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Lukas 5

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Verse 1-7

Ein wunderbarer Fischfang


Dieses Kapitel zeigt uns in vier Phasen, wie jemand nach dem Vorbild des Herrn Jesus ein Nachfolger wird. Dazu werden die Ereignisse in diesem Kapitel zusammengestellt, ohne dass Lukas die chronologische Reihenfolge berücksichtigt. Es beginnt mit Selbstverurteilung (Lk 5,1-11), darauf folgen Reinigung (Lk 5,12-16) und Vergebung und Kraft (Lk 5,17-25), und danach kann der Ruf in den Dienst folgen. Als Ergebnis aller voraufgegangenen Ereignisse wird das Neue statt des Alten vorgestellt, und damit schließt das Kapitel.

Der Herr predigt das Wort Gottes am See Genezareth. Weil die Volksmenge auf Ihn andrängt, wird Er beinahe in den See gestoßen. Er gebraucht dann nicht seine göttliche Kraft, um Menschen auf Abstand zu halten wie in Kapitel 4 (Lk 4,30), sondern Er nimmt Zuflucht zu einem der beiden Schiffe, die Er dort liegen sieht.

Während Er das Wort Gottes verkündigt, waschen die Fischer ihre Netze. Sie kommen offensichtlich gerade vom Fang zurück. In was für einem schönen Augenblick kommen sie doch zurück, wenn sie auch enttäuscht sind, dass die Arbeit einer ganzen Nacht nichts gebracht hat. Sie sollen jedoch große Dinge erleben. Der Herr geht ohne zu fragen an Bord eines der Schiffe. Er ist der Herr. Es ist das Schiff von Simon Petrus. Simon fragt Ihn nicht, was Er da tut.

Der Herr bittet Simon, ein kleines Stück auf den See hinauszufahren. Simon gehorcht sofort. Er stellt sein Schiff, seine Kräfte und seine Zeit zur Verfügung. Er wird nach einer Nacht, wo er gefischt hat, wohl müde gewesen sein, aber als der Herr ihn bittet, setzt er sich wieder ein. So arbeitet Simon mit im Werk des Herrn. Er gibt Ihm die Gelegenheit, sich in sein Schiff zu setzen und vom Schiff aus die Volksmenge zu lehren. Stellen auch wir so unsere Mittel, unsere Kräfte und unsere Zeit zur Verfügung, damit der Herr sein Werk zum Segen für andere tun kann?

Der Herr beendet seine Rede. Er weiß, was die Volksmengen vertragen können. Jetzt ist die Zeit für etwas anderes da. Er wird Simon für seine Mitarbeit belohnen. Er sagt ihm, er solle auf die Tiefe hinausfahren und seine Netze zum Fang hinablassen, nicht zu einem Versuch, etwas zu fangen. Er bestimmt schon das Ergebnis.

Als erfahrener Fischer kann Petrus es nicht lassen, Ihn darauf hinzuweisen, dass sie die ganze Nacht gefischt haben, dass aber alle ihre Bemühungen nichts gebracht haben. Sie haben das gemacht, wie sie es immer gemacht haben, und sie waren wirklich erfahrene Fischer. Er weiß: Wenn es nachts nicht gelingt, wird es am Tag erst recht nicht gelingen. Simon beginnt seine Reaktion jedoch damit, dass er den Herrn als „Meister“, das ist als seinen Vorgesetzten anerkennt. Es ist der Titel für jemanden, der über anderen steht. Dieses Wort kommt nur in Lukas vor (Lk 8,24; 45; Lk 9,33; 49; Lk 17,13).

Diese Anerkennung öffnet den Weg zum Segen. Petrus hat bereits erkannt, dass die alte, bewährte Methode versagt. Nun muss er es auf die Weise machen, die der Herr bestimmt. Weil der Meister es sagt, wird er die Netze auswerfen. Das ist Vertrauen auf das Wort des Herrn. Das Ergebnis des Gehorsams ist Segen, großer Segen. Der Herr hat so viele Fische in ihre Netze gebracht, dass sie die Menge nicht fassen können. Menschliche Mittel sind zu klein, um den Segen zu empfangen, den der Sohn Gottes geben will.

Es ist so viel Fisch, dass auch das andere Schiff voll wird. Beide Schiffe werden bis zum Rand mit Fisch gefüllt. Sie sind so voll, dass sie beinahe sinken. Der Sohn Gottes segnet mit einem vollen, ja überlaufenden Maß.

Nach der Auferstehung des Herrn bekommt Petrus erneut den Auftrag, das Netz auszuwerfen, und dann reißt es nicht (Joh 21,11). Dass das nach der Auferstehung des Herrn Jesus stattfindet, weist darauf hin, dass das Neue gekommen ist. Da kommen nur die Gezählten in das Netz.

Verse 1-7

Ein wunderbarer Fischfang


Dieses Kapitel zeigt uns in vier Phasen, wie jemand nach dem Vorbild des Herrn Jesus ein Nachfolger wird. Dazu werden die Ereignisse in diesem Kapitel zusammengestellt, ohne dass Lukas die chronologische Reihenfolge berücksichtigt. Es beginnt mit Selbstverurteilung (Lk 5,1-11), darauf folgen Reinigung (Lk 5,12-16) und Vergebung und Kraft (Lk 5,17-25), und danach kann der Ruf in den Dienst folgen. Als Ergebnis aller voraufgegangenen Ereignisse wird das Neue statt des Alten vorgestellt, und damit schließt das Kapitel.

Der Herr predigt das Wort Gottes am See Genezareth. Weil die Volksmenge auf Ihn andrängt, wird Er beinahe in den See gestoßen. Er gebraucht dann nicht seine göttliche Kraft, um Menschen auf Abstand zu halten wie in Kapitel 4 (Lk 4,30), sondern Er nimmt Zuflucht zu einem der beiden Schiffe, die Er dort liegen sieht.

Während Er das Wort Gottes verkündigt, waschen die Fischer ihre Netze. Sie kommen offensichtlich gerade vom Fang zurück. In was für einem schönen Augenblick kommen sie doch zurück, wenn sie auch enttäuscht sind, dass die Arbeit einer ganzen Nacht nichts gebracht hat. Sie sollen jedoch große Dinge erleben. Der Herr geht ohne zu fragen an Bord eines der Schiffe. Er ist der Herr. Es ist das Schiff von Simon Petrus. Simon fragt Ihn nicht, was Er da tut.

Der Herr bittet Simon, ein kleines Stück auf den See hinauszufahren. Simon gehorcht sofort. Er stellt sein Schiff, seine Kräfte und seine Zeit zur Verfügung. Er wird nach einer Nacht, wo er gefischt hat, wohl müde gewesen sein, aber als der Herr ihn bittet, setzt er sich wieder ein. So arbeitet Simon mit im Werk des Herrn. Er gibt Ihm die Gelegenheit, sich in sein Schiff zu setzen und vom Schiff aus die Volksmenge zu lehren. Stellen auch wir so unsere Mittel, unsere Kräfte und unsere Zeit zur Verfügung, damit der Herr sein Werk zum Segen für andere tun kann?

Der Herr beendet seine Rede. Er weiß, was die Volksmengen vertragen können. Jetzt ist die Zeit für etwas anderes da. Er wird Simon für seine Mitarbeit belohnen. Er sagt ihm, er solle auf die Tiefe hinausfahren und seine Netze zum Fang hinablassen, nicht zu einem Versuch, etwas zu fangen. Er bestimmt schon das Ergebnis.

