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1 Johannes 2

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Verse 1-2

Sachwalterschaft und Sühnung


1Joh 2,1. Aus dem, was Johannes in den vorhergehenden Versen gesagt hat, könnten zwei Missverständnisse entstehen. Das erste ist, dass eine Art Mutlosigkeit über dich kommen könnte. Du könnest ja nichts dafür, wenn du sündigst, denn die Sünde ist doch noch in dir. Das zweite ist, dass du denken könntest: „Was macht es schon aus, wenn ich sündige. Wenn ich sündige, kann ich es doch wieder bekennen.“ Als Antwort auf diese Probleme ertönt das Wort des Johannes: „Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt.“ Gut, sagst du nun, das will ich ja gern annehmen, aber es kommt leider doch vor, dass ich sündige. Nun, sagt Johannes: In dem Fall, dass du sündigst, darfst du wissen, dass du einen Sachwalter (o. Fürsprecher) bei dem Vater hast.

Du siehst an der Weise, wie Johannes das sagt, dass er es für möglich hält, dass du sündigst, aber er hält es nicht für unvermeidlich. Wenn es jedoch geschieht, brauchst du nicht in Verzweiflung zu versinken. Nicht, dass Sünde nicht schlimm ist. Sünde ist immer schrecklich. Wie schrecklich Sünde ist, siehst du am besten am Kreuz von Golgatha, wo Gott sein unvermindertes Gericht über die Sünde auf seinen geliebten Sohn kommen ließ. Zugleich ist das die Grundlage für das Werk Jesu Christi als Sachwalter bei dem Vater für den Fall, dass du sündigst.

Wenn du sündigst, wird dadurch deine Gemeinschaft mit dem Vater gestört. Du bleibst zwar sein Kind, doch du kannst dich wegen der Sünde, die du getan hast, dieser Gemeinschaft nicht erfreuen. Wenn eins meiner Kinder etwas tut, wofür es Strafe verdient, kann ich ihm nicht zeigen, dass ich es liebe. Ich liebe es zwar, doch es ist ein Bruch in der Beziehung entstanden. Was zwischen uns gekommen ist, muss zuerst durch ein Bekenntnis aufgelöst werden.

Der Herr Jesus tut als Sachwalter bei dem Vater, was nötig ist, um deine Beziehung zu dem Vater wiederherzustellen. Wie Er das tut, siehst du bei der Verleugnung des Petrus. Der Herr bringt Petrus zum Bekenntnis, indem Er ihn daran erinnert, was Er ihm gesagt hatte (Lk 22,61; 62). Durch dieses Bekenntnis wurde die Gemeinschaft des Petrus mit dem Herrn wiederhergestellt. Wenn du zum Bekenntnis einer Sünde kommst, ist das sein Werk.

Als der Gerechte verwendet Er sich für dich bei dem Vater. Er vertritt dich bei dem Vater als der, der für die Sünde, die du bekennen musst, das Gericht getragen hat. Er ist der Gerechte, weil Er das Recht Gottes in seinem Leben immer vollkommen erfüllt hat.

1Joh 2,2. Er hat auch dem Recht Gottes im Blick auf die Sünde vollkommen entsprochen. Er ist nämlich die „Sühnung“ für die Sünde, die du getan hast. Das Werk, das Er vollbracht hat, ist die Grundlage für die Wiederherstellung deiner Gemeinschaft mit dem Vater.

Er ist selbstverständlich nicht nur die Sühnung für die eine Sünde, die du getan hast. Du darfst wissen, dass Er die Sühnung für alle deine Sünden ist und auch für alle Sünden aller Kinder Gottes. Das kann auch gar nicht anders sein. Als Er das Werk am Kreuz vollbrachte, wusste Er genau, wer von Adam an an Ihn geglaubt hat und wer in der Zukunft noch glauben würde. Er kannte ihrer aller Sünden und ist die Sühnung dafür geworden.

Dabei bleibt es nicht. Es geht sogar noch weiter. Er ist auch die Sühnung für die ganze Welt. Nun musst du sehr sorgfältig lesen, was hier steht. Hier steht nicht, dass Er die Sühnung für die Sünden der ganzen Welt ist. So lesen es zwar einige und kommen dann zu der falschen Schlussfolgerung der sogenannten Allversöhnung oder der (weniger weitreichenden Irrlehre der) sogenannten allgemeinen Versöhnung.

Nach Meinung solcher, die die Irrlehre der Allversöhnung vertreten, werden alle Menschen und sogar Satan und seine Engel schließlich errettet werden. Das ist eine verwerfliche Schlussfolgerung, die im Widerspruch steht zu den klaren Aussagen der Schrift über eine nicht endende Qual des unbußfertigen Sünders in der Hölle (Off 20,10). Lass dich im Blick darauf nicht irreführen!

Das Werk des Herrn Jesus ist so groß und der Wert seines Blutes erstreckt sich so weit, dass Gott aufgrund dieses Werkes jeden Menschen erretten kann. Das ist Gottes Seite der Wahrheit. Die andere Seite der Wahrheit ist die, dass nur der Mensch, der sich bekehrt, Teil daran bekommt. Diese Dinge übersteigen unser logisches Denken. Wir können lediglich die verschiedenen Aspekte der Wahrheit Gottes für sich betrachten und Ihn bewundern und anbeten für das, was wir dann sehen.

Lies noch einmal 1. Johannes 2,1.2.

Frage oder Aufgabe: Was lernst du in diesen Versen über dich selbst und über das Werk Christi?

Verse 1-2

Sachwalterschaft und Sühnung


1Joh 2,1. Aus dem, was Johannes in den vorhergehenden Versen gesagt hat, könnten zwei Missverständnisse entstehen. Das erste ist, dass eine Art Mutlosigkeit über dich kommen könnte. Du könnest ja nichts dafür, wenn du sündigst, denn die Sünde ist doch noch in dir. Das zweite ist, dass du denken könntest: „Was macht es schon aus, wenn ich sündige. Wenn ich sündige, kann ich es doch wieder bekennen.“ Als Antwort auf diese Probleme ertönt das Wort des Johannes: „Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt.“ Gut, sagst du nun, das will ich ja gern annehmen, aber es kommt leider doch vor, dass ich sündige. Nun, sagt Johannes: In dem Fall, dass du sündigst, darfst du wissen, dass du einen Sachwalter (o. Fürsprecher) bei dem Vater hast.

Du siehst an der Weise, wie Johannes das sagt, dass er es für möglich hält, dass du sündigst, aber er hält es nicht für unvermeidlich. Wenn es jedoch geschieht, brauchst du nicht in Verzweiflung zu versinken. Nicht, dass Sünde nicht schlimm ist. Sünde ist immer schrecklich. Wie schrecklich Sünde ist, siehst du am besten am Kreuz von Golgatha, wo Gott sein unvermindertes Gericht über die Sünde auf seinen geliebten Sohn kommen ließ. Zugleich ist das die Grundlage für das Werk Jesu Christi als Sachwalter bei dem Vater für den Fall, dass du sündigst.

Wenn du sündigst, wird dadurch deine Gemeinschaft mit dem Vater gestört. Du bleibst zwar sein Kind, doch du kannst dich wegen der Sünde, die du getan hast, dieser Gemeinschaft nicht erfreuen. Wenn eins meiner Kinder etwas tut, wofür es Strafe verdient, kann ich ihm nicht zeigen, dass ich es liebe. Ich liebe es zwar, doch es ist ein Bruch in der Beziehung entstanden. Was zwischen uns gekommen ist, muss zuerst durch ein Bekenntnis aufgelöst werden.

Der Herr Jesus tut als Sachwalter bei dem Vater, was nötig ist, um deine Beziehung zu dem Vater wiederherzustellen. Wie Er das tut, siehst du bei der Verleugnung des Petrus. Der Herr bringt Petrus zum Bekenntnis, indem Er ihn daran erinnert, was Er ihm gesagt hatte (Lk 22,61; 62). Durch dieses Bekenntnis wurde die Gemeinschaft des Petrus mit dem Herrn wiederhergestellt. Wenn du zum Bekenntnis einer Sünde kommst, ist das sein Werk.

Als der Gerechte verwendet Er sich für dich bei dem Vater. Er vertritt dich bei dem Vater als der, der für die Sünde, die du bekennen musst, das Gericht getragen hat. Er ist der Gerechte, weil Er das Recht Gottes in seinem Leben immer vollkommen erfüllt hat.

1Joh 2,2. Er hat auch dem Recht Gottes im Blick auf die Sünde vollkommen entsprochen. Er ist nämlich die „Sühnung“ für die Sünde, die du getan hast. Das Werk, das Er vollbracht hat, ist die Grundlage für die Wiederherstellung deiner Gemeinschaft mit dem Vater.

Er ist selbstverständlich nicht nur die Sühnung für die eine Sünde, die du getan hast. Du darfst wissen, dass Er die Sühnung für alle deine Sünden ist und auch für alle Sünden aller Kinder Gottes. Das kann auch gar nicht anders sein. Als Er das Werk am Kreuz vollbrachte, wusste Er genau, wer von Adam an an Ihn geglaubt hat und wer in der Zukunft noch glauben würde. Er kannte ihrer aller Sünden und ist die Sühnung dafür geworden.

Dabei bleibt es nicht. Es geht sogar noch weiter. Er ist auch die Sühnung für die ganze Welt. Nun musst du sehr sorgfältig lesen, was hier steht. Hier steht nicht, dass Er die Sühnung für die Sünden der ganzen Welt ist. So lesen es zwar einige und kommen dann zu der falschen Schlussfolgerung der sogenannten Allversöhnung oder der (weniger weitreichenden Irrlehre der) sogenannten allgemeinen Versöhnung.

Nach Meinung solcher, die die Irrlehre der Allversöhnung vertreten, werden alle Menschen und sogar Satan und seine Engel schließlich errettet werden. Das ist eine verwerfliche Schlussfolgerung, die im Widerspruch steht zu den klaren Aussagen der Schrift über eine nicht endende Qual des unbußfertigen Sünders in der Hölle (Off 20,10). Lass dich im Blick darauf nicht irreführen!

Das Werk des Herrn Jesus ist so groß und der Wert seines Blutes erstreckt sich so weit, dass Gott aufgrund dieses Werkes jeden Menschen erretten kann. Das ist Gottes Seite der Wahrheit. Die andere Seite der Wahrheit ist die, dass nur der Mensch, der sich bekehrt, Teil daran bekommt. Diese Dinge übersteigen unser logisches Denken. Wir können lediglich die verschiedenen Aspekte der Wahrheit Gottes für sich betrachten und Ihn bewundern und anbeten für das, was wir dann sehen.

Lies noch einmal 1. Johannes 2,1.2.

Frage oder Aufgabe: Was lernst du in diesen Versen über dich selbst und über das Werk Christi?

Verse 3-11

Gehorsam und Liebe


1Joh 2,3. Johannes spricht nun in den nächsten Versen über die Kennzeichen des neuen Lebens. Er will dadurch deutlich machen, woran man das neue Leben erkennen kann, und will seine Leser (dich eingeschlossen) dadurch ermutigen. Es ist nämlich so, dass sich in der Zeit von Johannes falsche Brüder eingeschlichen hatten, die wunderschöne Dinge darüber sagen konnten, was es bedeutet, Gott zu kennen. Sie gaben vor, Gott auf eine ganz besondere und tiefgehende Weise zu kennen. Es zeigte sich jedoch, dass diese Personen Verführer waren. Das warf die Frage auf, wie man denn erkennen kann, ob jemand Gott kennt, und auch, wie man es bei sich selbst erkennen kann.

Um aller Unsicherheit ein Ende zu machen und die Kinder Gottes im Glauben zu befestigen, nennt Johannes fünf Kennzeichen. Diese Kennzeichen sind auch für dich wichtig. Zwei davon stehen in dem Abschnitt, den du nun vor dir hast: Es sind Gehorsam und Liebe. Ein drittes Kennzeichen ist, dass das neue Leben nicht sündigt (1Joh 3,6). Das vierte Kennzeichen handelt vom Besitz des Heiligen Geistes (1Joh 3,24) und das fünfte steht in Verbindung mit der Lehre in Bezug auf Christus (1Joh 4,2).

