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1 Johannes 3

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Verse 1-3

Kinder Gottes


1Joh 3,1. In Kapitel 3 fährt Johannes mit der Beschreibung der Kennzeichen des neuen Lebens fort, an denen du also Kinder Gottes erkennen kannst. Bevor er damit fortfährt, wird er gleichsam von dem Gedanken überwältigt, dass wir Kinder Gottes geworden sind. Geht es dir auch hin und wieder so, dass dir bewusst wird, wie wunderbar es ist, dass du ein Kind Gottes bist? Wenn du so darüber nachdenkst, kann dich das zutiefst berühren. Es ist ein Geschenk der Liebe des Vaters, dass du ein Kind Gottes bist! Der Vater drückt seine Liebe zu dir dadurch aus, dass Er dich sein Kind nennt. Er wird öffentlich dazu stehen, dass du Ihm gehörst. Das hättest du selbst niemals ausdenken können noch gewagt, dir das vorzustellen. Dass du es aber doch bist, kann dich mit Empfindungen der Dankbarkeit und Bewunderung überwältigen. Du bist wirklich ein Kind Gottes!

Ich spreche dich als Kind Gottes an, damit dir das noch einmal so recht bewusst wird. Es ist jedoch gut, darauf hinzuweisen, dass Johannes immer von „Kindern Gottes“ spricht, also in der Mehrzahl. Du bist ein Kind Gottes zusammen mit anderen, die das auch sind. Gemeinsam mit ihnen bildest du die Familie Gottes. Du gehörst zu einer Gemeinschaft, die die Welt nicht kennt. Das bedeutet nicht, dass die Welt nicht wüsste, wer du bist, wohl aber, dass die Welt dich nicht als jemanden erkennt, der zu ihr gehört. Das liegt daran, dass die Welt den Herrn Jesus nicht erkannt hat. Da du Ihm nun gehörst, erkennt die Welt dich auch nicht.

Das gilt bemerkenswerterweise nicht nur dann, wenn du in Treue gegenüber dem Herrn und in Trennung von der Welt deinen Weg gehst. Das gilt auch, wenn du – was ich nicht hoffe – untreu werden solltest. Das siehst du bei Lot, der doch wohl der untreueste Gläubige ist, dem du in der Schrift begegnest. Als er seine gottlosen Mitbürger, die er auch noch „meine Brüder“ nennt, mit einem abscheulichen Vorschlag von einer abscheulichen Handlung abhalten will, sprechen sie von ihm als einem „Fremden“ (1Mo 19,4-9). Doch auch Petrus, der sich in die Gesellschaft der Feinde des Herrn begab, wurde als jemand erkannt, der nicht zu ihnen, sondern zu dem Herrn gehörte (Mt 26,69-75).

1Joh 3,2. Noch einmal spricht Johannes die Sicherheit der Tatsache aus, dass wir Kinder Gottes sind. Er betont, dass es wirklich „jetzt“ schon so ist. Indem er sie als „Geliebte“ anspricht, betont er ihren gemeinsamen Segen. Er liebt sie, und der Vater und der Sohn lieben sie noch mehr. Es ist eine Liebe, die im Kreis der Familie Gottes genossen wird. Davon hat die Welt keine Kenntnis und davon versteht sie auch nichts. Wenn der Herr Jesus „offenbart werden wird“, wird das anders sein. Dann wird die Welt erkennen, dass Er uns geliebt hat (Joh 17,22; 23), weil wir Ihm dann „gleich sein werden“. Wenn die Welt uns dann sieht, sieht sie Ihn. Und dass wir Ihm gleich sein werden, liegt daran, dass wir Ihn sehen werden, wie Er ist.

Um Ihn sehen zu können, wie Er ist, ist es nötig, dass wir Ihm gleich sind. Wenn wir Ihm gleich sind, ist die Folge, dass seine Herrlichkeit von uns abstrahlen wird. Diese Veränderung wird dadurch bewirkt, dass wir Ihn anschauen (2Kor 3,18).

1Joh 3,3. Diese Hoffnung zu Ihm, Ihn zu sehen, hat eine reinigende Wirkung. Wenn du über Ihn nachdenkst und Ihn erwartest, möchtest du gern rein sein, „wie er rein ist“. Du wirst innerlich empfinden, dass bestimmte Dinge nicht mit der bevorstehenden Begegnung mit Ihm vereinbar sind. Deshalb wirst du diese Dinge aus deinem Leben wegtun. Damit erfreust du schon jetzt sein Herz.

Lies noch einmal 1. Johannes 3,1–3.

Frage oder Aufgabe: Was bewirkt es in dir, wenn du daran denkst, dass du dem Herrn Jesus begegnen wirst?

Verse 1-3

Kinder Gottes


1Joh 3,1. In Kapitel 3 fährt Johannes mit der Beschreibung der Kennzeichen des neuen Lebens fort, an denen du also Kinder Gottes erkennen kannst. Bevor er damit fortfährt, wird er gleichsam von dem Gedanken überwältigt, dass wir Kinder Gottes geworden sind. Geht es dir auch hin und wieder so, dass dir bewusst wird, wie wunderbar es ist, dass du ein Kind Gottes bist? Wenn du so darüber nachdenkst, kann dich das zutiefst berühren. Es ist ein Geschenk der Liebe des Vaters, dass du ein Kind Gottes bist! Der Vater drückt seine Liebe zu dir dadurch aus, dass Er dich sein Kind nennt. Er wird öffentlich dazu stehen, dass du Ihm gehörst. Das hättest du selbst niemals ausdenken können noch gewagt, dir das vorzustellen. Dass du es aber doch bist, kann dich mit Empfindungen der Dankbarkeit und Bewunderung überwältigen. Du bist wirklich ein Kind Gottes!

Ich spreche dich als Kind Gottes an, damit dir das noch einmal so recht bewusst wird. Es ist jedoch gut, darauf hinzuweisen, dass Johannes immer von „Kindern Gottes“ spricht, also in der Mehrzahl. Du bist ein Kind Gottes zusammen mit anderen, die das auch sind. Gemeinsam mit ihnen bildest du die Familie Gottes. Du gehörst zu einer Gemeinschaft, die die Welt nicht kennt. Das bedeutet nicht, dass die Welt nicht wüsste, wer du bist, wohl aber, dass die Welt dich nicht als jemanden erkennt, der zu ihr gehört. Das liegt daran, dass die Welt den Herrn Jesus nicht erkannt hat. Da du Ihm nun gehörst, erkennt die Welt dich auch nicht.

Das gilt bemerkenswerterweise nicht nur dann, wenn du in Treue gegenüber dem Herrn und in Trennung von der Welt deinen Weg gehst. Das gilt auch, wenn du – was ich nicht hoffe – untreu werden solltest. Das siehst du bei Lot, der doch wohl der untreueste Gläubige ist, dem du in der Schrift begegnest. Als er seine gottlosen Mitbürger, die er auch noch „meine Brüder“ nennt, mit einem abscheulichen Vorschlag von einer abscheulichen Handlung abhalten will, sprechen sie von ihm als einem „Fremden“ (1Mo 19,4-9). Doch auch Petrus, der sich in die Gesellschaft der Feinde des Herrn begab, wurde als jemand erkannt, der nicht zu ihnen, sondern zu dem Herrn gehörte (Mt 26,69-75).

1Joh 3,2. Noch einmal spricht Johannes die Sicherheit der Tatsache aus, dass wir Kinder Gottes sind. Er betont, dass es wirklich „jetzt“ schon so ist. Indem er sie als „Geliebte“ anspricht, betont er ihren gemeinsamen Segen. Er liebt sie, und der Vater und der Sohn lieben sie noch mehr. Es ist eine Liebe, die im Kreis der Familie Gottes genossen wird. Davon hat die Welt keine Kenntnis und davon versteht sie auch nichts. Wenn der Herr Jesus „offenbart werden wird“, wird das anders sein. Dann wird die Welt erkennen, dass Er uns geliebt hat (Joh 17,22; 23), weil wir Ihm dann „gleich sein werden“. Wenn die Welt uns dann sieht, sieht sie Ihn. Und dass wir Ihm gleich sein werden, liegt daran, dass wir Ihn sehen werden, wie Er ist.

Um Ihn sehen zu können, wie Er ist, ist es nötig, dass wir Ihm gleich sind. Wenn wir Ihm gleich sind, ist die Folge, dass seine Herrlichkeit von uns abstrahlen wird. Diese Veränderung wird dadurch bewirkt, dass wir Ihn anschauen (2Kor 3,18).

1Joh 3,3. Diese Hoffnung zu Ihm, Ihn zu sehen, hat eine reinigende Wirkung. Wenn du über Ihn nachdenkst und Ihn erwartest, möchtest du gern rein sein, „wie er rein ist“. Du wirst innerlich empfinden, dass bestimmte Dinge nicht mit der bevorstehenden Begegnung mit Ihm vereinbar sind. Deshalb wirst du diese Dinge aus deinem Leben wegtun. Damit erfreust du schon jetzt sein Herz.

Lies noch einmal 1. Johannes 3,1–3.

Frage oder Aufgabe: Was bewirkt es in dir, wenn du daran denkst, dass du dem Herrn Jesus begegnen wirst?

Verse 4-12

Sünde, Gerechtigkeit und Bruderliebe


1Joh 3,4. Johannes spricht hier über das Tun der „Sünde“ und der „Gesetzlosigkeit“. Das bildet tatsächlich einen großen Gegensatz zu der Hoffnung zu Ihm und der Reinigung, die das zur Folge hat, wovon du in den vorhergehenden Versen gelesen hast. Durch die Gegenüberstellung empfindest du die Kraft seiner Ausführung. Reinigen und Tun der Sünde gehören zwei verschiedenen Welten an. Er spricht über jeden, „der die Sünde tut“. Dabei geht es nicht um jemanden, der mal sündigt, sondern um jemanden, bei dem die Sünde eine Lebenshaltung ist. Er tut es beständig; zu sündigen ist seine Weise zu leben. In so jemandem ist nichts von Gott vorhanden. Ein Gläubiger kann sündigen, doch das ist ein Zwischenfall. Er lebt nicht in der Sünde, es ist nicht seine tägliche Praxis.

