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Psalm 19

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Introduction

Nachdem Christus nun in Psalm 18 erhöht worden ist, sehen wir in den folgenden sechs Psalmen die vielfältigen Herrlichkeiten Christi. In Psalm 18 offenbart sich Gott im Leben Davids. In Psalm 19 offenbart sich Gott auf zwei weitere Arten. In diesem Psalm öffnen sich für uns zwei Bücher: das Buch der Schöpfung (Ps 19,2-7) und das Buch des Gesetzes (Ps 19,8-12).

Hier ist nicht das Gesetz der Weg, um durch Gehorsam Gerechtigkeit zu erlangen, sondern das Gesetz als Unterricht – Torah bedeutet Unterricht. Das Gesetz ist hier gleichbedeutend mit dem Wort Gottes.

Im Buch der Schöpfung lesen wir einmal von Gott, das ist Gott der Schöpfer (Ps 19,2; vgl. 1Mo 1,1-31; 1Mo 2,1-3). Im Buch des Gesetzes lesen wir siebenmal über den HERRN, das ist der Gott des Bundes, der zum Menschen spricht und eine Beziehung zu ihm haben möchte (vgl. 1Mo 2,4-25).

In beiden Büchern offenbart sich Gott selbst, und der Mensch kann Ihn kennen lernen. Es sind zwei verschiedene Arten, auf die Gott sich offenbart. Am geschaffenen Himmel folgen wir dem Weg der Sonne; im inspirierten Wort folgen wir dem Weg des Sohnes, der „die Sonne der Gerechtigkeit“ genannt wird (Mal 3,20). Wir können von einer Offenbarung im „Werk“ und einer Offenbarung im „Wort“ sprechen. In beiden Offenbarungen sehen wir die Offenbarung des Sohnes. In den beiden folgenden Psalmen geht es vor allem um Ihn.

Die „Werk-Offenbarung“ Gottes geschieht durch den Sohn. Die Schrift sagt klar, dass der Sohn der Schöpfer ist (Joh 1,1-3; Kol 1,15; 16; Heb 1,1; 2). Die Schöpfung spiegelt die Herrlichkeit des Sohnes Gottes wider, d. h. „sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit“ (Röm 1,20). Auch die „Wort-Offenbarung“ geschieht durch den Sohn. Er ist das Wort, das am Anfang war, das bei Gott war und das Gott war. Dieses „Wort ist Fleisch geworden“ (Joh 1,1; 14). Der Sohn selbst ist also auch die vollständige Offenbarung Gottes, denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (Kol 1,19; Kol 2,9). Er ist Gott, „der offenbart worden ist im Fleisch“ (1Tim 3,16), und kann daher sagen: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Joh 14,9).

Es ist auch gut, zwischen der Schöpfung auf der einen Seite und dem Wort und dem Sohn auf der anderen Seite zu unterscheiden. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil wir in einer Schöpfung leben, auf die die Sünde einen Fluch gelegt hat (Röm 8,19-22). Die Schöpfung zeigt die Ehre, Kraft und Göttlichkeit des Schöpfers (Röm 1,20), aber sie ist keine vollständige Offenbarung von Gott. Das Wort und der Sohn sind eine vollkommene Offenbarung von Gott. Beide sind in keiner Weise mit Sünde verbunden. Durch beides, durch das Wort und den Sohn, lernen wir die verschiedenen Eigenschaften Gottes kennen, wie seine Liebe und Gnade und seine Heiligkeit und Gerechtigkeit.

Prophetisch gesehen geht es um die Zeit, in der die Gemeinde aufgenommen ist und die Zeit der Botschaft des Evangeliums der Gnade Gottes vorbei ist. Doch selbst dann gibt Gott immer noch ein doppeltes Zeugnis:
1. das ewige Evangelium – darin wird verkündet, dass Gott der Schöpfer ist (Off 14,6; 7) und
2. das Evangelium des Königreichs – das ist die Lehre Gottes aus dem Alten Testament.

Der Psalmist befasst sich mit der Offenbarung Gottes in der Welt der Natur. Diese Offenbarung wird Gott von Menschen verweigert, die die Evolutionstheorie als Ersatz für die Schöpfung und die Erschaffung des Lebens erfunden haben. Der Psalmist in seinem Lobgesang ignoriert diese Erfindung völlig. Er kennt und anerkennt Gott als den Schöpfer (Heb 11,3).

Die Offenbarung Gottes in der Schöpfung ist durch Schönheit gekennzeichnet. Dies spiegelt sich in der Sprache von Psalm 19 wider. Er ist eines der schönsten Gedichte, die je geschrieben wurden, dessen Schönheit besonders in der Originalsprache Hebräisch sichtbar wird.

Introduction

Nachdem Christus nun in Psalm 18 erhöht worden ist, sehen wir in den folgenden sechs Psalmen die vielfältigen Herrlichkeiten Christi. In Psalm 18 offenbart sich Gott im Leben Davids. In Psalm 19 offenbart sich Gott auf zwei weitere Arten. In diesem Psalm öffnen sich für uns zwei Bücher: das Buch der Schöpfung (Ps 19,2-7) und das Buch des Gesetzes (Ps 19,8-12).

Hier ist nicht das Gesetz der Weg, um durch Gehorsam Gerechtigkeit zu erlangen, sondern das Gesetz als Unterricht – Torah bedeutet Unterricht. Das Gesetz ist hier gleichbedeutend mit dem Wort Gottes.

Im Buch der Schöpfung lesen wir einmal von Gott, das ist Gott der Schöpfer (Ps 19,2; vgl. 1Mo 1,1-31; 1Mo 2,1-3). Im Buch des Gesetzes lesen wir siebenmal über den HERRN, das ist der Gott des Bundes, der zum Menschen spricht und eine Beziehung zu ihm haben möchte (vgl. 1Mo 2,4-25).

In beiden Büchern offenbart sich Gott selbst, und der Mensch kann Ihn kennen lernen. Es sind zwei verschiedene Arten, auf die Gott sich offenbart. Am geschaffenen Himmel folgen wir dem Weg der Sonne; im inspirierten Wort folgen wir dem Weg des Sohnes, der „die Sonne der Gerechtigkeit“ genannt wird (Mal 3,20). Wir können von einer Offenbarung im „Werk“ und einer Offenbarung im „Wort“ sprechen. In beiden Offenbarungen sehen wir die Offenbarung des Sohnes. In den beiden folgenden Psalmen geht es vor allem um Ihn.

Die „Werk-Offenbarung“ Gottes geschieht durch den Sohn. Die Schrift sagt klar, dass der Sohn der Schöpfer ist (Joh 1,1-3; Kol 1,15; 16; Heb 1,1; 2). Die Schöpfung spiegelt die Herrlichkeit des Sohnes Gottes wider, d. h. „sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit“ (Röm 1,20). Auch die „Wort-Offenbarung“ geschieht durch den Sohn. Er ist das Wort, das am Anfang war, das bei Gott war und das Gott war. Dieses „Wort ist Fleisch geworden“ (Joh 1,1; 14). Der Sohn selbst ist also auch die vollständige Offenbarung Gottes, denn in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (Kol 1,19; Kol 2,9). Er ist Gott, „der offenbart worden ist im Fleisch“ (1Tim 3,16), und kann daher sagen: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Joh 14,9).

Es ist auch gut, zwischen der Schöpfung auf der einen Seite und dem Wort und dem Sohn auf der anderen Seite zu unterscheiden. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil wir in einer Schöpfung leben, auf die die Sünde einen Fluch gelegt hat (Röm 8,19-22). Die Schöpfung zeigt die Ehre, Kraft und Göttlichkeit des Schöpfers (Röm 1,20), aber sie ist keine vollständige Offenbarung von Gott. Das Wort und der Sohn sind eine vollkommene Offenbarung von Gott. Beide sind in keiner Weise mit Sünde verbunden. Durch beides, durch das Wort und den Sohn, lernen wir die verschiedenen Eigenschaften Gottes kennen, wie seine Liebe und Gnade und seine Heiligkeit und Gerechtigkeit.

