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Psalm 15

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Introduction

Psalm 15 ist wie Psalm 1 ein Weisheitspsalm, ein Psalm der Unterweisung für den gläubigen Überrest. Diese Lehre wird dem Volk von den Weisen des Volkes gegeben (Dan 11,33a), durch die das Volk verstehen lernt, worum es in seiner Zeit geht und vor allem, um wen es geht, nämlich um den Messias.

Psalm 15 ist die Kehrseite von Psalm 14. In Psalm 16 spricht David von der Person, die das völlige Gegenteil des Toren aus Psalm 14 ist und alle Bedingungen von Psalm 15 erfüllt hat.

Introduction

Psalm 15 ist wie Psalm 1 ein Weisheitspsalm, ein Psalm der Unterweisung für den gläubigen Überrest. Diese Lehre wird dem Volk von den Weisen des Volkes gegeben (Dan 11,33a), durch die das Volk verstehen lernt, worum es in seiner Zeit geht und vor allem, um wen es geht, nämlich um den Messias.

Psalm 15 ist die Kehrseite von Psalm 14. In Psalm 16 spricht David von der Person, die das völlige Gegenteil des Toren aus Psalm 14 ist und alle Bedingungen von Psalm 15 erfüllt hat.

Vers 1

Die Frage


Für den Ausdruck „Psalm von David“ siehe die Erklärung zu Psalm 3,1.

Es ist der erste Psalm, in dem es keine weiteren Hinweise gibt, wie es in früheren Psalmen der Fall ist, in denen er als Dichter erwähnt wird.

Die schwere Verfolgung durch die Gottlosen (Ps 12,1-6; Ps 14,4) wirft die Frage auf, wer bewahrt werden kann, um in das Friedensreich einzugehen. Psalm 15 beantwortet die Frage. Er zeigt uns die geistlichen Merkmale des gläubigen Überrestes, der in das Friedensreich eingehen wird.

Es gibt einige Hinweise, die auf einen Zusammenhang mit dem vorangegangenen Psalm hindeuten. Dort spricht David von dem Toren, der in seinem Herzen sagt, dass es keinen Gott gibt (Ps 14,1). Hier spricht er von jemandem, der „Wahrheit redet von Herzen“ (Ps 15,2). Dort sagt er, dass es niemanden gibt, der Gutes tut und Gott sucht. Hier bittet er Gott, wer bei Ihm weilen und bei Ihm wohnen kann (Ps 15,1b), d. h. in das Friedensreich eintreten kann, um bei Ihm zu sein.

Mit der doppelten Frage „wer“ wird nicht nach der Identität der Person gefragt, sondern nach der Art der Person, nach ihren Eigenschaften (vgl. Ps 24,3; Jes 33,14-16; Off 5,2). Die Frage bezieht sich auf das „Weilen“ in Gottes „Zelt“ und das „Wohnen“ auf Gottes „heiligem Berg“. Das Wort „weilen“ (Hebräisch yagur) bedeutet Aufenthalt als Fremder. Die Frage bedeutet frei übersetzt: Wer kann als Gast zu Ihm kommen?

Das bedeutet, dass es nicht darum geht, sich Gott nur beiläufig, zu einem besonderen Anlass, zu nähern, sondern darum, ständig bei Ihm zu sein, um die Gemeinschaft mit Ihm zu genießen. Es geht darum, jederzeit Zugang zu Gott zu haben. Dies ist der Teil der Gerechten im Friedensreich. Er darf im Haus Gottes, dem Tempel Gottes auf dem Berg Zion, wohnen. Dies ist nicht der Teil des Übeltäters (Ps 5,5).

David stellt diese Frage an den „HERRN“. Er weiß, dass nur der HERR die Bedingungen für das Wohnen bei Ihm bestimmt und dass dies zu tun nicht seine Sache ist. Das ist etwas ganz anderes als das, was viele Menschen, auch heute, tun. Sie entscheiden selbst, wie sie zu Gott kommen, wenn sie überhaupt glauben, dass Er existiert.

Für die Wohnstätte Gottes werden zwei Worte verwendet: „dein Zelt“ und „dein heiliger Berg“. „Zelt“ ist die Übersetzung des Wortes für „Stiftshütte“. David stellte die Stiftshütte auf den Berg Zion, Gottes „heiligen Berg“ (2Sam 6,1-19). Er muss daran gedacht haben, aber ohne sich hier darauf zu beziehen. Denn im Heiligtum kann niemand, nicht einmal die Priester, sogar nicht einmal der Hohepriester, ständig wohnen. Gott selbst wird von Moses in seinem Segen für die zwölf Stämme als „Wohnung“ für sein Volk bezeichnet (5Mo 33,27a; vgl. Jes 8,14).

