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Apostelgeschichte 22

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Verse 1-5

Früherer Lebenswandel des Paulus


Paulus redet seine Zuhörer mit „Brüder und Väter“ an. Die Anrede als „Brüder“ drückt seine Verbundenheit mit ihnen aus, während er mit „Väter“ (des Volkes) seinen Respekt zum Ausdruck bringt. Er bittet sie, seiner Verteidigung ihnen gegenüber zuzuhören.

Es war bereits totenstill auf dem Platz, doch es wird noch stiller, als sie hören, wie er sie in ihrer eigenen Sprache anredet. Er kommt ihnen so nahe wie möglich. Die Verteidigung des Paulus besteht aus dem Bericht über seine Bekehrung. Er erzählt hier der jüdischen Volksmenge seine Geschichte. In Kapitel 26 wird er seine Bekehrungsgeschichte ein weiteres Mal erzählen, und zwar vor König Agrippa und seinem Gefolge, also einem Publikum, das aus hochgestellten Menschen besteht. In Kapitel 9 hatten wir die Geschichte ebenfalls schon vor uns, und zwar dort so, wie sie der Heilige Geist Lukas eingegeben hat, damit er sie aufschreibe.

In seiner Verantwortung den Juden gegenüber, will er ihnen zeigen, dass er ein treuer und kein abgefallener Jude ist. Auch macht er klar, dass, wenn er überall Nachfolger für den Messias macht, ohne sie zu verpflichten, das Gesetz zu halten, er das nicht aus eigenen Motiven heraus tut, sondern weil er dazu eine Berufung von oben, aus dem Himmel, erhalten hat. Er hat sie vom Herrn Jesus empfangen. Den Namen des Herrn Jesus nennt er übrigens nur einmal.

Er wiederholt vor dem Volk das, was er auch zu dem Obersten bezüglich seiner Herkunft gesagt hat. Er ist ein jüdischer Mann, also einer von ihnen. Er ist in Tarsus in Zilizien geboren, also in der heutigen Türkei, wo es eine große jüdische Gemeinschaft gab. Stephanus hatte in Jerusalem mit Juden aus Zilizien noch Wortstreit geführt (Apg 6,9), doch diese Männer konnten dem Geist und der Weisheit des Stephanus nicht widerstehen. Hier steht ebenfalls ein Jude aus Zilizien, jedoch ein ganz anderer Jude als der, der seinerzeit dem Tod des Stephanus zustimmte. Wie diese Veränderung zustande gekommen ist, wird er gleich berichten.

Zunächst nimmt er seine Zuhörer noch mit auf seine Lebensreise und betont, wie viel er und seine Zuhörer gemeinsam haben. Er erzählt, dass er von Tarsus nach Jerusalem („diese Stadt“) umgezogen ist, um hier erzogen zu werden. Paulus ist in Tarsus mitten im Heidentum aufgewachsen. In Jerusalem ist er im väterlichen Gesetz unterwiesen worden, dem er sich auch in seinem gesamten Betragen völlig unterwarf.

Er hat zu den Füßen des allgemein geachteten Gamaliel gesessen und hat von ihm Unterricht erhalten. Gamaliel hatte nach der Überlieferung 500 Schüler, unter denen Paulus besonders herausragte (Gal 1,13; 14). Alle Traditionen, die mit dem Gesetz zusammenhängen, hat er in sich aufgenommen; sie haben ihn geformt. Alles was er lernte, setzte er mit unnachahmlichem Eifer in die Praxis um, so wie sie das noch immer tun. Was ihn selbst betrifft, so spricht er in der Vergangenheitsform, und was sie betrifft, in der Gegenwartsform.

Sein früherer Lebenswandel entspricht völlig ihren Vorstellungen. Er macht ihnen das Kompliment, dass sie Eiferer für Gott sind. Im Brief an die Römer sagt er dazu, dass es ein Eifer ohne Erkenntnis ist (Röm 10,2). Er legt dar, wie er in blindem Eifer für die Anwendung des väterlichen Gesetzes gegen alles in den Kampf zog, was die Bedeutung des Gesetzes beiseiteschob. Darum mussten die Christen es büßen.

Dieser neue „Weg“, diese neue Strömung oder Sekte oder Richtung im Judentum, wie das Christentum in der Anfangszeit noch gesehen wurde, war in seinen Augen eine enorme Bedrohung für die Religion der Väter. Jeder, der sich für diesen Weg entschied, verdiente es, getötet zu werden. Dazu lieferte er solche, die zu diesem Weg gehörten, ohne einen Unterschied zu machen zwischen Männern und Frauen, den Fesseln und Gefängnissen aus.

In seiner Leidenschaft reiste er dafür sogar nach Damaskus, um auch von dort Jünger gebunden nach Jerusalem zu bringen. Wenn er sie einmal hatte, tat er alles, damit sie ihm nicht mehr entkamen. Deswegen fesselte er sie und brachte sie gebunden nach Jerusalem. Die Zeugnisse betreffs der Wahrheit dieser Handlungen konnten beim Hohenpriester und dem ganzen Rat der Ältesten eingeholt werden. Sie wissen davon, denn sie haben ihn mit Briefen versehen, damit er seine „Arbeit“ tun konnte.

Verse 1-5

Früherer Lebenswandel des Paulus


Paulus redet seine Zuhörer mit „Brüder und Väter“ an. Die Anrede als „Brüder“ drückt seine Verbundenheit mit ihnen aus, während er mit „Väter“ (des Volkes) seinen Respekt zum Ausdruck bringt. Er bittet sie, seiner Verteidigung ihnen gegenüber zuzuhören.

Es war bereits totenstill auf dem Platz, doch es wird noch stiller, als sie hören, wie er sie in ihrer eigenen Sprache anredet. Er kommt ihnen so nahe wie möglich. Die Verteidigung des Paulus besteht aus dem Bericht über seine Bekehrung. Er erzählt hier der jüdischen Volksmenge seine Geschichte. In Kapitel 26 wird er seine Bekehrungsgeschichte ein weiteres Mal erzählen, und zwar vor König Agrippa und seinem Gefolge, also einem Publikum, das aus hochgestellten Menschen besteht. In Kapitel 9 hatten wir die Geschichte ebenfalls schon vor uns, und zwar dort so, wie sie der Heilige Geist Lukas eingegeben hat, damit er sie aufschreibe.