Prophetisch gesehen geht es um die Zeit, in der die Gemeinde aufgenommen ist und die Zeit der Botschaft des Evangeliums der Gnade Gottes vorbei ist. Doch selbst dann gibt Gott immer noch ein doppeltes Zeugnis:
1. das ewige Evangelium – darin wird verkündet, dass Gott der Schöpfer ist (Off 14,6; 7) und
2. das Evangelium des Königreichs – das ist die Lehre Gottes aus dem Alten Testament.

Der Psalmist befasst sich mit der Offenbarung Gottes in der Welt der Natur. Diese Offenbarung wird Gott von Menschen verweigert, die die Evolutionstheorie als Ersatz für die Schöpfung und die Erschaffung des Lebens erfunden haben. Der Psalmist in seinem Lobgesang ignoriert diese Erfindung völlig. Er kennt und anerkennt Gott als den Schöpfer (Heb 11,3).

Die Offenbarung Gottes in der Schöpfung ist durch Schönheit gekennzeichnet. Dies spiegelt sich in der Sprache von Psalm 19 wider. Er ist eines der schönsten Gedichte, die je geschrieben wurden, dessen Schönheit besonders in der Originalsprache Hebräisch sichtbar wird.

Verse 1-6

Überschrift


Für den Ausdruck „Vorsänger“ siehe die Erklärung zu Psalm 4,1.

Für den Ausdruck „Psalm von David“ siehe die Erklärung zu Psalm 3,1.

Deutsche Versen (2-7)

Die Botschaft der Schöpfung


Der erste Teil des Liedes, in dem es um Gottes Offenbarung in der Schöpfung geht, hat zwei Themen: den Himmel (Ps 19,2-5) und die Sonne (Ps 19,5b-7). Die Sonne ist der wichtigste Himmelskörper. Im zweiten Teil des Liedes geht es um das Wort und den Sohn. Der Sohn ist der Gegenstand des Wohlgefallens Gottes, der Kern und Inhalt des Wortes.

Der Psalmist behandelt das Thema „Schöpfung“ nicht als eine theoretische Abhandlung, sondern als die Offenbarung von Gottes Kraft und Majestät. Sie bringt uns in die Gegenwart des großen Gottes und führt uns zu Lobpreis und Anbetung.

Das Zeugnis Gottes in der Schöpfung ist vor allem das Zeugnis des Himmels. Die Erde hat durch die Sünde des Menschen viel von ihrer ursprünglichen Schönheit verloren, wodurch das Werk Gottes weniger deutlich sichtbar wird. Es ist sicher so, dass von und durch die Schöpfung Gottes „sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit … in dem Gemachten wahrgenommen werden“ (Röm 1,20). Auf diese Weise kann der Mensch Ihn kennenlernen, das heißt, in seiner Existenz (Apg 14,15-17; Apg 17,24-31). Die Schöpfung ist wie ein Fenster, durch das der Mensch Gottes Wesen und Handeln in der Zeit wahrnehmen kann.

Wir können sagen, dass Gottes Majestät in der Schöpfung am deutlichsten durch den Himmel als sein Schöpfungswerk sichtbar wird. David lebte wie ein Hirte unter freiem Himmel, Tag und Nacht. Der Himmel ist nicht sichtbar von der Sünde des Menschen betroffen, wie es bei der Erde der Fall ist, die nicht mehr ihren vollen Ertrag bringt und viel von ihrem ursprünglichen Glanz verloren hat (1Mo 3,17-19; 1Mo 4,12). Darüber hinaus geht Gottes Herrlichkeit durch den Himmel als Erzähler über die ganze Erde und ist nicht auf Israel beschränkt. Infolgedessen hören auch die Nationen Gottes Stimme. Mehr dazu lesen wir in Ps 19,5.

Durch „den Himmel“ und „die Ausdehnung“ (Ps 19,2) erhalten wir einen Eindruck von der Unbegrenztheit Gottes, der wirklich grenzenlos ist, während der Himmel und die Ausdehnung es nicht sind. Das gibt uns auch einen Eindruck von der Quelle des Lichts und damit des Lebens. Wir erhalten auch einen Eindruck von der Ordnung und Regelmäßigkeit, die Gott kennzeichnet, und damit von den Zeichen, die die Zeit kennzeichnen: durch die Sonne des Jahres, durch den Mond des Monats und durch den Tag-Nacht-Rhythmus der Erdrotation.

Der Himmel und die Ausdehnung sind der Bereich, in dem Gott der Sonne, dem Mond und den Sternen ihren Platz gegeben hat (1Mo 1,14-19). Wenn wir den Himmel betrachten, zu jeder Tages- und Nachtzeit, erzählen diese Lichter am Himmel von Gottes Herrlichkeit, sie zeigen seine Herrlichkeit. Sie stehen am Himmelsgewölbe, das „das Werk seiner Hände“ verkündet. Seine Finger haben sie dort platziert (Ps 8,4). Sie sind sozusagen seine Signatur auf seinem Werk. Die zeitlichen Formen der Verben „erzählen“ und „verkündet“ weisen darauf hin, dass sie dies ständig und kontinuierlich tun.

Die Tatsache, dass diese Verkündigung „Tag auf Tag“ und „Nacht auf Nacht“ ist, bestätigt, dass sie immer ohne Unterbrechung fortgesetzt wird (Ps 19,3). Es gibt Abwechslung. Der Zyklus von Tag und Nacht trägt zur Regelmäßigkeit der Jahreszeiten und damit zur Regelmäßigkeit des landwirtschaftlichen Kalenders bei (1Mo 8,22). Durch den schnellen Wechsel der Tage gibt es einen Überfluss an Reden. Es ist ein Sprechen Gottes Tag für Tag. Jeder neue Tag fügt eine neue Gottesrede zur vorherigen Rede durch den Vortag hinzu.

Die Menschen haben in der Vergangenheit die Sonne vergöttert. Heute erklären sie den Schöpfer durch die Evolutionslehre weg. Ohne der törichten Evolutionstheorie die geringste Aufmerksamkeit zu schenken, lässt der Psalmist in Psalm 19 die Schöpfung Gottes Herrlichkeit als Schöpfer verkünden. Die so genannte wissenschaftlich belegte Evolutionstheorie wird durch dieses Sprechen von Gott zum Schweigen gebracht. Wer genau hinsieht, sieht, dass Wissen weitergegeben wird. Sicherlich ist dies auch die Erkenntnis über Gott, aber vor allem die Erkenntnis seiner Weisheit, die Er in seiner Schöpfung zeigt (Spr 8,22-31).

Die Offenbarung Gottes in der Natur geschieht in einer Sprache ohne Worte (Ps 19,4). Es handelt sich um eine universelle Sprache, die von allen verstanden werden kann. Diese Sprache überwindet die Sprachverwirrung, die durch den Stolz des Menschen in die Welt gekommen ist (1Mo 11,1-9). Diese universelle Sprache geht quer durch alle Sprachbarrieren bis an alle Enden der Welt (Ps 19,5a).

Wie bereits gesagt wurde, ist das Zeugnis Gottes in der Schöpfung und insbesondere durch den Himmel und die Ausdehnung ein allgemeines Zeugnis, das sich über die ganze Welt erstreckt. Daher sollte es uns nicht überraschen, dass Paulus diesen Vers im Zusammenhang mit der Verkündigung des Wortes Gottes zitiert (Röm 10,18). Er beweist damit, dass Gott auch den Heiden im Alten Testament gepredigt hat, damit sie Gott kennen lernen und an Ihn glauben konnten. Es zeigt auch, dass das Zeugnis Gottes, das von der Schöpfung ausgeht, nicht auf Israel beschränkt ist, sondern auf der ganzen Welt zu sehen ist.