Das erste Kennzeichen, an dem du erkennen kannst, ob jemand Gott kennt, ist, dass er gehorsam ist. Das gilt auch für dich. Den Beweis, dass jemand Gott kennt, erbringt er nicht dadurch, dass er davon spricht, aufsehenerregende Visionen gehabt zu haben oder eindrucksvolle Gaben zu besitzen. Es geht darum, dass jemand den Geboten Gottes und des Herrn Jesus gehorsam ist. Kannst du sagen, dass du die Gebote des Herrn Jesus tun willst? Liebst du Ihn so, dass du bereit bist, Ihm zu gehorchen und in seinen Wegen zu wandeln? Als Paulus zur Bekehrung kam, war der Beweis für seine Bekehrung nicht, dass er auf einmal in Sprachen redete, sondern dass er fragte: „Was soll ich tun, Herr?“ (Apg 22,10).

Es geht nicht darum, dass du denkst: „Ich wandle nicht immer im Gehorsam und deshalb bin ich nicht bekehrt.“ Es geht darum, dass du als Kind Gottes in deinem Herzen das Verlangen feststellst, nach seinen Geboten zu wandeln. Das Verlangen beweist, dass das ewige Leben in dir ist. Die Gebote sind hier übrigens nicht die im Gesetz vom Sinai festgelegten Zehn Gebote, sondern alles, was der Vater sagt. Du siehst das vollkommen im Leben des Herrn Jesus. Nicht das Gesetz war seine Lebensregel (obwohl Er das Gesetz natürlich vollkommen erfüllt hat), sondern das waren die Gebote des Vaters (Joh 10,17; 18; Joh 12,49; Joh 14,31).

1Joh 2,4. Wenn jemand kommt, der sagt, dass er Gott kenne, so hast du nun von Johannes ein Mittel erhalten, das zu prüfen. Stellst du bei so jemandem fest, dass er die Gebote Gottes nicht beachtet, und stellst du auch kein Verlangen fest, dass er den Willen Gottes tun will, so kannst du ihn als Lügner einordnen. Er tut seinen eigenen Willen. In ihm ist die Wahrheit nicht. Er hat den Herrn Jesus, der die Wahrheit ist, nicht als sein Leben.

1Joh 2,5. Wenn du jedoch bei jemandem feststellst, dass er das Wort hält, das der Herr Jesus gesprochen hat, so kannst du sicher sein, dass er Gott kennt. Es fällt auf, dass Johannes in 1Joh 2,5 über „sein Wort“ spricht, während es in 1Joh 2,4 um „seine Gebote“ ging. Du kannst den Unterschied wie folgt umschreiben: „Seine Gebote“ sind alle Wünsche, die der Herr Jesus in Bezug auf dein Leben hat. Jeder seiner Wünsche ist für dich ein Befehl. So war es bei Ihm im Blick auf seinen Vater. „Sein Wort“ umfasst mehr. Das betrifft nicht nur seine Wünsche, sondern wer Er selbst als Person ist, was in Ihm ist, was seine eigene Herrlichkeit ist.

Wenn du sein Wort hältst, erfüllst du nicht nur seine Wünsche, sondern zeigst, wer Er selbst ist. Es geht dann nicht nur um die Praxis, sondern auch um eine Haltung, eine Ausstrahlung. Es ist die Ausstrahlung der Liebe Gottes, die vollkommen in so jemandem vorhanden ist und ungehindert zum Ausdruck kommen kann.

Wenn das bei dir vorhanden ist, erkennst du das daran, dass du in Gott bist, das heißt, dass du in Gemeinschaft mit Ihm lebst. Noch einmal: Es geht nicht um den Grad, in dem du das verwirklichst, sondern ob du anerkennst, dass dies so ist. Wie schwach es auch in der Praxis gesehen und erlebt wird, jedes Kind Gottes wird aus der Tiefe seines Herzens sagen, dass dies bei ihm so ist. Gleichzeitig wird es danach verlangen, dass es dies mehr erlebt und dass dies mehr in seinem Leben sichtbar wird. Das ist zugleich ein zusätzlicher Beweis dafür, dass es vorhanden ist.

1Joh 2,6. Das bedeutet auch, dass du in Ihm bleibst, das heißt, dass du in Ihm verbleibst, du wohnst in Ihm. Das ist keine vorübergehende Sache, die sich ändern kann, sondern es ist ein beständiges Bleiben. Es ist nicht so, dass du in dem einen Augenblick in Ihm bist und in einem anderen Augenblick wieder nicht. Wie könntest du das ewige Leben das eine Mal wohl und ein anderes Mal wieder nicht besitzen können? Dass du in Ihm deine Bleibe hast, kommt auch in deinem Wandel zum Ausdruck. Darin wird sichtbar, was auch im Wandel des Herrn Jesus sichtbar war. So wie Er das tat, suchst auch du die Ehre Gottes. Es dreht sich in deinem Leben um Ihn. Die Sphäre deines Lebens ist dein Umgang mit Ihm. Das ist zugleich ein Prüfstein, anhand dessen du sehen kannst, ob jemand, der behauptet, in Gott zu sein, das auch wirklich ist.

1Joh 2,7. Das Gebot, über das Johannes in diesem Vers und in den folgenden Versen spricht, ist das Gebot der Liebe. Als Einführung dazu und in Übereinstimmung damit spricht er seine Leser als „Geliebte“ an. Das Gebot der Liebe ist kein neues, sondern ein altes Gebot. Damit weist Johannes nicht auf das Gebot hin, das Gott seinem Volk am Sinai gab, Ihn zu lieben. Bei diesem Gebot hatte sich gezeigt, dass der Mensch es nicht halten konnte. Das Gebot, über das Johannes spricht, hat der Herr Jesus gegeben. Es kommt nicht vom Sinai, sondern gleichsam aus dem Vaterhaus. Das neue Gebot hat also einen anderen Ausgangspunkt.

Deshalb liest du hier, dass es ein Gebot ist, „das ihr von Anfang an hattet“. Das bezieht sich auf die Zeit, als der Herr Jesus hier auf der Erde war. Als der Herr Jesus es gab, sprach Er von einem neuen Gebot (Joh 13,34). Das beweist also, dass es nicht um das Gebot vom Sinai geht. Jetzt, wo Johannes darüber spricht, kann er sagen, dass es um ein altes Gebot geht, das sie gehört hatten, weil der Herr Jesus es bereits genannt hatte.

1Joh 2,8. Dennoch ist es auch wieder ein neues Gebot. Was ist denn das Neue? Es ist ein Gebot, das Menschen gegeben wird, die das neue, das ewige Leben haben, das in der Lage ist, zu lieben. Das neue Leben ist ja der Herr Jesus. Das neue Gebot hat also nicht nur einen anderen Ursprung, es hat auch eine andere Zielgruppe. Es gibt auf der Erde eine neue Gesellschaft von Menschen. Diese Menschen sind nicht nur wiedergeboren, wie jeder Gläubige im Alten Testament es war, sondern sie haben den Sohn als ihr Leben und sind in Gemeinschaft mit dem Vater gebracht. Deshalb ist es wahr „in ihm“, dem Sohn, und „in euch“, den Gläubigen.

Das macht zugleich den enormen Gegensatz zu der dich umgebenden Welt deutlich und zu dem, was mit der Welt geschieht. Die Welt ist in der Finsternis, sie ist vollständig davon umgeben. Das wahrhaftige Licht, das darin leuchtet, macht die Finsternis nur noch greifbarer. Die Finsternis wird vergehen, das Licht nicht. Das Licht scheint bereits und wird weiter scheinen. Es ist das wahrhaftige Licht und hat daher nichts mit dem Irrlicht der falschen Lehrer zu tun, die sich des Besitzes höheren Lichtes und höherer Kenntnis rühmten. Diese Menschen gehörten zur Finsternis und waren ebenso vergänglich wie die Finsternis.

Es ist gut, sich dabei daran zu erinnern, dass die Finsternis in der Schöpfung zwar vergeht, doch dass sie als der Ort bestehen bleiben wird, wo alles, was mit der Finsternis zu tun hat, eingeschlossen werden wird. Der Herr Jesus nennt diesen Ort „die äußerste Finsternis“ (Mt 8,12).

1Joh 2,9. Wer sagt, dass er im Licht sei, während er doch seinen Bruder hasst, ist auch in der Finsternis und gehört der Finsternis an. Vielleicht denkst du: „Aber ein Bruder ist doch gerade nicht in der Finsternis.“ Das ist auch so. Es geht daher hier auch nicht um einen echten Bruder, sondern um jemanden, der sich als solcher ausgibt (vgl. 1Kor 5,11). Er verhält sich wie ein Bruder und hat Umgang mit den Gläubigen, als wären sie seine Brüder, doch in Wirklichkeit hasst er sie. Das zeigt sich an seinen Versuchen, die Gläubigen von seiner sogenannten großen Einsicht zu überzeugen, wer Gott ist. Und dabei verbreitet er falsche Lehren über den Herrn Jesus und sein Werk. Er hat niemals irgendein Licht in sich gehabt, er ist immer in der Finsternis gewesen und ist es bis jetzt.

Du kannst vielleicht einmal einen Bruder nicht ausstehen. Das ist nicht gut und kann auch nicht so bleiben. Doch deinen Bruder zu hassen, bedeutet, dass absolut keine Liebe für ihn vorhanden ist. Wenn du es mit einem echten Bruder zu tun hast, wirst du immer etwas von dem neuen Leben in ihm entdecken. Die Liebe zu diesem Bruder wird schließlich überwiegen. Du wirst diese Liebe bei dir gerade dadurch feststellen, dass du dich selbst nicht ausstehen kannst, weil du deinen Bruder nicht leiden kannst.

1Joh 2,10. Die Feststellung, dass du deinen Bruder liebst (und das wirst du in aller Aufrichtigkeit von dir selbst sagen können!), bedeutet, dass du in dem Licht bleibst. Liebe und Licht gehören zusammen. Sie sind das Wesen und die Natur Gottes. Weil du die göttliche Natur hast, sind Liebe und Licht bei dir vollkommen vorhanden. Dadurch wirst du nicht zu einem Ärgernis, einem Stolperstein, für einen anderen sein, indem du ihn zur Sünde verführst. Es gibt in dir keinen Anlass, wodurch du einen anderen dazu bringen könntest, in die Sünde zu fallen. Was in dir ist, ist von Gott (vgl. Ps 119,165). Und Er verleitet doch niemanden zur Sünde! Das neue Leben, das du hast, ist das Leben des Herrn Jesus. Du folgst Ihm und dadurch hast du das Licht des Lebens (Joh 8,12; Joh 11,9; 10; Joh 12,35; Spr 4,18; 19).

1Joh 2,11. Das ist alles überhaupt nicht vorhanden bei jemandem, der seinen Bruder hasst. Der Gegensatz ist enorm und wieder kennzeichnend für die Art und Weise, wie Johannes die Dinge vorstellt. Liebe lässt im Licht wandeln. Hass lässt in der Finsternis wandeln, ohne dass man weiß, wohin der Weg führt. Diese Art von Menschen hat Augen, die von der Finsternis verblendet sind. Wie könnte so jemand ein guter Leiter für einen anderen sein (Mt 15,14)?

Lies noch einmal 1. Johannes 2,3–11.

Frage oder Aufgabe: Was sind die Kennzeichen des neuen Lebens? Wie erkennst du sie und wo fehlen sie?

Verse 3-11

Gehorsam und Liebe


1Joh 2,3. Johannes spricht nun in den nächsten Versen über die Kennzeichen des neuen Lebens. Er will dadurch deutlich machen, woran man das neue Leben erkennen kann, und will seine Leser (dich eingeschlossen) dadurch ermutigen. Es ist nämlich so, dass sich in der Zeit von Johannes falsche Brüder eingeschlichen hatten, die wunderschöne Dinge darüber sagen konnten, was es bedeutet, Gott zu kennen. Sie gaben vor, Gott auf eine ganz besondere und tiefgehende Weise zu kennen. Es zeigte sich jedoch, dass diese Personen Verführer waren. Das warf die Frage auf, wie man denn erkennen kann, ob jemand Gott kennt, und auch, wie man es bei sich selbst erkennen kann.

Um aller Unsicherheit ein Ende zu machen und die Kinder Gottes im Glauben zu befestigen, nennt Johannes fünf Kennzeichen. Diese Kennzeichen sind auch für dich wichtig. Zwei davon stehen in dem Abschnitt, den du nun vor dir hast: Es sind Gehorsam und Liebe. Ein drittes Kennzeichen ist, dass das neue Leben nicht sündigt (1Joh 3,6). Das vierte Kennzeichen handelt vom Besitz des Heiligen Geistes (1Joh 3,24) und das fünfte steht in Verbindung mit der Lehre in Bezug auf Christus (1Joh 4,2).