Wenn jemand die Sünde als Lebensprinzip hat, ist er gesetzlos. Gesetzlos zu sein bedeutet, dass der Mensch jede Autorität völlig ignoriert. Sein ungezügelter Wille ist seine einzige Triebfeder. An Gott liegt ihm überhaupt nichts. Er lebt stattdessen in Rebellion gegen Ihn (Hiob 15,25). Gesetzlosigkeit geht daher auch viel weiter als die Übertretung des Gesetzes Gottes. Wenn Gesetzlosigkeit auf die Übertretung des Gesetzes beschränkt wäre, wäre Sünde auf die Zeit des Gesetzes beschränkt. Doch Sünde war bereits in der Welt, bevor es das Gesetz gab (Röm 5,13).

1Joh 3,5. Es hat einen Menschen gegeben, der niemals gesündigt hat, weil keine Sünde in Ihm ist. Das ist der Herr Jesus. Er ist offenbart worden – nämlich als Er auf die Erde kam –, um die Sünden anderer wegzunehmen. Er hat deine und meine Sünden und die aller Kinder Gottes weggenommen, indem Er sie auf dem Kreuz in den drei Stunden der Finsternis auf sich nahm. Er konnte das an deiner und meiner Stelle tun, eben weil keine Sünde in Ihm ist.

1Joh 3,6. Die Folge ist, dass du nun in Ihm bleibst, das heißt, dass du mit Ihm einsgemacht bist, weil du Ihn als dein Leben empfangen hast. Dadurch sündigst du nicht. Das klingt natürlich sehr stark. Du wirst sofort sagen, dass das nicht so ist, denn du weißt viel zu gut, dass du sehr wohl noch sündigst. Es geht jedoch darum, dass du dich selbst so siehst, wie Johannes es hier beschreibt. Er sagt, dass du in Ihm bleibst, und das bedeutet, dass er bei dir dieselben Kennzeichen sieht wie bei dem Herrn Jesus. Was den Herrn Jesus kennzeichnete, kennzeichnet jetzt auch dich.

Johannes sieht dich in deiner neuen Natur, unabhängig davon, inwieweit deine neue Natur sichtbar wird. Das ist die eine Seite der Wahrheit. Die andere Seite ist, dass „jeder, der sündigt“, gar kein Teil an Gott und an Christus hat. So jemand hat mit Gott nichts gemeinsam, was immer er auch Schönes bekennen mag. Sein Bekenntnis einer höheren Erkenntnis Gottes und einer tiefen Erfahrung mit Gott sind eine Lüge.

Was die Praxis betrifft, ist es sicher so, dass du nicht sündigst, wenn du im täglichen Leben in Gemeinschaft mit dem Herrn bleibst, wenn du in allem nach seinem Willen fragst und seinem Wort gehorsam bist. Doch darum geht es hier nicht. Es geht hier nicht um zwei Arten von Gläubigen, treue und untreue, sondern um zwei Quellen, aus denen gelebt wird. Die Quelle, aus der der Gläubige lebt, ist eine völlig andere Quelle als die, aus der der Ungläubige lebt. Das ist es, was Johannes hier vorstellt.

1Joh 3,7. Johannes spricht zu seinen geistlichen „Kindern“ und warnt sie vor den Verführern. Verführer wollen Zweifel an Christus und an seinem Werk säen und es sogar leugnen. Sie wollen dich bezüglich der Kennzeichen der Kinder Gottes verunsichern. Lass dich nicht von ihnen beeinflussen, sondern halte dich an die deutlichen Aussagen des Wortes Gottes. Geh nicht von deinen Gefühlen aus. Sie spielen zwar eine Rolle, sind aber keine Grundlage für die Kenntnis der Wahrheit Gottes.

Du bist ein Kind Gottes und hast die gleiche Art, dieselbe Natur wie Gott und der Herr Jesus. Wenn Er – das ist Christus – gerecht ist, dann bist du es auch. Jesus Christus ist der Gerechte, Er hat sein Leben für dich gegeben und du bleibst in Ihm. Er ist der absolute Maßstab. Wenn du jemanden siehst, der die Gerechtigkeit tut, das heißt, der das tut, was in den Augen Gottes gerecht ist, siehst du jemanden, der dem entspricht, was der Herr Jesus ist. So jemand ist also auch gerecht.

1Joh 3,8. Entgegen dem Tun der Gerechtigkeit steht das Tun der Sünde. In jemandem, der die Sünde tut, erkennst du den Teufel. Der Ursprung der Sünde liegt beim Teufel. Der Teufel sündigt seit Beginn seiner Existenz als Teufel. Er ist der Vater der Sünde. Wer sündigt, zeigt die Charakterzüge dieses Vaters (Joh 8,44). Der Teufel kann nur sündigen, es ist seine Art, und er kann nicht anders, als entsprechend zu handeln. Von Anfang an hat er durch die Sünde die Menschen in seiner Macht. Jeder Mensch, der in seiner Macht ist, sündigt wie er. Kein Mensch ist in der Lage, sich selbst dem Zugriff des Teufels zu entwinden oder jemand anders aus dessen Macht zu befreien.

Der Teufel hat jedoch nicht das letzte Wort und ist nicht der Sieger. Der Sieg gehört dem Sohn Gottes. Was Johannes von Ihm sagt, klingt wie ein Siegesruf: „Hierzu ist der Sohn Gottes offenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte.“ Jedes Mal, wenn irgendwo auf der Erde ein Mensch zur Bekehrung kommt, wird ein Werk des Teufels vernichtet. Du, der du glaubst, bist der Beweis dafür. Dazu kam der Sohn Gottes auf die Erde und vollbrachte das Werk auf dem Kreuz.

1Joh 3,9. Im Gegensatz zu „aus dem Teufel sein“ und „die Sünde tun“ steht „aus Gott geboren sein“ und „Sünde nicht tun“. „Jeder, der aus Gott geboren ist“, hat Leben, das seinen Ursprung in Gott hat. Dieses Leben kommt in den Menschen, ohne dass er selbst etwas dazutut. Es hat seine eigenen Merkmale. Diese Merkmale sind dem Samen Gottes eigen. Was aus einem Samen hervorkommt, entspricht dem Samen selbst (vgl. 1Kor 15,38). Die Sünde ist dem Samen Gottes völlig fremd. Dieser Same tut die Sünde nicht und kann sie nicht tun, so wie in Ihm, dem Herrn Jesus, keine Sünde ist. Er konnte nicht sündigen. Er ist absolut getrennt von der Sünde (Heb 4,15; Heb 7,26).

Wenn du aus Gott geboren bist, ist das das Werk des Wortes Gottes und des Geistes Gottes (Joh 3,5). Das ist der Same, über den Johannes hier spricht (1Pet 1,23). Der Same ist das neue Lebensprinzip, das Gott in dich eingepflanzt hat. Um diesen Samen einzupflanzen, wird das Wort Gottes gepredigt und so ist er in der Kraft des Heiligen Geistes zu dir und in dich gekommen. Dadurch bist du innerlich gereinigt, und das neue Leben ist in dich gekommen, wo es zur Entwicklung und zum Wachstum kommt (vgl. Jak 1,18; 21).

1Joh 3,10. Jemand gehört also entweder zu den Kindern Gottes oder zu den Kindern des Teufels. Du siehst hier zwei Familien einander gegenübergestellt. Aus diesen beiden Familien besteht die gesamte Menschheit. Beide Familien haben ihre eigenen besonderen Familienkennzeichen. Johannes zeigt, was bei den Kindern des Teufels nicht vorhanden ist. Wenn du bei jemandem feststellst, dass das Tun der Gerechtigkeit fehlt und dass auch keine Bruderliebe vorhanden ist, hast du es mit einem Kind des Teufels zu tun. Kinder des Teufels haben kein neues Leben und können daher unmöglich Gerechtigkeit tun und die Brüder lieben.

Das Tun der Gerechtigkeit und die Bruderliebe sind zwei getrennte Kennzeichen des neuen Lebens, doch sie gehören zusammen. Das eine ohne das andere ist nicht möglich. Du siehst darin die Kennzeichen des Wesens Gottes, von dem Johannes sagt, dass Er Licht und Liebe ist. Wo also das Tun der Gerechtigkeit und Bruderliebe nicht vorhanden sind, ist nichts von Gott vorhanden, sondern der Teufel wird offenbar.

1Joh 3,11. Johannes verbindet mit dieser Feststellung die Botschaft, „dass wir einander lieben sollen“. Diese Botschaft hast du von Anfang an gehört. Es ist dir niemals etwas anderes gesagt worden. Im Alten Testament lautete das Gebot, dass man den Nächsten lieben sollte. Das warf die Frage auf, wer denn der Nächste war. Für die Israeliten waren das ihre Volksgenossen. Die Heiden wurden insgesamt gehasst. Die Israeliten sollten sie nicht lieben, sondern mussten sie ausrotten. Im Neuen Testament findest du eine neue Ordnung der Dinge. Dort begegnest du dem Ausdruck „Brüder“. Darin klingt eine besondere Würde an.

Der Herr Jesus spricht von den Seinen als „meine Schafe“ und „meine Freunde“ (Joh 10,27; Joh 15,14), doch erst in Johannes 20 spricht Er zum ersten Mal von „meinen Brüdern“ (Joh 20,17). Er tut das, nachdem Er auferstanden ist. Er nennt sie so in seiner Botschaft, die Er durch Maria Magdalena seinen Jüngern ausrichten lässt. Damit stellt Er seine Jünger vor seinem Vater und seinem Gott auf die Ebene, die Er selbst einnimmt. Sein Vater ist nun auch ihr Vater, und sein Gott ist nun auch ihr Gott. Das ist etwas völlig Neues. Es geht nicht länger um „den Nächsten“ eines irdischen Volkes, sondern nun ist die Rede von einer neuen, himmlischen Gesellschaft, der Familie Gottes.