In seiner Verantwortung den Juden gegenüber, will er ihnen zeigen, dass er ein treuer und kein abgefallener Jude ist. Auch macht er klar, dass, wenn er überall Nachfolger für den Messias macht, ohne sie zu verpflichten, das Gesetz zu halten, er das nicht aus eigenen Motiven heraus tut, sondern weil er dazu eine Berufung von oben, aus dem Himmel, erhalten hat. Er hat sie vom Herrn Jesus empfangen. Den Namen des Herrn Jesus nennt er übrigens nur einmal.

Er wiederholt vor dem Volk das, was er auch zu dem Obersten bezüglich seiner Herkunft gesagt hat. Er ist ein jüdischer Mann, also einer von ihnen. Er ist in Tarsus in Zilizien geboren, also in der heutigen Türkei, wo es eine große jüdische Gemeinschaft gab. Stephanus hatte in Jerusalem mit Juden aus Zilizien noch Wortstreit geführt (Apg 6,9), doch diese Männer konnten dem Geist und der Weisheit des Stephanus nicht widerstehen. Hier steht ebenfalls ein Jude aus Zilizien, jedoch ein ganz anderer Jude als der, der seinerzeit dem Tod des Stephanus zustimmte. Wie diese Veränderung zustande gekommen ist, wird er gleich berichten.

Zunächst nimmt er seine Zuhörer noch mit auf seine Lebensreise und betont, wie viel er und seine Zuhörer gemeinsam haben. Er erzählt, dass er von Tarsus nach Jerusalem („diese Stadt“) umgezogen ist, um hier erzogen zu werden. Paulus ist in Tarsus mitten im Heidentum aufgewachsen. In Jerusalem ist er im väterlichen Gesetz unterwiesen worden, dem er sich auch in seinem gesamten Betragen völlig unterwarf.

Er hat zu den Füßen des allgemein geachteten Gamaliel gesessen und hat von ihm Unterricht erhalten. Gamaliel hatte nach der Überlieferung 500 Schüler, unter denen Paulus besonders herausragte (Gal 1,13; 14). Alle Traditionen, die mit dem Gesetz zusammenhängen, hat er in sich aufgenommen; sie haben ihn geformt. Alles was er lernte, setzte er mit unnachahmlichem Eifer in die Praxis um, so wie sie das noch immer tun. Was ihn selbst betrifft, so spricht er in der Vergangenheitsform, und was sie betrifft, in der Gegenwartsform.

Sein früherer Lebenswandel entspricht völlig ihren Vorstellungen. Er macht ihnen das Kompliment, dass sie Eiferer für Gott sind. Im Brief an die Römer sagt er dazu, dass es ein Eifer ohne Erkenntnis ist (Röm 10,2). Er legt dar, wie er in blindem Eifer für die Anwendung des väterlichen Gesetzes gegen alles in den Kampf zog, was die Bedeutung des Gesetzes beiseiteschob. Darum mussten die Christen es büßen.

Dieser neue „Weg“, diese neue Strömung oder Sekte oder Richtung im Judentum, wie das Christentum in der Anfangszeit noch gesehen wurde, war in seinen Augen eine enorme Bedrohung für die Religion der Väter. Jeder, der sich für diesen Weg entschied, verdiente es, getötet zu werden. Dazu lieferte er solche, die zu diesem Weg gehörten, ohne einen Unterschied zu machen zwischen Männern und Frauen, den Fesseln und Gefängnissen aus.

In seiner Leidenschaft reiste er dafür sogar nach Damaskus, um auch von dort Jünger gebunden nach Jerusalem zu bringen. Wenn er sie einmal hatte, tat er alles, damit sie ihm nicht mehr entkamen. Deswegen fesselte er sie und brachte sie gebunden nach Jerusalem. Die Zeugnisse betreffs der Wahrheit dieser Handlungen konnten beim Hohenpriester und dem ganzen Rat der Ältesten eingeholt werden. Sie wissen davon, denn sie haben ihn mit Briefen versehen, damit er seine „Arbeit“ tun konnte.

Verse 6-10

Paulus begegnet dem verherrlichten Herrn


Nun kommt Paulus zu einem wichtigen Punkt seiner Verteidigung. Sein Eifer bei der Verfolgung der Christen bekommt hier eine radikale Wendung. Er berichtet, wie diese Veränderung stattgefunden hat. Als er sich auf dem Weg nach Damaskus befand und fast dort angekommen ist, findet plötzlich ein unerwartetes Ereignis statt. Er weiß noch, dass es um die Mittagszeit war (das lesen wir in Kapitel 9 nicht), wo also die Sonne am höchsten Punkt am Himmel steht und am hellsten strahlt. Wenn zu diesem Zeitpunkt ein Licht sichtbar wird, das noch heller als die Sonne ist, muss es wohl aus dem Himmel kommen (2Kor 4,5; 6). Es ist Licht, das aus der Gegenwart Gottes kommt, ein Licht, dass das Licht der Sonne, der Schöpfung, übersteigt. Die Folge ist, dass er zu Boden fällt. Paulus schämt sich nicht, das zu erwähnen.

Er teilt seinen Zuhörern weitermit, dass er eine Stimme hörte, die zu ihm sagte: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Die Gläubigen zu verfolgen, bedeutete, den zu verfolgen, der aus dem Himmel zu ihm sprach. So eins war Er mit den Seinen auf der Erde. Er erinnert sich auch noch daran, was er auf diese Frage antwortete. Das sind die ersten Worte des Saulus an den Herrn. Seine Antwort besteht aus einer Frage an den Herrn: „Wer bist du, Herr?“ Das ist die Frage, mit der jeder, der zum Glauben kommt, anfangen muss. Es ist die Frage nach der Person des Herrn Jesus. Es geht darum, Ihn kennenzulernen.

Die Antwort auf seine Frage muss ihn bestürzt haben. Er scheint es also mit „Jesus dem Nazaräer“ zu tun zu haben. Er verfolgte Ihn! Er verfolgte also keine irregeführten Christen, die – auf welche Weise auch immer – von ihren Wahnvorstellungen abgebracht werden mussten, sondern einen wahrhaftig lebenden Jesus. Jesus, den er verfolgte, was also nicht mehr im Tod, sondern verherrlicht im Himmel. Das musste die Juden, zu denen er sprach, zum Nachdenken bringen, denn sie glaubten immer noch den Lügen, die die Soldaten nach der Bestechung durch die religiösen Führer verbreitet hatten (Mt 28,11-15).

