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Matthäus 26

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Verse 1-2

Die Überlieferung angekündigt


In den letzten beiden Kapiteln 24 und 25 hat der Herr vorgestellt, worin das Endziel alles Handelns Gottes mit seinem Volk auf der Erde (sowohl Israel als auch der Christenheit) und mit der Welt besteht. Damit ist Er mit allem, was Er zu verkündigen hatte, zu Ende gekommen. Insoweit war sein Auftrag, den Er hier auf der Erde zu erfüllen hatte, beendet.

Nun steht Ihm noch bevor, dass Er selbst das Opfer wird. In dieser Eigenschaft wendet Er sich erneut an seine Jünger. Er sagt ihnen, dass sie ja wüssten, was jetzt geschehen muss: Sie kennen den jüdischen Kalender und wissen daher, dass nach zwei Tagen das Passah gefeiert werden muss.

Es ist Dienstag, als der Herr diese Worte spricht. Er wird also am Donnerstagabend mit seinen Jüngern das Passah feiern. Im gleichen Atemzug fügt der Herr hinzu, dass sie ja auch wüssten, was dann mit Ihm geschehen würde, denn Er hat es ihnen mehrmals angekündigt (Mt 16,21; Mt 17,22; 23; Mt 20,18; 19). Das Passah und seine Auslieferung, um gekreuzigt zu werden, bilden eine Einheit. Diese Verbindung zwischen dem Passah und seiner Kreuzigung haben die Jünger allerdings nicht verstanden.

Wie einfach klingen die Worte, mit denen der Herr die kommenden Geschehnisse ankündigt! Die schreckliche Sünde des Menschen, Ihn zu kreuzigen, stellt der Herr damit auch uns vor Augen. Der Herr sagt dieses Leiden voraus und zwar mit der erhabenen Ruhe dessen, der gerade deswegen gekommen ist. Das Passahfest, alle Ratschlüsse Gottes, seines Vaters wie auch seine eigene Liebe finden in Ihm selbst ihre Erfüllung. Er spricht von seiner Kreuzigung als etwas, das längst feststeht, während die Beratungen der Juden erst in den folgenden Versen stattfinden.

Verse 1-2

Die Überlieferung angekündigt


In den letzten beiden Kapiteln 24 und 25 hat der Herr vorgestellt, worin das Endziel alles Handelns Gottes mit seinem Volk auf der Erde (sowohl Israel als auch der Christenheit) und mit der Welt besteht. Damit ist Er mit allem, was Er zu verkündigen hatte, zu Ende gekommen. Insoweit war sein Auftrag, den Er hier auf der Erde zu erfüllen hatte, beendet.

Nun steht Ihm noch bevor, dass Er selbst das Opfer wird. In dieser Eigenschaft wendet Er sich erneut an seine Jünger. Er sagt ihnen, dass sie ja wüssten, was jetzt geschehen muss: Sie kennen den jüdischen Kalender und wissen daher, dass nach zwei Tagen das Passah gefeiert werden muss.

Es ist Dienstag, als der Herr diese Worte spricht. Er wird also am Donnerstagabend mit seinen Jüngern das Passah feiern. Im gleichen Atemzug fügt der Herr hinzu, dass sie ja auch wüssten, was dann mit Ihm geschehen würde, denn Er hat es ihnen mehrmals angekündigt (Mt 16,21; Mt 17,22; 23; Mt 20,18; 19). Das Passah und seine Auslieferung, um gekreuzigt zu werden, bilden eine Einheit. Diese Verbindung zwischen dem Passah und seiner Kreuzigung haben die Jünger allerdings nicht verstanden.

Wie einfach klingen die Worte, mit denen der Herr die kommenden Geschehnisse ankündigt! Die schreckliche Sünde des Menschen, Ihn zu kreuzigen, stellt der Herr damit auch uns vor Augen. Der Herr sagt dieses Leiden voraus und zwar mit der erhabenen Ruhe dessen, der gerade deswegen gekommen ist. Das Passahfest, alle Ratschlüsse Gottes, seines Vaters wie auch seine eigene Liebe finden in Ihm selbst ihre Erfüllung. Er spricht von seiner Kreuzigung als etwas, das längst feststeht, während die Beratungen der Juden erst in den folgenden Versen stattfinden.

Verse 3-5

Der Plan, den Herrn Jesus zu töten


Die Hohenpriester und Ältesten des Volkes versammeln sich im Hof des Hohenpriesters. Sie alle hatten die Aufgabe, das Volk mit Gott zu verbinden und in Verbindung zu halten, wobei der Hohepriester der höchste Stellvertreter war. Aber an dem Ort, wo allergrößte Ehrerbietung vor Gott und höchste Heiligkeit, für das Volk vor Gott zu treten, hätte geachtet werden müssen, gerade dort finden die bösesten Planungen statt, die jemals verhandelt worden sind! Gott selbst, der sich in Güte offenbart hat, wollen sie aus dem Weg schaffen!

Sie setzen voraus, dass der Herr sich auf die Unterstützung durch das Volk berufen wird und wollen Ihn deshalb nicht während des Festes verhaften, wenn aus diesem Anlass viele Menschen in Jerusalem zusammenkommen. Sie erwarten dies so, weil gottlose Menschen nicht weiter denken können als ihre eigene Bosheit ihnen vorgibt und deshalb immer damit rechnen, ihre eigenen bösen Handlungsmuster auch bei anderen wiederzufinden. Aber ihre bösen Pläne dienen nur dazu, den Plan Gottes zu erfüllen. Sie sagen: nicht auf dem Fest – Gott aber sagt: gerade auf dem Fest!

Verse 3-5

Der Plan, den Herrn Jesus zu töten


Die Hohenpriester und Ältesten des Volkes versammeln sich im Hof des Hohenpriesters. Sie alle hatten die Aufgabe, das Volk mit Gott zu verbinden und in Verbindung zu halten, wobei der Hohepriester der höchste Stellvertreter war. Aber an dem Ort, wo allergrößte Ehrerbietung vor Gott und höchste Heiligkeit, für das Volk vor Gott zu treten, hätte geachtet werden müssen, gerade dort finden die bösesten Planungen statt, die jemals verhandelt worden sind! Gott selbst, der sich in Güte offenbart hat, wollen sie aus dem Weg schaffen!

Sie setzen voraus, dass der Herr sich auf die Unterstützung durch das Volk berufen wird und wollen Ihn deshalb nicht während des Festes verhaften, wenn aus diesem Anlass viele Menschen in Jerusalem zusammenkommen. Sie erwarten dies so, weil gottlose Menschen nicht weiter denken können als ihre eigene Bosheit ihnen vorgibt und deshalb immer damit rechnen, ihre eigenen bösen Handlungsmuster auch bei anderen wiederzufinden. Aber ihre bösen Pläne dienen nur dazu, den Plan Gottes zu erfüllen. Sie sagen: nicht auf dem Fest – Gott aber sagt: gerade auf dem Fest!

Verse 6-13

Der Herr wird in Bethanien gesalbt


Zum letzten Mal ist der Herr in Bethanien, wo für Ihn ein Ort der Ruhe und des Friedens ist. Dort wohnen seine Freunde, dort ist Er willkommen. Welch ein Segen für dieses Haus, wo der Heiland – während sein schrecklicher Tod immer näher kommt – einen letzten Ruheort findet, bevor Er sich hingibt, um dies alles mit sich geschehen zu lassen. Simon, in dessen Haus Er kommt, ist kein Aussätziger mehr. Er wird aber immer noch so genannt, um daran zu erinnern, wer er früher war und was der Herr an ihm getan hat. So wird auch von Rahab, der Hure gesprochen (Jak 2,25), und von Ruth, der Moabiterin (Rt 4,5; 10), um die Erinnerung an die früheren Zustände wachzuhalten.

In diesem Haus bietet Gott einen lieblichen Trost für das Herz des Herrn, bevor Er leidet. Hier ist eine Frau, die zu Ihm kommt und einen sehr kostbaren Balsam über sein Haupt gießt. Dabei war es sicher mehr Balsam für sein Herz als für seinen Leib. Mit dieser Tat bringt die Frau zum Ausdruck, wie viel sie in ihrem Herzen von seiner Kostbarkeit und Gnade verstanden hat und wertschätzt.

Es war dieser Frau ein Bedürfnis, dem Heiland ihre Bewunderung zu zeigen, was in dem kostbaren Balsam zum Ausdruck kam. Es war für ihr Empfinden auch genau der richtige Zeitpunkt dafür. In dieser Tat liegt die ganze Anbetung ihres Herzens für ihren Herrn, dessen nahe bevorstehendes Sterben sie wohl verstanden hat. Während die religiöse Welt draußen nach seinem Blut ruft, kommt sie in dieses Haus, um Ihn zu ehren. Für diesen kostbaren Balsam hat sie lange sparen und arbeiten müssen. Wahre Anbetung ist das Ergebnis der Beschäftigung mit dem Herrn Jesus und seinem Kreuzestod sowie mit dem, was Er dadurch bewirkt hat.

Die Jünger haben kein Verständnis für sie. Was sie aus Liebe zu ihrem Herrn getan hat, nehmen sie ihr sogar übel und nennen es eine Verschwendung. Sie fordern sie auf, Rechenschaft abzulegen von ihrer angeblich unverantwortlichen Verwendung ihres Geldes. Das Zeugnis ihrer Liebe und Hingabe bringt die Selbstsucht und Herzlosigkeit der anderen ans Licht. Das Herz des Judas ist die Ursache dieser Bosheit, aber die anderen Jünger geraten in diesen Fallstrick, weil sie nicht mit Christus beschäftigt sind. Hier haben wir einen traurigen Beweis, dass die Kenntnis des Herrn Jesus nicht automatisch entsprechende Empfindungen und Zuneigung in unseren Herzen hervorruft.

Die Jünger haben auch sofort eine bessere Verwendung für den Balsam parat: Man hätte vielen Armen damit helfen können. Zweifellos ist es ein gutes Werk, Armen zu helfen. Es ist aber kein gutes Werk, einer Sache, die für den Herrn Jesus bestimmt ist, eine andere Verwendung zu geben. Das wird immer eine niedrigere Verwendung sein, während Ihm selbst Unehre angetan wird. So könnten wir denken, dass die Zeit, die wir dem Studium des Wortes Gottes widmen, verlorene Zeit ist, die wir besser der Verkündigung des Evangeliums widmen sollten oder der Anleitung unserer Mitmenschen, besser mit ihrem Nächsten bzw. ihrer Umwelt umzugehen.

Der Herr weiß, wie die Jünger untereinander über die Handlung der Frau reden (aus einem anderen Evangelium wissen wir, dass es Maria war). Er nimmt sie in Schutz und rechtfertigt, was sie getan hat. Die Jünger bedrängen sie mit ihrer Kritik, der Herr aber bringt seine Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck. Wie sehr unterscheidet sich das Urteil der Jünger über diese Begebenheit von dem des Herrn! Der Herr sagt nicht, es sei nicht gut, den Armen zu helfen, sondern dass alles seine bestimmte Zeit hat.

Die Frau hat keine genaue Kenntnis der Dinge, die dem Herrn jetzt bevorstehen – sie ist ja keine Prophetin. Weil ihr Herz aber auf den Herrn Jesus ausgerichtet ist, empfindet sie, dass die Stunde der Finsternis nahe gekommen ist. Die Vollkommenheit des Herrn ruft bei den Führern des Volkes Feindschaft hervor, bei der Frau aber Liebe. So stellt Er den wahren Charakter jedes Menschen ins volle Licht.