1Joh 3,12. Als Beispiel für das Fehlen von Bruderliebe und wozu das führt, erwähnt Johannes ausnahmsweise eine Geschichte aus dem Alten Testament. Er verweist auf Kain. Dieser Mann hatte keine Bruderliebe, sondern war „aus dem Bösen“. Das offenbarte er auch dadurch, dass er seinen Bruder totschlug. Sein Bruder ist Abel. Johannes nennt diesen Namen nicht, um den ganzen Nachdruck darauf fallen zu lassen, dass er seinen Bruder totschlug. Diese Tat war eines seiner bösen Werke, während die Werke seines Bruders gerecht waren. Wer aus dem Bösen ist, tut böse Werke. Indem Johannes auch die Werke seines Bruders nennt, die gerecht waren, zeigt er, dass Kain auch von Hass getrieben wurde.

Du liest dreimal im Neuen Testament von Kain, und zwar von dem Opfer Kains (Heb 11,4), den Werken Kains (hier) und dem Weg Kains (Jud 1,11). An seinem Opfer zeigt sich seine eigenwillige Religion, seine Gleichgültigkeit gegenüber der Heiligkeit Gottes; an seinen Werken erkennst du seine Bosheit, den Mangel an Bruderliebe; an seinem Weg zeigt sich, dass er Gott den Rücken zugewandt hat. So wurde es mit Kain immer schlimmer. Das ist die Folge davon, wenn jemand, der kein Leben aus Gott besitzt, mit gerechten Werken konfrontiert wird. Diese Gegenüberstellung zeigt den Mangel an guten Werken.

Lies noch einmal 1. Johannes 3,4–12.

Frage oder Aufgabe: Welche Kennzeichen siehst du bei jemandem, der aus Gott ist, und welche Kennzeichen siehst du bei jemandem, der aus dem Teufel ist?

Verse 4-12

Sünde, Gerechtigkeit und Bruderliebe


1Joh 3,4. Johannes spricht hier über das Tun der „Sünde“ und der „Gesetzlosigkeit“. Das bildet tatsächlich einen großen Gegensatz zu der Hoffnung zu Ihm und der Reinigung, die das zur Folge hat, wovon du in den vorhergehenden Versen gelesen hast. Durch die Gegenüberstellung empfindest du die Kraft seiner Ausführung. Reinigen und Tun der Sünde gehören zwei verschiedenen Welten an. Er spricht über jeden, „der die Sünde tut“. Dabei geht es nicht um jemanden, der mal sündigt, sondern um jemanden, bei dem die Sünde eine Lebenshaltung ist. Er tut es beständig; zu sündigen ist seine Weise zu leben. In so jemandem ist nichts von Gott vorhanden. Ein Gläubiger kann sündigen, doch das ist ein Zwischenfall. Er lebt nicht in der Sünde, es ist nicht seine tägliche Praxis.

Wenn jemand die Sünde als Lebensprinzip hat, ist er gesetzlos. Gesetzlos zu sein bedeutet, dass der Mensch jede Autorität völlig ignoriert. Sein ungezügelter Wille ist seine einzige Triebfeder. An Gott liegt ihm überhaupt nichts. Er lebt stattdessen in Rebellion gegen Ihn (Hiob 15,25). Gesetzlosigkeit geht daher auch viel weiter als die Übertretung des Gesetzes Gottes. Wenn Gesetzlosigkeit auf die Übertretung des Gesetzes beschränkt wäre, wäre Sünde auf die Zeit des Gesetzes beschränkt. Doch Sünde war bereits in der Welt, bevor es das Gesetz gab (Röm 5,13).

1Joh 3,5. Es hat einen Menschen gegeben, der niemals gesündigt hat, weil keine Sünde in Ihm ist. Das ist der Herr Jesus. Er ist offenbart worden – nämlich als Er auf die Erde kam –, um die Sünden anderer wegzunehmen. Er hat deine und meine Sünden und die aller Kinder Gottes weggenommen, indem Er sie auf dem Kreuz in den drei Stunden der Finsternis auf sich nahm. Er konnte das an deiner und meiner Stelle tun, eben weil keine Sünde in Ihm ist.

1Joh 3,6. Die Folge ist, dass du nun in Ihm bleibst, das heißt, dass du mit Ihm einsgemacht bist, weil du Ihn als dein Leben empfangen hast. Dadurch sündigst du nicht. Das klingt natürlich sehr stark. Du wirst sofort sagen, dass das nicht so ist, denn du weißt viel zu gut, dass du sehr wohl noch sündigst. Es geht jedoch darum, dass du dich selbst so siehst, wie Johannes es hier beschreibt. Er sagt, dass du in Ihm bleibst, und das bedeutet, dass er bei dir dieselben Kennzeichen sieht wie bei dem Herrn Jesus. Was den Herrn Jesus kennzeichnete, kennzeichnet jetzt auch dich.

Johannes sieht dich in deiner neuen Natur, unabhängig davon, inwieweit deine neue Natur sichtbar wird. Das ist die eine Seite der Wahrheit. Die andere Seite ist, dass „jeder, der sündigt“, gar kein Teil an Gott und an Christus hat. So jemand hat mit Gott nichts gemeinsam, was immer er auch Schönes bekennen mag. Sein Bekenntnis einer höheren Erkenntnis Gottes und einer tiefen Erfahrung mit Gott sind eine Lüge.

Was die Praxis betrifft, ist es sicher so, dass du nicht sündigst, wenn du im täglichen Leben in Gemeinschaft mit dem Herrn bleibst, wenn du in allem nach seinem Willen fragst und seinem Wort gehorsam bist. Doch darum geht es hier nicht. Es geht hier nicht um zwei Arten von Gläubigen, treue und untreue, sondern um zwei Quellen, aus denen gelebt wird. Die Quelle, aus der der Gläubige lebt, ist eine völlig andere Quelle als die, aus der der Ungläubige lebt. Das ist es, was Johannes hier vorstellt.

1Joh 3,7. Johannes spricht zu seinen geistlichen „Kindern“ und warnt sie vor den Verführern. Verführer wollen Zweifel an Christus und an seinem Werk säen und es sogar leugnen. Sie wollen dich bezüglich der Kennzeichen der Kinder Gottes verunsichern. Lass dich nicht von ihnen beeinflussen, sondern halte dich an die deutlichen Aussagen des Wortes Gottes. Geh nicht von deinen Gefühlen aus. Sie spielen zwar eine Rolle, sind aber keine Grundlage für die Kenntnis der Wahrheit Gottes.

Du bist ein Kind Gottes und hast die gleiche Art, dieselbe Natur wie Gott und der Herr Jesus. Wenn Er – das ist Christus – gerecht ist, dann bist du es auch. Jesus Christus ist der Gerechte, Er hat sein Leben für dich gegeben und du bleibst in Ihm. Er ist der absolute Maßstab. Wenn du jemanden siehst, der die Gerechtigkeit tut, das heißt, der das tut, was in den Augen Gottes gerecht ist, siehst du jemanden, der dem entspricht, was der Herr Jesus ist. So jemand ist also auch gerecht.

1Joh 3,8. Entgegen dem Tun der Gerechtigkeit steht das Tun der Sünde. In jemandem, der die Sünde tut, erkennst du den Teufel. Der Ursprung der Sünde liegt beim Teufel. Der Teufel sündigt seit Beginn seiner Existenz als Teufel. Er ist der Vater der Sünde. Wer sündigt, zeigt die Charakterzüge dieses Vaters (Joh 8,44). Der Teufel kann nur sündigen, es ist seine Art, und er kann nicht anders, als entsprechend zu handeln. Von Anfang an hat er durch die Sünde die Menschen in seiner Macht. Jeder Mensch, der in seiner Macht ist, sündigt wie er. Kein Mensch ist in der Lage, sich selbst dem Zugriff des Teufels zu entwinden oder jemand anders aus dessen Macht zu befreien.

Der Teufel hat jedoch nicht das letzte Wort und ist nicht der Sieger. Der Sieg gehört dem Sohn Gottes. Was Johannes von Ihm sagt, klingt wie ein Siegesruf: „Hierzu ist der Sohn Gottes offenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte.“ Jedes Mal, wenn irgendwo auf der Erde ein Mensch zur Bekehrung kommt, wird ein Werk des Teufels vernichtet. Du, der du glaubst, bist der Beweis dafür. Dazu kam der Sohn Gottes auf die Erde und vollbrachte das Werk auf dem Kreuz.

1Joh 3,9. Im Gegensatz zu „aus dem Teufel sein“ und „die Sünde tun“ steht „aus Gott geboren sein“ und „Sünde nicht tun“. „Jeder, der aus Gott geboren ist“, hat Leben, das seinen Ursprung in Gott hat. Dieses Leben kommt in den Menschen, ohne dass er selbst etwas dazutut. Es hat seine eigenen Merkmale. Diese Merkmale sind dem Samen Gottes eigen. Was aus einem Samen hervorkommt, entspricht dem Samen selbst (vgl. 1Kor 15,38). Die Sünde ist dem Samen Gottes völlig fremd. Dieser Same tut die Sünde nicht und kann sie nicht tun, so wie in Ihm, dem Herrn Jesus, keine Sünde ist. Er konnte nicht sündigen. Er ist absolut getrennt von der Sünde (Heb 4,15; Heb 7,26).

Wenn du aus Gott geboren bist, ist das das Werk des Wortes Gottes und des Geistes Gottes (Joh 3,5). Das ist der Same, über den Johannes hier spricht (1Pet 1,23). Der Same ist das neue Lebensprinzip, das Gott in dich eingepflanzt hat. Um diesen Samen einzupflanzen, wird das Wort Gottes gepredigt und so ist er in der Kraft des Heiligen Geistes zu dir und in dich gekommen. Dadurch bist du innerlich gereinigt, und das neue Leben ist in dich gekommen, wo es zur Entwicklung und zum Wachstum kommt (vgl. Jak 1,18; 21).

1Joh 3,10. Jemand gehört also entweder zu den Kindern Gottes oder zu den Kindern des Teufels. Du siehst hier zwei Familien einander gegenübergestellt. Aus diesen beiden Familien besteht die gesamte Menschheit. Beide Familien haben ihre eigenen besonderen Familienkennzeichen. Johannes zeigt, was bei den Kindern des Teufels nicht vorhanden ist. Wenn du bei jemandem feststellst, dass das Tun der Gerechtigkeit fehlt und dass auch keine Bruderliebe vorhanden ist, hast du es mit einem Kind des Teufels zu tun. Kinder des Teufels haben kein neues Leben und können daher unmöglich Gerechtigkeit tun und die Brüder lieben.