Als erfahrener Fischer kann Petrus es nicht lassen, Ihn darauf hinzuweisen, dass sie die ganze Nacht gefischt haben, dass aber alle ihre Bemühungen nichts gebracht haben. Sie haben das gemacht, wie sie es immer gemacht haben, und sie waren wirklich erfahrene Fischer. Er weiß: Wenn es nachts nicht gelingt, wird es am Tag erst recht nicht gelingen. Simon beginnt seine Reaktion jedoch damit, dass er den Herrn als „Meister“, das ist als seinen Vorgesetzten anerkennt. Es ist der Titel für jemanden, der über anderen steht. Dieses Wort kommt nur in Lukas vor (Lk 8,24; 45; Lk 9,33; 49; Lk 17,13).

Diese Anerkennung öffnet den Weg zum Segen. Petrus hat bereits erkannt, dass die alte, bewährte Methode versagt. Nun muss er es auf die Weise machen, die der Herr bestimmt. Weil der Meister es sagt, wird er die Netze auswerfen. Das ist Vertrauen auf das Wort des Herrn. Das Ergebnis des Gehorsams ist Segen, großer Segen. Der Herr hat so viele Fische in ihre Netze gebracht, dass sie die Menge nicht fassen können. Menschliche Mittel sind zu klein, um den Segen zu empfangen, den der Sohn Gottes geben will.

Es ist so viel Fisch, dass auch das andere Schiff voll wird. Beide Schiffe werden bis zum Rand mit Fisch gefüllt. Sie sind so voll, dass sie beinahe sinken. Der Sohn Gottes segnet mit einem vollen, ja überlaufenden Maß.

Nach der Auferstehung des Herrn bekommt Petrus erneut den Auftrag, das Netz auszuwerfen, und dann reißt es nicht (Joh 21,11). Dass das nach der Auferstehung des Herrn Jesus stattfindet, weist darauf hin, dass das Neue gekommen ist. Da kommen nur die Gezählten in das Netz.

Verse 8-11

Menschenfischer


Simon Petrus erkennt, dass der Herr die Fische in das Netz gebracht hat. Er sieht sich plötzlich dem allmächtigen und allwissenden Gott gegenüber. Der Beweis seiner Macht bringt ihn auf die Knie. In seinem Licht sieht er sich als sündiger Mensch. Er erkennt, dass er nicht zu Ihm gehört. Zugleich ist er zu den Knien des Herrn. Er ist nahe bei Ihm. Dadurch spürt er, dass der Herr ihn nicht wegschicken wird. Er weiß, dass der Herr ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz nicht verachtet (Ps 51,19). Diese Überzeugung ist das Werk des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist stellt die Größe Christi vor. Der Mensch, der diese Größe sieht, wird sich selbst als Sünder sehen.

Zugleich stellt der Heilige Geist die Willigkeit Christi vor. Er ist der Mensch, für den das Wort aus Sprüche 19 gilt: „Die Willigkeit des Menschen macht seine Mildtätigkeit aus“ (Spr 19,22). Dieses Wort kann wohl als Überschrift über dieses Evangelium gesetzt werden. Der Herr ist voller Willigkeit, überführte Sünder zu aufzunehmen. Er zieht sie an. Der Mensch, der das sieht, weiß, dass Er einen überführten Sünder nicht verstößt, sondern ihn annimmt. Es haben schon viele gesagt, dass sie gesündigt haben oder dass sie sündige Menschen sind, aber sie haben das nicht zu den Knien des Herrn Jesus getan, im Vertrauen auf Ihn, und darum haben sie nie Frieden gefunden.

Das Schiff des Petrus ist innerhalb von vierundzwanzig Stunden zweimal auf den See hinausgefahren. Einmal während der Nacht, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit eines guten Fangs am größten, und einmal am Tag, wenn die Aussicht auf einen guten Fang wesentlich kleiner ist. Die Umgebung ist bei beiden Gelegenheiten dieselbe, ebenso die Männer, und auch die Arbeitsmittel sind dieselben. Nur eins ist anders: Beim zweiten Mal ist Christus an Bord. Das macht den großen Unterschied im Ergebnis aus.

Entsetzen über den großen Fang hat Simon und alle, die bei ihm sind, gepackt. Sie sind tief beeindruckt. Jakobus und Johannes werden noch namentlich genannt. Sie sind Berufskollegen und sogar Teilhaber. Sie haben Anteil an dem Fang und teilen auch das Entsetzen. Der Herr wird auch sie zugleich mit Petrus in die Nachfolge rufen.

Berufung ist immer ein persönlicher Ruf. Lukas teilt mit, wie der Herr Simon beruft, aber das gilt auch für die anderen. Der Herr beruhigt Simon, der zu seinen Knien liegt. Er braucht sich vor seiner Größe nicht zu fürchten. Auf Christus sehen und seinem Wort vertrauen bedeutet, der vollkommenen Liebe Raum zu geben, die die Furcht austreibt (1Joh 4,18). Zugleich ist das die richtige Haltung, mit der der Herr weiterkommt. Darum sagt er anschließend zu Petrus, dass er von dem Augenblick an Menschenfischer werden soll. Durch die persönliche Erfahrung, die Petrus gemacht hat, kann er jetzt Menschen fischen, indem er sie unter den Eindruck der Größe Christi und ihrer eigenen Sündigkeit bringt.

Die Fischer beenden ihre Tagesarbeit ordentlich, sie ziehen die Schiffe an Land. Dann verlassen sie alles und folgen Ihm nach. Das steht so einfach da, doch was für ein Ereignis ist das! Die Begegnung mit dem Herrn Jesus und seine Berufung haben eine riesige Veränderung in ihrem Leben zur Folge. Da gibt es nichts zu überlegen, keine Bitte, erst Abschied zu nehmen. Die Berufung des Herrn ist bestimmend. Die Folgen davon können sie Ihm überlassen.

Verse 8-11

Menschenfischer


Simon Petrus erkennt, dass der Herr die Fische in das Netz gebracht hat. Er sieht sich plötzlich dem allmächtigen und allwissenden Gott gegenüber. Der Beweis seiner Macht bringt ihn auf die Knie. In seinem Licht sieht er sich als sündiger Mensch. Er erkennt, dass er nicht zu Ihm gehört. Zugleich ist er zu den Knien des Herrn. Er ist nahe bei Ihm. Dadurch spürt er, dass der Herr ihn nicht wegschicken wird. Er weiß, dass der Herr ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz nicht verachtet (Ps 51,19). Diese Überzeugung ist das Werk des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist stellt die Größe Christi vor. Der Mensch, der diese Größe sieht, wird sich selbst als Sünder sehen.

Zugleich stellt der Heilige Geist die Willigkeit Christi vor. Er ist der Mensch, für den das Wort aus Sprüche 19 gilt: „Die Willigkeit des Menschen macht seine Mildtätigkeit aus“ (Spr 19,22). Dieses Wort kann wohl als Überschrift über dieses Evangelium gesetzt werden. Der Herr ist voller Willigkeit, überführte Sünder zu aufzunehmen. Er zieht sie an. Der Mensch, der das sieht, weiß, dass Er einen überführten Sünder nicht verstößt, sondern ihn annimmt. Es haben schon viele gesagt, dass sie gesündigt haben oder dass sie sündige Menschen sind, aber sie haben das nicht zu den Knien des Herrn Jesus getan, im Vertrauen auf Ihn, und darum haben sie nie Frieden gefunden.

