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Sprüche 3

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Introduction

Einen Vorteil aufzugeben, könnte für uns so aussehen, als würden wir eine Chance auf Freude wegwerfen. Sprüche 3 versichert uns jedoch, dass dies nicht der Fall ist. Der Weg der Weisheit ist der Weg des Lebens, auch wenn dieser Weg der Weisheit scheinbar dem gesunden Menschenverstand widerspricht.

In den Spr 3,1-10 finden wir fünf Ratschläge des Vaters an seinen Sohn. Wenn er den Rat jeweils zu Herzen nimmt, ist damit jedes Mal eine Segensverheißung verbunden.

1. In Spr 3,1 der Rat, in Spr 3,2 die Verheißung des Segens.
2. In Spr 3,3 der Rat, in Spr 3,4 die Verheißung des Segens.
3. In den Spr 3,5; 6a der Rat, in Spr 3,6b die Verheißung des Segens.
4. In Spr 3,7 der Rat, in Spr 3,8 die Verheißung des Segens.
5. In Spr 3,9 der Rat, in Spr 3,10 die Verheißung des Segens.

Wir müssen uns daran erinnern, dass sich zwar alle diese Verheißungen erfüllen werden, nur nicht notwendigerweise schon im Lauf des Erdenlebens. Es kann durchaus sein, dass sie erst in der Zukunft wahr werden. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott seine Segensverheißungen zu seiner Zeit und auf seine Weise erfüllen wird, wenn wir von Herzen das tun, was Er verlangt, selbst wenn es in diesem Leben für den Gottlosen sehr gut läuft und der Gerechte leidet.

Introduction

Einen Vorteil aufzugeben, könnte für uns so aussehen, als würden wir eine Chance auf Freude wegwerfen. Sprüche 3 versichert uns jedoch, dass dies nicht der Fall ist. Der Weg der Weisheit ist der Weg des Lebens, auch wenn dieser Weg der Weisheit scheinbar dem gesunden Menschenverstand widerspricht.

In den Spr 3,1-10 finden wir fünf Ratschläge des Vaters an seinen Sohn. Wenn er den Rat jeweils zu Herzen nimmt, ist damit jedes Mal eine Segensverheißung verbunden.

1. In Spr 3,1 der Rat, in Spr 3,2 die Verheißung des Segens.
2. In Spr 3,3 der Rat, in Spr 3,4 die Verheißung des Segens.
3. In den Spr 3,5; 6a der Rat, in Spr 3,6b die Verheißung des Segens.
4. In Spr 3,7 der Rat, in Spr 3,8 die Verheißung des Segens.
5. In Spr 3,9 der Rat, in Spr 3,10 die Verheißung des Segens.

Wir müssen uns daran erinnern, dass sich zwar alle diese Verheißungen erfüllen werden, nur nicht notwendigerweise schon im Lauf des Erdenlebens. Es kann durchaus sein, dass sie erst in der Zukunft wahr werden. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott seine Segensverheißungen zu seiner Zeit und auf seine Weise erfüllen wird, wenn wir von Herzen das tun, was Er verlangt, selbst wenn es in diesem Leben für den Gottlosen sehr gut läuft und der Gerechte leidet.

Verse 1-2

Hören auf Belehrung


Der erste Rat, den der Vater seinem Sohn gibt, ist, seine „Belehrung“ nicht zu vergessen (Spr 3,1). Das Wort „Belehrung“ ist die Übersetzung des hebräischen Wortes Thora. Dieses Wort bezeichnet das Gesetz Gottes, hat aber außerdem noch mehrere Bedeutungen. Hier bezieht es sich auf das, was wir „Hausunterricht“ nennen könnten. In seiner Belehrung zu Hause hat der Vater sein Wissen an seinen Sohn weitergegeben. Dies ist ein Hinweis für Väter, ihre Kinder zu Hause aus der Schrift zu belehren und das nicht nur anderen zu überlassen, wie Sonntagsschul- oder Bibellehrern.

Der Vater erinnert seinen Sohn daran, nicht zu vergessen, was er zu Hause, in der Erziehung, gelernt hat. Vergessen ist hier nicht so sehr eine Gedächtnisschwäche, sondern ein bewusstes Vernachlässigen und Missachten dessen, was ihm der Vater beigebracht hat. Auch wir sind gewarnt, ja nicht das zu verlieren, was wir in unseren frühen Jahren aus dem Wort Gottes gelernt haben. Die Belehrung wird man auf keinen Fall vergessen, wenn man die Gebote von Herzen hält. Den Geboten folgen kann man allerdings auch rein äußerlich, ohne dass das Herz beteiligt ist. Das ist aber nicht, was der Vater will, und auch nicht, was Gott will.

Im Herzen sollen die Gebote verwahrt werden, so wie man auch in die Bundeslade das Gesetz hineinlegte (5Mo 10,5). Im Friedensreich wird Gott sein Gesetz in das Herz seines Volkes schreiben (Heb 8,10). Das Herz weist auf die Gesinnung hin. Wenn man die Gebote von Herzen hält, werden auch die Taten, die ja aus dem Herzen kommen (Spr 4,23), mit den Geboten übereinstimmen. Dann werden diese Taten auch nicht sündhaft sein (Ps 119,11). Vor allem gehorcht man dann auch nicht aus Zwang, sondern mit Freude.

Der mit diesem Rat verbundene Segen ist ein langes und gutes Leben (Spr 3,2). „Länge der Tage“ (vgl. Ps 91,16) bezieht sich auf das Erreichen eines hohen Alters nach einer „langen Reihe von Tagen“. „Jahre des Lebens und Frieden“ ist eher ein Hinweis auf Inhalt („Leben“) und Qualität („Frieden“). Es handelt sich um ein volles, reiches Leben, das es wert ist, gelebt zu werden. Das Wort „Frieden“ ist die Übersetzung des Wortes Schalom und beinhaltet mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Darin steckt auch Sieg, Arbeitserfolg, vollkommene Harmonie, Wohlstand, Gesundheit, Glück, Erlösung, langes Leben.

Im Tausendjährigen Friedensreich werden die Belehrung und die Gebote nicht vergessen, sondern im Herzen bewahrt bleiben (Heb 8,10b). Aus diesem Grund werden die Jahre, in denen man das Leben und den Frieden genießt, in diesen Tagen vermehrt und nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt weggenommen. Letzteres ist in der Geschichte Israels immer wieder passiert, weil das Volk nicht nach der Belehrung und den Geboten des Wortes Gottes gelebt hat.

Dies bedeutet nicht, dass jeder, der in dieser Zeit von Herzen die Gebote hält, „deshalb“ eine lange Zeit leben wird. Denken wir nur an Gläubige, die wegen ihrer Treue zu Gottes Wort verfolgt, gefoltert und getötet wurden, und zwar oft schon in der Blüte ihres Lebens (Heb 11,36-38). Auch treue Propheten, die Gottes Wort in ihren Herzen trugen und aussprachen, wurden getötet (Mt 23,34; 37). Und was ist mit dem Herrn Jesus geschehen, der in jeder Hinsicht auf seinen Vater gehört und den Rat von Spr 3,1 völlig befolgt hat? Er wurde in der Hälfte seiner Tage getötet. Was ist also mit der Verheißung von langem Leben und Frieden?