Die Ps 19,5b-7 befassen sich mit der Sonne, während David in Psalm 8, wo er auch von der Schöpfung beeindruckt ist, vom Mond und von den Sternen spricht (Ps 8,4). Die Sonne ist für das Leben auf der Erde lebenswichtig. Die Sonne wird als Person vorgestellt. Der Herr Jesus wird „die Sonne der Gerechtigkeit“ genannt (Mal 3,20). Die Sonne ist ein besonderer Hinweis auf Christus, den Sohn Gottes. Deshalb geht es in der Schöpfung zutiefst um die Herrlichkeit Christi, des Sohnes Gottes.

Gott hat „in ihnen“, d. h. „bis an das Ende des Erdkreises“ (Ps 19,5a), „ein Zelt gesetzt“ (Ps 19,5b)". Das Zelt stellt symbolisch den nächtlichen Aufenthaltsort der Sonne dar. Von dort geht die Sonne auf. An jedem Tag, an dem die Sonne aufgeht, zeugt ihr Erscheinen von der Gegenwart Christi. Unberührbar für alles auf der Welt, geht Er durch den Tag und verkündet, dass Er da ist. Es braucht Glauben, um das zu erkennen.

David stellt auf brillante Weise die aufgehende Sonne dar, wie sie aus ihrem „Zelt“ hervortritt. Er vergleicht die Sonne mit „einem Bräutigam, der hervortritt aus seinem Gemach“ und mit „einem Helden“, der fröhlich aufsteht, „die Bahn zu durchlaufen“ (Ps 19,6). Der „Bräutigam“ steht aus seinem Zimmer auf, um zu seiner Braut zu gehen, was für ihn eine große Freude ist. Er wird von den Gästen besungen. Der „Held“ ist fröhlich. Kraftvoll und voller Selbstvertrauen, läuft er sein Wettrennen.

In Ps 19,7 beschreibt David den Weg, den die Sonne schnell geht. Der Weg beginnt am „Ende der Himmel“. Da „ist ihr Ausgang“. Sie setzt „ihren Umlauf“ fort, ihren schnellen Spaziergang entlang der Ausdehnung, bis sie „zu ihren Enden“ gekommen ist und hinter den Horizont zurück in das Zelt geht, das Gott für sie aufgestellt hat. Während ihres Umlaufs leuchtet sie überall mit dem Schein ihrer Sonnenstrahlen, mit denen sie auch die Erde erwärmt.

So wie nichts vor ihrem Glanz verborgen ist, so ist auch niemand vor dem Zeugnis des ewigen Evangeliums verborgen, das aus der Schöpfung spricht (vgl. Off 14,6; 7). Jeder kann wissen, dass Gott da ist, und erkennen, dass er sich vor Ihm verantworten muss (vgl. Kol 1,23b).

Die Zirkulation der Sonne wird nicht in wissenschaftlicher, sondern in poetischer Sprache beschrieben. So spricht der Mensch auch in seiner Alltagssprache darüber. Wir wissen, dass die Sonne still steht und dass die Erde sich um sie dreht, aber für unsere Wahrnehmung steht die Erde still und die Sonne dreht sich. So beschreibt David den Auf- und Untergang der Sonne und ihre Umlaufbahn am Himmel.

Verse 1-6

Überschrift


Für den Ausdruck „Vorsänger“ siehe die Erklärung zu Psalm 4,1.

Für den Ausdruck „Psalm von David“ siehe die Erklärung zu Psalm 3,1.

Deutsche Versen (2-7)

Die Botschaft der Schöpfung


Der erste Teil des Liedes, in dem es um Gottes Offenbarung in der Schöpfung geht, hat zwei Themen: den Himmel (Ps 19,2-5) und die Sonne (Ps 19,5b-7). Die Sonne ist der wichtigste Himmelskörper. Im zweiten Teil des Liedes geht es um das Wort und den Sohn. Der Sohn ist der Gegenstand des Wohlgefallens Gottes, der Kern und Inhalt des Wortes.

Der Psalmist behandelt das Thema „Schöpfung“ nicht als eine theoretische Abhandlung, sondern als die Offenbarung von Gottes Kraft und Majestät. Sie bringt uns in die Gegenwart des großen Gottes und führt uns zu Lobpreis und Anbetung.

Das Zeugnis Gottes in der Schöpfung ist vor allem das Zeugnis des Himmels. Die Erde hat durch die Sünde des Menschen viel von ihrer ursprünglichen Schönheit verloren, wodurch das Werk Gottes weniger deutlich sichtbar wird. Es ist sicher so, dass von und durch die Schöpfung Gottes „sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit … in dem Gemachten wahrgenommen werden“ (Röm 1,20). Auf diese Weise kann der Mensch Ihn kennenlernen, das heißt, in seiner Existenz (Apg 14,15-17; Apg 17,24-31). Die Schöpfung ist wie ein Fenster, durch das der Mensch Gottes Wesen und Handeln in der Zeit wahrnehmen kann.

Wir können sagen, dass Gottes Majestät in der Schöpfung am deutlichsten durch den Himmel als sein Schöpfungswerk sichtbar wird. David lebte wie ein Hirte unter freiem Himmel, Tag und Nacht. Der Himmel ist nicht sichtbar von der Sünde des Menschen betroffen, wie es bei der Erde der Fall ist, die nicht mehr ihren vollen Ertrag bringt und viel von ihrem ursprünglichen Glanz verloren hat (1Mo 3,17-19; 1Mo 4,12). Darüber hinaus geht Gottes Herrlichkeit durch den Himmel als Erzähler über die ganze Erde und ist nicht auf Israel beschränkt. Infolgedessen hören auch die Nationen Gottes Stimme. Mehr dazu lesen wir in Ps 19,5.

Durch „den Himmel“ und „die Ausdehnung“ (Ps 19,2) erhalten wir einen Eindruck von der Unbegrenztheit Gottes, der wirklich grenzenlos ist, während der Himmel und die Ausdehnung es nicht sind. Das gibt uns auch einen Eindruck von der Quelle des Lichts und damit des Lebens. Wir erhalten auch einen Eindruck von der Ordnung und Regelmäßigkeit, die Gott kennzeichnet, und damit von den Zeichen, die die Zeit kennzeichnen: durch die Sonne des Jahres, durch den Mond des Monats und durch den Tag-Nacht-Rhythmus der Erdrotation.

Der Himmel und die Ausdehnung sind der Bereich, in dem Gott der Sonne, dem Mond und den Sternen ihren Platz gegeben hat (1Mo 1,14-19). Wenn wir den Himmel betrachten, zu jeder Tages- und Nachtzeit, erzählen diese Lichter am Himmel von Gottes Herrlichkeit, sie zeigen seine Herrlichkeit. Sie stehen am Himmelsgewölbe, das „das Werk seiner Hände“ verkündet. Seine Finger haben sie dort platziert (Ps 8,4). Sie sind sozusagen seine Signatur auf seinem Werk. Die zeitlichen Formen der Verben „erzählen“ und „verkündet“ weisen darauf hin, dass sie dies ständig und kontinuierlich tun.

Die Tatsache, dass diese Verkündigung „Tag auf Tag“ und „Nacht auf Nacht“ ist, bestätigt, dass sie immer ohne Unterbrechung fortgesetzt wird (Ps 19,3). Es gibt Abwechslung. Der Zyklus von Tag und Nacht trägt zur Regelmäßigkeit der Jahreszeiten und damit zur Regelmäßigkeit des landwirtschaftlichen Kalenders bei (1Mo 8,22). Durch den schnellen Wechsel der Tage gibt es einen Überfluss an Reden. Es ist ein Sprechen Gottes Tag für Tag. Jeder neue Tag fügt eine neue Gottesrede zur vorherigen Rede durch den Vortag hinzu.