Das Schiff des Petrus ist innerhalb von vierundzwanzig Stunden zweimal auf den See hinausgefahren. Einmal während der Nacht, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit eines guten Fangs am größten, und einmal am Tag, wenn die Aussicht auf einen guten Fang wesentlich kleiner ist. Die Umgebung ist bei beiden Gelegenheiten dieselbe, ebenso die Männer, und auch die Arbeitsmittel sind dieselben. Nur eins ist anders: Beim zweiten Mal ist Christus an Bord. Das macht den großen Unterschied im Ergebnis aus.

Entsetzen über den großen Fang hat Simon und alle, die bei ihm sind, gepackt. Sie sind tief beeindruckt. Jakobus und Johannes werden noch namentlich genannt. Sie sind Berufskollegen und sogar Teilhaber. Sie haben Anteil an dem Fang und teilen auch das Entsetzen. Der Herr wird auch sie zugleich mit Petrus in die Nachfolge rufen.

Berufung ist immer ein persönlicher Ruf. Lukas teilt mit, wie der Herr Simon beruft, aber das gilt auch für die anderen. Der Herr beruhigt Simon, der zu seinen Knien liegt. Er braucht sich vor seiner Größe nicht zu fürchten. Auf Christus sehen und seinem Wort vertrauen bedeutet, der vollkommenen Liebe Raum zu geben, die die Furcht austreibt (1Joh 4,18). Zugleich ist das die richtige Haltung, mit der der Herr weiterkommt. Darum sagt er anschließend zu Petrus, dass er von dem Augenblick an Menschenfischer werden soll. Durch die persönliche Erfahrung, die Petrus gemacht hat, kann er jetzt Menschen fischen, indem er sie unter den Eindruck der Größe Christi und ihrer eigenen Sündigkeit bringt.

Die Fischer beenden ihre Tagesarbeit ordentlich, sie ziehen die Schiffe an Land. Dann verlassen sie alles und folgen Ihm nach. Das steht so einfach da, doch was für ein Ereignis ist das! Die Begegnung mit dem Herrn Jesus und seine Berufung haben eine riesige Veränderung in ihrem Leben zur Folge. Da gibt es nichts zu überlegen, keine Bitte, erst Abschied zu nehmen. Die Berufung des Herrn ist bestimmend. Die Folgen davon können sie Ihm überlassen.

Verse 12-16

Reinigung eines Aussätzigen


Sündenerkenntnis, wie wir sie in der vorigen Begebenheit bei Petrus gesehen haben, reicht nicht aus. Sie ist zwar der erste notwendige Schritt, aber es muss noch etwas folgen. Es muss auch ein Bewusstsein der Reinigung folgen. Das lernen wir in der Heilung des Aussätzigen. Darum ist das Erste, was die Jünger in der Nachfolge des Herrn erleben, die Begegnung mit einem „Mann voller Aussatz“. Aussatz ist ein Bild der Sünden, in denen der Mensch lebt. Der Mann ist voller Aussatz. Er ist an dem Punkt angekommen, wo nichts Reines mehr an ihm ist. In diesem Zustand kann er für rein erklärt werden (3Mo 13,12; 13).

Im Bild ist er der Sünder, der gar keine Entschuldigung für seine Sünden mehr sucht. Er erkennt, dass er hoffnungslos verloren ist. Das Einzige, worauf er noch hoffen kann, ist die Gnade des Herrn. Das Gesetz kann nur den Aussatz feststellen und die Bedingungen für denjenigen festlegen, der vom Aussatz gereinigt ist. Für das Gesetz ist es jedoch unmöglich, einen Aussätzigen von seinem Aussatz zu reinigen. Das ist das Gewaltige der Kraft der Gnade, die in Christus vorhanden ist.

Als der Aussätzige Ihn sieht, fällt er auf sein Angesicht und fleht den Herrn an, ihn zu reinigen. Der Aussätzige ist davon überzeugt, dass der Herr das kann, aber er weiß nicht, ob Er es will. Der Mann appelliert nicht vergeblich an seine Gnade. Der Herr rührt ihn an und spricht mit göttlicher Autorität: „Ich will; werde gereinigt!“ Auf diesen Befehl hin weicht der Aussatz sofort von dem Mann. Hier bewirkt die Gnade Reinigung wie zuerst bei Petrus Sündenerkenntnis (Lk 5,8). So ist der Herr imstande, das Sündenproblem im Leben jedes Menschen zu lösen und ihn von seinen Sünden zu reinigen. Dazu hat Er das Werk auf dem Kreuz vollbracht.

In dem Opfer, das der Mann für seine Reinigung bringen muss, gibt er Zeugnis davon. Er darf von seiner Heilung nichts verlautbaren lassen. Der Herr will wohl, dass den religiösen Führern ein Zeugnis von der Reinigung gegeben wird. Darum sendet Er den Mann zu den Priestern. Die werden erkennen müssen, was mit dem Aussätzigen geschehen ist. Sie müssten darin das Eingreifen Gottes erkennen, und das bedeutet, dass der Herr Jesus Gott ist. Wer anders kann Aussatz reinigen als Gott allein (2Kön 5,7)? In dem Opfer, das der Mann bringen muss, erweist er Gott auch Ehre für die Reinigung.

Die Heilung des Aussätzigen wird nicht unbemerkt geblieben sein. Selbst wenn er es niemand erzählt haben sollte – jeder, der ihn kannte, wird ihm angesehen haben, dass er geheilt war. Darum wird die Umgebung immer größer, wo man über den Herrn spricht. Viele wollen Ihn hören und von Ihm von ihren Krankheiten geheilt werden. Die Gnade zieht Menschen an. Er lässt die Gnade reichlich ausströmen.

Der Herr nimmt sich als der abhängige Mensch auch Zeit für die Gemeinschaft mit Gott im Gebet. Dazu zieht Er sich in die Einsamkeit zurück, um danach wieder Menschen zu dienen.

Verse 12-16

Reinigung eines Aussätzigen


Sündenerkenntnis, wie wir sie in der vorigen Begebenheit bei Petrus gesehen haben, reicht nicht aus. Sie ist zwar der erste notwendige Schritt, aber es muss noch etwas folgen. Es muss auch ein Bewusstsein der Reinigung folgen. Das lernen wir in der Heilung des Aussätzigen. Darum ist das Erste, was die Jünger in der Nachfolge des Herrn erleben, die Begegnung mit einem „Mann voller Aussatz“. Aussatz ist ein Bild der Sünden, in denen der Mensch lebt. Der Mann ist voller Aussatz. Er ist an dem Punkt angekommen, wo nichts Reines mehr an ihm ist. In diesem Zustand kann er für rein erklärt werden (3Mo 13,12; 13).

Im Bild ist er der Sünder, der gar keine Entschuldigung für seine Sünden mehr sucht. Er erkennt, dass er hoffnungslos verloren ist. Das Einzige, worauf er noch hoffen kann, ist die Gnade des Herrn. Das Gesetz kann nur den Aussatz feststellen und die Bedingungen für denjenigen festlegen, der vom Aussatz gereinigt ist. Für das Gesetz ist es jedoch unmöglich, einen Aussätzigen von seinem Aussatz zu reinigen. Das ist das Gewaltige der Kraft der Gnade, die in Christus vorhanden ist.

Als der Aussätzige Ihn sieht, fällt er auf sein Angesicht und fleht den Herrn an, ihn zu reinigen. Der Aussätzige ist davon überzeugt, dass der Herr das kann, aber er weiß nicht, ob Er es will. Der Mann appelliert nicht vergeblich an seine Gnade. Der Herr rührt ihn an und spricht mit göttlicher Autorität: „Ich will; werde gereinigt!“ Auf diesen Befehl hin weicht der Aussatz sofort von dem Mann. Hier bewirkt die Gnade Reinigung wie zuerst bei Petrus Sündenerkenntnis (Lk 5,8). So ist der Herr imstande, das Sündenproblem im Leben jedes Menschen zu lösen und ihn von seinen Sünden zu reinigen. Dazu hat Er das Werk auf dem Kreuz vollbracht.

