leiden offensichtlich nicht mehr unter der Herrschaft der Philister. Das Joch drückt nicht mehr, weil sie sich damit versöhnt und es angenommen haben. Sie nehmen es Simson übel, dass er sie in solch einen Konflikt mit dem Feind bringt, der gerade so freundlich zu ihnen ist. „Weißt du nicht, dass die Philister über uns herrschen?“ So tief war Juda gesunken. Juda bedeutet „Lobpreis”, „Gottlober”. Ist es nicht zum Himmel schreiend, dass gerade der Stamm mit solch einem Namen sich so auslässt?

Dies spricht von einer völligen Akzeptanz des Klerikalismus und des Traditionalismus. Der Gottesdienst, bei dem das Fleisch in größerem oder geringerem Maß die Weisungsbefugnis hat, ist allgemein geworden. Das ist in der Christenheit überall der Fall, wo der Unterschied zwischen Geistlichen und Laien zu einer feststehenden Tatsache geworden ist; wo der Dienst von einem Mann oder von einer ausgewählten Gruppe bestimmt wird; wo Vorschläge auf demokratische Weise behandelt werden; wo Musik einen untrennbaren Bestandteil des Gottesdienstes bildet; wo der Gottesdienst, der Dienst des Lobpreises, nach von vornherein festgelegten Linien verläuft.

Wer richtig liest, sieht, dass es nicht nur über bestimmte kirchliche Richtungen geht, sondern dass dies genauso gut für allerlei andere Glaubensgemeinschaften gilt. Es liegt nicht allein an der offiziellen Struktur, obgleich die Kennzeichen dort eher auf der Hand liegen. Es gilt auch für diejenigen Orte, wo zwar offiziell keine Strukturen bestehen, wo aber bestimmte Strukturen als Folge eingeschliffener Gewohnheiten durchaus vorhanden sind.

Der Deutlichkeit halber: Es betrifft die Merkmale eines Systems, offiziell oder inoffiziell, und nicht die Menschen, die ihm angehören. Es gibt glücklicherweise eine Menge aufrichtiger Christen, die Gott hingegeben dienen, sich jedoch des Bösen nicht bewusst sind, das an solchen Systemen klebt.

Es ist Gottes Gnade, wenn Er einen Befreier sendet, wie hier Simson. Doch Simson wird als ein Ruhestörer empfunden. Jemand, der allerlei fleischliche Dinge an den Pranger stellt, die einen Platz im persönlichen oder gemeinsamen Dienst für Gott bekommen haben, wird zu hören bekommen, dass er den herrschenden Regeln und Formen entgegentreten würde. Ihm wird beispielsweise vorgehalten, dass er nicht extrem sein solle. Die Lauheit wird gerechtfertigt.

Anstatt sich mit ihrem Helden eins zu machen und sich ihres gemeinsamen Feindes zu entledigen, stellen die Männer von Juda sich auf eine Linie mit den Philistern und vereinigen sich mit ihrem Ziel. Eigentlich haben sie überhaupt keine Wertschätzung für den ihnen von Gott gegebenen Richter. Juda zeigt hier nicht die Würde des Segens, den Jakob über ihn ausspricht (1Mo 49,8-12). In Judas Geschichte sehen wir mehr von solchen Tiefpunkten (1Mo 37,26; 1Mo 38,1-26).

Simson will keinen Streit mit seinen Brüdern, wie tief sie auch gesunken sind und wie sehr sie sich eigentlich auf die Seite ihres Feindes stellen. So sollen auch wir nicht mit unseren Brüdern streiten, sondern gegen die Grundsätze, die sie gefangen halten und womit sie sich selbst versöhnt haben, kämpfen.

Simson bittet um die Beteuerung, dass sie ihn nicht angreifen werden, weil er andernfalls genötigt wäre, sich mit allen damit für die Judäer verbundenen Folgen zu verteidigen. Simson erhält die Garantie, dass dies nicht geschehen werde. Das Einzige, das sie tun wollen, ist, ihn mit neuen Stricken zu binden und in die Hand der Philister zu überliefern. Stellen wir uns einmal vor, was das bedeutet! Die Männer von Juda stellen sich auf die Seite der Philister, um ihre Pläne auszuführen!