Die Verheißung von langem Leben und Frieden wird erst in der Zukunft völlig erfüllt. Leben und Frieden werden in ihrer Fülle und Länge erst im Tausendjährigen Friedensreich genossen. Gott erfüllt alle seine Verheißungen – nur nicht immer hier und jetzt. Dass wir in dem Glauben an die Erfüllung der Verheißungen leben, zeigen wir gerade dadurch, dass wir nicht aufhören, daran zu glauben, selbst wenn sich die Verheißungen scheinbar ganz und gar nicht erfüllen. Dieser Glaube, dieses Vertrauen des Glaubens, hat alle Gläubigen des Alten Testaments gekennzeichnet. Dieses Vertrauen auf Gott zeigte auf vollkommene Weise der Herr Jesus. Dieses Vertrauen kann auch uns heute prägen.

Verse 1-2

Hören auf Belehrung


Der erste Rat, den der Vater seinem Sohn gibt, ist, seine „Belehrung“ nicht zu vergessen (Spr 3,1). Das Wort „Belehrung“ ist die Übersetzung des hebräischen Wortes Thora. Dieses Wort bezeichnet das Gesetz Gottes, hat aber außerdem noch mehrere Bedeutungen. Hier bezieht es sich auf das, was wir „Hausunterricht“ nennen könnten. In seiner Belehrung zu Hause hat der Vater sein Wissen an seinen Sohn weitergegeben. Dies ist ein Hinweis für Väter, ihre Kinder zu Hause aus der Schrift zu belehren und das nicht nur anderen zu überlassen, wie Sonntagsschul- oder Bibellehrern.

Der Vater erinnert seinen Sohn daran, nicht zu vergessen, was er zu Hause, in der Erziehung, gelernt hat. Vergessen ist hier nicht so sehr eine Gedächtnisschwäche, sondern ein bewusstes Vernachlässigen und Missachten dessen, was ihm der Vater beigebracht hat. Auch wir sind gewarnt, ja nicht das zu verlieren, was wir in unseren frühen Jahren aus dem Wort Gottes gelernt haben. Die Belehrung wird man auf keinen Fall vergessen, wenn man die Gebote von Herzen hält. Den Geboten folgen kann man allerdings auch rein äußerlich, ohne dass das Herz beteiligt ist. Das ist aber nicht, was der Vater will, und auch nicht, was Gott will.

Im Herzen sollen die Gebote verwahrt werden, so wie man auch in die Bundeslade das Gesetz hineinlegte (5Mo 10,5). Im Friedensreich wird Gott sein Gesetz in das Herz seines Volkes schreiben (Heb 8,10). Das Herz weist auf die Gesinnung hin. Wenn man die Gebote von Herzen hält, werden auch die Taten, die ja aus dem Herzen kommen (Spr 4,23), mit den Geboten übereinstimmen. Dann werden diese Taten auch nicht sündhaft sein (Ps 119,11). Vor allem gehorcht man dann auch nicht aus Zwang, sondern mit Freude.

Der mit diesem Rat verbundene Segen ist ein langes und gutes Leben (Spr 3,2). „Länge der Tage“ (vgl. Ps 91,16) bezieht sich auf das Erreichen eines hohen Alters nach einer „langen Reihe von Tagen“. „Jahre des Lebens und Frieden“ ist eher ein Hinweis auf Inhalt („Leben“) und Qualität („Frieden“). Es handelt sich um ein volles, reiches Leben, das es wert ist, gelebt zu werden. Das Wort „Frieden“ ist die Übersetzung des Wortes Schalom und beinhaltet mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Darin steckt auch Sieg, Arbeitserfolg, vollkommene Harmonie, Wohlstand, Gesundheit, Glück, Erlösung, langes Leben.

Im Tausendjährigen Friedensreich werden die Belehrung und die Gebote nicht vergessen, sondern im Herzen bewahrt bleiben (Heb 8,10b). Aus diesem Grund werden die Jahre, in denen man das Leben und den Frieden genießt, in diesen Tagen vermehrt und nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt weggenommen. Letzteres ist in der Geschichte Israels immer wieder passiert, weil das Volk nicht nach der Belehrung und den Geboten des Wortes Gottes gelebt hat.

Dies bedeutet nicht, dass jeder, der in dieser Zeit von Herzen die Gebote hält, „deshalb“ eine lange Zeit leben wird. Denken wir nur an Gläubige, die wegen ihrer Treue zu Gottes Wort verfolgt, gefoltert und getötet wurden, und zwar oft schon in der Blüte ihres Lebens (Heb 11,36-38). Auch treue Propheten, die Gottes Wort in ihren Herzen trugen und aussprachen, wurden getötet (Mt 23,34; 37). Und was ist mit dem Herrn Jesus geschehen, der in jeder Hinsicht auf seinen Vater gehört und den Rat von Spr 3,1 völlig befolgt hat? Er wurde in der Hälfte seiner Tage getötet. Was ist also mit der Verheißung von langem Leben und Frieden?

Die Verheißung von langem Leben und Frieden wird erst in der Zukunft völlig erfüllt. Leben und Frieden werden in ihrer Fülle und Länge erst im Tausendjährigen Friedensreich genossen. Gott erfüllt alle seine Verheißungen – nur nicht immer hier und jetzt. Dass wir in dem Glauben an die Erfüllung der Verheißungen leben, zeigen wir gerade dadurch, dass wir nicht aufhören, daran zu glauben, selbst wenn sich die Verheißungen scheinbar ganz und gar nicht erfüllen. Dieser Glaube, dieses Vertrauen des Glaubens, hat alle Gläubigen des Alten Testaments gekennzeichnet. Dieses Vertrauen auf Gott zeigte auf vollkommene Weise der Herr Jesus. Dieses Vertrauen kann auch uns heute prägen.

Verse 3-4

Güte und Wahrheit bewahren


Das Nicht-Vergessen der Belehrung und das Bewahren der Gebote in Spr 3,1 ist keine statische Angelegenheit. Belehrung und Gebote haben eine Auswirkung: Sie bilden den Charakter des Gläubigen. Darauf baut Spr 3,3 auf. Die Eigenschaften des neuen Lebens werden durch Belehrung und Gebote geformt. Zwei von ihnen sind „Güte und Wahrheit“.

Das sind zwei von Gottes vielen beeindruckenden Eigenschaften (Ps 117,2). Sie zeigen sich vollkommen im Leben des Herrn Jesus. Es war eine Freude für Gott, diese Eigenschaften in seinem Sohn zu sehen. Es ist auch eine Freude für sein Herz, wenn Er sie in uns sehen kann. Immer wieder hat Gott dem Gläubigen Güte und Wahrheit erwiesen und tut dies bis heute. Das muss bei dem Gläubigen einen tiefen Eindruck hinterlassen. Das darf er nie vergessen. Das muss in seinem Denken immer präsent bleiben. Güte und Wahrheit hat Gott jedoch nicht nur selbst erwiesen; Er hat sie auch dem Gläubigen mitgegeben; sie gehören ja zu dem neuen Leben, das er empfangen hat.