In dem Opfer, das der Mann für seine Reinigung bringen muss, gibt er Zeugnis davon. Er darf von seiner Heilung nichts verlautbaren lassen. Der Herr will wohl, dass den religiösen Führern ein Zeugnis von der Reinigung gegeben wird. Darum sendet Er den Mann zu den Priestern. Die werden erkennen müssen, was mit dem Aussätzigen geschehen ist. Sie müssten darin das Eingreifen Gottes erkennen, und das bedeutet, dass der Herr Jesus Gott ist. Wer anders kann Aussatz reinigen als Gott allein (2Kön 5,7)? In dem Opfer, das der Mann bringen muss, erweist er Gott auch Ehre für die Reinigung.

Die Heilung des Aussätzigen wird nicht unbemerkt geblieben sein. Selbst wenn er es niemand erzählt haben sollte – jeder, der ihn kannte, wird ihm angesehen haben, dass er geheilt war. Darum wird die Umgebung immer größer, wo man über den Herrn spricht. Viele wollen Ihn hören und von Ihm von ihren Krankheiten geheilt werden. Die Gnade zieht Menschen an. Er lässt die Gnade reichlich ausströmen.

Der Herr nimmt sich als der abhängige Mensch auch Zeit für die Gemeinschaft mit Gott im Gebet. Dazu zieht Er sich in die Einsamkeit zurück, um danach wieder Menschen zu dienen.

Verse 17-26

Heilung eines Gelähmten


Der Herr fährt fort, Menschen zu dienen. Das sehen wir in dieser Begebenheit. Darin tritt ein neues Element zutage, das wichtig ist für die Zubereitung von Untertanen des Reiches. In den beiden vorigen Begebenheiten ging es um etwas, was weggenommen werden muss (Angst wegen der Sünde und Aussatz als Bild der Sünde). Auch in dieser Begebenheit geht es um etwas, was weggenommen wird, aber auch um etwas, was gegeben wird. Die Sünden werden vergeben, und Kraft wird verliehen.

Zum dritten Mal in diesem Kapitel wird eine Begebenheit mit den Worten „Es geschah“ eingeleitet (Lk 5,1; 12). Wenn der Herr irgendwo ist, „geschieht“ immer etwas. Was geschieht, ergibt sich aus seiner Unterweisung. Erst werden die Umstände geschildert. Der Herr ist damit beschäftigt, zu lehren. Unter seinen Zuhörern befinden sich Pharisäer und Gesetzeslehrer, die von nah und fern gekommen sind, um Ihn zu hören. Auch ist die Kraft des Herrn da, dass Er heilt. Es ist eine Szene voll geistlichen Lebens.

Dann sehen wir vier Männer, die ihren gelähmten Freund auf einem Bett zu dem Herrn bringen wollen. Das Schicksal des Gelähmten geht ihnen zu Herzen. Sie legen ihn auf ein Bett, damit sie ihn nicht zum Herrn schleppen müssen. So ist der Transport für den Gelähmten angenehm. Auch wissen sie, dass die einzige Chance auf Heilung bei Ihm zu finden ist. Also muss er dorthin. Sie setzen sich für ihren Freund ein uns handeln im Glauben an Christus. Als sie dorthin kommen, wo Er ist, finden sie eine Menge vor, die den Weg zu Ihm blockiert. Oft sind Menschen ein Hindernis, dass jemand zu Christus kommen kann. Aber der Glaube ist beharrlich und erfindungsreich. Wenn es auf die übliche Weise, durch die Tür, nicht möglich ist, dann eben auf eine ungewöhnliche Weise, nämlich übers Dach. Die Freunde brechen das Dach auf und lassen das Bett mit ihrem gelähmten Freund darauf vor dem Herrn herunter. Dahin wollten sie ihn bringen, und dort ist er nun.

Der Herr Jesus hat im Geist verfolgt, was die Freunde taten. Er kennt und sieht ihren Glauben. Er begegnet ihrem Glauben, indem Er ihrem Freund die gewaltigen und wohltuenden Worte der Vergebung zuspricht. Er sieht das eigentliche Problem ihres Freundes und löst das zuerst. Es kann sein, dass seine Lähmung die Folge einer bestimmten Sünde war. Der Aussätzige in der vorigen Begebenheit brauchte Reinigung. Der Mensch hier braucht Vergebung. Aussatz hat zur Folge, dass kein Umgang mit anderen stattfinden darf, denn der Aussätzige ist ein Ausgestoßener. Bei diesem Menschen sehen wir, dass die Sünde lähmt und dadurch kein Umgang mit anderen stattfinden kann.

Dieses Wort über Sündenvergebung erregt den Widerstand der Pharisäer und Schriftgelehrten. Sie hören etwas, was sich für sie nach Gotteslästerung anhört. Es passt nicht in ihre Theologie. Nur Gott kann Sünden vergeben. Wer meint dieser wohl, dass Er ist? Für sie ist klar, dass hier jemand zu Wort kommt, der sich anmaßt, Gott zu sein. Mit ihrer Bemerkung, dass nur Gott Sünden vergeben kann, haben sie völlig recht. Aber mit all ihrer theologischen Kenntnis sind sie gänzlich blind für die Herrlichkeit des Herrn Jesus, dafür, dass Er, der vor ihnen steht, wahrhaftig Gott ist. Sie brauchen ihre Abneigung gegen Ihn nicht laut zu äußern, damit Er weiß, was in ihnen vorgeht. Als der wahrhaftige Gott kennt Er die Überlegungen ihres Herzens. Indem Er dies ausspricht, beweist Er, wer Er ist.

Er weist sie mit einigen Fragen zurecht. Was wäre für sie wohl leichter, zu sagen: „Deine Sünden sind vergeben“, oder: „Steh auf und geh umher“? Für diese Menschen ist sowohl das eine als auch das andere unmöglich. Für Ihn ist beides möglich. Nur Gott kann Sünden vergeben. Der Herr Jesus vergibt die Sünden. Er ist Gott, doch Er vergibt sie als der Sohn des Menschen, als der, der auf der Erde ist, um die Güte Gottes zu offenbaren. Er vergibt nicht nur, Er heilt auch. Damit beweist Er, dass Er der Messias ist, denn Er erfüllt Psalm 103 (Ps 103,3). Er ist der Beweis, dass Gott sein Volk besucht.

Er befiehlt dem Mann, sein Bett aufzunehmen und in sein Haus zu gehen. Das Ergebnis ist sofort da. Der Mann steht vor ihren Augen auf. Mit den Worten, die der Herr Jesus spricht, gibt Er dem Mann auch die Kraft, zu gehorchen. Der Mann setzt sich nicht auf und überlegt, ob das wohl möglich ist. Er glaubt seinem Wort und tut es.

Die Pharisäer und Schriftgelehrten beobachten das. Sie können dieses Wunder nicht leugnen, aber das ändert nichts an ihrer Feindschaft. Sie kommen dadurch nicht zur Buße. Der Mann, der Vergebung und Heilung erfahren hat, trägt das volle Ergebnis dessen, was der Herr Jesus getan hat, mit sich. Sein Herz ist befreit und sein Körper wiederhergestellt. Er trägt nun sein Bett, das ihn früher getragen hat. Der Herr hat ihm die Sünden vergeben und hat ihm die Kraft gegeben, umherzugehen. So geht er in sein Haus und verherrlicht Gott. Was wird er zu Hause alles erzählt haben, was der Herr Jesus gesagt und getan hat! Der erste Ort, wo von der Ehre Gottes erzählt werden soll, ist da, wo wir zu Hause sind.

