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Jeremia 1

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Verse 1-3

Jeremia und seine Zeit


Was wir in diesem Buch lesen, sind die „Worte Jeremias“ (Jer 1,1). Es sind Worte, die er im Namen des HERRN spricht, Worte, die vom HERRN kommen und die er zum Volk sprechen soll. Es gibt auch Worte, die seine persönlichen Gefühle widerspiegeln. In all seinen Worten hören wir einen Mann, der in enger Gemeinschaft mit dem HERRN lebt.

Der Name Jeremia bedeutet unter anderem „der HERR ist erhaben“. Er zeigt dies sicherlich in den beiden Büchern, die wir von ihm in der Bibel haben. Der Heilige Geist führt ihn dazu, die Namen „HERR“, Jahwe, und „Herr“, Adonai, über 700-mal in seiner Prophezeiung und über 30 weitere Male in den Klageliedern zu verwenden.

Jeremia ist „der Sohn Hilkijas, von den Priestern, die in Anatot waren“. Er ist höchstwahrscheinlich ein Nachkomme von Eli und dann von Abjathar, der auch in Anatot wohnte, aber vom Priesteramt ausgeschlossen war (1Kön 1,7; 1Kön 2,26). Anatot ist eine der Städte der Priester (Jos 21,18; 19).

Er spricht in den Tagen von Josia (Jer 1,2), der im Jahr 639 v. Chr. König wurde. Josia ist dann erst acht Jahre alt. Er ist ein gottesfürchtiger König. Im zwölften Jahr seiner Regierung (627 v. Chr.), er ist da 20 Jahre alt, beginnt er sein Aufräumungswerk in Israel (2Chr 34,3). Ein Jahr später, im Jahr 626 v. Chr., Josia ist dann 21 Jahre alt, beginnt Jeremia seinen Dienst. Er ist da ein junger Mann von etwa 20 Jahren und wird bis zum elften Jahr Zedekias prophezeien, das sind über 40 Jahre.

In dem Jahr, in dem Jeremia zu prophezeien beginnt, ist Assyrien noch die herrschende Weltmacht, aber sie beginnt bereits zu verfallen. Babel ist die aufsteigende Weltmacht. Babel ist der Feind aus dem Norden. Über ihn prophezeit Jeremia als Feind des Volkes Gottes, während in Gottes Volk eine große Erweckung unter Josia stattfindet. Wir lesen über die Erweckung unter Josia am Ende des zweiten Buches Könige und des zweiten Buches Chronika. Jeremias Prophezeiung macht deutlich, dass für die Mehrheit des Volkes Gottes die Erweckung nur eine äußerliche Sache ist. Die Herzen bleiben weit von Gott entfernt.

Jeremia prophezeit nicht nur während der Regierungszeit des gottesfürchtigen Josia, auf dessen Sympathie und Schutz er zählen kann. Er prophezeit „auch“ während der Regierungszeit der bösen Könige Jojakim, Joahas, Jojakin und Zedekia (Jer 1,3). Zedekia ist der letzte König von Israel. Im elften Jahr seiner Regierung, im Jahr 586 v. Chr., wird er vom König von Babel gefangengenommen und Jerusalem wird mit Feuer verbrannt.

Jeremia prophezeit „bis zur Wegführung Jerusalems im fünften Monat“, das heißt, bis das große Ereignis eintritt, das er so oft angekündigt hat. Er prophezeite auch danach (Jer 40,1), aber das Hauptthema seiner Prophezeiung ist die Warnung vor der Wegführung. Wenn diese stattgefunden hat, ist sein prophetisches Wirken gegenüber dem Volk beendet.

Vom dreizehnten Jahr Josias (626 v. Chr.), als er zu prophezeien beginnt, bis zum elften Jahr Zedekias (586 v. Chr.), als Jerusalem weggeführt wird, sind genau vierzig Jahre. Es wurde darauf hingewiesen, dass Mose genauso lange als Lehrer beim Volk in der Wüste war, um es ins Land zu bringen, wie Jeremia als Prophet beim Volk ist, um es zu warnen, bevor es gezwungen wird, das Land zu verlassen und in die Wüste der Nationen zu gehen.

Verse 1-3

Jeremia und seine Zeit


Was wir in diesem Buch lesen, sind die „Worte Jeremias“ (Jer 1,1). Es sind Worte, die er im Namen des HERRN spricht, Worte, die vom HERRN kommen und die er zum Volk sprechen soll. Es gibt auch Worte, die seine persönlichen Gefühle widerspiegeln. In all seinen Worten hören wir einen Mann, der in enger Gemeinschaft mit dem HERRN lebt.

Der Name Jeremia bedeutet unter anderem „der HERR ist erhaben“. Er zeigt dies sicherlich in den beiden Büchern, die wir von ihm in der Bibel haben. Der Heilige Geist führt ihn dazu, die Namen „HERR“, Jahwe, und „Herr“, Adonai, über 700-mal in seiner Prophezeiung und über 30 weitere Male in den Klageliedern zu verwenden.

Jeremia ist „der Sohn Hilkijas, von den Priestern, die in Anatot waren“. Er ist höchstwahrscheinlich ein Nachkomme von Eli und dann von Abjathar, der auch in Anatot wohnte, aber vom Priesteramt ausgeschlossen war (1Kön 1,7; 1Kön 2,26). Anatot ist eine der Städte der Priester (Jos 21,18; 19).

Er spricht in den Tagen von Josia (Jer 1,2), der im Jahr 639 v. Chr. König wurde. Josia ist dann erst acht Jahre alt. Er ist ein gottesfürchtiger König. Im zwölften Jahr seiner Regierung (627 v. Chr.), er ist da 20 Jahre alt, beginnt er sein Aufräumungswerk in Israel (2Chr 34,3). Ein Jahr später, im Jahr 626 v. Chr., Josia ist dann 21 Jahre alt, beginnt Jeremia seinen Dienst. Er ist da ein junger Mann von etwa 20 Jahren und wird bis zum elften Jahr Zedekias prophezeien, das sind über 40 Jahre.