Das Tun der Gerechtigkeit und die Bruderliebe sind zwei getrennte Kennzeichen des neuen Lebens, doch sie gehören zusammen. Das eine ohne das andere ist nicht möglich. Du siehst darin die Kennzeichen des Wesens Gottes, von dem Johannes sagt, dass Er Licht und Liebe ist. Wo also das Tun der Gerechtigkeit und Bruderliebe nicht vorhanden sind, ist nichts von Gott vorhanden, sondern der Teufel wird offenbar.

1Joh 3,11. Johannes verbindet mit dieser Feststellung die Botschaft, „dass wir einander lieben sollen“. Diese Botschaft hast du von Anfang an gehört. Es ist dir niemals etwas anderes gesagt worden. Im Alten Testament lautete das Gebot, dass man den Nächsten lieben sollte. Das warf die Frage auf, wer denn der Nächste war. Für die Israeliten waren das ihre Volksgenossen. Die Heiden wurden insgesamt gehasst. Die Israeliten sollten sie nicht lieben, sondern mussten sie ausrotten. Im Neuen Testament findest du eine neue Ordnung der Dinge. Dort begegnest du dem Ausdruck „Brüder“. Darin klingt eine besondere Würde an.

Der Herr Jesus spricht von den Seinen als „meine Schafe“ und „meine Freunde“ (Joh 10,27; Joh 15,14), doch erst in Johannes 20 spricht Er zum ersten Mal von „meinen Brüdern“ (Joh 20,17). Er tut das, nachdem Er auferstanden ist. Er nennt sie so in seiner Botschaft, die Er durch Maria Magdalena seinen Jüngern ausrichten lässt. Damit stellt Er seine Jünger vor seinem Vater und seinem Gott auf die Ebene, die Er selbst einnimmt. Sein Vater ist nun auch ihr Vater, und sein Gott ist nun auch ihr Gott. Das ist etwas völlig Neues. Es geht nicht länger um „den Nächsten“ eines irdischen Volkes, sondern nun ist die Rede von einer neuen, himmlischen Gesellschaft, der Familie Gottes.

1Joh 3,12. Als Beispiel für das Fehlen von Bruderliebe und wozu das führt, erwähnt Johannes ausnahmsweise eine Geschichte aus dem Alten Testament. Er verweist auf Kain. Dieser Mann hatte keine Bruderliebe, sondern war „aus dem Bösen“. Das offenbarte er auch dadurch, dass er seinen Bruder totschlug. Sein Bruder ist Abel. Johannes nennt diesen Namen nicht, um den ganzen Nachdruck darauf fallen zu lassen, dass er seinen Bruder totschlug. Diese Tat war eines seiner bösen Werke, während die Werke seines Bruders gerecht waren. Wer aus dem Bösen ist, tut böse Werke. Indem Johannes auch die Werke seines Bruders nennt, die gerecht waren, zeigt er, dass Kain auch von Hass getrieben wurde.

Du liest dreimal im Neuen Testament von Kain, und zwar von dem Opfer Kains (Heb 11,4), den Werken Kains (hier) und dem Weg Kains (Jud 1,11). An seinem Opfer zeigt sich seine eigenwillige Religion, seine Gleichgültigkeit gegenüber der Heiligkeit Gottes; an seinen Werken erkennst du seine Bosheit, den Mangel an Bruderliebe; an seinem Weg zeigt sich, dass er Gott den Rücken zugewandt hat. So wurde es mit Kain immer schlimmer. Das ist die Folge davon, wenn jemand, der kein Leben aus Gott besitzt, mit gerechten Werken konfrontiert wird. Diese Gegenüberstellung zeigt den Mangel an guten Werken.

Lies noch einmal 1. Johannes 3,4–12.

Frage oder Aufgabe: Welche Kennzeichen siehst du bei jemandem, der aus Gott ist, und welche Kennzeichen siehst du bei jemandem, der aus dem Teufel ist?

Verse 13-18

Liebe in der Praxis


1Joh 3,13. In 1Joh 3,12 hast du gesehen, was Kain mit seinem Bruder tat. Wie Kain gegen seinen Bruder auftrat, so tritt die Welt gegen dich auf. Du bist jemand, der aus Gott geboren ist. Deshalb ist das Leben Gottes in dir vorhanden und wird sichtbar. Das ruft den Hass der Welt hervor, denn sie fühlt sich dadurch verurteilt. Auch wenn du nichts sagst, so ist doch dein ganzes Leben ein Zeugnis gegen die Welt, die nicht mit Gott rechnet. Die Welt will auch nichts von Gott wissen, doch kommt sie durch dich nicht umhin. Du erlebst dasselbe wie Abel und auch wie der Herr Jesus. Der Hass kommt vor allem von Seiten der religiösen Welt. Kain war ein religiöser Mensch, als er seinen Bruder ermordete. Der Herr Jesus wurde von den religiösen Führern seines Volkes ermordet.

Die meiste Intoleranz und den meisten Hass wirst du von Seiten der religiösen Welt erfahren, wo die Namenschristen das Sagen haben. Vielleicht wunderst du dich darüber. Das braucht nicht zu sein, sagt Johannes hier (vgl. Off 17,6; 7). Du gehörst nämlich zu einer Gemeinschaft, die er an dieser Stelle das einzige Mal in seinem Brief mit „Brüder“ anspricht; damit meint er sowohl Brüder als Schwestern. Diese Bezeichnung spiegelt die Wärme der Familienbeziehung gegenüber dem kalten Hass der Welt wider.

1Joh 3,14. Durch diese Familienbeziehung und weil du sie schätzt, weißt du, dass du „aus dem Tod in das Leben hinübergegangen“ bist. Du liebst die Brüder. Es kann sein, dass die Liebe schon mal auf die Probe gestellt wird und dass du die Liebe zu dem einen mehr als zu dem anderen empfindest, doch die Liebe ist da. Wenn dir bewusst wird, dass der Herr Jesus so wie für dich auch für deinen Bruder gestorben ist und dass dein Bruder ebenfalls den Herrn Jesus liebt, ist dir das wieder klar. Du befindest dich im Bereich des Lebens und nicht mehr im Bereich des Todes. Bruderliebe gehört zum Leben und nicht zum Tod. Im Bereich des Todes herrscht der Tod, dort wird gemordet. Im Bereich des Lebens ist die Atmosphäre des Lebens und dort bist du von Liebe umgeben.

„Wer den Bruder nicht liebt“ hat kein Teil daran, sondern „bleibt in dem Tod“. Es geht hier natürlich um jemanden, der zwar das Wort „Bruder“ in den Mund nimmt, aber kein neues Leben besitzt. So jemand lebt in dem Tod, die Sphäre und der Geruch des Todes hängen ihm an. Er ist jedoch nicht nur vom Tod umgeben, der Tod kennzeichnet ihn auch, er ist auch in ihm.

1Joh 3,15. Jemand, der seinen Bruder nicht liebt und im Tod bleibt, ist zugleich jemand, der seinen Bruder hasst. Er blickt mit Augen voll von tödlichem Hass auf seinen Bruder. Seine Gesinnung ist die eines „Menschenmörders“. Es liegt ihm nichts am Leben seines Bruders, sondern an dessen Tod. Du weißt, dass so jemand kein ewiges Leben in sich bleibend hat. Er hat es noch nie besessen, es ist gar nicht da. Irrlehrern geht es nicht darum, das neue Leben zu nähren, es geht ihnen darum, den Glauben der Kinder Gottes mit falschen Lehren zu vergiften.

1Joh 3,16. Mit der Liebe ist das völlig anders. Sie sucht nicht den Tod, sondern das Leben des Bruders. Die Liebe geht sogar so weit, dass sie selbst in den Tod geht, um anderen das Leben zu geben. Damit du andere lieben kannst, musst du zuvor selbst die Liebe kennenlernen, und das geschieht nur, indem du Liebe empfängst. Du kannst nicht lieben, wenn du selbst keine Liebe empfangen hast, wenn nicht ein anderer dir zuvor Liebe erwiesen hat. Du hast die Liebe durch den Sohn Gottes kennengelernt, durch das, was Er am Kreuz für dich getan hat (Gal 2,20). Er hat sein Leben für dich hingegeben.

Ein Beispiel: Wenn du siehst, dass jemand zu ertrinken droht, ein anderer ihn aber rettet und dabei selbst umkommt, siehst du dessen Liebe. Das ist Liebe, jedoch auf Distanz. Du nimmst das wahr, doch du bist nicht einbezogen. Wenn du allerdings zu ertrinken drohst und jemand dich auf Kosten seines Lebens rettet, dann erfährt du am eigenen Leib, was Liebe ist.

Der Herr Jesus gab sein Leben für dich hin. Das ist der höchste Ausdruck der Liebe. Ein größerer Beweis für Liebe ist nicht möglich (Joh 15,13). Und was ist die Folge dieser Liebestat? Leben. Siehst du den völligen Gegensatz zu dem, was Kain und die Welt beseelt und was die falschen Lehrer treibt? Ihr Inspirator ist der Teufel. Der Teufel lebt in der Sphäre des Todes und bläst seinen Instrumenten Hass ein, um so viele Menschen wie möglich zu ermorden. Zu Christus gehört das Leben, Er ist der Mittelpunkt des Bereiches des Lebens.

Christus wurde von Mördern getötet. Es wird hier jedoch nicht so beschrieben. Hier steht, dass Er „sein Leben hingegeben hat“. Es war seine eigene Tat. Er gab sein Leben. Das ist das Höchste und das ist der absolute Beweis für die Liebe, die jemand zu einem anderen hat. Er ist Liebe, seine Natur ist Liebe, und diese Liebe hast du erfahren, weil sie sich über dich erbarmt hat. Zugleich ist das der Maßstab für deine Liebe zu deinen Geschwistern. Wenn Er dein Leben ist, wirkt das Leben in dir genauso wie in Ihm. Dann sollst auch du dein Leben für deine Geschwister hingeben. Das geht sehr weit, nicht wahr?