Gott wohnt auf seinem heiligen Berg. Dies ist der Berg Zion, der Berg, von dem Gott gesagt hat, dass Er auf ihn seinen König gesalbt hat (Ps 2,6). Jetzt sehen wir, dass Er dort nicht nur seinen König gesalbt hat, sondern auch wohnt. Hier sehen wir den Zusammenhang zwischen Wohnen und Regieren. Er wohnt dort, wo Er herrscht, und Er herrscht dort, wo Er wohnt. Wohnen und Regieren geschieht in „Heiligkeit“. An diesem heiligen Ort werden auch alle Gerechten im Friedensreich bei Ihm wohnen. Sie besitzen durch die neue Geburt (Joh 3,3; 5) die Merkmale, die Er in den folgenden Versen aufzählt. Sie werden bei Ihm wohnen und mit Ihm herrschen, denn sie sind heilig, wie Er heilig ist (3Mo 11,45; 1Pet 1,15; 16).

Vers 1

Die Frage


Für den Ausdruck „Psalm von David“ siehe die Erklärung zu Psalm 3,1.

Es ist der erste Psalm, in dem es keine weiteren Hinweise gibt, wie es in früheren Psalmen der Fall ist, in denen er als Dichter erwähnt wird.

Die schwere Verfolgung durch die Gottlosen (Ps 12,1-6; Ps 14,4) wirft die Frage auf, wer bewahrt werden kann, um in das Friedensreich einzugehen. Psalm 15 beantwortet die Frage. Er zeigt uns die geistlichen Merkmale des gläubigen Überrestes, der in das Friedensreich eingehen wird.

Es gibt einige Hinweise, die auf einen Zusammenhang mit dem vorangegangenen Psalm hindeuten. Dort spricht David von dem Toren, der in seinem Herzen sagt, dass es keinen Gott gibt (Ps 14,1). Hier spricht er von jemandem, der „Wahrheit redet von Herzen“ (Ps 15,2). Dort sagt er, dass es niemanden gibt, der Gutes tut und Gott sucht. Hier bittet er Gott, wer bei Ihm weilen und bei Ihm wohnen kann (Ps 15,1b), d. h. in das Friedensreich eintreten kann, um bei Ihm zu sein.

Mit der doppelten Frage „wer“ wird nicht nach der Identität der Person gefragt, sondern nach der Art der Person, nach ihren Eigenschaften (vgl. Ps 24,3; Jes 33,14-16; Off 5,2). Die Frage bezieht sich auf das „Weilen“ in Gottes „Zelt“ und das „Wohnen“ auf Gottes „heiligem Berg“. Das Wort „weilen“ (Hebräisch yagur) bedeutet Aufenthalt als Fremder. Die Frage bedeutet frei übersetzt: Wer kann als Gast zu Ihm kommen?

Das bedeutet, dass es nicht darum geht, sich Gott nur beiläufig, zu einem besonderen Anlass, zu nähern, sondern darum, ständig bei Ihm zu sein, um die Gemeinschaft mit Ihm zu genießen. Es geht darum, jederzeit Zugang zu Gott zu haben. Dies ist der Teil der Gerechten im Friedensreich. Er darf im Haus Gottes, dem Tempel Gottes auf dem Berg Zion, wohnen. Dies ist nicht der Teil des Übeltäters (Ps 5,5).

David stellt diese Frage an den „HERRN“. Er weiß, dass nur der HERR die Bedingungen für das Wohnen bei Ihm bestimmt und dass dies zu tun nicht seine Sache ist. Das ist etwas ganz anderes als das, was viele Menschen, auch heute, tun. Sie entscheiden selbst, wie sie zu Gott kommen, wenn sie überhaupt glauben, dass Er existiert.

Für die Wohnstätte Gottes werden zwei Worte verwendet: „dein Zelt“ und „dein heiliger Berg“. „Zelt“ ist die Übersetzung des Wortes für „Stiftshütte“. David stellte die Stiftshütte auf den Berg Zion, Gottes „heiligen Berg“ (2Sam 6,1-19). Er muss daran gedacht haben, aber ohne sich hier darauf zu beziehen. Denn im Heiligtum kann niemand, nicht einmal die Priester, sogar nicht einmal der Hohepriester, ständig wohnen. Gott selbst wird von Moses in seinem Segen für die zwölf Stämme als „Wohnung“ für sein Volk bezeichnet (5Mo 33,27a; vgl. Jes 8,14).