Das erste Kennzeichen, an dem du erkennen kannst, ob jemand Gott kennt, ist, dass er gehorsam ist. Das gilt auch für dich. Den Beweis, dass jemand Gott kennt, erbringt er nicht dadurch, dass er davon spricht, aufsehenerregende Visionen gehabt zu haben oder eindrucksvolle Gaben zu besitzen. Es geht darum, dass jemand den Geboten Gottes und des Herrn Jesus gehorsam ist. Kannst du sagen, dass du die Gebote des Herrn Jesus tun willst? Liebst du Ihn so, dass du bereit bist, Ihm zu gehorchen und in seinen Wegen zu wandeln? Als Paulus zur Bekehrung kam, war der Beweis für seine Bekehrung nicht, dass er auf einmal in Sprachen redete, sondern dass er fragte: „Was soll ich tun, Herr?“ (Apg 22,10).

Es geht nicht darum, dass du denkst: „Ich wandle nicht immer im Gehorsam und deshalb bin ich nicht bekehrt.“ Es geht darum, dass du als Kind Gottes in deinem Herzen das Verlangen feststellst, nach seinen Geboten zu wandeln. Das Verlangen beweist, dass das ewige Leben in dir ist. Die Gebote sind hier übrigens nicht die im Gesetz vom Sinai festgelegten Zehn Gebote, sondern alles, was der Vater sagt. Du siehst das vollkommen im Leben des Herrn Jesus. Nicht das Gesetz war seine Lebensregel (obwohl Er das Gesetz natürlich vollkommen erfüllt hat), sondern das waren die Gebote des Vaters (Joh 10,17; 18; Joh 12,49; Joh 14,31).

1Joh 2,4. Wenn jemand kommt, der sagt, dass er Gott kenne, so hast du nun von Johannes ein Mittel erhalten, das zu prüfen. Stellst du bei so jemandem fest, dass er die Gebote Gottes nicht beachtet, und stellst du auch kein Verlangen fest, dass er den Willen Gottes tun will, so kannst du ihn als Lügner einordnen. Er tut seinen eigenen Willen. In ihm ist die Wahrheit nicht. Er hat den Herrn Jesus, der die Wahrheit ist, nicht als sein Leben.

1Joh 2,5. Wenn du jedoch bei jemandem feststellst, dass er das Wort hält, das der Herr Jesus gesprochen hat, so kannst du sicher sein, dass er Gott kennt. Es fällt auf, dass Johannes in 1Joh 2,5 über „sein Wort“ spricht, während es in 1Joh 2,4 um „seine Gebote“ ging. Du kannst den Unterschied wie folgt umschreiben: „Seine Gebote“ sind alle Wünsche, die der Herr Jesus in Bezug auf dein Leben hat. Jeder seiner Wünsche ist für dich ein Befehl. So war es bei Ihm im Blick auf seinen Vater. „Sein Wort“ umfasst mehr. Das betrifft nicht nur seine Wünsche, sondern wer Er selbst als Person ist, was in Ihm ist, was seine eigene Herrlichkeit ist.

Wenn du sein Wort hältst, erfüllst du nicht nur seine Wünsche, sondern zeigst, wer Er selbst ist. Es geht dann nicht nur um die Praxis, sondern auch um eine Haltung, eine Ausstrahlung. Es ist die Ausstrahlung der Liebe Gottes, die vollkommen in so jemandem vorhanden ist und ungehindert zum Ausdruck kommen kann.

Wenn das bei dir vorhanden ist, erkennst du das daran, dass du in Gott bist, das heißt, dass du in Gemeinschaft mit Ihm lebst. Noch einmal: Es geht nicht um den Grad, in dem du das verwirklichst, sondern ob du anerkennst, dass dies so ist. Wie schwach es auch in der Praxis gesehen und erlebt wird, jedes Kind Gottes wird aus der Tiefe seines Herzens sagen, dass dies bei ihm so ist. Gleichzeitig wird es danach verlangen, dass es dies mehr erlebt und dass dies mehr in seinem Leben sichtbar wird. Das ist zugleich ein zusätzlicher Beweis dafür, dass es vorhanden ist.

1Joh 2,6. Das bedeutet auch, dass du in Ihm bleibst, das heißt, dass du in Ihm verbleibst, du wohnst in Ihm. Das ist keine vorübergehende Sache, die sich ändern kann, sondern es ist ein beständiges Bleiben. Es ist nicht so, dass du in dem einen Augenblick in Ihm bist und in einem anderen Augenblick wieder nicht. Wie könntest du das ewige Leben das eine Mal wohl und ein anderes Mal wieder nicht besitzen können? Dass du in Ihm deine Bleibe hast, kommt auch in deinem Wandel zum Ausdruck. Darin wird sichtbar, was auch im Wandel des Herrn Jesus sichtbar war. So wie Er das tat, suchst auch du die Ehre Gottes. Es dreht sich in deinem Leben um Ihn. Die Sphäre deines Lebens ist dein Umgang mit Ihm. Das ist zugleich ein Prüfstein, anhand dessen du sehen kannst, ob jemand, der behauptet, in Gott zu sein, das auch wirklich ist.

1Joh 2,7. Das Gebot, über das Johannes in diesem Vers und in den folgenden Versen spricht, ist das Gebot der Liebe. Als Einführung dazu und in Übereinstimmung damit spricht er seine Leser als „Geliebte“ an. Das Gebot der Liebe ist kein neues, sondern ein altes Gebot. Damit weist Johannes nicht auf das Gebot hin, das Gott seinem Volk am Sinai gab, Ihn zu lieben. Bei diesem Gebot hatte sich gezeigt, dass der Mensch es nicht halten konnte. Das Gebot, über das Johannes spricht, hat der Herr Jesus gegeben. Es kommt nicht vom Sinai, sondern gleichsam aus dem Vaterhaus. Das neue Gebot hat also einen anderen Ausgangspunkt.

Deshalb liest du hier, dass es ein Gebot ist, „das ihr von Anfang an hattet“. Das bezieht sich auf die Zeit, als der Herr Jesus hier auf der Erde war. Als der Herr Jesus es gab, sprach Er von einem neuen Gebot (Joh 13,34). Das beweist also, dass es nicht um das Gebot vom Sinai geht. Jetzt, wo Johannes darüber spricht, kann er sagen, dass es um ein altes Gebot geht, das sie gehört hatten, weil der Herr Jesus es bereits genannt hatte.

1Joh 2,8. Dennoch ist es auch wieder ein neues Gebot. Was ist denn das Neue? Es ist ein Gebot, das Menschen gegeben wird, die das neue, das ewige Leben haben, das in der Lage ist, zu lieben. Das neue Leben ist ja der Herr Jesus. Das neue Gebot hat also nicht nur einen anderen Ursprung, es hat auch eine andere Zielgruppe. Es gibt auf der Erde eine neue Gesellschaft von Menschen. Diese Menschen sind nicht nur wiedergeboren, wie jeder Gläubige im Alten Testament es war, sondern sie haben den Sohn als ihr Leben und sind in Gemeinschaft mit dem Vater gebracht. Deshalb ist es wahr „in ihm“, dem Sohn, und „in euch“, den Gläubigen.

Das macht zugleich den enormen Gegensatz zu der dich umgebenden Welt deutlich und zu dem, was mit der Welt geschieht. Die Welt ist in der Finsternis, sie ist vollständig davon umgeben. Das wahrhaftige Licht, das darin leuchtet, macht die Finsternis nur noch greifbarer. Die Finsternis wird vergehen, das Licht nicht. Das Licht scheint bereits und wird weiter scheinen. Es ist das wahrhaftige Licht und hat daher nichts mit dem Irrlicht der falschen Lehrer zu tun, die sich des Besitzes höheren Lichtes und höherer Kenntnis rühmten. Diese Menschen gehörten zur Finsternis und waren ebenso vergänglich wie die Finsternis.

Es ist gut, sich dabei daran zu erinnern, dass die Finsternis in der Schöpfung zwar vergeht, doch dass sie als der Ort bestehen bleiben wird, wo alles, was mit der Finsternis zu tun hat, eingeschlossen werden wird. Der Herr Jesus nennt diesen Ort „die äußerste Finsternis“ (Mt 8,12).

1Joh 2,9. Wer sagt, dass er im Licht sei, während er doch seinen Bruder hasst, ist auch in der Finsternis und gehört der Finsternis an. Vielleicht denkst du: „Aber ein Bruder ist doch gerade nicht in der Finsternis.“ Das ist auch so. Es geht daher hier auch nicht um einen echten Bruder, sondern um jemanden, der sich als solcher ausgibt (vgl. 1Kor 5,11). Er verhält sich wie ein Bruder und hat Umgang mit den Gläubigen, als wären sie seine Brüder, doch in Wirklichkeit hasst er sie. Das zeigt sich an seinen Versuchen, die Gläubigen von seiner sogenannten großen Einsicht zu überzeugen, wer Gott ist. Und dabei verbreitet er falsche Lehren über den Herrn Jesus und sein Werk. Er hat niemals irgendein Licht in sich gehabt, er ist immer in der Finsternis gewesen und ist es bis jetzt.

Du kannst vielleicht einmal einen Bruder nicht ausstehen. Das ist nicht gut und kann auch nicht so bleiben. Doch deinen Bruder zu hassen, bedeutet, dass absolut keine Liebe für ihn vorhanden ist. Wenn du es mit einem echten Bruder zu tun hast, wirst du immer etwas von dem neuen Leben in ihm entdecken. Die Liebe zu diesem Bruder wird schließlich überwiegen. Du wirst diese Liebe bei dir gerade dadurch feststellen, dass du dich selbst nicht ausstehen kannst, weil du deinen Bruder nicht leiden kannst.

1Joh 2,10. Die Feststellung, dass du deinen Bruder liebst (und das wirst du in aller Aufrichtigkeit von dir selbst sagen können!), bedeutet, dass du in dem Licht bleibst. Liebe und Licht gehören zusammen. Sie sind das Wesen und die Natur Gottes. Weil du die göttliche Natur hast, sind Liebe und Licht bei dir vollkommen vorhanden. Dadurch wirst du nicht zu einem Ärgernis, einem Stolperstein, für einen anderen sein, indem du ihn zur Sünde verführst. Es gibt in dir keinen Anlass, wodurch du einen anderen dazu bringen könntest, in die Sünde zu fallen. Was in dir ist, ist von Gott (vgl. Ps 119,165). Und Er verleitet doch niemanden zur Sünde! Das neue Leben, das du hast, ist das Leben des Herrn Jesus. Du folgst Ihm und dadurch hast du das Licht des Lebens (Joh 8,12; Joh 11,9; 10; Joh 12,35; Spr 4,18; 19).

1Joh 2,11. Das ist alles überhaupt nicht vorhanden bei jemandem, der seinen Bruder hasst. Der Gegensatz ist enorm und wieder kennzeichnend für die Art und Weise, wie Johannes die Dinge vorstellt. Liebe lässt im Licht wandeln. Hass lässt in der Finsternis wandeln, ohne dass man weiß, wohin der Weg führt. Diese Art von Menschen hat Augen, die von der Finsternis verblendet sind. Wie könnte so jemand ein guter Leiter für einen anderen sein (Mt 15,14)?

Lies noch einmal 1. Johannes 2,3–11.

Frage oder Aufgabe: Was sind die Kennzeichen des neuen Lebens? Wie erkennst du sie und wo fehlen sie?

Verse 12-17

Väter, Jünglinge und Kinder


1Joh 2,12. In den vorigen Versen hast du gesehen, dass es eine radikale Trennung zwischen Licht und Finsternis gibt, zwischen Liebe und Hass, zwischen dir als Kind Gottes und der Welt. Johannes geht nun dazu über, seinen „Kindern“ noch etwas anderes zu schreiben. Er macht deutlich, dass nicht alle Kinder Gottes in geistlicher Hinsicht auf dem gleichen Niveau stehen. Ebenso wie im natürlichen Leben gibt es auch im geistlichen Leben unterschiedliche Wachstumsstadien. Der geistliche Wachstumsprozess beginnt mit dem Stadium eines „Kindes“. Dann folgt das Stadium des „Jünglings“, und danach wird die geistliche Reife erreicht, wenn jemand ein „Vater“ wird.