Simson musste, koste es, was es wolle, von seiner Berufung abgehalten werden. Neue Stricke sollen dafür das geeignete Mittel sein. Es sind vor allem neue, populäre Mittel, wodurch hingegebene Christen dazu bewegt werden, ihre Nasiräerschaft preiszugeben. Das Wort für Stricke kommt von „Flechten” und gibt den Gedanken wieder, dass es sich um ein menschliches Produkt handelt.

Simson lässt sich binden und gibt ihren Wünschen nach, weil er seine Kraft nicht gebrauchen oder missbrauchen wollte, indem er gegen sein Volk gekämpft hätte.

Vers 14

Von den neuen Stricken befreit


Als die Männer von Juda Simson zu den Philistern bringen, jauchzen diese. Sie meinen, ihren verhassten Feind in ihrer Hand zu haben. Doch die Freude war von kurzer Dauer, denn „der Geist des HERRN geriet über ihn“. Wenn menschliche Mittel, durch die ein Nasiräer gebunden sein kann, mit dem Geist Gottes und dem Wort Gottes in Berührung kommen, werden sie „wie Flachsfäden, die vom Feuer versengt sind“. Die praktische Verwirklichung des Aufrufs in 1. Petrus 4 versengt, in bildlichem Sinn, alle Stricke der Philister zu Asche. Wir werden dort mit den Worten ermutigt: „Wenn jemand redet, [so rede er] als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, [so sei es] als aus [der] Kraft, die Gott darreicht“ (1Pet 4,11).

Dies macht jeden frei, so dass er seine Gabe als allein dem Geber verantwortlich ausüben kann, getrennt von jeder menschlichen Anstellung oder Einmischung. Das ist es, was Paulus meint, als er über seinen Apostelamt schreibt: „Paulus, Apostel, nicht von Menschen noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, [den] Vater, der ihn aus [den] Toten auferweckt hat“ (Gal 1,1). Er deutet hiermit an, dass er in der Ausübung seiner Apostelschaft von allen „Banden der Philister” frei ist.

Das bedeutet sicher nicht, dass wir nichts mit anderen und ihren Bemerkungen über unseren Dienst zu tun haben sollten. In der Zusammenkunft der Gemeinde gilt zum Beispiel: „Propheten aber lasst zwei oder drei reden, und die anderen lasst urteilen“ (1Kor 14,29). Aber das ist etwas ganz anderes, als von vornherein zu bestimmen, wer etwas sagen soll und was in der Zusammenkunft der Gemeinde gesagt werden soll. Das dürfen andere nicht bestimmen, denn darüber darf allein der Heilige Geist Weisungsbefugnis haben.

Vers 14

Von den neuen Stricken befreit


Als die Männer von Juda Simson zu den Philistern bringen, jauchzen diese. Sie meinen, ihren verhassten Feind in ihrer Hand zu haben. Doch die Freude war von kurzer Dauer, denn „der Geist des HERRN geriet über ihn“. Wenn menschliche Mittel, durch die ein Nasiräer gebunden sein kann, mit dem Geist Gottes und dem Wort Gottes in Berührung kommen, werden sie „wie Flachsfäden, die vom Feuer versengt sind“. Die praktische Verwirklichung des Aufrufs in 1. Petrus 4 versengt, in bildlichem Sinn, alle Stricke der Philister zu Asche. Wir werden dort mit den Worten ermutigt: „Wenn jemand redet, [so rede er] als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, [so sei es] als aus [der] Kraft, die Gott darreicht“ (1Pet 4,11).

Dies macht jeden frei, so dass er seine Gabe als allein dem Geber verantwortlich ausüben kann, getrennt von jeder menschlichen Anstellung oder Einmischung. Das ist es, was Paulus meint, als er über seinen Apostelamt schreibt: „Paulus, Apostel, nicht von Menschen noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, [den] Vater, der ihn aus [den] Toten auferweckt hat“ (Gal 1,1). Er deutet hiermit an, dass er in der Ausübung seiner Apostelschaft von allen „Banden der Philister” frei ist.