In dem Jahr, in dem Jeremia zu prophezeien beginnt, ist Assyrien noch die herrschende Weltmacht, aber sie beginnt bereits zu verfallen. Babel ist die aufsteigende Weltmacht. Babel ist der Feind aus dem Norden. Über ihn prophezeit Jeremia als Feind des Volkes Gottes, während in Gottes Volk eine große Erweckung unter Josia stattfindet. Wir lesen über die Erweckung unter Josia am Ende des zweiten Buches Könige und des zweiten Buches Chronika. Jeremias Prophezeiung macht deutlich, dass für die Mehrheit des Volkes Gottes die Erweckung nur eine äußerliche Sache ist. Die Herzen bleiben weit von Gott entfernt.

Jeremia prophezeit nicht nur während der Regierungszeit des gottesfürchtigen Josia, auf dessen Sympathie und Schutz er zählen kann. Er prophezeit „auch“ während der Regierungszeit der bösen Könige Jojakim, Joahas, Jojakin und Zedekia (Jer 1,3). Zedekia ist der letzte König von Israel. Im elften Jahr seiner Regierung, im Jahr 586 v. Chr., wird er vom König von Babel gefangengenommen und Jerusalem wird mit Feuer verbrannt.

Jeremia prophezeit „bis zur Wegführung Jerusalems im fünften Monat“, das heißt, bis das große Ereignis eintritt, das er so oft angekündigt hat. Er prophezeite auch danach (Jer 40,1), aber das Hauptthema seiner Prophezeiung ist die Warnung vor der Wegführung. Wenn diese stattgefunden hat, ist sein prophetisches Wirken gegenüber dem Volk beendet.

Vom dreizehnten Jahr Josias (626 v. Chr.), als er zu prophezeien beginnt, bis zum elften Jahr Zedekias (586 v. Chr.), als Jerusalem weggeführt wird, sind genau vierzig Jahre. Es wurde darauf hingewiesen, dass Mose genauso lange als Lehrer beim Volk in der Wüste war, um es ins Land zu bringen, wie Jeremia als Prophet beim Volk ist, um es zu warnen, bevor es gezwungen wird, das Land zu verlassen und in die Wüste der Nationen zu gehen.

Verse 4-10

Die Berufung Jeremias


Obwohl Jer 1,4 nur wenige Worte umfasst, ist das, was er sagt, das Herzstück der Prophetie. Jeremias Berufung kommt nicht durch eine Vision, sondern durch das Hören des göttlichen Wortes. Es ist lehrreich, seine Berufung mit der von Amos (Amos 7,10-17), Jesaja (Jes 6,1-10) und Hesekiel (Hes 1,1-3; Hes 2,1-8) zu vergleichen.

Wir können in Jer 1,5 vier Handlungen Gottes gegenüber seinem Propheten feststellen. Gott hat ihn
1. erkannt,
2. gebildet,
3. geheiligt und
4. bestellt.

Es ist in der Tat ermutigend für Jeremia, zu wissen, dass Gott ihn speziell ausgerüstet hat, um seine Mission auszuführen. Die Erkenntnis dessen ist nicht bloßes Wissen, sondern die Erfahrung einer Beziehung (vgl. Amos 3,2a). Gottes Anspruch auf sein Leben hat Vorrang vor allen anderen Beziehungen, wie wir es bei dem vollkommenen Knecht des HERRN, dem Herrn Jesus, sehen (Jes 49,1-5).

Jeremias Heiligung bedeutet, dass er für einen bestimmten geistlichen Zweck abgesondert wurde. Hier sehen wir eine biblische Verknüpfung von Gottes Vorherwissen und seiner Heiligung des Dieners. Es ist wichtig, auch die Reihenfolge zu sehen:
1. Erstens: Er ist von Gott erkannt.
2. Dann wird er von Ihm im Mutterleib gebildet (vgl. Ps 139,13-16). Der HERR ist also sein rechtmäßiger Besitzer, der ihn benutzen kann, wie es Ihm gefällt.
3. Als nächstes heiligt Er Jeremia, das heißt, Er sondert ihn von allen anderen Israeliten ab.
4. Schließlich hören wir den Zweck von Gottes Absicht und Handeln, nämlich ihn als Propheten zu bestellen.

Die Betonung liegt auf der Initiative Gottes und der Souveränität seiner Wahl (vgl. Röm 9,21). Wozu Gott jemandem bestellt, dazu rüstet Er ihn auch zu. Wir sehen das Gleiche bei Johannes dem Täufer und bei Jeremia. Auch Johannes wurde vor seiner Geburt geheiligt (Lk 1,13-17).

Jeremia wird „zum Propheten an die Nationen“ bestellt. Er wird zu einem Propheten mit einem weltweiten Auftrag bestellt, so wie Paulus später der Apostel für die Nationen sein wird (Gal 1,15; 16a). Es beinhaltet auch, dass Israel in gewisser Weise zu den Nationen gezählt wird. Das liegt daran, dass es sich so sehr vom HERRN abwandte, dass es begonnen hat, sich wie die Nationen zu verhalten. Hätten sie sich nach Gottes Gedanken von den Nationen abgesondert, dann würden sie nicht zu ihnen gezählt werden (4Mo 23,9b).

Was Gott hier über Jeremia sagt, gilt im Prinzip für jeden Gläubigen. Jedes Kind Gottes ist von Ihm erkannt (Gal 4,9a) und wird von Ihm gebildet, geheiligt und auch zu einem bestimmten Dienst berufen. Kinder Gottes gehen nicht in der Masse unter, sondern jedes Kind Gottes darf erkennen, dass die Aufmerksamkeit Gottes auf ihn persönlich gerichtet ist.