Anders als beim Herrn Jesus, ist es leider bei uns durchaus möglich, Gottes Güte und Wahrheit, die Er uns erwiesen hat, zu vergessen, sodass sie uns verlassen. Das führt dazu, dass diese Eigenschaften nicht in unserem Leben sichtbar werden. Sie haben uns in der Praxis unseres Lebens verlassen. Deshalb ermahnt der Vater seinen Sohn – und damit auch jeden Gläubigen –, sicherzustellen, dass „Güte und Wahrheit“ ihn „nicht verlassen“.

Der Vater sagt ihm auch, wie er dies tun soll. Er soll sie um seinen Hals binden wie Schmuck. Der Hals steht für den eigenen Willen. Wenn „Güte und Wahrheit“ wie ein Schmuckstück um den Hals gebunden werden, bedeutet dies, dass nicht der eigene Wille befolgt wird, sondern dass diese Eigenschaften das Leben regieren. Diese beiden Kennzeichen sollte er auch auf die Tafel seines Herzens schreiben (vgl. Jer 31,33; 2Kor 3,3; 5Mo 6,8; 9). Dadurch werden sie zur Motivation seines Handelns. Somit unterwirft er sich dem Willen Gottes.

„Güte“ heißt, einem anderen Gutes zu erweisen, ohne jegliche Form von Selbstsucht und Hass. „Wahrheit“ oder Wahrhaftigkeit, Treue, bedeutet: Man ist zuverlässig; man ist jemand, dem andere vertrauen können. Heuchelei ist hier komplett ausgeschlossen. Wir können auch sagen, dass Güte und Treue vergleichbar sind mit Gnade und Wahrheit.

Dieses Paar, Gnade und Wahrheit, ist in vollkommener Harmonie in Christus vereint: „Die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden“ (Joh 1,17). Das sehen wir vor allem am Kreuz. Auf der Grundlage dieses „Paares“ konnte Gott uns annehmen. Im ewigen Leben, das unser Teil ist, zeigt sich dieses Paar auch in unserem Leben. Beide Aspekte müssen in Harmonie sein. Es darf keine Liebe auf Kosten der Wahrheit geben – darum geht es in 2. Johannes –, und es darf keine Wahrheit ohne Liebe geben – darum geht es in 3. Johannes. Dies wird in den folgenden Versen weiter entwickelt: Leben in der Liebe Gottes (Spr 3,5; 6) und Leben in der Wahrheit, und damit Trennung vom Bösen (Spr 3,7; 8).

Der erste Segen des Hörens auf Weisheit betrifft das eigene Leben der gottesfürchtigen Menschen; das haben wir in Spr 3,2 gesehen. Der zweite Segen hat mit ihren Beziehungen zu tun (Spr 3,4). Wenn der Sohn den Rat von Spr 3,3 befolgt, wird er „Gunst … und gute Einsicht in den Augen Gottes und der Menschen“ finden. Dies sehen wir im Leben des Herrn Jesus. Er lebte in Güte und Treue und fand, was hier geschrieben steht (Lk 2,52). Es zeigt sich auch im Leben Samuels (1Sam 2,26; vgl. 2Kor 8,21).

„Gunst“ ist freie Güte, etwas, das nicht beansprucht werden kann. Wenn wir bei den Menschen Gunst finden, ist das nicht unser Verdienst; wir können es nicht als Recht beanspruchen, aber wir werden es empfangen, wenn wir Güte und Treue zeigen. Obwohl Joseph ein Gefangener war, fand er Gunst oder Gnade in Potiphars Augen (1Mo 39,4). „Gute Einsicht“ bedeutet auch „gutes Ansehen“. Wer Güte und Treue zeigt, wird angenehm auffallen. Man nimmt es wahr und beachtet es; Gott und Menschen quittieren es mit Wertschätzung. Wenn wir auf den Rat dieses Vaters hören, werden wir dies ebenfalls erleben.

Verse 3-4

Güte und Wahrheit bewahren


Das Nicht-Vergessen der Belehrung und das Bewahren der Gebote in Spr 3,1 ist keine statische Angelegenheit. Belehrung und Gebote haben eine Auswirkung: Sie bilden den Charakter des Gläubigen. Darauf baut Spr 3,3 auf. Die Eigenschaften des neuen Lebens werden durch Belehrung und Gebote geformt. Zwei von ihnen sind „Güte und Wahrheit“.

Das sind zwei von Gottes vielen beeindruckenden Eigenschaften (Ps 117,2). Sie zeigen sich vollkommen im Leben des Herrn Jesus. Es war eine Freude für Gott, diese Eigenschaften in seinem Sohn zu sehen. Es ist auch eine Freude für sein Herz, wenn Er sie in uns sehen kann. Immer wieder hat Gott dem Gläubigen Güte und Wahrheit erwiesen und tut dies bis heute. Das muss bei dem Gläubigen einen tiefen Eindruck hinterlassen. Das darf er nie vergessen. Das muss in seinem Denken immer präsent bleiben. Güte und Wahrheit hat Gott jedoch nicht nur selbst erwiesen; Er hat sie auch dem Gläubigen mitgegeben; sie gehören ja zu dem neuen Leben, das er empfangen hat.

Anders als beim Herrn Jesus, ist es leider bei uns durchaus möglich, Gottes Güte und Wahrheit, die Er uns erwiesen hat, zu vergessen, sodass sie uns verlassen. Das führt dazu, dass diese Eigenschaften nicht in unserem Leben sichtbar werden. Sie haben uns in der Praxis unseres Lebens verlassen. Deshalb ermahnt der Vater seinen Sohn – und damit auch jeden Gläubigen –, sicherzustellen, dass „Güte und Wahrheit“ ihn „nicht verlassen“.

Der Vater sagt ihm auch, wie er dies tun soll. Er soll sie um seinen Hals binden wie Schmuck. Der Hals steht für den eigenen Willen. Wenn „Güte und Wahrheit“ wie ein Schmuckstück um den Hals gebunden werden, bedeutet dies, dass nicht der eigene Wille befolgt wird, sondern dass diese Eigenschaften das Leben regieren. Diese beiden Kennzeichen sollte er auch auf die Tafel seines Herzens schreiben (vgl. Jer 31,33; 2Kor 3,3; 5Mo 6,8; 9). Dadurch werden sie zur Motivation seines Handelns. Somit unterwirft er sich dem Willen Gottes.

„Güte“ heißt, einem anderen Gutes zu erweisen, ohne jegliche Form von Selbstsucht und Hass. „Wahrheit“ oder Wahrhaftigkeit, Treue, bedeutet: Man ist zuverlässig; man ist jemand, dem andere vertrauen können. Heuchelei ist hier komplett ausgeschlossen. Wir können auch sagen, dass Güte und Treue vergleichbar sind mit Gnade und Wahrheit.

Dieses Paar, Gnade und Wahrheit, ist in vollkommener Harmonie in Christus vereint: „Die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden“ (Joh 1,17). Das sehen wir vor allem am Kreuz. Auf der Grundlage dieses „Paares“ konnte Gott uns annehmen. Im ewigen Leben, das unser Teil ist, zeigt sich dieses Paar auch in unserem Leben. Beide Aspekte müssen in Harmonie sein. Es darf keine Liebe auf Kosten der Wahrheit geben – darum geht es in 2. Johannes –, und es darf keine Wahrheit ohne Liebe geben – darum geht es in 3. Johannes. Dies wird in den folgenden Versen weiter entwickelt: Leben in der Liebe Gottes (Spr 3,5; 6) und Leben in der Wahrheit, und damit Trennung vom Bösen (Spr 3,7; 8).