Die Menschen haben in der Vergangenheit die Sonne vergöttert. Heute erklären sie den Schöpfer durch die Evolutionslehre weg. Ohne der törichten Evolutionstheorie die geringste Aufmerksamkeit zu schenken, lässt der Psalmist in Psalm 19 die Schöpfung Gottes Herrlichkeit als Schöpfer verkünden. Die so genannte wissenschaftlich belegte Evolutionstheorie wird durch dieses Sprechen von Gott zum Schweigen gebracht. Wer genau hinsieht, sieht, dass Wissen weitergegeben wird. Sicherlich ist dies auch die Erkenntnis über Gott, aber vor allem die Erkenntnis seiner Weisheit, die Er in seiner Schöpfung zeigt (Spr 8,22-31).

Die Offenbarung Gottes in der Natur geschieht in einer Sprache ohne Worte (Ps 19,4). Es handelt sich um eine universelle Sprache, die von allen verstanden werden kann. Diese Sprache überwindet die Sprachverwirrung, die durch den Stolz des Menschen in die Welt gekommen ist (1Mo 11,1-9). Diese universelle Sprache geht quer durch alle Sprachbarrieren bis an alle Enden der Welt (Ps 19,5a).

Wie bereits gesagt wurde, ist das Zeugnis Gottes in der Schöpfung und insbesondere durch den Himmel und die Ausdehnung ein allgemeines Zeugnis, das sich über die ganze Welt erstreckt. Daher sollte es uns nicht überraschen, dass Paulus diesen Vers im Zusammenhang mit der Verkündigung des Wortes Gottes zitiert (Röm 10,18). Er beweist damit, dass Gott auch den Heiden im Alten Testament gepredigt hat, damit sie Gott kennen lernen und an Ihn glauben konnten. Es zeigt auch, dass das Zeugnis Gottes, das von der Schöpfung ausgeht, nicht auf Israel beschränkt ist, sondern auf der ganzen Welt zu sehen ist.

Die Ps 19,5b-7 befassen sich mit der Sonne, während David in Psalm 8, wo er auch von der Schöpfung beeindruckt ist, vom Mond und von den Sternen spricht (Ps 8,4). Die Sonne ist für das Leben auf der Erde lebenswichtig. Die Sonne wird als Person vorgestellt. Der Herr Jesus wird „die Sonne der Gerechtigkeit“ genannt (Mal 3,20). Die Sonne ist ein besonderer Hinweis auf Christus, den Sohn Gottes. Deshalb geht es in der Schöpfung zutiefst um die Herrlichkeit Christi, des Sohnes Gottes.

Gott hat „in ihnen“, d. h. „bis an das Ende des Erdkreises“ (Ps 19,5a), „ein Zelt gesetzt“ (Ps 19,5b)". Das Zelt stellt symbolisch den nächtlichen Aufenthaltsort der Sonne dar. Von dort geht die Sonne auf. An jedem Tag, an dem die Sonne aufgeht, zeugt ihr Erscheinen von der Gegenwart Christi. Unberührbar für alles auf der Welt, geht Er durch den Tag und verkündet, dass Er da ist. Es braucht Glauben, um das zu erkennen.

David stellt auf brillante Weise die aufgehende Sonne dar, wie sie aus ihrem „Zelt“ hervortritt. Er vergleicht die Sonne mit „einem Bräutigam, der hervortritt aus seinem Gemach“ und mit „einem Helden“, der fröhlich aufsteht, „die Bahn zu durchlaufen“ (Ps 19,6). Der „Bräutigam“ steht aus seinem Zimmer auf, um zu seiner Braut zu gehen, was für ihn eine große Freude ist. Er wird von den Gästen besungen. Der „Held“ ist fröhlich. Kraftvoll und voller Selbstvertrauen, läuft er sein Wettrennen.

In Ps 19,7 beschreibt David den Weg, den die Sonne schnell geht. Der Weg beginnt am „Ende der Himmel“. Da „ist ihr Ausgang“. Sie setzt „ihren Umlauf“ fort, ihren schnellen Spaziergang entlang der Ausdehnung, bis sie „zu ihren Enden“ gekommen ist und hinter den Horizont zurück in das Zelt geht, das Gott für sie aufgestellt hat. Während ihres Umlaufs leuchtet sie überall mit dem Schein ihrer Sonnenstrahlen, mit denen sie auch die Erde erwärmt.

So wie nichts vor ihrem Glanz verborgen ist, so ist auch niemand vor dem Zeugnis des ewigen Evangeliums verborgen, das aus der Schöpfung spricht (vgl. Off 14,6; 7). Jeder kann wissen, dass Gott da ist, und erkennen, dass er sich vor Ihm verantworten muss (vgl. Kol 1,23b).

Die Zirkulation der Sonne wird nicht in wissenschaftlicher, sondern in poetischer Sprache beschrieben. So spricht der Mensch auch in seiner Alltagssprache darüber. Wir wissen, dass die Sonne still steht und dass die Erde sich um sie dreht, aber für unsere Wahrnehmung steht die Erde still und die Sonne dreht sich. So beschreibt David den Auf- und Untergang der Sonne und ihre Umlaufbahn am Himmel.

Verse 7-11

Deutsche Versen (8-12)

Die Botschaft des Gesetzes


Auf die Stimme der Natur folgt die Stimme der Heiligen Schrift. Das zweite Zeugnis, das Gott von sich selbst gibt, ist das Gesetz (Torah), sein Wort bedeutet Unterricht. Auch hier sehen wir, je mehr und je deutlicher die Herrlichkeit Christi. Er ist das Wort Gottes, das bei Gott war (Joh 1,1). „Das Wort ist Fleisch geworden“ (Joh 1,14), das ist Christus, wenn Er auf die Erde kommt. Dann hören wir Ihn sprechen und Er macht Gott bekannt.

Im Zusammenhang mit dem Gesetz spricht David von Gott als „dem HERRN“, während er im Zusammenhang mit der Schöpfung von Ihm als Gott spricht (Ps 19,2). Als der HERR (Jahwe) ist Er in Treue zu seinem Bund in Verbindung mit den Menschen; als Gott (Elohim) ist Er in Verbindung mit seiner ganzen Schöpfung. Der Name Elohim spricht von Gottes Macht als Schöpfer. Das sehen wir auch in 1. Mose 1 und 2. In 1. Mose 1 wird von Gott gesprochen; in 1. Mose 2, wo der Mensch seinen Platz in der Schöpfung erhält und Gott mit ihm am Werk ist, ist es immer Gott der HERR.

Das Gesetz ist einem Volk gegeben, nämlich Israel. Gott hat sich seinem Volk als der HERR, der Gott des Bundes, besonders diesem Volk offenbart, mit der Absicht, dass dieses Volk ein Segen für alle Nationen sein soll. Wie bereits erwähnt, wird der Name Gott der HERR verwendet, sobald es eine Beziehung zwischen Gott und Mensch gibt. Das bedeutet, dass wir das Gesetz hier im Zusammenhang mit dem Gewissen eines jeden Menschen, ob Jude oder Heide, sehen. Die Heiden stehen nicht unter dem Gesetz. Doch das Werk des Gesetzes ist in ihr Gewissen geschrieben. In Römer 1 haben wir das Zeugnis Gottes in der Schöpfung (Röm 1,19; 20) und in Römer 2 das Wirken des Gesetzes am Gewissen (Röm 2,14; 15). Dies ist die gleiche Reihenfolge wie hier in Psalm 19.

Die Schöpfung zeigt, dass der Schöpfer da ist, erklärt aber weder, wie sie entstanden ist, noch den Grund für ihre Existenz. Das Gesetz, oder die Schrift, tut, was der Himmel, die Ausdehnung und die Sonne nicht tun können. Die Schrift erklärt den Ursprung aller Dinge und auch, warum sie gemacht wurden.