Jeremia sieht sich selbst an und beurteilt sich als nicht geeignet für diese Aufgabe (Jer 1,6). Eine ähnliche Reaktion sehen wir bei Mose (2Mo 4,10) und Gideon (Ri 6,15), als sie vom HERRN berufen werden (vgl. 1Sam 3,15b). Mose sagt auch, dass er nicht sprechen kann, aber der Hintergrund bei ihm ist Unglaube, denn der HERR sagte zu Mose, dass Er ihm seine Worte in den Mund legen wird. Jeremia sagt, er sei zu jung. Das Wort, das Jeremia benutzt, wenn er sagt, er sei „jung“, ist das gleiche Wort, das von Sacharja gesagt wird (Sach 2,8).

Die Ähnlichkeit zwischen Mose, Gideon und Jeremia ist, dass sie sich selbst nicht für fähig halten, den Auftrag zu erfüllen. Der Grund ist, dass sie auf sich selbst schauen und nicht auf den, der ihnen den Auftrag gibt. Es geht nicht um den, der gesandt wird, sondern um den, der sendet.

Jeremia war mit seiner feinen Sensibilität die richtige Person, um ein Prophet zu sein. Niemand konnte die Gefühle Gottes besser teilen als er. Er hat ein Herz, das mit den Verurteilten mitfühlen kann. Der junge Prophet konnte zu dieser Zeit kaum ahnen, wie schwierig, hoffnungslos und herzzerreißend seine Aufgabe sein würde.

Die Antwort des HERRN bedeutet im Grunde, dass Jeremia überhaupt nicht an sich selbst denken soll (Jer 1,7; 8). Was der Diener tun kann oder nicht, ist nicht wichtig. Wichtig ist nur das, was Gott tun kann und tut (vgl. 1Kor 3,7). Der Diener muss nur gehorchen.

Gott irrt nie bei der Auswahl seiner Diener (Jer 1,7). Er versorgt alle, die Er beruft, mit der Kraft, dem Mut und der Hilfe, die sie brauchen. Außerdem wird Gottes Verheißung seiner Gegenwart die Furcht vertreiben (vgl. Hag 1,13). Es ist nicht die Gewohnheit irdischer Fürsten, mit ihren Gesandten zu gehen. Aber Gott geht mit denen, die Er sendet, und ist bei ihnen (Apg 18,9; 10a).

Jeremias Furcht ist ein weiterer Grund für sein Zögern (Jer 1,8; vgl. Hes 3,9). Er wird gnadenlos bekämpft und verfolgt werden. Aber der HERR wird ihn vor den Angriffen seiner Feinde schützen und ihm den geistlichen Mut geben, den er so sehr brauchen wird. Gott sorgt für alle Bedürfnisse derer, die Er in seinen Dienst ruft (Phil 4,19).

Als greifbaren Beweis dafür, dass der HERR Jeremia die Vollmacht für seinen Dienst gibt, berührt er seinen Mund (Jer 1,9; vgl. Jes 6,7). Die Frage ist nicht, ob ein Mensch gut oder schlecht reden kann, sondern ob er von Gott berührte, d. h. geheiligte Lippen hat. Diese hat Jeremia nun. Auf diese Weise wird er befähigt, Gottes Wahrheit auszusprechen, denn Gott selbst wird ihm seine Botschaft in den Mund legen. Von diesem Moment an werden Jeremias Worte Gottes Worte sein und er kann so tatsächlich als Sprachrohr Gottes auftreten (vgl. Jes 51,16; Hes 2,8; Hes 3,4; 2Mo 4,12; Mt 10,19; Lk 21,15).

Später wird Gott seine Worte im Mund Jeremias zu Feuer machen (Jer 5,14). Dass Gott seine Worte in seinen Mund legen wird, ist etwas, was Mose von dem Propheten sagt, den Gott in der Zukunft senden wird (5Mo 18,18), nämlich den Herrn Jesus. Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass Jeremia ein Bild von dem Herrn Jesus als dem großen Propheten ist (vgl. Joh 12,49).

Das Ausrotten und Niederreißen geschieht nicht durch eine Tat mit einem Schwert, sondern durch sein Wort (Jer 1,10). Sein Wort aber ist ein lebendiges Wort, das etwas tut und etwas bewirkt. Sein Wort, sein Reden, ist mächtig. Jeremia denkt von sich, dass er nur ein Jüngling ist, aber Gott stellt ihn hier über die Könige der Nationen. Er wird den Aufstieg und Fall von Weltreichen und anderen Reichen ankündigen, nicht durch irgendeine eigene Autorität, sondern als einer, der im Namen Gottes spricht.

Der Inhalt von Jeremias Botschaft ist eine der wichtigsten Passagen des Buches. Er muss von Gericht und Verwüstung, von Umsturz und Zerstörung sprechen. Aber so groß und schrecklich Gottes Gerichte auch sind, es sind keine Gerichte ohne Gnade, denn ihr Zweck ist immer Wiederherstellung, Segen und Erneuerung. Deshalb muss Jeremia diese Gerichte auch ankündigen.

Gottes Absichten im Dienst des Jeremia sind also zweifach: destruktiv (zerstörend) und konstruktiv (aufbauend). Gottes Wort wird von Kraft begleitet, sodass die Prophezeiungen diese Ziele erreichen werden (Jes 55,10; 11). Im Dienst des Jeremia liegt die Betonung zweifellos auf dem destruktiven Element. Vier Verben werden verwendet, um dies auszudrücken:
1. „um auszurotten“
2. „und niederzureißen“,
3. „und zu zerstören“
4. „und abzubrechen“.

Zwei Verben weisen auf das konstruktive und wiederherstellende Element hin:
1. „um zu bauen“
2. „und um zu pflanzen“.

Bei diesen Tätigkeiten sehen wir den Propheten als Baumeister und Landwirt (vgl. 1Kor 3,6-10).

Verse 4-10

Die Berufung Jeremias


Obwohl Jer 1,4 nur wenige Worte umfasst, ist das, was er sagt, das Herzstück der Prophetie. Jeremias Berufung kommt nicht durch eine Vision, sondern durch das Hören des göttlichen Wortes. Es ist lehrreich, seine Berufung mit der von Amos (Amos 7,10-17), Jesaja (Jes 6,1-10) und Hesekiel (Hes 1,1-3; Hes 2,1-8) zu vergleichen.