Staunen ergreift alle, die gesehen haben, was geschehen ist. Sie verherrlichen Gott, und zugleich werden sie von Furcht erfüllt. Innerlich haben sie kein Teil an Christus. Mit ihren Ohren hören sie Worte und mit den Augen beobachten sie Geschehnisse, aber das hat keine Auswirkung auf ihr Herz. Das Einzige, was sie sagen, ist: „Wir haben heute außerordentliche Dinge gesehen!“ Sie sind Menschen, die in den Tag hineinleben. Die Eindrücke sind morgen wieder verwischt.

Verse 17-26

Heilung eines Gelähmten


Der Herr fährt fort, Menschen zu dienen. Das sehen wir in dieser Begebenheit. Darin tritt ein neues Element zutage, das wichtig ist für die Zubereitung von Untertanen des Reiches. In den beiden vorigen Begebenheiten ging es um etwas, was weggenommen werden muss (Angst wegen der Sünde und Aussatz als Bild der Sünde). Auch in dieser Begebenheit geht es um etwas, was weggenommen wird, aber auch um etwas, was gegeben wird. Die Sünden werden vergeben, und Kraft wird verliehen.

Zum dritten Mal in diesem Kapitel wird eine Begebenheit mit den Worten „Es geschah“ eingeleitet (Lk 5,1; 12). Wenn der Herr irgendwo ist, „geschieht“ immer etwas. Was geschieht, ergibt sich aus seiner Unterweisung. Erst werden die Umstände geschildert. Der Herr ist damit beschäftigt, zu lehren. Unter seinen Zuhörern befinden sich Pharisäer und Gesetzeslehrer, die von nah und fern gekommen sind, um Ihn zu hören. Auch ist die Kraft des Herrn da, dass Er heilt. Es ist eine Szene voll geistlichen Lebens.

Dann sehen wir vier Männer, die ihren gelähmten Freund auf einem Bett zu dem Herrn bringen wollen. Das Schicksal des Gelähmten geht ihnen zu Herzen. Sie legen ihn auf ein Bett, damit sie ihn nicht zum Herrn schleppen müssen. So ist der Transport für den Gelähmten angenehm. Auch wissen sie, dass die einzige Chance auf Heilung bei Ihm zu finden ist. Also muss er dorthin. Sie setzen sich für ihren Freund ein uns handeln im Glauben an Christus. Als sie dorthin kommen, wo Er ist, finden sie eine Menge vor, die den Weg zu Ihm blockiert. Oft sind Menschen ein Hindernis, dass jemand zu Christus kommen kann. Aber der Glaube ist beharrlich und erfindungsreich. Wenn es auf die übliche Weise, durch die Tür, nicht möglich ist, dann eben auf eine ungewöhnliche Weise, nämlich übers Dach. Die Freunde brechen das Dach auf und lassen das Bett mit ihrem gelähmten Freund darauf vor dem Herrn herunter. Dahin wollten sie ihn bringen, und dort ist er nun.

Der Herr Jesus hat im Geist verfolgt, was die Freunde taten. Er kennt und sieht ihren Glauben. Er begegnet ihrem Glauben, indem Er ihrem Freund die gewaltigen und wohltuenden Worte der Vergebung zuspricht. Er sieht das eigentliche Problem ihres Freundes und löst das zuerst. Es kann sein, dass seine Lähmung die Folge einer bestimmten Sünde war. Der Aussätzige in der vorigen Begebenheit brauchte Reinigung. Der Mensch hier braucht Vergebung. Aussatz hat zur Folge, dass kein Umgang mit anderen stattfinden darf, denn der Aussätzige ist ein Ausgestoßener. Bei diesem Menschen sehen wir, dass die Sünde lähmt und dadurch kein Umgang mit anderen stattfinden kann.

Dieses Wort über Sündenvergebung erregt den Widerstand der Pharisäer und Schriftgelehrten. Sie hören etwas, was sich für sie nach Gotteslästerung anhört. Es passt nicht in ihre Theologie. Nur Gott kann Sünden vergeben. Wer meint dieser wohl, dass Er ist? Für sie ist klar, dass hier jemand zu Wort kommt, der sich anmaßt, Gott zu sein. Mit ihrer Bemerkung, dass nur Gott Sünden vergeben kann, haben sie völlig recht. Aber mit all ihrer theologischen Kenntnis sind sie gänzlich blind für die Herrlichkeit des Herrn Jesus, dafür, dass Er, der vor ihnen steht, wahrhaftig Gott ist. Sie brauchen ihre Abneigung gegen Ihn nicht laut zu äußern, damit Er weiß, was in ihnen vorgeht. Als der wahrhaftige Gott kennt Er die Überlegungen ihres Herzens. Indem Er dies ausspricht, beweist Er, wer Er ist.

Er weist sie mit einigen Fragen zurecht. Was wäre für sie wohl leichter, zu sagen: „Deine Sünden sind vergeben“, oder: „Steh auf und geh umher“? Für diese Menschen ist sowohl das eine als auch das andere unmöglich. Für Ihn ist beides möglich. Nur Gott kann Sünden vergeben. Der Herr Jesus vergibt die Sünden. Er ist Gott, doch Er vergibt sie als der Sohn des Menschen, als der, der auf der Erde ist, um die Güte Gottes zu offenbaren. Er vergibt nicht nur, Er heilt auch. Damit beweist Er, dass Er der Messias ist, denn Er erfüllt Psalm 103 (Ps 103,3). Er ist der Beweis, dass Gott sein Volk besucht.

Er befiehlt dem Mann, sein Bett aufzunehmen und in sein Haus zu gehen. Das Ergebnis ist sofort da. Der Mann steht vor ihren Augen auf. Mit den Worten, die der Herr Jesus spricht, gibt Er dem Mann auch die Kraft, zu gehorchen. Der Mann setzt sich nicht auf und überlegt, ob das wohl möglich ist. Er glaubt seinem Wort und tut es.

Die Pharisäer und Schriftgelehrten beobachten das. Sie können dieses Wunder nicht leugnen, aber das ändert nichts an ihrer Feindschaft. Sie kommen dadurch nicht zur Buße. Der Mann, der Vergebung und Heilung erfahren hat, trägt das volle Ergebnis dessen, was der Herr Jesus getan hat, mit sich. Sein Herz ist befreit und sein Körper wiederhergestellt. Er trägt nun sein Bett, das ihn früher getragen hat. Der Herr hat ihm die Sünden vergeben und hat ihm die Kraft gegeben, umherzugehen. So geht er in sein Haus und verherrlicht Gott. Was wird er zu Hause alles erzählt haben, was der Herr Jesus gesagt und getan hat! Der erste Ort, wo von der Ehre Gottes erzählt werden soll, ist da, wo wir zu Hause sind.

Staunen ergreift alle, die gesehen haben, was geschehen ist. Sie verherrlichen Gott, und zugleich werden sie von Furcht erfüllt. Innerlich haben sie kein Teil an Christus. Mit ihren Ohren hören sie Worte und mit den Augen beobachten sie Geschehnisse, aber das hat keine Auswirkung auf ihr Herz. Das Einzige, was sie sagen, ist: „Wir haben heute außerordentliche Dinge gesehen!“ Sie sind Menschen, die in den Tag hineinleben. Die Eindrücke sind morgen wieder verwischt.