Das bedeutet sicher nicht, dass wir nichts mit anderen und ihren Bemerkungen über unseren Dienst zu tun haben sollten. In der Zusammenkunft der Gemeinde gilt zum Beispiel: „Propheten aber lasst zwei oder drei reden, und die anderen lasst urteilen“ (1Kor 14,29). Aber das ist etwas ganz anderes, als von vornherein zu bestimmen, wer etwas sagen soll und was in der Zusammenkunft der Gemeinde gesagt werden soll. Das dürfen andere nicht bestimmen, denn darüber darf allein der Heilige Geist Weisungsbefugnis haben.

Verse 15-17

Ein frischer Eselskinnbacken


Simson befreite sich durch die Kraft des Geistes von den neuen Stricken. Für das Schlagen seiner Feinde gebraucht er einen frischen Eselskinnbacken. Das bezieht sich auf die Schwachheit des Werkzeugs im Gegensatz zum Ergebnis. Niemand konnte sagen, dass Simsons Sieg die Folge einer gewaltigen Waffe gewesen wäre. Es ist eine „frische” Waffe, nicht eine „dürre” (vgl. Hes 37,2)

Der Esel ist tot, aber die Lebenskraft ist sozusagen noch in dem Kinnbacken vorhanden. Dies spricht von dem Leben, das wir durch den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus erlangt haben und wodurch wir in der Lage sind, Siege zu erringen. Das bedeutet, dass wir das Urteil über uns selbst anerkannt haben. Der natürliche Mensch wird in 2. Mose 13 sehr treffend mit einem Esel verglichen (2Mo 13,13).

Nachdem Simson den Sieg errungen hat, wirft er seine Waffe weg. Er will sie nicht aufbewahren, sie soll kein Fallstrick für ihn werden, wie das Ephod für Gideon (Ri 8,27). Die Waffe hat dem Ziel gedient, und das ist genug. Dieser Grundsatz ist wichtig, sowohl für denjenigen, der zum Dienst gebraucht wird, als auch für diejenigen, denen gedient wird. Oft wird das „armselige” Werkzeug, das Gott in seiner Gnade gebraucht wollte, verehrt: was für ein Sprecher, was für eine Ausstrahlung!

Ein Vorbild dessen, wie es sein sollte, haben wir in Apostelgeschichte 8. Nachdem Philippus dem Kämmerer das Evangelium verkündigt und ihn getauft hatte, „entrückte [der] Geist [des] Herrn den Philippus; und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er zog seinen Weg mit Freuden“ (Apg 8,39). Philippus hat seinen Dienst getan. Er braucht keine Ehrenerweisung und erhält ein anderes Arbeitsgebiet. Und der Kämmerer? Er hat keinen Blick für Philippus mehr, vermisst ihn nicht einmal, denn er hat den Herrn Jesus ins Herz bekommen, und das ist mehr als genügend.

Verse 15-17

Ein frischer Eselskinnbacken


Simson befreite sich durch die Kraft des Geistes von den neuen Stricken. Für das Schlagen seiner Feinde gebraucht er einen frischen Eselskinnbacken. Das bezieht sich auf die Schwachheit des Werkzeugs im Gegensatz zum Ergebnis. Niemand konnte sagen, dass Simsons Sieg die Folge einer gewaltigen Waffe gewesen wäre. Es ist eine „frische” Waffe, nicht eine „dürre” (vgl. Hes 37,2)

Der Esel ist tot, aber die Lebenskraft ist sozusagen noch in dem Kinnbacken vorhanden. Dies spricht von dem Leben, das wir durch den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus erlangt haben und wodurch wir in der Lage sind, Siege zu erringen. Das bedeutet, dass wir das Urteil über uns selbst anerkannt haben. Der natürliche Mensch wird in 2. Mose 13 sehr treffend mit einem Esel verglichen (2Mo 13,13).