Gott wohnt auf seinem heiligen Berg. Dies ist der Berg Zion, der Berg, von dem Gott gesagt hat, dass Er auf ihn seinen König gesalbt hat (Ps 2,6). Jetzt sehen wir, dass Er dort nicht nur seinen König gesalbt hat, sondern auch wohnt. Hier sehen wir den Zusammenhang zwischen Wohnen und Regieren. Er wohnt dort, wo Er herrscht, und Er herrscht dort, wo Er wohnt. Wohnen und Regieren geschieht in „Heiligkeit“. An diesem heiligen Ort werden auch alle Gerechten im Friedensreich bei Ihm wohnen. Sie besitzen durch die neue Geburt (Joh 3,3; 5) die Merkmale, die Er in den folgenden Versen aufzählt. Sie werden bei Ihm wohnen und mit Ihm herrschen, denn sie sind heilig, wie Er heilig ist (3Mo 11,45; 1Pet 1,15; 16).

Verse 2-5

Die Antwort


Die Antwort auf die „Wer-Frage“ ist die Beschreibung einer Person, bei der eine Reihe von positiven Merkmalen vorhanden sind und eine Reihe von negativen Merkmalen fehlen. Zuerst kommen drei positive Eigenschaften (Ps 15,2). Erstens, wer bei Gott weilen will, wer bei Ihm sein will, um Gemeinschaft mit Ihm zu haben, ist jemand, „der in Lauterkeit wandelt“. Im Herzen eines solchen Menschen liegt die aufrichtige Bereitschaft, ehrlich und zuverlässig vor Gott und den Menschen zu leben (1Mo 17,1).

Das zweite positive Merkmal eines solchen Menschen ist, dass er „Gerechtigkeit wirkt“. Dieses Merkmal zeigt an, dass er jedem das gibt, worauf er ein Anrecht hat. Gerechtigkeit zu wirken bedeutet, gemäß dem zu handeln, was vor Gott richtig ist. Gott ist gerecht in allen seinen Handlungen. Er gibt jedem immer das, was er verdient. Dies gilt sowohl bei der Belohnung als auch bei der Bestrafung.

Ein Mensch, der bei Gott wohnen kann, ist an dritter Stelle jemand, der „Wahrheit redet von Herzen“. Er ist zuverlässig in dem, was er sagt, denn es kommt aus einem reinen und lauteren Herzen, einem Herzen, in dem es kein Trug gibt (vgl. Joh 1,47). Sein Herz, das Zentrum seiner Existenz, kontrolliert seine Worte. Seine Worte und sein Herz sind im Einklang miteinander.

Zusammenfassend sehen wir in den drei genannten Merkmalen
1. ein auf Gott gerichteter Wandel, der in
2. Taten und
3. und durch Worte zum Ausdruck kommt.
Diese Eigenschaften entsprechen den Erwartungen Gottes und der Menschen.

Dann werden in Ps 15,3 drei negative Eigenschaften erwähnt, Dinge, die bei jemandem fehlen, der bei Gott zu Hause ist. Das erste Merkmal kann mit dem dritten positiven Merkmal verbunden werden. Wer Wahrheit redet vom Herzen, wird nicht mit der Zunge lästern. Das hebräische Wort für Lästerung bedeutet, umhergehen und negatives Gerede verbreiten. In unserer Zeit geschieht dies sehr schnell über Smartphone und Internet. Er wird nicht tratschen, Schlamm werfen oder in den Schmutz ziehen. Um es mit den Worten des Apostels Jakobus auszudrücken: Es gibt keine Quelle in einer solchen Person, bei der „aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere“ sprudeln wird (Jak 3,11).

Zweitens ist er jemand, der „nichts Böses tut seinem Gefährten“. Das Wort für Gefährten (Hebräisch rea) bedeutet Mitmensch. Das Wort „Nächster“ hat eine ähnliche Bedeutung. Das Merkmal eines Gläubigen ist hier erkennbar, weil er sich nicht an Verleumdungen beteiligt und mit seinen Mitmenschen gerecht handelt. Dies ist eine der Voraussetzungen, um dem Herrn dienen und Ihn anbeten zu können.