Bevor Johannes auf die verschiedenen Wachstumsstadien eingeht, sagt er zuerst etwas zu dem, was die unterschiedlichen Gruppen gemeinsam haben: Das ist die Vergebung ihrer Sünden um seines Namens willen. Dieser gewaltige Segen ist der Teil jedes Kindes Gottes. Hier leuchtet die Sicherheit der Vergebung der Sünden auf. Falls du noch (ein wenig) daran zweifelst, ob Gott deine Sünden wohl vergeben hat, solltest du einmal gut über diesen Vers nachdenken. Die Sicherheit der Vergebung deiner Sünden liegt nicht in dir selbst, sondern in Gott und in Christus und seinem Werk. Die Sünden sind dir um seines Namens willen vergeben (vgl. Ps 25,11; Jes 43,25).

Hier steht nicht, dass deine Sünden „weggetan“ sind, sondern dass sie „vergeben“ sind. „Vergeben“ zeigt das Herz Gottes. In der Vergebung öffnet Gott seine Arme und umschlingt dich. Gott vergibt nicht widerwillig, sondern gern (Ps 86,5). Er empfängt den verlorenen Sohn und gibt ihm alle Herrlichkeit seines Hauses. Er gibt ihm vor allem seine Arme und sein Herz (Lk 15,20-24).

Ich hörte einmal eine schöne Geschichte über einen Mann, der im Zweifel war, ob seine Sünden denn vergeben waren. Jemand sagte diesem Mann, dass er, nachdem er Gott um Vergebung gebeten habe, darauf vertrauen könne, dass Gott alle seine Sünden hinter seinen Rücken geworfen habe (Jes 38,17). Das konnte der Mann jedoch schwerlich glauben. Es könne vielleicht so sein, sagte er, doch wenn Gott sich umdrehe, sähe Er sie doch wieder. Daraufhin sagte man ihm, dass Gott sie in die Tiefen des Meeres geworfen habe (Mich 7,19). Ja, antwortete der Mann, aber Gott wird einmal das Meer austrocknen und dann werden sie wieder zum Vorschein kommen. Dann wurde ihm gesagt, dass Gott der Sünden nie mehr gedenken würde (Jer 31,31-34; Heb 8,12), und das bedeutet, dass Er nie mehr darauf zurückkommt. Nur Gott kann etwas aktiv vergessen, so dass Er sich nicht mehr an die Sünden erinnert. Vergebung liegt in der Größe des Wesens Gottes, in seinem Namen. Das überzeugte den Mann. Er wusste nun sicher, dass auch seine Sünden vergeben waren.

1Joh 2,13a. Nachdem Johannes festgestellt hat, dass die Sicherheit der Vergebung der Sünden das Teil aller Kinder Gottes ist, spricht er nun jede der drei Gruppen gesondert an. Er beginnt mit den Vätern. Es ist Gottes Absicht, dass alle seine Kinder (sowohl Brüder als Schwestern!) zu „Vätern“ im Glauben heranwachsen. Ein „Vater“ hat das Stadium eines Kindes und eines Jünglings hinter sich. Ein „Vater“ kennt den, „der von Anfang an ist“, das ist Christus, der Sohn Gottes.

Du kannst sagen, dass dies doch auch für das Kind und den Jüngling zutrifft. Das ist auch so, doch dadurch, dass Johannes es so vorstellt, macht er deutlich, dass ein „Vater“ genug an Christus hat. „Väter“ sind solche, die in der Nähe Christi und in der Nähe der Heiligen Schrift leben. Das Kennzeichen eines „Vaters“ ist, dass er von der Welt getrennt ist, um ganz in der anderen Welt zu sein, wo Christus ist, der alles für das Herz seines Vaters bedeutet. Es geht einem „Vater“ um nichts anderes mehr als darum, Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn zu haben.

1Joh 2,13b. Der „Jüngling“ steht mitten in der Entwicklung seines geistlichen Lebens. Er ist in einen Kampf gegen das Böse verwickelt. Er darf jedoch wissen, dass er den Bösen überwunden hat, weil er das neue Leben besitzt. Das bedeutet nicht, dass der Böse ihn in Ruhe lässt. Der Böse will ihn nämlich allzu gern dazu verführen, die Welt zu lieben. Das kommt später, in 1Joh 2,15, noch ausführlicher zur Sprache. Wenn du ein „Jüngling“ bist, stehst du in der Überwindung. Von deiner Stellung aus als Überwinder durch Christus (Röm 8,37) kannst du ein Leben des Sieges führen.

1Joh 2,14a. Die „Kinder“ im Glauben werden nicht in erster Linie durch Kampf gekennzeichnet. Sie haben Frieden in ihren Seelen, weil sie den Vater kennen. Sie ruhen in seiner Treue, Liebe und Fürsorge. Innerlich haben sie Ruhe und fühlen sich wie ein Kind an der Brust seiner Mutter (Ps 131,2). Sie brauchen nicht in der Erkenntnis des Vaters zu wachsen. Sie kennen Ihn und haben eine persönliche Beziehung zu Ihm.

Bevor wir weitergehen, noch kurz eine allgemeine Bemerkung. Du hast gesehen, dass Johannes zeigt, was für jede Gruppe kennzeichnend ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass jedes Kennzeichen ausschließlich für die betreffende Gruppe gilt. Auch ein „Vater“ in Christus hat manchmal noch Kampf, und er weiß auch, was es heißt, am Herzen des Vaters auszuruhen. So hat auch der „Jüngling“ Augenblicke der Ruhe und völliger Genüge am Herrn Jesus. Für „Kinder“ gilt dasselbe. Auch sie haben sehr wohl dann und wann zu kämpfen, während sie auch hin und wieder erfahren, dass nichts wichtiger ist als Christus.

Um die verschiedenen Gruppen in ihrem Wachstum zu ermutigen, spricht Johannes sie noch einmal an. Er gibt ihnen eine zusätzliche Sicherheit gegenüber den hartnäckigen Versuchen der Irrlehrer, sie zu verführen und sie von der Gewissheit und Vollkommenheit des neuen Lebens, das sie besitzen, wegzuziehen.

In Bezug auf die „Väter“ hat Johannes nicht mehr zu sagen als das, was er schon gesagt hat. Sie haben genug an Christus. Es gibt nichts, was das noch vervollständigen könnte.

1Joh 2,14b. Bei den „Jünglingen“ ist das anders. Zuerst weist er sie auf das hin, was sie sind und was sie getan haben: Sie sind stark, sie besitzen Kraft. Die haben sie nicht in sich selbst, sondern sie entnehmen sie dem Wort Gottes, das in ihnen bleibt. Die Wahrheit bleibt in ihnen, weil das neue Leben in ihnen ist. Dadurch haben sie auch den Bösen überwunden.

Ein schönes Beispiel dafür siehst du bei dem Herrn Jesus, als Er in der Wüste versucht wurde. Dort besiegte Er den Bösen, indem Er das Wort Gottes gebrauchte (Mt 4,1-11). Deshalb ist es so wichtig, dass du das Wort Gottes mit der größten Aufmerksamkeit liest und in dich aufnimmst. Dann wird es seine Wirkung in deinem Leben entfalten und dir in Konfliktsituationen den Sieg verschaffen. Tust du das nicht, wirst du eine Niederlage erleiden.

1Joh 2,15. Den meisten Konfliktstoff bekommt der Jüngling bei seiner Auseinandersetzung mit der Welt. Zwischen der Welt und dem Bösen besteht eine sehr enge Verwandtschaft. Der Böse gebraucht die Welt, um dich zu verstricken. Nun musst du nicht denken, dass die Welt nur aus deutlich sündigen Dingen wie Pornographie, Gewalt und Lügen besteht. Solche Dinge werden von jedem aufrichtigen Kind Gottes mit Abscheu abgewiesen. Die Welt besteht auch aus sehr viel raffinierteren Formen der Sünde. Du kannst Pornographie abweisen, aber im Wartezimmer beim Arzt oder beim Zahnarzt eine Zeitschrift in die Hand nehmen, in der so etwas enthalten ist. Du tust das mit dem frommen Vorwand, dass du doch auch wissen musst, was es in der Welt zu kaufen gibt. Du würdest solch ein Blatt jedoch sicherlich nicht in die Hand nehmen, wenn ein Bruder oder eine Schwester dabei wäre.

Bedenke gut, dass die Welt von Satan beherrscht wird. Er ist der Fürst der Welt (Joh 12,31; Joh 14,30; Joh 16,11; vgl. 2Kor 4,4). Die Welt als Einflussbereich des Bösen kann dir in einer sehr freundlichen Gestalt begegnen. Sie hilft dir beispielsweise, dich so auszudrücken, dass du dir bei jemandem Gunst erwirbst oder dass man das für dich tut, was du gern möchtest. Die Art und Weise, wie du sprichst, dich kleidest oder deine Zeit verbringst, und die Ziele, die du verfolgst, können zeigen, wie sehr du die Welt liebst.

Es geht um deine Einstellung zum Leben. Der Böse will dich dazu bringen, die Welt zu sehen, wie er sie sieht. So ist er bei Eva vorgegangen, als er sie auf den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen aufmerksam machte. Sie schaute den Baum an und sah ihn genau so, wie der Satan ihn ihr vorstellte. Sobald du die Liebe zur Welt zulässt, verschließt du dich selbst der Liebe des Vaters.

1Joh 2,16. Die Welt wird von allem gekennzeichnet, was in ihr ist. Johannes fasst alles, was in der Welt ist, in drei Dingen zusammen: Fleisch (das ist nicht das sündige Fleisch, sondern dein Körper mit seinen Bedürfnissen), Augen und Leben. An sich sind sie nicht sündig, doch durch den Sündenfall sind sie Instrumente der Sünde geworden. Es sind die drei Aspekte deines Menschseins, Aspekte, die deine Persönlichkeit ausmachen. Die Reihenfolge, in der Johannes diese Aspekte wiedergibt, ist die gleiche wie bei Eva (1Mo 3,6), doch entgegengesetzt der Reihenfolge, wie Gott sie nennt (1Thes 5,23).

Eva sieht, dass der Baum
1. gut zur Speise,
2. eine Lust für die Augen und
3. begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben.

Seit dem Sündenfall ist der Körper zu einem Abgott geworden. Die Lust des Fleisches ist dominierend geworden. Damit verbunden ist die Lust der Augen. Die Reklame beispielsweise richtet sich an das Auge. Das Produkt, was auch immer es sein mag, weckt die Lust danach, die in dir schlummert. Was über das Auge zu dir kommt, dringt viel tiefer ein als das, was du hörst. Wenn dein Auge einmal von dem Produkt fasziniert ist und du meinst, dass du es wirklich dringend brauchst, um glücklich zu sein, setzt du dein Sinnen darauf. Du bist inzwischen vollständig von der Welt verschlungen und völlig los von Gott. Der Hochmut hat Besitz von dir ergriffen. Dieser Hochmut zeigt sich an deinen eigensinnigen und manchmal unsinnigen Bemühungen, das zu bekommen, was dir vorgestellt worden ist.

1Joh 2,17. Das Streben der Welt vergeht, es hat keinen Bestand. Demgegenüber steht das Tun des Willens Gottes. Wenn es dir darum geht, bist du nicht mit dem beschäftigt, was vergeht, sondern mit dem, was bis in Ewigkeit bleibt. Ist die Wahl schwierig?

Lies noch einmal 1. Johannes 2,12–17.

Frage oder Aufgabe: Wo liegen für dich die Gefahren, dich der Liebe des Vaters zu verschließen?

Verse 12-17

Väter, Jünglinge und Kinder


1Joh 2,12. In den vorigen Versen hast du gesehen, dass es eine radikale Trennung zwischen Licht und Finsternis gibt, zwischen Liebe und Hass, zwischen dir als Kind Gottes und der Welt. Johannes geht nun dazu über, seinen „Kindern“ noch etwas anderes zu schreiben. Er macht deutlich, dass nicht alle Kinder Gottes in geistlicher Hinsicht auf dem gleichen Niveau stehen. Ebenso wie im natürlichen Leben gibt es auch im geistlichen Leben unterschiedliche Wachstumsstadien. Der geistliche Wachstumsprozess beginnt mit dem Stadium eines „Kindes“. Dann folgt das Stadium des „Jünglings“, und danach wird die geistliche Reife erreicht, wenn jemand ein „Vater“ wird.