Nachdem Simson den Sieg errungen hat, wirft er seine Waffe weg. Er will sie nicht aufbewahren, sie soll kein Fallstrick für ihn werden, wie das Ephod für Gideon (Ri 8,27). Die Waffe hat dem Ziel gedient, und das ist genug. Dieser Grundsatz ist wichtig, sowohl für denjenigen, der zum Dienst gebraucht wird, als auch für diejenigen, denen gedient wird. Oft wird das „armselige” Werkzeug, das Gott in seiner Gnade gebraucht wollte, verehrt: was für ein Sprecher, was für eine Ausstrahlung!

Ein Vorbild dessen, wie es sein sollte, haben wir in Apostelgeschichte 8. Nachdem Philippus dem Kämmerer das Evangelium verkündigt und ihn getauft hatte, „entrückte [der] Geist [des] Herrn den Philippus; und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er zog seinen Weg mit Freuden“ (Apg 8,39). Philippus hat seinen Dienst getan. Er braucht keine Ehrenerweisung und erhält ein anderes Arbeitsgebiet. Und der Kämmerer? Er hat keinen Blick für Philippus mehr, vermisst ihn nicht einmal, denn er hat den Herrn Jesus ins Herz bekommen, und das ist mehr als genügend.

Verse 18-19

Der Brunnen des Rufenden


Nach diesem beeindruckenden Sieg bekommt Simson heftigen Durst, so stark, dass er befürchtet, er werde sterben. In seiner Not ruft er zu Gott. Sein Gebet, das erste, das von ihm erwähnt wird(!), ist kurz und kräftig. Zuerst sehen wir, dass er Gott die Ehre für den Sieg gibt: „Du hast.“ Das ist schön. Leider reicht dann sein Glaube nicht aus, und er klagt, dass er nachträglich sterben werde, aber nun an Durst, und dass er somit doch noch in die Hand der Feinde fallen werde.

Wir können hieraus einige Dinge lernen. In erster Linie, dass Kampf keinen „Durst” löscht. Wir mögen vielleicht viele Siege für den Herrn erringen, doch die wirkliche Erquickung liegt nicht in dem Sieg, sondern in dem Herrn selbst. Weiterhin sehen wir, dass Durst zu haben eine Herausforderung dazu ist, Gott um Errettung zu bitten. Gott hatte schon früher Rettung gegeben, als ein ganzes Volk Durst hatte (2Mo 17,1-7).

Simson ruft insgesamt zweimal zu Gott, hier und in Richter 16 (Ri 16,28). Beide Male wird er erhört. Wenn wir bedenken, dass die Zeit, in der Simson lebte, mit den letzten Tagen und schweren Zeiten, die in 2. Timotheus 3 erwähnt werden, verglichen wird, dann haben wir hier eine große Ermutigung. Wir sehen, dass das Anrufen des Namens des Herrn eine besondere Quelle für die letzten Tage ist.

Gott öffnet diese Quelle für jeden, der ruft. Wer davon trinkt, wird die Kraft erfahren, die Simson erfährt. Lebenskraft und Belebung kommen wieder. Die einzige Möglichkeit, um persönlich oder gemeinschaftlich eine Belebung zu erfahren, liegt
1. in dem Bewusstsein, dass wir Durst haben;
2. im Rufen zu Gott in unserer Not;
3. im Trinken von der Quelle, die Gott öffnet.

Es ist, als ob der Schreiber dieses Buches darauf unsere besondere Aufmerksamkeit lenken will, als er sagt, dass die „Quelle des Rufenden“ sich bei Lechi befindet „bis auf diesen Tag“. Buchstäblich bedeutet das, dass diese Quelle noch im Augenblick besteht, als dieses Buch geschrieben wird. Doch die geistliche Bedeutung dieses Ausdrucks und die moralische Kraft, die davon ausgeht, ist doch wohl diese, dass die Quelle, die Gott geöffnet hat, immer jedem zur Verfügung steht, der ruft, auch heute.

Früher ist schon auf Johannes 4 hingewiesen, wo der Herr Jesus in seinem Gespräch mit der samaritanischen Frau auf die Quelle des lebendigen Wassers hinweist, die „ins ewige Leben quillt“ (Joh 4,14). Das Trinken von der Quelle, die Er geöffnet hat, bringt den „Rufenden” in Verbindung mit dem ewigen Leben. Das ewige Leben ist: Leben in der Atmosphäre des Vaters und des Sohnes, in die der Gläubige durch die Kenntnis des Vaters und des Sohnes gebracht worden ist (Joh 17,3).