Auch „auf seinen Nächsten“ wird der Gerechte „keine Schmähung“ bringen. Er wird ihn nicht in ein schlechtes Licht rücken. Er wird das Übel seines Nächsten mit Liebe bedecken (vgl. Röm 13,10). Selbst wenn es wahr ist, wird er nicht mit anderen darüber sprechen. Wenn Kollegen oder andere Menschen verleumderisch über ihren Nächsten sprechen – das moderne „Mobbing“, das vorsätzlich andere verletzt – wird er sich nicht daran beteiligen.

Er tut all diese Dinge nicht aus Respekt vor seinen Mitmenschen. Dieser Respekt entspringt seiner Gottesfurcht (vgl. 1Mo 42,18). Er liebt seinen Nächsten wie sich selbst (3Mo 19,18; Mt 22,39; 40). Das bedeutet nicht, dass er naiv ist und auch das Verwerfliche liebt. Das ist unmöglich, denn in seinen Augen ist „der Verworfene verachtet“ (Ps 15,4). Er unterscheidet zwischen „dem Verworfenen“ und „denen, die den HERRN fürchten“.

Der „Verworfene“ ist der Übeltäter, der von Gott wegen seiner hartnäckigen Rebellion gegen Ihn abgelehnt wird, den er nicht beachten will. Es ist jemand, der wissentlich in der Sünde lebt und in ihr verharrt. Eine solche Person verachtet er, während er diejenigen „ehrt“, die den HERRN fürchten. Verachten heißt nicht missachten, sondern sich von der Sünde distanzieren, indem man sich von denen distanziert, die beharrlich in der Sünde leben und dies gerne tun. Wir sehen diesen Unterschied in Abrahams Umgang mit dem König von Sodom einerseits und mit Melchisedek andererseits (1Mo 14,17-24).

Wer beim HERRN wohnt, soll sich nicht von dem leiten lassen, was er sieht. Es ist möglich, dass der Böse viel Einfluss hat, und dass, wer den HERRN fürchtet, übersehen wird. Der Gerechte richtet jemanden von der Gegenwart Gottes aus. Damit zeigt er, dass er die göttliche Natur hat, denn so schaut Gott auf die Menschen (1Sam 2,30b).

Er hält sein Wort und tut, was er versprochen hat. Selbst wenn er „zum Schaden geschworen hat“, wird er seinen Eid nicht ändern. Selbst dann wird er das tun, wozu er sich verpflichtet hat. So überaus zuverlässig ist er in dem, was er gesagt hat (vgl. Pred 5,3-6; Mt 5,37). Das bedeutet nicht, dass er voreilig einen Eid geleistet hat. Es bedeutet, dass er sich bewusst zu einer Handlung verpflichtet hat, von der er weiß, dass sie ihm Schaden zufügt, von der aber ein anderer profitieren wird.

Dies gilt, wie alles, was als Kennzeichen der Gerechten genannt wird, besonders für den Herrn Jesus. Er nimmt die Verpflichtung auf sich, Gottes Willen zu tun, wenn er zu Gott sagt: „Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun“ (Heb 10,9). Und Er hat sein Wort auf Kosten seines Lebens gehalten. Infolgedessen sind viele von Ihm vor dem ewigen Tod gerettet worden (Heb 10,10).

Wenn ein Nächster so verarmt ist, dass er borgen muss, leiht der Gerechte seinem Nächsten Geld, aber ohne Zinsen zu verlangen (Ps 15,5). Wir dürfen nicht vergessen, dass der Verarmte sonst gezwungen ist, sich oder seine Kinder als Sklaven zu verkaufen, um die Schulden zu bezahlen (3Mo 25,39; Neh 5,5). Nach dem Gesetz darf ein Israelit nicht von der finanziellen Notlage profitieren, in die ein Mit-Israelit infolge Rückschläge geraten ist. Es ist verboten, einem Armen gegen Zinsen Geld zu leihen, weil der Arme noch tiefer in die Schuld gerät (2Mo 22,25-27; 3Mo 25,35; 36; 5Mo 23,19).

Er ist auch unbestechlich. Er ist eine Person, die „kein Geschenk nimmt gegen den Unschuldigen“. Ein solches Geschenk ist eine Bezahlung für das Verbrechen, die Wahrheit zu verbergen oder zu verdrehen. Zum Beispiel kann ein Richter oder Zeuge zum Nachteil der armen Person bestochen werden (vgl. Jes 1,23). Ein solches Verhalten ist gesetzlich streng verboten (2Mo 23,8; 5Mo 16,19). Die Propheten haben die Praxis der Bestechung, mit der das Gesetz immer wieder gebrochen wird, scharf verurteilt (Jes 1,23; Jes 5,23; Amos 5,12; vgl. Spr 15,27; Spr 17,8; 23).

