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Bible Commentaries
Apostelgeschichte 21

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Verse 1-3

Von Milet nach Tyrus


Nach seiner eindringlichen Rede zu den Ältesten von Ephesus muss Paulus wieder weiter. Die Ältesten lassen ihn nicht einfach gehen. Wie gern hätten sie ihn bei sich behalten. Paulus und seine Begleiter müssen sich losreißen. Da wird deutlich, was für ein starkes Band die christlichen Zuneigungen sind.

Was nun folgt, ist ein gewöhnlicher Reisebericht. Gott ist an allem interessiert, was sein Diener tut, auch an den unspektakulären Dingen. So brachte auch der Herr Jesus den größten Teil seines Lebens verborgen zu vor den Augen der Menschen. Während all der Zeit war Er ein Wohlgefallen für seinen Vater. Wir dürfen die gewöhnlichsten Dinge zur Ehre Gottes tun wie beispielsweise Essen und Trinken (1Kor 10,31).

Zugleich sehen wir auch in dem Reisebericht die Hand des Herrn. Wir lesen davon, dass sie ein Schiff fanden, das sie zu ihrem Reiseziel bringt. Wird Paulus nicht auch dankbar gewesen sein für einen günstigen Wind und eine ruhige Überfahrt?

Was hat der Apostel wohl gedacht, als sie Zypern sichteten? Auch das steht nicht umsonst da. Wird ihn das nicht an Barnabas und Markus erinnert haben (Apg 13,4; Apg 15,39)? Auch Tyrus hat ihn vielleicht an früher erinnert, an die Zeit, als der Herr Jesus dort in der Nähe war (Mt 15,21).

Der Aufenthalt dort ist genauso vom Herrn geplant wie das Finden des Schiffes in Apg 21,2. Der Anlass für den Aufenthalt ist ganz praktisch, denn das Schiff musste eine Ladung löschen. Die Führung des Herrn geschieht meistens auf ganz natürlichen Wegen. Die Frage ist, ob wir einen Blick dafür haben.

Verse 1-3

Von Milet nach Tyrus


Nach seiner eindringlichen Rede zu den Ältesten von Ephesus muss Paulus wieder weiter. Die Ältesten lassen ihn nicht einfach gehen. Wie gern hätten sie ihn bei sich behalten. Paulus und seine Begleiter müssen sich losreißen. Da wird deutlich, was für ein starkes Band die christlichen Zuneigungen sind.

Was nun folgt, ist ein gewöhnlicher Reisebericht. Gott ist an allem interessiert, was sein Diener tut, auch an den unspektakulären Dingen. So brachte auch der Herr Jesus den größten Teil seines Lebens verborgen zu vor den Augen der Menschen. Während all der Zeit war Er ein Wohlgefallen für seinen Vater. Wir dürfen die gewöhnlichsten Dinge zur Ehre Gottes tun wie beispielsweise Essen und Trinken (1Kor 10,31).

Zugleich sehen wir auch in dem Reisebericht die Hand des Herrn. Wir lesen davon, dass sie ein Schiff fanden, das sie zu ihrem Reiseziel bringt. Wird Paulus nicht auch dankbar gewesen sein für einen günstigen Wind und eine ruhige Überfahrt?

Was hat der Apostel wohl gedacht, als sie Zypern sichteten? Auch das steht nicht umsonst da. Wird ihn das nicht an Barnabas und Markus erinnert haben (Apg 13,4; Apg 15,39)? Auch Tyrus hat ihn vielleicht an früher erinnert, an die Zeit, als der Herr Jesus dort in der Nähe war (Mt 15,21).

Der Aufenthalt dort ist genauso vom Herrn geplant wie das Finden des Schiffes in Apg 21,2. Der Anlass für den Aufenthalt ist ganz praktisch, denn das Schiff musste eine Ladung löschen. Die Führung des Herrn geschieht meistens auf ganz natürlichen Wegen. Die Frage ist, ob wir einen Blick dafür haben.

Verse 4-7

In Tyrus und in Ptolemais


Für Paulus und seine Begleiter bietet der Aufenthalt in Tyrus eine schöne Gelegenheit, nicht für einen Stadtrundgang, sondern um die Jünger aufzusuchen. Als sie sie gefunden haben, können sie dort sieben Tage bleiben. Genau wie in Troas (Apg 20,6; 7) kann das nur bedeuten, dass sie auch in Tyrus am ersten Tag der Woche das Abendmahl feiern wollten. An allen Tagen wird Paulus dort das Wort Gottes gelehrt haben.

Doch die Jünger haben Paulus nicht nur zugehört, sie haben auch selbst eine Botschaft für ihn. Sie sagen ihm, dass er nicht nach Jerusalem hinaufgehen solle. Es ist eine Botschaft, von der Lukas uns sagt, dass sie durch den Geist geschah. Wir haben schon früher gelesen, wie der Heilige Geist sich mit Paulus beschäftigt bezüglich seiner Absicht, nach Jerusalem hinaufzugehen (Apg 20,23). Was wir hier lesen, geht weiter als das, was wir in Kapitel 20,23 lesen. Dort sieht es so aus, als wollte der Heilige Geist Paulus veranlassen, über seinen Plan, nach Jerusalem hinaufzugehen, nachzudenken. Hier jedoch geht es nicht mehr um Gedankenanstöße, sondern um eine klare Warnung, nicht zu gehen.

Der höchste Weg für Paulus wäre gewesen, nicht zu gehen. Dennoch wird der Weg des Herrn vollendet, indem Paulus nach Jerusalem hinaufgeht. Er war der Apostel der Nationen, doch er konnte seine Liebe zu seinem Volk nicht verleugnen. Diese Liebe war so groß, dass er vom Weg des Glaubens abwich und den Weg der natürlichen Liebe wählte.

Es bleibt schwierig, von einem Mann wie Paulus zu sagen, dass er bewusst gegen den Willen des Heiligen Geistes gehandelt habe. Von einem direkten Ungehorsam kann aus meiner Sicht auch nicht die Rede sein. Paulus hatte völlig uneigennützige Motive. Es ist keine Sache von schwarz oder weiß, sondern eine Wahl zwischen dem Guten und dem Besseren. Es steht uns nicht zu, den Apostel zu kritisieren.

Wir lesen, dass die Jünger „durch den Geist“ zu Paulus sagen, dass er nicht hinaufgehen soll, doch sie sagen nicht: „Dies sagt der Heilige Geist“. Später wird Agabus das tun, jedoch nicht als Warnung, sondern als Prophezeiung (Apg 21,11). Wie oft haben wir ein Auge gehabt für die Tatsache, dass andere etwas „durch den Heiligen Geist“ zu uns sagten?

In der Schwachheit, seiner Liebe für seine Volksgenossen, war er bereit, nach Jerusalem zu gehen, und zwar trotz der Drangsale und Bande, die ihn dort erwarteten. Er ist sogar bereit, dafür zu sterben, wie er später sagt (Apg 21,13). Es ist nicht so, dass er einen ausdrücklichen Befehl des Heiligen Geistes in den Wind schlug, aber er folgte seiner natürlichen Liebe für sein Volk. Es war auch kein Übermut, durch den er nicht wusste, was er tat, als er die Warnungen vor Drangsalen und Banden nicht beachtete. Er kannte diese Dinge nur zu gut.

Hinzu kommt noch, dass der Herr, nachdem Paulus in Jerusalem gefangengenommen worden ist, ihn mit dem Auftrag ermutigt, dass er, so wie er in Jerusalem von Ihm gezeugt hatte, auch in Rom von Ihm zeugen müsse (Apg 23,11). Der Herr macht ihm keinen Vorwurf. Wie sollten wir daher das Handeln des Paulus verurteilen oder ihm etwas übelnehmen?

Wir können feststellen, dass er mit seinem Verlangen, nach Jerusalem hinaufzugehen, nicht auf der Höhe des Glaubens war, den er unter den Nationen predigte. Gott hatte ihn nicht nach Jerusalem gesandt. Wir können auch feststellen, dass er nicht auf der Höhe des Glaubens handelte, als er sich einer Reinigungsvorschrift unterwarf, um seinen Brüdern nach dem Fleisch nachzugeben. Er predigte überall, dass der Gläubige nicht unter Gesetz steht. Es wäre jedoch wünschenswert, dass alle Christen ein solches Verlangen wie Paulus hätten, ihren Volksgenossen das Evangelium zu bringen. Es ist zu befürchten, dass viele nicht einmal dieses Niveau in Bezug auf Menschen erreichen, mit denen sie durch natürliche Bande verbunden sind.

Die Tage, wo er mit den Jüngern in Tyrus zusammen ist, neigen sich ihrem Ende zu. Die Reise muss weitergehen. Alle Jünger begleiten ihn mit Frauen und Kindern bis vor die Stadt. Auch die Kinder sind dabei, um von „Onkel“ Paulus Abschied zu nehmen. Der Apostel wird sicher sein Interesse an ihnen gezeigt haben. Darin folgte er seinem Herrn, der sich ebenfalls für sie interessierte (Mt 19,13-15).

Die ganze Gesellschaft kniet am Strand nieder und betet. Das wird die Menschen beeindruckt haben, die das möglicherweise gesehen haben. Die Menschen werden auch gesehen haben, wie sie sich voneinander verabschiedeten. Hier wird das neue Leben sichtbar. Einerseits ist da die Liebe zu Gott, andererseits die Liebe zueinander. Das eine ist nicht ohne das andere möglich. Dieses schöne Zeugnis des neuen Lebens ist öffentlich am Strand zu sehen.

Nach dem Abschied trennen sich ihre Wege. Paulus geht mit seinen Begleitern an Bord des Schiffes, um die Reise nach Jerusalem fortzusetzen. Die anderen gehen nach Hause, um dort ihr Zeugnis weiterzugeben.