Der erste Segen des Hörens auf Weisheit betrifft das eigene Leben der gottesfürchtigen Menschen; das haben wir in Spr 3,2 gesehen. Der zweite Segen hat mit ihren Beziehungen zu tun (Spr 3,4). Wenn der Sohn den Rat von Spr 3,3 befolgt, wird er „Gunst … und gute Einsicht in den Augen Gottes und der Menschen“ finden. Dies sehen wir im Leben des Herrn Jesus. Er lebte in Güte und Treue und fand, was hier geschrieben steht (Lk 2,52). Es zeigt sich auch im Leben Samuels (1Sam 2,26; vgl. 2Kor 8,21).

„Gunst“ ist freie Güte, etwas, das nicht beansprucht werden kann. Wenn wir bei den Menschen Gunst finden, ist das nicht unser Verdienst; wir können es nicht als Recht beanspruchen, aber wir werden es empfangen, wenn wir Güte und Treue zeigen. Obwohl Joseph ein Gefangener war, fand er Gunst oder Gnade in Potiphars Augen (1Mo 39,4). „Gute Einsicht“ bedeutet auch „gutes Ansehen“. Wer Güte und Treue zeigt, wird angenehm auffallen. Man nimmt es wahr und beachtet es; Gott und Menschen quittieren es mit Wertschätzung. Wenn wir auf den Rat dieses Vaters hören, werden wir dies ebenfalls erleben.

Verse 5-6

Vertraue auf den HERRN


Der dritte Rat ist, von ganzem Herzen auf den HERRN zu vertrauen und nichts vom eigenen Verstand zu erwarten (Spr 3,5). Vertrauen mit ganzem Herzen heißt, das ganze innere Leben – Willen, Gefühle und Verstand – auf Gott auszurichten. Es geht um ein aktives Vertrauen auf Ihn; jede Minute unseres Lebens, wo immer wir auch sind – zu Hause, in Gesellschaft, in der Schule, bei der Arbeit oder in der Gemeinde – und was immer wir auch tun.

Von keiner Kreatur oder dem, was sie vielleicht hat oder kann, auch nicht von uns selbst, sollten wir in dieser Hinsicht Hilfe erwarten (vgl. 2Chr 14,10). Hier geht es nicht um den Gegensatz zwischen Herz und Einsicht (oder Verstand), sondern um den zwischen eigener Einsicht (oder eigenem Verstand) und dem Herrn. Wir sollen auf den Herrn vertrauen und nicht auf uns selbst.

Außerdem rät der Vater seinem Sohn, Gott auf allen seinen Wegen zu erkennen (Spr 3,6). „Alle deine Wege“ bedeutet, sein ganzes Planen, Reden und tun. Es geht nicht nur um die Krisensituationen, in denen große und wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Wenn wir Ihn in alle täglichen Dinge einbeziehen, werden wir automatisch auch mit großen Dingen zu Ihm gehen. Ihn auf allen unseren Wegen zu erkennen, heißt, alles mit Ihm anzufangen, durchzuführen und zu beenden. Das erfordert in jedem Bereich unseres Lebens Gehorsam und Hingabe.

Dies bedeutet auch, dass Er uns nicht seine Gedanken und Pläne diktiert und auferlegt. Er erlaubt uns, die Initiative zu ergreifen und einen Weg zu planen; und dann lädt Er uns dazu ein, unsere Absichten mit Ihm zu besprechen, sodass wir davor bewahrt werden, einen Weg zu planen, der zum Tod führt (vgl. Jak 4,15; Apg 18,21). Wir wissen nicht, wie der Weg verläuft. Das ist auch nicht notwendig, wenn wir Ihn kennen, d. h., in Gemeinschaft mit Dem leben, der den Weg kennt.

Ihn zu erkennen, bedeutet für uns, Ihn in alles einzubeziehen, immer auf Ihn zu schauen, Ihn immer vor Augen zu haben, Ihn als den Einen zu betrachten, der immer bei uns ist. Dies tun wir, indem wir alle unsere Pläne an Hand seines Wortes als unserem Ratgeber erwägen (Ps 119,24). Wenn dies geschieht, wandeln wir auch durch den Geist (Gal 5,16).

Es geht hier um totale Hingabe: unser ganzes Herz und alle unsere Wege. Wenn wir Ihm von ganzem Herzen vertrauen und Ihn auf allen unseren Wegen erkennen, verspricht Er, dass Er unsere Wege gerade machen wird. Er wird uns zu dem Ziel führen, das wir in Absprache mit Ihm festgelegt haben. Dieses Ziel ist letztendlich Er selbst. Die geraden Wege stehen im Gegensatz zu den verschlungenen Wegen, die der Mensch geht, der Ihn nicht erkennt. Kein Mensch kann seine eigenen Pfade gerade machen (Jer 10,23).

Das heißt nicht, dass die Pfade in unseren Augen leicht und gerade sind. Aus unserer Sicht kann es eine kurvenreiche und schwierige Strecke sein; aber wir dürfen wissen, dass alle ihre Wendungen vom Herrn vorgesehen sind, als Teil des Prozesses seines Wirkens in uns. Sein Ziel ist es, dass wir einen Pfad gehen, der zu unserer Gleichförmigkeit mit Christus führt. Das macht für Ihn, und somit auch für uns, den geraden Pfad aus.

Hier handelt es sich, wie auch bei so vielen anderen Sprüchen in diesem Buch, um eine allgemeine Wahrheit und nicht um etwas immer und ausnahmslos Gültiges. Nehmen wir als Beispiel den englischen Spruch: „An apple a day keeps the doctor away“ („ein Apfel am Tag hält den Arzt fern“). Dieser besagt nicht, dass wir immer gesund bleiben, wenn wir jeden Tag einen Apfel essen, sondern dass es gesund ist, einen Apfel am Tag zu essen. Das ist kein Spruch, der garantiert, dass wir niemals krank werden, wenn wir Äpfel essen. Sprüche sind Stücke aus dem Leben, die zeigen, wie das Leben normalerweise funktioniert, ohne zu sagen, dass es immer und überall so funktioniert. Es kann durchaus wichtige Faktoren geben, die eine direkte Erfüllung verzögern. Solche Faktoren sind uns nicht immer bekannt, aber Gott kennt sie und gebraucht sie für seinen Plan mit unserem Leben.

Sprüche sind keine Verheißungen Gottes für das Hier und Jetzt, die wir beanspruchen können. Wenn wir das denken, ziehen wir die falschen Schlüsse. Sprüche geben Beobachtungen wieder, die sich im Lauf der Zeit als wahr erwiesen haben.