Der Herr Jesus nennt sich selbst den „Nazaräer“, der also aus Nazareth stammte. So kannten die Juden Ihn, als Er auf der Erde war, und so hatten sie Ihn verachtet. Doch zum Entsetzen des Saulus scheint Er der verherrlichte Christus zu sein.

Die Reisegefährten des Saulus waren die unleugbaren Zeugen dessen, was geschah, doch die Botschaft war nur für Paulus bestimmt. Sie hörten „die Stimme“ nicht, wohl aber das Geräusch einer Stimme (Apg 9,7; vgl. Joh 12,28; 29). Sie hörten zwar, dass etwas gesagt wurde, aber nicht, was gesagt wurde. So hören viele heutzutage den Schall des Evangeliums, ohne die Botschaft aufzunehmen.

Anschließend spricht Saulus den Herrn zum zweiten Mal an, und zwar wieder in Form einer Frage. Die zweite Frage, die er dem Herrn stellt, ist: „Was soll ich tun, Herr?“ Diese Frage muss jeder Gläubige stellen, und zwar als einen Grundsatz für sein ganzes Leben. Um Antwort auf die Frage „Wer bist du, Herr?“ zu bekommen, ist es nötig, sich zu den Füßen des Herrn niederzusetzen, sich von Ihm zu ernähren und Ihn kennenzulernen (vgl. Lk 10,39). Dann stellt sich von selbst die zweite Frage, nämlich was man für den Herrn tun kann, wie man Ihm dienen kann. Das christliche Leben ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Belehrung und Praxis.

Für Paulus bedeutete das, dass er nach Damaskus gehen sollte, wo der Herr einen einfachen Jünger vorbereitet hatte, um ihm weitere Instruktionen zu geben. Er sollte also nicht nach Jerusalem zurückgehen, um dort von den Aposteln weitergeführt zu werden. Saulus bestimmte sein Leben nicht mehr selbst, sondern Gott bestimmte über ihn, über das, was er tun sollte. So ist das auch bei uns. Es geht darum, dass wir in den guten Werken wandeln, die Gott dafür zuvor bereitet hat (Eph 2,10).

Verse 6-10

Paulus begegnet dem verherrlichten Herrn


Nun kommt Paulus zu einem wichtigen Punkt seiner Verteidigung. Sein Eifer bei der Verfolgung der Christen bekommt hier eine radikale Wendung. Er berichtet, wie diese Veränderung stattgefunden hat. Als er sich auf dem Weg nach Damaskus befand und fast dort angekommen ist, findet plötzlich ein unerwartetes Ereignis statt. Er weiß noch, dass es um die Mittagszeit war (das lesen wir in Kapitel 9 nicht), wo also die Sonne am höchsten Punkt am Himmel steht und am hellsten strahlt. Wenn zu diesem Zeitpunkt ein Licht sichtbar wird, das noch heller als die Sonne ist, muss es wohl aus dem Himmel kommen (2Kor 4,5; 6). Es ist Licht, das aus der Gegenwart Gottes kommt, ein Licht, dass das Licht der Sonne, der Schöpfung, übersteigt. Die Folge ist, dass er zu Boden fällt. Paulus schämt sich nicht, das zu erwähnen.

Er teilt seinen Zuhörern weitermit, dass er eine Stimme hörte, die zu ihm sagte: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Die Gläubigen zu verfolgen, bedeutete, den zu verfolgen, der aus dem Himmel zu ihm sprach. So eins war Er mit den Seinen auf der Erde. Er erinnert sich auch noch daran, was er auf diese Frage antwortete. Das sind die ersten Worte des Saulus an den Herrn. Seine Antwort besteht aus einer Frage an den Herrn: „Wer bist du, Herr?“ Das ist die Frage, mit der jeder, der zum Glauben kommt, anfangen muss. Es ist die Frage nach der Person des Herrn Jesus. Es geht darum, Ihn kennenzulernen.

Die Antwort auf seine Frage muss ihn bestürzt haben. Er scheint es also mit „Jesus dem Nazaräer“ zu tun zu haben. Er verfolgte Ihn! Er verfolgte also keine irregeführten Christen, die – auf welche Weise auch immer – von ihren Wahnvorstellungen abgebracht werden mussten, sondern einen wahrhaftig lebenden Jesus. Jesus, den er verfolgte, was also nicht mehr im Tod, sondern verherrlicht im Himmel. Das musste die Juden, zu denen er sprach, zum Nachdenken bringen, denn sie glaubten immer noch den Lügen, die die Soldaten nach der Bestechung durch die religiösen Führer verbreitet hatten (Mt 28,11-15).

Der Herr Jesus nennt sich selbst den „Nazaräer“, der also aus Nazareth stammte. So kannten die Juden Ihn, als Er auf der Erde war, und so hatten sie Ihn verachtet. Doch zum Entsetzen des Saulus scheint Er der verherrlichte Christus zu sein.

Die Reisegefährten des Saulus waren die unleugbaren Zeugen dessen, was geschah, doch die Botschaft war nur für Paulus bestimmt. Sie hörten „die Stimme“ nicht, wohl aber das Geräusch einer Stimme (Apg 9,7; vgl. Joh 12,28; 29). Sie hörten zwar, dass etwas gesagt wurde, aber nicht, was gesagt wurde. So hören viele heutzutage den Schall des Evangeliums, ohne die Botschaft aufzunehmen.

Anschließend spricht Saulus den Herrn zum zweiten Mal an, und zwar wieder in Form einer Frage. Die zweite Frage, die er dem Herrn stellt, ist: „Was soll ich tun, Herr?“ Diese Frage muss jeder Gläubige stellen, und zwar als einen Grundsatz für sein ganzes Leben. Um Antwort auf die Frage „Wer bist du, Herr?“ zu bekommen, ist es nötig, sich zu den Füßen des Herrn niederzusetzen, sich von Ihm zu ernähren und Ihn kennenzulernen (vgl. Lk 10,39). Dann stellt sich von selbst die zweite Frage, nämlich was man für den Herrn tun kann, wie man Ihm dienen kann. Das christliche Leben ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Belehrung und Praxis.