Von Tyrus fahren sie nach Ptolemais. Auch in Ptolemais, wo sie nur einen Tag bleiben, verbringen sie Zeit mit den Brüdern. Immer wieder sehen wir, wie Paulus die Gemeinschaft mit den örtlichen Gläubigen sucht. Er predigt nicht nur über die Gemeinde, er erlebt sie auch.

Verse 4-7

In Tyrus und in Ptolemais


Für Paulus und seine Begleiter bietet der Aufenthalt in Tyrus eine schöne Gelegenheit, nicht für einen Stadtrundgang, sondern um die Jünger aufzusuchen. Als sie sie gefunden haben, können sie dort sieben Tage bleiben. Genau wie in Troas (Apg 20,6; 7) kann das nur bedeuten, dass sie auch in Tyrus am ersten Tag der Woche das Abendmahl feiern wollten. An allen Tagen wird Paulus dort das Wort Gottes gelehrt haben.

Doch die Jünger haben Paulus nicht nur zugehört, sie haben auch selbst eine Botschaft für ihn. Sie sagen ihm, dass er nicht nach Jerusalem hinaufgehen solle. Es ist eine Botschaft, von der Lukas uns sagt, dass sie durch den Geist geschah. Wir haben schon früher gelesen, wie der Heilige Geist sich mit Paulus beschäftigt bezüglich seiner Absicht, nach Jerusalem hinaufzugehen (Apg 20,23). Was wir hier lesen, geht weiter als das, was wir in Kapitel 20,23 lesen. Dort sieht es so aus, als wollte der Heilige Geist Paulus veranlassen, über seinen Plan, nach Jerusalem hinaufzugehen, nachzudenken. Hier jedoch geht es nicht mehr um Gedankenanstöße, sondern um eine klare Warnung, nicht zu gehen.

Der höchste Weg für Paulus wäre gewesen, nicht zu gehen. Dennoch wird der Weg des Herrn vollendet, indem Paulus nach Jerusalem hinaufgeht. Er war der Apostel der Nationen, doch er konnte seine Liebe zu seinem Volk nicht verleugnen. Diese Liebe war so groß, dass er vom Weg des Glaubens abwich und den Weg der natürlichen Liebe wählte.

Es bleibt schwierig, von einem Mann wie Paulus zu sagen, dass er bewusst gegen den Willen des Heiligen Geistes gehandelt habe. Von einem direkten Ungehorsam kann aus meiner Sicht auch nicht die Rede sein. Paulus hatte völlig uneigennützige Motive. Es ist keine Sache von schwarz oder weiß, sondern eine Wahl zwischen dem Guten und dem Besseren. Es steht uns nicht zu, den Apostel zu kritisieren.

Wir lesen, dass die Jünger „durch den Geist“ zu Paulus sagen, dass er nicht hinaufgehen soll, doch sie sagen nicht: „Dies sagt der Heilige Geist“. Später wird Agabus das tun, jedoch nicht als Warnung, sondern als Prophezeiung (Apg 21,11). Wie oft haben wir ein Auge gehabt für die Tatsache, dass andere etwas „durch den Heiligen Geist“ zu uns sagten?

In der Schwachheit, seiner Liebe für seine Volksgenossen, war er bereit, nach Jerusalem zu gehen, und zwar trotz der Drangsale und Bande, die ihn dort erwarteten. Er ist sogar bereit, dafür zu sterben, wie er später sagt (Apg 21,13). Es ist nicht so, dass er einen ausdrücklichen Befehl des Heiligen Geistes in den Wind schlug, aber er folgte seiner natürlichen Liebe für sein Volk. Es war auch kein Übermut, durch den er nicht wusste, was er tat, als er die Warnungen vor Drangsalen und Banden nicht beachtete. Er kannte diese Dinge nur zu gut.

Hinzu kommt noch, dass der Herr, nachdem Paulus in Jerusalem gefangengenommen worden ist, ihn mit dem Auftrag ermutigt, dass er, so wie er in Jerusalem von Ihm gezeugt hatte, auch in Rom von Ihm zeugen müsse (Apg 23,11). Der Herr macht ihm keinen Vorwurf. Wie sollten wir daher das Handeln des Paulus verurteilen oder ihm etwas übelnehmen?

Wir können feststellen, dass er mit seinem Verlangen, nach Jerusalem hinaufzugehen, nicht auf der Höhe des Glaubens war, den er unter den Nationen predigte. Gott hatte ihn nicht nach Jerusalem gesandt. Wir können auch feststellen, dass er nicht auf der Höhe des Glaubens handelte, als er sich einer Reinigungsvorschrift unterwarf, um seinen Brüdern nach dem Fleisch nachzugeben. Er predigte überall, dass der Gläubige nicht unter Gesetz steht. Es wäre jedoch wünschenswert, dass alle Christen ein solches Verlangen wie Paulus hätten, ihren Volksgenossen das Evangelium zu bringen. Es ist zu befürchten, dass viele nicht einmal dieses Niveau in Bezug auf Menschen erreichen, mit denen sie durch natürliche Bande verbunden sind.

Die Tage, wo er mit den Jüngern in Tyrus zusammen ist, neigen sich ihrem Ende zu. Die Reise muss weitergehen. Alle Jünger begleiten ihn mit Frauen und Kindern bis vor die Stadt. Auch die Kinder sind dabei, um von „Onkel“ Paulus Abschied zu nehmen. Der Apostel wird sicher sein Interesse an ihnen gezeigt haben. Darin folgte er seinem Herrn, der sich ebenfalls für sie interessierte (Mt 19,13-15).

Die ganze Gesellschaft kniet am Strand nieder und betet. Das wird die Menschen beeindruckt haben, die das möglicherweise gesehen haben. Die Menschen werden auch gesehen haben, wie sie sich voneinander verabschiedeten. Hier wird das neue Leben sichtbar. Einerseits ist da die Liebe zu Gott, andererseits die Liebe zueinander. Das eine ist nicht ohne das andere möglich. Dieses schöne Zeugnis des neuen Lebens ist öffentlich am Strand zu sehen.

Nach dem Abschied trennen sich ihre Wege. Paulus geht mit seinen Begleitern an Bord des Schiffes, um die Reise nach Jerusalem fortzusetzen. Die anderen gehen nach Hause, um dort ihr Zeugnis weiterzugeben.

Von Tyrus fahren sie nach Ptolemais. Auch in Ptolemais, wo sie nur einen Tag bleiben, verbringen sie Zeit mit den Brüdern. Immer wieder sehen wir, wie Paulus die Gemeinschaft mit den örtlichen Gläubigen sucht. Er predigt nicht nur über die Gemeinde, er erlebt sie auch.

Verse 8-14

In Cäsarea


Die Seereise endet in Cäsarea. Von dort aus geht die Reise über Land weiter. In Cäsarea sucht Paulus den Evangelisten Philippus auf, der einer von den sieben Dienern war (Apg 6,5). Nach seiner Predigt in Samaria und seinem Treffen mit dem äthiopischen Kämmerer war Philippus nach Cäsarea gekommen (Apg 8,5; 40). Dort wohnte er seitdem. Er ist verheiratet und hat vier unverheiratete Töchter, die alle weissagen.

Das Haus wird ausdrücklich „das Haus des Evangelisten Philippus“ genannt und das Weissagen seiner Töchter steht dann auch damit in Verbindung. Deborah weissagte ebenfalls zu Hause (Ri 4,4; 5). Auch Frauen gibt der Herr die Gabe der Weissagung. Die Töchter von Philippus haben zur Ermahnung, Erbauung und Tröstung geredet (1Kor 14,3). Sie haben das zu Hause getan und nicht in der Gemeindezusammenkunft, denn dort ist es den Frauen nicht gestattet (1Kor 14,34). Daher sind es auch nicht die Töchter des Philippus, die inmitten der Gemeinde eine Botschaft für Paulus haben. Dafür sendet der Herr Agabus aus Judäa nach Cäsarea.

Agabus stellt erst seine Botschaft bildlich dar. Er nimmt den Gürtel des Paulus und bindet sich damit selbst, natürlich zunächst die Füße und danach auch die Hände. Der Gürtel ist ein Bild des Dienstes. Der Dienst des Paulus an den Juden wird dazu führen, dass er von ihnen gefangengenommen werden wird. Dann spricht Agabus als Mund des Heiligen Geistes aus, was mit Paulus in Jerusalem geschehen wird.

Was heute die sogenannten Propheten behaupten, wenn sie sagen: „So spricht der Herr“, finden wir bei keinem einzigen neutestamentlichen Propheten, sondern nur bei Propheten im Alten Testament. Die sogenannten Propheten heutiger Tage stehen mit einer derartigen Aussage zumindest auf alttestamentlichem Boden.

Agabus hat eine Botschaft, die direkt vom Heiligen Geist kommt. Diese Botschaft soll Paulus nicht erneut dazu bewegen, seinen Plan aufzugeben, nach Jerusalem hinaufzugehen, sondern ist eine nähere Erklärung des früheren Zeugnisses, das der Geist gegeben hat (Apg 20,23).

Nachdem die Gesellschaft, die Paulus begleitet, und auch die örtlichen Gläubigen erfahren haben, was Agabus durch den Heiligen Geist sagt, wollen sie Paulus davon abhalten, nach Jerusalem hinaufzugehen. Die Antwort des Paulus auf ihren dringenden Appell, nicht hinaufzugehen, ist die Antwort eines Mannes, der innerlich tief überzeugt ist. Wo Paulus sich an anderer Stelle sehr wohl warnen ließ und damit der Gefahr entkam, tut er das hier nicht, wegen seiner starken, natürlichen Liebe für sein Volk nach dem Fleisch. Gott steht darüber und gebraucht all das, um damit sein Ziel zu erreichen.