Die Tat der Frau hat für den Herrn nicht nur Bedeutung für den Augenblick des Geschehens, sondern Er gibt ihr einen viel weitreichenderen Sinn. Die Salbung geschah nämlich im Blick auf sein Begräbnis. Diese Bedeutung wird auch bei allen künftigen Verkündigungen des Evangeliums immer wieder hervorgehoben. Der tiefe Sinn ist nämlich Anbetung, wie es auch das Ziel des Evangeliums ist, dass Menschen zu Anbetern des Vaters werden. So wird durch alle Zeiten hindurch dieser Frau gedacht werden. Sie ist das Vorbild für Anbetung.

Verse 6-13

Der Herr wird in Bethanien gesalbt


Zum letzten Mal ist der Herr in Bethanien, wo für Ihn ein Ort der Ruhe und des Friedens ist. Dort wohnen seine Freunde, dort ist Er willkommen. Welch ein Segen für dieses Haus, wo der Heiland – während sein schrecklicher Tod immer näher kommt – einen letzten Ruheort findet, bevor Er sich hingibt, um dies alles mit sich geschehen zu lassen. Simon, in dessen Haus Er kommt, ist kein Aussätziger mehr. Er wird aber immer noch so genannt, um daran zu erinnern, wer er früher war und was der Herr an ihm getan hat. So wird auch von Rahab, der Hure gesprochen (Jak 2,25), und von Ruth, der Moabiterin (Rt 4,5; 10), um die Erinnerung an die früheren Zustände wachzuhalten.

In diesem Haus bietet Gott einen lieblichen Trost für das Herz des Herrn, bevor Er leidet. Hier ist eine Frau, die zu Ihm kommt und einen sehr kostbaren Balsam über sein Haupt gießt. Dabei war es sicher mehr Balsam für sein Herz als für seinen Leib. Mit dieser Tat bringt die Frau zum Ausdruck, wie viel sie in ihrem Herzen von seiner Kostbarkeit und Gnade verstanden hat und wertschätzt.

Es war dieser Frau ein Bedürfnis, dem Heiland ihre Bewunderung zu zeigen, was in dem kostbaren Balsam zum Ausdruck kam. Es war für ihr Empfinden auch genau der richtige Zeitpunkt dafür. In dieser Tat liegt die ganze Anbetung ihres Herzens für ihren Herrn, dessen nahe bevorstehendes Sterben sie wohl verstanden hat. Während die religiöse Welt draußen nach seinem Blut ruft, kommt sie in dieses Haus, um Ihn zu ehren. Für diesen kostbaren Balsam hat sie lange sparen und arbeiten müssen. Wahre Anbetung ist das Ergebnis der Beschäftigung mit dem Herrn Jesus und seinem Kreuzestod sowie mit dem, was Er dadurch bewirkt hat.

Die Jünger haben kein Verständnis für sie. Was sie aus Liebe zu ihrem Herrn getan hat, nehmen sie ihr sogar übel und nennen es eine Verschwendung. Sie fordern sie auf, Rechenschaft abzulegen von ihrer angeblich unverantwortlichen Verwendung ihres Geldes. Das Zeugnis ihrer Liebe und Hingabe bringt die Selbstsucht und Herzlosigkeit der anderen ans Licht. Das Herz des Judas ist die Ursache dieser Bosheit, aber die anderen Jünger geraten in diesen Fallstrick, weil sie nicht mit Christus beschäftigt sind. Hier haben wir einen traurigen Beweis, dass die Kenntnis des Herrn Jesus nicht automatisch entsprechende Empfindungen und Zuneigung in unseren Herzen hervorruft.

Die Jünger haben auch sofort eine bessere Verwendung für den Balsam parat: Man hätte vielen Armen damit helfen können. Zweifellos ist es ein gutes Werk, Armen zu helfen. Es ist aber kein gutes Werk, einer Sache, die für den Herrn Jesus bestimmt ist, eine andere Verwendung zu geben. Das wird immer eine niedrigere Verwendung sein, während Ihm selbst Unehre angetan wird. So könnten wir denken, dass die Zeit, die wir dem Studium des Wortes Gottes widmen, verlorene Zeit ist, die wir besser der Verkündigung des Evangeliums widmen sollten oder der Anleitung unserer Mitmenschen, besser mit ihrem Nächsten bzw. ihrer Umwelt umzugehen.

Der Herr weiß, wie die Jünger untereinander über die Handlung der Frau reden (aus einem anderen Evangelium wissen wir, dass es Maria war). Er nimmt sie in Schutz und rechtfertigt, was sie getan hat. Die Jünger bedrängen sie mit ihrer Kritik, der Herr aber bringt seine Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck. Wie sehr unterscheidet sich das Urteil der Jünger über diese Begebenheit von dem des Herrn! Der Herr sagt nicht, es sei nicht gut, den Armen zu helfen, sondern dass alles seine bestimmte Zeit hat.

Die Frau hat keine genaue Kenntnis der Dinge, die dem Herrn jetzt bevorstehen – sie ist ja keine Prophetin. Weil ihr Herz aber auf den Herrn Jesus ausgerichtet ist, empfindet sie, dass die Stunde der Finsternis nahe gekommen ist. Die Vollkommenheit des Herrn ruft bei den Führern des Volkes Feindschaft hervor, bei der Frau aber Liebe. So stellt Er den wahren Charakter jedes Menschen ins volle Licht.

Die Tat der Frau hat für den Herrn nicht nur Bedeutung für den Augenblick des Geschehens, sondern Er gibt ihr einen viel weitreichenderen Sinn. Die Salbung geschah nämlich im Blick auf sein Begräbnis. Diese Bedeutung wird auch bei allen künftigen Verkündigungen des Evangeliums immer wieder hervorgehoben. Der tiefe Sinn ist nämlich Anbetung, wie es auch das Ziel des Evangeliums ist, dass Menschen zu Anbetern des Vaters werden. So wird durch alle Zeiten hindurch dieser Frau gedacht werden. Sie ist das Vorbild für Anbetung.

Verse 14-16

Der Verrat des Judas


Was für ein Kontrast zwischen der Frau und Judas! Judas war bei der Salbung auch dabei gewesen, hat alles gesehen und sich daran gestört. Er hat gehört, was der Herr sowohl über die Salbung, als auch über ihren Tadel gesagt hat. Aber er hat nichts davon auf sich bezogen. Das Einzige, woran er denkt, ist Geld!

Nun ist der Augenblick gekommen, sich aus dem Kreis der Gemeinschaft mit dem Herrn hinauszustehlen. Er, der einer von den Zwölfen war, sucht sich jetzt eine andere Gesellschaft: die der Feinde des Herrn. Und das nicht, weil er sich dort heimischer fühlt, sondern weil es dort Geld zu verdienen gibt. Dieser Gesellschaft bietet er jetzt an, ihnen den Herrn Jesus auszuliefern und verhandelt darüber mit ihnen. Es ist geradezu bestürzend: Ein Mann, der so lange den Herrn begleitet hat, der so viel von Ihm gehört und gesehen hat, gebraucht den Herrn als Handelsobjekt, um sich daran zu bereichern.

Für die Hohenpriester war dies eine unverhoffte Gelegenheit. Es muss sie sehr erstaunt haben, dass einer der Jünger des Herrn bereit war, Ihn zu verraten. Aber dieses Erstaunen wird wohl nicht lange angehalten haben, sondern ist in teuflische Freude umgeschlagen.

Sie werden sich handelseinig und bezahlen den vereinbarten Preis. Sie sind sich sicher, dass Judas sich nicht mit dem Geld aus dem Staub machen, sondern in dem bösen Geschäft ihr Handlanger sein wird. Einmal im Besitz des Geldes (nicht nur in dem Sinn, dass er das Geld besitzt, sondern viel mehr, dass das Geld ihn besitzt) geht Judas nun aktiv auf die Suche nach einer Gelegenheit, den Herrn zu überliefern.

Der ihm gezahlte Geldbetrag ist von Sacharja vorausgesagt worden (Sach 11,12; 13). Es war der Preis für einen Sklaven (2Mo 21,32). Aus der Sicht der Volksführer war dies ein Schnäppchen, es ging ja nur um das Geld für einen Sklaven. Aus der Sicht Gottes aber war es ein herrlicher Preis, es ging um seinen Knecht, den Auserwählten.

Verse 14-16

Der Verrat des Judas


Was für ein Kontrast zwischen der Frau und Judas! Judas war bei der Salbung auch dabei gewesen, hat alles gesehen und sich daran gestört. Er hat gehört, was der Herr sowohl über die Salbung, als auch über ihren Tadel gesagt hat. Aber er hat nichts davon auf sich bezogen. Das Einzige, woran er denkt, ist Geld!

Nun ist der Augenblick gekommen, sich aus dem Kreis der Gemeinschaft mit dem Herrn hinauszustehlen. Er, der einer von den Zwölfen war, sucht sich jetzt eine andere Gesellschaft: die der Feinde des Herrn. Und das nicht, weil er sich dort heimischer fühlt, sondern weil es dort Geld zu verdienen gibt. Dieser Gesellschaft bietet er jetzt an, ihnen den Herrn Jesus auszuliefern und verhandelt darüber mit ihnen. Es ist geradezu bestürzend: Ein Mann, der so lange den Herrn begleitet hat, der so viel von Ihm gehört und gesehen hat, gebraucht den Herrn als Handelsobjekt, um sich daran zu bereichern.

Für die Hohenpriester war dies eine unverhoffte Gelegenheit. Es muss sie sehr erstaunt haben, dass einer der Jünger des Herrn bereit war, Ihn zu verraten. Aber dieses Erstaunen wird wohl nicht lange angehalten haben, sondern ist in teuflische Freude umgeschlagen.

Sie werden sich handelseinig und bezahlen den vereinbarten Preis. Sie sind sich sicher, dass Judas sich nicht mit dem Geld aus dem Staub machen, sondern in dem bösen Geschäft ihr Handlanger sein wird. Einmal im Besitz des Geldes (nicht nur in dem Sinn, dass er das Geld besitzt, sondern viel mehr, dass das Geld ihn besitzt) geht Judas nun aktiv auf die Suche nach einer Gelegenheit, den Herrn zu überliefern.

Der ihm gezahlte Geldbetrag ist von Sacharja vorausgesagt worden (Sach 11,12; 13). Es war der Preis für einen Sklaven (2Mo 21,32). Aus der Sicht der Volksführer war dies ein Schnäppchen, es ging ja nur um das Geld für einen Sklaven. Aus der Sicht Gottes aber war es ein herrlicher Preis, es ging um seinen Knecht, den Auserwählten.

Verse 17-19

Vorbereitungen für die Passahfeier


Nun ist der erste Tag der ungesäuerten Brote, an dem das ganze Haus mit Besen gereinigt und alles hinausgefegt werden musste, was jemand nach dem Gesetz unrein machen konnte, so dass das Passah nicht hätte gefeiert werden können. Das zeigt im Bild, wie unser Leben aussehen sollte. Unser Leben soll ungesäuert sein; es soll keine Sünde enthalten, die wir noch nicht bekannt haben. Nur dann sind wir in Gemeinschaft mit dem Herrn und können am Abendmahl teilnehmen. Denn das Passah ist ein Bild des für uns geschlachteten Christus. An Ihn denken wir im Abendmahl (1Kor 5,7).

Als treue Juden wollen die Jünger alles für die Feier des Passahs vorbereiten. Es ist schön zu sehen, dass sie den Herrn nach dem rechten Ort dafür fragen. Das sollte auch unsere Frage sein, wenn es darum geht, wo wir das Abendmahl feiern wollen.