Bevor Johannes auf die verschiedenen Wachstumsstadien eingeht, sagt er zuerst etwas zu dem, was die unterschiedlichen Gruppen gemeinsam haben: Das ist die Vergebung ihrer Sünden um seines Namens willen. Dieser gewaltige Segen ist der Teil jedes Kindes Gottes. Hier leuchtet die Sicherheit der Vergebung der Sünden auf. Falls du noch (ein wenig) daran zweifelst, ob Gott deine Sünden wohl vergeben hat, solltest du einmal gut über diesen Vers nachdenken. Die Sicherheit der Vergebung deiner Sünden liegt nicht in dir selbst, sondern in Gott und in Christus und seinem Werk. Die Sünden sind dir um seines Namens willen vergeben (vgl. Ps 25,11; Jes 43,25).

Hier steht nicht, dass deine Sünden „weggetan“ sind, sondern dass sie „vergeben“ sind. „Vergeben“ zeigt das Herz Gottes. In der Vergebung öffnet Gott seine Arme und umschlingt dich. Gott vergibt nicht widerwillig, sondern gern (Ps 86,5). Er empfängt den verlorenen Sohn und gibt ihm alle Herrlichkeit seines Hauses. Er gibt ihm vor allem seine Arme und sein Herz (Lk 15,20-24).

Ich hörte einmal eine schöne Geschichte über einen Mann, der im Zweifel war, ob seine Sünden denn vergeben waren. Jemand sagte diesem Mann, dass er, nachdem er Gott um Vergebung gebeten habe, darauf vertrauen könne, dass Gott alle seine Sünden hinter seinen Rücken geworfen habe (Jes 38,17). Das konnte der Mann jedoch schwerlich glauben. Es könne vielleicht so sein, sagte er, doch wenn Gott sich umdrehe, sähe Er sie doch wieder. Daraufhin sagte man ihm, dass Gott sie in die Tiefen des Meeres geworfen habe (Mich 7,19). Ja, antwortete der Mann, aber Gott wird einmal das Meer austrocknen und dann werden sie wieder zum Vorschein kommen. Dann wurde ihm gesagt, dass Gott der Sünden nie mehr gedenken würde (Jer 31,31-34; Heb 8,12), und das bedeutet, dass Er nie mehr darauf zurückkommt. Nur Gott kann etwas aktiv vergessen, so dass Er sich nicht mehr an die Sünden erinnert. Vergebung liegt in der Größe des Wesens Gottes, in seinem Namen. Das überzeugte den Mann. Er wusste nun sicher, dass auch seine Sünden vergeben waren.

1Joh 2,13a. Nachdem Johannes festgestellt hat, dass die Sicherheit der Vergebung der Sünden das Teil aller Kinder Gottes ist, spricht er nun jede der drei Gruppen gesondert an. Er beginnt mit den Vätern. Es ist Gottes Absicht, dass alle seine Kinder (sowohl Brüder als Schwestern!) zu „Vätern“ im Glauben heranwachsen. Ein „Vater“ hat das Stadium eines Kindes und eines Jünglings hinter sich. Ein „Vater“ kennt den, „der von Anfang an ist“, das ist Christus, der Sohn Gottes.

Du kannst sagen, dass dies doch auch für das Kind und den Jüngling zutrifft. Das ist auch so, doch dadurch, dass Johannes es so vorstellt, macht er deutlich, dass ein „Vater“ genug an Christus hat. „Väter“ sind solche, die in der Nähe Christi und in der Nähe der Heiligen Schrift leben. Das Kennzeichen eines „Vaters“ ist, dass er von der Welt getrennt ist, um ganz in der anderen Welt zu sein, wo Christus ist, der alles für das Herz seines Vaters bedeutet. Es geht einem „Vater“ um nichts anderes mehr als darum, Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn zu haben.

1Joh 2,13b. Der „Jüngling“ steht mitten in der Entwicklung seines geistlichen Lebens. Er ist in einen Kampf gegen das Böse verwickelt. Er darf jedoch wissen, dass er den Bösen überwunden hat, weil er das neue Leben besitzt. Das bedeutet nicht, dass der Böse ihn in Ruhe lässt. Der Böse will ihn nämlich allzu gern dazu verführen, die Welt zu lieben. Das kommt später, in 1Joh 2,15, noch ausführlicher zur Sprache. Wenn du ein „Jüngling“ bist, stehst du in der Überwindung. Von deiner Stellung aus als Überwinder durch Christus (Röm 8,37) kannst du ein Leben des Sieges führen.

1Joh 2,14a. Die „Kinder“ im Glauben werden nicht in erster Linie durch Kampf gekennzeichnet. Sie haben Frieden in ihren Seelen, weil sie den Vater kennen. Sie ruhen in seiner Treue, Liebe und Fürsorge. Innerlich haben sie Ruhe und fühlen sich wie ein Kind an der Brust seiner Mutter (Ps 131,2). Sie brauchen nicht in der Erkenntnis des Vaters zu wachsen. Sie kennen Ihn und haben eine persönliche Beziehung zu Ihm.

Bevor wir weitergehen, noch kurz eine allgemeine Bemerkung. Du hast gesehen, dass Johannes zeigt, was für jede Gruppe kennzeichnend ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass jedes Kennzeichen ausschließlich für die betreffende Gruppe gilt. Auch ein „Vater“ in Christus hat manchmal noch Kampf, und er weiß auch, was es heißt, am Herzen des Vaters auszuruhen. So hat auch der „Jüngling“ Augenblicke der Ruhe und völliger Genüge am Herrn Jesus. Für „Kinder“ gilt dasselbe. Auch sie haben sehr wohl dann und wann zu kämpfen, während sie auch hin und wieder erfahren, dass nichts wichtiger ist als Christus.

Um die verschiedenen Gruppen in ihrem Wachstum zu ermutigen, spricht Johannes sie noch einmal an. Er gibt ihnen eine zusätzliche Sicherheit gegenüber den hartnäckigen Versuchen der Irrlehrer, sie zu verführen und sie von der Gewissheit und Vollkommenheit des neuen Lebens, das sie besitzen, wegzuziehen.

In Bezug auf die „Väter“ hat Johannes nicht mehr zu sagen als das, was er schon gesagt hat. Sie haben genug an Christus. Es gibt nichts, was das noch vervollständigen könnte.

1Joh 2,14b. Bei den „Jünglingen“ ist das anders. Zuerst weist er sie auf das hin, was sie sind und was sie getan haben: Sie sind stark, sie besitzen Kraft. Die haben sie nicht in sich selbst, sondern sie entnehmen sie dem Wort Gottes, das in ihnen bleibt. Die Wahrheit bleibt in ihnen, weil das neue Leben in ihnen ist. Dadurch haben sie auch den Bösen überwunden.

Ein schönes Beispiel dafür siehst du bei dem Herrn Jesus, als Er in der Wüste versucht wurde. Dort besiegte Er den Bösen, indem Er das Wort Gottes gebrauchte (Mt 4,1-11). Deshalb ist es so wichtig, dass du das Wort Gottes mit der größten Aufmerksamkeit liest und in dich aufnimmst. Dann wird es seine Wirkung in deinem Leben entfalten und dir in Konfliktsituationen den Sieg verschaffen. Tust du das nicht, wirst du eine Niederlage erleiden.

1Joh 2,15. Den meisten Konfliktstoff bekommt der Jüngling bei seiner Auseinandersetzung mit der Welt. Zwischen der Welt und dem Bösen besteht eine sehr enge Verwandtschaft. Der Böse gebraucht die Welt, um dich zu verstricken. Nun musst du nicht denken, dass die Welt nur aus deutlich sündigen Dingen wie Pornographie, Gewalt und Lügen besteht. Solche Dinge werden von jedem aufrichtigen Kind Gottes mit Abscheu abgewiesen. Die Welt besteht auch aus sehr viel raffinierteren Formen der Sünde. Du kannst Pornographie abweisen, aber im Wartezimmer beim Arzt oder beim Zahnarzt eine Zeitschrift in die Hand nehmen, in der so etwas enthalten ist. Du tust das mit dem frommen Vorwand, dass du doch auch wissen musst, was es in der Welt zu kaufen gibt. Du würdest solch ein Blatt jedoch sicherlich nicht in die Hand nehmen, wenn ein Bruder oder eine Schwester dabei wäre.

Bedenke gut, dass die Welt von Satan beherrscht wird. Er ist der Fürst der Welt (Joh 12,31; Joh 14,30; Joh 16,11; vgl. 2Kor 4,4). Die Welt als Einflussbereich des Bösen kann dir in einer sehr freundlichen Gestalt begegnen. Sie hilft dir beispielsweise, dich so auszudrücken, dass du dir bei jemandem Gunst erwirbst oder dass man das für dich tut, was du gern möchtest. Die Art und Weise, wie du sprichst, dich kleidest oder deine Zeit verbringst, und die Ziele, die du verfolgst, können zeigen, wie sehr du die Welt liebst.

Es geht um deine Einstellung zum Leben. Der Böse will dich dazu bringen, die Welt zu sehen, wie er sie sieht. So ist er bei Eva vorgegangen, als er sie auf den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen aufmerksam machte. Sie schaute den Baum an und sah ihn genau so, wie der Satan ihn ihr vorstellte. Sobald du die Liebe zur Welt zulässt, verschließt du dich selbst der Liebe des Vaters.

1Joh 2,16. Die Welt wird von allem gekennzeichnet, was in ihr ist. Johannes fasst alles, was in der Welt ist, in drei Dingen zusammen: Fleisch (das ist nicht das sündige Fleisch, sondern dein Körper mit seinen Bedürfnissen), Augen und Leben. An sich sind sie nicht sündig, doch durch den Sündenfall sind sie Instrumente der Sünde geworden. Es sind die drei Aspekte deines Menschseins, Aspekte, die deine Persönlichkeit ausmachen. Die Reihenfolge, in der Johannes diese Aspekte wiedergibt, ist die gleiche wie bei Eva (1Mo 3,6), doch entgegengesetzt der Reihenfolge, wie Gott sie nennt (1Thes 5,23).

Eva sieht, dass der Baum
1. gut zur Speise,
2. eine Lust für die Augen und
3. begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben.

Seit dem Sündenfall ist der Körper zu einem Abgott geworden. Die Lust des Fleisches ist dominierend geworden. Damit verbunden ist die Lust der Augen. Die Reklame beispielsweise richtet sich an das Auge. Das Produkt, was auch immer es sein mag, weckt die Lust danach, die in dir schlummert. Was über das Auge zu dir kommt, dringt viel tiefer ein als das, was du hörst. Wenn dein Auge einmal von dem Produkt fasziniert ist und du meinst, dass du es wirklich dringend brauchst, um glücklich zu sein, setzt du dein Sinnen darauf. Du bist inzwischen vollständig von der Welt verschlungen und völlig los von Gott. Der Hochmut hat Besitz von dir ergriffen. Dieser Hochmut zeigt sich an deinen eigensinnigen und manchmal unsinnigen Bemühungen, das zu bekommen, was dir vorgestellt worden ist.

1Joh 2,17. Das Streben der Welt vergeht, es hat keinen Bestand. Demgegenüber steht das Tun des Willens Gottes. Wenn es dir darum geht, bist du nicht mit dem beschäftigt, was vergeht, sondern mit dem, was bis in Ewigkeit bleibt. Ist die Wahl schwierig?

Lies noch einmal 1. Johannes 2,12–17.

Frage oder Aufgabe: Wo liegen für dich die Gefahren, dich der Liebe des Vaters zu verschließen?

Verse 18-24

Die Kennzeichen der letzten Stunde


1Joh 2,18. Nachdem Johannes die Väter und die Jünglinge angesprochen hat, richtet er sich jetzt an die Kinder im Glauben. Er weist sie darauf hin, dass sie in der letzten Stunde leben. Das gilt natürlich auch für alle anderen Gläubigen, ihn selbst eingeschlossen. Wir wissen alle, dass wir in der letzten Stunde leben. Dennoch werden vor allem die Kinder im Glauben angesprochen, weil sie insbesondere den Gefahren ausgesetzt sind, die diese „letzte Stunde“ kennzeichnen. Die letzte Stunde ist nämlich durch das Auftreten vieler Antichristen gekennzeichnet.