Ihre Tränen bewegen Paulus schon, ändern jedoch nicht seinen Plan. Seine Motive sind gut, er ist nicht selbstsüchtig, denn es geht ihm um seine verblendeten Landsleute, denen er so gern den Herrn Jesus als Messias vorstellen will. Er denkt dabei nicht an sich selbst. Es geziemt uns nicht, Paulus Vorwürfe zu machen, sondern wir sollten ihn bewundern. Die Bewunderung gilt nicht dem Menschen Paulus, sondern seiner hingegebenen Liebe.

Er ist bereit dazu, nicht nur gebunden zu werden, sondern sogar in Jerusalem zu sterben, nicht für sein Volk oder seine Ideale, sondern „für den Namen des Herrn Jesus“. Das ist das Einzige, was ihn antreibt. Deswegen ist sein festes Vornehmen kein Vertrauen auf Fleisch, so wie es sich bei Petrus zeigte, bevor er den Herrn verleugnete (Lk 22,33-34). Bei allem geht es ihm um den Namen des Herrn Jesus.

Als klar wird, dass Paulus sich nicht umstimmen lässt, geben sowohl die Reisegefährten als auch die örtlichen Gläubigen die Sache in die Hände des Herrn. Sie schweigen ab jetzt dazu. Es gibt eine Zeit zum Reden, und es gibt auch eine Zeit zum Schweigen (Pred 3,7). Sie sind sich bewusst, dass nicht alles in ihrer Macht steht. Der Wille Gottes ist manchmal viel komplizierter als wir erklären können. Der Wille Gottes wird immer erfüllt, doch manchmal ganz anders, als wir es denken. Es zeugt von Weisheit, gerade dann zu sagen: „Der Wille des Herrn geschehe!“

Verse 8-14

In Cäsarea


Die Seereise endet in Cäsarea. Von dort aus geht die Reise über Land weiter. In Cäsarea sucht Paulus den Evangelisten Philippus auf, der einer von den sieben Dienern war (Apg 6,5). Nach seiner Predigt in Samaria und seinem Treffen mit dem äthiopischen Kämmerer war Philippus nach Cäsarea gekommen (Apg 8,5; 40). Dort wohnte er seitdem. Er ist verheiratet und hat vier unverheiratete Töchter, die alle weissagen.

Das Haus wird ausdrücklich „das Haus des Evangelisten Philippus“ genannt und das Weissagen seiner Töchter steht dann auch damit in Verbindung. Deborah weissagte ebenfalls zu Hause (Ri 4,4; 5). Auch Frauen gibt der Herr die Gabe der Weissagung. Die Töchter von Philippus haben zur Ermahnung, Erbauung und Tröstung geredet (1Kor 14,3). Sie haben das zu Hause getan und nicht in der Gemeindezusammenkunft, denn dort ist es den Frauen nicht gestattet (1Kor 14,34). Daher sind es auch nicht die Töchter des Philippus, die inmitten der Gemeinde eine Botschaft für Paulus haben. Dafür sendet der Herr Agabus aus Judäa nach Cäsarea.

Agabus stellt erst seine Botschaft bildlich dar. Er nimmt den Gürtel des Paulus und bindet sich damit selbst, natürlich zunächst die Füße und danach auch die Hände. Der Gürtel ist ein Bild des Dienstes. Der Dienst des Paulus an den Juden wird dazu führen, dass er von ihnen gefangengenommen werden wird. Dann spricht Agabus als Mund des Heiligen Geistes aus, was mit Paulus in Jerusalem geschehen wird.

Was heute die sogenannten Propheten behaupten, wenn sie sagen: „So spricht der Herr“, finden wir bei keinem einzigen neutestamentlichen Propheten, sondern nur bei Propheten im Alten Testament. Die sogenannten Propheten heutiger Tage stehen mit einer derartigen Aussage zumindest auf alttestamentlichem Boden.

Agabus hat eine Botschaft, die direkt vom Heiligen Geist kommt. Diese Botschaft soll Paulus nicht erneut dazu bewegen, seinen Plan aufzugeben, nach Jerusalem hinaufzugehen, sondern ist eine nähere Erklärung des früheren Zeugnisses, das der Geist gegeben hat (Apg 20,23).

Nachdem die Gesellschaft, die Paulus begleitet, und auch die örtlichen Gläubigen erfahren haben, was Agabus durch den Heiligen Geist sagt, wollen sie Paulus davon abhalten, nach Jerusalem hinaufzugehen. Die Antwort des Paulus auf ihren dringenden Appell, nicht hinaufzugehen, ist die Antwort eines Mannes, der innerlich tief überzeugt ist. Wo Paulus sich an anderer Stelle sehr wohl warnen ließ und damit der Gefahr entkam, tut er das hier nicht, wegen seiner starken, natürlichen Liebe für sein Volk nach dem Fleisch. Gott steht darüber und gebraucht all das, um damit sein Ziel zu erreichen.

Ihre Tränen bewegen Paulus schon, ändern jedoch nicht seinen Plan. Seine Motive sind gut, er ist nicht selbstsüchtig, denn es geht ihm um seine verblendeten Landsleute, denen er so gern den Herrn Jesus als Messias vorstellen will. Er denkt dabei nicht an sich selbst. Es geziemt uns nicht, Paulus Vorwürfe zu machen, sondern wir sollten ihn bewundern. Die Bewunderung gilt nicht dem Menschen Paulus, sondern seiner hingegebenen Liebe.

Er ist bereit dazu, nicht nur gebunden zu werden, sondern sogar in Jerusalem zu sterben, nicht für sein Volk oder seine Ideale, sondern „für den Namen des Herrn Jesus“. Das ist das Einzige, was ihn antreibt. Deswegen ist sein festes Vornehmen kein Vertrauen auf Fleisch, so wie es sich bei Petrus zeigte, bevor er den Herrn verleugnete (Lk 22,33-34). Bei allem geht es ihm um den Namen des Herrn Jesus.

Als klar wird, dass Paulus sich nicht umstimmen lässt, geben sowohl die Reisegefährten als auch die örtlichen Gläubigen die Sache in die Hände des Herrn. Sie schweigen ab jetzt dazu. Es gibt eine Zeit zum Reden, und es gibt auch eine Zeit zum Schweigen (Pred 3,7). Sie sind sich bewusst, dass nicht alles in ihrer Macht steht. Der Wille Gottes ist manchmal viel komplizierter als wir erklären können. Der Wille Gottes wird immer erfüllt, doch manchmal ganz anders, als wir es denken. Es zeugt von Weisheit, gerade dann zu sagen: „Der Wille des Herrn geschehe!“

Verse 15-16

Von Cäsarea nach Jerusalem


Alles wird bereitet, um das letzte Stück der Reise zurückzulegen. Obwohl die Reisegefährten des Paulus versucht haben, ihn davon abzuhalten, nach Jerusalem hinaufzugehen, gehen sie doch mit. Sie sind davon überzeugt, dass es dem Willen des Herrn entspricht, dass Paulus doch geht. Auch wenn es nach ihrer Überzeugung besser gewesen wäre, er wäre nicht gegangen, sie gehen mit. Sie sehen auch, dass man bei ihm nicht von Eigenwillen sprechen kann. Dasselbe gilt für die Gläubigen am Ort. Auch sie haben auf Paulus eingewirkt, nicht hinaufzugehen. Wenn er nun doch geht, gehen einige Jünger aus Cäsarea mit.

Das spricht von großem Vertrauen, nicht auf Paulus, sondern auf seinen Herrn. Sie sehen, dass der Herr mit Paulus geht, und daher können sie auch mit ihm gehen. Das bedeutet, dass es nicht um die Frage geht, wer Recht hat, sondern ob wir den Willen des Herrn in einer Sache anerkennen.

Als sie sehen, dass sie Paulus nicht davon überzeugen können, nicht zu gehen, übergeben sie die Sache dem Herrn. Was für ein großes Vorbild für uns. Wir können manchmal sehen, dass jemand in seiner Liebe zum Herrn und zu den Seinen einen Weg geht, den er nach unserer Überzeugung nicht gehen sollte. Wir können sogar vom Herrn den Auftrag bekommen, den anderen darauf hinzuweisen, diesen Weg nicht zu gehen. Wenn wir dann aber sehen, dass der andere den Weg trotzdem geht, wobei wir zugleich feststellen, dass wirklich selbstlose Motive zugrundeliegen, müssen wir zu der aufrichtigen Aussage kommen: „Der Wille des Herrn geschehe!“

Das ist ein Prüfstein für unsere Sicht der Dinge. Es kann sein, dass wir enttäuscht sind, weil der andere nicht hören will. Davon merken wir bei den Reisegefährten des Paulus und den örtlichen Gläubigen in Cäsarea nichts. Im Gegenteil, sie begleiten ihn weiter nach Jerusalem. Das bedeutet, dass sie sich auch den Gefahren aussetzen, die Paulus prophezeit wurden.

Sie gehen also mit und bringen ihn zu dem Zyprier Mnason. Er ist ein alter Jünger, was bedeuten kann, dass er bereits ein alter Mann ist oder aber ein Jünger, der dem Herrn Jesus schon lange nachfolgt. Paulus und seine Reisegefährten erhalten dort Obdach.

Es ist bemerkenswert, wie Paulus und seine Begleiter immer wieder von Gläubigen gastfreundlich empfangen und beherbergt wurden. Das kann nur das Band des Glaubens bewirken. Der Glaube hat nicht nur Zugang bekommen zu den Herzen der Gläubigen, sondern auch zu all ihrem Besitz, den sie dem Evangelium zur Verfügung gestellt haben. So haben zahllose, uns unbekannte Gläubige, an der Verbreitung des Evangeliums beigetragen und das Werk des Herrn gefördert. Diese Art der Mitarbeit am Evangelium steht jedem Gläubigen auch heute noch offen.