Der Herr erteilt seine Anweisungen. Er weiß einen Ort, wo Er mit seinen Jüngern das Passah halten will. Als der Meister hat Er die Verfügungsgewalt über diesen Ort, und das sollen die Jünger dem Hauseigentümer auch so mitteilen. Der Herr lenkt alles, auch die Herzen der Menschen. Er weiß, dass seine Zeit jetzt gekommen ist. Er weiß, dass das Passah ein Bild von seinem nun direkt bevorstehenden Leiden und Sterben ist.

Die beiden Jünger (vgl. Lk 22,8) führen den Auftrag des Herrn gehorsam aus und machen alles für das Passah bereit.

Verse 17-19

Vorbereitungen für die Passahfeier


Nun ist der erste Tag der ungesäuerten Brote, an dem das ganze Haus mit Besen gereinigt und alles hinausgefegt werden musste, was jemand nach dem Gesetz unrein machen konnte, so dass das Passah nicht hätte gefeiert werden können. Das zeigt im Bild, wie unser Leben aussehen sollte. Unser Leben soll ungesäuert sein; es soll keine Sünde enthalten, die wir noch nicht bekannt haben. Nur dann sind wir in Gemeinschaft mit dem Herrn und können am Abendmahl teilnehmen. Denn das Passah ist ein Bild des für uns geschlachteten Christus. An Ihn denken wir im Abendmahl (1Kor 5,7).

Als treue Juden wollen die Jünger alles für die Feier des Passahs vorbereiten. Es ist schön zu sehen, dass sie den Herrn nach dem rechten Ort dafür fragen. Das sollte auch unsere Frage sein, wenn es darum geht, wo wir das Abendmahl feiern wollen.

Der Herr erteilt seine Anweisungen. Er weiß einen Ort, wo Er mit seinen Jüngern das Passah halten will. Als der Meister hat Er die Verfügungsgewalt über diesen Ort, und das sollen die Jünger dem Hauseigentümer auch so mitteilen. Der Herr lenkt alles, auch die Herzen der Menschen. Er weiß, dass seine Zeit jetzt gekommen ist. Er weiß, dass das Passah ein Bild von seinem nun direkt bevorstehenden Leiden und Sterben ist.

Die beiden Jünger (vgl. Lk 22,8) führen den Auftrag des Herrn gehorsam aus und machen alles für das Passah bereit.

Verse 20-25

Das Passah


Am Abend schließt sich der Herr mit ihnen wieder den zehn anderen Jüngern an und legt sich mit allen zwölf Jüngern zu Tisch; auch Judas ist noch dabei. Das Passah ist eine Mahlzeit für Jünger, für die Schüler ihres Meisters, für die Untertanen des verworfenen Königs.

Gemeinsames Essen ist ein Bild für Gemeinschaft. In dieser Gemeinschaft nun befindet sich ein Element, das nicht dazugehört – der eine Jünger von den Zwölf, der den Herrn überliefern wird. Der Herr zeigt nicht nur, dass Er weiß, wer Ihn verraten wird; das wusste Er schon, als Er Judas berief. Aber Er sagt: „Einer von euch“. Das war es, was sein Herz so bewegte, und Er wollte, dass auch die anderen davon betroffen würden.

Hierauf werden die Jünger alle sehr betrübt. Einer nach dem anderen fragen sie den Herrn: „Ich doch nicht, Herr?“ Es ist schön, zu sehen, dass niemand von ihnen sich dafür zu gut hält. Keiner sagt: „Andere vielleicht, aber ich nicht, Herr!“ Der Herr beantwortet diese Frage nicht, indem den Namen des Judas nennt, sondern durch eine Gebärde, die zeigen soll, wer Ihn überliefern wird. Damit spricht Er ihre geistliche Einsicht an.

Der Herr stellt hier zwei Seiten vor, die in der gesamten Bibel vorhanden sind. Einerseits sagt Er, dass Er als der Sohn des Menschen erfüllt, was Gott festgesetzt hat, wie es über Ihn geschrieben steht. Andererseits behaftet Er den Menschen, der sich dem Bösen als Instrument zur Verfügung stellt, im vollen Umfang mit der Verantwortung für diese Tat.

Niemand weiß besser als der Herr, wie schrecklich die Tat ist, die Judas jetzt ausüben will. Als sein Schöpfer hat Er Judas das Leben gegeben. Als abhängiger Mensch sagt Er, dass es für Judas besser gewesen wäre, wenn er nie geboren wäre. Gott gibt dem Menschen das Leben und überlässt es ihm, was er damit anfängt. Niemals wird ein Mensch Gott irgendeinen Vorwurf für die Taten machen können, die er selbst verübt hat.

Wie sehr das Herz des Judas verhärtet ist, zeigt seine Reaktion. Auch er fragt den Herrn: „Ich doch nicht?“ Aber er nennt Ihn nicht „Herr“, sondern „Rabbi“. Daran sehen wir, dass er sich nie vor der Autorität Jesu als Herr gebeugt hat. Der Herr bestätigt seine Frage.

Nach dem Johannesevangelium verlässt Judas in diesem Augenblick den Saal (Joh 13,30). An dem Abendmahl, das der Herr Jesus danach einrichtet, hat Judas also nicht teilgenommen.

Verse 20-25

Das Passah


Am Abend schließt sich der Herr mit ihnen wieder den zehn anderen Jüngern an und legt sich mit allen zwölf Jüngern zu Tisch; auch Judas ist noch dabei. Das Passah ist eine Mahlzeit für Jünger, für die Schüler ihres Meisters, für die Untertanen des verworfenen Königs.

Gemeinsames Essen ist ein Bild für Gemeinschaft. In dieser Gemeinschaft nun befindet sich ein Element, das nicht dazugehört – der eine Jünger von den Zwölf, der den Herrn überliefern wird. Der Herr zeigt nicht nur, dass Er weiß, wer Ihn verraten wird; das wusste Er schon, als Er Judas berief. Aber Er sagt: „Einer von euch“. Das war es, was sein Herz so bewegte, und Er wollte, dass auch die anderen davon betroffen würden.

Hierauf werden die Jünger alle sehr betrübt. Einer nach dem anderen fragen sie den Herrn: „Ich doch nicht, Herr?“ Es ist schön, zu sehen, dass niemand von ihnen sich dafür zu gut hält. Keiner sagt: „Andere vielleicht, aber ich nicht, Herr!“ Der Herr beantwortet diese Frage nicht, indem den Namen des Judas nennt, sondern durch eine Gebärde, die zeigen soll, wer Ihn überliefern wird. Damit spricht Er ihre geistliche Einsicht an.

Der Herr stellt hier zwei Seiten vor, die in der gesamten Bibel vorhanden sind. Einerseits sagt Er, dass Er als der Sohn des Menschen erfüllt, was Gott festgesetzt hat, wie es über Ihn geschrieben steht. Andererseits behaftet Er den Menschen, der sich dem Bösen als Instrument zur Verfügung stellt, im vollen Umfang mit der Verantwortung für diese Tat.

Niemand weiß besser als der Herr, wie schrecklich die Tat ist, die Judas jetzt ausüben will. Als sein Schöpfer hat Er Judas das Leben gegeben. Als abhängiger Mensch sagt Er, dass es für Judas besser gewesen wäre, wenn er nie geboren wäre. Gott gibt dem Menschen das Leben und überlässt es ihm, was er damit anfängt. Niemals wird ein Mensch Gott irgendeinen Vorwurf für die Taten machen können, die er selbst verübt hat.

Wie sehr das Herz des Judas verhärtet ist, zeigt seine Reaktion. Auch er fragt den Herrn: „Ich doch nicht?“ Aber er nennt Ihn nicht „Herr“, sondern „Rabbi“. Daran sehen wir, dass er sich nie vor der Autorität Jesu als Herr gebeugt hat. Der Herr bestätigt seine Frage.

Nach dem Johannesevangelium verlässt Judas in diesem Augenblick den Saal (Joh 13,30). An dem Abendmahl, das der Herr Jesus danach einrichtet, hat Judas also nicht teilgenommen.

Verse 26-30

Die Einrichtung des Abendmahls


Während sie noch das Passahmahl einnehmen, setzt der Herr nun das Abendmahl ein. Er möchte, dass seine Jünger künftig an ihren gestorbenen Heiland zurückdenken. Es geht jetzt nicht mehr um einen lebenden Messias – das ist vorbei. Auch brauchten sie künftig nicht mehr an die Befreiung Israels aus der ägyptischen Knechtschaft zurück zu denken. Mit Christus, und zwar mit einem gestorbenen Christus, beginnt eine völlig neue Ordnung der Dinge.

Der Herr setzt das Abendmahl ein, indem Er Brot nimmt, nicht ein Stück des Passahlamms. Das Brot weist auf sein Leben als Mensch auf der Erde hin. Es stellt seinen Leib vor, den Gott Ihm bereitet hat (Heb 10,5-7; Ps 40,7-9). Nachdem Er das Brot genommen hat, spricht Er einen Lobpreis aus, nicht über das Brot, sondern zu Gott. Auch im Lob Gottes geht Er seinen Jüngern voran. Dann bricht Er das Brot, als Symbolhandlung für die Hingabe seines Leibes in den Tod, und reicht es so seinen Jüngern. Nur Matthäus erwähnt ausdrücklich, dass Er es „den Jüngern“ gibt. Matthäus stellt den Herrn Jesus ja als Messias vor. Dieser geht als König voran, und seine Jünger folgen Ihm.

Sie können Ihm aber nur folgen, wenn sie sich mit einem gestorbenen Messias einsmachen. Das sehen wir in den danach vom Herrn gesprochenen Worten. Er fordert sie auf, von seinem Leib, der in den Tod gegeben wird, zu nehmen und zu essen. Dadurch bekommen sie Anteil an allem, was Er ist. Sie brauchen nicht auf ihre eigene Unwürdigkeit zu sehen. Nur Matthäus erwähnt dies, dass sie durch das Essen, indem sie sich geistlicherweise von Ihm ernähren, innerlich Anteil an Ihm bekommen und Ihm gleichförmig werden.

Auch der Kelch ist ein Symbol für das, was jetzt mit Ihm geschehen wird. Er weiß ja, was dieser Kelch für Ihn bedeutet: Er wird sein Blut vergießen. Und doch dankt Er dafür, weil Er auf das Ergebnis sieht: Er wird sein Blut „für viele ... zur Vergebung der Sünden“ vergießen. Dieser Ausdruck weist darauf hin, dass diese Wirkung über Israel hinausgeht. Der neue Bund wird zwar nur mit Israel geschlossen, so wie sich auch der alte Bund nur auf Israel bezog (Heb 8,8). Die Grundlage dieses neuen Bundes ist das Blut Christi. Die Wirksamkeit des Blutes Christi reicht aber weit über Israel hinaus. Zu den „vielen“, die aufgrund des Blutes Christi Vergebung ihrer Sünden erhalten, gehören alle Menschen aller Zeiten, die sich zu Gott bekehrt haben. Folglich gilt es auch für alle, die zur Gemeinde gehören. Deshalb lautet die Aufforderung des Herrn: „Trinkt alle daraus“.

Das Abendmahl ist die Erinnerung an einen gestorbenen Jesus, der durch sein Sterben unter die Vergangenheit einen Schlussstrich gezogen hat, die Grundlage für einen neuen Bund gelegt hat, die Vergebung der Sünden erworben und die Tür für die Heidenvölker geöffnet hat.

Sie alle dürfen aus dem Kelch trinken, der Herr selbst aber trinkt nicht daraus. Denn der Kelch weist nicht nur auf sein Leiden, sondern auch auf seine künftige Freude als Folge seines Werkes hin. Bei Matthäus besteht dieses Ergebnis in der Errichtung seines Reiches in öffentlicher Herrlichkeit und Majestät. Soweit ist es hier noch nicht. Er ist von seinem Volk verworfen und dadurch bezüglich des irdischen Segens von ihm getrennt.