Verse 5-6

Vertraue auf den HERRN


Der dritte Rat ist, von ganzem Herzen auf den HERRN zu vertrauen und nichts vom eigenen Verstand zu erwarten (Spr 3,5). Vertrauen mit ganzem Herzen heißt, das ganze innere Leben – Willen, Gefühle und Verstand – auf Gott auszurichten. Es geht um ein aktives Vertrauen auf Ihn; jede Minute unseres Lebens, wo immer wir auch sind – zu Hause, in Gesellschaft, in der Schule, bei der Arbeit oder in der Gemeinde – und was immer wir auch tun.

Von keiner Kreatur oder dem, was sie vielleicht hat oder kann, auch nicht von uns selbst, sollten wir in dieser Hinsicht Hilfe erwarten (vgl. 2Chr 14,10). Hier geht es nicht um den Gegensatz zwischen Herz und Einsicht (oder Verstand), sondern um den zwischen eigener Einsicht (oder eigenem Verstand) und dem Herrn. Wir sollen auf den Herrn vertrauen und nicht auf uns selbst.

Außerdem rät der Vater seinem Sohn, Gott auf allen seinen Wegen zu erkennen (Spr 3,6). „Alle deine Wege“ bedeutet, sein ganzes Planen, Reden und tun. Es geht nicht nur um die Krisensituationen, in denen große und wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Wenn wir Ihn in alle täglichen Dinge einbeziehen, werden wir automatisch auch mit großen Dingen zu Ihm gehen. Ihn auf allen unseren Wegen zu erkennen, heißt, alles mit Ihm anzufangen, durchzuführen und zu beenden. Das erfordert in jedem Bereich unseres Lebens Gehorsam und Hingabe.

Dies bedeutet auch, dass Er uns nicht seine Gedanken und Pläne diktiert und auferlegt. Er erlaubt uns, die Initiative zu ergreifen und einen Weg zu planen; und dann lädt Er uns dazu ein, unsere Absichten mit Ihm zu besprechen, sodass wir davor bewahrt werden, einen Weg zu planen, der zum Tod führt (vgl. Jak 4,15; Apg 18,21). Wir wissen nicht, wie der Weg verläuft. Das ist auch nicht notwendig, wenn wir Ihn kennen, d. h., in Gemeinschaft mit Dem leben, der den Weg kennt.

Ihn zu erkennen, bedeutet für uns, Ihn in alles einzubeziehen, immer auf Ihn zu schauen, Ihn immer vor Augen zu haben, Ihn als den Einen zu betrachten, der immer bei uns ist. Dies tun wir, indem wir alle unsere Pläne an Hand seines Wortes als unserem Ratgeber erwägen (Ps 119,24). Wenn dies geschieht, wandeln wir auch durch den Geist (Gal 5,16).

Es geht hier um totale Hingabe: unser ganzes Herz und alle unsere Wege. Wenn wir Ihm von ganzem Herzen vertrauen und Ihn auf allen unseren Wegen erkennen, verspricht Er, dass Er unsere Wege gerade machen wird. Er wird uns zu dem Ziel führen, das wir in Absprache mit Ihm festgelegt haben. Dieses Ziel ist letztendlich Er selbst. Die geraden Wege stehen im Gegensatz zu den verschlungenen Wegen, die der Mensch geht, der Ihn nicht erkennt. Kein Mensch kann seine eigenen Pfade gerade machen (Jer 10,23).

Das heißt nicht, dass die Pfade in unseren Augen leicht und gerade sind. Aus unserer Sicht kann es eine kurvenreiche und schwierige Strecke sein; aber wir dürfen wissen, dass alle ihre Wendungen vom Herrn vorgesehen sind, als Teil des Prozesses seines Wirkens in uns. Sein Ziel ist es, dass wir einen Pfad gehen, der zu unserer Gleichförmigkeit mit Christus führt. Das macht für Ihn, und somit auch für uns, den geraden Pfad aus.

Hier handelt es sich, wie auch bei so vielen anderen Sprüchen in diesem Buch, um eine allgemeine Wahrheit und nicht um etwas immer und ausnahmslos Gültiges. Nehmen wir als Beispiel den englischen Spruch: „An apple a day keeps the doctor away“ („ein Apfel am Tag hält den Arzt fern“). Dieser besagt nicht, dass wir immer gesund bleiben, wenn wir jeden Tag einen Apfel essen, sondern dass es gesund ist, einen Apfel am Tag zu essen. Das ist kein Spruch, der garantiert, dass wir niemals krank werden, wenn wir Äpfel essen. Sprüche sind Stücke aus dem Leben, die zeigen, wie das Leben normalerweise funktioniert, ohne zu sagen, dass es immer und überall so funktioniert. Es kann durchaus wichtige Faktoren geben, die eine direkte Erfüllung verzögern. Solche Faktoren sind uns nicht immer bekannt, aber Gott kennt sie und gebraucht sie für seinen Plan mit unserem Leben.

Sprüche sind keine Verheißungen Gottes für das Hier und Jetzt, die wir beanspruchen können. Wenn wir das denken, ziehen wir die falschen Schlüsse. Sprüche geben Beobachtungen wieder, die sich im Lauf der Zeit als wahr erwiesen haben.

Verse 7-8

Fürchte den HERRN


Der vierte Rat ist, nicht weise zu sein in seinen eigenen Augen (Spr 3,7; Jes 5,21; vgl. Röm 12,16c). Er ist eine Warnung vor Selbstvertrauen. Er hängt mit den Gedanken zusammen, die in den vorherigen Versen zum Ausdruck kamen, nur der Blickwinkel ist hier ein anderer. Die vorherigen Verse zeigen Gott als Quelle der Weisheit und Führung. Jetzt werden wir vor einer von Gott getrennten Weisheit gewarnt.

Unsere Herzen sind trügerisch. Wir sind dazu in der Lage, uns selbst so schlau zu manipulieren, dass wir glauben, wir würden weise Entscheidungen treffen, weil wir ja so intelligent sind oder einen bestimmten Charakter haben. Es kann durchaus vorkommen, dass wir Gott vertrauen und darauf auch noch stolz sind. Der Herr Jesus verurteilte die Pharisäer und Rabbiner seiner Zeit nicht wegen ihres Betens zu Gott, sondern weil die Motive ihrer Gebete unsauber waren.

Wahre Weisheit besteht nicht darin, unsere Talente zu verleugnen, sondern ihre Quelle zu erkennen. Wir sind dann weise in unseren Augen, wenn wir unsere eigenen Gefühle oder Urteile über die des Herrn stellen. Hier geht es darum, unabhängig von Ihm zu handeln, es besser zu wissen als die Schrift. Wer weise ist, wird sich bewusst sein, dass er keine Weisheit in sich selbst hat, sondern dass seine Weisheit von Gott kommt.

Die höhere Quelle der Weisheit ist die Furcht des HERRN. Sie ist wahre Weisheit. Das Vorhandensein dieser Furcht zeigt sich in direkter, logischer Konsequenz darin, dass man dem Bösen den Rücken kehrt. Die Furcht des HERRN kann niemals mit bösen Handlungen im Einklang stehen; vielmehr bringt sie uns dazu, das Böse zu hassen (Ps 97,10).