Verse 15-16

Von Cäsarea nach Jerusalem


Alles wird bereitet, um das letzte Stück der Reise zurückzulegen. Obwohl die Reisegefährten des Paulus versucht haben, ihn davon abzuhalten, nach Jerusalem hinaufzugehen, gehen sie doch mit. Sie sind davon überzeugt, dass es dem Willen des Herrn entspricht, dass Paulus doch geht. Auch wenn es nach ihrer Überzeugung besser gewesen wäre, er wäre nicht gegangen, sie gehen mit. Sie sehen auch, dass man bei ihm nicht von Eigenwillen sprechen kann. Dasselbe gilt für die Gläubigen am Ort. Auch sie haben auf Paulus eingewirkt, nicht hinaufzugehen. Wenn er nun doch geht, gehen einige Jünger aus Cäsarea mit.

Das spricht von großem Vertrauen, nicht auf Paulus, sondern auf seinen Herrn. Sie sehen, dass der Herr mit Paulus geht, und daher können sie auch mit ihm gehen. Das bedeutet, dass es nicht um die Frage geht, wer Recht hat, sondern ob wir den Willen des Herrn in einer Sache anerkennen.

Als sie sehen, dass sie Paulus nicht davon überzeugen können, nicht zu gehen, übergeben sie die Sache dem Herrn. Was für ein großes Vorbild für uns. Wir können manchmal sehen, dass jemand in seiner Liebe zum Herrn und zu den Seinen einen Weg geht, den er nach unserer Überzeugung nicht gehen sollte. Wir können sogar vom Herrn den Auftrag bekommen, den anderen darauf hinzuweisen, diesen Weg nicht zu gehen. Wenn wir dann aber sehen, dass der andere den Weg trotzdem geht, wobei wir zugleich feststellen, dass wirklich selbstlose Motive zugrundeliegen, müssen wir zu der aufrichtigen Aussage kommen: „Der Wille des Herrn geschehe!“

Das ist ein Prüfstein für unsere Sicht der Dinge. Es kann sein, dass wir enttäuscht sind, weil der andere nicht hören will. Davon merken wir bei den Reisegefährten des Paulus und den örtlichen Gläubigen in Cäsarea nichts. Im Gegenteil, sie begleiten ihn weiter nach Jerusalem. Das bedeutet, dass sie sich auch den Gefahren aussetzen, die Paulus prophezeit wurden.

Sie gehen also mit und bringen ihn zu dem Zyprier Mnason. Er ist ein alter Jünger, was bedeuten kann, dass er bereits ein alter Mann ist oder aber ein Jünger, der dem Herrn Jesus schon lange nachfolgt. Paulus und seine Reisegefährten erhalten dort Obdach.

Es ist bemerkenswert, wie Paulus und seine Begleiter immer wieder von Gläubigen gastfreundlich empfangen und beherbergt wurden. Das kann nur das Band des Glaubens bewirken. Der Glaube hat nicht nur Zugang bekommen zu den Herzen der Gläubigen, sondern auch zu all ihrem Besitz, den sie dem Evangelium zur Verfügung gestellt haben. So haben zahllose, uns unbekannte Gläubige, an der Verbreitung des Evangeliums beigetragen und das Werk des Herrn gefördert. Diese Art der Mitarbeit am Evangelium steht jedem Gläubigen auch heute noch offen.

Verse 17-19

Paulus besucht Jakobus


Mit seiner Ankunft in Jerusalem endet die dritte Missionsreise des Paulus und auch sein öffentlicher Dienst als freier Mann. Bis zum Ende des Buches beschreibt Lukas sehr ausführlich, was Paulus erfahren hat als Folge seines Wunsches, seine jüdischen Brüder für das Evangelium zu gewinnen oder zumindest jedes Hindernis wegzunehmen, sie für das Evangelium zu gewinnen. Er ist bereit, sich dazu einigen jüdischen Gebräuchen zu unterwerfen. Um die Juden zu gewinnen, will er den Juden ein Jude werden, und denen, die unter Gesetz sind, wie einer, der unter Gesetz ist (1Kor 9,20). Er tut alles um des Evangeliums willen (1Kor 9,23).

Es scheint jedoch, dass seine Absicht das Gegenteil bewirkt. Sein Wunsch, seinen Landsleuten das befreiende Evangelium zu bringen, treibt ihn in die Hände feindlich gesinnter Juden und anschließend in die Hände von Heiden. Diese Entwicklung endet mit seiner Gefangenschaft in Rom.

Die ersten Schritte dieser Entwicklung hat Paulus schon einige Zeit vorher in seinem Herzen gemacht und in seiner Reise nach Jerusalem in die Praxis umgesetzt. Das hat einen unumkehrbaren Prozess in die Wege geleitet. Die Schritte, die folgen, ergeben sich aus den vorherigen.

Paulus wird in Jerusalem von den Brüdern herzlich empfangen. Das heißt nicht, dass sie von Herzen mit dem Kurs einverstanden waren, den Paulus ging, sie akzeptieren ihn aber. Dass sie so ihre Fragen zu seinem Handeln haben, zeigt sich, als sie am folgenden Tag Jakobus besuchen, wohin auch alle Ältesten der Gemeinde von Jerusalem gekommen sind. Jakobus war wohl der Bruder mit dem größten Einfluss in der Gemeinde in Jerusalem.

Gott hat es geduldet, dass es in Jerusalem eine Gemeinde gab, die völlig jüdisch geblieben war. Er hat Jakobus sogar durch seinen Geist inspiriert, dieser speziellen Gruppe jüdischer Christen einen Brief zu schreiben, den wir als den „Brief des Jakobus“ in der Bibel haben. Die jüdischen Christen unterscheiden sich in nichts anderem von ihren ungläubigen jüdischen Mitgefährten, als nur darin, dass sie in Jesus den Messias erkannten. Ansonsten halten sie weiterhin an allen jüdischen Vorschriften und Gebräuchen fest.

Wir dürfen das, was Gott noch eine Zeit lang ertragen hat, nicht verurteilen. Durch den Mund von Jakobus hatten diese Gläubigen die Gläubigen aus den Nationen durch den Geist davon befreit, sich unter die jüdischen Gebote und Vorschriften zu stellen. Wir haben das in Kapitel 15 gesehen. Wenn jemand sich jedoch ihnen anschloss und sich in die Atmosphäre ihrer Glaubenserfahrung und Glaubenspraxis begab, merken wir, wie groß ihr Einfluss auf diese war. Das wird sich später zeigen in dem Handeln des Apostels der Nationen, der für sich selbst wusste, dass er nicht unter Gesetz stand und auch den Juden ein Jude sein konnte, um sie für das Evangelium zu gewinnen.

Nach der üblichen Begrüßung – die mehr ist als eine Formalität und die der Verbundenheit Ausdruck gibt – gibt Paulus einen ausführlichen Bericht. Er spricht über das Werk Gottes unter den Heiden durch seinen Dienst. Zweifellos wollte der Herr dadurch die Herzen der jüdischen Gläubigen dafür öffnen. Sie waren nur auf die Entwicklung des jüdischen Christentums konzentriert und waren nicht im Bilde über das, was Gott unter den Nationen in ihren heidnischen Brüdern wirkte.

Verse 17-19

Paulus besucht Jakobus


Mit seiner Ankunft in Jerusalem endet die dritte Missionsreise des Paulus und auch sein öffentlicher Dienst als freier Mann. Bis zum Ende des Buches beschreibt Lukas sehr ausführlich, was Paulus erfahren hat als Folge seines Wunsches, seine jüdischen Brüder für das Evangelium zu gewinnen oder zumindest jedes Hindernis wegzunehmen, sie für das Evangelium zu gewinnen. Er ist bereit, sich dazu einigen jüdischen Gebräuchen zu unterwerfen. Um die Juden zu gewinnen, will er den Juden ein Jude werden, und denen, die unter Gesetz sind, wie einer, der unter Gesetz ist (1Kor 9,20). Er tut alles um des Evangeliums willen (1Kor 9,23).

Es scheint jedoch, dass seine Absicht das Gegenteil bewirkt. Sein Wunsch, seinen Landsleuten das befreiende Evangelium zu bringen, treibt ihn in die Hände feindlich gesinnter Juden und anschließend in die Hände von Heiden. Diese Entwicklung endet mit seiner Gefangenschaft in Rom.

Die ersten Schritte dieser Entwicklung hat Paulus schon einige Zeit vorher in seinem Herzen gemacht und in seiner Reise nach Jerusalem in die Praxis umgesetzt. Das hat einen unumkehrbaren Prozess in die Wege geleitet. Die Schritte, die folgen, ergeben sich aus den vorherigen.

Paulus wird in Jerusalem von den Brüdern herzlich empfangen. Das heißt nicht, dass sie von Herzen mit dem Kurs einverstanden waren, den Paulus ging, sie akzeptieren ihn aber. Dass sie so ihre Fragen zu seinem Handeln haben, zeigt sich, als sie am folgenden Tag Jakobus besuchen, wohin auch alle Ältesten der Gemeinde von Jerusalem gekommen sind. Jakobus war wohl der Bruder mit dem größten Einfluss in der Gemeinde in Jerusalem.

Gott hat es geduldet, dass es in Jerusalem eine Gemeinde gab, die völlig jüdisch geblieben war. Er hat Jakobus sogar durch seinen Geist inspiriert, dieser speziellen Gruppe jüdischer Christen einen Brief zu schreiben, den wir als den „Brief des Jakobus“ in der Bibel haben. Die jüdischen Christen unterscheiden sich in nichts anderem von ihren ungläubigen jüdischen Mitgefährten, als nur darin, dass sie in Jesus den Messias erkannten. Ansonsten halten sie weiterhin an allen jüdischen Vorschriften und Gebräuchen fest.