Sein Volk darf Ihn aber erwarten; es werden bessere Tage kommen, in denen Er Teilhaber ihrer Freude sein wird, die Er ihnen erworben hat. Er wird zurückkommen und dann gemeinsam mit ihnen auf eine neue Weise von der Frucht des Weinstocks trinken. Das wird „in dem Reich meines Vaters“ sein, das ist der himmlische Teil dieses Reichs.

Nach diesen Zusagen schließen sie die Mahlzeit mit dem Singen des Lobgesangs, der aus den Psalmen 113 bis 118 besteht. Dann, als es draußen schon dunkel ist, gehen sie hinaus zum Ölberg.

Verse 26-30

Die Einrichtung des Abendmahls


Während sie noch das Passahmahl einnehmen, setzt der Herr nun das Abendmahl ein. Er möchte, dass seine Jünger künftig an ihren gestorbenen Heiland zurückdenken. Es geht jetzt nicht mehr um einen lebenden Messias – das ist vorbei. Auch brauchten sie künftig nicht mehr an die Befreiung Israels aus der ägyptischen Knechtschaft zurück zu denken. Mit Christus, und zwar mit einem gestorbenen Christus, beginnt eine völlig neue Ordnung der Dinge.

Der Herr setzt das Abendmahl ein, indem Er Brot nimmt, nicht ein Stück des Passahlamms. Das Brot weist auf sein Leben als Mensch auf der Erde hin. Es stellt seinen Leib vor, den Gott Ihm bereitet hat (Heb 10,5-7; Ps 40,7-9). Nachdem Er das Brot genommen hat, spricht Er einen Lobpreis aus, nicht über das Brot, sondern zu Gott. Auch im Lob Gottes geht Er seinen Jüngern voran. Dann bricht Er das Brot, als Symbolhandlung für die Hingabe seines Leibes in den Tod, und reicht es so seinen Jüngern. Nur Matthäus erwähnt ausdrücklich, dass Er es „den Jüngern“ gibt. Matthäus stellt den Herrn Jesus ja als Messias vor. Dieser geht als König voran, und seine Jünger folgen Ihm.

Sie können Ihm aber nur folgen, wenn sie sich mit einem gestorbenen Messias einsmachen. Das sehen wir in den danach vom Herrn gesprochenen Worten. Er fordert sie auf, von seinem Leib, der in den Tod gegeben wird, zu nehmen und zu essen. Dadurch bekommen sie Anteil an allem, was Er ist. Sie brauchen nicht auf ihre eigene Unwürdigkeit zu sehen. Nur Matthäus erwähnt dies, dass sie durch das Essen, indem sie sich geistlicherweise von Ihm ernähren, innerlich Anteil an Ihm bekommen und Ihm gleichförmig werden.

Auch der Kelch ist ein Symbol für das, was jetzt mit Ihm geschehen wird. Er weiß ja, was dieser Kelch für Ihn bedeutet: Er wird sein Blut vergießen. Und doch dankt Er dafür, weil Er auf das Ergebnis sieht: Er wird sein Blut „für viele ... zur Vergebung der Sünden“ vergießen. Dieser Ausdruck weist darauf hin, dass diese Wirkung über Israel hinausgeht. Der neue Bund wird zwar nur mit Israel geschlossen, so wie sich auch der alte Bund nur auf Israel bezog (Heb 8,8). Die Grundlage dieses neuen Bundes ist das Blut Christi. Die Wirksamkeit des Blutes Christi reicht aber weit über Israel hinaus. Zu den „vielen“, die aufgrund des Blutes Christi Vergebung ihrer Sünden erhalten, gehören alle Menschen aller Zeiten, die sich zu Gott bekehrt haben. Folglich gilt es auch für alle, die zur Gemeinde gehören. Deshalb lautet die Aufforderung des Herrn: „Trinkt alle daraus“.

Das Abendmahl ist die Erinnerung an einen gestorbenen Jesus, der durch sein Sterben unter die Vergangenheit einen Schlussstrich gezogen hat, die Grundlage für einen neuen Bund gelegt hat, die Vergebung der Sünden erworben und die Tür für die Heidenvölker geöffnet hat.

Sie alle dürfen aus dem Kelch trinken, der Herr selbst aber trinkt nicht daraus. Denn der Kelch weist nicht nur auf sein Leiden, sondern auch auf seine künftige Freude als Folge seines Werkes hin. Bei Matthäus besteht dieses Ergebnis in der Errichtung seines Reiches in öffentlicher Herrlichkeit und Majestät. Soweit ist es hier noch nicht. Er ist von seinem Volk verworfen und dadurch bezüglich des irdischen Segens von ihm getrennt.

Sein Volk darf Ihn aber erwarten; es werden bessere Tage kommen, in denen Er Teilhaber ihrer Freude sein wird, die Er ihnen erworben hat. Er wird zurückkommen und dann gemeinsam mit ihnen auf eine neue Weise von der Frucht des Weinstocks trinken. Das wird „in dem Reich meines Vaters“ sein, das ist der himmlische Teil dieses Reichs.

Nach diesen Zusagen schließen sie die Mahlzeit mit dem Singen des Lobgesangs, der aus den Psalmen 113 bis 118 besteht. Dann, als es draußen schon dunkel ist, gehen sie hinaus zum Ölberg.

Verse 31-35

Die Verleugnung des Petrus vorausgesagt


Der Herr kennt seine Jünger, sowohl ihre Wünsche, als auch ihre Schwachheit. Sie haben Ihn lieb, aber sie sind nicht in der Lage, Ihm auf dem Weg zum Kreuz zu folgen. Noch in dieser Nacht, wenn Er gefangen genommen werden wird, werden sie von Ihm fliehen. Sie können den Widerstand nicht mit Ihm ertragen. In der Stunde der Prüfung zeigen sie, wie schwach sie sind. Genau das sagt ihnen der Herr voraus; Er hat es sogar in seinem Wort aufschreiben lassen. Jetzt fliehen sie, nicht weil die Schrift erfüllt werden muss, sondern weil sie Angst haben. Zugleich wird hierbei deutlich, dass der Herr sie kennt, wie sein Wort es bezeugt.

Der Herr bezeugt aber auch, dass Er die zerstreuten Schafe wieder sammeln und ihnen nach Galiläa vorausgehen wird (Mt 28,7; 16). Das wird nach seiner Auferweckung geschehen, wenn Er sein ganzes Werk vollbracht haben wird, woran sie kein Teil haben können. Sein Tod ist nicht das Ende, wie auch die Untreue der Jünger nicht das Ende ist.

Petrus bezeugt unumwunden, dass er dem Herrn nicht glaubt. Der Grund dafür ist einfach, dass er sich selbst nicht kennt. Zwar aufrichtig, aber ohne Selbsterkenntnis, schwört er dem Herrn absolute Treue. Er vertraut darauf, unabhängig vom Herrn in eigener Kraft standhaft zu bleiben. Das Gegenteil aber ist der Fall: Wir bleiben nur standhaft, wenn wir nicht auf uns selbst, sondern allein auf Ihn vertrauen.

So muss der Herr ihn zurechtweisen. Er sagt Petrus voraus, dass dieser Ihn dreimal verleugnen wird und gibt ihm sogar noch ein Zeichen dazu: Sobald Petrus Ihn verleugnet haben wird, wird der Hahn krähen. Petrus bleibt bei seiner Selbstsicherheit. Er bezweifelt, dass der Herr Recht hat und ist weiter von seiner eigenen Treue überzeugt, ebenso wie alle anderen Jünger, die ihm beipflichten. Der Herr geht jetzt nicht weiter darauf ein.

Verse 31-35

Die Verleugnung des Petrus vorausgesagt


Der Herr kennt seine Jünger, sowohl ihre Wünsche, als auch ihre Schwachheit. Sie haben Ihn lieb, aber sie sind nicht in der Lage, Ihm auf dem Weg zum Kreuz zu folgen. Noch in dieser Nacht, wenn Er gefangen genommen werden wird, werden sie von Ihm fliehen. Sie können den Widerstand nicht mit Ihm ertragen. In der Stunde der Prüfung zeigen sie, wie schwach sie sind. Genau das sagt ihnen der Herr voraus; Er hat es sogar in seinem Wort aufschreiben lassen. Jetzt fliehen sie, nicht weil die Schrift erfüllt werden muss, sondern weil sie Angst haben. Zugleich wird hierbei deutlich, dass der Herr sie kennt, wie sein Wort es bezeugt.

Der Herr bezeugt aber auch, dass Er die zerstreuten Schafe wieder sammeln und ihnen nach Galiläa vorausgehen wird (Mt 28,7; 16). Das wird nach seiner Auferweckung geschehen, wenn Er sein ganzes Werk vollbracht haben wird, woran sie kein Teil haben können. Sein Tod ist nicht das Ende, wie auch die Untreue der Jünger nicht das Ende ist.

Petrus bezeugt unumwunden, dass er dem Herrn nicht glaubt. Der Grund dafür ist einfach, dass er sich selbst nicht kennt. Zwar aufrichtig, aber ohne Selbsterkenntnis, schwört er dem Herrn absolute Treue. Er vertraut darauf, unabhängig vom Herrn in eigener Kraft standhaft zu bleiben. Das Gegenteil aber ist der Fall: Wir bleiben nur standhaft, wenn wir nicht auf uns selbst, sondern allein auf Ihn vertrauen.

So muss der Herr ihn zurechtweisen. Er sagt Petrus voraus, dass dieser Ihn dreimal verleugnen wird und gibt ihm sogar noch ein Zeichen dazu: Sobald Petrus Ihn verleugnet haben wird, wird der Hahn krähen. Petrus bleibt bei seiner Selbstsicherheit. Er bezweifelt, dass der Herr Recht hat und ist weiter von seiner eigenen Treue überzeugt, ebenso wie alle anderen Jünger, die ihm beipflichten. Der Herr geht jetzt nicht weiter darauf ein.

Verse 36-46

Gethsemane


Der Ort, zu dem der Herr nun geht, wird ausdrücklich genannt – Gethsemane, das bedeutet: Olivenpresse. Der Herr weist seinen Jüngern einen Platz an, wo sie sich niedersetzen sollen. Sie dürfen ruhen, während Er selbst weitergeht, um den schwersten Gebetskampf seines Lebens zu führen.

Drei seiner Jünger nimmt Er noch weiter mit in den Garten hinein: Petrus, den oft hervortretenden Jünger, sowie die beiden Söhne des Zebedäus, das sind Johannes und Jakobus. Diese beiden Letzteren werden nicht namentlich genannt, sondern als „die beiden Söhne des Zebedäus“ bezeichnet. Auch in Kapitel 20 werden sie nicht mit ihren Namen genannt, um auch dort ihre Herkunft zu betonen (Mt 20,20). In Übereinstimmung mit ihrer Herkunft bitten sie dort um Dinge, die ihnen nicht zustehen, und jetzt gleich wird zu erkennen sein, dass sie, wiederum übereinstimmend mit ihrer Herkunft, nicht imstande sind, mit dem Herrn zu wachen.

Indem Er weitergeht, sieht der Herr, was Ihm bevorsteht, und das macht Ihn betrübt und beängstigt. An seiner Betrübnis lässt Er sie teilhaben, nicht an seiner Angst, und Er appelliert an ihr Mitgefühl. Er bittet sie, an dem Ort, wo sie nun angekommen sind, mit Ihm zu wachen.