Das ewige Leben ist auch der Herr Jesus selbst (1Joh 5,20). Dorthin will der Heilige Geist den Rufenden bringen, und das wird seinen Durst löschen. Das ewige Leben ist von keinem Verfall oder Angriff anzutasten. Gerade der Brief, der über die letzten Tage und schwere Zeiten spricht, beginnt mit dem Hinweis auf die „Verheißung [des] Lebens, das in Christus Jesus ist“ (2Tim 1,1; 9).

Unser Auge wird hierdurch auf das gerichtet, was durch den Geist die innerliche Befriedigung gibt, die größer ist als der strahlendste Sieg, nämlich auf den Herrn Jesus und auf alles, was in Ihm gefunden wird.

Verse 18-19

Der Brunnen des Rufenden


Nach diesem beeindruckenden Sieg bekommt Simson heftigen Durst, so stark, dass er befürchtet, er werde sterben. In seiner Not ruft er zu Gott. Sein Gebet, das erste, das von ihm erwähnt wird(!), ist kurz und kräftig. Zuerst sehen wir, dass er Gott die Ehre für den Sieg gibt: „Du hast.“ Das ist schön. Leider reicht dann sein Glaube nicht aus, und er klagt, dass er nachträglich sterben werde, aber nun an Durst, und dass er somit doch noch in die Hand der Feinde fallen werde.

Wir können hieraus einige Dinge lernen. In erster Linie, dass Kampf keinen „Durst” löscht. Wir mögen vielleicht viele Siege für den Herrn erringen, doch die wirkliche Erquickung liegt nicht in dem Sieg, sondern in dem Herrn selbst. Weiterhin sehen wir, dass Durst zu haben eine Herausforderung dazu ist, Gott um Errettung zu bitten. Gott hatte schon früher Rettung gegeben, als ein ganzes Volk Durst hatte (2Mo 17,1-7).

Simson ruft insgesamt zweimal zu Gott, hier und in Richter 16 (Ri 16,28). Beide Male wird er erhört. Wenn wir bedenken, dass die Zeit, in der Simson lebte, mit den letzten Tagen und schweren Zeiten, die in 2. Timotheus 3 erwähnt werden, verglichen wird, dann haben wir hier eine große Ermutigung. Wir sehen, dass das Anrufen des Namens des Herrn eine besondere Quelle für die letzten Tage ist.

Gott öffnet diese Quelle für jeden, der ruft. Wer davon trinkt, wird die Kraft erfahren, die Simson erfährt. Lebenskraft und Belebung kommen wieder. Die einzige Möglichkeit, um persönlich oder gemeinschaftlich eine Belebung zu erfahren, liegt
1. in dem Bewusstsein, dass wir Durst haben;
2. im Rufen zu Gott in unserer Not;
3. im Trinken von der Quelle, die Gott öffnet.

Es ist, als ob der Schreiber dieses Buches darauf unsere besondere Aufmerksamkeit lenken will, als er sagt, dass die „Quelle des Rufenden“ sich bei Lechi befindet „bis auf diesen Tag“. Buchstäblich bedeutet das, dass diese Quelle noch im Augenblick besteht, als dieses Buch geschrieben wird. Doch die geistliche Bedeutung dieses Ausdrucks und die moralische Kraft, die davon ausgeht, ist doch wohl diese, dass die Quelle, die Gott geöffnet hat, immer jedem zur Verfügung steht, der ruft, auch heute.

Früher ist schon auf Johannes 4 hingewiesen, wo der Herr Jesus in seinem Gespräch mit der samaritanischen Frau auf die Quelle des lebendigen Wassers hinweist, die „ins ewige Leben quillt“ (Joh 4,14). Das Trinken von der Quelle, die Er geöffnet hat, bringt den „Rufenden” in Verbindung mit dem ewigen Leben. Das ewige Leben ist: Leben in der Atmosphäre des Vaters und des Sohnes, in die der Gläubige durch die Kenntnis des Vaters und des Sohnes gebracht worden ist (Joh 17,3).