Für Paulus bedeutete das, dass er nach Damaskus gehen sollte, wo der Herr einen einfachen Jünger vorbereitet hatte, um ihm weitere Instruktionen zu geben. Er sollte also nicht nach Jerusalem zurückgehen, um dort von den Aposteln weitergeführt zu werden. Saulus bestimmte sein Leben nicht mehr selbst, sondern Gott bestimmte über ihn, über das, was er tun sollte. So ist das auch bei uns. Es geht darum, dass wir in den guten Werken wandeln, die Gott dafür zuvor bereitet hat (Eph 2,10).

Verse 11-16

Paulus in Damaskus bei Ananias


Die Herrlichkeit des Lichtes war so groß, dass er dadurch erblindete. Er war bekehrt und befand sich doch in der Finsternis. Er sollte das erlösende Wort erst noch hören. Dazu wurde er von denen, die bei ihm waren, an die Hand genommen. Auf diese Weise kam er nach Damaskus. Das war eine andere Ankunft als die, die er sich vorgestellt hatte. Auch diese Szene beschreibt er, ohne sich ihrer zu schämen. Er, der große Christenverfolger, der meinte, alles unter Kontrolle zu haben oder bekommen zu können, verliert völlig seine Orientierung. Er muss an die Hand genommen werden, um dorthin zu kommen, wohin er wollte, um jemanden zu treffen, den er in Damaskus gefangen nehmen wollte.

Dieser Mann hieß Ananias, was bedeutet, der Herr ist gnädig. Paulus stellt ihn seinen Zuhörern als gottesfürchtigen Mann nach dem Gesetz vor. Und das war nicht ein Zeugnis, das er von sich aus gab, sondern alle Juden in Damaskus kannten ihn so. Sie stellten ihm alle ein gutes Zeugnis aus. Das sollte seine Zuhörer davon überzeugen, dass das, was Ananias mit ihm tat, sich ganz in den Rahmen ihres Denkens fügte. Immer wieder weist Paulus auf die Verbindung zum Judentum hin, nicht nur vor seiner Bekehrung, sondern auch während der Zeit und danach.

Dieser Ananias kam zu Saulus und stellte sich zu ihm. Es war der Jude Ananias, der sich an die Seite des Paulus stellte, wie um ihm seine Unterstützung zuzusichern. Dies unterstreicht Ananias mit den Worten: „Bruder Saul“. Er erkennt ihn als Bruder an, als ein Familienmitglied. Diesen Worten lässt Ananias die befreienden Worte folgen: „Werde wieder sehend!“ Saulus bekam sein Sehvermögen zurück und konnte Ananias sehen. Er schaute zu ihm auf. Das bedeutet auch, dass er Ananias einen höheren Platz gab als sich selbst. Saulus hatte zuerst den Herrn gesehen, und jetzt sah er einen Bruder. Das gehört immer zusammen. Es ist nicht möglich, den Herrn zu sehen und kein Auge für unsere Mitgeschwister zu haben.

Anschließend berichtet Paulus, welche Botschaft Ananias im Namen Gottes für ihn hatte. Ananias nennt Gott „den Gott unserer Väter“. Mit diesem Hinweis verbindet er sich in seiner Geschichte wieder mit seinen jüdischen Zuhörern. Er sagt es aber auch, um den Juden klarzumachen, dass sie es mit Gott zu tun haben und dass Widerstand gegen ihn (Paulus) bedeutete, dass sie sich dem Gott widersetzten, an den zu glauben sie vorgaben.

Paulus hatte „den Gerechten“ auf dem Weg nach Damaskus gesehen. Dieser herrliche Name des Herrn Jesus beschreibt sehr treffend seine gesamte Offenbarung auf der Erde. Er war auf der Erde der Mensch, der in allen Beziehungen vollkommen gerecht war und jedem das gab, was ihm zustand. Das betraf auch seine Beziehung zu Gott. Paulus sah Ihn als den Gerechten im Himmel, denn was Er auf der Erde war, ist Er auch im Himmel. Gott hatte Paulus dazu bestimmt, ein Zeuge dieses Gerechten gegenüber allen Menschen zu sein.

In dem Ausdruck „alle Menschen“ ist enthalten, dass Paulus nicht nur ein Zeuge für die Juden sein würde, sondern für alle Menschen. Er hatte eine Berufung für die gesamte Welt. Die zwölf Apostel haben zu Beginn der Apostelgeschichte immer einen auferstandenen Herrn bezeugt. Sie hatten Ihn vierzig Tage als den auferstandenen Herrn in ihrer Mitte gehabt und konnten Ihn so bezeugen. Paulus würde von einem verherrlichten Herrn zeugen, dem verherrlichten Menschen zur Rechten Gottes. Er hatte Ihn in der Herrlichkeit gesehen (1Kor 9,1) und seine Stimme aus der Herrlichkeit gehört. Das Zeugnis des Paulus hat also einen einzigartigen Charakter.

Nach diesen Worten spornt Ananias ihn zum Handeln an. Er sollte aufstehen und sich taufen lassen. Saulus stand innerlich, in seinem Herzen, auf der Seite des Herrn Jesus. Äußerlich stand er jedoch immer noch auf der Seite des Volkes, das Ihn verworfen hatte. Er musste auch noch in äußerem Sinn von dem verkehrten Geschlecht errettet werden (Apg 2,40; 41). Durch die Taufe empfing er keine neue Geburt. Er war schon von neuem geboren. Das Abwaschen der Sünden hat hier deshalb auch nichts mit seiner Errettung für den Himmel zu tun, sondern mit dem äußeren Zeugnis, das mit der Taufe verbunden ist. Die Taufe bringt nicht in den Himmel, sondern fügt zum Kreis der Jünger auf der Erde hinzu. Die Taufe wäscht die Sünden vor den Augen der Menschen ab, das Blut wäscht die Sünden vor Gott ab.

Durch die Taufe gibt es eine Trennung zwischen dem früheren Leben im Judentum und der Zugehörigkeit zum Christentum. Alles, was mit der Taufe in Verbindung steht, hat nur mit der äußeren Seite der Bekehrung zu tun. Was im Herzen des Saulus in Bezug auf seine Beziehung zu Gott geschehen ist, wissen allein Gott und Saulus. Damit das nun auch vor den Menschen sichtbar wird und die Außenwelt es sieht, muss die Taufe stattfinden. Dadurch sondert er sich äußerlich vom Judentum ab. Während er sich taufen ließ, sollte er den Namen des Herrn Jesus anrufen. Wer seinen Namen anruft, bezeugt Ihn als den, an den er sich wendet und dem er sich unterwirft.