Du begegnest auch Ausdrücken, die dem Ausdruck „die letzte Stunde“ ähneln, wie „spätere Zeiten“ (1Tim 4,1) und „die letzten Tage“ (2Tim 3,1). In den „letzten Tagen“ treten in der Christenheit Geister auf, die von ernsterer Art sind als die Dinge der „späteren Zeiten“. Die Situation, die Johannes hier beschreibt, ist noch ernster, denn hier geht es um den Antichrist. In ihm siehst du die Erhebung des Menschen, der die Stelle Christi einnimmt.

Der Begriff „Antichrist“ hat eine zweifache Bedeutung: Das Wort bedeutet sowohl „gegen Christus“ als auch „anstelle von Christus“. Du findest beide Kennzeichen in 2. Thessalonicher 2 (2Thes 2,4). Dort spricht Paulus über den Antichrist als den Menschen der Sünde, der sich „gegen“ Gott erhebt und „sich selbst“ darstellt, dass er Gott sei, also die Stelle Gottes einnimmt.

Der Antichrist ist noch nicht da, er muss noch kommen, doch er hat seine Vorläufer und Wegbereiter. Das sind die Antichristen, und es sind viele. Wie bereits erwähnt, ist die Gefahr von Antichristen für die Kinder am größten. Antichristen sind Personen, die falsche Lehren über den Vater und den Sohn bringen. Die Antichristen können zum Beispiel sehr einfühlsame Dinge über den Herrn Jesus sagen, doch sie leugnen Ihn als den Sohn Gottes. Falsche Lehren über Christus finden leichter bei Jungbekehrten Eingang als bei den Vätern in Christus, den reifen Gläubigen, für die Christus alles ist.

1Joh 2,19. In den Tagen von Johannes gingen die Antichristen aus der Mitte der Gläubigen weg. Auch das verwirrte die „kleinen Kinder“. Diese Lehrer waren zuerst in ihrer Mitte gewesen und sie hatten ihren Dienst empfangen. Nun waren sie plötzlich nicht mehr da. Doch Johannes beruhigt sie. Ihr Weggehen offenbarte, dass keiner dieser Irrlehrer zu der Gemeinschaft der Gläubigen gehörte. Sie waren Verführer, die sich überhaupt nicht um die kleinen Kinder kümmerten; sie versuchten im Gegenteil, sie für sich zu gewinnen. Sie gehörten also nicht zu den Kindern Gottes. Wäre das doch der Fall gewesen, wären sie wohl geblieben. Johannes gebraucht diese einfache Schlussfolgerung, um klarzumachen, dass es verkehrte Menschen waren.

Du fragst dich vielleicht, wie es in der Zeit ist, in der wir leben. Die Antichristen gehen nicht mehr hinaus, sondern nisten sich immer fester im Christentum ein. Ich denke, man kann sagen, dass die Antichristen wegen der Verwirrung in der Christenheit nicht mehr hinausgehen. Die Christen sind keine Einheit mehr und gehen nicht mehr gemeinsam gegen Irrlehren vor. Jetzt, wo ich dies schreibe, gibt es einen Pastor in der protestantischen Kirche in den Niederlanden, der sogar ein Gottesleugner ist und trotzdem seine Anstellung als Pastor behält. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass solche Menschen grundsätzlich nicht von uns sind und dass sie nicht zur christlichen Gemeinschaft der Familie Gottes gehören.

1Joh 2,20. Als junger Gläubiger kommst du mit allerlei Lehren in Berührung. Was ist wahr und was nicht? Was sollst du glauben und was nicht? Oft wird eine Irrlehre auch noch von einem redebegabten Menschen und auf eine angenehme Weise gebracht. Ich habe jedoch schon junge Gläubige sagen hören: „Ich weiß nicht, was es ist, aber ich empfinde, dass es nicht gut ist.“ Das ist das Werk des Heiligen Geistes. Du magst als junger Gläubiger eine besondere Zielscheibe des Bösen sein, der dich in deinem Glauben irreführen will, doch du hast durch deine Bekehrung und deinen Glauben an den Herrn Jesus „die Salbung von dem Heiligen“, wodurch du alles weißt.

Mit der „Salbung von dem Heiligen“ ist gemeint, dass du den Heiligen Geist (Er ist die Salbung) empfangen hast. Die hat dir der Herr Jesus (Er ist der Heilige) gegeben, als du zum Glauben an Ihn gekommen bist (Eph 1,13; Joh 14,26). Das Wort „Salbung“ schließt in sich, dass du befähigt bist, zu erkennen, ob etwas von Gott oder von seinem Widersacher kommt.

Der Herr Jesus wird hier „der Heilige“ genannt. Das unterstreicht den Gegensatz zu den unheiligen Lehren, die unweigerlich zu unheiligen Praktiken führen. Der Herr Jesus hat dir mit dem Heiligen Geist eine Hilfsquelle gegeben, damit du die Lüge erkennen kannst. Lüge ist all das, was im Gegensatz zum Wort Gottes steht, das die Wahrheit ist. Was dem Wort Gottes widerspricht, kannst du sofort abweisen. Der Heilige Geist benutzt nur das Wort Gottes, um dich über den Vater und den Sohn zu belehren. Alles Gerede von Menschen, die aus anderen Quellen schöpfen und dir weismachen wollen, dass sie dir eine tiefere Einsicht über Christus geben können, kannst du im Licht der Bibel als Lüge ablehnen.

1Joh 2,21. Johannes schreibt dies nicht, weil du jemand wärest, der die Wahrheit nicht weiß. Es bestätigt, dass du die Wahrheit weißt. Du weißt auch, dass keine Lüge aus der Wahrheit ist. Eine Mischung von Lüge und Wahrheit ist nicht möglich. Auf diesem Weg wollen die Verführer auf dich Einfluss nehmen. Sie kommen niemals nur mit der Lüge, sondern sie verpacken die Lüge in Wahrheiten. Jemand, der viele wahre Dinge sagt und auch ein klein bisschen Lüge, ist nicht aus der Wahrheit. Seine Quelle ist die Lüge, und was er sagt, kommt vom Teufel, dem Vater der Lüge (Joh 8,44). Der Teufel benutzt alle guten Dinge, um die Lüge zu vertuschen, damit sie Eingang bei den Kindern Gottes findet.

Die Wahrheit ist das, was du in den Schriften hast. Alles außerhalb ist Lüge. Bedenke dabei, dass Gläubige ein unterschiedliches Verständnis der Wahrheit haben können. Das ist jedoch etwas ganz anderes als das, worum es hier geht. Hier geht es um den Gegensatz zwischen Lüge und Wahrheit. Wenn jemand über eine bestimmte Wahrheit anders denkt als du, darfst du ihn nicht der Lüge bezichtigen, und der andere darf das auch bei dir nicht tun.

1Joh 2,22. Den Lügner, der sich also der Lüge bedient, kannst du an einer zweifachen Leugnung erkennen: Er leugnet, dass Jesus der Christus ist, und er leugnet auch den Vater und den Sohn. Dieser Lügner ist der Antichrist, das besondere Instrument Satans, in dem seine Verlogenheit völlig zum Ausdruck kommt. Die Speerspitze seiner Leugnung ist der Herr Jesus.

Zuerst liest du, dass er leugnet, „dass Jesus der Christus ist“. Das bedeutet: Er bestreitet, dass der Mensch Jesus derselbe ist wie der Christus Gottes. „Christus“ bedeutet dasselbe wie „Messias“. Als Messias steht seine Verbindung zum jüdischen Volk im Vordergrund.

Danach liest du, dass er „den Vater und den Sohn leugnet“. Das bedeutet: Er bestreitet, dass es in der Gottheit eine Beziehung vollkommener Einheit zwischen dem Vater und dem Sohn gibt. Diese Beziehung bildet das Wesen des christlichen Glaubens. Jesus, der Christus, ist der Sohn des Vaters.

1Joh 2,23. Der Vater und der Sohn sind untrennbar miteinander verbunden. Jeder, der den Sohn leugnet, hat deshalb auch den Vater nicht. Wenn du den Sohn bekennst, ist sein Vater auch dein Vater. Der Sohn offenbart den Vater. Es gibt keine Offenbarung des Vaters getrennt vom Sohn. Du kannst den Vater nur durch den Sohn kennen (Joh 8,19; Joh 14,7); du kannst den Vater nur durch den Sohn sehen (Joh 14,9); du kannst den Vater nur ehren, wenn du den Sohn ehrst (Joh 5,23). Du siehst, dass es um den Sohn geht. Das viele Gerede über „Gott“ in der Christenheit ist sehr irreführend, weil es häufig ohne einen Gedanken an den Sohn geschieht.

Das Sprechen über „Gott“ überbrückt auch den Abstand zwischen dem Christentum einerseits und dem Judentum und dem Islam andererseits. Das orthodoxe Judentum und der Islam leugnen die Kernwahrheit des Christentums und sind im vollsten Sinn antichristlich. Die Annäherung zwischen den Religionen verändert das Judentum und den Islam nicht, sondern höhlt das Christentum aus, indem der Kern daraus weggenommen wird. Die große Frage, um die Wahrheit einer Behauptung zu prüfen, bleibt also: „Was denkt ihr von dem Christus?“ (Mt 22,42).

1Joh 2,24. Johannes hat den Lügner in seinem Wirken vorgestellt. Vor ihm musst du dich als junger Gläubiger, als ein kleines Kind in Christus, in Acht nehmen. Du darfst dich nicht durch die lügenhafte Weise verwirren lassen, wie er die Wahrheit vorspiegelt. Der einfache Schutz davor ist, dass du in dem bleibst, was du von Anfang an gehört hast. Wenn du das tust, wirst du auch in dem Sohn und in dem Vater bleiben.

Du wirst also zum Anfang zurückverwiesen. Was hast du damals über die Wahrheit gehört? Damals hast du von Ihm gehört, der von Anfang an ist, dem Wort des Lebens, dem ewigen Leben, das bei dem Vater war und offenbart worden ist (1Joh 1,1; 2). Als du annahmst, was du über Ihn aus dem Wort Gottes gehört hast, hast du Ihn als dein Leben empfangen. Er ist nun in dir, Er bleibt in dir. Weil das so ist, bleibst du in dem Sohn und in dem Vater. Das bedeutet, dass du mit dem Sohn und dem Vater in Gemeinschaft lebst. Sei dir dessen bewusst und lass dir den Genuss daran nicht durch die falschen Lehrer rauben, die dir erzählen wollen, dass alles noch schöner sein kann.

Lies noch einmal 1. Johannes 2,18–24.

Frage oder Aufgabe: Wovor warnt Johannes dich, und womit ermutigt er dich?

Verse 18-24

Die Kennzeichen der letzten Stunde


1Joh 2,18. Nachdem Johannes die Väter und die Jünglinge angesprochen hat, richtet er sich jetzt an die Kinder im Glauben. Er weist sie darauf hin, dass sie in der letzten Stunde leben. Das gilt natürlich auch für alle anderen Gläubigen, ihn selbst eingeschlossen. Wir wissen alle, dass wir in der letzten Stunde leben. Dennoch werden vor allem die Kinder im Glauben angesprochen, weil sie insbesondere den Gefahren ausgesetzt sind, die diese „letzte Stunde“ kennzeichnen. Die letzte Stunde ist nämlich durch das Auftreten vieler Antichristen gekennzeichnet.

Du begegnest auch Ausdrücken, die dem Ausdruck „die letzte Stunde“ ähneln, wie „spätere Zeiten“ (1Tim 4,1) und „die letzten Tage“ (2Tim 3,1). In den „letzten Tagen“ treten in der Christenheit Geister auf, die von ernsterer Art sind als die Dinge der „späteren Zeiten“. Die Situation, die Johannes hier beschreibt, ist noch ernster, denn hier geht es um den Antichrist. In ihm siehst du die Erhebung des Menschen, der die Stelle Christi einnimmt.

Der Begriff „Antichrist“ hat eine zweifache Bedeutung: Das Wort bedeutet sowohl „gegen Christus“ als auch „anstelle von Christus“. Du findest beide Kennzeichen in 2. Thessalonicher 2 (2Thes 2,4). Dort spricht Paulus über den Antichrist als den Menschen der Sünde, der sich „gegen“ Gott erhebt und „sich selbst“ darstellt, dass er Gott sei, also die Stelle Gottes einnimmt.