Wir dürfen das, was Gott noch eine Zeit lang ertragen hat, nicht verurteilen. Durch den Mund von Jakobus hatten diese Gläubigen die Gläubigen aus den Nationen durch den Geist davon befreit, sich unter die jüdischen Gebote und Vorschriften zu stellen. Wir haben das in Kapitel 15 gesehen. Wenn jemand sich jedoch ihnen anschloss und sich in die Atmosphäre ihrer Glaubenserfahrung und Glaubenspraxis begab, merken wir, wie groß ihr Einfluss auf diese war. Das wird sich später zeigen in dem Handeln des Apostels der Nationen, der für sich selbst wusste, dass er nicht unter Gesetz stand und auch den Juden ein Jude sein konnte, um sie für das Evangelium zu gewinnen.

Nach der üblichen Begrüßung – die mehr ist als eine Formalität und die der Verbundenheit Ausdruck gibt – gibt Paulus einen ausführlichen Bericht. Er spricht über das Werk Gottes unter den Heiden durch seinen Dienst. Zweifellos wollte der Herr dadurch die Herzen der jüdischen Gläubigen dafür öffnen. Sie waren nur auf die Entwicklung des jüdischen Christentums konzentriert und waren nicht im Bilde über das, was Gott unter den Nationen in ihren heidnischen Brüdern wirkte.

Verse 20-21

Reaktionen auf den Bericht des Paulus


Der Bericht des Paulus findet großen Zuspruch bei Jakobus und den Ältesten von Jerusalem. Sie verherrlichen Gott. Doch dann sprechen sie unmittelbar über das, was ihnen Sorgen macht. Sie sprechen ihn mit „Bruder“ an, sie sehen ihn also als einen der ihren an. Danach weisen sie auf die große Anzahl Juden hin, die zum Glauben gekommen ist. Alle diese Juden sind Eiferer für das Gesetz. Sie alle glauben an den Messias, halten jedoch am Gesetz fest, wobei sie nicht das wahre Christentum und die himmlischen Dinge kennen.

Wie schon gesagt, erträgt Gott das. Doch für jeden, der das wahre Christentum und die himmlischen Dinge kennt und sich in ihre Glaubenswelt begibt, ist das eine Gefahr. Das ist es, was Paulus tut. Paulus befindet sich jetzt in einem Bereich, in dem sich alle Aufmerksamkeit auf den Judaismus richtet und wo die Forderungen des Gesetzes gelten. Die Atmosphäre, die dort herrscht, stimmt nicht mit dem besonderen Auftrag überein, der ihm anvertraut ist: den verherrlichten Christus zu predigen. Das kann er auch nicht, weil diese Gläubigen dafür nicht offen sind. Noch einmal: Gott toleriert dieses jüdische Christentum. Das heißt aber nicht, dass die Gläubigen aus den Nationen sich ebenso verhalten sollen und erst recht nicht der Apostel Paulus. Doch Paulus kann nicht mehr zurück.

Er wird mit einer Beschuldigung konfrontiert. In Jerusalem haben die jüdischen Christen gehört, dass er Abfall von Mose lehre. Sie sagen auch, worin dieser Abfall bestehe. Paulus lehre angeblich, dass Juden unter den Nationen ihre Kinder nicht mehr beschneiden und dass sie auch nicht nach den Gebräuchen leben müssten. Das bedeutet, dass er diese jüdischen Christen ins Herz trifft. Das stößt die Pfeiler ihres Glaubens um.

Nun sind das allerdings böse Gerüchte. Durch böse Gerüchte ist bereits viel Unheil angerichtet worden. Sie werden geäußert und weitererzählt, ohne dass nachgefragt wird, um die Wahrheit zu erfahren. Viele Diener Gottes wurden dadurch bereits in ein böses Licht gestellt. Auf Gerüchte hört man gern. Nehemia hat das auch erlebt (Neh 6,6).

Verse 20-21

Reaktionen auf den Bericht des Paulus


Der Bericht des Paulus findet großen Zuspruch bei Jakobus und den Ältesten von Jerusalem. Sie verherrlichen Gott. Doch dann sprechen sie unmittelbar über das, was ihnen Sorgen macht. Sie sprechen ihn mit „Bruder“ an, sie sehen ihn also als einen der ihren an. Danach weisen sie auf die große Anzahl Juden hin, die zum Glauben gekommen ist. Alle diese Juden sind Eiferer für das Gesetz. Sie alle glauben an den Messias, halten jedoch am Gesetz fest, wobei sie nicht das wahre Christentum und die himmlischen Dinge kennen.

Wie schon gesagt, erträgt Gott das. Doch für jeden, der das wahre Christentum und die himmlischen Dinge kennt und sich in ihre Glaubenswelt begibt, ist das eine Gefahr. Das ist es, was Paulus tut. Paulus befindet sich jetzt in einem Bereich, in dem sich alle Aufmerksamkeit auf den Judaismus richtet und wo die Forderungen des Gesetzes gelten. Die Atmosphäre, die dort herrscht, stimmt nicht mit dem besonderen Auftrag überein, der ihm anvertraut ist: den verherrlichten Christus zu predigen. Das kann er auch nicht, weil diese Gläubigen dafür nicht offen sind. Noch einmal: Gott toleriert dieses jüdische Christentum. Das heißt aber nicht, dass die Gläubigen aus den Nationen sich ebenso verhalten sollen und erst recht nicht der Apostel Paulus. Doch Paulus kann nicht mehr zurück.

Er wird mit einer Beschuldigung konfrontiert. In Jerusalem haben die jüdischen Christen gehört, dass er Abfall von Mose lehre. Sie sagen auch, worin dieser Abfall bestehe. Paulus lehre angeblich, dass Juden unter den Nationen ihre Kinder nicht mehr beschneiden und dass sie auch nicht nach den Gebräuchen leben müssten. Das bedeutet, dass er diese jüdischen Christen ins Herz trifft. Das stößt die Pfeiler ihres Glaubens um.

Nun sind das allerdings böse Gerüchte. Durch böse Gerüchte ist bereits viel Unheil angerichtet worden. Sie werden geäußert und weitererzählt, ohne dass nachgefragt wird, um die Wahrheit zu erfahren. Viele Diener Gottes wurden dadurch bereits in ein böses Licht gestellt. Auf Gerüchte hört man gern. Nehemia hat das auch erlebt (Neh 6,6).

Verse 22-24

Der Vorschlag an Paulus


Die Gerüchte über Paulus waren nicht wahr. So wissen wir beispielsweise von der Beschneidung, dass er selbst Timotheus beschnitten hat (Apg 16,3). Jakobus und die Ältesten fragen Paulus nicht, ob die Gerüchte wahr seien. Sie wissen wohl, dass diese Gerüchte nicht wahr sind. Doch die Volksmenge der Tausenden unter den Juden, die gläubig geworden sind, weiß das nicht. Ihnen muss überzeugend bewiesen werden, dass Paulus überhaupt nicht gegen das Gesetz und die Beschneidung predigt.

Die Tausende von Juden, die glaubten, waren sehr darauf bedacht, ihre Kinder zu beschneiden und das Gesetz zu halten. Nicht, dass für sie das Heil noch von der Beschneidung abhing, doch sie hielten die Vorschrift als von Gott gegeben ein. Sie waren in ihrem Gewissen so stark daran gebunden, dass sie es weiterhin taten. Da Paulus den Nationen nicht die Beschneidung predigte, hatten ihn die ungläubigen Juden in ein schlechtes Licht gerückt. Aus der Tatsache, dass er die Beschneidung und das Gesetz nicht predigte, hatten sie gemacht, dass er gegen die Beschneidung und das Gesetz predigte.

Um nun den Tausenden Messias-gläubigen Juden zu zeigen, dass diese Beschuldigungen nicht wahr sind, machen die Brüder in Jerusalem Paulus einen Vorschlag. Wenn er tut, was sie ihm vorschlagen, wird er zeigen, dass an diesen Beschuldigungen nichts Wahres ist. Wenn er sich weigert, ihren Vorschlag anzunehmen, würde er der Menge den Eindruck vermitteln, dass die Gerüchte auf Wahrheit beruhen. Wenn er jedoch in ihren Wunsch einwilligte, würde er nicht die Leitung des Geistes in aller Freiheit und Liebe als Grundsatz vertreten. Dieses Problem entsteht, weil Paulus nicht aufgrund eines direkten Auftrags des Herrn dorthin gekommen ist, sondern aufgrund seiner Zuneigung zu seinen geliebten jüdischen Landsleuten. Paulus befindet sich in einer Lage, wo er nicht anders kann, als den gläubigen Juden einen Gefallen zu tun.

Dennoch wird sich zeigen, dass der Herr auch hier die Umstände benutzt, um seine Ziele zu erreichen. Indem Paulus auf den Vorschlag eingeht, wird sich nämlich der hartnäckige Widerstand der ungläubigen Juden derart stark zeigen, dass auch den Messias-gläubigen Juden deutlich wird, in was für einem System sie sich immer noch befinden, in dem das Böse über das Evangelium hartnäckig verbreitet wird. Der Rest der Apostelgeschichte macht klar, wie verdorben die ganze Führerschaft des religiösen und zugleich gottfeindlichen Jerusalems war. Das wird den gläubigen Juden helfen, innerlich vom Judentum loszukommen und sich ganz dem Neuen zuzuwenden.

Sie werden dadurch auch innerlich für die Belehrungen des Hebräerbriefs empfänglich gemacht. Obwohl der Brief keinen Absender nennt, zeigt sich aus dem Inhalt, dass er eigentlich von niemand anderem als von Paulus geschrieben worden sein kann, höchstwahrscheinlich aus dem Gefängnis in Rom (Heb 13,24). Dieser Brief war eine Folge dieser ganzen Entwicklung, durch die Paulus schließlich in Rom landete.