Dann lässt Er auch die drei Jünger zurück, geht die letzten Schritte allein und fällt dann auf sein Angesicht. Den ganzen Schrecken des Kreuzes sieht Er nun vor sich. Was hier geschieht, wird in Hebräer 5 beschrieben (Heb 5,7). Den Kelch, der Ihm jetzt konkret vor Augen steht, muss Er jetzt noch nicht trinken, sondern erst am Kreuz, als Er für uns zur Sünde gemacht und von Gott verlassen wurde, was Er bis in die Tiefen seiner Seele empfunden hat.

Mit der Sünde in Berührung zu kommen, konnte nicht sein Verlangen sein, sondern war völlig abscheulich für seine Seele. Da Er selbst so vollkommen ist, bittet Er den Vater, diesen schrecklichen Kelch an Ihm vorübergehen zu lassen. Ebenso vollkommen ist aber auch seine Ergebenheit in den Willen des Vaters. Wenn wir denn gerettet werden sollten, wenn Gott verherrlicht werden sollte in Ihm, der unsere Sache zu seiner eigenen gemacht hatte, dann konnte dieser Kelch nicht an Ihm vorüber gehen.

Nach diesem Gebet steht der Herr auf und geht zu denen, die Er gebeten hatte, mit Ihm zu wachen. Aber sie waren in Schlaf gefallen. So lange hatte doch das Gebet des Herrn gar nicht gedauert! Sie aber haben keinen Begriff von dem Ernst dessen, was dem Herrn bevorstand. Sie haben über alles, was den Herrn betrifft, ihre eigenen Vorstellungen. Der Herr erinnert Petrus taktvoll an sein Selbstvertrauen und stellt ihm seine Schwachheit vor. Petrus aber ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um diese Gelegenheit zu nutzen. Er erwacht aus seinem Schlaf, aber sein Selbstvertrauen ist noch nicht erschüttert. Es wird eine noch betrüblichere Erfahrung nötig sein, um ihn davon zu heilen.

Während die Seele des Herrn so sehr mit der Abscheulichkeit der von Ihm zu tragenden Sünden und mit dem Schrecken des göttlichen Gerichts darüber beschäftigt ist, denkt Er dennoch zugleich an das Wohl seiner Jünger. Er legt ihnen nahe, im Blick auf sie selbst zu wachen und zu beten. Er bittet sie gar nicht mehr, an Ihn zu denken. Natürlich weiß Er genau, dass sie keine schlechten Absichten haben – ihr Geist ist willig. Sie haben aber noch so wenig gelernt, wie schwach das Fleisch ist.

Wir können hier nur mit tiefer Bewunderung den Herrn betrachten. Er sieht und schmeckt im Voraus den Kelch, den Er nun trinken soll, und wir sehen, wie Er die Angst davor seinem Vater vorstellt. Wir sehen, wie Er in vollkommener Ruhe zu seinen Jüngern spricht, um danach zu demselben schrecklichen geistlichen Kampf zurückzukehren, der seine Seele so sehr beängstigt.

Dass der Herr ein weiteres Mal betet, ist wiederum ein Beweis seiner Vollkommenheit und seines vollkommenen Abscheus vor der Sünde. Er sucht nicht einen Ausweg, um den Kelch nicht trinken zu müssen, sondern Er fügt sich dem Willen Gottes. Er sucht auch nicht die Zustimmung seines Vaters, als ob Er nicht wüsste, was dessen Wille ist. Es ist auch nicht sein Anliegen, um eine Entledigung von seinem Auftrag zu bitten. Er sucht einfach als Mensch die vollkommene Unterstützung seines Vaters.

Aufs Neue steht Er vom Gebet auf und kommt zu seinen Jüngern, die Er wiederum schlafend findet. Sie sind nicht in der Lage, mit Ihm zu wachen. Diesmal weckt der Herr sie nicht, sondern verlässt sie. Seine Abhängigkeit von Gott ist vollkommen. Darum geht Er wiederum, zum dritten Mal, ins Gebet. Auch jetzt sucht Er nicht nach neuen Worten, sondern legt noch einmal das ganze Gewicht dessen, was Ihn erwartet, dem Vater vor.

Nachdem Er so den Kampf gekämpft hat, ist Er in vollkommener Ruhe. Er geht zu seinen Jüngern und sagt ihnen, dass sie nun nicht mehr zu wachen brauchen, sondern weiter schlafen können. Er überblickt alles Kommende und geht ihm vollkommen ruhig entgegen. Er ist bereit, das große Werk anzunehmen, dessen sämtliche Einzelheiten Ihm vollkommen bekannt sind. Der erste Schritt steht schon unmittelbar bevor. Es ist keine Überraschung für Ihn, dass in diesem Augenblick Judas kommt, den Er vielsagend „er, der mich überliefert“ nennt.

Verse 36-46

Gethsemane


Der Ort, zu dem der Herr nun geht, wird ausdrücklich genannt – Gethsemane, das bedeutet: Olivenpresse. Der Herr weist seinen Jüngern einen Platz an, wo sie sich niedersetzen sollen. Sie dürfen ruhen, während Er selbst weitergeht, um den schwersten Gebetskampf seines Lebens zu führen.

Drei seiner Jünger nimmt Er noch weiter mit in den Garten hinein: Petrus, den oft hervortretenden Jünger, sowie die beiden Söhne des Zebedäus, das sind Johannes und Jakobus. Diese beiden Letzteren werden nicht namentlich genannt, sondern als „die beiden Söhne des Zebedäus“ bezeichnet. Auch in Kapitel 20 werden sie nicht mit ihren Namen genannt, um auch dort ihre Herkunft zu betonen (Mt 20,20). In Übereinstimmung mit ihrer Herkunft bitten sie dort um Dinge, die ihnen nicht zustehen, und jetzt gleich wird zu erkennen sein, dass sie, wiederum übereinstimmend mit ihrer Herkunft, nicht imstande sind, mit dem Herrn zu wachen.

Indem Er weitergeht, sieht der Herr, was Ihm bevorsteht, und das macht Ihn betrübt und beängstigt. An seiner Betrübnis lässt Er sie teilhaben, nicht an seiner Angst, und Er appelliert an ihr Mitgefühl. Er bittet sie, an dem Ort, wo sie nun angekommen sind, mit Ihm zu wachen.

Dann lässt Er auch die drei Jünger zurück, geht die letzten Schritte allein und fällt dann auf sein Angesicht. Den ganzen Schrecken des Kreuzes sieht Er nun vor sich. Was hier geschieht, wird in Hebräer 5 beschrieben (Heb 5,7). Den Kelch, der Ihm jetzt konkret vor Augen steht, muss Er jetzt noch nicht trinken, sondern erst am Kreuz, als Er für uns zur Sünde gemacht und von Gott verlassen wurde, was Er bis in die Tiefen seiner Seele empfunden hat.

Mit der Sünde in Berührung zu kommen, konnte nicht sein Verlangen sein, sondern war völlig abscheulich für seine Seele. Da Er selbst so vollkommen ist, bittet Er den Vater, diesen schrecklichen Kelch an Ihm vorübergehen zu lassen. Ebenso vollkommen ist aber auch seine Ergebenheit in den Willen des Vaters. Wenn wir denn gerettet werden sollten, wenn Gott verherrlicht werden sollte in Ihm, der unsere Sache zu seiner eigenen gemacht hatte, dann konnte dieser Kelch nicht an Ihm vorüber gehen.

Nach diesem Gebet steht der Herr auf und geht zu denen, die Er gebeten hatte, mit Ihm zu wachen. Aber sie waren in Schlaf gefallen. So lange hatte doch das Gebet des Herrn gar nicht gedauert! Sie aber haben keinen Begriff von dem Ernst dessen, was dem Herrn bevorstand. Sie haben über alles, was den Herrn betrifft, ihre eigenen Vorstellungen. Der Herr erinnert Petrus taktvoll an sein Selbstvertrauen und stellt ihm seine Schwachheit vor. Petrus aber ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um diese Gelegenheit zu nutzen. Er erwacht aus seinem Schlaf, aber sein Selbstvertrauen ist noch nicht erschüttert. Es wird eine noch betrüblichere Erfahrung nötig sein, um ihn davon zu heilen.

Während die Seele des Herrn so sehr mit der Abscheulichkeit der von Ihm zu tragenden Sünden und mit dem Schrecken des göttlichen Gerichts darüber beschäftigt ist, denkt Er dennoch zugleich an das Wohl seiner Jünger. Er legt ihnen nahe, im Blick auf sie selbst zu wachen und zu beten. Er bittet sie gar nicht mehr, an Ihn zu denken. Natürlich weiß Er genau, dass sie keine schlechten Absichten haben – ihr Geist ist willig. Sie haben aber noch so wenig gelernt, wie schwach das Fleisch ist.

Wir können hier nur mit tiefer Bewunderung den Herrn betrachten. Er sieht und schmeckt im Voraus den Kelch, den Er nun trinken soll, und wir sehen, wie Er die Angst davor seinem Vater vorstellt. Wir sehen, wie Er in vollkommener Ruhe zu seinen Jüngern spricht, um danach zu demselben schrecklichen geistlichen Kampf zurückzukehren, der seine Seele so sehr beängstigt.

Dass der Herr ein weiteres Mal betet, ist wiederum ein Beweis seiner Vollkommenheit und seines vollkommenen Abscheus vor der Sünde. Er sucht nicht einen Ausweg, um den Kelch nicht trinken zu müssen, sondern Er fügt sich dem Willen Gottes. Er sucht auch nicht die Zustimmung seines Vaters, als ob Er nicht wüsste, was dessen Wille ist. Es ist auch nicht sein Anliegen, um eine Entledigung von seinem Auftrag zu bitten. Er sucht einfach als Mensch die vollkommene Unterstützung seines Vaters.

Aufs Neue steht Er vom Gebet auf und kommt zu seinen Jüngern, die Er wiederum schlafend findet. Sie sind nicht in der Lage, mit Ihm zu wachen. Diesmal weckt der Herr sie nicht, sondern verlässt sie. Seine Abhängigkeit von Gott ist vollkommen. Darum geht Er wiederum, zum dritten Mal, ins Gebet. Auch jetzt sucht Er nicht nach neuen Worten, sondern legt noch einmal das ganze Gewicht dessen, was Ihn erwartet, dem Vater vor.

Nachdem Er so den Kampf gekämpft hat, ist Er in vollkommener Ruhe. Er geht zu seinen Jüngern und sagt ihnen, dass sie nun nicht mehr zu wachen brauchen, sondern weiter schlafen können. Er überblickt alles Kommende und geht ihm vollkommen ruhig entgegen. Er ist bereit, das große Werk anzunehmen, dessen sämtliche Einzelheiten Ihm vollkommen bekannt sind. Der erste Schritt steht schon unmittelbar bevor. Es ist keine Überraschung für Ihn, dass in diesem Augenblick Judas kommt, den Er vielsagend „er, der mich überliefert“ nennt.

Verse 47-50

Judas überliefert den Herrn Jesus


Judas ist schon so nah, dass er auf der Bildfläche erscheint, während der Herr noch redet. Durch seine Ankunft unterbricht er sozusagen die Unterweisung des Herrn an seine Jünger. Aber der Herr ist nun bereit. Judas wird ausdrücklich „einer der Zwölf“ genannt. Es ist ein besonderer Schmerz für den Herrn, dass er zu der Gesellschaft gehört, die der Herr persönlich um sich geschart und die Ihn aus solcher Nähe erlebt hat.

Judas kommt nicht allein, sondern an der Spitze einer großen Truppe, die mit Schwertern und Stöcken ausgerüstet ist, die so häufig dem Herrn zugehört hat, über seine Worte erstaunt gewesen ist und seine Segenstaten erfahren hat. Jetzt kommen sie alle, weil die Hohenpriester und Ältesten sie hierher geführt haben. So leicht lässt die Menge sich lenken.