Der Antichrist ist noch nicht da, er muss noch kommen, doch er hat seine Vorläufer und Wegbereiter. Das sind die Antichristen, und es sind viele. Wie bereits erwähnt, ist die Gefahr von Antichristen für die Kinder am größten. Antichristen sind Personen, die falsche Lehren über den Vater und den Sohn bringen. Die Antichristen können zum Beispiel sehr einfühlsame Dinge über den Herrn Jesus sagen, doch sie leugnen Ihn als den Sohn Gottes. Falsche Lehren über Christus finden leichter bei Jungbekehrten Eingang als bei den Vätern in Christus, den reifen Gläubigen, für die Christus alles ist.

1Joh 2,19. In den Tagen von Johannes gingen die Antichristen aus der Mitte der Gläubigen weg. Auch das verwirrte die „kleinen Kinder“. Diese Lehrer waren zuerst in ihrer Mitte gewesen und sie hatten ihren Dienst empfangen. Nun waren sie plötzlich nicht mehr da. Doch Johannes beruhigt sie. Ihr Weggehen offenbarte, dass keiner dieser Irrlehrer zu der Gemeinschaft der Gläubigen gehörte. Sie waren Verführer, die sich überhaupt nicht um die kleinen Kinder kümmerten; sie versuchten im Gegenteil, sie für sich zu gewinnen. Sie gehörten also nicht zu den Kindern Gottes. Wäre das doch der Fall gewesen, wären sie wohl geblieben. Johannes gebraucht diese einfache Schlussfolgerung, um klarzumachen, dass es verkehrte Menschen waren.

Du fragst dich vielleicht, wie es in der Zeit ist, in der wir leben. Die Antichristen gehen nicht mehr hinaus, sondern nisten sich immer fester im Christentum ein. Ich denke, man kann sagen, dass die Antichristen wegen der Verwirrung in der Christenheit nicht mehr hinausgehen. Die Christen sind keine Einheit mehr und gehen nicht mehr gemeinsam gegen Irrlehren vor. Jetzt, wo ich dies schreibe, gibt es einen Pastor in der protestantischen Kirche in den Niederlanden, der sogar ein Gottesleugner ist und trotzdem seine Anstellung als Pastor behält. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass solche Menschen grundsätzlich nicht von uns sind und dass sie nicht zur christlichen Gemeinschaft der Familie Gottes gehören.

1Joh 2,20. Als junger Gläubiger kommst du mit allerlei Lehren in Berührung. Was ist wahr und was nicht? Was sollst du glauben und was nicht? Oft wird eine Irrlehre auch noch von einem redebegabten Menschen und auf eine angenehme Weise gebracht. Ich habe jedoch schon junge Gläubige sagen hören: „Ich weiß nicht, was es ist, aber ich empfinde, dass es nicht gut ist.“ Das ist das Werk des Heiligen Geistes. Du magst als junger Gläubiger eine besondere Zielscheibe des Bösen sein, der dich in deinem Glauben irreführen will, doch du hast durch deine Bekehrung und deinen Glauben an den Herrn Jesus „die Salbung von dem Heiligen“, wodurch du alles weißt.

Mit der „Salbung von dem Heiligen“ ist gemeint, dass du den Heiligen Geist (Er ist die Salbung) empfangen hast. Die hat dir der Herr Jesus (Er ist der Heilige) gegeben, als du zum Glauben an Ihn gekommen bist (Eph 1,13; Joh 14,26). Das Wort „Salbung“ schließt in sich, dass du befähigt bist, zu erkennen, ob etwas von Gott oder von seinem Widersacher kommt.

Der Herr Jesus wird hier „der Heilige“ genannt. Das unterstreicht den Gegensatz zu den unheiligen Lehren, die unweigerlich zu unheiligen Praktiken führen. Der Herr Jesus hat dir mit dem Heiligen Geist eine Hilfsquelle gegeben, damit du die Lüge erkennen kannst. Lüge ist all das, was im Gegensatz zum Wort Gottes steht, das die Wahrheit ist. Was dem Wort Gottes widerspricht, kannst du sofort abweisen. Der Heilige Geist benutzt nur das Wort Gottes, um dich über den Vater und den Sohn zu belehren. Alles Gerede von Menschen, die aus anderen Quellen schöpfen und dir weismachen wollen, dass sie dir eine tiefere Einsicht über Christus geben können, kannst du im Licht der Bibel als Lüge ablehnen.

1Joh 2,21. Johannes schreibt dies nicht, weil du jemand wärest, der die Wahrheit nicht weiß. Es bestätigt, dass du die Wahrheit weißt. Du weißt auch, dass keine Lüge aus der Wahrheit ist. Eine Mischung von Lüge und Wahrheit ist nicht möglich. Auf diesem Weg wollen die Verführer auf dich Einfluss nehmen. Sie kommen niemals nur mit der Lüge, sondern sie verpacken die Lüge in Wahrheiten. Jemand, der viele wahre Dinge sagt und auch ein klein bisschen Lüge, ist nicht aus der Wahrheit. Seine Quelle ist die Lüge, und was er sagt, kommt vom Teufel, dem Vater der Lüge (Joh 8,44). Der Teufel benutzt alle guten Dinge, um die Lüge zu vertuschen, damit sie Eingang bei den Kindern Gottes findet.

Die Wahrheit ist das, was du in den Schriften hast. Alles außerhalb ist Lüge. Bedenke dabei, dass Gläubige ein unterschiedliches Verständnis der Wahrheit haben können. Das ist jedoch etwas ganz anderes als das, worum es hier geht. Hier geht es um den Gegensatz zwischen Lüge und Wahrheit. Wenn jemand über eine bestimmte Wahrheit anders denkt als du, darfst du ihn nicht der Lüge bezichtigen, und der andere darf das auch bei dir nicht tun.

1Joh 2,22. Den Lügner, der sich also der Lüge bedient, kannst du an einer zweifachen Leugnung erkennen: Er leugnet, dass Jesus der Christus ist, und er leugnet auch den Vater und den Sohn. Dieser Lügner ist der Antichrist, das besondere Instrument Satans, in dem seine Verlogenheit völlig zum Ausdruck kommt. Die Speerspitze seiner Leugnung ist der Herr Jesus.

Zuerst liest du, dass er leugnet, „dass Jesus der Christus ist“. Das bedeutet: Er bestreitet, dass der Mensch Jesus derselbe ist wie der Christus Gottes. „Christus“ bedeutet dasselbe wie „Messias“. Als Messias steht seine Verbindung zum jüdischen Volk im Vordergrund.

Danach liest du, dass er „den Vater und den Sohn leugnet“. Das bedeutet: Er bestreitet, dass es in der Gottheit eine Beziehung vollkommener Einheit zwischen dem Vater und dem Sohn gibt. Diese Beziehung bildet das Wesen des christlichen Glaubens. Jesus, der Christus, ist der Sohn des Vaters.

1Joh 2,23. Der Vater und der Sohn sind untrennbar miteinander verbunden. Jeder, der den Sohn leugnet, hat deshalb auch den Vater nicht. Wenn du den Sohn bekennst, ist sein Vater auch dein Vater. Der Sohn offenbart den Vater. Es gibt keine Offenbarung des Vaters getrennt vom Sohn. Du kannst den Vater nur durch den Sohn kennen (Joh 8,19; Joh 14,7); du kannst den Vater nur durch den Sohn sehen (Joh 14,9); du kannst den Vater nur ehren, wenn du den Sohn ehrst (Joh 5,23). Du siehst, dass es um den Sohn geht. Das viele Gerede über „Gott“ in der Christenheit ist sehr irreführend, weil es häufig ohne einen Gedanken an den Sohn geschieht.

Das Sprechen über „Gott“ überbrückt auch den Abstand zwischen dem Christentum einerseits und dem Judentum und dem Islam andererseits. Das orthodoxe Judentum und der Islam leugnen die Kernwahrheit des Christentums und sind im vollsten Sinn antichristlich. Die Annäherung zwischen den Religionen verändert das Judentum und den Islam nicht, sondern höhlt das Christentum aus, indem der Kern daraus weggenommen wird. Die große Frage, um die Wahrheit einer Behauptung zu prüfen, bleibt also: „Was denkt ihr von dem Christus?“ (Mt 22,42).

1Joh 2,24. Johannes hat den Lügner in seinem Wirken vorgestellt. Vor ihm musst du dich als junger Gläubiger, als ein kleines Kind in Christus, in Acht nehmen. Du darfst dich nicht durch die lügenhafte Weise verwirren lassen, wie er die Wahrheit vorspiegelt. Der einfache Schutz davor ist, dass du in dem bleibst, was du von Anfang an gehört hast. Wenn du das tust, wirst du auch in dem Sohn und in dem Vater bleiben.

Du wirst also zum Anfang zurückverwiesen. Was hast du damals über die Wahrheit gehört? Damals hast du von Ihm gehört, der von Anfang an ist, dem Wort des Lebens, dem ewigen Leben, das bei dem Vater war und offenbart worden ist (1Joh 1,1; 2). Als du annahmst, was du über Ihn aus dem Wort Gottes gehört hast, hast du Ihn als dein Leben empfangen. Er ist nun in dir, Er bleibt in dir. Weil das so ist, bleibst du in dem Sohn und in dem Vater. Das bedeutet, dass du mit dem Sohn und dem Vater in Gemeinschaft lebst. Sei dir dessen bewusst und lass dir den Genuss daran nicht durch die falschen Lehrer rauben, die dir erzählen wollen, dass alles noch schöner sein kann.

Lies noch einmal 1. Johannes 2,18–24.

Frage oder Aufgabe: Wovor warnt Johannes dich, und womit ermutigt er dich?

Verse 25-29

Salbung und bleiben in Ihm


1Joh 2,25. Als einem Kindlein im Glauben bleibt also in dir, was du von Anfang an gehört hast, und als Folge davon bleibst du in dem Sohn und in dem Vater. Es gibt zwischen dir und dem Sohn und dem Vater nicht die geringste Trennung. Es geht nicht darum, ob du das immer empfindest, sondern wie es tatsächlich ist. Nicht deine Gefühle sind der Maßstab dafür, sondern das, was Gott den Gläubigen verheißen hat.

Gott hat eine „Verheißung verheißen“. Die Verheißung, die Er verheißen hat, ist „das ewige Leben“. Es ist keine Verheißung, die noch erfüllt werden müsste. Du besitzt die Verheißung, also das ewige Leben, weil du glaubst. Gott hat verheißen, dass jeder, der an seinen eingeborenen Sohn glaubt, ewiges Leben bekommt (Joh 3,16). Meinst du, dass Gott etwas verheißt, was Er nicht erfüllt? Das ist unmöglich und deshalb ist irgendeine Unsicherheit völlig unangebracht.

Wie ich am Anfang bereits erwähnt habe, gibt es außer dem Aspekt des ewigen Lebens als das neue Leben in dir auch den Aspekt des ewigen Lebens als eine Sphäre des Lebens, in der du lebst. Auch das gehört zu der Verheißung, die du bekommen hast. Die Sphäre, in die du durch den Glauben gekommen bist und in der du dich aufhältst, ist die der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn.

1Joh 2,26. Johannes schreibt dies alles, um dich gegen die zu wappnen, die beabsichtigen, dich im Blick auf die Kindschaft Gottes irrezuführen. Auch wenn du dich vielleicht erst vor kurzem bekehrt hast, so hast du doch das neue Leben in seiner Fülle empfangen. Es fehlt nichts. Es ist nicht der Anfang von etwas noch Unvollständigem, dem durch neue Wahrheiten außerhalb der Bibel noch das eine und andere hinzugefügt werden müsste, um es zu vervollständigen. Die falschen Lehrer behaupteten, dass es in der Mystik des Unsichtbaren eine höhere Wahrheit gebe und dass sie den Schlüssel dazu hätten.

1Joh 2,27. Lass dich nicht von diesen trügerischen Geistern bei der Suche nach dem, was vermeintlich noch fehlt, ins Schlepptau nehmen. Es ist bei dir völlig anders. Du hast solche falschen Lehrer nicht nötig, denn du bist mit dem Heiligen Geist gesalbt, den du von Gott und von Christus empfangen hast. Der Geist Gottes, der in dir bleibt und dich niemals verlassen wird (Joh 14,16), wird dich in die ganze Wahrheit leiten (Joh 16,13). Du bist also nicht von bestimmten Menschen abhängig, die dir sagen, dass du ohne sie nicht zur völligen Erkenntnis der Wahrheit kommen könntest. Der Geist belehrt dich über alles (Joh 14,26). Er zeugt von dem Herrn Jesus und macht klar, was wahr und keine Lüge ist (Joh 15,26). Auch wenn du vielleicht noch wenig von der Wahrheit weißt und eine Irrlehre nicht widerlegen kannst, hast du dennoch ein Gespür dafür, was Wahrheit ist, und daher kannst du die Lüge abweisen (vgl. Joh 10,4; 5).