„Heilung“ bedeutet, dass der Körper gesund wird (Spr 3,8). Auf den Rat von Spr 3,7 zu hören, hat diese gesegnete oder gesunde Auswirkung. Durch den „Nabel“ bekommt das Kind in der Gebärmutter Nahrung und wächst. Der Nabel ist auch das Zentrum des Körpers und repräsentiert den gesamten Körper. Der Körper kann durch die „Gebeine“ funktionieren. Wenn der Rat von Spr 3,7 befolgt wird, wirkt dies erfrischend auf die Gebeine. Dadurch gewinnen sie neue Kraft.

Das Wort für „Nabel“ steht nur noch in Hesekiel 16 (Hes 16,4). Es gibt kein besseres Beispiel für unsere Abhängigkeit von Gott als die des Fötus in der Gebärmutter, der seine Nahrung durch die Nabelschnur erhält, und zwar solange er sich in der Gebärmutter befindet. So wächst das Kind, bis es geboren ist. Was in Spr 3,7 gesagt wird, ist also von wesentlicher Bedeutung für das geistliche Wachstum des Lebens eines Gläubigen aus Gott. Ohne Furcht des HERRN einerseits und Weichen vom Bösen andererseits ist gesundes geistliches Wachstum unmöglich.

Verse 7-8

Fürchte den HERRN


Der vierte Rat ist, nicht weise zu sein in seinen eigenen Augen (Spr 3,7; Jes 5,21; vgl. Röm 12,16c). Er ist eine Warnung vor Selbstvertrauen. Er hängt mit den Gedanken zusammen, die in den vorherigen Versen zum Ausdruck kamen, nur der Blickwinkel ist hier ein anderer. Die vorherigen Verse zeigen Gott als Quelle der Weisheit und Führung. Jetzt werden wir vor einer von Gott getrennten Weisheit gewarnt.

Unsere Herzen sind trügerisch. Wir sind dazu in der Lage, uns selbst so schlau zu manipulieren, dass wir glauben, wir würden weise Entscheidungen treffen, weil wir ja so intelligent sind oder einen bestimmten Charakter haben. Es kann durchaus vorkommen, dass wir Gott vertrauen und darauf auch noch stolz sind. Der Herr Jesus verurteilte die Pharisäer und Rabbiner seiner Zeit nicht wegen ihres Betens zu Gott, sondern weil die Motive ihrer Gebete unsauber waren.

Wahre Weisheit besteht nicht darin, unsere Talente zu verleugnen, sondern ihre Quelle zu erkennen. Wir sind dann weise in unseren Augen, wenn wir unsere eigenen Gefühle oder Urteile über die des Herrn stellen. Hier geht es darum, unabhängig von Ihm zu handeln, es besser zu wissen als die Schrift. Wer weise ist, wird sich bewusst sein, dass er keine Weisheit in sich selbst hat, sondern dass seine Weisheit von Gott kommt.

Die höhere Quelle der Weisheit ist die Furcht des HERRN. Sie ist wahre Weisheit. Das Vorhandensein dieser Furcht zeigt sich in direkter, logischer Konsequenz darin, dass man dem Bösen den Rücken kehrt. Die Furcht des HERRN kann niemals mit bösen Handlungen im Einklang stehen; vielmehr bringt sie uns dazu, das Böse zu hassen (Ps 97,10).

„Heilung“ bedeutet, dass der Körper gesund wird (Spr 3,8). Auf den Rat von Spr 3,7 zu hören, hat diese gesegnete oder gesunde Auswirkung. Durch den „Nabel“ bekommt das Kind in der Gebärmutter Nahrung und wächst. Der Nabel ist auch das Zentrum des Körpers und repräsentiert den gesamten Körper. Der Körper kann durch die „Gebeine“ funktionieren. Wenn der Rat von Spr 3,7 befolgt wird, wirkt dies erfrischend auf die Gebeine. Dadurch gewinnen sie neue Kraft.

Das Wort für „Nabel“ steht nur noch in Hesekiel 16 (Hes 16,4). Es gibt kein besseres Beispiel für unsere Abhängigkeit von Gott als die des Fötus in der Gebärmutter, der seine Nahrung durch die Nabelschnur erhält, und zwar solange er sich in der Gebärmutter befindet. So wächst das Kind, bis es geboren ist. Was in Spr 3,7 gesagt wird, ist also von wesentlicher Bedeutung für das geistliche Wachstum des Lebens eines Gläubigen aus Gott. Ohne Furcht des HERRN einerseits und Weichen vom Bösen andererseits ist gesundes geistliches Wachstum unmöglich.

Verse 9-10

Ehre den HERRN


Der fünfte Rat für den Sohn lautet, den HERRN zu ehren mit dem, was er besitzt (Spr 3,9). Es geht nicht darum, dem HERRN etwas zu geben, sondern darum, Ihn zu ehren. Es kommt hier auch nicht auf etwas von seinem Vermögen an, sondern darauf, dass er Ihn mit seinem Vermögen ehrt. Es geht also um alles, was er besitzt: sein gesamtes Kapital, alle Einkünfte durch Arbeit oder Erbschaft. „Ertrag“ ist das, was ihm die Landwirtschaft an Gütern und Geld eingebracht hat.

Das Geben der „Erstlinge“ einer Ernte bedeutet anzuerkennen, dass die ganze Ernte vom HERRN kommt (2Mo 23,19; 4Mo 28,26; 27; 5Mo 18,4; 5Mo 26,1; 2). Dem Sohn wird gesagt, er soll bei der Berechnung der Erstlinge von „all“ seinem Ertrag ausgehen. Er darf nichts vergessen oder bei der Berechnung nicht beachten. Gott verlangt, dass wir alles in unsere Bilanzen mit einberechnen, denn Ihm gehört alles.

Der „Erstling“ weist in besonderer Weise auf Christus hin: der „Erstling der Entschlafenen“ (1Kor 15,20). Er hat sich vollkommen für die Seinigen hingegeben. Wenn wir die Erstlinge bringen, wird Gott an Ihn erinnert. Eine Wahrheit verstehen wir nur dann, wenn wir gelernt haben, sie in Verbindung mit Christus zu sehen. Das macht uns auch von Herzen bereit, die Wünsche Gottes zu erfüllen.

Geben als solches bedeutet nichts. Geben ist nur dann von Wert, wenn es dabei um die Verherrlichung Gottes geht. Wenn wir geben, um uns gut zu fühlen, verherrlichen wir dadurch nur uns selbst. Auf diese Weise gaben die Pharisäer. Ziel unseres Gebens kann auch sein, selbst dadurch besser zu werden. Dann „investieren“ wir in Gott als „Anlageobjekt“. Es geht aber nicht um uns, sondern um Ihn. Von Ihm haben wir unser Vermögen empfangen, um Ihn damit zu ehren. Auch für unseren irdischen Besitz gilt: Er ist „von Ihm und durch Ihn und für Ihn“ (Röm 11,36).

Wir ehren Gott, indem wir sein Werk mit Freude tun. Dies tun wir, wenn wir von Herzen zu Ihm sagen: „Du bist die Quelle von allem, was ich habe. Ohne Dich hätte ich nichts verdienen können; und dann hätte ich auch nichts, um Dich zu ehren. Indem ich Dir die ersten Früchte, das Beste, gebe, erkenne ich an, dass alles Dir gehört“ (vgl. 1Chr 29,14b). Das zeigen wir, indem wir zuerst von allem, was wir empfangen, Ihm einen Anteil geben, bevor wir etwas davon für uns selbst gebrauchen.