Für uns Gläubige des Neuen Testaments ist die Antwort auf die „Wer-Frage“ von ganz anderer Natur. Das hat damit zu tun, dass die Wohnung Gottes kein geographisch bestimmter Ort ist, sondern ein Ort mit geistlichen Eigenschaften (vgl. Joh 4,20-24). Jeder, der neues Leben hat, ist „im Hause Gottes, das [die] Versammlung [des] lebendigen Gottes ist“ (1Tim 3,15b).

Die Gläubigen sollen sich nach Gottes Geboten verhalten, den Er dafür gegeben hat, denn es ist sein Haus (1Tim 3,15a). Alle, die sich darin befinden, sind „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ (Eph 2,19). Sie dürfen ständig in der Gemeinschaft mit Gott leben und sich darin erfreuen. Um diese Gemeinschaft wirklich genießen zu können, müssen sie Teil mit Ihm haten, d. h. durch die Waschung mit dem Wasser des Wortes Gottes gereinigt werden (Joh 13,8b; 10; Eph 5,26).

In Ps 15,5b ist die Antwort auf die in Ps 15,1 gestellte Frage. Die Antwort, die wir erwarten, ist, dass die Person, die „dies tut“, d. h. die in den Ps 15,2-5 erwähnten Dinge, bei Gott wohnen darf, um Ihm zu nahen. Diese Antwort liegt auf jeden Fall auf der Hand, denn darum geht es bei der Frage in Ps 15,1. Die Antwort ist jedoch anders formuliert und scheint nicht dazu zu passen. Wer die genannten Dinge tut, „wird nicht wanken in Ewigkeit“ (vgl. Lk 6,48).

Dennoch ist es eine treffende Antwort, die noch mehr ist als nur ein Leben mit Gott. Das Leben mit Gott ist Angriffen ausgesetzt, aber die Verheißung ist, dass die Angreifer von außen niemals Erfolg haben werden. Innerlich werden sie niemals von Zweifeln angegriffen, noch werden sie aus eigenem Antrieb aus dem Haus Gottes wandern.

„Dies“, die Dinge, die getan oder nicht getan werden, bestehen aus drei positiven Dingen in Ps 15,2, drei negativen Dingen in Ps 15,3, zwei positiven Dingen in Ps 15,4 und zwei negativen Dingen in Ps 15,5, insgesamt also aus zehn Dingen. Dies erinnert uns an das Gesetz der zehn Gebote und stellt fest, dass es eine Prüfung für Herz und Handeln ist. Grobe Sünden wie Mord und Ehebruch werden nicht erwähnt.

Der Zweck des Verweises auf das Gesetz besteht darin, dass nur der Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes Zugang zu Gottes Heiligtum gewährt, um dort zu wohnen. Es sollte auch daran erinnert werden, dass dies kein formeller Gehorsam gegenüber seinen Geboten ist. Gott gibt sich nicht mit bloßer äußerer Huldigung zufrieden. Er wünscht sich die totale Hingabe an Ihn in allen Aspekten des Lebens. Dies ist nur möglich, wenn das Herz auf Ihn ausgerichtet ist.

Niemals war ein Mensch in der Lage, alle Bedingungen Gottes zu erfüllen. Kein Mensch kann das Gesetz halten, denn das Gesetz ist ein unerträgliches Joch (Apg 15,10). Gottes Bedingungen können nur durch neues Leben erfüllt werden. Dies geschieht im Friedensreich. Alle, die ihre Schuld am Tod des Messias bekannt haben, gehen in es ein.

Wenn sie den sehen, den sie durchbohrt haben, werden sie um Ihn wehklagen (Sach 12,10-14). Gott wird als Antwort sein Gesetz in ihr Inneres legen und es auf ihr Herz schreiben (Jer 31,33; 34). Dies ermöglicht es ihnen, Ihm von ganzem Herzen zu gehorchen. Auf diese Weise wird Er in seiner Wohnung auf Zion ständig Gemeinschaft mit ihnen haben.