David beschreibt das Gesetz mit verschiedenen Namen, die Synonyme sind. Diese Synonyme tauchen im Lobpreis des Wortes Gottes in Psalm 119 wieder auf, aber wir finden sie auch über das ganze Buch der Psalmen verstreut. Diese Synonyme zeigen, dass das Gesetz mehr von Gott offenbart als das, was die Schöpfung von Gott offenbart.

David spricht nicht technisch und distanziert über das Wort Gottes. Das kann er nicht. Er spricht darüber in einem Lobgesang. In sechs Aussagen wird das Wort erklärt und seine Wirkung auf den Menschen diskutiert (Ps 19,8-10). Er spricht über
1. „das Gesetz“,
2. „das Zeugnis“,
3. „die Vorschriften“,
4. „das Gebot“,
5. „die Furcht des HERRN“ und
6. „die Rechte“.

Mit diesen verbindet er verschiedene Merkmale, die für das ganze Wort Gottes und für Gott selbst gelten, von dem das Gesetz kommt und um den es geht.

Er spricht zunächst von „dem Gesetz des HERRN“ als der Gesamtheit der Anweisungen, Lehren und Unterweisungen, die der HERR Israel auf alle möglichen Weisen gegeben hat, insbesondere durch Mose (Ps 19,8). Der Zweck dieser Lehre ist es, den Unterricht (Torah) des Wortes im Herzen innewohnend zu machen (Ps 37,31).

„Das Gesetz“ ist die Gesamtheit der schriftlichen Offenbarung Gottes im Alten Testament. Er sagt davon, dass es „vollkommen“ ist, das heißt, dass es an nichts mangelt und dass es fehlerlos ist, frei von Mängeln. Das Gesetz in dieser Eigenschaft „erquickt die Seele“. Das hat den Sinn, wiederherzustellen, zu beleben (Ps 23,3), neue Lebenskraft zu geben. Es bedeutet, die Menschen auf den richtigen Weg zu bringen.

Dann wird das Gesetz oder das Wort „das Zeugnis des Herrn“ genannt. Es spricht davon, von Gott zu sprechen, wie es ein Zeuge in einem Prozess tut. Es geht um ein ernsthaftes Zeugnis der Wahrheit. Wenn sich mein Herz dem Wort Gottes als seinem Zeugnis zuwendet, werde ich dadurch vor falschen Motiven, z. B. schändlichem Gewinn, bewahrt (Ps 119,36). Ich brauche das nicht mehr.

Daran ist das Merkmal „zuverlässig“ geknüpft. Dass das Gesetz zuverlässig ist, beweist die Tatsache, dass es den Einfältigen „weise macht“. Der „Einfältige“ ist der junge, unerfahrene Mann, jemand ohne Lebenserfahrung. Was er braucht, um sein Leben zur Ehre Gottes zu leben, ist Weisheit. Es wird ihm im „Zeugnis des HERRN“ mit eindringlicher Feierlichkeit dargereicht. Um davon zu profitieren, wird er darin lesen müssen.

Das Gesetz besteht aus „den Vorschriften des HERRN“ (Ps 19,9). Das Wort „Vorschriften“ kommt ausschließlich in den Psalmen vor (24-mal). Gott gebietet seine Vorschriften, „damit sie fleißig beachtet werden“ (Ps 119,4). Es ist nicht schwer, ihnen zu gehorchen, denn diese Vorschriften sind richtig und erfreuen das Herz, sagt David hier in Ps 19,9. Sie machen Freude.

Das Wort „Vorschriften“ steht im Plural, weil es sich um befehlende Anweisungen für die vielen Bereiche des Lebens handelt. Bei allen Entscheidungen und Handlungen sollen wir uns von ihnen leiten lassen. Es hat mit unserer Verantwortung zu tun, allen Vorschriften Gottes zu gehorchen. Wenn wir das tun, wissen wir, dass wir auf Gottes Weg sind, durch den wir in Gemeinschaft mit Ihm leben, was Freude im Herzen gibt.

Bei „dem Gebot des HERRN“ können wir denken an etwas, was Gott ausdrücklich geboten hat zu tun. Hier steht seine Autorität im Vordergrund. Das hebräische Wort mitsvat bedeutet die göttlichen Regeln und das geistliche Gesetz in vielen Bereichen des Lebens. In Psalm 18 wird es mit „Satzungen“ übersetzt (Ps 18,23). Es ist die Gesamtheit von Gottes Willen in unserem Leben. Diese Satzungen geben Licht in unsere Augen, durch das wir die Dinge so sehen, wie Gott sie sieht.

Was Er gebietet, ist immer „lauter“. Es ist immer ohne Hintergedanken. Er meint, was Er sagt. Lauter bedeutet auch, dass es reinigt und somit die Augen erleuchtet. Wenn wir tun, was Er gebietet, „erleuchtet“ das unsere „Augen“. Wir werden Einblick in den Weg gewinnen, den wir einschlagen müssen.

David nennt das Gesetz auch „die Furcht des HERRN“ (Ps 19,10). Es geht nicht um Angst, sondern um Ehrerbietung, Ehrfurcht. Diese Furcht „ist rein“, geläutert (Ps 12,7), ohne Hintergedanken und daher aufrichtig. Es ist keine heuchlerische Ehrfurcht, oder Ehrfurcht nur bei einer bestimmten Gelegenheit. Es ändert auch nichts an der Furcht, die Furcht bleibt immer die gleiche, sie „besteht ewig“. Ehrfurcht, Ehrerbietung vor Gott, und was Er gesagt hat, wird immer bleiben, weil Er sich nie ändert (Jak 1,17).

Schließlich sagt David vom Gesetz, dass „die Rechte des HERRN Wahrheit sind“. Dies sind Gerichtsurteile, die Er über jeden Menschen und all seine Taten und Unterlassungen fällt. Seine Rechte sind Gebote mit der Kraft eines Urteils. Der Gläubige, der Ihn liebt, wird seine Gebote schnell und mit Liebe halten (Ps 119,60).

Gottes Rechte sind „Wahrheit“, ohne jede Falschheit oder Irrtum. Sie sind „wahr“ und daher „gerecht“. Sie stehen vollkommen im Einklang mit den Gedanken Gottes. Alle Rechte bilden eine Einheit, „sie sind gerecht allesamt“. Jeder bekommt, was ihm zusteht.

Die Wirkung der Rechte macht, dass sie „kostbarer sind als Gold und viel gediegenes Gold“ (Ps 19,11). Das Gesetz gibt Reichtümer, die weit über den Wert von Gold hinausgehen (Ps 119,127). Das Gesetz bietet auch eine Freude, die viel „süßer als Honig und Honigseim“ ist. Honigseim ist Honig, der auf natürliche Weise von der Wabe tropft. Er ist der reinste und frischeste Honig. Gold ist das begehrteste Edelmetall der Antike und Honig das süßeste aller damals bekannten Nahrungsmittel. Es ist das Superlativ, gereinigtes Gold und frischer Honig. Das Gesetz steht weit über beiden.

Nachdem David so den Wert des Gesetzes in verschiedenen Begriffen gesungen hat, spricht er zum HERRN über sein Gesetz (Ps 19,12). Er gibt Zeugnis von der Wirkung des Wortes in seinem eigenen Leben, indem er sich vom Wort belehren lässt. Er sagt dem HERRN, was das Gesetz für ihn bedeutet.

Es ist bezeichnend, dass er, der König ist, sich „dein Knecht“ nennt. Er tut dies noch einmal in Ps 19,14. Es ist ein Ehrentitel für ihn, ein Titel, der auch von Jesaja in seinem Buch für den Sohn Davids verwendet wird: der Knecht des HERRN. Dass David sich so nennt, deutet auf die Bereitschaft hin, die notwendig ist, um den vollen Nutzen des Gesetzes zu sehen und den Wunsch zu haben, in Übereinstimmung damit zu leben.