Das ewige Leben ist auch der Herr Jesus selbst (1Joh 5,20). Dorthin will der Heilige Geist den Rufenden bringen, und das wird seinen Durst löschen. Das ewige Leben ist von keinem Verfall oder Angriff anzutasten. Gerade der Brief, der über die letzten Tage und schwere Zeiten spricht, beginnt mit dem Hinweis auf die „Verheißung [des] Lebens, das in Christus Jesus ist“ (2Tim 1,1; 9).

Unser Auge wird hierdurch auf das gerichtet, was durch den Geist die innerliche Befriedigung gibt, die größer ist als der strahlendste Sieg, nämlich auf den Herrn Jesus und auf alles, was in Ihm gefunden wird.

Vers 20

Dauer von Simsons Richterschaft


Simson ist kein Befreier, wie seine Vorgänger das waren. Er richtet Israel, während die Philister regieren. Es ist möglich, dass Simson zu dem Felsen Etam zurückgegangen ist (Ri 15,8), um von dort aus seine Funktion als Richter auszuüben. Die Periode, in der er richtet, hat vermutlich zwischen 1075–1055 vor Christus gelegen, eine Zeit, in der auch Samuel – ungefähr 1080 vor Christus geboren – aktiv zu werden begann.

Für Gott hört hier die Geschichte Simsons auf. Die Mitteilung in diesem Vers folgt auf den Felsen als Wohnort (Ri 15,8), einen offenen Kampf mit den Philistern (Ri 15,15) und den Felsen, aus dem Wasser fließt (Ri 15,19). Das sind Situationen, in denen er vom Feind losgekommen ist, und somit kann er Israel richten. Was folgt, ist sein totaler Fall.

In Richter 14 und 15 sind insgesamt sechs Taten Simsons erwähnt:
1. Das Auseinanderreißen eines jungen Löwen (Ri 14,6).
2. Das Töten von 30 Philister (Ri 14,19).
3. Seine Aktion mit den 300 Füchsen (Ri 15,4; 5).
4. Seine Rache an den Philistern (Ri 15,8).
5. Die Befreiung von seinen Stricken (Ri 15,14).
6. Das Töten von 1.000 Philistern (Ri 15,15).

Simson verfehlt die Zahl sieben, die Zahl der Vollkommenheit, um eine Tat.

Vers 20

Dauer von Simsons Richterschaft


Simson ist kein Befreier, wie seine Vorgänger das waren. Er richtet Israel, während die Philister regieren. Es ist möglich, dass Simson zu dem Felsen Etam zurückgegangen ist (Ri 15,8), um von dort aus seine Funktion als Richter auszuüben. Die Periode, in der er richtet, hat vermutlich zwischen 1075–1055 vor Christus gelegen, eine Zeit, in der auch Samuel – ungefähr 1080 vor Christus geboren – aktiv zu werden begann.

Für Gott hört hier die Geschichte Simsons auf. Die Mitteilung in diesem Vers folgt auf den Felsen als Wohnort (Ri 15,8), einen offenen Kampf mit den Philistern (Ri 15,15) und den Felsen, aus dem Wasser fließt (Ri 15,19). Das sind Situationen, in denen er vom Feind losgekommen ist, und somit kann er Israel richten. Was folgt, ist sein totaler Fall.

In Richter 14 und 15 sind insgesamt sechs Taten Simsons erwähnt:
1. Das Auseinanderreißen eines jungen Löwen (Ri 14,6).
2. Das Töten von 30 Philister (Ri 14,19).
3. Seine Aktion mit den 300 Füchsen (Ri 15,4; 5).
4. Seine Rache an den Philistern (Ri 15,8).
5. Die Befreiung von seinen Stricken (Ri 15,14).
6. Das Töten von 1.000 Philistern (Ri 15,15).

Simson verfehlt die Zahl sieben, die Zahl der Vollkommenheit, um eine Tat.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Judges 15". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/judges-15.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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