Die Lehre, die dieser Psalm für die Gläubigen des Alten Testaments enthält, hat für uns, die Gläubigen des Neuen Testaments, ihr Gegenstück im ersten Brief des Johannes. Wir werden Kinder Gottes genannt, weil wir aus Gott geboren sind. Weil wir aus Gott geboren sind, besitzen wir seine Natur. Sein Wesen ist Licht und Liebe (1Joh 1,5; 1Joh 4,8; 16). Der Beweis, dass wir Gottes Natur besitzen, zeigt sich im Gehorsam, der darin besteht, Gerechtigkeit zu üben und Gott und die Brüder zu lieben (1Joh 2,3-10). Wer davon geprägt ist, ist in Gottes Gegenwart und lebt in Gemeinschaft mit Ihm. Dies wird für immer so bleiben.

Verse 2-5

Die Antwort


Die Antwort auf die „Wer-Frage“ ist die Beschreibung einer Person, bei der eine Reihe von positiven Merkmalen vorhanden sind und eine Reihe von negativen Merkmalen fehlen. Zuerst kommen drei positive Eigenschaften (Ps 15,2). Erstens, wer bei Gott weilen will, wer bei Ihm sein will, um Gemeinschaft mit Ihm zu haben, ist jemand, „der in Lauterkeit wandelt“. Im Herzen eines solchen Menschen liegt die aufrichtige Bereitschaft, ehrlich und zuverlässig vor Gott und den Menschen zu leben (1Mo 17,1).

Das zweite positive Merkmal eines solchen Menschen ist, dass er „Gerechtigkeit wirkt“. Dieses Merkmal zeigt an, dass er jedem das gibt, worauf er ein Anrecht hat. Gerechtigkeit zu wirken bedeutet, gemäß dem zu handeln, was vor Gott richtig ist. Gott ist gerecht in allen seinen Handlungen. Er gibt jedem immer das, was er verdient. Dies gilt sowohl bei der Belohnung als auch bei der Bestrafung.

Ein Mensch, der bei Gott wohnen kann, ist an dritter Stelle jemand, der „Wahrheit redet von Herzen“. Er ist zuverlässig in dem, was er sagt, denn es kommt aus einem reinen und lauteren Herzen, einem Herzen, in dem es kein Trug gibt (vgl. Joh 1,47). Sein Herz, das Zentrum seiner Existenz, kontrolliert seine Worte. Seine Worte und sein Herz sind im Einklang miteinander.

Zusammenfassend sehen wir in den drei genannten Merkmalen
1. ein auf Gott gerichteter Wandel, der in
2. Taten und
3. und durch Worte zum Ausdruck kommt.
Diese Eigenschaften entsprechen den Erwartungen Gottes und der Menschen.

Dann werden in Ps 15,3 drei negative Eigenschaften erwähnt, Dinge, die bei jemandem fehlen, der bei Gott zu Hause ist. Das erste Merkmal kann mit dem dritten positiven Merkmal verbunden werden. Wer Wahrheit redet vom Herzen, wird nicht mit der Zunge lästern. Das hebräische Wort für Lästerung bedeutet, umhergehen und negatives Gerede verbreiten. In unserer Zeit geschieht dies sehr schnell über Smartphone und Internet. Er wird nicht tratschen, Schlamm werfen oder in den Schmutz ziehen. Um es mit den Worten des Apostels Jakobus auszudrücken: Es gibt keine Quelle in einer solchen Person, bei der „aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere“ sprudeln wird (Jak 3,11).

Zweitens ist er jemand, der „nichts Böses tut seinem Gefährten“. Das Wort für Gefährten (Hebräisch rea) bedeutet Mitmensch. Das Wort „Nächster“ hat eine ähnliche Bedeutung. Das Merkmal eines Gläubigen ist hier erkennbar, weil er sich nicht an Verleumdungen beteiligt und mit seinen Mitmenschen gerecht handelt. Dies ist eine der Voraussetzungen, um dem Herrn dienen und Ihn anbeten zu können.

Auch „auf seinen Nächsten“ wird der Gerechte „keine Schmähung“ bringen. Er wird ihn nicht in ein schlechtes Licht rücken. Er wird das Übel seines Nächsten mit Liebe bedecken (vgl. Röm 13,10). Selbst wenn es wahr ist, wird er nicht mit anderen darüber sprechen. Wenn Kollegen oder andere Menschen verleumderisch über ihren Nächsten sprechen – das moderne „Mobbing“, das vorsätzlich andere verletzt – wird er sich nicht daran beteiligen.