Wir können in Jer 1,5 vier Handlungen Gottes gegenüber seinem Propheten feststellen. Gott hat ihn
1. erkannt,
2. gebildet,
3. geheiligt und
4. bestellt.

Es ist in der Tat ermutigend für Jeremia, zu wissen, dass Gott ihn speziell ausgerüstet hat, um seine Mission auszuführen. Die Erkenntnis dessen ist nicht bloßes Wissen, sondern die Erfahrung einer Beziehung (vgl. Amos 3,2a). Gottes Anspruch auf sein Leben hat Vorrang vor allen anderen Beziehungen, wie wir es bei dem vollkommenen Knecht des HERRN, dem Herrn Jesus, sehen (Jes 49,1-5).

Jeremias Heiligung bedeutet, dass er für einen bestimmten geistlichen Zweck abgesondert wurde. Hier sehen wir eine biblische Verknüpfung von Gottes Vorherwissen und seiner Heiligung des Dieners. Es ist wichtig, auch die Reihenfolge zu sehen:
1. Erstens: Er ist von Gott erkannt.
2. Dann wird er von Ihm im Mutterleib gebildet (vgl. Ps 139,13-16). Der HERR ist also sein rechtmäßiger Besitzer, der ihn benutzen kann, wie es Ihm gefällt.
3. Als nächstes heiligt Er Jeremia, das heißt, Er sondert ihn von allen anderen Israeliten ab.
4. Schließlich hören wir den Zweck von Gottes Absicht und Handeln, nämlich ihn als Propheten zu bestellen.

Die Betonung liegt auf der Initiative Gottes und der Souveränität seiner Wahl (vgl. Röm 9,21). Wozu Gott jemandem bestellt, dazu rüstet Er ihn auch zu. Wir sehen das Gleiche bei Johannes dem Täufer und bei Jeremia. Auch Johannes wurde vor seiner Geburt geheiligt (Lk 1,13-17).

Jeremia wird „zum Propheten an die Nationen“ bestellt. Er wird zu einem Propheten mit einem weltweiten Auftrag bestellt, so wie Paulus später der Apostel für die Nationen sein wird (Gal 1,15; 16a). Es beinhaltet auch, dass Israel in gewisser Weise zu den Nationen gezählt wird. Das liegt daran, dass es sich so sehr vom HERRN abwandte, dass es begonnen hat, sich wie die Nationen zu verhalten. Hätten sie sich nach Gottes Gedanken von den Nationen abgesondert, dann würden sie nicht zu ihnen gezählt werden (4Mo 23,9b).

Was Gott hier über Jeremia sagt, gilt im Prinzip für jeden Gläubigen. Jedes Kind Gottes ist von Ihm erkannt (Gal 4,9a) und wird von Ihm gebildet, geheiligt und auch zu einem bestimmten Dienst berufen. Kinder Gottes gehen nicht in der Masse unter, sondern jedes Kind Gottes darf erkennen, dass die Aufmerksamkeit Gottes auf ihn persönlich gerichtet ist.

Jeremia sieht sich selbst an und beurteilt sich als nicht geeignet für diese Aufgabe (Jer 1,6). Eine ähnliche Reaktion sehen wir bei Mose (2Mo 4,10) und Gideon (Ri 6,15), als sie vom HERRN berufen werden (vgl. 1Sam 3,15b). Mose sagt auch, dass er nicht sprechen kann, aber der Hintergrund bei ihm ist Unglaube, denn der HERR sagte zu Mose, dass Er ihm seine Worte in den Mund legen wird. Jeremia sagt, er sei zu jung. Das Wort, das Jeremia benutzt, wenn er sagt, er sei „jung“, ist das gleiche Wort, das von Sacharja gesagt wird (Sach 2,8).

Die Ähnlichkeit zwischen Mose, Gideon und Jeremia ist, dass sie sich selbst nicht für fähig halten, den Auftrag zu erfüllen. Der Grund ist, dass sie auf sich selbst schauen und nicht auf den, der ihnen den Auftrag gibt. Es geht nicht um den, der gesandt wird, sondern um den, der sendet.

Jeremia war mit seiner feinen Sensibilität die richtige Person, um ein Prophet zu sein. Niemand konnte die Gefühle Gottes besser teilen als er. Er hat ein Herz, das mit den Verurteilten mitfühlen kann. Der junge Prophet konnte zu dieser Zeit kaum ahnen, wie schwierig, hoffnungslos und herzzerreißend seine Aufgabe sein würde.

Die Antwort des HERRN bedeutet im Grunde, dass Jeremia überhaupt nicht an sich selbst denken soll (Jer 1,7; 8). Was der Diener tun kann oder nicht, ist nicht wichtig. Wichtig ist nur das, was Gott tun kann und tut (vgl. 1Kor 3,7). Der Diener muss nur gehorchen.

Gott irrt nie bei der Auswahl seiner Diener (Jer 1,7). Er versorgt alle, die Er beruft, mit der Kraft, dem Mut und der Hilfe, die sie brauchen. Außerdem wird Gottes Verheißung seiner Gegenwart die Furcht vertreiben (vgl. Hag 1,13). Es ist nicht die Gewohnheit irdischer Fürsten, mit ihren Gesandten zu gehen. Aber Gott geht mit denen, die Er sendet, und ist bei ihnen (Apg 18,9; 10a).

Jeremias Furcht ist ein weiterer Grund für sein Zögern (Jer 1,8; vgl. Hes 3,9). Er wird gnadenlos bekämpft und verfolgt werden. Aber der HERR wird ihn vor den Angriffen seiner Feinde schützen und ihm den geistlichen Mut geben, den er so sehr brauchen wird. Gott sorgt für alle Bedürfnisse derer, die Er in seinen Dienst ruft (Phil 4,19).