Verse 11-16

Paulus in Damaskus bei Ananias


Die Herrlichkeit des Lichtes war so groß, dass er dadurch erblindete. Er war bekehrt und befand sich doch in der Finsternis. Er sollte das erlösende Wort erst noch hören. Dazu wurde er von denen, die bei ihm waren, an die Hand genommen. Auf diese Weise kam er nach Damaskus. Das war eine andere Ankunft als die, die er sich vorgestellt hatte. Auch diese Szene beschreibt er, ohne sich ihrer zu schämen. Er, der große Christenverfolger, der meinte, alles unter Kontrolle zu haben oder bekommen zu können, verliert völlig seine Orientierung. Er muss an die Hand genommen werden, um dorthin zu kommen, wohin er wollte, um jemanden zu treffen, den er in Damaskus gefangen nehmen wollte.

Dieser Mann hieß Ananias, was bedeutet, der Herr ist gnädig. Paulus stellt ihn seinen Zuhörern als gottesfürchtigen Mann nach dem Gesetz vor. Und das war nicht ein Zeugnis, das er von sich aus gab, sondern alle Juden in Damaskus kannten ihn so. Sie stellten ihm alle ein gutes Zeugnis aus. Das sollte seine Zuhörer davon überzeugen, dass das, was Ananias mit ihm tat, sich ganz in den Rahmen ihres Denkens fügte. Immer wieder weist Paulus auf die Verbindung zum Judentum hin, nicht nur vor seiner Bekehrung, sondern auch während der Zeit und danach.

Dieser Ananias kam zu Saulus und stellte sich zu ihm. Es war der Jude Ananias, der sich an die Seite des Paulus stellte, wie um ihm seine Unterstützung zuzusichern. Dies unterstreicht Ananias mit den Worten: „Bruder Saul“. Er erkennt ihn als Bruder an, als ein Familienmitglied. Diesen Worten lässt Ananias die befreienden Worte folgen: „Werde wieder sehend!“ Saulus bekam sein Sehvermögen zurück und konnte Ananias sehen. Er schaute zu ihm auf. Das bedeutet auch, dass er Ananias einen höheren Platz gab als sich selbst. Saulus hatte zuerst den Herrn gesehen, und jetzt sah er einen Bruder. Das gehört immer zusammen. Es ist nicht möglich, den Herrn zu sehen und kein Auge für unsere Mitgeschwister zu haben.

Anschließend berichtet Paulus, welche Botschaft Ananias im Namen Gottes für ihn hatte. Ananias nennt Gott „den Gott unserer Väter“. Mit diesem Hinweis verbindet er sich in seiner Geschichte wieder mit seinen jüdischen Zuhörern. Er sagt es aber auch, um den Juden klarzumachen, dass sie es mit Gott zu tun haben und dass Widerstand gegen ihn (Paulus) bedeutete, dass sie sich dem Gott widersetzten, an den zu glauben sie vorgaben.

Paulus hatte „den Gerechten“ auf dem Weg nach Damaskus gesehen. Dieser herrliche Name des Herrn Jesus beschreibt sehr treffend seine gesamte Offenbarung auf der Erde. Er war auf der Erde der Mensch, der in allen Beziehungen vollkommen gerecht war und jedem das gab, was ihm zustand. Das betraf auch seine Beziehung zu Gott. Paulus sah Ihn als den Gerechten im Himmel, denn was Er auf der Erde war, ist Er auch im Himmel. Gott hatte Paulus dazu bestimmt, ein Zeuge dieses Gerechten gegenüber allen Menschen zu sein.

In dem Ausdruck „alle Menschen“ ist enthalten, dass Paulus nicht nur ein Zeuge für die Juden sein würde, sondern für alle Menschen. Er hatte eine Berufung für die gesamte Welt. Die zwölf Apostel haben zu Beginn der Apostelgeschichte immer einen auferstandenen Herrn bezeugt. Sie hatten Ihn vierzig Tage als den auferstandenen Herrn in ihrer Mitte gehabt und konnten Ihn so bezeugen. Paulus würde von einem verherrlichten Herrn zeugen, dem verherrlichten Menschen zur Rechten Gottes. Er hatte Ihn in der Herrlichkeit gesehen (1Kor 9,1) und seine Stimme aus der Herrlichkeit gehört. Das Zeugnis des Paulus hat also einen einzigartigen Charakter.

Nach diesen Worten spornt Ananias ihn zum Handeln an. Er sollte aufstehen und sich taufen lassen. Saulus stand innerlich, in seinem Herzen, auf der Seite des Herrn Jesus. Äußerlich stand er jedoch immer noch auf der Seite des Volkes, das Ihn verworfen hatte. Er musste auch noch in äußerem Sinn von dem verkehrten Geschlecht errettet werden (Apg 2,40; 41). Durch die Taufe empfing er keine neue Geburt. Er war schon von neuem geboren. Das Abwaschen der Sünden hat hier deshalb auch nichts mit seiner Errettung für den Himmel zu tun, sondern mit dem äußeren Zeugnis, das mit der Taufe verbunden ist. Die Taufe bringt nicht in den Himmel, sondern fügt zum Kreis der Jünger auf der Erde hinzu. Die Taufe wäscht die Sünden vor den Augen der Menschen ab, das Blut wäscht die Sünden vor Gott ab.

Durch die Taufe gibt es eine Trennung zwischen dem früheren Leben im Judentum und der Zugehörigkeit zum Christentum. Alles, was mit der Taufe in Verbindung steht, hat nur mit der äußeren Seite der Bekehrung zu tun. Was im Herzen des Saulus in Bezug auf seine Beziehung zu Gott geschehen ist, wissen allein Gott und Saulus. Damit das nun auch vor den Menschen sichtbar wird und die Außenwelt es sieht, muss die Taufe stattfinden. Dadurch sondert er sich äußerlich vom Judentum ab. Während er sich taufen ließ, sollte er den Namen des Herrn Jesus anrufen. Wer seinen Namen anruft, bezeugt Ihn als den, an den er sich wendet und dem er sich unterwirft.