Gott mit den Erstlingen zu ehren, macht den Sohn nicht ärmer, sondern sogar faktisch reicher. Er wird gesegnet werden mit einem Überfluss, der die Speicher füllt und die Fässer überfließen lässt (Spr 3,10; vgl. Mal 3,10). Dies verspricht Gott für den Fall, dass Er in seinem Anrecht auf alle Dinge des Lebens anerkannt wird. Hier bewahrheitet sich, was schon in der Einleitung zu diesem Kapitel gesagt wurde: Hier geht es um Verheißungen, die ganz bestimmt erfüllt werden – nicht immer im Leben auf der Erde, aber auf jeden Fall in der Zukunft.

Die Behauptung, wir bekämen im Fall einer Geldspende ganz sicher mehr Geld wieder, als wir gegeben haben, ist eine falsche Anwendung dieses Verses. Auf diese Weise missbrauchen ihn manche Fernsehprediger. Sie rufen ihre Zuhörer auf, Geld zu geben, und versprechen ihnen, dass sie viel mehr zurückbekommen, als sie gegeben haben. Sie sagen: „Schick mir €100,00 für meinen Dienst, und ich garantiere dir, dass Gott deine Gabe mit einer Gabe von €1.000,00 segnen wird!“ Ein solcher Aufruf ist nichts anderes als Manipulation.

Dieser Vers soll auch nicht zu einer Selbstprüfung auf Sünde im eigenen Leben führen, wenn eine Geldgabe für das Werk Gottes keinen reichen Geldsegen mit sich bringt. Es ist auch unnötig, es erneut zu versuchen, um zu sehen, ob es dieses Mal funktioniert.

Wenn wir aus dem richtigen Herzenszustand heraus geben, gibt Gott mehr zurück, als wir Ihm gegeben haben. Dies schließt einen Segen mit ein, der größer ist als der von Geld oder irdischen Gütern, was wir in den Spr 3,13-18 dieses Kapitels sehen. Wenn wir alles aufgeben, um dem Herrn zu folgen, heißt das nicht, dass wir reich an irdischen Gütern werden. Was wir dafür zurückbekommen, ist eine reichliche Gemeinschaft mit Ihm und eine damit verbundene Freude. Das geht über alle irdischen Besitztümer hinaus. Irdischen Besitz können wir verlieren. Was wir in Ihm haben, können wir niemals verlieren; es vermehrt sich nur, d. h., man genießt es immer mehr. Was wir durch Geben gewinnen, ist immer viel mehr als das, was wir geben (vgl. Mk 10,28-30).

Verse 9-10

Ehre den HERRN


Der fünfte Rat für den Sohn lautet, den HERRN zu ehren mit dem, was er besitzt (Spr 3,9). Es geht nicht darum, dem HERRN etwas zu geben, sondern darum, Ihn zu ehren. Es kommt hier auch nicht auf etwas von seinem Vermögen an, sondern darauf, dass er Ihn mit seinem Vermögen ehrt. Es geht also um alles, was er besitzt: sein gesamtes Kapital, alle Einkünfte durch Arbeit oder Erbschaft. „Ertrag“ ist das, was ihm die Landwirtschaft an Gütern und Geld eingebracht hat.

Das Geben der „Erstlinge“ einer Ernte bedeutet anzuerkennen, dass die ganze Ernte vom HERRN kommt (2Mo 23,19; 4Mo 28,26; 27; 5Mo 18,4; 5Mo 26,1; 2). Dem Sohn wird gesagt, er soll bei der Berechnung der Erstlinge von „all“ seinem Ertrag ausgehen. Er darf nichts vergessen oder bei der Berechnung nicht beachten. Gott verlangt, dass wir alles in unsere Bilanzen mit einberechnen, denn Ihm gehört alles.

Der „Erstling“ weist in besonderer Weise auf Christus hin: der „Erstling der Entschlafenen“ (1Kor 15,20). Er hat sich vollkommen für die Seinigen hingegeben. Wenn wir die Erstlinge bringen, wird Gott an Ihn erinnert. Eine Wahrheit verstehen wir nur dann, wenn wir gelernt haben, sie in Verbindung mit Christus zu sehen. Das macht uns auch von Herzen bereit, die Wünsche Gottes zu erfüllen.

Geben als solches bedeutet nichts. Geben ist nur dann von Wert, wenn es dabei um die Verherrlichung Gottes geht. Wenn wir geben, um uns gut zu fühlen, verherrlichen wir dadurch nur uns selbst. Auf diese Weise gaben die Pharisäer. Ziel unseres Gebens kann auch sein, selbst dadurch besser zu werden. Dann „investieren“ wir in Gott als „Anlageobjekt“. Es geht aber nicht um uns, sondern um Ihn. Von Ihm haben wir unser Vermögen empfangen, um Ihn damit zu ehren. Auch für unseren irdischen Besitz gilt: Er ist „von Ihm und durch Ihn und für Ihn“ (Röm 11,36).

Wir ehren Gott, indem wir sein Werk mit Freude tun. Dies tun wir, wenn wir von Herzen zu Ihm sagen: „Du bist die Quelle von allem, was ich habe. Ohne Dich hätte ich nichts verdienen können; und dann hätte ich auch nichts, um Dich zu ehren. Indem ich Dir die ersten Früchte, das Beste, gebe, erkenne ich an, dass alles Dir gehört“ (vgl. 1Chr 29,14b). Das zeigen wir, indem wir zuerst von allem, was wir empfangen, Ihm einen Anteil geben, bevor wir etwas davon für uns selbst gebrauchen.

Gott mit den Erstlingen zu ehren, macht den Sohn nicht ärmer, sondern sogar faktisch reicher. Er wird gesegnet werden mit einem Überfluss, der die Speicher füllt und die Fässer überfließen lässt (Spr 3,10; vgl. Mal 3,10). Dies verspricht Gott für den Fall, dass Er in seinem Anrecht auf alle Dinge des Lebens anerkannt wird. Hier bewahrheitet sich, was schon in der Einleitung zu diesem Kapitel gesagt wurde: Hier geht es um Verheißungen, die ganz bestimmt erfüllt werden – nicht immer im Leben auf der Erde, aber auf jeden Fall in der Zukunft.

Die Behauptung, wir bekämen im Fall einer Geldspende ganz sicher mehr Geld wieder, als wir gegeben haben, ist eine falsche Anwendung dieses Verses. Auf diese Weise missbrauchen ihn manche Fernsehprediger. Sie rufen ihre Zuhörer auf, Geld zu geben, und versprechen ihnen, dass sie viel mehr zurückbekommen, als sie gegeben haben. Sie sagen: „Schick mir €100,00 für meinen Dienst, und ich garantiere dir, dass Gott deine Gabe mit einer Gabe von €1.000,00 segnen wird!“ Ein solcher Aufruf ist nichts anderes als Manipulation.

Dieser Vers soll auch nicht zu einer Selbstprüfung auf Sünde im eigenen Leben führen, wenn eine Geldgabe für das Werk Gottes keinen reichen Geldsegen mit sich bringt. Es ist auch unnötig, es erneut zu versuchen, um zu sehen, ob es dieses Mal funktioniert.