Als greifbaren Beweis dafür, dass der HERR Jeremia die Vollmacht für seinen Dienst gibt, berührt er seinen Mund (Jer 1,9; vgl. Jes 6,7). Die Frage ist nicht, ob ein Mensch gut oder schlecht reden kann, sondern ob er von Gott berührte, d. h. geheiligte Lippen hat. Diese hat Jeremia nun. Auf diese Weise wird er befähigt, Gottes Wahrheit auszusprechen, denn Gott selbst wird ihm seine Botschaft in den Mund legen. Von diesem Moment an werden Jeremias Worte Gottes Worte sein und er kann so tatsächlich als Sprachrohr Gottes auftreten (vgl. Jes 51,16; Hes 2,8; Hes 3,4; 2Mo 4,12; Mt 10,19; Lk 21,15).

Später wird Gott seine Worte im Mund Jeremias zu Feuer machen (Jer 5,14). Dass Gott seine Worte in seinen Mund legen wird, ist etwas, was Mose von dem Propheten sagt, den Gott in der Zukunft senden wird (5Mo 18,18), nämlich den Herrn Jesus. Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass Jeremia ein Bild von dem Herrn Jesus als dem großen Propheten ist (vgl. Joh 12,49).

Das Ausrotten und Niederreißen geschieht nicht durch eine Tat mit einem Schwert, sondern durch sein Wort (Jer 1,10). Sein Wort aber ist ein lebendiges Wort, das etwas tut und etwas bewirkt. Sein Wort, sein Reden, ist mächtig. Jeremia denkt von sich, dass er nur ein Jüngling ist, aber Gott stellt ihn hier über die Könige der Nationen. Er wird den Aufstieg und Fall von Weltreichen und anderen Reichen ankündigen, nicht durch irgendeine eigene Autorität, sondern als einer, der im Namen Gottes spricht.

Der Inhalt von Jeremias Botschaft ist eine der wichtigsten Passagen des Buches. Er muss von Gericht und Verwüstung, von Umsturz und Zerstörung sprechen. Aber so groß und schrecklich Gottes Gerichte auch sind, es sind keine Gerichte ohne Gnade, denn ihr Zweck ist immer Wiederherstellung, Segen und Erneuerung. Deshalb muss Jeremia diese Gerichte auch ankündigen.

Gottes Absichten im Dienst des Jeremia sind also zweifach: destruktiv (zerstörend) und konstruktiv (aufbauend). Gottes Wort wird von Kraft begleitet, sodass die Prophezeiungen diese Ziele erreichen werden (Jes 55,10; 11). Im Dienst des Jeremia liegt die Betonung zweifellos auf dem destruktiven Element. Vier Verben werden verwendet, um dies auszudrücken:
1. „um auszurotten“
2. „und niederzureißen“,
3. „und zu zerstören“
4. „und abzubrechen“.

Zwei Verben weisen auf das konstruktive und wiederherstellende Element hin:
1. „um zu bauen“
2. „und um zu pflanzen“.

Bei diesen Tätigkeiten sehen wir den Propheten als Baumeister und Landwirt (vgl. 1Kor 3,6-10).

Verse 11-12

Die Vision eines Mandelstabs


Dann gibt der HERR in zwei Bildern zwei Bestätigungen für seine Berufung (Jer 1,11-16). Dies sind die ersten beiden Bilder von den vielen Bildern, die wir in diesem Buch haben. Sie wurden ihm wahrscheinlich kurz nach seiner Berufung gezeigt. Beide Visionen sind unkompliziert und werden erklärt, beide haben mit Gericht zu tun. Um sprechen zu können, muss ein Prophet nicht nur hören, sondern auch sehen können. Ein Prophet muss auch ein „Seher“ sein.

Das erste Bild ist das eines Mandelstabs (Jer 1,11). Jeremia sieht in einer Vision das Bild eines Mandelstabes. Jemand wie Jeremia, der Hebräisch kann, versteht sofort die Bedeutung. Es ist ein Wortspiel mit dem Wort „wachsam“, denn das Wort „Mandel“ ist im Hebräischen fast dasselbe wie „wachsam“. Der Mandelstab ist gewissermaßen ein aufmerksamer Wächter. Während es noch Winter ist, beginnt der Mandelstab bereits zu blühen, sozusagen als Botschaft, dass der Frühling bald kommen wird. Der Baum wird im Hebräischen auch shekedh genannt, ein Wort, das „der eilige Baum“ bedeutet.

So wie der Mandelstab die Botschaft des kommenden Frühlings enthält, enthält Gottes Wort die Botschaft des kommenden Gerichts. Der HERR wacht über sein Wort, um das Gericht über Israels Sünden auszuführen. Er wacht aber auch über sein Wort, um sie nach dem Gericht zu segnen (Jer 31,28).

Was die damaligen Propheten vorausgesagt haben, das wird kommen, es wird in Kürze eintreffen. Das Gericht steht vor der Tür. Gott ist bereit zu handeln, weil Er den Zustand der Welt kennt. Der „Stab“, maqqel, symbolisiert hier das Gericht, das bald über Israel hereinbrechen wird (vgl. Hab 2,3). Ausführen wird es der Herr Jesus selbst (vgl. Joh 5,22; Heb 10,37).

Der HERR lobt Jeremia, weil er genau hingeschaut und eine richtige Antwort gegeben hat. Er hat einen „Mandelstab“ gesehen. Gott erklärt dann, dass Er über sein Wort wacht, um es bald auszuführen (Jer 1,12). Jeremia wird die Erfüllung seiner Prophezeiungen selbst erleben.

Verse 11-12

Die Vision eines Mandelstabs


Dann gibt der HERR in zwei Bildern zwei Bestätigungen für seine Berufung (Jer 1,11-16). Dies sind die ersten beiden Bilder von den vielen Bildern, die wir in diesem Buch haben. Sie wurden ihm wahrscheinlich kurz nach seiner Berufung gezeigt. Beide Visionen sind unkompliziert und werden erklärt, beide haben mit Gericht zu tun. Um sprechen zu können, muss ein Prophet nicht nur hören, sondern auch sehen können. Ein Prophet muss auch ein „Seher“ sein.