Verse 17-21

Der Missionsauftrag des Paulus


Nach seiner Begegnung mit Ananias kehrte Paulus nach Jerusalem zurück. Dort geht er – wie er weiter beschreibt – als immer noch treuer und nun bekehrter Jude in den Tempel. Als er im Tempel im Gebet ist, kommt eine Verzückung über ihn (vgl. Apg 10,10). Verzückung ist ein Zustand, in dem das normale Bewusstsein und das Erfassen der natürlichen Umstände zurücktreten und die Seele nur für das empfänglich ist, was Gott zeigt. Saulus geht so in seinem Gebet auf, dass er alles Natürliche vergisst. Dann erscheint ihm der Herr zum zweiten Mal. Von dieser Erscheinung lesen wir nichts in Kapitel 9. Er sieht den Herrn Jesus zum zweiten Mal in seiner Herrlichkeit. Er erscheint ihm jetzt nur, um ihm mitzuteilen, dass er Jerusalem verlassen soll, weil sie sein Zeugnis über Ihn nicht annehmen werden.

Paulus berichtet das hier, um seinen jüdischen Zuhörern klarzumachen, dass es auf ausdrücklichen Befehl des Herrn hin geschah, dass er Jerusalem verließ. Dass der Herr dazu auch die Brüder gebrauchte, wie wir in Kapitel 9 lesen können (Apg 9,30), erwähnt er hier nicht. Diese beiden Aspekte stehen auch nicht im Gegensatz zueinander, sondern zeigen zwei Seiten auf, weshalb er Jerusalem verließ.

Seine jüdischen Zuhörer sind noch immer mucksmäuschenstill, aber bei allen wird sich die Wut wohl immer weiter aufgestaut haben. Paulus wagt zu sagen, dass der Herr gesagt hat, dass sein Zeugnis in Jerusalem nicht angenommen werden würde, Jerusalem, das sich auf seine Beziehung zum Herrn so viel einbildet. Wie kann er es wagen, zu unterstellen, dass die Menschen in Jerusalem nicht auf Gott hören, während die Heiden das wohl tun würden! Das führt schließlich zu ihrem emotionalen Ausbruch. Doch sie hätten aus dem Propheten Jesaja wissen können, dass das Heil Gottes auch zu den Nationen gelangen würde (Jes 49,6). Das hat sich in den zweitausend Jahren Welt-Evangelisation auch bestätigt.

Paulus sagt weiter, dass er nicht sofort bereit war, zu gehen, und wie er über den Auftrag, den er bekam, mit dem Herrn redete, genauso wie Ananias und Petrus das getan hatten (Apg 9,13; Apg 10,14). Viel lieber wäre er in Jerusalem geblieben. Dort würde er als Zeuge doch viel mehr zu seinem Recht kommen. Da kannten sie ihn als einen eifrigen Verfolger der Christen. Sollte er dort nicht von seiner Bekehrung zeugen können, um sie dadurch auch für den Herrn zu gewinnen?

Als besonders starkes Argument, womit er den Herrn überzeugen will, weist er auf seine Zustimmung zum Tod des Stephanus hin. Er hatte dabei mitgeholfen, indem er auf die Kleider derer aufpasste, die Stephanus steinigten. Paulus spricht von Stephanus als „deines Zeugen“. Er klagt das Volk nicht an, dass sie das Blut des Stephanus vergossen haben. Er rechtfertigt Stephanus völlig, ohne die Juden direkt zu beschuldigen.

Danach wiederholt er die Worte, die der Herr ihm sagte und womit er seinen Bedenken ein Ende machte. Er bekommt zu hören: „Geh!“ Er sollte aus Jerusalem weggehen. Er bekommt auch zu hören, wohin der Herr ihn senden würde, nämlich „weit weg zu den Nationen“.

Verse 17-21

Der Missionsauftrag des Paulus


Nach seiner Begegnung mit Ananias kehrte Paulus nach Jerusalem zurück. Dort geht er – wie er weiter beschreibt – als immer noch treuer und nun bekehrter Jude in den Tempel. Als er im Tempel im Gebet ist, kommt eine Verzückung über ihn (vgl. Apg 10,10). Verzückung ist ein Zustand, in dem das normale Bewusstsein und das Erfassen der natürlichen Umstände zurücktreten und die Seele nur für das empfänglich ist, was Gott zeigt. Saulus geht so in seinem Gebet auf, dass er alles Natürliche vergisst. Dann erscheint ihm der Herr zum zweiten Mal. Von dieser Erscheinung lesen wir nichts in Kapitel 9. Er sieht den Herrn Jesus zum zweiten Mal in seiner Herrlichkeit. Er erscheint ihm jetzt nur, um ihm mitzuteilen, dass er Jerusalem verlassen soll, weil sie sein Zeugnis über Ihn nicht annehmen werden.

Paulus berichtet das hier, um seinen jüdischen Zuhörern klarzumachen, dass es auf ausdrücklichen Befehl des Herrn hin geschah, dass er Jerusalem verließ. Dass der Herr dazu auch die Brüder gebrauchte, wie wir in Kapitel 9 lesen können (Apg 9,30), erwähnt er hier nicht. Diese beiden Aspekte stehen auch nicht im Gegensatz zueinander, sondern zeigen zwei Seiten auf, weshalb er Jerusalem verließ.

Seine jüdischen Zuhörer sind noch immer mucksmäuschenstill, aber bei allen wird sich die Wut wohl immer weiter aufgestaut haben. Paulus wagt zu sagen, dass der Herr gesagt hat, dass sein Zeugnis in Jerusalem nicht angenommen werden würde, Jerusalem, das sich auf seine Beziehung zum Herrn so viel einbildet. Wie kann er es wagen, zu unterstellen, dass die Menschen in Jerusalem nicht auf Gott hören, während die Heiden das wohl tun würden! Das führt schließlich zu ihrem emotionalen Ausbruch. Doch sie hätten aus dem Propheten Jesaja wissen können, dass das Heil Gottes auch zu den Nationen gelangen würde (Jes 49,6). Das hat sich in den zweitausend Jahren Welt-Evangelisation auch bestätigt.

Paulus sagt weiter, dass er nicht sofort bereit war, zu gehen, und wie er über den Auftrag, den er bekam, mit dem Herrn redete, genauso wie Ananias und Petrus das getan hatten (Apg 9,13; Apg 10,14). Viel lieber wäre er in Jerusalem geblieben. Dort würde er als Zeuge doch viel mehr zu seinem Recht kommen. Da kannten sie ihn als einen eifrigen Verfolger der Christen. Sollte er dort nicht von seiner Bekehrung zeugen können, um sie dadurch auch für den Herrn zu gewinnen?