Das bedeutet übrigens nicht, dass du keine Belehrung brauchtest und dass der Besuch der Gemeindestunden, wo das Wort ausgelegt wird, und das Lesen von Büchern zum Bibelstudium nutzloser Zeitvertreib wäre. Christus hat seiner Gemeinde Gaben gegeben, unter ihnen Lehrer, um seine Gemeinde aufzuerbauen (Eph 4,11). Die Gabe zu missachten, indem du keinen Gebrauch davon machst, ist eine Missachtung des Gebers und wird zu einem schiefen geistlichen Wachstum führen.

Es geht hier darum, dass du durch den Geist empfindest, was die Wahrheit Gottes ist. Du besitzt durch den Geist die Fähigkeit, die Lüge von der Wahrheit zu unterscheiden. Durch das, was der Geist dich gelehrt hat, weißt du, dass du in Ihm bleibst. Der Geist sät keine Zweifel, sondern befestigt.

Übrigens kann sich Ihm in „so bleibt in ihm“ sowohl auf Gott als auch auf den Herrn Jesus beziehen. Es ist eins der Kennzeichen der Briefe von Johannes, dass es nicht immer deutlich ist, ob Er oder Ihm sich nun auf den Vater oder auf den Sohn bezieht. Das ist auch nicht schlimm, denn beide Personen sind Gott.

1Joh 2,28. In diesem Vers wendet Johannes sich wieder als alter Gläubiger an alle Kinder Gottes als seine geistlichen Kinder. Er ermutigt dich, „in ihm“ zu bleiben. Er möchte erreichen, dass du dir der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn bewusst bist und dass du dich in dieser Sphäre aufhältst. Johannes gibt diese Ermutigung im Blick auf die Offenbarung des Herrn Jesus. Damit meint er das Kommen des Herrn Jesus, das er selbst auch erwartet.

Wenn du in bewusster Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus lebst, erwartest du Ihn mit Freimütigkeit und auch mit Verlangen. Wenn du für dich lebst und nicht in Gemeinschaft mit Ihm und Ihn daher nicht erwartest, wirst du beschämt werden, wenn Er kommt. Du wirst gleichsam die Augen niederschlagen. Willst du das? Denke deshalb daran, dass du in Ihm bist. Wenn der Herr Jesus offenbart wird und jedes Auge Ihn dann sieht (Off 1,7), wird jeder Mensch erkennen, dass der Sohn gerecht ist und dass Er das Gericht gerecht ausübt. Das weißt du bereits jetzt.

1Joh 2,29. Johannes hat hier über die Gerechtigkeit des Sohnes gesprochen und nimmt das zum Anlass, weiter die Eigenschaften zu nennen, an denen man Kinder Gottes erkennen kann. Aus dem, was er bereits früher geschrieben hat, weißt du, dass es ihm darum geht, deutlich zu machen, dass jeder, der den Herrn Jesus als sein Leben hat, durch dieses Leben gekennzeichnet wird. Wer dieses Leben, das ewige Leben, hat, ist „aus ihm geboren“. Johannes nennt diesen Ausdruck in seinem Brief hier zum ersten Mal.

Wer aus Gott geboren ist, hat die Natur Gottes und zeigt das dadurch, dass er „die Gerechtigkeit tut“. Der Herr Jesus ist gerecht und dieses Kennzeichen siehst du auch bei jedem Kind Gottes. (Von dem Herrn Jesus liest du allerdings nirgendwo, dass Er aus Gott geboren ist, denn Er ist Gott.)

Die Gerechtigkeit zu tun bedeutet nicht, ab und zu eine gute Tat zu tun. Es geht um das, was für das neue Leben charakteristisch ist, um die Praxis des neuen Lebens. Das neue Leben tut die Gerechtigkeit und nichts anderes. Die Gerechtigkeit zu tun bedeutet, das zu tun, was vor Gott gerecht ist, und das kommt in deinem Denken, Sprechen und Handeln zum Ausdruck.

Auch hier geht es wieder nicht darum, dass du das zu hundert Prozent in deinem Leben verwirklichst, sondern es geht um das, was zu dem neuen Leben gehört, um die Natur Gottes. Das Tun der Gerechtigkeit findest du nur bei dem, der aus Gott geboren ist. Es ist Leben, das so ist, wie der Herr Jesus ist.

Lies noch einmal 1. Johannes 2,25–29.

Frage oder Aufgabe: Was bedeutet die Salbung die du empfangen hast?

Verse 25-29

Salbung und bleiben in Ihm


1Joh 2,25. Als einem Kindlein im Glauben bleibt also in dir, was du von Anfang an gehört hast, und als Folge davon bleibst du in dem Sohn und in dem Vater. Es gibt zwischen dir und dem Sohn und dem Vater nicht die geringste Trennung. Es geht nicht darum, ob du das immer empfindest, sondern wie es tatsächlich ist. Nicht deine Gefühle sind der Maßstab dafür, sondern das, was Gott den Gläubigen verheißen hat.

Gott hat eine „Verheißung verheißen“. Die Verheißung, die Er verheißen hat, ist „das ewige Leben“. Es ist keine Verheißung, die noch erfüllt werden müsste. Du besitzt die Verheißung, also das ewige Leben, weil du glaubst. Gott hat verheißen, dass jeder, der an seinen eingeborenen Sohn glaubt, ewiges Leben bekommt (Joh 3,16). Meinst du, dass Gott etwas verheißt, was Er nicht erfüllt? Das ist unmöglich und deshalb ist irgendeine Unsicherheit völlig unangebracht.

Wie ich am Anfang bereits erwähnt habe, gibt es außer dem Aspekt des ewigen Lebens als das neue Leben in dir auch den Aspekt des ewigen Lebens als eine Sphäre des Lebens, in der du lebst. Auch das gehört zu der Verheißung, die du bekommen hast. Die Sphäre, in die du durch den Glauben gekommen bist und in der du dich aufhältst, ist die der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn.

1Joh 2,26. Johannes schreibt dies alles, um dich gegen die zu wappnen, die beabsichtigen, dich im Blick auf die Kindschaft Gottes irrezuführen. Auch wenn du dich vielleicht erst vor kurzem bekehrt hast, so hast du doch das neue Leben in seiner Fülle empfangen. Es fehlt nichts. Es ist nicht der Anfang von etwas noch Unvollständigem, dem durch neue Wahrheiten außerhalb der Bibel noch das eine und andere hinzugefügt werden müsste, um es zu vervollständigen. Die falschen Lehrer behaupteten, dass es in der Mystik des Unsichtbaren eine höhere Wahrheit gebe und dass sie den Schlüssel dazu hätten.

1Joh 2,27. Lass dich nicht von diesen trügerischen Geistern bei der Suche nach dem, was vermeintlich noch fehlt, ins Schlepptau nehmen. Es ist bei dir völlig anders. Du hast solche falschen Lehrer nicht nötig, denn du bist mit dem Heiligen Geist gesalbt, den du von Gott und von Christus empfangen hast. Der Geist Gottes, der in dir bleibt und dich niemals verlassen wird (Joh 14,16), wird dich in die ganze Wahrheit leiten (Joh 16,13). Du bist also nicht von bestimmten Menschen abhängig, die dir sagen, dass du ohne sie nicht zur völligen Erkenntnis der Wahrheit kommen könntest. Der Geist belehrt dich über alles (Joh 14,26). Er zeugt von dem Herrn Jesus und macht klar, was wahr und keine Lüge ist (Joh 15,26). Auch wenn du vielleicht noch wenig von der Wahrheit weißt und eine Irrlehre nicht widerlegen kannst, hast du dennoch ein Gespür dafür, was Wahrheit ist, und daher kannst du die Lüge abweisen (vgl. Joh 10,4; 5).

Das bedeutet übrigens nicht, dass du keine Belehrung brauchtest und dass der Besuch der Gemeindestunden, wo das Wort ausgelegt wird, und das Lesen von Büchern zum Bibelstudium nutzloser Zeitvertreib wäre. Christus hat seiner Gemeinde Gaben gegeben, unter ihnen Lehrer, um seine Gemeinde aufzuerbauen (Eph 4,11). Die Gabe zu missachten, indem du keinen Gebrauch davon machst, ist eine Missachtung des Gebers und wird zu einem schiefen geistlichen Wachstum führen.

Es geht hier darum, dass du durch den Geist empfindest, was die Wahrheit Gottes ist. Du besitzt durch den Geist die Fähigkeit, die Lüge von der Wahrheit zu unterscheiden. Durch das, was der Geist dich gelehrt hat, weißt du, dass du in Ihm bleibst. Der Geist sät keine Zweifel, sondern befestigt.

Übrigens kann sich Ihm in „so bleibt in ihm“ sowohl auf Gott als auch auf den Herrn Jesus beziehen. Es ist eins der Kennzeichen der Briefe von Johannes, dass es nicht immer deutlich ist, ob Er oder Ihm sich nun auf den Vater oder auf den Sohn bezieht. Das ist auch nicht schlimm, denn beide Personen sind Gott.

1Joh 2,28. In diesem Vers wendet Johannes sich wieder als alter Gläubiger an alle Kinder Gottes als seine geistlichen Kinder. Er ermutigt dich, „in ihm“ zu bleiben. Er möchte erreichen, dass du dir der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn bewusst bist und dass du dich in dieser Sphäre aufhältst. Johannes gibt diese Ermutigung im Blick auf die Offenbarung des Herrn Jesus. Damit meint er das Kommen des Herrn Jesus, das er selbst auch erwartet.

Wenn du in bewusster Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus lebst, erwartest du Ihn mit Freimütigkeit und auch mit Verlangen. Wenn du für dich lebst und nicht in Gemeinschaft mit Ihm und Ihn daher nicht erwartest, wirst du beschämt werden, wenn Er kommt. Du wirst gleichsam die Augen niederschlagen. Willst du das? Denke deshalb daran, dass du in Ihm bist. Wenn der Herr Jesus offenbart wird und jedes Auge Ihn dann sieht (Off 1,7), wird jeder Mensch erkennen, dass der Sohn gerecht ist und dass Er das Gericht gerecht ausübt. Das weißt du bereits jetzt.

1Joh 2,29. Johannes hat hier über die Gerechtigkeit des Sohnes gesprochen und nimmt das zum Anlass, weiter die Eigenschaften zu nennen, an denen man Kinder Gottes erkennen kann. Aus dem, was er bereits früher geschrieben hat, weißt du, dass es ihm darum geht, deutlich zu machen, dass jeder, der den Herrn Jesus als sein Leben hat, durch dieses Leben gekennzeichnet wird. Wer dieses Leben, das ewige Leben, hat, ist „aus ihm geboren“. Johannes nennt diesen Ausdruck in seinem Brief hier zum ersten Mal.

Wer aus Gott geboren ist, hat die Natur Gottes und zeigt das dadurch, dass er „die Gerechtigkeit tut“. Der Herr Jesus ist gerecht und dieses Kennzeichen siehst du auch bei jedem Kind Gottes. (Von dem Herrn Jesus liest du allerdings nirgendwo, dass Er aus Gott geboren ist, denn Er ist Gott.)

Die Gerechtigkeit zu tun bedeutet nicht, ab und zu eine gute Tat zu tun. Es geht um das, was für das neue Leben charakteristisch ist, um die Praxis des neuen Lebens. Das neue Leben tut die Gerechtigkeit und nichts anderes. Die Gerechtigkeit zu tun bedeutet, das zu tun, was vor Gott gerecht ist, und das kommt in deinem Denken, Sprechen und Handeln zum Ausdruck.

Auch hier geht es wieder nicht darum, dass du das zu hundert Prozent in deinem Leben verwirklichst, sondern es geht um das, was zu dem neuen Leben gehört, um die Natur Gottes. Das Tun der Gerechtigkeit findest du nur bei dem, der aus Gott geboren ist. Es ist Leben, das so ist, wie der Herr Jesus ist.

Lies noch einmal 1. Johannes 2,25–29.

Frage oder Aufgabe: Was bedeutet die Salbung die du empfangen hast?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 1 John 2". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/1-john-2.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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