Verse 27-32

Die Berufung Levis


Der Herr verlässt das Haus, wo Er das Wort gelehrt und den Gelähmten geheilt hat. Draußen sieht er einen Zöllner sitzen, mit Namen Levi. Er ist derselbe wie der spätere Evangelist Matthäus. Levi sitzt am Zollhaus. Er ist kassiert Geld. Das ist seine Arbeit, und das tut er gern. Zöllner haben nämlich die Möglichkeit, sich selbst sehr zu begünstigen, wenn sie, im Auftrag der Römer, die Steuer einziehen.

Während er Geld kassiert oder auf Leute wartet, die die Steuer bezahlen wollen, ruft der Herr ihn. Der Herr kennt Levi. Er weiß, dass Levis Herz leer ist, auch wenn er noch so viel Geld hat. Dann sagt Er zu Levi: „Folge mir nach!“ Das ist ein Ruf, der befreit. Sobald Levi den Ruf hört, wendet er sich mit dem Herzen und auch mit dem Geist weg vom Geld.

Die Reihenfolge, in der Lukas das beschreibt, ist bemerkenswert. Wir lesen zuerst, dass Levi alles verlässt, das heißt, dass sein Herz das Geld loslässt, und danach lesen wir, dass er aufsteht und dem Herrn nachfolgt. Nach der Lektion des Selbstgerichts (in Petrus, Lk 5,8), der Reinigung (vom Aussatz, Lk 5,13) und der Vergebung, durch die Kraft zum Wandel kommt (der Gelähmte, Lk 5,24), sehen wir hier das Vierte, was die Gnade tut: Sie gibt in der Person Christi jemand, der auf neue Weise die Herzen anzieht

Levi zeigt auch unmittelbar, dass er bekehrt ist. Wir sehen bei ihm, was sich aus der Nachfolge des Herrn ergibt. Früher hat er von anderen etwas genommen, nun gibt er anderen etwas (Ps 112,9). Er, der diese Gnade empfangen hat, erweist nun auch selbst anderen Gnade. Aber die Motivation zum Dienst ist der Herr. In seinem Haus richtet er ein großes Mahl für Ihn aus. Er stellt Ihm sein Haus zur Verfügung. Der Herr Jesus ist der Mittel- und Anziehungspunkt auch für andere, die ebenfalls von Ihm angezogen werden.

In der Weise, wie Levi handelt, sehen die Pharisäer und Schriftgelehrten wieder einen Anlass, etwas Ungünstiges über den Herrn Jesus zu sagen, sie murren gegen seine Jünger. Sie sprechen den Herrn selbst nicht direkt an, sondern wenden sich an seine Jünger. Die sind in ihren Augen ebenso schlimm wie ihr Meister. Das ist natürlich als Kritik an Ihm zu verstehen. Sie haben kein Verständnis für das Fest, das Levi organisiert hat. Sie murren wegen der Gesellschaft, in der sich die Jünger befinden. Wie können sie als Menschen, die sagen, dass sie für Gott leben wollen, mit solchen tief gesunkenen Menschen zusammen essen!? So reagieren Leute, die keine Ahnung von der Gnade haben. Sie sind stolz und schauen auf andere herab.

Der Herr antwortet ihnen. Er weist darauf hin, dass sie als gesunde Menschen nicht die Hilfe eines Arztes brauchen. Man ruft keinen Doktor, wenn man sich gesund fühlt. Sie fühlen sich gut, sie sind nicht aussätzig oder gelähmt, fühlen sich nicht als Sünder und suchen also keine Hilfe. Aber die Menschen, denen es schlecht geht, haben die Hilfe eines Arztes nötig. Er ist der große Arzt. Er hat keine Botschaft für solche, die meinen, sie seien gerecht.

Für Sünder, die erkennen, wie elend sie dran sind, hat Er eine Botschaft. Er stellt ihnen den Weg der Errettung vor, indem Er ihnen sagt, dass sie gerettet sind, wenn sie sich von ihrem sündigen Weg bekehren und an Ihn glauben. Der Herr macht aus Sündern, die sich bekehren, keine neuen Nachfolger des Gesetzes, sondern Gefährten des Bräutigams, neue Gefäße, in die der Wein der Freude ausgegossen wird, wie wir das in den folgenden Versen finden. Dafür haben die Pharisäer keinen Blick. Sie sind wie der ältere Sohn, der nicht an der Freude des Festes teilnehmen wollte, das wegen der Rückkehr des jüngeren Sohnes gefeiert wurde, und darum von der Musik und dem Reigen im Haus bewusst fernblieb (Lk 15,25; 28).

Verse 27-32

Die Berufung Levis


Der Herr verlässt das Haus, wo Er das Wort gelehrt und den Gelähmten geheilt hat. Draußen sieht er einen Zöllner sitzen, mit Namen Levi. Er ist derselbe wie der spätere Evangelist Matthäus. Levi sitzt am Zollhaus. Er ist kassiert Geld. Das ist seine Arbeit, und das tut er gern. Zöllner haben nämlich die Möglichkeit, sich selbst sehr zu begünstigen, wenn sie, im Auftrag der Römer, die Steuer einziehen.

Während er Geld kassiert oder auf Leute wartet, die die Steuer bezahlen wollen, ruft der Herr ihn. Der Herr kennt Levi. Er weiß, dass Levis Herz leer ist, auch wenn er noch so viel Geld hat. Dann sagt Er zu Levi: „Folge mir nach!“ Das ist ein Ruf, der befreit. Sobald Levi den Ruf hört, wendet er sich mit dem Herzen und auch mit dem Geist weg vom Geld.

Die Reihenfolge, in der Lukas das beschreibt, ist bemerkenswert. Wir lesen zuerst, dass Levi alles verlässt, das heißt, dass sein Herz das Geld loslässt, und danach lesen wir, dass er aufsteht und dem Herrn nachfolgt. Nach der Lektion des Selbstgerichts (in Petrus, Lk 5,8), der Reinigung (vom Aussatz, Lk 5,13) und der Vergebung, durch die Kraft zum Wandel kommt (der Gelähmte, Lk 5,24), sehen wir hier das Vierte, was die Gnade tut: Sie gibt in der Person Christi jemand, der auf neue Weise die Herzen anzieht

Levi zeigt auch unmittelbar, dass er bekehrt ist. Wir sehen bei ihm, was sich aus der Nachfolge des Herrn ergibt. Früher hat er von anderen etwas genommen, nun gibt er anderen etwas (Ps 112,9). Er, der diese Gnade empfangen hat, erweist nun auch selbst anderen Gnade. Aber die Motivation zum Dienst ist der Herr. In seinem Haus richtet er ein großes Mahl für Ihn aus. Er stellt Ihm sein Haus zur Verfügung. Der Herr Jesus ist der Mittel- und Anziehungspunkt auch für andere, die ebenfalls von Ihm angezogen werden.

In der Weise, wie Levi handelt, sehen die Pharisäer und Schriftgelehrten wieder einen Anlass, etwas Ungünstiges über den Herrn Jesus zu sagen, sie murren gegen seine Jünger. Sie sprechen den Herrn selbst nicht direkt an, sondern wenden sich an seine Jünger. Die sind in ihren Augen ebenso schlimm wie ihr Meister. Das ist natürlich als Kritik an Ihm zu verstehen. Sie haben kein Verständnis für das Fest, das Levi organisiert hat. Sie murren wegen der Gesellschaft, in der sich die Jünger befinden. Wie können sie als Menschen, die sagen, dass sie für Gott leben wollen, mit solchen tief gesunkenen Menschen zusammen essen!? So reagieren Leute, die keine Ahnung von der Gnade haben. Sie sind stolz und schauen auf andere herab.