Judas, von dem auch jetzt gesagt wird, dass „er Ihn überlieferte“, hatte ihnen ein Zeichen gegeben, damit sie wüssten, wen sie festzunehmen hätten. War es denn möglich, dass sie sich nach so langer Zeit des Umgangs mit Ihm in seiner Person täuschen sollten? Nun war es aber dunkel und der Herr war in seinem äußeren Erscheinungsbild nicht besonders auffallend. Und die anderen Jünger waren Männer etwa seines Lebensalters.

Das abgesprochene Zeichen ist das schmerzlichste, das jemand sich hätte ausdenken können. Einen Kuss, das Zeichen der Liebe, will Judas gebrauchen, um den Herrn zu verraten. Nichts kann ihn jetzt mehr aufhalten. Er führt sein böses, heuchlerisches Werk als Verräter zu Ende. Er küsst den Herrn sogar zärtlich! Wie verhärtet muss der Verräter gewesen sein, vollkommen im Griff Satans!

Die Reaktion des Herrn ist, wie sein ganzes Auftreten in dieser Begebenheit, von besonderem Gewicht. Er tritt Judas nicht mit Vorwürfen oder Gewalt entgegen, sondern spricht ihn zum letzten Mal in göttlicher Liebe an, indem Er ihn „Freund“ nennt und die entlarvende Frage an ihn stellt: „Wozu bist du gekommen?“ Damit bietet Er Judas eine letzte Möglichkeit, zur Besinnung zu kommen.

Die Volksmenge tritt nun vor, legt Hand an den Herrn und hält Ihn fest, als ob sie seiner Flucht zuvorkommen will. Zu was für unsinnigen Handlungen kommen die Menschen, wenn sie blind sind für die Herrlichkeit Christi! Er ist es doch, der ihnen die Kraft gibt, ihre bösen Taten auszuführen! Auch diesen Häschern gibt Er die Kraft, Ihn zu ergreifen.

Verse 47-50

Judas überliefert den Herrn Jesus


Judas ist schon so nah, dass er auf der Bildfläche erscheint, während der Herr noch redet. Durch seine Ankunft unterbricht er sozusagen die Unterweisung des Herrn an seine Jünger. Aber der Herr ist nun bereit. Judas wird ausdrücklich „einer der Zwölf“ genannt. Es ist ein besonderer Schmerz für den Herrn, dass er zu der Gesellschaft gehört, die der Herr persönlich um sich geschart und die Ihn aus solcher Nähe erlebt hat.

Judas kommt nicht allein, sondern an der Spitze einer großen Truppe, die mit Schwertern und Stöcken ausgerüstet ist, die so häufig dem Herrn zugehört hat, über seine Worte erstaunt gewesen ist und seine Segenstaten erfahren hat. Jetzt kommen sie alle, weil die Hohenpriester und Ältesten sie hierher geführt haben. So leicht lässt die Menge sich lenken.

Judas, von dem auch jetzt gesagt wird, dass „er Ihn überlieferte“, hatte ihnen ein Zeichen gegeben, damit sie wüssten, wen sie festzunehmen hätten. War es denn möglich, dass sie sich nach so langer Zeit des Umgangs mit Ihm in seiner Person täuschen sollten? Nun war es aber dunkel und der Herr war in seinem äußeren Erscheinungsbild nicht besonders auffallend. Und die anderen Jünger waren Männer etwa seines Lebensalters.

Das abgesprochene Zeichen ist das schmerzlichste, das jemand sich hätte ausdenken können. Einen Kuss, das Zeichen der Liebe, will Judas gebrauchen, um den Herrn zu verraten. Nichts kann ihn jetzt mehr aufhalten. Er führt sein böses, heuchlerisches Werk als Verräter zu Ende. Er küsst den Herrn sogar zärtlich! Wie verhärtet muss der Verräter gewesen sein, vollkommen im Griff Satans!

Die Reaktion des Herrn ist, wie sein ganzes Auftreten in dieser Begebenheit, von besonderem Gewicht. Er tritt Judas nicht mit Vorwürfen oder Gewalt entgegen, sondern spricht ihn zum letzten Mal in göttlicher Liebe an, indem Er ihn „Freund“ nennt und die entlarvende Frage an ihn stellt: „Wozu bist du gekommen?“ Damit bietet Er Judas eine letzte Möglichkeit, zur Besinnung zu kommen.

Die Volksmenge tritt nun vor, legt Hand an den Herrn und hält Ihn fest, als ob sie seiner Flucht zuvorkommen will. Zu was für unsinnigen Handlungen kommen die Menschen, wenn sie blind sind für die Herrlichkeit Christi! Er ist es doch, der ihnen die Kraft gibt, ihre bösen Taten auszuführen! Auch diesen Häschern gibt Er die Kraft, Ihn zu ergreifen.

Verse 51-56

Der Herr gibt sich hin


Einer der Jünger will seinen Herrn verteidigen. Auch er hat noch nicht begriffen, wer der Herr ist – als ob Er sich nicht selbst hätte verteidigen können. So leistet dieser Jünger tatsächlich auch keine Hilfe, sondern richtet Schaden an, indem er einen der Widersacher, den Sklaven des Hohenpriesters, verletzt. Dass der Hohepriester einen Sklaven hat, bedeutet, dass der Hohepriester sich von jemandem bedienen lässt, den er sich unterworfen hat. War es denn nicht die Aufgabe des Hohenpriesters, anderen zu dienen? Der Hohepriester aber hatte seinen Sklaven mitgenommen, um bei dieser bösen Unternehmung, den Sohn Gottes gefangen zu nehmen, mitzuhelfen.

Matthäus berichtet nicht, dass der Herr das Ohr dieses Sklaven heilt, sondern nur, dass Er seinen Jünger zurechtweist. Das Schwert soll nicht gezogen werden, sondern in der Scheide bleiben. Wer das Schwert benutzt, wird dadurch umkommen (Off 13,10). In der jetzigen Zeit sollen Leiden ertragen werden; das ist der Weg des Vaters. Der Herr hätte den Vater bitten können, Ihm Engel zu senden. Die Engel standen bereit, um auf einen Wink des Vaters über alle, die sich an dem Sohn vergriffen, das Gericht zu vollstrecken. Sie werden wohl den Atem angehalten haben, als sie dieses Schauspiel ansehen mussten, dass ihr Schöpfer von nichtigen Geschöpfen gefangen genommen wurde! Jedoch, es war jetzt nicht die Zeit, das Gericht über das Böse auszuüben, sondern die Schriften zu erfüllen.

Nachdem der Herr den Verräter Judas und seine irrenden Jünger angesprochen hat, richtet Er jetzt das Wort an die Volksmenge. Er stellt ihnen eine Frage, die ihr Gewissen aufrütteln müsste: Warum kommen sie, um Ihn zu verhaften, als wäre Er ein Räuber? Hat Er ihnen denn etwas geraubt? Hat Er nicht immer nur gegeben? Und warum kommen sie mit Schwertern und Stöcken? Haben sie Ihn jemals kämpfen gesehen? Hat sein Auftreten ihnen jemals Angst eingeflößt? War Er ihnen nicht immer freundlich und liebevoll begegnet? Und warum kommen sie jetzt erst? Er war doch täglich bei ihnen im Tempel gewesen und sie hatten seine Unterweisungen hören und genießen können. So will Er sie wachrütteln und ihnen bewusst machen, zu was für einem üblen Plan sie sich verführen lassen haben.

Der Herr gibt selbst die Erklärung für ihr Handeln, ohne dass dadurch ihre Verantwortung irgendwie geschmälert wird. Bei dem ganzen Geschehen erweist Er sich als vollkommener und souveräner Herr der Lage. Er wird von nichts überrascht, weil Er die Schriften zum Wegweiser hat. Wenn wir die Schrift kennen und uns durch sie leiten lassen, wird es auch in unserem Leben weniger Dinge geben, die uns aus dem Takt bringen. Durch die Schrift lernen wir, dass Gott über allem steht und Ihm nichts aus den Händen läuft. In allen Umständen des Lebens können wir Ihm vertrauen (Röm 15,4).

Die Jünger aber können diese Situation nicht mehr aushalten. Die Bedrohung durch die Übermacht bewirkt ihre Flucht. So lassen sie den Herrn allein, lassen Ihn im Stich.

Verse 51-56

Der Herr gibt sich hin


Einer der Jünger will seinen Herrn verteidigen. Auch er hat noch nicht begriffen, wer der Herr ist – als ob Er sich nicht selbst hätte verteidigen können. So leistet dieser Jünger tatsächlich auch keine Hilfe, sondern richtet Schaden an, indem er einen der Widersacher, den Sklaven des Hohenpriesters, verletzt. Dass der Hohepriester einen Sklaven hat, bedeutet, dass der Hohepriester sich von jemandem bedienen lässt, den er sich unterworfen hat. War es denn nicht die Aufgabe des Hohenpriesters, anderen zu dienen? Der Hohepriester aber hatte seinen Sklaven mitgenommen, um bei dieser bösen Unternehmung, den Sohn Gottes gefangen zu nehmen, mitzuhelfen.

Matthäus berichtet nicht, dass der Herr das Ohr dieses Sklaven heilt, sondern nur, dass Er seinen Jünger zurechtweist. Das Schwert soll nicht gezogen werden, sondern in der Scheide bleiben. Wer das Schwert benutzt, wird dadurch umkommen (Off 13,10). In der jetzigen Zeit sollen Leiden ertragen werden; das ist der Weg des Vaters. Der Herr hätte den Vater bitten können, Ihm Engel zu senden. Die Engel standen bereit, um auf einen Wink des Vaters über alle, die sich an dem Sohn vergriffen, das Gericht zu vollstrecken. Sie werden wohl den Atem angehalten haben, als sie dieses Schauspiel ansehen mussten, dass ihr Schöpfer von nichtigen Geschöpfen gefangen genommen wurde! Jedoch, es war jetzt nicht die Zeit, das Gericht über das Böse auszuüben, sondern die Schriften zu erfüllen.

Nachdem der Herr den Verräter Judas und seine irrenden Jünger angesprochen hat, richtet Er jetzt das Wort an die Volksmenge. Er stellt ihnen eine Frage, die ihr Gewissen aufrütteln müsste: Warum kommen sie, um Ihn zu verhaften, als wäre Er ein Räuber? Hat Er ihnen denn etwas geraubt? Hat Er nicht immer nur gegeben? Und warum kommen sie mit Schwertern und Stöcken? Haben sie Ihn jemals kämpfen gesehen? Hat sein Auftreten ihnen jemals Angst eingeflößt? War Er ihnen nicht immer freundlich und liebevoll begegnet? Und warum kommen sie jetzt erst? Er war doch täglich bei ihnen im Tempel gewesen und sie hatten seine Unterweisungen hören und genießen können. So will Er sie wachrütteln und ihnen bewusst machen, zu was für einem üblen Plan sie sich verführen lassen haben.

Der Herr gibt selbst die Erklärung für ihr Handeln, ohne dass dadurch ihre Verantwortung irgendwie geschmälert wird. Bei dem ganzen Geschehen erweist Er sich als vollkommener und souveräner Herr der Lage. Er wird von nichts überrascht, weil Er die Schriften zum Wegweiser hat. Wenn wir die Schrift kennen und uns durch sie leiten lassen, wird es auch in unserem Leben weniger Dinge geben, die uns aus dem Takt bringen. Durch die Schrift lernen wir, dass Gott über allem steht und Ihm nichts aus den Händen läuft. In allen Umständen des Lebens können wir Ihm vertrauen (Röm 15,4).