Er tut all diese Dinge nicht aus Respekt vor seinen Mitmenschen. Dieser Respekt entspringt seiner Gottesfurcht (vgl. 1Mo 42,18). Er liebt seinen Nächsten wie sich selbst (3Mo 19,18; Mt 22,39; 40). Das bedeutet nicht, dass er naiv ist und auch das Verwerfliche liebt. Das ist unmöglich, denn in seinen Augen ist „der Verworfene verachtet“ (Ps 15,4). Er unterscheidet zwischen „dem Verworfenen“ und „denen, die den HERRN fürchten“.

Der „Verworfene“ ist der Übeltäter, der von Gott wegen seiner hartnäckigen Rebellion gegen Ihn abgelehnt wird, den er nicht beachten will. Es ist jemand, der wissentlich in der Sünde lebt und in ihr verharrt. Eine solche Person verachtet er, während er diejenigen „ehrt“, die den HERRN fürchten. Verachten heißt nicht missachten, sondern sich von der Sünde distanzieren, indem man sich von denen distanziert, die beharrlich in der Sünde leben und dies gerne tun. Wir sehen diesen Unterschied in Abrahams Umgang mit dem König von Sodom einerseits und mit Melchisedek andererseits (1Mo 14,17-24).

Wer beim HERRN wohnt, soll sich nicht von dem leiten lassen, was er sieht. Es ist möglich, dass der Böse viel Einfluss hat, und dass, wer den HERRN fürchtet, übersehen wird. Der Gerechte richtet jemanden von der Gegenwart Gottes aus. Damit zeigt er, dass er die göttliche Natur hat, denn so schaut Gott auf die Menschen (1Sam 2,30b).

Er hält sein Wort und tut, was er versprochen hat. Selbst wenn er „zum Schaden geschworen hat“, wird er seinen Eid nicht ändern. Selbst dann wird er das tun, wozu er sich verpflichtet hat. So überaus zuverlässig ist er in dem, was er gesagt hat (vgl. Pred 5,3-6; Mt 5,37). Das bedeutet nicht, dass er voreilig einen Eid geleistet hat. Es bedeutet, dass er sich bewusst zu einer Handlung verpflichtet hat, von der er weiß, dass sie ihm Schaden zufügt, von der aber ein anderer profitieren wird.

Dies gilt, wie alles, was als Kennzeichen der Gerechten genannt wird, besonders für den Herrn Jesus. Er nimmt die Verpflichtung auf sich, Gottes Willen zu tun, wenn er zu Gott sagt: „Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun“ (Heb 10,9). Und Er hat sein Wort auf Kosten seines Lebens gehalten. Infolgedessen sind viele von Ihm vor dem ewigen Tod gerettet worden (Heb 10,10).

Wenn ein Nächster so verarmt ist, dass er borgen muss, leiht der Gerechte seinem Nächsten Geld, aber ohne Zinsen zu verlangen (Ps 15,5). Wir dürfen nicht vergessen, dass der Verarmte sonst gezwungen ist, sich oder seine Kinder als Sklaven zu verkaufen, um die Schulden zu bezahlen (3Mo 25,39; Neh 5,5). Nach dem Gesetz darf ein Israelit nicht von der finanziellen Notlage profitieren, in die ein Mit-Israelit infolge Rückschläge geraten ist. Es ist verboten, einem Armen gegen Zinsen Geld zu leihen, weil der Arme noch tiefer in die Schuld gerät (2Mo 22,25-27; 3Mo 25,35; 36; 5Mo 23,19).

Er ist auch unbestechlich. Er ist eine Person, die „kein Geschenk nimmt gegen den Unschuldigen“. Ein solches Geschenk ist eine Bezahlung für das Verbrechen, die Wahrheit zu verbergen oder zu verdrehen. Zum Beispiel kann ein Richter oder Zeuge zum Nachteil der armen Person bestochen werden (vgl. Jes 1,23). Ein solches Verhalten ist gesetzlich streng verboten (2Mo 23,8; 5Mo 16,19). Die Propheten haben die Praxis der Bestechung, mit der das Gesetz immer wieder gebrochen wird, scharf verurteilt (Jes 1,23; Jes 5,23; Amos 5,12; vgl. Spr 15,27; Spr 17,8; 23).

Für uns Gläubige des Neuen Testaments ist die Antwort auf die „Wer-Frage“ von ganz anderer Natur. Das hat damit zu tun, dass die Wohnung Gottes kein geographisch bestimmter Ort ist, sondern ein Ort mit geistlichen Eigenschaften (vgl. Joh 4,20-24). Jeder, der neues Leben hat, ist „im Hause Gottes, das [die] Versammlung [des] lebendigen Gottes ist“ (1Tim 3,15b).