Der Herr antwortet ihnen. Er weist darauf hin, dass sie als gesunde Menschen nicht die Hilfe eines Arztes brauchen. Man ruft keinen Doktor, wenn man sich gesund fühlt. Sie fühlen sich gut, sie sind nicht aussätzig oder gelähmt, fühlen sich nicht als Sünder und suchen also keine Hilfe. Aber die Menschen, denen es schlecht geht, haben die Hilfe eines Arztes nötig. Er ist der große Arzt. Er hat keine Botschaft für solche, die meinen, sie seien gerecht.

Für Sünder, die erkennen, wie elend sie dran sind, hat Er eine Botschaft. Er stellt ihnen den Weg der Errettung vor, indem Er ihnen sagt, dass sie gerettet sind, wenn sie sich von ihrem sündigen Weg bekehren und an Ihn glauben. Der Herr macht aus Sündern, die sich bekehren, keine neuen Nachfolger des Gesetzes, sondern Gefährten des Bräutigams, neue Gefäße, in die der Wein der Freude ausgegossen wird, wie wir das in den folgenden Versen finden. Dafür haben die Pharisäer keinen Blick. Sie sind wie der ältere Sohn, der nicht an der Freude des Festes teilnehmen wollte, das wegen der Rückkehr des jüngeren Sohnes gefeiert wurde, und darum von der Musik und dem Reigen im Haus bewusst fernblieb (Lk 15,25; 28).

Verse 33-35

Das Fasten


Die hartnäckigen Gerechten geben sich nicht geschlagen. Sie haben noch eine Frage an Ihn. Sie wissen, dass Johannes Jünger hat und dass er seinen Jüngern strenge Lebensregeln gegeben hat, unter anderem für das Fasten und Verrichten von Gebeten. Das passt ganz zu ihrer Linie, denn so belehren sie auch ihre eigenen Jünger. Wenn sie sich nun seine Jünger anschauen, sehen sie dort ein Verhalten, das in ihren Augen nicht sein darf. Seine Jünger tun nichts anderes als essen und trinken. Sieh dir nur mal das große Mahl an, das Levi zubereitet hat und bei dem sie es sich haben gutgehen lassen.

Auch das ist eine Reaktion von Leuten, die nichts von der Gnade begreifen. Gesetzliche Menschen missgönnen immer die Freiheit, in die der Herr seine Jünger führt. Im folgenden Abschnitt (Lk 6,1) sehen wir übrigens, dass die Jünger nicht jeden Tag solches Essen bekamen, denn dort sehen wir, dass sie Hunger haben. Die Freiheit, die der Herr gibt, führt niemals zu Unbeherrschtheit, sondern zum Genuss dessen, was Er gibt. Wer in der Freiheit lebt, lehnt es ab, Nahrung aus der Hand des Teufels anzunehmen, wie der Herr Jesus bei der Versuchung in der Wüste gezeigt hat (Lk 4,4).

Der Herr erklärt, warum Er seine Jünger nicht fasten lässt. Der Grund ist, dass Er bei ihnen ist. Er ist der Bräutigam. Von der Braut ist keine Rede. Er spricht wohl über Gefährten des Bräutigams. Das sind seine Jünger. Der Herr spricht davon, dass Tage kommen, wo Er nicht mehr bei ihnen sein wird. Damit bezieht Er sich auf die Tage, wenn Er gestorben ist und im Grab sein wird, von der Welt ausgestoßen. Das werden für seine Jünger Tage tiefster Trauer sein (Joh 16,16-22). Dann werden sie fasten.

Verse 33-35

Das Fasten


Die hartnäckigen Gerechten geben sich nicht geschlagen. Sie haben noch eine Frage an Ihn. Sie wissen, dass Johannes Jünger hat und dass er seinen Jüngern strenge Lebensregeln gegeben hat, unter anderem für das Fasten und Verrichten von Gebeten. Das passt ganz zu ihrer Linie, denn so belehren sie auch ihre eigenen Jünger. Wenn sie sich nun seine Jünger anschauen, sehen sie dort ein Verhalten, das in ihren Augen nicht sein darf. Seine Jünger tun nichts anderes als essen und trinken. Sieh dir nur mal das große Mahl an, das Levi zubereitet hat und bei dem sie es sich haben gutgehen lassen.

Auch das ist eine Reaktion von Leuten, die nichts von der Gnade begreifen. Gesetzliche Menschen missgönnen immer die Freiheit, in die der Herr seine Jünger führt. Im folgenden Abschnitt (Lk 6,1) sehen wir übrigens, dass die Jünger nicht jeden Tag solches Essen bekamen, denn dort sehen wir, dass sie Hunger haben. Die Freiheit, die der Herr gibt, führt niemals zu Unbeherrschtheit, sondern zum Genuss dessen, was Er gibt. Wer in der Freiheit lebt, lehnt es ab, Nahrung aus der Hand des Teufels anzunehmen, wie der Herr Jesus bei der Versuchung in der Wüste gezeigt hat (Lk 4,4).

Der Herr erklärt, warum Er seine Jünger nicht fasten lässt. Der Grund ist, dass Er bei ihnen ist. Er ist der Bräutigam. Von der Braut ist keine Rede. Er spricht wohl über Gefährten des Bräutigams. Das sind seine Jünger. Der Herr spricht davon, dass Tage kommen, wo Er nicht mehr bei ihnen sein wird. Damit bezieht Er sich auf die Tage, wenn Er gestorben ist und im Grab sein wird, von der Welt ausgestoßen. Das werden für seine Jünger Tage tiefster Trauer sein (Joh 16,16-22). Dann werden sie fasten.

Verse 36-39

Altes und Neues


Um seinen Widersachern den Unterschied zwischen seinem Dienst einerseits und dem des Johannes des Täufers und dem ganzen Alten Testament andererseits zu verdeutlichen, spricht Er in einem Gleichnis zu ihnen. Was Er sagt und was Er auf die Erde gebracht hat, vergleicht Er mit einem neuen Kleid. Dieses neue Kleid passt nicht zu dem alten. Das alte Kleid ist das Judentum, wo alles durch das Gesetz geregelt ist. Das Gesetz hat dem Volk keinen Segen gebracht, sondern Verlust des Segens und Gericht, denn das Volk hat das Gesetz gebrochen.

Der Herr ist nicht gekommen, um vom Volk zu verlangen, das Gesetz zu halten. Er hätte das tun können, denn Er selbst hielt das Gesetz vollkommen. Wenn Er dem Volk jedoch das Gesetz vorgehalten hätte, war damit an der Natur des Menschen nichts verändert worden. Der Mensch ist mit seinem ganzen Wesen ein Gesetzesübertreter und hat daher Strafe verdient. Er kann nur Segen erlangen, wenn ihm auf einer völlig anderen Grundlage begegnet wird, und zwar auf der Grundlage der Gnade. Diese Gnade hat Christus gebracht. In Ihm ist die Gnade Gottes erschienen, heilbringend für alle Menschen (Tit 2,11). Diese Gnade ist der Kern des Christentums, wie das Gesetz der Kern des Judentums ist.