Der Vorschlag der Brüder von Jerusalem, in dem ein gewisser Zwang steckte, ist, dass Paulus sich vier Männern anschließen soll, die ein Gelübde getan haben. Diese vier Männer sind jüdische Christen. Ihr Gelübde scheint das Nasiräer-Gelübde gewesen zu sein, bei dem sie für eine bestimmte Zeit gelobt hatten, etwas zu tun oder zu lassen. Während der Zeit ihres Gelübdes ist wohl etwas geschehen, wodurch sie sich verunreinigt haben und sich nun den Kopf scheren und sich reinigen mussten (4Mo 6,8-12).

Was von Paulus erwartet wird, ist nicht etwas Sündiges. Er handelt aus seiner Liebe zum Volk heraus. Doch vermittelt Paulus, indem er ihrem Handeln zustimmt, nicht den Eindruck, dass er unter Gesetz steht und das Gesetz die Norm seines Lebens ist?

Verse 22-24

Der Vorschlag an Paulus


Die Gerüchte über Paulus waren nicht wahr. So wissen wir beispielsweise von der Beschneidung, dass er selbst Timotheus beschnitten hat (Apg 16,3). Jakobus und die Ältesten fragen Paulus nicht, ob die Gerüchte wahr seien. Sie wissen wohl, dass diese Gerüchte nicht wahr sind. Doch die Volksmenge der Tausenden unter den Juden, die gläubig geworden sind, weiß das nicht. Ihnen muss überzeugend bewiesen werden, dass Paulus überhaupt nicht gegen das Gesetz und die Beschneidung predigt.

Die Tausende von Juden, die glaubten, waren sehr darauf bedacht, ihre Kinder zu beschneiden und das Gesetz zu halten. Nicht, dass für sie das Heil noch von der Beschneidung abhing, doch sie hielten die Vorschrift als von Gott gegeben ein. Sie waren in ihrem Gewissen so stark daran gebunden, dass sie es weiterhin taten. Da Paulus den Nationen nicht die Beschneidung predigte, hatten ihn die ungläubigen Juden in ein schlechtes Licht gerückt. Aus der Tatsache, dass er die Beschneidung und das Gesetz nicht predigte, hatten sie gemacht, dass er gegen die Beschneidung und das Gesetz predigte.

Um nun den Tausenden Messias-gläubigen Juden zu zeigen, dass diese Beschuldigungen nicht wahr sind, machen die Brüder in Jerusalem Paulus einen Vorschlag. Wenn er tut, was sie ihm vorschlagen, wird er zeigen, dass an diesen Beschuldigungen nichts Wahres ist. Wenn er sich weigert, ihren Vorschlag anzunehmen, würde er der Menge den Eindruck vermitteln, dass die Gerüchte auf Wahrheit beruhen. Wenn er jedoch in ihren Wunsch einwilligte, würde er nicht die Leitung des Geistes in aller Freiheit und Liebe als Grundsatz vertreten. Dieses Problem entsteht, weil Paulus nicht aufgrund eines direkten Auftrags des Herrn dorthin gekommen ist, sondern aufgrund seiner Zuneigung zu seinen geliebten jüdischen Landsleuten. Paulus befindet sich in einer Lage, wo er nicht anders kann, als den gläubigen Juden einen Gefallen zu tun.

Dennoch wird sich zeigen, dass der Herr auch hier die Umstände benutzt, um seine Ziele zu erreichen. Indem Paulus auf den Vorschlag eingeht, wird sich nämlich der hartnäckige Widerstand der ungläubigen Juden derart stark zeigen, dass auch den Messias-gläubigen Juden deutlich wird, in was für einem System sie sich immer noch befinden, in dem das Böse über das Evangelium hartnäckig verbreitet wird. Der Rest der Apostelgeschichte macht klar, wie verdorben die ganze Führerschaft des religiösen und zugleich gottfeindlichen Jerusalems war. Das wird den gläubigen Juden helfen, innerlich vom Judentum loszukommen und sich ganz dem Neuen zuzuwenden.

Sie werden dadurch auch innerlich für die Belehrungen des Hebräerbriefs empfänglich gemacht. Obwohl der Brief keinen Absender nennt, zeigt sich aus dem Inhalt, dass er eigentlich von niemand anderem als von Paulus geschrieben worden sein kann, höchstwahrscheinlich aus dem Gefängnis in Rom (Heb 13,24). Dieser Brief war eine Folge dieser ganzen Entwicklung, durch die Paulus schließlich in Rom landete.

Der Vorschlag der Brüder von Jerusalem, in dem ein gewisser Zwang steckte, ist, dass Paulus sich vier Männern anschließen soll, die ein Gelübde getan haben. Diese vier Männer sind jüdische Christen. Ihr Gelübde scheint das Nasiräer-Gelübde gewesen zu sein, bei dem sie für eine bestimmte Zeit gelobt hatten, etwas zu tun oder zu lassen. Während der Zeit ihres Gelübdes ist wohl etwas geschehen, wodurch sie sich verunreinigt haben und sich nun den Kopf scheren und sich reinigen mussten (4Mo 6,8-12).

Was von Paulus erwartet wird, ist nicht etwas Sündiges. Er handelt aus seiner Liebe zum Volk heraus. Doch vermittelt Paulus, indem er ihrem Handeln zustimmt, nicht den Eindruck, dass er unter Gesetz steht und das Gesetz die Norm seines Lebens ist?

Verse 25-26

Paulus geht auf den Vorschlag ein


Die Brüder von Jerusalem machen Paulus klar, dass sie sehr gut verstehen, dass ihre Auffassung nicht für die Gläubigen aus den Heiden gilt. Sie wissen noch sehr gut, was sie den Gläubigen aus den Nationen geschrieben haben. Das bleibt für sie bestehen. Sie versuchen auch nicht, den Nationen das Gesetz aufzuerlegen. Der Beschluss, der dazu in Jerusalem gefasst wurde (Apg 15,19; 20), ist unter anderem durch Paulus an die Nationen weitergegeben worden (Apg 15,22-29). Doch durch seine Rückkehr nach Jerusalem wird Paulus jetzt dazu gezwungen, sich einer Vorschrift dieses Gesetzes zu unterwerfen, wie gut auch immer das Motiv gemeint war.

Paulus ist so sehr ein Gefangener seiner Liebe zu seinen Verwandten nach dem Fleisch, dass er ohne ein Widerwort das tut, was sie ihm vorschlagen. Er ergreift sogar die Initiative. Er nimmt die vier Männer mit und reinigt sich mit ihnen. Auch kündigt er an, wann die Tage ihrer Reinigung erfüllt sein werden, nämlich, wenn für jeden von ihnen das Opfer gebracht worden ist.

Hier haben wir die merkwürdige Situation, dass der Apostel es auf sich nimmt, Opfer zu bringen, als wären diese nicht alle durch das Opfer des Herrn Jesus beiseitegesetzt worden. Paulus begibt sich in eine Stellung, die David einnahm, als er sich den Philistern anschloss, um gegen sein eigenes Volk zu kämpfen (1Sam 27,1). Zum Glück verhindert der Herr durch den Aufruhr, der entsteht, dass Paulus wirklich ein Opfer bringt, so wie er auch im Fall Davids verhinderte, dass dieser wirklich gegen sein Volk kämpfte (1Sam 29,6-10).

Verse 25-26

Paulus geht auf den Vorschlag ein


Die Brüder von Jerusalem machen Paulus klar, dass sie sehr gut verstehen, dass ihre Auffassung nicht für die Gläubigen aus den Heiden gilt. Sie wissen noch sehr gut, was sie den Gläubigen aus den Nationen geschrieben haben. Das bleibt für sie bestehen. Sie versuchen auch nicht, den Nationen das Gesetz aufzuerlegen. Der Beschluss, der dazu in Jerusalem gefasst wurde (Apg 15,19; 20), ist unter anderem durch Paulus an die Nationen weitergegeben worden (Apg 15,22-29). Doch durch seine Rückkehr nach Jerusalem wird Paulus jetzt dazu gezwungen, sich einer Vorschrift dieses Gesetzes zu unterwerfen, wie gut auch immer das Motiv gemeint war.

Paulus ist so sehr ein Gefangener seiner Liebe zu seinen Verwandten nach dem Fleisch, dass er ohne ein Widerwort das tut, was sie ihm vorschlagen. Er ergreift sogar die Initiative. Er nimmt die vier Männer mit und reinigt sich mit ihnen. Auch kündigt er an, wann die Tage ihrer Reinigung erfüllt sein werden, nämlich, wenn für jeden von ihnen das Opfer gebracht worden ist.

Hier haben wir die merkwürdige Situation, dass der Apostel es auf sich nimmt, Opfer zu bringen, als wären diese nicht alle durch das Opfer des Herrn Jesus beiseitegesetzt worden. Paulus begibt sich in eine Stellung, die David einnahm, als er sich den Philistern anschloss, um gegen sein eigenes Volk zu kämpfen (1Sam 27,1). Zum Glück verhindert der Herr durch den Aufruhr, der entsteht, dass Paulus wirklich ein Opfer bringt, so wie er auch im Fall Davids verhinderte, dass dieser wirklich gegen sein Volk kämpfte (1Sam 29,6-10).