Das erste Bild ist das eines Mandelstabs (Jer 1,11). Jeremia sieht in einer Vision das Bild eines Mandelstabes. Jemand wie Jeremia, der Hebräisch kann, versteht sofort die Bedeutung. Es ist ein Wortspiel mit dem Wort „wachsam“, denn das Wort „Mandel“ ist im Hebräischen fast dasselbe wie „wachsam“. Der Mandelstab ist gewissermaßen ein aufmerksamer Wächter. Während es noch Winter ist, beginnt der Mandelstab bereits zu blühen, sozusagen als Botschaft, dass der Frühling bald kommen wird. Der Baum wird im Hebräischen auch shekedh genannt, ein Wort, das „der eilige Baum“ bedeutet.

So wie der Mandelstab die Botschaft des kommenden Frühlings enthält, enthält Gottes Wort die Botschaft des kommenden Gerichts. Der HERR wacht über sein Wort, um das Gericht über Israels Sünden auszuführen. Er wacht aber auch über sein Wort, um sie nach dem Gericht zu segnen (Jer 31,28).

Was die damaligen Propheten vorausgesagt haben, das wird kommen, es wird in Kürze eintreffen. Das Gericht steht vor der Tür. Gott ist bereit zu handeln, weil Er den Zustand der Welt kennt. Der „Stab“, maqqel, symbolisiert hier das Gericht, das bald über Israel hereinbrechen wird (vgl. Hab 2,3). Ausführen wird es der Herr Jesus selbst (vgl. Joh 5,22; Heb 10,37).

Der HERR lobt Jeremia, weil er genau hingeschaut und eine richtige Antwort gegeben hat. Er hat einen „Mandelstab“ gesehen. Gott erklärt dann, dass Er über sein Wort wacht, um es bald auszuführen (Jer 1,12). Jeremia wird die Erfüllung seiner Prophezeiungen selbst erleben.

Verse 13-16

Die Vision vom siedenden Topf


Das Wort des HERRN ergeht an Jeremia „zum zweiten Mal“ (Jer 1,13). Dass hier von einem „zweiten Mal“ die Rede ist, zeigt, dass die erste und die zweite Vision eng miteinander verbunden sind. Die erste handelt von der Zeit des Gerichts, die zweite von der Richtung und von der Art des kommenden Unglücks. Wie beim ersten Mal fragt der HERR, was Jeremia sieht. Seine Antwort lautet: „Einen siedenden Topf.“

Das kann nur Unglück bedeuten (vgl. Hes 11,3; Mich 3,3). Hier geht es um Babel, den großen Feind aus dem Norden. Obwohl Babel östlich von Juda liegt, werden ihre Armeen – wie alle Armeen aus Asien – wegen der unwegsamen arabischen Wüste von Norden her in Israel einfallen. Hier wird dieser große Feind aus dem Norden zum ersten Mal erwähnt.

In den siedenden Topf werden die Ungehorsamen des Volkes Gottes geworfen werden. Der Topf ist vergleichbar mit dem feurigen Ofen Ägyptens (1Mo 15,17), in dem Israel so lange und so heftig unterdrückt wurde. Nebukadnezar, der König von Babel, wird der neue Unterdrücker sein. Es verweist auch auf die ferne Zukunft, wenn die Nationen gegen Jerusalem in den Krieg ziehen werden (Sach 14,1; 2).

Der HERR erklärt die Vision (Jer 1,14). Der siedende Topf, der mit seiner offenen Seite von Norden her erscheint, stellt das Unglück dar, das über das ganze Land Juda ausgeschüttet werden wird. In siedendem Zorn werden die Armeen des Königs von Babel über das Land kommen. Diese Invasion wird in einem Sieg des Feindes gipfeln. Jeremia sieht es hier in einer Vision geschehen.

In Wirklichkeit war zur Zeit der Prophezeiung von der Macht Babels noch nichts zu sehen, und es sollte noch 40 Jahre dauern, bis die Erfüllung dieser Vision eintreten wird. Aber es wird geschehen, denn der HERR selbst wird Babel aus dem Norden herbeirufen, um gegen sein Volk zu ziehen (Jer 1,15). Nebukadnezars Heere werden kommen und Jerusalem überwältigen. Seine Fürsten werden ihre Throne vor den Toren der Stadt aufstellen (Jer 39,3). Das Tor ist der Ort der öffentlichen Angelegenheiten, wo Recht gesprochen wird (Rt 4,1-10). Wenn der Feind dort herrscht, bedeutet das die vollständige Unterwerfung der Stadt. Die Mauern bieten dann keinerlei Schutz mehr. Was für Jerusalem gilt, das gilt natürlich für alle Städte in Juda.

Von Beginn seines Dienstes an ist Jeremia ein Prediger des Gerichts. Wie Jesaja von der Erlösung des HERRN, Hesekiel von der Herrlichkeit des HERRN und Daniel vom Reich des HERRN spricht, so verkündet Jeremia unablässig das Gericht des HERRN (Jer 1,16). Die Ursache der Gerichte, die der HERR über Juda ausspricht – und Jeremia soll sie dem ganzen Land mitteilen – hat drei Teile:
1. „Dass sie mich verlassen und
2. anderen Göttern geräuchert und
3. sich vor den Werken ihrer Hände niedergebeugt haben.“

Das Verlassen des HERRN öffnet die Tür zu jeder Form des Götzendienstes, d. h. der Anbetung von etwas oder jemand anderem als den HERRN. Anderen Göttern zu räuchern, bedeutet im Grunde, Dämonen zu huldigen (1Kor 10,20). Die Götzen selbst sind nichts als Werke ihrer Hände, Stücke aus Gold oder Silber oder Holz oder Stein. Die Torheit, vor einem Stück Material niederzuknien, wird dem Volk von Jeremia noch in sarkastischer Weise vor Augen geführt werden in Kapitel 16 (Jer 10,1-16).