Die Jünger aber können diese Situation nicht mehr aushalten. Die Bedrohung durch die Übermacht bewirkt ihre Flucht. So lassen sie den Herrn allein, lassen Ihn im Stich.

Verse 57-61

Von vielen falschen Zeugen angeklagt


Die Häscher, die den Herrn gefangen genommen haben, glauben Ihn jetzt in ihrer Hand zu haben und mit Ihm machen zu können, was sie wollen. Der Herr aber lässt sich wegführen wie ein Lamm, dass zur Schlachtung geführt wird (Jes 53,7). Sie bringen Ihn zum Hohenpriester Kajaphas, wo auch die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammelt haben. So hatten diese es beschlossen, dass Er ihnen zum Gericht vorgeführt werden sollte. Der Sohn Gottes sollte von diesen Menschen be- und verurteilt werden, wobei das Ergebnis von vornherein feststand.

Petrus, der wie alle anderen Jünger geflohen war, will nun doch genau verfolgen, was mit dem Herrn weiter geschieht. Neugierig, aber auch voller Liebe zu seinem Herrn, folgt er Ihm, wenn auch mit großem Abstand. Hier deutet sich sein Fall schon an. Wenn wir nicht nahe beim Herrn sind, ist unser Fall nahe.

Nach diesem kurzen Blick auf Petrus führt Matthäus uns wieder zurück zu dem Prozess gegen den Herrn. Noch nie ist das Recht dermaßen mit Füßen getreten worden wie in dem Prozess gegen den Herrn Jesus. Wenn wir allein schon sehen, wie die „Richter“ auf die Suche gehen, um falsche Zeugen zu finden! Wir haben hier nicht mit Menschen zu tun, die eine Anklage nicht richtig beurteilen oder in die Irre geführt werden, sondern mit Menschen, die vorsätzlich falsche Zeugen suchen – so verdorben sind sie. Welche Rechtssache ist jemals so begonnen worden, dass die Richter eifrig nach Lügnern suchten, um den Angeklagten verurteilen zu können? Hier aber ist es so, und der Herr Jesus schweigt. Das Zeugnis der Schrift hierzu ist kurz: Sie fanden keine.

Und dabei haben sie sich alle Mühe gegeben, den Herrn durch ein falsches Zeugnis abzuurteilen, denn sie haben viele falsche Zeugen auftreten lassen. Alle diese falschen Zeugen werden namentlich nicht genannt, aber Gott kennt sie alle. Was für eine Verantwortung haben sie auf sich geladen, gegen den Herrn Jesus falsch auszusagen! Dies waren keine unwissenden Menschen, sondern solche, die die Tatsachen verdrehten, um falschen Richtern einen Grund zur Verurteilung zu geben. Was sie vorbringen, braucht nicht wahr zu sein, es muss nur akzeptabel klingen. Es wird aber nichts gefunden.

Ganz am Ende treten zwei Zeugen auf, die etwas vorbringen, was der Herr tatsächlich beinahe so gesagt hat (Joh 2,19). Nur zitieren sie den Herrn nicht korrekt und verstehen auch überhaupt nicht, was der Herr gesagt hat. Sie meinen, Er habe über das Tempelgebäude gesprochen, während Er in Wahrheit über seinen Leib gesprochen hat. Dieser war nämlich wahrhaftig der Tempel Gottes in der eigentlichen Bedeutung des Wortes. Die Fülle der Gottheit wohnte und wohnt immer noch leibhaftig in Ihm (Kol 1,19; Kol 2,9).

Verse 57-61

Von vielen falschen Zeugen angeklagt


Die Häscher, die den Herrn gefangen genommen haben, glauben Ihn jetzt in ihrer Hand zu haben und mit Ihm machen zu können, was sie wollen. Der Herr aber lässt sich wegführen wie ein Lamm, dass zur Schlachtung geführt wird (Jes 53,7). Sie bringen Ihn zum Hohenpriester Kajaphas, wo auch die Schriftgelehrten und Ältesten sich versammelt haben. So hatten diese es beschlossen, dass Er ihnen zum Gericht vorgeführt werden sollte. Der Sohn Gottes sollte von diesen Menschen be- und verurteilt werden, wobei das Ergebnis von vornherein feststand.

Petrus, der wie alle anderen Jünger geflohen war, will nun doch genau verfolgen, was mit dem Herrn weiter geschieht. Neugierig, aber auch voller Liebe zu seinem Herrn, folgt er Ihm, wenn auch mit großem Abstand. Hier deutet sich sein Fall schon an. Wenn wir nicht nahe beim Herrn sind, ist unser Fall nahe.

Nach diesem kurzen Blick auf Petrus führt Matthäus uns wieder zurück zu dem Prozess gegen den Herrn. Noch nie ist das Recht dermaßen mit Füßen getreten worden wie in dem Prozess gegen den Herrn Jesus. Wenn wir allein schon sehen, wie die „Richter“ auf die Suche gehen, um falsche Zeugen zu finden! Wir haben hier nicht mit Menschen zu tun, die eine Anklage nicht richtig beurteilen oder in die Irre geführt werden, sondern mit Menschen, die vorsätzlich falsche Zeugen suchen – so verdorben sind sie. Welche Rechtssache ist jemals so begonnen worden, dass die Richter eifrig nach Lügnern suchten, um den Angeklagten verurteilen zu können? Hier aber ist es so, und der Herr Jesus schweigt. Das Zeugnis der Schrift hierzu ist kurz: Sie fanden keine.

Und dabei haben sie sich alle Mühe gegeben, den Herrn durch ein falsches Zeugnis abzuurteilen, denn sie haben viele falsche Zeugen auftreten lassen. Alle diese falschen Zeugen werden namentlich nicht genannt, aber Gott kennt sie alle. Was für eine Verantwortung haben sie auf sich geladen, gegen den Herrn Jesus falsch auszusagen! Dies waren keine unwissenden Menschen, sondern solche, die die Tatsachen verdrehten, um falschen Richtern einen Grund zur Verurteilung zu geben. Was sie vorbringen, braucht nicht wahr zu sein, es muss nur akzeptabel klingen. Es wird aber nichts gefunden.

Ganz am Ende treten zwei Zeugen auf, die etwas vorbringen, was der Herr tatsächlich beinahe so gesagt hat (Joh 2,19). Nur zitieren sie den Herrn nicht korrekt und verstehen auch überhaupt nicht, was der Herr gesagt hat. Sie meinen, Er habe über das Tempelgebäude gesprochen, während Er in Wahrheit über seinen Leib gesprochen hat. Dieser war nämlich wahrhaftig der Tempel Gottes in der eigentlichen Bedeutung des Wortes. Die Fülle der Gottheit wohnte und wohnt immer noch leibhaftig in Ihm (Kol 1,19; Kol 2,9).

Verse 62-68

Verurteilt des Zeugnisses von der Wahrheit


Zu allen falschen Anschuldigungen hat der Herr geschwiegen, so dass der Hohepriester nichts in der Hand hat und den Herrn nun zu einer Aussage zwingen will. Der Herr aber lässt sich nicht zwingen, Er ist wie immer vollkommen Herr der Lage. So nimmt der Hohepriester seine Zuflucht zu einem Eid und beschwört Ihn bei dem lebendigen Gott. Dieser Mann ist so blind und so weit von Gott entfernt, dass er nicht begreift, dass der lebendige Gott ja vor ihm steht! Er will nun, dass der Herr ihm sagt, ob Er der Christus sei, der Sohn Gottes. Wenn Er das bekennen würde, würden sie einen Beweis der Gotteslästerung und damit einen Grund haben, Ihn zu verurteilen.

Jetzt öffnet der Herr seinen Mund, um die Wahrheit über sich selbst zu sagen. Er bekennt die Herrlichkeit seiner Person als Sohn Gottes. Zugleich fügt Er hinzu, dass sie von nun an Ihn als den Sohn des Menschen nicht mehr in der Sanftmut dessen sehen würden, der das geknickte Rohr nicht zerbricht (Jes 42,3), sondern als jemanden, der zur Rechten der Macht sitzt und der mit den Wolken des Himmels kommt. Damit deutet Er die herrliche Stellung an, die Er im Himmel einnehmen wird, wie Psalm 110 sie beschreibt (Ps 110,1), sowie auch auf seine majestätische Rückkehr vom Himmel zur Erde, worüber Daniel 7 spricht (Dan 7,13).

Das ist es, was der Hohepriester hören wollte. Heuchlerisch zerreißt er seine Kleider, als ob er etwas furchtbar Schlimmes gehört hätte, das ihn in tiefe Trauer stürzt. Er verkündet sein Urteil und bittet um Zustimmung. Diese geben die Schriftgelehrten und Ältesten sofort und verurteilen den Herrn zum Tod. So wird der Herr also verurteilt auf Grund der Wahrheit, des Zeugnisses über seine eigene Person.

Als wenn sie ihre Würde noch nicht genug degradiert haben, erniedrigen diese hohen Herren sich selbst weiter, bis zum Äußersten. Ihrer schamlosen Verurteilung des Gerechten fügen sie noch die gröbste Beleidigung hinzu, die einem Menschen angetan werden kann. Der Hohepriester schreitet dabei nicht ein; ihm scheint es zu gefallen, hat sich vielleicht auch selbst daran beteiligt.

Keine Herabsetzung ist dem Herrn erspart geblieben. Sie haben Ihm nicht nur körperliche Schmerzen zugefügt, sondern durch ihre Fragen auch seiner Seele Leid angetan. Spöttisch nennen sie Ihn einen Propheten, und aus purem Hohn reden sie Ihn als „Christus“ an. Sie fordern Ihn heraus, ihnen zu sagen, wer Ihn geschlagen habe. Diese Frage wird Er ihnen einmal beantworten – zu ihrer großen Bestürzung, wenn sie an dem großen weißen Thron vor Ihm erscheinen müssen. Hoffentlich sind einige von ihnen noch zur Bekehrung gekommen und haben dadurch schon früher erkannt, dass Er sehr wohl wusste, wer Ihn geschlagen hat.

Verse 62-68

Verurteilt des Zeugnisses von der Wahrheit


Zu allen falschen Anschuldigungen hat der Herr geschwiegen, so dass der Hohepriester nichts in der Hand hat und den Herrn nun zu einer Aussage zwingen will. Der Herr aber lässt sich nicht zwingen, Er ist wie immer vollkommen Herr der Lage. So nimmt der Hohepriester seine Zuflucht zu einem Eid und beschwört Ihn bei dem lebendigen Gott. Dieser Mann ist so blind und so weit von Gott entfernt, dass er nicht begreift, dass der lebendige Gott ja vor ihm steht! Er will nun, dass der Herr ihm sagt, ob Er der Christus sei, der Sohn Gottes. Wenn Er das bekennen würde, würden sie einen Beweis der Gotteslästerung und damit einen Grund haben, Ihn zu verurteilen.

Jetzt öffnet der Herr seinen Mund, um die Wahrheit über sich selbst zu sagen. Er bekennt die Herrlichkeit seiner Person als Sohn Gottes. Zugleich fügt Er hinzu, dass sie von nun an Ihn als den Sohn des Menschen nicht mehr in der Sanftmut dessen sehen würden, der das geknickte Rohr nicht zerbricht (Jes 42,3), sondern als jemanden, der zur Rechten der Macht sitzt und der mit den Wolken des Himmels kommt. Damit deutet Er die herrliche Stellung an, die Er im Himmel einnehmen wird, wie Psalm 110 sie beschreibt (Ps 110,1), sowie auch auf seine majestätische Rückkehr vom Himmel zur Erde, worüber Daniel 7 spricht (Dan 7,13).