Als besonders starkes Argument, womit er den Herrn überzeugen will, weist er auf seine Zustimmung zum Tod des Stephanus hin. Er hatte dabei mitgeholfen, indem er auf die Kleider derer aufpasste, die Stephanus steinigten. Paulus spricht von Stephanus als „deines Zeugen“. Er klagt das Volk nicht an, dass sie das Blut des Stephanus vergossen haben. Er rechtfertigt Stephanus völlig, ohne die Juden direkt zu beschuldigen.

Danach wiederholt er die Worte, die der Herr ihm sagte und womit er seinen Bedenken ein Ende machte. Er bekommt zu hören: „Geh!“ Er sollte aus Jerusalem weggehen. Er bekommt auch zu hören, wohin der Herr ihn senden würde, nämlich „weit weg zu den Nationen“.

Verse 22-23

Die Reaktion der Juden


Als Paulus davon spricht, dass er zu den Nationen gesandt ist, entlädt sich ihre Wut. Von einer Aussendung zu den Nationen wollte ein Jude absolut nichts hören (vgl. 5Mo 32,21). Dass sie gerade an diesem Punkt wütend werden, liegt daran, dass gerade dieser Punkt ihre Exklusivität angreift. Sie hatten es mit der Muttermilch eingesogen, dass sie das einzige Volk waren, das mit Gott in Verbindung stand. Sie allein waren das auserwählte Volk. Wenn es Segen für andere Völker gab, dann nur durch sie.

Die Vorstellung, dass der Messias – und Paulus sagte doch, dass er an Ihn glaubte – statt Israel in seiner alten Herrlichkeit wiederherzustellen, die Nationen zu seinem Volk machen würde, konnten sie überhaupt nicht verdauen. Als wenn die Völker auf demselben Niveau, ja, sogar höher stehen würden als Israel! Es war für sie unvereinbar, dass Proselyten gemacht werden könnten, die nicht zum Judentum gehörten. Das war alles vollkommen unannehmbar.

Wir sehen, dass das Zeugnis von Paulus kein anderes Resultat hervorbringt als die Offenbarung des Hasses. Der Wutausbruch äußert sich darin, dass sie schreien, Kleidung wegwerfen und Staub in die Luft werfen. Diese Offenbarung des Hasses bestätigt das, was der Herr ihm vor zwanzig Jahren bereits gesagt hatte und was auch kurz zuvor durch den Heiligen Geist bezeugt wurde. Doch die Gnade des Herrn ist auch hier unterstützend für Paulus da, als er sein Zeugnis gibt.

Verse 22-23

Die Reaktion der Juden


Als Paulus davon spricht, dass er zu den Nationen gesandt ist, entlädt sich ihre Wut. Von einer Aussendung zu den Nationen wollte ein Jude absolut nichts hören (vgl. 5Mo 32,21). Dass sie gerade an diesem Punkt wütend werden, liegt daran, dass gerade dieser Punkt ihre Exklusivität angreift. Sie hatten es mit der Muttermilch eingesogen, dass sie das einzige Volk waren, das mit Gott in Verbindung stand. Sie allein waren das auserwählte Volk. Wenn es Segen für andere Völker gab, dann nur durch sie.

Die Vorstellung, dass der Messias – und Paulus sagte doch, dass er an Ihn glaubte – statt Israel in seiner alten Herrlichkeit wiederherzustellen, die Nationen zu seinem Volk machen würde, konnten sie überhaupt nicht verdauen. Als wenn die Völker auf demselben Niveau, ja, sogar höher stehen würden als Israel! Es war für sie unvereinbar, dass Proselyten gemacht werden könnten, die nicht zum Judentum gehörten. Das war alles vollkommen unannehmbar.

Wir sehen, dass das Zeugnis von Paulus kein anderes Resultat hervorbringt als die Offenbarung des Hasses. Der Wutausbruch äußert sich darin, dass sie schreien, Kleidung wegwerfen und Staub in die Luft werfen. Diese Offenbarung des Hasses bestätigt das, was der Herr ihm vor zwanzig Jahren bereits gesagt hatte und was auch kurz zuvor durch den Heiligen Geist bezeugt wurde. Doch die Gnade des Herrn ist auch hier unterstützend für Paulus da, als er sein Zeugnis gibt.

Verse 24-30

Berufung auf römisches Bürgerrecht


Der Oberste sieht, wie die Sache wieder eskaliert und ergreift Maßnahmen. Es reicht ihm, dass durch diesen Mann die Sache zum zweiten Mal aus dem Ruder läuft. Da Paulus seine Ansprache in Hebräisch gehalten hat, hat er möglicherweise nichts verstanden. Das wird ihn gehörig frustriert haben. Er tappt im Dunkeln über das, was gesagt wurde. Nun müssen die unbekannten Absichten aus dem Mann herausgeholt werden. Wenn er gegeißelt wird, wird er schon die Wahrheit sagen. Während sie die Vorbereitungen dazu treffen, bittet Paulus, ihm die rechtliche Grundlage für die Behandlung zu erklären, die er über sich ergehen lassen soll, obwohl er römischer Bürger ist. Paulus hatte dazu das Recht. Er anerkannte die Obrigkeit als von Gott eingesetzt zum Segen derer, die Gutes tun (Röm 13,3). Darauf weist er die Obrigkeit hier hin.

Es kann sein, wie schon mal geäußert wurde, dass Paulus hier nicht in Übereinstimmung mit seiner hohen Berufung ist. In gewisser Hinsicht ist er durch eigenes Dazutun in diese Schwierigkeiten geraten. In Philippi berief er sich nicht auf sein Bürgerrecht, als er ungerecht behandelt wurde (Apg 16,23). Er tat das wohl, als sie ihn kurze Zeit später heimlich freilassen wollten, weil es dort der Sache Christi diente (Apg 16,37). Doch hier geht es um ihn selbst. Vorher hatte er erklärt, dass er Jude sei, jetzt erklärt er, dass er Römer sei. Beides war keine Sünde, doch war das die Kraft des Heiligen Geistes und das Zeugnis in Bezug auf Christus? Wir können jedoch mit demselben Recht fragen, an welcher Stelle der Herr von den Seinen verlangt, dass sie sich unnötigen Leiden aussetzen. Ganz allgemein können wir sagen, dass für alle gilt, die das Verhalten des Apostels hier kritisieren, dass es leichter ist, ein Märtyrer in der Theorie als in der Praxis zu sein.