1Joh 3,17. Glaubst du, dass das in der Praxis wirklich einmal von dir gefordert werden könnte? Ich halte die Möglichkeit für mich eher für ziemlich gering, nahezu für ausgeschlossen. Es ist so, als würde Johannes auch davon ausgehen. Deshalb nennt er einen anderen Test, wie du zeigen kannst, was du für deinen Bruder oder für deine Schwester übrighast. Du wirst dein Leben vielleicht nicht buchstäblich für deinen Bruder oder deine Schwester geben müssen, doch du kannst ihnen dein Leben zur Verfügung stellen, es für sie einsetzen (1Kor 16,15; 1Thes 2,8). Wie machst du das? Nun, du hast irdischen Besitz. Jetzt siehst du, dass dein Bruder oder deine Schwester Mangel hat. Die Frage ist, wie du darauf reagierst. Wer kein Leben aus Gott hat und in wem die Liebe Gottes nicht wohnt, der verschließt sein Herz davor. Wenn Leben aus Gott vorhanden ist, wenn die Liebe Gottes in dir bleibt, reagierst du völlig anders. Du wirst dann danach verlangen, diesem Mangel mit deinen irdischen Gütern abzuhelfen.

Achte darauf, dass der Bruder oder die Schwester nicht erst um Hilfe bittet, sondern dass die Liebe den Mangel sieht, ihn wahrnimmt. Die Liebe handelt, ohne dass eine Bitte um Hilfe kommt. Es ist auch bemerkenswert, dass das Wort für „irdischen Besitz“ eigentlich „Leben[sunterhalt] der Welt“ bedeutet. Solange wir in dieser Welt sind, brauchen wir einen Lebensunterhalt und sollen ihn mit solchen teilen, die Mangel daran haben. Jakobus schreibt seinen Lesern, dass der, der behauptet, er habe Glauben, das dadurch zeigen müsse, dass er dort gibt, wo Mangel ist (Jak 2,15; 16). Johannes nimmt den Besitz des neuen, ewigen Lebens als Ausgangspunkt hinzu. Hier siehst du, dass die erhabensten Wahrheiten ihre Auswirkung in den alltäglichsten Umständen haben.

Darin sind die Vorschriften für das Volk Israel bezüglich armer und reicher Israeliten auch eine Illustration für uns (5Mo 15,7-11). Wenn es arme Israeliten gab, war das ein Test für die Nächstenliebe der reichen Israeliten. Es durfte nicht nach Ausreden gesucht werden, der Verpflichtung zu entgehen, dem armen Nächsten etwas zu geben. Ein verhärtetes Herz hielt die Hand verschlossen. Wer ein verhärtetes Herz hatte, zeigte, dass er dem HERRN im Blick auf die Zusage des Segens, die Er gegeben hatte, nicht vertraute. In der Ausdrucksweise von Johannes können wir sagen, dass in so jemandem die Liebe Gottes nicht war. Es gab keine Liebe zu Gott und keine Liebe zum Nächsten.

1Joh 3,18. Liebe ist nicht nur eine Sache von Worten, ein Reden darüber in allgemeinen Ausdrücken. Natürlich kann sich wahre Liebe in Worten zeigen. Du kannst durch das, was du sagst, anderen den Beweis deiner Liebe geben. Johannes sagt dies jedoch im Hinblick auf die falschen Lehrer, die zwar schöne Reden führten, aber nicht wirklich für die Gläubigen besorgt waren. Sie verschlossen ihr Herz für andere, waren auf den Besitz der anderen aus und wollten sie sich unterwerfen (vgl. Gal 2,4; 5). In diesem Licht solltest du die Aufforderung sehen, nicht „mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und in Wahrheit“ zu lieben.

Lieben ist eine Sache der Tat und muss in Wahrheit geschehen. Wahrheit ist hier nicht die Lehre, sondern hat es mit der Wahrheit im Inneren zu tun (Ps 51,8). Es geht darum, dass die Liebe wahrhaftig und aufrichtig ist. Man darf nicht aufgrund einer Kosten-Nutzen-Analyse geben. Wenn du mit dem Gedanken gibst, dadurch schließlich besser zu werden, fehlt es an Aufrichtigkeit.

Dadurch besser werden zu wollen, kann sich sowohl auf den materiellen als auch auf den geistlichen Bereich beziehen. Du kannst zum Beispiel einem anderen auch etwas geben oder für einen anderen etwas tun, um dafür gelobt zu werden. Auch dann kann man kaum von aufrichtiger Liebe sprechen. Sogar ein Gefühl der Selbstzufriedenheit ist unangebracht. Das meinte der Herr Jesus, als Er in diesem Zusammenhang – dem Ausüben von Wohltätigkeit – sagte, dass deine Linke nicht wissen soll, was deine Rechte tut (Mt 6,3).

Wenn das neue Leben wirkt, wirst du in Tat und Wahrheit lieben, ohne an dich selbst zu denken. In der Praxis müssen wir das lernen. Wir können das nur von dem Herrn Jesus lernen. Er gab völlig uneigennützig, ohne an sich selbst zu denken.

Lies noch einmal 1. Johannes 3,13–18.

Frage oder Aufgabe: Wie setzt du deine Liebe für deinen Bruder oder deine Schwester in die Praxis um?

Verse 13-18

Liebe in der Praxis


1Joh 3,13. In 1Joh 3,12 hast du gesehen, was Kain mit seinem Bruder tat. Wie Kain gegen seinen Bruder auftrat, so tritt die Welt gegen dich auf. Du bist jemand, der aus Gott geboren ist. Deshalb ist das Leben Gottes in dir vorhanden und wird sichtbar. Das ruft den Hass der Welt hervor, denn sie fühlt sich dadurch verurteilt. Auch wenn du nichts sagst, so ist doch dein ganzes Leben ein Zeugnis gegen die Welt, die nicht mit Gott rechnet. Die Welt will auch nichts von Gott wissen, doch kommt sie durch dich nicht umhin. Du erlebst dasselbe wie Abel und auch wie der Herr Jesus. Der Hass kommt vor allem von Seiten der religiösen Welt. Kain war ein religiöser Mensch, als er seinen Bruder ermordete. Der Herr Jesus wurde von den religiösen Führern seines Volkes ermordet.

Die meiste Intoleranz und den meisten Hass wirst du von Seiten der religiösen Welt erfahren, wo die Namenschristen das Sagen haben. Vielleicht wunderst du dich darüber. Das braucht nicht zu sein, sagt Johannes hier (vgl. Off 17,6; 7). Du gehörst nämlich zu einer Gemeinschaft, die er an dieser Stelle das einzige Mal in seinem Brief mit „Brüder“ anspricht; damit meint er sowohl Brüder als Schwestern. Diese Bezeichnung spiegelt die Wärme der Familienbeziehung gegenüber dem kalten Hass der Welt wider.

1Joh 3,14. Durch diese Familienbeziehung und weil du sie schätzt, weißt du, dass du „aus dem Tod in das Leben hinübergegangen“ bist. Du liebst die Brüder. Es kann sein, dass die Liebe schon mal auf die Probe gestellt wird und dass du die Liebe zu dem einen mehr als zu dem anderen empfindest, doch die Liebe ist da. Wenn dir bewusst wird, dass der Herr Jesus so wie für dich auch für deinen Bruder gestorben ist und dass dein Bruder ebenfalls den Herrn Jesus liebt, ist dir das wieder klar. Du befindest dich im Bereich des Lebens und nicht mehr im Bereich des Todes. Bruderliebe gehört zum Leben und nicht zum Tod. Im Bereich des Todes herrscht der Tod, dort wird gemordet. Im Bereich des Lebens ist die Atmosphäre des Lebens und dort bist du von Liebe umgeben.

„Wer den Bruder nicht liebt“ hat kein Teil daran, sondern „bleibt in dem Tod“. Es geht hier natürlich um jemanden, der zwar das Wort „Bruder“ in den Mund nimmt, aber kein neues Leben besitzt. So jemand lebt in dem Tod, die Sphäre und der Geruch des Todes hängen ihm an. Er ist jedoch nicht nur vom Tod umgeben, der Tod kennzeichnet ihn auch, er ist auch in ihm.

1Joh 3,15. Jemand, der seinen Bruder nicht liebt und im Tod bleibt, ist zugleich jemand, der seinen Bruder hasst. Er blickt mit Augen voll von tödlichem Hass auf seinen Bruder. Seine Gesinnung ist die eines „Menschenmörders“. Es liegt ihm nichts am Leben seines Bruders, sondern an dessen Tod. Du weißt, dass so jemand kein ewiges Leben in sich bleibend hat. Er hat es noch nie besessen, es ist gar nicht da. Irrlehrern geht es nicht darum, das neue Leben zu nähren, es geht ihnen darum, den Glauben der Kinder Gottes mit falschen Lehren zu vergiften.

1Joh 3,16. Mit der Liebe ist das völlig anders. Sie sucht nicht den Tod, sondern das Leben des Bruders. Die Liebe geht sogar so weit, dass sie selbst in den Tod geht, um anderen das Leben zu geben. Damit du andere lieben kannst, musst du zuvor selbst die Liebe kennenlernen, und das geschieht nur, indem du Liebe empfängst. Du kannst nicht lieben, wenn du selbst keine Liebe empfangen hast, wenn nicht ein anderer dir zuvor Liebe erwiesen hat. Du hast die Liebe durch den Sohn Gottes kennengelernt, durch das, was Er am Kreuz für dich getan hat (Gal 2,20). Er hat sein Leben für dich hingegeben.

Ein Beispiel: Wenn du siehst, dass jemand zu ertrinken droht, ein anderer ihn aber rettet und dabei selbst umkommt, siehst du dessen Liebe. Das ist Liebe, jedoch auf Distanz. Du nimmst das wahr, doch du bist nicht einbezogen. Wenn du allerdings zu ertrinken drohst und jemand dich auf Kosten seines Lebens rettet, dann erfährt du am eigenen Leib, was Liebe ist.