Ein Knecht ist sich seines Platzes vor seinem Herrn bewusst. Er muss gehorchen. Aus diesem Gefühl der Unterwerfung heraus ist das Gesetz voll von Warnungen für ihn, nicht davon abzuweichen. Gleichzeitig ist er sich bewusst, dass im Halten desselben es großen Lohn gibt. Es geht nicht um erzwungenen Gehorsam, sondern um Gehorsam aus Liebe und mit Freude.

Sein Lohn liegt nicht in der Zukunft, am Ende des Weges, sondern wird jetzt genossen. Der große Lohn liegt im Hören und Handeln nach dem Gesetz, d. h. im Hören und Handeln nach dem Wort Gottes. Das gibt die Freude der Gemeinschaft mit dem Geber des Wortes. Für uns bringt die Einhaltung der Gebote und Worte des Herrn Jesus einen noch reicheren Lohn (Joh 14,21; 23).

Verse 7-11

Deutsche Versen (8-12)

Die Botschaft des Gesetzes


Auf die Stimme der Natur folgt die Stimme der Heiligen Schrift. Das zweite Zeugnis, das Gott von sich selbst gibt, ist das Gesetz (Torah), sein Wort bedeutet Unterricht. Auch hier sehen wir, je mehr und je deutlicher die Herrlichkeit Christi. Er ist das Wort Gottes, das bei Gott war (Joh 1,1). „Das Wort ist Fleisch geworden“ (Joh 1,14), das ist Christus, wenn Er auf die Erde kommt. Dann hören wir Ihn sprechen und Er macht Gott bekannt.

Im Zusammenhang mit dem Gesetz spricht David von Gott als „dem HERRN“, während er im Zusammenhang mit der Schöpfung von Ihm als Gott spricht (Ps 19,2). Als der HERR (Jahwe) ist Er in Treue zu seinem Bund in Verbindung mit den Menschen; als Gott (Elohim) ist Er in Verbindung mit seiner ganzen Schöpfung. Der Name Elohim spricht von Gottes Macht als Schöpfer. Das sehen wir auch in 1. Mose 1 und 2. In 1. Mose 1 wird von Gott gesprochen; in 1. Mose 2, wo der Mensch seinen Platz in der Schöpfung erhält und Gott mit ihm am Werk ist, ist es immer Gott der HERR.

Das Gesetz ist einem Volk gegeben, nämlich Israel. Gott hat sich seinem Volk als der HERR, der Gott des Bundes, besonders diesem Volk offenbart, mit der Absicht, dass dieses Volk ein Segen für alle Nationen sein soll. Wie bereits erwähnt, wird der Name Gott der HERR verwendet, sobald es eine Beziehung zwischen Gott und Mensch gibt. Das bedeutet, dass wir das Gesetz hier im Zusammenhang mit dem Gewissen eines jeden Menschen, ob Jude oder Heide, sehen. Die Heiden stehen nicht unter dem Gesetz. Doch das Werk des Gesetzes ist in ihr Gewissen geschrieben. In Römer 1 haben wir das Zeugnis Gottes in der Schöpfung (Röm 1,19; 20) und in Römer 2 das Wirken des Gesetzes am Gewissen (Röm 2,14; 15). Dies ist die gleiche Reihenfolge wie hier in Psalm 19.

Die Schöpfung zeigt, dass der Schöpfer da ist, erklärt aber weder, wie sie entstanden ist, noch den Grund für ihre Existenz. Das Gesetz, oder die Schrift, tut, was der Himmel, die Ausdehnung und die Sonne nicht tun können. Die Schrift erklärt den Ursprung aller Dinge und auch, warum sie gemacht wurden.

David beschreibt das Gesetz mit verschiedenen Namen, die Synonyme sind. Diese Synonyme tauchen im Lobpreis des Wortes Gottes in Psalm 119 wieder auf, aber wir finden sie auch über das ganze Buch der Psalmen verstreut. Diese Synonyme zeigen, dass das Gesetz mehr von Gott offenbart als das, was die Schöpfung von Gott offenbart.

David spricht nicht technisch und distanziert über das Wort Gottes. Das kann er nicht. Er spricht darüber in einem Lobgesang. In sechs Aussagen wird das Wort erklärt und seine Wirkung auf den Menschen diskutiert (Ps 19,8-10). Er spricht über
1. „das Gesetz“,
2. „das Zeugnis“,
3. „die Vorschriften“,
4. „das Gebot“,
5. „die Furcht des HERRN“ und
6. „die Rechte“.

Mit diesen verbindet er verschiedene Merkmale, die für das ganze Wort Gottes und für Gott selbst gelten, von dem das Gesetz kommt und um den es geht.

Er spricht zunächst von „dem Gesetz des HERRN“ als der Gesamtheit der Anweisungen, Lehren und Unterweisungen, die der HERR Israel auf alle möglichen Weisen gegeben hat, insbesondere durch Mose (Ps 19,8). Der Zweck dieser Lehre ist es, den Unterricht (Torah) des Wortes im Herzen innewohnend zu machen (Ps 37,31).

„Das Gesetz“ ist die Gesamtheit der schriftlichen Offenbarung Gottes im Alten Testament. Er sagt davon, dass es „vollkommen“ ist, das heißt, dass es an nichts mangelt und dass es fehlerlos ist, frei von Mängeln. Das Gesetz in dieser Eigenschaft „erquickt die Seele“. Das hat den Sinn, wiederherzustellen, zu beleben (Ps 23,3), neue Lebenskraft zu geben. Es bedeutet, die Menschen auf den richtigen Weg zu bringen.

Dann wird das Gesetz oder das Wort „das Zeugnis des Herrn“ genannt. Es spricht davon, von Gott zu sprechen, wie es ein Zeuge in einem Prozess tut. Es geht um ein ernsthaftes Zeugnis der Wahrheit. Wenn sich mein Herz dem Wort Gottes als seinem Zeugnis zuwendet, werde ich dadurch vor falschen Motiven, z. B. schändlichem Gewinn, bewahrt (Ps 119,36). Ich brauche das nicht mehr.

Daran ist das Merkmal „zuverlässig“ geknüpft. Dass das Gesetz zuverlässig ist, beweist die Tatsache, dass es den Einfältigen „weise macht“. Der „Einfältige“ ist der junge, unerfahrene Mann, jemand ohne Lebenserfahrung. Was er braucht, um sein Leben zur Ehre Gottes zu leben, ist Weisheit. Es wird ihm im „Zeugnis des HERRN“ mit eindringlicher Feierlichkeit dargereicht. Um davon zu profitieren, wird er darin lesen müssen.

Das Gesetz besteht aus „den Vorschriften des HERRN“ (Ps 19,9). Das Wort „Vorschriften“ kommt ausschließlich in den Psalmen vor (24-mal). Gott gebietet seine Vorschriften, „damit sie fleißig beachtet werden“ (Ps 119,4). Es ist nicht schwer, ihnen zu gehorchen, denn diese Vorschriften sind richtig und erfreuen das Herz, sagt David hier in Ps 19,9. Sie machen Freude.

Das Wort „Vorschriften“ steht im Plural, weil es sich um befehlende Anweisungen für die vielen Bereiche des Lebens handelt. Bei allen Entscheidungen und Handlungen sollen wir uns von ihnen leiten lassen. Es hat mit unserer Verantwortung zu tun, allen Vorschriften Gottes zu gehorchen. Wenn wir das tun, wissen wir, dass wir auf Gottes Weg sind, durch den wir in Gemeinschaft mit Ihm leben, was Freude im Herzen gibt.