Die Gläubigen sollen sich nach Gottes Geboten verhalten, den Er dafür gegeben hat, denn es ist sein Haus (1Tim 3,15a). Alle, die sich darin befinden, sind „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ (Eph 2,19). Sie dürfen ständig in der Gemeinschaft mit Gott leben und sich darin erfreuen. Um diese Gemeinschaft wirklich genießen zu können, müssen sie Teil mit Ihm haten, d. h. durch die Waschung mit dem Wasser des Wortes Gottes gereinigt werden (Joh 13,8b; 10; Eph 5,26).

In Ps 15,5b ist die Antwort auf die in Ps 15,1 gestellte Frage. Die Antwort, die wir erwarten, ist, dass die Person, die „dies tut“, d. h. die in den Ps 15,2-5 erwähnten Dinge, bei Gott wohnen darf, um Ihm zu nahen. Diese Antwort liegt auf jeden Fall auf der Hand, denn darum geht es bei der Frage in Ps 15,1. Die Antwort ist jedoch anders formuliert und scheint nicht dazu zu passen. Wer die genannten Dinge tut, „wird nicht wanken in Ewigkeit“ (vgl. Lk 6,48).

Dennoch ist es eine treffende Antwort, die noch mehr ist als nur ein Leben mit Gott. Das Leben mit Gott ist Angriffen ausgesetzt, aber die Verheißung ist, dass die Angreifer von außen niemals Erfolg haben werden. Innerlich werden sie niemals von Zweifeln angegriffen, noch werden sie aus eigenem Antrieb aus dem Haus Gottes wandern.

„Dies“, die Dinge, die getan oder nicht getan werden, bestehen aus drei positiven Dingen in Ps 15,2, drei negativen Dingen in Ps 15,3, zwei positiven Dingen in Ps 15,4 und zwei negativen Dingen in Ps 15,5, insgesamt also aus zehn Dingen. Dies erinnert uns an das Gesetz der zehn Gebote und stellt fest, dass es eine Prüfung für Herz und Handeln ist. Grobe Sünden wie Mord und Ehebruch werden nicht erwähnt.

Der Zweck des Verweises auf das Gesetz besteht darin, dass nur der Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes Zugang zu Gottes Heiligtum gewährt, um dort zu wohnen. Es sollte auch daran erinnert werden, dass dies kein formeller Gehorsam gegenüber seinen Geboten ist. Gott gibt sich nicht mit bloßer äußerer Huldigung zufrieden. Er wünscht sich die totale Hingabe an Ihn in allen Aspekten des Lebens. Dies ist nur möglich, wenn das Herz auf Ihn ausgerichtet ist.

Niemals war ein Mensch in der Lage, alle Bedingungen Gottes zu erfüllen. Kein Mensch kann das Gesetz halten, denn das Gesetz ist ein unerträgliches Joch (Apg 15,10). Gottes Bedingungen können nur durch neues Leben erfüllt werden. Dies geschieht im Friedensreich. Alle, die ihre Schuld am Tod des Messias bekannt haben, gehen in es ein.

Wenn sie den sehen, den sie durchbohrt haben, werden sie um Ihn wehklagen (Sach 12,10-14). Gott wird als Antwort sein Gesetz in ihr Inneres legen und es auf ihr Herz schreiben (Jer 31,33; 34). Dies ermöglicht es ihnen, Ihm von ganzem Herzen zu gehorchen. Auf diese Weise wird Er in seiner Wohnung auf Zion ständig Gemeinschaft mit ihnen haben.

Die Lehre, die dieser Psalm für die Gläubigen des Alten Testaments enthält, hat für uns, die Gläubigen des Neuen Testaments, ihr Gegenstück im ersten Brief des Johannes. Wir werden Kinder Gottes genannt, weil wir aus Gott geboren sind. Weil wir aus Gott geboren sind, besitzen wir seine Natur. Sein Wesen ist Licht und Liebe (1Joh 1,5; 1Joh 4,8; 16). Der Beweis, dass wir Gottes Natur besitzen, zeigt sich im Gehorsam, der darin besteht, Gerechtigkeit zu üben und Gott und die Brüder zu lieben (1Joh 2,3-10). Wer davon geprägt ist, ist in Gottes Gegenwart und lebt in Gemeinschaft mit Ihm. Dies wird für immer so bleiben.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Psalms 15". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/psalms-15.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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