Der Herr Jesus gab sein Leben für dich hin. Das ist der höchste Ausdruck der Liebe. Ein größerer Beweis für Liebe ist nicht möglich (Joh 15,13). Und was ist die Folge dieser Liebestat? Leben. Siehst du den völligen Gegensatz zu dem, was Kain und die Welt beseelt und was die falschen Lehrer treibt? Ihr Inspirator ist der Teufel. Der Teufel lebt in der Sphäre des Todes und bläst seinen Instrumenten Hass ein, um so viele Menschen wie möglich zu ermorden. Zu Christus gehört das Leben, Er ist der Mittelpunkt des Bereiches des Lebens.

Christus wurde von Mördern getötet. Es wird hier jedoch nicht so beschrieben. Hier steht, dass Er „sein Leben hingegeben hat“. Es war seine eigene Tat. Er gab sein Leben. Das ist das Höchste und das ist der absolute Beweis für die Liebe, die jemand zu einem anderen hat. Er ist Liebe, seine Natur ist Liebe, und diese Liebe hast du erfahren, weil sie sich über dich erbarmt hat. Zugleich ist das der Maßstab für deine Liebe zu deinen Geschwistern. Wenn Er dein Leben ist, wirkt das Leben in dir genauso wie in Ihm. Dann sollst auch du dein Leben für deine Geschwister hingeben. Das geht sehr weit, nicht wahr?

1Joh 3,17. Glaubst du, dass das in der Praxis wirklich einmal von dir gefordert werden könnte? Ich halte die Möglichkeit für mich eher für ziemlich gering, nahezu für ausgeschlossen. Es ist so, als würde Johannes auch davon ausgehen. Deshalb nennt er einen anderen Test, wie du zeigen kannst, was du für deinen Bruder oder für deine Schwester übrighast. Du wirst dein Leben vielleicht nicht buchstäblich für deinen Bruder oder deine Schwester geben müssen, doch du kannst ihnen dein Leben zur Verfügung stellen, es für sie einsetzen (1Kor 16,15; 1Thes 2,8). Wie machst du das? Nun, du hast irdischen Besitz. Jetzt siehst du, dass dein Bruder oder deine Schwester Mangel hat. Die Frage ist, wie du darauf reagierst. Wer kein Leben aus Gott hat und in wem die Liebe Gottes nicht wohnt, der verschließt sein Herz davor. Wenn Leben aus Gott vorhanden ist, wenn die Liebe Gottes in dir bleibt, reagierst du völlig anders. Du wirst dann danach verlangen, diesem Mangel mit deinen irdischen Gütern abzuhelfen.

Achte darauf, dass der Bruder oder die Schwester nicht erst um Hilfe bittet, sondern dass die Liebe den Mangel sieht, ihn wahrnimmt. Die Liebe handelt, ohne dass eine Bitte um Hilfe kommt. Es ist auch bemerkenswert, dass das Wort für „irdischen Besitz“ eigentlich „Leben[sunterhalt] der Welt“ bedeutet. Solange wir in dieser Welt sind, brauchen wir einen Lebensunterhalt und sollen ihn mit solchen teilen, die Mangel daran haben. Jakobus schreibt seinen Lesern, dass der, der behauptet, er habe Glauben, das dadurch zeigen müsse, dass er dort gibt, wo Mangel ist (Jak 2,15; 16). Johannes nimmt den Besitz des neuen, ewigen Lebens als Ausgangspunkt hinzu. Hier siehst du, dass die erhabensten Wahrheiten ihre Auswirkung in den alltäglichsten Umständen haben.

Darin sind die Vorschriften für das Volk Israel bezüglich armer und reicher Israeliten auch eine Illustration für uns (5Mo 15,7-11). Wenn es arme Israeliten gab, war das ein Test für die Nächstenliebe der reichen Israeliten. Es durfte nicht nach Ausreden gesucht werden, der Verpflichtung zu entgehen, dem armen Nächsten etwas zu geben. Ein verhärtetes Herz hielt die Hand verschlossen. Wer ein verhärtetes Herz hatte, zeigte, dass er dem HERRN im Blick auf die Zusage des Segens, die Er gegeben hatte, nicht vertraute. In der Ausdrucksweise von Johannes können wir sagen, dass in so jemandem die Liebe Gottes nicht war. Es gab keine Liebe zu Gott und keine Liebe zum Nächsten.

1Joh 3,18. Liebe ist nicht nur eine Sache von Worten, ein Reden darüber in allgemeinen Ausdrücken. Natürlich kann sich wahre Liebe in Worten zeigen. Du kannst durch das, was du sagst, anderen den Beweis deiner Liebe geben. Johannes sagt dies jedoch im Hinblick auf die falschen Lehrer, die zwar schöne Reden führten, aber nicht wirklich für die Gläubigen besorgt waren. Sie verschlossen ihr Herz für andere, waren auf den Besitz der anderen aus und wollten sie sich unterwerfen (vgl. Gal 2,4; 5). In diesem Licht solltest du die Aufforderung sehen, nicht „mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und in Wahrheit“ zu lieben.

Lieben ist eine Sache der Tat und muss in Wahrheit geschehen. Wahrheit ist hier nicht die Lehre, sondern hat es mit der Wahrheit im Inneren zu tun (Ps 51,8). Es geht darum, dass die Liebe wahrhaftig und aufrichtig ist. Man darf nicht aufgrund einer Kosten-Nutzen-Analyse geben. Wenn du mit dem Gedanken gibst, dadurch schließlich besser zu werden, fehlt es an Aufrichtigkeit.

Dadurch besser werden zu wollen, kann sich sowohl auf den materiellen als auch auf den geistlichen Bereich beziehen. Du kannst zum Beispiel einem anderen auch etwas geben oder für einen anderen etwas tun, um dafür gelobt zu werden. Auch dann kann man kaum von aufrichtiger Liebe sprechen. Sogar ein Gefühl der Selbstzufriedenheit ist unangebracht. Das meinte der Herr Jesus, als Er in diesem Zusammenhang – dem Ausüben von Wohltätigkeit – sagte, dass deine Linke nicht wissen soll, was deine Rechte tut (Mt 6,3).

Wenn das neue Leben wirkt, wirst du in Tat und Wahrheit lieben, ohne an dich selbst zu denken. In der Praxis müssen wir das lernen. Wir können das nur von dem Herrn Jesus lernen. Er gab völlig uneigennützig, ohne an sich selbst zu denken.

Lies noch einmal 1. Johannes 3,13–18.

Frage oder Aufgabe: Wie setzt du deine Liebe für deinen Bruder oder deine Schwester in die Praxis um?

Verse 19-24

Freimütigkeit gegenüber Gott


1Joh 3,19. In den vorherigen Versen hast du von Beweisen für die Bruderliebe gelesen. Johannes stellt nun fest, dass du, wenn du nicht nur über Bruderliebe sprichst, sondern sie auch zeigst, dadurch bestätigst, dass du aus der Wahrheit bist. Aus der Wahrheit zu sein bedeutet, dass du aus Gott geboren bist. Vielleicht wirst du sagen, dass die Beweise bei dir schwach sind und dass deine Praxis des Gebens besser sein könnte, doch es geht darum, dass sie vorhanden ist. Wie du weißt, geht es Johannes um das neue Leben. Wenn es vorhanden ist, wirkt es in dieser Weise. Er spricht nicht über das Ausmaß, in dem es sichtbar wird, sondern über die Tatsache, dass es sichtbar wird.

Wenn es sich in deinem Leben zeigt, kannst du deinem Herzen oder deinem Gewissen vor dem Angesicht Gottes die Gewissheit geben, dass alles in Ordnung ist. Das ist keine Entschuldigung für mögliches Versagen, sondern die Beruhigung für ein ängstliches Gemüt, das durch Versagen an sich selbst zweifelt.

1Joh 3,20. Wenn du über Bruderliebe sprichst, wirst du sicher, ebenso wie ich, direkt in deinem Gewissen merken, dass du sie sehr unzureichend verwirklichst. Es kann sogar sein, dass du dich in einem bestimmten Fall dabei ertappst, dass du so tust, als ob, obwohl du in diesem Augenblick keine echte Bruderliebe empfindest. Wenn das so ist und dein Herz dich dabei verurteilt, darfst du sogleich auch daran denken, dass Gott größer ist als dein Herz und alles kennt. Die vielen Male, wo du keine Bruderliebe betätigt hast, können in dir die Frage aufwerfen, ob du wohl ein Gläubiger bist. Ist es denn nicht ein Kennzeichen des neuen Lebens, dass du die Brüder liebst? Du darfst jedoch dein Herz beruhigen, dass alles in Ordnung ist und dass Gott größer ist und alles kennt.

Er kennt dich durch und durch. Er weiß, was in dir ist. Du darfst sagen: „Du weißt alles; du erkennst, dass ich dich lieb habe, obwohl ich manchmal versage, es zu zeigen“ (vgl. Joh 21,17). Du darfst dich der Beurteilung Gottes anvertrauen und diese Beurteilung ist weitaus besser als die von Menschen und deine eigene (1Kor 4,3; 4).

1Joh 3,21. Wenn dein Herz darin Ruhe gefunden hat und dich nicht verurteilt, hat das einen großen Einfluss auf deine Beziehung zu Gott. Zuvor hattest du eine gewisse Scheu, zu Gott zu gehen, weil du zu viel auf dich und auf deine Praxis gesehen hast. Auf der einen Seite ist es gefährlich, immer auf sich selbst zu sehen. Dann wirst du weiter zwischen Hoffnung und Angst leben, weil sich in deiner Praxis immer wieder Mängel zeigen werden. Deshalb ist es so wichtig, auf die Botschaft von Johannes zu hören, was er über das neue, ewige Leben sagt. Auf der anderen Seite ist es auch gefährlich, nie auf dich selbst zu sehen. Es ist nicht so, dass du, nachdem du einmal ewiges Leben hast, einfach drauflosleben kannst. Das wirst du auch nicht tun wollen. Du wirst dir der Tatsache bewusst sein, dass die Sünde noch in dir ist und dass du noch sündigst. Das hat Johannes ja auch zu Beginn dieses Briefes gesagt (1Joh 1,8; 10).