Das ist es, was der Hohepriester hören wollte. Heuchlerisch zerreißt er seine Kleider, als ob er etwas furchtbar Schlimmes gehört hätte, das ihn in tiefe Trauer stürzt. Er verkündet sein Urteil und bittet um Zustimmung. Diese geben die Schriftgelehrten und Ältesten sofort und verurteilen den Herrn zum Tod. So wird der Herr also verurteilt auf Grund der Wahrheit, des Zeugnisses über seine eigene Person.

Als wenn sie ihre Würde noch nicht genug degradiert haben, erniedrigen diese hohen Herren sich selbst weiter, bis zum Äußersten. Ihrer schamlosen Verurteilung des Gerechten fügen sie noch die gröbste Beleidigung hinzu, die einem Menschen angetan werden kann. Der Hohepriester schreitet dabei nicht ein; ihm scheint es zu gefallen, hat sich vielleicht auch selbst daran beteiligt.

Keine Herabsetzung ist dem Herrn erspart geblieben. Sie haben Ihm nicht nur körperliche Schmerzen zugefügt, sondern durch ihre Fragen auch seiner Seele Leid angetan. Spöttisch nennen sie Ihn einen Propheten, und aus purem Hohn reden sie Ihn als „Christus“ an. Sie fordern Ihn heraus, ihnen zu sagen, wer Ihn geschlagen habe. Diese Frage wird Er ihnen einmal beantworten – zu ihrer großen Bestürzung, wenn sie an dem großen weißen Thron vor Ihm erscheinen müssen. Hoffentlich sind einige von ihnen noch zur Bekehrung gekommen und haben dadurch schon früher erkannt, dass Er sehr wohl wusste, wer Ihn geschlagen hat.

Verse 69-75

Petrus verleugnet den Herrn


Petrus, aus der Ferne dem Herrn folgend, ist nun im Hof des Hohenpriesters angekommen und hat dort zwischen den Feinden des Herrn Platz genommen, die sich an einem Feuer wärmen. Dort glaubt er sich unbemerkt aufhalten zu können, um zu beobachten, was mit seinem Herrn geschieht. Nun tritt ein Dienstmädchen an ihn heran und erkennt ihn als einen, der zu „Jesus, dem Galiläer“ gehörte. Was muss in diesem Augenblick in Petrus vorgegangen sein, als das Dienstmädchen dieses zu ihm sagte! Er wollte doch unerkannt bleiben und hoffte, dass in der Dunkelheit niemand ihn erkennen würde! Nun muss er Farbe bekennen, obwohl das Mädchen ihn gar nichts gefragt, sondern nur eine Tatsache festgestellt hat.

Nun sucht der große Apostel, der erste der Zwölf, eine Ausflucht. Er tut so, als wisse er nicht, wovon das Mädchen redet. Das ist eigentlich schon eine Verleugnung, indem er damit abstreitet, zum Herrn Jesus zu gehören. Alle Anwesenden hören, wie er diese Verleugnung ausspricht.

Weil der Boden unter den Füßen ihm hier zu heiß geworden ist, entfernt Petrus sich von diesem Ort und kommt zur Eingangshalle. Aber auch dort erkennt ihn eine Frau, die behauptet, er gehöre zu „Jesus, dem Nazaräer“. In dem ersten Fall wurde Petrus noch persönlich angesprochen; hier nun richtet die Frau ihre Aussage an alle Anwesenden. Wieder streitet Petrus ab, den Herrn zu kennen, seine Leugnung ist diesmal aber stärker: Er schwört, den Herrn nicht zu kennen. Auch nennt er Ihn „den Menschen“, als wenn der Herr nicht viel mehr sei als ein Mensch. Aber noch ist Petrus nicht am Tiefpunkt seiner Verleugnung. Sein Fall muss vollständig werden, wie der Herr es ihm vorausgesagt hat. Petrus befindet sich hier nicht in einer Stunde der Schwachheit, sondern in einer Situation, in die er sich in voller Absicht hineinbegeben hat. Und diese Stunde benutzt der Herr, um Petrus zu zeigen, was in ihm selbst steckt und dass er keineswegs besser ist als die anderen Jünger. Ein drittes Mal wird seine Zugehörigkeit zum Herrn Jesus erkannt, diesmal von einer ganzen Gruppe. Sie kommt auf ihn zu und bestätigt die Aussage der Frau. Zudem erkennen diese Menschen Petrus nicht nur an seinem Äußeren, sondern auch an seiner Mundart, die Petrus nicht verbergen kann und durch die er sich verrät.

Nun erreicht der Fall des Petrus seinen Höhepunkt. Mit noch kräftigeren Worten, wobei er sogar flucht, wiederholt er seine früheren Beteuerungen und erklärt mit einem Schwur, er kenne „diesen Menschen“ nicht.

Unmittelbar nach dieser dritten Verleugnung kräht der Hahn, wie der Herr es vorausgesagt hat. Nun erinnert sich Petrus an das Wort des Herrn, das ihn jetzt tief in seinem Gewissen trifft und ihn seiner Sünde überführt. Niedergeschmettert durch diese Schuld geht er hinaus und weint bitterlich. Das ist das Ergebnis des Wirkens des Herrn Jesus als Fürsprecher bei dem Vater (1Joh 2,1). Der Herr hatte schon für ihn gebetet, dass sein Glaube nicht aufhöre (Lk 22,32). Deshalb geht Petrus hinaus, um bitterlich zu weinen – nicht, um sich aufzuhängen wie Judas (Mt 27,5). Seine Tränen können zwar seine Schuld nicht wegwischen, aber sie beweisen doch die Aufrichtigkeit seines Herzens und zeugen von der Machtlosigkeit, von der uns auch ein aufrichtiges Herz nicht heilen kann. Nur eine enge Verbindung mit dem Herrn Jesus, Glaube an sein Wort und Absage an jedes Selbstvertrauen bewahren uns vor einem Fall.

Auch mir kann es passieren, dass ich den Herrn verleugne, indem ich mit Ihm praktisch nur wie mit einem „Menschen“ umgehe. Wenn ich in einer bestimmten Angelegenheit nur meine eigene Sicht der Dinge betone, weil ich nicht den Mut habe, auszusprechen, was der Herr in seinem Wort darüber sagt, dann verleugne ich Ihn; dann ist Er für mich nicht mehr als ein Mensch, das heißt, nicht wichtiger als ich selbst. In Wahrheit erniedrige ich Ihn dann und räume Ihm nicht die Rechte ein, die Er als Herr über mein Leben hat. Eben dies will mir der Herr dann in seiner Gnade bewusst machen. Das muss ich dann bekennen. Darauf kann die Wiederherstellung erfolgen.

Verse 69-75

Petrus verleugnet den Herrn


Petrus, aus der Ferne dem Herrn folgend, ist nun im Hof des Hohenpriesters angekommen und hat dort zwischen den Feinden des Herrn Platz genommen, die sich an einem Feuer wärmen. Dort glaubt er sich unbemerkt aufhalten zu können, um zu beobachten, was mit seinem Herrn geschieht. Nun tritt ein Dienstmädchen an ihn heran und erkennt ihn als einen, der zu „Jesus, dem Galiläer“ gehörte. Was muss in diesem Augenblick in Petrus vorgegangen sein, als das Dienstmädchen dieses zu ihm sagte! Er wollte doch unerkannt bleiben und hoffte, dass in der Dunkelheit niemand ihn erkennen würde! Nun muss er Farbe bekennen, obwohl das Mädchen ihn gar nichts gefragt, sondern nur eine Tatsache festgestellt hat.

Nun sucht der große Apostel, der erste der Zwölf, eine Ausflucht. Er tut so, als wisse er nicht, wovon das Mädchen redet. Das ist eigentlich schon eine Verleugnung, indem er damit abstreitet, zum Herrn Jesus zu gehören. Alle Anwesenden hören, wie er diese Verleugnung ausspricht.

Weil der Boden unter den Füßen ihm hier zu heiß geworden ist, entfernt Petrus sich von diesem Ort und kommt zur Eingangshalle. Aber auch dort erkennt ihn eine Frau, die behauptet, er gehöre zu „Jesus, dem Nazaräer“. In dem ersten Fall wurde Petrus noch persönlich angesprochen; hier nun richtet die Frau ihre Aussage an alle Anwesenden. Wieder streitet Petrus ab, den Herrn zu kennen, seine Leugnung ist diesmal aber stärker: Er schwört, den Herrn nicht zu kennen. Auch nennt er Ihn „den Menschen“, als wenn der Herr nicht viel mehr sei als ein Mensch. Aber noch ist Petrus nicht am Tiefpunkt seiner Verleugnung. Sein Fall muss vollständig werden, wie der Herr es ihm vorausgesagt hat. Petrus befindet sich hier nicht in einer Stunde der Schwachheit, sondern in einer Situation, in die er sich in voller Absicht hineinbegeben hat. Und diese Stunde benutzt der Herr, um Petrus zu zeigen, was in ihm selbst steckt und dass er keineswegs besser ist als die anderen Jünger. Ein drittes Mal wird seine Zugehörigkeit zum Herrn Jesus erkannt, diesmal von einer ganzen Gruppe. Sie kommt auf ihn zu und bestätigt die Aussage der Frau. Zudem erkennen diese Menschen Petrus nicht nur an seinem Äußeren, sondern auch an seiner Mundart, die Petrus nicht verbergen kann und durch die er sich verrät.

Nun erreicht der Fall des Petrus seinen Höhepunkt. Mit noch kräftigeren Worten, wobei er sogar flucht, wiederholt er seine früheren Beteuerungen und erklärt mit einem Schwur, er kenne „diesen Menschen“ nicht.

Unmittelbar nach dieser dritten Verleugnung kräht der Hahn, wie der Herr es vorausgesagt hat. Nun erinnert sich Petrus an das Wort des Herrn, das ihn jetzt tief in seinem Gewissen trifft und ihn seiner Sünde überführt. Niedergeschmettert durch diese Schuld geht er hinaus und weint bitterlich. Das ist das Ergebnis des Wirkens des Herrn Jesus als Fürsprecher bei dem Vater (1Joh 2,1). Der Herr hatte schon für ihn gebetet, dass sein Glaube nicht aufhöre (Lk 22,32). Deshalb geht Petrus hinaus, um bitterlich zu weinen – nicht, um sich aufzuhängen wie Judas (Mt 27,5). Seine Tränen können zwar seine Schuld nicht wegwischen, aber sie beweisen doch die Aufrichtigkeit seines Herzens und zeugen von der Machtlosigkeit, von der uns auch ein aufrichtiges Herz nicht heilen kann. Nur eine enge Verbindung mit dem Herrn Jesus, Glaube an sein Wort und Absage an jedes Selbstvertrauen bewahren uns vor einem Fall.

Auch mir kann es passieren, dass ich den Herrn verleugne, indem ich mit Ihm praktisch nur wie mit einem „Menschen“ umgehe. Wenn ich in einer bestimmten Angelegenheit nur meine eigene Sicht der Dinge betone, weil ich nicht den Mut habe, auszusprechen, was der Herr in seinem Wort darüber sagt, dann verleugne ich Ihn; dann ist Er für mich nicht mehr als ein Mensch, das heißt, nicht wichtiger als ich selbst. In Wahrheit erniedrige ich Ihn dann und räume Ihm nicht die Rechte ein, die Er als Herr über mein Leben hat. Eben dies will mir der Herr dann in seiner Gnade bewusst machen. Das muss ich dann bekennen. Darauf kann die Wiederherstellung erfolgen.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Matthew 26". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/matthew-26.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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