Verse 27-30

Paulus im Tempel gegriffen


Paulus verbringt die sieben Tage der Reinigung im Tempel. Als diese Zeit fast abgelaufen ist und er kurz davor steht, zu opfern, läuft die Sache aus dem Ruder. Juden aus Asien, wo Paulus lange gearbeitet hat, besonders in Ephesus, wodurch viele ihn kannten und ihm widerstanden, erkennen ihn wieder. Sie sind ebenfalls in Jerusalem, um das Pfingstfest zu feiern. Als sie ihn sehen, bringen sie die Menge in Aufruhr. Sie ergreifen ihre Chance und auch Paulus. Paulus wollte ja gerade durch sein Handeln zeigen, dass er einer von ihnen war, um so Eingang für das Evangelium bei ihnen zu erhalten. Doch sie wenden sich massiv gegen ihn.

Der Aufruhr, der hier stattfindet, erinnert an den Aufruhr in Ephesus (Kapitel 19). Dort ging es um einen heidnischen Tempel, hier geht es um den Tempel Gottes. Dort waren die Verursacher Götzendiener, hier ist es das alte Volk Gottes. In beiden Fällen geschah es mit unsauberen Mitteln.

Während sie ihn festhalten, schreien sie, dass die Männer von Israel ihnen zur Hilfe kommen sollen. Sie haben den Mann gepackt, der die schrecklichsten Dinge lehrt und tut. In den Augen dieser ungläubigen Juden ist Paulus ein abgefallener Jude. Er predigte nicht die Exklusivität des Judentums und forderte von den Nationen nicht, dass sie sich den Vorschriften des Gesetzes unterwarfen. Er öffnete den Heiden die Tür zu Gott, indem er ihnen das Evangelium predigte, ohne sie zu verpflichten, sich dem Volk Israel anzuschließen und ohne ihnen das Gesetz Israels aufzuerlegen.

Sie beschuldigen ihn, dass kein Mensch („alle“) und kein Ort („überall“) vor seinen bösen Lehren sicher ist. Seine bösen Lehren betreffen „das Volk und das Gesetz und diese Stätte“. Seine Lehren gegen „das Volk“ erkennt man daran, dass er die Exklusivität des Judentums aufhebt und das Heil außerhalb des Judentums anbietet. Seine Lehren gegen „das Gesetz“ zeigen sich daran, dass er den Nationen das Gesetz nicht auferlegt, sondern im Gegenteil sagt, dass die Gläubigen aus den Nationen frei sind vom Gesetz. Seine Lehren gegen „diese Stätte“, das ist der Tempel, zeigen sich in seiner Unterweisung über die Gemeinde, die er auch vergleicht mit einem Tempel (1Kor 3,16; Eph 2,21; 22).

Sie äußern Beschuldigungen, von denen sich Paulus gemäß Jakobus und den Ältesten gerade durch Unterwerfung unter das Gesetz hätte frei machen sollen. Seine Feinde setzen noch eins drauf, indem sie hinzufügen, dass er auch noch einen Heiden in den Tempel eingeschleust hat, nicht nur in den Vorhof der Heiden, sondern in den Teil, der nur den Juden vorbehalten war. Dadurch hat er den Tempel entweiht.

Sie beschränken sich dabei nicht nur auf einen Griechen, den sie zusammen mit Paulus gesehen haben, sondern sprechen von Griechen im Allgemeinen, die er in den Tempel gebracht habe. Sie gründen ihre Unterstellung oder Schlussfolgerung auf die Tatsache, dass sie Paulus gemeinsam mit seinem ursprünglich heidnischen Freund Trophimus in der Stadt gesehen haben. Es ist eine törichte Unterstellung, sie wird aber dennoch geäußert und diese Beschuldigung bringt das Fass zum Überlaufen. Viele Menschen sind wegen des Festes anwesend, und durch ihr Rufen entsteht ein Volksauflauf.

Die Gemüter erhitzen sich immer mehr. Sie ergreifen Paulus und schleppen ihn aus dem Tempel hinaus. Direkt hinter ihm schließen sich die Türen des Tempels. Äußerliche Heiligkeit ist alles. Der Tempel ist in ihren Augen verunreinigt und muss erst wieder gereinigt werden, bevor dort wieder Dienst ausgeübt werden kann. Vielleicht tun sie das auch, um zu verhindern, dass Paulus sich losreißt und in den Tempel flieht, um die Hörner des Altars zu ergreifen und so seiner Strafe zu entkommen (2Mo 21,13; 14; 1Kön 2,28; 29).

Verse 27-30

Paulus im Tempel gegriffen


Paulus verbringt die sieben Tage der Reinigung im Tempel. Als diese Zeit fast abgelaufen ist und er kurz davor steht, zu opfern, läuft die Sache aus dem Ruder. Juden aus Asien, wo Paulus lange gearbeitet hat, besonders in Ephesus, wodurch viele ihn kannten und ihm widerstanden, erkennen ihn wieder. Sie sind ebenfalls in Jerusalem, um das Pfingstfest zu feiern. Als sie ihn sehen, bringen sie die Menge in Aufruhr. Sie ergreifen ihre Chance und auch Paulus. Paulus wollte ja gerade durch sein Handeln zeigen, dass er einer von ihnen war, um so Eingang für das Evangelium bei ihnen zu erhalten. Doch sie wenden sich massiv gegen ihn.

Der Aufruhr, der hier stattfindet, erinnert an den Aufruhr in Ephesus (Kapitel 19). Dort ging es um einen heidnischen Tempel, hier geht es um den Tempel Gottes. Dort waren die Verursacher Götzendiener, hier ist es das alte Volk Gottes. In beiden Fällen geschah es mit unsauberen Mitteln.

Während sie ihn festhalten, schreien sie, dass die Männer von Israel ihnen zur Hilfe kommen sollen. Sie haben den Mann gepackt, der die schrecklichsten Dinge lehrt und tut. In den Augen dieser ungläubigen Juden ist Paulus ein abgefallener Jude. Er predigte nicht die Exklusivität des Judentums und forderte von den Nationen nicht, dass sie sich den Vorschriften des Gesetzes unterwarfen. Er öffnete den Heiden die Tür zu Gott, indem er ihnen das Evangelium predigte, ohne sie zu verpflichten, sich dem Volk Israel anzuschließen und ohne ihnen das Gesetz Israels aufzuerlegen.

Sie beschuldigen ihn, dass kein Mensch („alle“) und kein Ort („überall“) vor seinen bösen Lehren sicher ist. Seine bösen Lehren betreffen „das Volk und das Gesetz und diese Stätte“. Seine Lehren gegen „das Volk“ erkennt man daran, dass er die Exklusivität des Judentums aufhebt und das Heil außerhalb des Judentums anbietet. Seine Lehren gegen „das Gesetz“ zeigen sich daran, dass er den Nationen das Gesetz nicht auferlegt, sondern im Gegenteil sagt, dass die Gläubigen aus den Nationen frei sind vom Gesetz. Seine Lehren gegen „diese Stätte“, das ist der Tempel, zeigen sich in seiner Unterweisung über die Gemeinde, die er auch vergleicht mit einem Tempel (1Kor 3,16; Eph 2,21; 22).

Sie äußern Beschuldigungen, von denen sich Paulus gemäß Jakobus und den Ältesten gerade durch Unterwerfung unter das Gesetz hätte frei machen sollen. Seine Feinde setzen noch eins drauf, indem sie hinzufügen, dass er auch noch einen Heiden in den Tempel eingeschleust hat, nicht nur in den Vorhof der Heiden, sondern in den Teil, der nur den Juden vorbehalten war. Dadurch hat er den Tempel entweiht.

Sie beschränken sich dabei nicht nur auf einen Griechen, den sie zusammen mit Paulus gesehen haben, sondern sprechen von Griechen im Allgemeinen, die er in den Tempel gebracht habe. Sie gründen ihre Unterstellung oder Schlussfolgerung auf die Tatsache, dass sie Paulus gemeinsam mit seinem ursprünglich heidnischen Freund Trophimus in der Stadt gesehen haben. Es ist eine törichte Unterstellung, sie wird aber dennoch geäußert und diese Beschuldigung bringt das Fass zum Überlaufen. Viele Menschen sind wegen des Festes anwesend, und durch ihr Rufen entsteht ein Volksauflauf.

Die Gemüter erhitzen sich immer mehr. Sie ergreifen Paulus und schleppen ihn aus dem Tempel hinaus. Direkt hinter ihm schließen sich die Türen des Tempels. Äußerliche Heiligkeit ist alles. Der Tempel ist in ihren Augen verunreinigt und muss erst wieder gereinigt werden, bevor dort wieder Dienst ausgeübt werden kann. Vielleicht tun sie das auch, um zu verhindern, dass Paulus sich losreißt und in den Tempel flieht, um die Hörner des Altars zu ergreifen und so seiner Strafe zu entkommen (2Mo 21,13; 14; 1Kön 2,28; 29).

Verse 31-36

Paulus von den Römern befreit


Es scheint so, als hätte Paulus´ letzte Stunde geschlagen. So hat er das wahrscheinlich selbst empfunden. Die Juden, sein Volk, sind gegen ihn. Von seinen jüdisch-christlichen Mitbrüdern hören wir hier nichts mehr. Doch dann führt der Herr es so, dass der Oberste der Schar davon erfährt. Dieser tritt entschlossen auf. Er kennt die leicht reizbaren Juden, und sicher wird er seine Soldaten wegen des Festes in höchste Alarmbereitschaft versetzt haben, um bei einem Zusammenstoß sofort eingreifen zu können. In der Burg Antonia war immer eine Garnison Soldaten, die bereit war, einzugreifen. Von dieser Burg aus hatten sie einen guten Überblick über den Tempelplatz.