Es geht darum, dass du einen neuen Ausgangspunkt für dein Leben bekommen hast. Dieser Ausgangspunkt ist nicht deine Praxis, sondern dein neues Leben. Wenn du weißt, dass Gott dich darin sieht, und wenn du, soweit dir das bewusst ist, keine Dinge tust, die nicht gut sind, und auch keine Dinge hast, die du noch bekennen musst, darfst du dich an einem freimütigen Umgang mit Gott erfreuen.

„Freimütigkeit“ ist ein bemerkenswertes Wort. Es ist ein großes Vorrecht, Freimütigkeit im Blick auf Gott zu haben. Du hast Zugang zu Gott bekommen (Eph 2,18) und bist nun bei Ihm zu Hause. Du fühlst dich wohl bei Ihm und darfst Ihm sagen, was dir auf dem Herzen liegt. Das hängt zusammen mit deiner Beziehung zu Ihm als Kind. In deinem Verhältnis zu Ihm ist alles Frieden (Röm 5,1). Du darfst Ihm alle deine Anliegen sagen (Phil 4,6). Er denkt niemals, dass es Ihm reicht oder dass du Ihm mit deinen Bitten lästig bist. Diese Freimütigkeit ist vollkommen, weil Er vollkommen ist.

Dies passt auch genau zum Thema der Schriften des Johannes, in denen es um die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn geht. Hier spricht er über die ungestörte Beziehung der Liebe, die zwischen den Kindern Gottes und dem Vater besteht. Er beschreibt die familiäre Atmosphäre.

1Joh 3,22. In dieser Atmosphäre, wo sich die Kinder zu Hause fühlen, wo sie sich angenommen wissen, bitten sie den Vater um Dinge, die sie brauchen. Von den Dingen, die sie erbitten, wissen sie, dass der Vater sie ihnen gern gibt, denn sie kennen die Wünsche des Vaters. Darüber hinaus gibt der Vater sie ihnen gern, weil die Kinder sich so verhalten, wie es Ihm – dem Vater – wohlgefällt. Wenn Er auf sie schaut und sieht, dass sie „seine Gebote halten“ und dadurch das „vor ihm Wohlgefällige tun“, erfreuen sie sein Herz. Er erfreut sich an ihnen. Die Kinder haben die Freiheit, all das zu sagen, was sie auf dem Herzen haben, und der Vater hat die Freiheit, alles zu geben, was Er für seine Kinder auf dem Herzen hat. Das ist ein Zustand der Harmonie und des Wohlbefindens.

Wenn du das so gelesen hast, kann ich mir vorstellen, dass du denkst: „Diese Art zu beten kenne ich nicht. Nur das erbitten, was der Vater mir gern gibt? Und zu wissen, dass ich das bekomme, wofür ich gebetet habe, weil ich seine Gebote halte und tue, was Ihm wohlgefällt? Das ist für mich unmöglich.“ Es ist in diesem Zusammenhang gut, zuerst einmal zu sagen, dass es verschiedene Formen des Gebets gibt.

So liest du von einem Bitten, bei dem wir nicht einmal die richtigen Worte zu finden wissen. Das sind die „unaussprechlichen Seufzer“, bei denen der Heilige Geist die Empfindungen in Worte fasst, die wir nicht ausdrücken können. Die Ruhe, die diese Form des Bittens gibt, besteht darin, dass du weißt, dass Gott denen, die Ihn lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken lässt (Röm 8,26-28).

Die zweite Form besteht darin, Gott alle deine Wünsche mitzuteilen. Du weißt nicht, ob die Dinge, um die du bittest, gut sind, doch du darfst sie alle vor Ihm ausbreiten. Die Ruhe, die diese Form des Gebets gibt, ist der Friede Gottes, der dein Herz und deine Gedanken mit dem Wissen erfüllt, dass Er weiß, was gut für dich ist (Phil 4,6; 7).

Die dritte Form hast du hier. Diese Form, zu bitten, geht von der Ruhe aus, die du in und von Gott hast, wobei sie auch an eine Bedingung geknüpft ist. Es ist allerdings nicht eine Bedingung, bei der du etwas tun musst, sondern eine Bedingung, der du bereits entsprochen hast. Das erkennst du an dem Wort „weil“. Es heißt hier nicht, dass du das Entsprechende von Ihm empfängst, „wenn“ du seine Gebote hältst, sondern „weil“ du sie hältst. Dadurch tust du das, was vor Ihm wohlgefällig ist.

1Joh 3,23. Um welche Gebote geht es hier? Du liest in 1Joh 3,23 von dem Gebot, an den Namen des Sohnes Gottes, Jesus Christus, zu glauben, und das ist direkt damit verknüpft, dass wir einander lieben sollen. Das bedeutet, dass es um „Glauben“ und um „Bruderliebe“ geht. Du hast bereits festgestellt, dass beides bei dir vorhanden ist. Sieh, so wird es schon etwas verständlicher.

Um den vollen Nutzen des Betens zu haben, ist es wichtig, dass du dich bei Gott zu Hause fühlst und dass du in Gemeinschaft mit Ihm lebst. Du lernst Ihn und seinen Willen nur dann kennen, wenn du in Gemeinschaft mit Ihm sein Wort studierst. Das wird dein Glaubensvertrauen stärken und dich mit seinen Wünschen bekanntmachen. Darum wirst du dann auch in kindlichem Vertrauen beten. Er gibt dir, was Er geben will, doch Er gibt es gern als Antwort auf dein Gebet.

Es geht also nicht darum, ob du seine Gebote hältst, sondern dass du sie hältst. Wenn du liest, was diese Gebote sind, siehst du, dass es um ein Gebot geht, das aus zwei Aspekten besteht. Der erste Aspekt des Gebotes ist es, „an den Namen seines Sohnes Jesus Christus“ zu glauben. Du kannst das den vertikalen Aspekt des Gebotes nennen. Glauben hat es mit Folge leisten zu tun, dem zu gehorchen, auf den dein Glaube sich richtet. Direkt damit verbunden ist die Liebe zueinander. Du kannst dies den horizontalen Aspekt des Gebotes nennen. Das Lieben kann man nicht vom Glauben an den Sohn Gottes trennen.

Der Kern des Christentums ist die Liebe, allerdings die Liebe Gottes. Es ist nicht so, dass alle Liebe aus Gott ist und dass überall dort, wo Liebe ist, Gott ist und dass wir dort mit Christen zu tun hätten. „Liebe ist Gott“ ist ein irreführender, abscheulicher Ausspruch. Nein, Menschen können einander nur dann wirklich mit der Liebe Gottes lieben, wenn sie an den Sohn Gottes glauben. Er hat uns das Gebot gegeben, einander zu lieben. Es ist dir nicht aufgetragen, um dadurch zu beweisen, dass du das Gesetz hältst und dir das Leben verdienen willst, sondern um zu beweisen, dass du das ewige Leben hast.

1Joh 3,24. Das Halten der Gebote zeigt, dass du in Ihm bleibst und Er in dir. Die Gebote zu halten bedeutet nicht nur, sie zu kennen oder sie aufzählen zu können. Es bedeutet mehr, als nur eben das zu tun, was dir aufgetragen ist. Halten bedeutet, dass du auch darüber nachdenkst, weil es deine Freude ist, darüber nachzudenken. Gott will gern, dass du seine Gebote mit einem Herzen tust, das danach verlangt, seinen Willen zu tun. So war es bei dem Herrn Jesus während seines Lebens auf der Erde (Ps 119,47; 35). So ist es auch bei dem neuen Leben, das du hast, denn Er ist das Leben. Das gilt zwar auch für das Gesetz der Zehn Gebote, doch dieses Gesetz geht in dem viel umfassenderen und tiefergehenden Gebot des Willens des Vaters auf.

Als zusätzliche Sicherheit, dass Er in dir bleibt, weist Johannes darauf hin, dass Gott dir auch seinen Geist gegeben hat. Du weißt doch, dass du Ihn empfangen hast (Eph 1,13)? Nun, das unterstreicht, dass du neues Leben hast. Der Geist, der in dir ist, überzeugt dich davon, dass der Herr Jesus als das ewige Leben in dir ist. Ist das nicht eine großartige Bestätigung seitens Gottes?

Lies noch einmal 1. Johannes 3,19–24.

Frage oder Aufgabe: Wie ist es mit deiner Freimütigkeit zu Gott? Was erbittest du von Ihm?

Verse 19-24

Freimütigkeit gegenüber Gott


1Joh 3,19. In den vorherigen Versen hast du von Beweisen für die Bruderliebe gelesen. Johannes stellt nun fest, dass du, wenn du nicht nur über Bruderliebe sprichst, sondern sie auch zeigst, dadurch bestätigst, dass du aus der Wahrheit bist. Aus der Wahrheit zu sein bedeutet, dass du aus Gott geboren bist. Vielleicht wirst du sagen, dass die Beweise bei dir schwach sind und dass deine Praxis des Gebens besser sein könnte, doch es geht darum, dass sie vorhanden ist. Wie du weißt, geht es Johannes um das neue Leben. Wenn es vorhanden ist, wirkt es in dieser Weise. Er spricht nicht über das Ausmaß, in dem es sichtbar wird, sondern über die Tatsache, dass es sichtbar wird.

Wenn es sich in deinem Leben zeigt, kannst du deinem Herzen oder deinem Gewissen vor dem Angesicht Gottes die Gewissheit geben, dass alles in Ordnung ist. Das ist keine Entschuldigung für mögliches Versagen, sondern die Beruhigung für ein ängstliches Gemüt, das durch Versagen an sich selbst zweifelt.

1Joh 3,20. Wenn du über Bruderliebe sprichst, wirst du sicher, ebenso wie ich, direkt in deinem Gewissen merken, dass du sie sehr unzureichend verwirklichst. Es kann sogar sein, dass du dich in einem bestimmten Fall dabei ertappst, dass du so tust, als ob, obwohl du in diesem Augenblick keine echte Bruderliebe empfindest. Wenn das so ist und dein Herz dich dabei verurteilt, darfst du sogleich auch daran denken, dass Gott größer ist als dein Herz und alles kennt. Die vielen Male, wo du keine Bruderliebe betätigt hast, können in dir die Frage aufwerfen, ob du wohl ein Gläubiger bist. Ist es denn nicht ein Kennzeichen des neuen Lebens, dass du die Brüder liebst? Du darfst jedoch dein Herz beruhigen, dass alles in Ordnung ist und dass Gott größer ist und alles kennt.