Es ist unmöglich, das neue Kleid des Christentums in das alte des Judentums einzupassen. Sie schließen einander gänzlich aus. Das Neue muss das Alte ersetzen und nicht damit verbunden werden. Es ist wie mit dem alten Bund, der dem neuen Bund Platz machen muss (Heb 8,13). Gesetz und Gnade gehen nicht zusammen. Wo man versucht, das Gesetz und die Gnade zu vermischen, nimmt man beide nicht ernst und tut beiden Gewalt an. Dann ist das Gesetz kein Gesetz mehr, und die Gnade hört auf, Gnade zu sein. In der Gnade sind die Kraft und die Freude des Geistes wirksam (Wein ist ein Bild der Freude), wie im Gesetz die Kraft des Menschen wirksam ist.

Der junge Wein des Geistes passt nicht in die alten Schläuche. Die alten Schläuche symbolisieren einen Menschen, der auf der Grundlage des Gesetzes lebt. Die Macht des Geistes Gottes in Gnade kann sich nicht in die Vorschriften des Gesetzes pressen lassen. Die alten Dinge sind die Formen des Menschen nach dem Fleisch. Das Neue ist die Kraft Gottes nach dem Heiligen Geist. Der alte Mensch muss dem neuen Menschen Platz machen. Der junge Wein muss in neue Schläuche. Das bedeutet, dass die neue Kraft und Freude des Heiligen Geistes nur zu denen passen, die als verlorene Sünder Gnade empfangen haben. Sie suchen nicht mehr, auf der Grundlage des Gesetzes vor Gott gerecht zu sein, denn sie haben eingesehen, dass das Leben nach dem Gesetz unmöglich ist, weil der Mensch ein Sünder ist. Für den, der das erkennt, ist Christus mit seiner Gnade gekommen. Wer die Gnade angenommen hat, ist eine neue Schöpfung, ein neuer Schlauch, in den der Heilige Geist als junger Wein Kraft und Freude bringt.

Der Herr weiß, wie schwierig es für Menschen ist, und ganz besonders für Juden, von Gnade allein abhängig zu sein. Das bedeutet, dass der Mensch sich selbst verurteilt und anerkennt, dass er nicht nichts Gutes tun kann. Zu diesem Schluss kommt ein Mensch nur sehr schwer. Viel lieber will er selbst etwas leisten, sich Mühe geben, das Gesetz zu halten, sich das Heil selbst verdienen. Solange er sagt: „Der alte ist besser“, lehnt er die Gnade ab.

Der Bräutigam ist anwesend, und obwohl das in Anbetracht der Kraft Gottes, die da ist, ein Grund zur Freude sein müsste, wählt der Mensch doch lieber das Alte, weil das der Mensch ist und nicht die Kraft Gottes. Das Alte ist so vertraut, dass wir Angst haben, es gegen das unbekannte Neue einzutauschen. Wir geben das Alte nur ab, wenn wir in dem Neuen den Herrn erkennen. Der Maßstab darf nicht sein, wie wir es immer gesehen haben, sondern der Maßstab muss das Licht sein, das Gott durch sein Wort gibt. Wir können in Traditionen erstarren, wenn wir uns der Kraft des Wortes Gottes verschließen.

Verse 36-39

Altes und Neues


Um seinen Widersachern den Unterschied zwischen seinem Dienst einerseits und dem des Johannes des Täufers und dem ganzen Alten Testament andererseits zu verdeutlichen, spricht Er in einem Gleichnis zu ihnen. Was Er sagt und was Er auf die Erde gebracht hat, vergleicht Er mit einem neuen Kleid. Dieses neue Kleid passt nicht zu dem alten. Das alte Kleid ist das Judentum, wo alles durch das Gesetz geregelt ist. Das Gesetz hat dem Volk keinen Segen gebracht, sondern Verlust des Segens und Gericht, denn das Volk hat das Gesetz gebrochen.

Der Herr ist nicht gekommen, um vom Volk zu verlangen, das Gesetz zu halten. Er hätte das tun können, denn Er selbst hielt das Gesetz vollkommen. Wenn Er dem Volk jedoch das Gesetz vorgehalten hätte, war damit an der Natur des Menschen nichts verändert worden. Der Mensch ist mit seinem ganzen Wesen ein Gesetzesübertreter und hat daher Strafe verdient. Er kann nur Segen erlangen, wenn ihm auf einer völlig anderen Grundlage begegnet wird, und zwar auf der Grundlage der Gnade. Diese Gnade hat Christus gebracht. In Ihm ist die Gnade Gottes erschienen, heilbringend für alle Menschen (Tit 2,11). Diese Gnade ist der Kern des Christentums, wie das Gesetz der Kern des Judentums ist.

Es ist unmöglich, das neue Kleid des Christentums in das alte des Judentums einzupassen. Sie schließen einander gänzlich aus. Das Neue muss das Alte ersetzen und nicht damit verbunden werden. Es ist wie mit dem alten Bund, der dem neuen Bund Platz machen muss (Heb 8,13). Gesetz und Gnade gehen nicht zusammen. Wo man versucht, das Gesetz und die Gnade zu vermischen, nimmt man beide nicht ernst und tut beiden Gewalt an. Dann ist das Gesetz kein Gesetz mehr, und die Gnade hört auf, Gnade zu sein. In der Gnade sind die Kraft und die Freude des Geistes wirksam (Wein ist ein Bild der Freude), wie im Gesetz die Kraft des Menschen wirksam ist.

Der junge Wein des Geistes passt nicht in die alten Schläuche. Die alten Schläuche symbolisieren einen Menschen, der auf der Grundlage des Gesetzes lebt. Die Macht des Geistes Gottes in Gnade kann sich nicht in die Vorschriften des Gesetzes pressen lassen. Die alten Dinge sind die Formen des Menschen nach dem Fleisch. Das Neue ist die Kraft Gottes nach dem Heiligen Geist. Der alte Mensch muss dem neuen Menschen Platz machen. Der junge Wein muss in neue Schläuche. Das bedeutet, dass die neue Kraft und Freude des Heiligen Geistes nur zu denen passen, die als verlorene Sünder Gnade empfangen haben. Sie suchen nicht mehr, auf der Grundlage des Gesetzes vor Gott gerecht zu sein, denn sie haben eingesehen, dass das Leben nach dem Gesetz unmöglich ist, weil der Mensch ein Sünder ist. Für den, der das erkennt, ist Christus mit seiner Gnade gekommen. Wer die Gnade angenommen hat, ist eine neue Schöpfung, ein neuer Schlauch, in den der Heilige Geist als junger Wein Kraft und Freude bringt.

Der Herr weiß, wie schwierig es für Menschen ist, und ganz besonders für Juden, von Gnade allein abhängig zu sein. Das bedeutet, dass der Mensch sich selbst verurteilt und anerkennt, dass er nicht nichts Gutes tun kann. Zu diesem Schluss kommt ein Mensch nur sehr schwer. Viel lieber will er selbst etwas leisten, sich Mühe geben, das Gesetz zu halten, sich das Heil selbst verdienen. Solange er sagt: „Der alte ist besser“, lehnt er die Gnade ab.

Der Bräutigam ist anwesend, und obwohl das in Anbetracht der Kraft Gottes, die da ist, ein Grund zur Freude sein müsste, wählt der Mensch doch lieber das Alte, weil das der Mensch ist und nicht die Kraft Gottes. Das Alte ist so vertraut, dass wir Angst haben, es gegen das unbekannte Neue einzutauschen. Wir geben das Alte nur ab, wenn wir in dem Neuen den Herrn erkennen. Der Maßstab darf nicht sein, wie wir es immer gesehen haben, sondern der Maßstab muss das Licht sein, das Gott durch sein Wort gibt. Wir können in Traditionen erstarren, wenn wir uns der Kraft des Wortes Gottes verschließen.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Luke 5". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/luke-5.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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