Bei „dem Gebot des HERRN“ können wir denken an etwas, was Gott ausdrücklich geboten hat zu tun. Hier steht seine Autorität im Vordergrund. Das hebräische Wort mitsvat bedeutet die göttlichen Regeln und das geistliche Gesetz in vielen Bereichen des Lebens. In Psalm 18 wird es mit „Satzungen“ übersetzt (Ps 18,23). Es ist die Gesamtheit von Gottes Willen in unserem Leben. Diese Satzungen geben Licht in unsere Augen, durch das wir die Dinge so sehen, wie Gott sie sieht.

Was Er gebietet, ist immer „lauter“. Es ist immer ohne Hintergedanken. Er meint, was Er sagt. Lauter bedeutet auch, dass es reinigt und somit die Augen erleuchtet. Wenn wir tun, was Er gebietet, „erleuchtet“ das unsere „Augen“. Wir werden Einblick in den Weg gewinnen, den wir einschlagen müssen.

David nennt das Gesetz auch „die Furcht des HERRN“ (Ps 19,10). Es geht nicht um Angst, sondern um Ehrerbietung, Ehrfurcht. Diese Furcht „ist rein“, geläutert (Ps 12,7), ohne Hintergedanken und daher aufrichtig. Es ist keine heuchlerische Ehrfurcht, oder Ehrfurcht nur bei einer bestimmten Gelegenheit. Es ändert auch nichts an der Furcht, die Furcht bleibt immer die gleiche, sie „besteht ewig“. Ehrfurcht, Ehrerbietung vor Gott, und was Er gesagt hat, wird immer bleiben, weil Er sich nie ändert (Jak 1,17).

Schließlich sagt David vom Gesetz, dass „die Rechte des HERRN Wahrheit sind“. Dies sind Gerichtsurteile, die Er über jeden Menschen und all seine Taten und Unterlassungen fällt. Seine Rechte sind Gebote mit der Kraft eines Urteils. Der Gläubige, der Ihn liebt, wird seine Gebote schnell und mit Liebe halten (Ps 119,60).

Gottes Rechte sind „Wahrheit“, ohne jede Falschheit oder Irrtum. Sie sind „wahr“ und daher „gerecht“. Sie stehen vollkommen im Einklang mit den Gedanken Gottes. Alle Rechte bilden eine Einheit, „sie sind gerecht allesamt“. Jeder bekommt, was ihm zusteht.

Die Wirkung der Rechte macht, dass sie „kostbarer sind als Gold und viel gediegenes Gold“ (Ps 19,11). Das Gesetz gibt Reichtümer, die weit über den Wert von Gold hinausgehen (Ps 119,127). Das Gesetz bietet auch eine Freude, die viel „süßer als Honig und Honigseim“ ist. Honigseim ist Honig, der auf natürliche Weise von der Wabe tropft. Er ist der reinste und frischeste Honig. Gold ist das begehrteste Edelmetall der Antike und Honig das süßeste aller damals bekannten Nahrungsmittel. Es ist das Superlativ, gereinigtes Gold und frischer Honig. Das Gesetz steht weit über beiden.

Nachdem David so den Wert des Gesetzes in verschiedenen Begriffen gesungen hat, spricht er zum HERRN über sein Gesetz (Ps 19,12). Er gibt Zeugnis von der Wirkung des Wortes in seinem eigenen Leben, indem er sich vom Wort belehren lässt. Er sagt dem HERRN, was das Gesetz für ihn bedeutet.

Es ist bezeichnend, dass er, der König ist, sich „dein Knecht“ nennt. Er tut dies noch einmal in Ps 19,14. Es ist ein Ehrentitel für ihn, ein Titel, der auch von Jesaja in seinem Buch für den Sohn Davids verwendet wird: der Knecht des HERRN. Dass David sich so nennt, deutet auf die Bereitschaft hin, die notwendig ist, um den vollen Nutzen des Gesetzes zu sehen und den Wunsch zu haben, in Übereinstimmung damit zu leben.

Ein Knecht ist sich seines Platzes vor seinem Herrn bewusst. Er muss gehorchen. Aus diesem Gefühl der Unterwerfung heraus ist das Gesetz voll von Warnungen für ihn, nicht davon abzuweichen. Gleichzeitig ist er sich bewusst, dass im Halten desselben es großen Lohn gibt. Es geht nicht um erzwungenen Gehorsam, sondern um Gehorsam aus Liebe und mit Freude.

Sein Lohn liegt nicht in der Zukunft, am Ende des Weges, sondern wird jetzt genossen. Der große Lohn liegt im Hören und Handeln nach dem Gesetz, d. h. im Hören und Handeln nach dem Wort Gottes. Das gibt die Freude der Gemeinschaft mit dem Geber des Wortes. Für uns bringt die Einhaltung der Gebote und Worte des Herrn Jesus einen noch reicheren Lohn (Joh 14,21; 23).

Verse 12-14

Deutsche Versen (13-15)

Gebet für ein heiliges Leben


Der Psalmist hat über die Größe Gottes in der Schöpfung und in seinem Wort nachgedacht. Dies führt ihn dazu, Aussagen über sich selbst in seiner Beziehung zu Gott und Gottes Offenbarung zu machen. Wo immer er im Psalm 8 zum Himmel schaut und sich davon beeindrucken lässt, ist die Folge, dass er sieht, wie nichtig der Mensch ist (Ps 8,5). Hier, in Psalm 19, führt die Größe Gottes in der Schöpfung und in der Heiligen Schrift zur Anerkennung der Sündhaftigkeit des Menschen. Die Begegnung mit dem HERRN brachte Hiob zur Selbsterkenntnis (Hiob 42,5; 6). Eine Begegnung mit dem Herrn Jesus brachte Petrus zur Selbsterkenntnis (Lk 5,4-8).

Dieser Effekt wirkt sich auch auf die Lehre des Wortes Gottes in David und auch in uns aus. So wie nichts auf der Erde vor dem Schein der Sonne verborgen ist (Ps 19,7), so ist auch niemand vor dem Wort Gottes verborgen, das alles ans Licht bringt. Für Ihn ist „alles … bloß und aufgedeckt“ (Heb 4,12; 13). Hier geht es nicht um die Angst vor Strafe, sondern um die Furcht, die freudige Gemeinschaft mit Gott durch die Gegenwart der Sünde zu verpassen. Er will nicht, dass etwas zwischen ihn und Gott kommt (vgl. Ps 139,23; 24).

David erkennt durch die Lehre des Wortes Gottes, dass Gott ihn bis in die Tiefe seines Herzens kennt. Deshalb fügt er einige wichtige Aspekte hinzu, die mit seiner eigenen Beziehung zu Gott zu tun haben. Er spricht von verborgenen Sünden, Bekennen der Sünden, Reinigung und Befreiung von großen Übertretungen (Ps 19,13; 14).

Er betrachtet die Sünde aus zwei Blickwinkeln. Erstens ist er sich bewusst, dass er nicht in der Lage ist, alle seine Sünden zu erwähnen. Dafür erkennt er sie zu wenig (Ps 19,13). Wer würde es wagen zu behaupten, er habe keine unbewussten Sünden begangen, wenn er wie David von der Majestät Gottes in der Schöpfung und von seiner Allwissenheit durch sein Wort, das die Herzen erforscht, beeindruckt ist? Wer sich dessen bewusst ist, wird keine Widerworte über seine Sündlosigkeit geben, wie es in der extremen Heiligungslehre gelehrt wird.

Es ist wichtig, dass wir uns von nichts bewusst sind, aber das bedeutet nicht, dass wir dadurch gerechtfertigt sind (1Kor 4,4). Das Bewusstsein von Gottes Majestät und Allwissenheit wird uns demütig halten. Gleichzeitig wird es den Wunsch erwecken, von verborgenen Sünden gereinigt zu werden. Das ist es, was David sich wünscht. Für unbeabsichtigte Sünden bietet das Gesetz Versöhnung und Vergebung (3Mo 4,2; 13; 4Mo 15,22-29).