Er kennt dich durch und durch. Er weiß, was in dir ist. Du darfst sagen: „Du weißt alles; du erkennst, dass ich dich lieb habe, obwohl ich manchmal versage, es zu zeigen“ (vgl. Joh 21,17). Du darfst dich der Beurteilung Gottes anvertrauen und diese Beurteilung ist weitaus besser als die von Menschen und deine eigene (1Kor 4,3; 4).

1Joh 3,21. Wenn dein Herz darin Ruhe gefunden hat und dich nicht verurteilt, hat das einen großen Einfluss auf deine Beziehung zu Gott. Zuvor hattest du eine gewisse Scheu, zu Gott zu gehen, weil du zu viel auf dich und auf deine Praxis gesehen hast. Auf der einen Seite ist es gefährlich, immer auf sich selbst zu sehen. Dann wirst du weiter zwischen Hoffnung und Angst leben, weil sich in deiner Praxis immer wieder Mängel zeigen werden. Deshalb ist es so wichtig, auf die Botschaft von Johannes zu hören, was er über das neue, ewige Leben sagt. Auf der anderen Seite ist es auch gefährlich, nie auf dich selbst zu sehen. Es ist nicht so, dass du, nachdem du einmal ewiges Leben hast, einfach drauflosleben kannst. Das wirst du auch nicht tun wollen. Du wirst dir der Tatsache bewusst sein, dass die Sünde noch in dir ist und dass du noch sündigst. Das hat Johannes ja auch zu Beginn dieses Briefes gesagt (1Joh 1,8; 10).

Es geht darum, dass du einen neuen Ausgangspunkt für dein Leben bekommen hast. Dieser Ausgangspunkt ist nicht deine Praxis, sondern dein neues Leben. Wenn du weißt, dass Gott dich darin sieht, und wenn du, soweit dir das bewusst ist, keine Dinge tust, die nicht gut sind, und auch keine Dinge hast, die du noch bekennen musst, darfst du dich an einem freimütigen Umgang mit Gott erfreuen.

„Freimütigkeit“ ist ein bemerkenswertes Wort. Es ist ein großes Vorrecht, Freimütigkeit im Blick auf Gott zu haben. Du hast Zugang zu Gott bekommen (Eph 2,18) und bist nun bei Ihm zu Hause. Du fühlst dich wohl bei Ihm und darfst Ihm sagen, was dir auf dem Herzen liegt. Das hängt zusammen mit deiner Beziehung zu Ihm als Kind. In deinem Verhältnis zu Ihm ist alles Frieden (Röm 5,1). Du darfst Ihm alle deine Anliegen sagen (Phil 4,6). Er denkt niemals, dass es Ihm reicht oder dass du Ihm mit deinen Bitten lästig bist. Diese Freimütigkeit ist vollkommen, weil Er vollkommen ist.

Dies passt auch genau zum Thema der Schriften des Johannes, in denen es um die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn geht. Hier spricht er über die ungestörte Beziehung der Liebe, die zwischen den Kindern Gottes und dem Vater besteht. Er beschreibt die familiäre Atmosphäre.

1Joh 3,22. In dieser Atmosphäre, wo sich die Kinder zu Hause fühlen, wo sie sich angenommen wissen, bitten sie den Vater um Dinge, die sie brauchen. Von den Dingen, die sie erbitten, wissen sie, dass der Vater sie ihnen gern gibt, denn sie kennen die Wünsche des Vaters. Darüber hinaus gibt der Vater sie ihnen gern, weil die Kinder sich so verhalten, wie es Ihm – dem Vater – wohlgefällt. Wenn Er auf sie schaut und sieht, dass sie „seine Gebote halten“ und dadurch das „vor ihm Wohlgefällige tun“, erfreuen sie sein Herz. Er erfreut sich an ihnen. Die Kinder haben die Freiheit, all das zu sagen, was sie auf dem Herzen haben, und der Vater hat die Freiheit, alles zu geben, was Er für seine Kinder auf dem Herzen hat. Das ist ein Zustand der Harmonie und des Wohlbefindens.

Wenn du das so gelesen hast, kann ich mir vorstellen, dass du denkst: „Diese Art zu beten kenne ich nicht. Nur das erbitten, was der Vater mir gern gibt? Und zu wissen, dass ich das bekomme, wofür ich gebetet habe, weil ich seine Gebote halte und tue, was Ihm wohlgefällt? Das ist für mich unmöglich.“ Es ist in diesem Zusammenhang gut, zuerst einmal zu sagen, dass es verschiedene Formen des Gebets gibt.

So liest du von einem Bitten, bei dem wir nicht einmal die richtigen Worte zu finden wissen. Das sind die „unaussprechlichen Seufzer“, bei denen der Heilige Geist die Empfindungen in Worte fasst, die wir nicht ausdrücken können. Die Ruhe, die diese Form des Bittens gibt, besteht darin, dass du weißt, dass Gott denen, die Ihn lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken lässt (Röm 8,26-28).

Die zweite Form besteht darin, Gott alle deine Wünsche mitzuteilen. Du weißt nicht, ob die Dinge, um die du bittest, gut sind, doch du darfst sie alle vor Ihm ausbreiten. Die Ruhe, die diese Form des Gebets gibt, ist der Friede Gottes, der dein Herz und deine Gedanken mit dem Wissen erfüllt, dass Er weiß, was gut für dich ist (Phil 4,6; 7).

Die dritte Form hast du hier. Diese Form, zu bitten, geht von der Ruhe aus, die du in und von Gott hast, wobei sie auch an eine Bedingung geknüpft ist. Es ist allerdings nicht eine Bedingung, bei der du etwas tun musst, sondern eine Bedingung, der du bereits entsprochen hast. Das erkennst du an dem Wort „weil“. Es heißt hier nicht, dass du das Entsprechende von Ihm empfängst, „wenn“ du seine Gebote hältst, sondern „weil“ du sie hältst. Dadurch tust du das, was vor Ihm wohlgefällig ist.

1Joh 3,23. Um welche Gebote geht es hier? Du liest in 1Joh 3,23 von dem Gebot, an den Namen des Sohnes Gottes, Jesus Christus, zu glauben, und das ist direkt damit verknüpft, dass wir einander lieben sollen. Das bedeutet, dass es um „Glauben“ und um „Bruderliebe“ geht. Du hast bereits festgestellt, dass beides bei dir vorhanden ist. Sieh, so wird es schon etwas verständlicher.

Um den vollen Nutzen des Betens zu haben, ist es wichtig, dass du dich bei Gott zu Hause fühlst und dass du in Gemeinschaft mit Ihm lebst. Du lernst Ihn und seinen Willen nur dann kennen, wenn du in Gemeinschaft mit Ihm sein Wort studierst. Das wird dein Glaubensvertrauen stärken und dich mit seinen Wünschen bekanntmachen. Darum wirst du dann auch in kindlichem Vertrauen beten. Er gibt dir, was Er geben will, doch Er gibt es gern als Antwort auf dein Gebet.

Es geht also nicht darum, ob du seine Gebote hältst, sondern dass du sie hältst. Wenn du liest, was diese Gebote sind, siehst du, dass es um ein Gebot geht, das aus zwei Aspekten besteht. Der erste Aspekt des Gebotes ist es, „an den Namen seines Sohnes Jesus Christus“ zu glauben. Du kannst das den vertikalen Aspekt des Gebotes nennen. Glauben hat es mit Folge leisten zu tun, dem zu gehorchen, auf den dein Glaube sich richtet. Direkt damit verbunden ist die Liebe zueinander. Du kannst dies den horizontalen Aspekt des Gebotes nennen. Das Lieben kann man nicht vom Glauben an den Sohn Gottes trennen.

Der Kern des Christentums ist die Liebe, allerdings die Liebe Gottes. Es ist nicht so, dass alle Liebe aus Gott ist und dass überall dort, wo Liebe ist, Gott ist und dass wir dort mit Christen zu tun hätten. „Liebe ist Gott“ ist ein irreführender, abscheulicher Ausspruch. Nein, Menschen können einander nur dann wirklich mit der Liebe Gottes lieben, wenn sie an den Sohn Gottes glauben. Er hat uns das Gebot gegeben, einander zu lieben. Es ist dir nicht aufgetragen, um dadurch zu beweisen, dass du das Gesetz hältst und dir das Leben verdienen willst, sondern um zu beweisen, dass du das ewige Leben hast.

1Joh 3,24. Das Halten der Gebote zeigt, dass du in Ihm bleibst und Er in dir. Die Gebote zu halten bedeutet nicht nur, sie zu kennen oder sie aufzählen zu können. Es bedeutet mehr, als nur eben das zu tun, was dir aufgetragen ist. Halten bedeutet, dass du auch darüber nachdenkst, weil es deine Freude ist, darüber nachzudenken. Gott will gern, dass du seine Gebote mit einem Herzen tust, das danach verlangt, seinen Willen zu tun. So war es bei dem Herrn Jesus während seines Lebens auf der Erde (Ps 119,47; 35). So ist es auch bei dem neuen Leben, das du hast, denn Er ist das Leben. Das gilt zwar auch für das Gesetz der Zehn Gebote, doch dieses Gesetz geht in dem viel umfassenderen und tiefergehenden Gebot des Willens des Vaters auf.

Als zusätzliche Sicherheit, dass Er in dir bleibt, weist Johannes darauf hin, dass Gott dir auch seinen Geist gegeben hat. Du weißt doch, dass du Ihn empfangen hast (Eph 1,13)? Nun, das unterstreicht, dass du neues Leben hast. Der Geist, der in dir ist, überzeugt dich davon, dass der Herr Jesus als das ewige Leben in dir ist. Ist das nicht eine großartige Bestätigung seitens Gottes?

Lies noch einmal 1. Johannes 3,19–24.

Frage oder Aufgabe: Wie ist es mit deiner Freimütigkeit zu Gott? Was erbittest du von Ihm?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 1 John 3". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/1-john-3.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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