Verse 13-16

Die Vision vom siedenden Topf


Das Wort des HERRN ergeht an Jeremia „zum zweiten Mal“ (Jer 1,13). Dass hier von einem „zweiten Mal“ die Rede ist, zeigt, dass die erste und die zweite Vision eng miteinander verbunden sind. Die erste handelt von der Zeit des Gerichts, die zweite von der Richtung und von der Art des kommenden Unglücks. Wie beim ersten Mal fragt der HERR, was Jeremia sieht. Seine Antwort lautet: „Einen siedenden Topf.“

Das kann nur Unglück bedeuten (vgl. Hes 11,3; Mich 3,3). Hier geht es um Babel, den großen Feind aus dem Norden. Obwohl Babel östlich von Juda liegt, werden ihre Armeen – wie alle Armeen aus Asien – wegen der unwegsamen arabischen Wüste von Norden her in Israel einfallen. Hier wird dieser große Feind aus dem Norden zum ersten Mal erwähnt.

In den siedenden Topf werden die Ungehorsamen des Volkes Gottes geworfen werden. Der Topf ist vergleichbar mit dem feurigen Ofen Ägyptens (1Mo 15,17), in dem Israel so lange und so heftig unterdrückt wurde. Nebukadnezar, der König von Babel, wird der neue Unterdrücker sein. Es verweist auch auf die ferne Zukunft, wenn die Nationen gegen Jerusalem in den Krieg ziehen werden (Sach 14,1; 2).

Der HERR erklärt die Vision (Jer 1,14). Der siedende Topf, der mit seiner offenen Seite von Norden her erscheint, stellt das Unglück dar, das über das ganze Land Juda ausgeschüttet werden wird. In siedendem Zorn werden die Armeen des Königs von Babel über das Land kommen. Diese Invasion wird in einem Sieg des Feindes gipfeln. Jeremia sieht es hier in einer Vision geschehen.

In Wirklichkeit war zur Zeit der Prophezeiung von der Macht Babels noch nichts zu sehen, und es sollte noch 40 Jahre dauern, bis die Erfüllung dieser Vision eintreten wird. Aber es wird geschehen, denn der HERR selbst wird Babel aus dem Norden herbeirufen, um gegen sein Volk zu ziehen (Jer 1,15). Nebukadnezars Heere werden kommen und Jerusalem überwältigen. Seine Fürsten werden ihre Throne vor den Toren der Stadt aufstellen (Jer 39,3). Das Tor ist der Ort der öffentlichen Angelegenheiten, wo Recht gesprochen wird (Rt 4,1-10). Wenn der Feind dort herrscht, bedeutet das die vollständige Unterwerfung der Stadt. Die Mauern bieten dann keinerlei Schutz mehr. Was für Jerusalem gilt, das gilt natürlich für alle Städte in Juda.

Von Beginn seines Dienstes an ist Jeremia ein Prediger des Gerichts. Wie Jesaja von der Erlösung des HERRN, Hesekiel von der Herrlichkeit des HERRN und Daniel vom Reich des HERRN spricht, so verkündet Jeremia unablässig das Gericht des HERRN (Jer 1,16). Die Ursache der Gerichte, die der HERR über Juda ausspricht – und Jeremia soll sie dem ganzen Land mitteilen – hat drei Teile:
1. „Dass sie mich verlassen und
2. anderen Göttern geräuchert und
3. sich vor den Werken ihrer Hände niedergebeugt haben.“

Das Verlassen des HERRN öffnet die Tür zu jeder Form des Götzendienstes, d. h. der Anbetung von etwas oder jemand anderem als den HERRN. Anderen Göttern zu räuchern, bedeutet im Grunde, Dämonen zu huldigen (1Kor 10,20). Die Götzen selbst sind nichts als Werke ihrer Hände, Stücke aus Gold oder Silber oder Holz oder Stein. Die Torheit, vor einem Stück Material niederzuknien, wird dem Volk von Jeremia noch in sarkastischer Weise vor Augen geführt werden in Kapitel 16 (Jer 10,1-16).

Verse 17-19

Der Auftrag des HERRN


In diesen letzten Versen des Kapitels wird Jeremia sehr ermutigt für seine schwierige und mühsame Aufgabe. Er braucht diesen Zuspruch Gottes, weil seine Botschaft bei seinem Volk weder willkommen noch beliebt sein wird. Um eine solche Aufgabe zu erfüllen, genügt nichts weniger als absolute Hingabe an Gott und völliges Vertrauen auf seine Macht (Jer 1,17). Er muss seine Lenden gürten. Das bedeutet, dass er bereit sein muss, zu dienen, und nichts darf ihn daran hindern, dies zu tun.

Als nächstes muss er sich aufmachen, d. h. die Position des Dienstes einnehmen. So soll er zu dem Volk reden. Dabei darf er nichts zurückhalten, sondern soll „alles“ sagen (vgl. Apg 20,27). Jedes Wort von Gott ist wichtig. Er darf auch nichts daran ändern, keine eigenen Worte verwenden, Worte, die vielleicht angenehmer klingen, sondern soll das sagen, was der HERR ihm „gebieten“ wird.

Er soll auch keine Angst vor denen haben, zu denen er sprechen soll. Das würde bedeuten, dass er sich durch Menschenfurcht davon abhalten ließe, Gottes Gebot zu erfüllen. In diesem Fall hätte er es mit Gott selbst zu tun, der sich dann gegen ihn wenden würde. Das wäre ein Rückschlag für ihn in Bezug auf das Volk, zu dem er gesandt wurde. Die Furcht vor dem HERRN ist das beste Mittel gegen Menschenfurcht.