Weil Paulus sich auf sein römisches Bürgerrecht beruft, werden die Vorbereitungen für die Geißelung abgebrochen. Der Hauptmann geht davon aus, dass Paulus die Wahrheit redet und informiert seinen Vorgesetzten. Der Oberste will Sicherheit darüber haben und fragt Paulus, ob er ein Römer sei. Paulus bestätigt die Frage kurz und bündig mit: „Ja“. Er lässt sich nicht weiter darüber aus, was das alles beinhaltet. Es geht ihm nur darum, darauf hinzuweisen, dass etwas geschieht, was im Widerspruch steht zu dem Recht, auf das Rom so stolz ist.

Der Oberste sieht Paulus argwöhnisch an. Jeder kann behaupten, dass er ein Römer sei. Er selbst hat dieses Bürgerrecht für viel Geld gekauft, denn das römische Bürgerrecht verschaffte viele Vorteile. Woher sollte dieser kleine Mann das Geld haben? Doch Paulus hatte aufgrund seiner Geburt in Tarsus automatisch dieses Bürgerrecht.

Die Tatsache, dass Paulus sich auf sein römisches Bürgerrecht berufen hat, befreit ihn unmittelbar von der drohenden Geißelung. Der Oberste will aber immer noch wissen, woran er bei Paulus ist. Er lässt Paulus die Fesseln abnehmen und befiehlt dem Hohenpriester und dem gesamten Synedrium, zusammenzukommen. Der Oberste stellt Paulus nicht vor das Synedrium, weil es ein Gericht ist, sondern um durch die Konfrontation der beiden Parteien zu erfahren, worum es hier eigentlich geht.

Hier zeigt sich die Macht der Römer über das religiöse System der Juden. Das macht auch deutlich, wie groß die Knechtschaft im Blick auf die Nationen wirklich ist, in die das Volk Gottes wegen seiner Sünden geraten ist. Daran sieht man ebenfalls, wie blind und anmaßend das Volk ist, wenn es sich über die Tatsache aufregt, dass das Heil Gottes sich zu den Nationen erstreckt.

Verse 24-30

Berufung auf römisches Bürgerrecht


Der Oberste sieht, wie die Sache wieder eskaliert und ergreift Maßnahmen. Es reicht ihm, dass durch diesen Mann die Sache zum zweiten Mal aus dem Ruder läuft. Da Paulus seine Ansprache in Hebräisch gehalten hat, hat er möglicherweise nichts verstanden. Das wird ihn gehörig frustriert haben. Er tappt im Dunkeln über das, was gesagt wurde. Nun müssen die unbekannten Absichten aus dem Mann herausgeholt werden. Wenn er gegeißelt wird, wird er schon die Wahrheit sagen. Während sie die Vorbereitungen dazu treffen, bittet Paulus, ihm die rechtliche Grundlage für die Behandlung zu erklären, die er über sich ergehen lassen soll, obwohl er römischer Bürger ist. Paulus hatte dazu das Recht. Er anerkannte die Obrigkeit als von Gott eingesetzt zum Segen derer, die Gutes tun (Röm 13,3). Darauf weist er die Obrigkeit hier hin.

Es kann sein, wie schon mal geäußert wurde, dass Paulus hier nicht in Übereinstimmung mit seiner hohen Berufung ist. In gewisser Hinsicht ist er durch eigenes Dazutun in diese Schwierigkeiten geraten. In Philippi berief er sich nicht auf sein Bürgerrecht, als er ungerecht behandelt wurde (Apg 16,23). Er tat das wohl, als sie ihn kurze Zeit später heimlich freilassen wollten, weil es dort der Sache Christi diente (Apg 16,37). Doch hier geht es um ihn selbst. Vorher hatte er erklärt, dass er Jude sei, jetzt erklärt er, dass er Römer sei. Beides war keine Sünde, doch war das die Kraft des Heiligen Geistes und das Zeugnis in Bezug auf Christus? Wir können jedoch mit demselben Recht fragen, an welcher Stelle der Herr von den Seinen verlangt, dass sie sich unnötigen Leiden aussetzen. Ganz allgemein können wir sagen, dass für alle gilt, die das Verhalten des Apostels hier kritisieren, dass es leichter ist, ein Märtyrer in der Theorie als in der Praxis zu sein.

Weil Paulus sich auf sein römisches Bürgerrecht beruft, werden die Vorbereitungen für die Geißelung abgebrochen. Der Hauptmann geht davon aus, dass Paulus die Wahrheit redet und informiert seinen Vorgesetzten. Der Oberste will Sicherheit darüber haben und fragt Paulus, ob er ein Römer sei. Paulus bestätigt die Frage kurz und bündig mit: „Ja“. Er lässt sich nicht weiter darüber aus, was das alles beinhaltet. Es geht ihm nur darum, darauf hinzuweisen, dass etwas geschieht, was im Widerspruch steht zu dem Recht, auf das Rom so stolz ist.

Der Oberste sieht Paulus argwöhnisch an. Jeder kann behaupten, dass er ein Römer sei. Er selbst hat dieses Bürgerrecht für viel Geld gekauft, denn das römische Bürgerrecht verschaffte viele Vorteile. Woher sollte dieser kleine Mann das Geld haben? Doch Paulus hatte aufgrund seiner Geburt in Tarsus automatisch dieses Bürgerrecht.

Die Tatsache, dass Paulus sich auf sein römisches Bürgerrecht berufen hat, befreit ihn unmittelbar von der drohenden Geißelung. Der Oberste will aber immer noch wissen, woran er bei Paulus ist. Er lässt Paulus die Fesseln abnehmen und befiehlt dem Hohenpriester und dem gesamten Synedrium, zusammenzukommen. Der Oberste stellt Paulus nicht vor das Synedrium, weil es ein Gericht ist, sondern um durch die Konfrontation der beiden Parteien zu erfahren, worum es hier eigentlich geht.

Hier zeigt sich die Macht der Römer über das religiöse System der Juden. Das macht auch deutlich, wie groß die Knechtschaft im Blick auf die Nationen wirklich ist, in die das Volk Gottes wegen seiner Sünden geraten ist. Daran sieht man ebenfalls, wie blind und anmaßend das Volk ist, wenn es sich über die Tatsache aufregt, dass das Heil Gottes sich zu den Nationen erstreckt.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 22". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-22.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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