Der Oberste nimmt eine Abteilung seiner Soldaten mit und geht an den Ort, wo die Lynchjustiz in vollem Gange ist. Als die, die sich an Paulus vergreifen, den Obersten und die Soldaten sehen, hören sie auf, Paulus zu schlagen. Er wird schon so einiges an Fausthieben und Tritten abbekommen haben. Der Oberste befreit Paulus, jedoch nicht, um ihn frei zu lassen. Er gibt Befehl, Paulus mit zwei Ketten zu binden. Wer sich derart den Zorn des Volkes zuzieht, der hat doch wohl ordentlich etwas auf dem Gewissen, wird er gedacht haben. Er erkannte sofort, dass das nicht ein gewöhnlicher Streit war. Er befragt die Volksmenge nach der Person des Paulus und nach dem Verbrechen, das er offensichtlich begangen hat. Wie so oft, ist die Menge nicht einstimmig, weil viele in den Tumult einbezogen sind, die gar nicht wissen, worum es ging.

Der Oberste wird daraus nicht schlau und befiehlt, dass Paulus zum Lager in der Burg Antonia geführt wird, um dort verhört zu werden. Der Weg führt über die Treppe, die vom Vorhof der Heiden zur Burg führt. Diese Treppe wird die Bühne für die Rede des Paulus an das Volk. Es hat eine symbolische Bedeutung, dass er zu dem Volk spricht, das hier im Vorhof der Heiden versammelt ist. Der Vorhof der Heiden ist übrigens aufgrund des Wortes gebaut worden, dass das Haus Gottes ein Bethaus für alle Völker sein soll (Jes 56,7).

Paulus wurde zwar befreit und von dem Obersten und den Soldaten gefangengenommen, doch das bedeutet nicht, dass die Blutgier der Menge gestillt ist. Sie sehen ihre Beute entschwinden und versuchen, ihn wieder in die Hände zu bekommen. Die Soldaten müssen ihn vor der Gewalt der Menge beschützen; sie nehmen ihn in ihre Mitte und tragen ihn. Da die Beute ihrer Hand entkommt, schreien sie: „Weg mit ihm!“ So haben sie auch beim Herrn Jesus geschrien (Lk 23,18). Paulus teilt hier die Leiden des Christus (Phil 3,10).

Verse 31-36

Paulus von den Römern befreit


Es scheint so, als hätte Paulus´ letzte Stunde geschlagen. So hat er das wahrscheinlich selbst empfunden. Die Juden, sein Volk, sind gegen ihn. Von seinen jüdisch-christlichen Mitbrüdern hören wir hier nichts mehr. Doch dann führt der Herr es so, dass der Oberste der Schar davon erfährt. Dieser tritt entschlossen auf. Er kennt die leicht reizbaren Juden, und sicher wird er seine Soldaten wegen des Festes in höchste Alarmbereitschaft versetzt haben, um bei einem Zusammenstoß sofort eingreifen zu können. In der Burg Antonia war immer eine Garnison Soldaten, die bereit war, einzugreifen. Von dieser Burg aus hatten sie einen guten Überblick über den Tempelplatz.

Der Oberste nimmt eine Abteilung seiner Soldaten mit und geht an den Ort, wo die Lynchjustiz in vollem Gange ist. Als die, die sich an Paulus vergreifen, den Obersten und die Soldaten sehen, hören sie auf, Paulus zu schlagen. Er wird schon so einiges an Fausthieben und Tritten abbekommen haben. Der Oberste befreit Paulus, jedoch nicht, um ihn frei zu lassen. Er gibt Befehl, Paulus mit zwei Ketten zu binden. Wer sich derart den Zorn des Volkes zuzieht, der hat doch wohl ordentlich etwas auf dem Gewissen, wird er gedacht haben. Er erkannte sofort, dass das nicht ein gewöhnlicher Streit war. Er befragt die Volksmenge nach der Person des Paulus und nach dem Verbrechen, das er offensichtlich begangen hat. Wie so oft, ist die Menge nicht einstimmig, weil viele in den Tumult einbezogen sind, die gar nicht wissen, worum es ging.

Der Oberste wird daraus nicht schlau und befiehlt, dass Paulus zum Lager in der Burg Antonia geführt wird, um dort verhört zu werden. Der Weg führt über die Treppe, die vom Vorhof der Heiden zur Burg führt. Diese Treppe wird die Bühne für die Rede des Paulus an das Volk. Es hat eine symbolische Bedeutung, dass er zu dem Volk spricht, das hier im Vorhof der Heiden versammelt ist. Der Vorhof der Heiden ist übrigens aufgrund des Wortes gebaut worden, dass das Haus Gottes ein Bethaus für alle Völker sein soll (Jes 56,7).

Paulus wurde zwar befreit und von dem Obersten und den Soldaten gefangengenommen, doch das bedeutet nicht, dass die Blutgier der Menge gestillt ist. Sie sehen ihre Beute entschwinden und versuchen, ihn wieder in die Hände zu bekommen. Die Soldaten müssen ihn vor der Gewalt der Menge beschützen; sie nehmen ihn in ihre Mitte und tragen ihn. Da die Beute ihrer Hand entkommt, schreien sie: „Weg mit ihm!“ So haben sie auch beim Herrn Jesus geschrien (Lk 23,18). Paulus teilt hier die Leiden des Christus (Phil 3,10).

Verse 37-40

Paulus möchte zu dem Volk reden


Paulus will sich nicht einfach seiner Verfolger entledigen. Er macht nicht dankbar von seiner Befreiung aus der Hand derer Gebrauch, die ihn ermorden wollen. Wegen seiner Liebe zu ihnen will er sich vor ihnen verteidigen oder verantworten. Immer liegt ihm daran, die Juden für das Evangelium zu gewinnen. Er bittet den Obersten um Erlaubnis,womit er die Macht dessen anerkennt, dessen Gefangener er ist.

Paulus redet den Obersten auf Griechisch an, der Sprache der Gelehrten. Der Oberste ist erstaunt, denn er hatte einen völlig anderen Eindruck von dem Mann, der der Anlass für solch einen Tumult war. Er dachte, einen großen Erfolg errungen und den Ägypter in die Hände bekommen zu haben, der mindestens 4000 Sikarier aus der Stadt in die Wüste führte, um von dort aus neue Angriffe unter dem Volk zu starten. Sikarier oder auch Meuchelmörder sind Leute einer fanatischen jüdischen Partei, die sich während der Feste unter das Volk mischten, um dann ihre Gegner heimlich mit einem Dolch (lateinisch sica) niederzustoßen.

Paulus erklärt, dass er nicht zu einer solchen Partei gehört. Im Gegenteil, er hat einen ehrenwerten jüdischen Hintergrund und einen ebenso ehrenwerten bürgerlichen Status, da er aus der bekannten Universitätsstadt Tarsus in der römischen Provinz Zilizien stammt. Der Oberste hat wohl erstaunt zur Kenntnis genommen, dass Paulus ein Jude ist. Er wird sich wohl gefragt haben, was diese vor Wut kochenden Juden wohl gegen ihn hatten. Auch der Herkunftsort dieses jüdischen Mannes wird ihn befremdet haben. Dem Obersten reichen diese Informationen aus, um Paulus diese Bitte zu gewähren.

Nachdem Paulus die Erlaubnis erhalten hat, winkt er mit der Hand, damit Stille entsteht und er etwas sagen kann. Es entsteht eine große Stille. Paulus steht voller Würde auf den Stufen der Burg, voller Blut und Wunden durch die Misshandlung des Volkes, und hält eine Rede an das Volk. Er spricht sie auf Hebräisch an, in ihrer eigenen Sprache, der Sprache, die sie als Angehörige des Volkes Gottes untereinander gebrauchten.

Verse 37-40

Paulus möchte zu dem Volk reden


Paulus will sich nicht einfach seiner Verfolger entledigen. Er macht nicht dankbar von seiner Befreiung aus der Hand derer Gebrauch, die ihn ermorden wollen. Wegen seiner Liebe zu ihnen will er sich vor ihnen verteidigen oder verantworten. Immer liegt ihm daran, die Juden für das Evangelium zu gewinnen. Er bittet den Obersten um Erlaubnis,womit er die Macht dessen anerkennt, dessen Gefangener er ist.

Paulus redet den Obersten auf Griechisch an, der Sprache der Gelehrten. Der Oberste ist erstaunt, denn er hatte einen völlig anderen Eindruck von dem Mann, der der Anlass für solch einen Tumult war. Er dachte, einen großen Erfolg errungen und den Ägypter in die Hände bekommen zu haben, der mindestens 4000 Sikarier aus der Stadt in die Wüste führte, um von dort aus neue Angriffe unter dem Volk zu starten. Sikarier oder auch Meuchelmörder sind Leute einer fanatischen jüdischen Partei, die sich während der Feste unter das Volk mischten, um dann ihre Gegner heimlich mit einem Dolch (lateinisch sica) niederzustoßen.

Paulus erklärt, dass er nicht zu einer solchen Partei gehört. Im Gegenteil, er hat einen ehrenwerten jüdischen Hintergrund und einen ebenso ehrenwerten bürgerlichen Status, da er aus der bekannten Universitätsstadt Tarsus in der römischen Provinz Zilizien stammt. Der Oberste hat wohl erstaunt zur Kenntnis genommen, dass Paulus ein Jude ist. Er wird sich wohl gefragt haben, was diese vor Wut kochenden Juden wohl gegen ihn hatten. Auch der Herkunftsort dieses jüdischen Mannes wird ihn befremdet haben. Dem Obersten reichen diese Informationen aus, um Paulus diese Bitte zu gewähren.

Nachdem Paulus die Erlaubnis erhalten hat, winkt er mit der Hand, damit Stille entsteht und er etwas sagen kann. Es entsteht eine große Stille. Paulus steht voller Würde auf den Stufen der Burg, voller Blut und Wunden durch die Misshandlung des Volkes, und hält eine Rede an das Volk. Er spricht sie auf Hebräisch an, in ihrer eigenen Sprache, der Sprache, die sie als Angehörige des Volkes Gottes untereinander gebrauchten.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 21". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-21.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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