Zweitens sieht David den Schrecken der Sünde des Übermuts (Ps 19,14). Er wünscht davon zurückgehalten zu werden. Übermut oder Stolz ist die Ursünde. Es bedeutet, wie Gott sein zu wollen. David verabscheut den Gedanken, dass er diese Sünde begehen würde. Es zeugt von Selbsterkenntnis, dass er erkennt, dass er dazu fähig ist, und betet, dass der HERR ihn davon fernhält, damit sie ihn nicht beherrschen wird.

Wenn er von dieser Sünde zurückgehalten wird, wird er untadelig und „rein von großer Übertretung“ sein. Übermut ist nicht irgendeine Sünde, es ist eine schreckliche große Sünde, es ist eine vorsätzliche Sünde. Sein Gebet, davon zurückgehalten zu werden, bedeutet, dass er sich dieser Sünde nicht schuldig gemacht hat.

David schließt den Psalm mit dem Wunsch, dass die Reden, die aus seinem Mund kommen, und das Sinnen, das er in seinem Herzen hat, vor dem HERRN wohlgefällig sind (Ps 19,15). Es geht ihm nicht nur um seine äußeren Worte oder nur um seine innere Frömmigkeit, sondern um beide Aspekte seiner Person. Um dies zu erreichen, spricht er zu Gott als seinem Fels, seinem festen Fundament und als seinem Erlöser, der ihn in seiner Gnade von seinen Sünden erlöst hat. Der Fels bezieht sich auf Christus (1Kor 10,4), der geschlagen werden musste, damit das Wasser des Lebens frei zu jedem fließen konnte, der durstig ist.

David kehrt hier zu seinem Ausgangspunkt in Psalm 18 zurück, wo er von dem Felsen sprach (Ps 18,3). Er liebt den HERRN (Ps 18,2) und möchte Ihm gefallen (Ps 19,15).

Das hebräische Wort für „Erlöser“ lautet hier go'el. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Gott Mensch werden musste, denn go'el ist ein Verwandter, also ein „Mensch“. Gott der Schöpfer (Ps 19,2-7) musste Gott der Erlöser werden (Ps 19,8-15). Wie letzteres geschah, wird in Psalm 32 erklärt.

Verse 12-14

Deutsche Versen (13-15)

Gebet für ein heiliges Leben


Der Psalmist hat über die Größe Gottes in der Schöpfung und in seinem Wort nachgedacht. Dies führt ihn dazu, Aussagen über sich selbst in seiner Beziehung zu Gott und Gottes Offenbarung zu machen. Wo immer er im Psalm 8 zum Himmel schaut und sich davon beeindrucken lässt, ist die Folge, dass er sieht, wie nichtig der Mensch ist (Ps 8,5). Hier, in Psalm 19, führt die Größe Gottes in der Schöpfung und in der Heiligen Schrift zur Anerkennung der Sündhaftigkeit des Menschen. Die Begegnung mit dem HERRN brachte Hiob zur Selbsterkenntnis (Hiob 42,5; 6). Eine Begegnung mit dem Herrn Jesus brachte Petrus zur Selbsterkenntnis (Lk 5,4-8).

Dieser Effekt wirkt sich auch auf die Lehre des Wortes Gottes in David und auch in uns aus. So wie nichts auf der Erde vor dem Schein der Sonne verborgen ist (Ps 19,7), so ist auch niemand vor dem Wort Gottes verborgen, das alles ans Licht bringt. Für Ihn ist „alles … bloß und aufgedeckt“ (Heb 4,12; 13). Hier geht es nicht um die Angst vor Strafe, sondern um die Furcht, die freudige Gemeinschaft mit Gott durch die Gegenwart der Sünde zu verpassen. Er will nicht, dass etwas zwischen ihn und Gott kommt (vgl. Ps 139,23; 24).

David erkennt durch die Lehre des Wortes Gottes, dass Gott ihn bis in die Tiefe seines Herzens kennt. Deshalb fügt er einige wichtige Aspekte hinzu, die mit seiner eigenen Beziehung zu Gott zu tun haben. Er spricht von verborgenen Sünden, Bekennen der Sünden, Reinigung und Befreiung von großen Übertretungen (Ps 19,13; 14).

Er betrachtet die Sünde aus zwei Blickwinkeln. Erstens ist er sich bewusst, dass er nicht in der Lage ist, alle seine Sünden zu erwähnen. Dafür erkennt er sie zu wenig (Ps 19,13). Wer würde es wagen zu behaupten, er habe keine unbewussten Sünden begangen, wenn er wie David von der Majestät Gottes in der Schöpfung und von seiner Allwissenheit durch sein Wort, das die Herzen erforscht, beeindruckt ist? Wer sich dessen bewusst ist, wird keine Widerworte über seine Sündlosigkeit geben, wie es in der extremen Heiligungslehre gelehrt wird.

Es ist wichtig, dass wir uns von nichts bewusst sind, aber das bedeutet nicht, dass wir dadurch gerechtfertigt sind (1Kor 4,4). Das Bewusstsein von Gottes Majestät und Allwissenheit wird uns demütig halten. Gleichzeitig wird es den Wunsch erwecken, von verborgenen Sünden gereinigt zu werden. Das ist es, was David sich wünscht. Für unbeabsichtigte Sünden bietet das Gesetz Versöhnung und Vergebung (3Mo 4,2; 13; 4Mo 15,22-29).

Zweitens sieht David den Schrecken der Sünde des Übermuts (Ps 19,14). Er wünscht davon zurückgehalten zu werden. Übermut oder Stolz ist die Ursünde. Es bedeutet, wie Gott sein zu wollen. David verabscheut den Gedanken, dass er diese Sünde begehen würde. Es zeugt von Selbsterkenntnis, dass er erkennt, dass er dazu fähig ist, und betet, dass der HERR ihn davon fernhält, damit sie ihn nicht beherrschen wird.

Wenn er von dieser Sünde zurückgehalten wird, wird er untadelig und „rein von großer Übertretung“ sein. Übermut ist nicht irgendeine Sünde, es ist eine schreckliche große Sünde, es ist eine vorsätzliche Sünde. Sein Gebet, davon zurückgehalten zu werden, bedeutet, dass er sich dieser Sünde nicht schuldig gemacht hat.

David schließt den Psalm mit dem Wunsch, dass die Reden, die aus seinem Mund kommen, und das Sinnen, das er in seinem Herzen hat, vor dem HERRN wohlgefällig sind (Ps 19,15). Es geht ihm nicht nur um seine äußeren Worte oder nur um seine innere Frömmigkeit, sondern um beide Aspekte seiner Person. Um dies zu erreichen, spricht er zu Gott als seinem Fels, seinem festen Fundament und als seinem Erlöser, der ihn in seiner Gnade von seinen Sünden erlöst hat. Der Fels bezieht sich auf Christus (1Kor 10,4), der geschlagen werden musste, damit das Wasser des Lebens frei zu jedem fließen konnte, der durstig ist.

David kehrt hier zu seinem Ausgangspunkt in Psalm 18 zurück, wo er von dem Felsen sprach (Ps 18,3). Er liebt den HERRN (Ps 18,2) und möchte Ihm gefallen (Ps 19,15).

Das hebräische Wort für „Erlöser“ lautet hier go'el. Dies ist ein Hinweis darauf, dass Gott Mensch werden musste, denn go'el ist ein Verwandter, also ein „Mensch“. Gott der Schöpfer (Ps 19,2-7) musste Gott der Erlöser werden (Ps 19,8-15). Wie letzteres geschah, wird in Psalm 32 erklärt.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Psalms 19". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/psalms-19.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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