Der Herr ermutigt ihn dann mit der Verheißung, dass Er ihm „heute“, also mit sofortiger Wirkung, zu einer dreifachen Stärke machen wird, nämlich
1. „zu einer festen Stadt und
2. zu einer eisernen Säule und
3. zu einer ehernen Mauer“ (Jer 1,18).
Das wird er brauchen, um seine Botschaft „dem ganzen Land“ zu bringen. Der HERR weist ihn auf die vier Bevölkerungsgruppen im „ganzen Land“ hin: „Die Könige von Juda … dessen Fürsten, dessen Priester und das Volk des Landes.“

So wie er kein Wort von dem zurückhalten darf, was der HERR ihm zu reden gebietet, so darf er auch keine Gruppe der Bevölkerung vergessen oder verschonen, die der HERR hier aufzählt. Seine Botschaft wird ihm keine Freunde bringen. Sie alle werden früher oder später gegen ihn sein. Wer liebt schon einen Prediger des Gerichts (vgl. 2Tim 4,3; 4)?

Doch dieser eine Mann ist stärker als alle seine Feinde zusammen. Das Geheimnis des geistlichen Sieges wird in Jer 1,19 beschrieben. Er darf darauf vertrauen, dass der HERR mit ihm ist und dass er mit Ihm unbesiegbar sein wird. In seinen dunkelsten Stunden werden ihn diese Worte seelisch und geistlich stützen. Die Worte „um dich zu erretten“ deuten an, dass Jeremia einen harten Dienst mit Verfolgung haben wird. Der Herr Jesus sagt auch zu uns, um uns in unserem Dienst zu ermutigen: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Mt 28,20).

Jeremia soll von Anfang an lernen, auf den HERRN zu vertrauen. Er kann sich der Unbesiegbarkeit sicher sein, wenn er an den HERRN glaubt, der größer und stärker ist als jede Macht. Er wird letztlich über alle seine Feinde siegen. Die Prophezeiungen, die Jeremia aussprechen wird, werden alle in Erfüllung gehen. Dann wird er auch in einem anderen Sinn „errettet“ sein, nämlich von falschen Anschuldigungen. Es wird sich herausstellen, dass er ein wahrer Prophet des HERRN ist.

Verse 17-19

Der Auftrag des HERRN


In diesen letzten Versen des Kapitels wird Jeremia sehr ermutigt für seine schwierige und mühsame Aufgabe. Er braucht diesen Zuspruch Gottes, weil seine Botschaft bei seinem Volk weder willkommen noch beliebt sein wird. Um eine solche Aufgabe zu erfüllen, genügt nichts weniger als absolute Hingabe an Gott und völliges Vertrauen auf seine Macht (Jer 1,17). Er muss seine Lenden gürten. Das bedeutet, dass er bereit sein muss, zu dienen, und nichts darf ihn daran hindern, dies zu tun.

Als nächstes muss er sich aufmachen, d. h. die Position des Dienstes einnehmen. So soll er zu dem Volk reden. Dabei darf er nichts zurückhalten, sondern soll „alles“ sagen (vgl. Apg 20,27). Jedes Wort von Gott ist wichtig. Er darf auch nichts daran ändern, keine eigenen Worte verwenden, Worte, die vielleicht angenehmer klingen, sondern soll das sagen, was der HERR ihm „gebieten“ wird.

Er soll auch keine Angst vor denen haben, zu denen er sprechen soll. Das würde bedeuten, dass er sich durch Menschenfurcht davon abhalten ließe, Gottes Gebot zu erfüllen. In diesem Fall hätte er es mit Gott selbst zu tun, der sich dann gegen ihn wenden würde. Das wäre ein Rückschlag für ihn in Bezug auf das Volk, zu dem er gesandt wurde. Die Furcht vor dem HERRN ist das beste Mittel gegen Menschenfurcht.

Der Herr ermutigt ihn dann mit der Verheißung, dass Er ihm „heute“, also mit sofortiger Wirkung, zu einer dreifachen Stärke machen wird, nämlich
1. „zu einer festen Stadt und
2. zu einer eisernen Säule und
3. zu einer ehernen Mauer“ (Jer 1,18).
Das wird er brauchen, um seine Botschaft „dem ganzen Land“ zu bringen. Der HERR weist ihn auf die vier Bevölkerungsgruppen im „ganzen Land“ hin: „Die Könige von Juda … dessen Fürsten, dessen Priester und das Volk des Landes.“

So wie er kein Wort von dem zurückhalten darf, was der HERR ihm zu reden gebietet, so darf er auch keine Gruppe der Bevölkerung vergessen oder verschonen, die der HERR hier aufzählt. Seine Botschaft wird ihm keine Freunde bringen. Sie alle werden früher oder später gegen ihn sein. Wer liebt schon einen Prediger des Gerichts (vgl. 2Tim 4,3; 4)?

Doch dieser eine Mann ist stärker als alle seine Feinde zusammen. Das Geheimnis des geistlichen Sieges wird in Jer 1,19 beschrieben. Er darf darauf vertrauen, dass der HERR mit ihm ist und dass er mit Ihm unbesiegbar sein wird. In seinen dunkelsten Stunden werden ihn diese Worte seelisch und geistlich stützen. Die Worte „um dich zu erretten“ deuten an, dass Jeremia einen harten Dienst mit Verfolgung haben wird. Der Herr Jesus sagt auch zu uns, um uns in unserem Dienst zu ermutigen: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Mt 28,20).

Jeremia soll von Anfang an lernen, auf den HERRN zu vertrauen. Er kann sich der Unbesiegbarkeit sicher sein, wenn er an den HERRN glaubt, der größer und stärker ist als jede Macht. Er wird letztlich über alle seine Feinde siegen. Die Prophezeiungen, die Jeremia aussprechen wird, werden alle in Erfüllung gehen. Dann wird er auch in einem anderen Sinn „errettet“ sein, nämlich von falschen Anschuldigungen. Es wird sich herausstellen, dass er ein wahrer Prophet des HERRN ist.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Jeremiah 1". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/jeremiah-1.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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