Wenn wir aus dem richtigen Herzenszustand heraus geben, gibt Gott mehr zurück, als wir Ihm gegeben haben. Dies schließt einen Segen mit ein, der größer ist als der von Geld oder irdischen Gütern, was wir in den Spr 3,13-18 dieses Kapitels sehen. Wenn wir alles aufgeben, um dem Herrn zu folgen, heißt das nicht, dass wir reich an irdischen Gütern werden. Was wir dafür zurückbekommen, ist eine reichliche Gemeinschaft mit Ihm und eine damit verbundene Freude. Das geht über alle irdischen Besitztümer hinaus. Irdischen Besitz können wir verlieren. Was wir in Ihm haben, können wir niemals verlieren; es vermehrt sich nur, d. h., man genießt es immer mehr. Was wir durch Geben gewinnen, ist immer viel mehr als das, was wir geben (vgl. Mk 10,28-30).

Verse 11-12

Zucht des HERRN


Die Spr 3,11; 12 bilden den Ausgleich für die Spr 3,9; 10. Im Allgemeinen ist es so, dass Gott segnet, wenn wir Ihm geben, was Er von uns verlangt. Aber das bedeutet nicht, dass Er uns nicht unterweist und züchtigt. Das steht nicht gegeneinander, sondern nebeneinander. Es zeigt die Ausgewogenheit des Wortes Gottes.

Dies sehen wir bei Hiob, von dem wir dreimal lesen: Er war vollkommen rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend (Hiob 1,1; 8; Hiob 2,3). Trotzdem nimmt ihm Gott alles weg (Hiob 1,8-22). Wie unbegreiflich so etwas für uns auch sein mag: Gerade darin, dass Gott so mit Hiob umgeht, zeigt sich seine Liebe zu ihm. Wir müssen das ganze Buch lesen, um etwas davon zu verstehen. Dieses vierzeilige Gedicht der Spr 3,11; 12 kann als Motto für das Buch Hiob dienen. Spr 3,11 beschreibt das Problem, das in Hiob behandelt wird, und Spr 3,12 beschreibt die Lösung.

Der Vater spricht hier wieder zu „meinem Sohn“, was darauf hindeutet, dass er aus der engen Beziehung heraus spricht, die er zu ihm hat. Er erinnert ihn daran, die Unterweisung „des HERRN“ nicht zu verwerfen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Unterweisung von Ihm kommt. Gleiches gilt für die Zucht: Es ist seine Zucht. Das Motiv für die Unterweisung und die Zucht, die Gott gibt, ist seine Liebe. Er „liebt“. Wenn Gott züchtigt, dann deshalb, weil Er uns liebt. Er sieht, was in unserer Abhängigkeit von Ihm noch fehlt oder wo die Abhängigkeit von Ihm gefährdet ist. Damit uns das bewusst wird, züchtigt Er uns.

Die Frage ist, wie wir auf Gottes Zucht reagieren. In Spr 3,11 warnt der Vater seinen Sohn, die Unterweisung des HERRN nicht zu verwerfen und nicht mit Verdruss auf seine Zucht zu reagieren. Der Grund dafür steht in Spr 3,12. Dort lesen wir, dass seine Unterweisung und Zucht Beweise seiner Liebe sind (vgl. 2Sam 7,14). Solche Liebesbezeugungen erfolgen in der Vater-Sohn-Beziehung (vgl. 5Mo 8,5).

„Die Unterweisung verwerfen“ bedeutet, sie zu verachten und vorzugeben, dass sie uns nichts bedeutet. Dann beugen wir uns nicht unter die Zucht und das beabsichtigte Ziel wird nicht erreicht. Dass die Zucht uns verdrießt, bedeutet, dass wir sie abweisen, weil sie eine unerträgliche Last ist, und dass wir deshalb unwillig sind, Zucht anzunehmen. Dann brechen wir unter der Zucht zusammen; und auch so wird das beabsichtigte Ziel nicht erreicht. Das sind zwei gegensätzliche Reaktionen. Beide zeigen, dass man die Absicht der Zucht nicht versteht und folglich die Zucht nicht annimmt.

Die Spr 3,11; 12 werden im Brief an die Hebräer zitiert (Heb 12,5-11). Das beweist, dass sich die Sprüche umfassender anwenden lassen als nur auf den Sohn Salomos. In diesem Brief werden diese Verse den gläubigen Hebräern vorgehalten, deren Glaube schwer auf die Probe gestellt wurde. Der Verfasser dieses Briefes verweist auf diese Verse, um sie daran zu erinnern, dass Bedrängnisse keine zufälligen unangenehmen Umstände sind, sondern zeigen, wie sehr sich Gott um sie bemüht. Sie hatten das vergessen und mussten daran erinnert werden. Auch bei uns ist das oft so. Auch für uns ist es wichtig, uns dann, wenn wir eine schwierige Zeit durchmachen, daran erinnern zu lassen, dass Gott sich mit uns beschäftigt.

Unterweisung und Zucht kommen von einem Gott, der mit uns handelt, „wie ein Vater mit einem Sohn, an dem er Wohlgefallen hat“. Dies zeigt, wie Gott über uns denkt. Er ist uns „wohlgesonnen“. Er hat nichts Schlechtes für uns im Sinn, sondern nur das Gute. Satan hat nur Böses im Sinn und sucht unsere Zerstörung (1Pet 5,8). Gottlose Menschen hassen uns und stoßen uns aus (Lk 6,22). Aber Gott bringt Leid über uns, weil Er uns liebt (Heb 12,6; Off 3,19; vgl. Spr 13,24). Weil Gott in Liebe züchtigt, werden Zucht oder Bestrafung uns niemals schaden, auch wenn sie uns weh tun.

Zucht ist der Beweis der Sohnschaft. Gott verfolgt mit seiner Zucht das Ziel, dass „wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden“ (Heb 12,10). Zucht geschieht in Liebe, durch einen Vater, der uns wohlgesonnen ist. In „dem Sohn, an dem er Wohlgefallen hat“ sehen wir vor allem die Liebe des Vaters zu seinem Sohn Jesus Christus. Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen Christus als Sohn und uns als Söhnen. Wir brauchen Korrektur; Er brauchte sie nie. Er war immer das Wohlgefallen des Vaters. Er tat immer, was Ihm wohlgefällig war. Deshalb fand der Vater seine volle Freude in dem Leben, das der Sohn führte. Der Sohn erfüllte seinen Willen vollkommen. Deshalb gab es bei dem Herrn Jesus nichts, was Unterweisung oder Zucht nötig machte (Mt 3,17; 1Pet 2,22; 2Kor 5,21; 1Joh 3,5).

Verse 11-12

Zucht des HERRN


Die Spr 3,11; 12 bilden den Ausgleich für die Spr 3,9; 10. Im Allgemeinen ist es so, dass Gott segnet, wenn wir Ihm geben, was Er von uns verlangt. Aber das bedeutet nicht, dass Er uns nicht unterweist und züchtigt. Das steht nicht gegeneinander, sondern nebeneinander. Es zeigt die Ausgewogenheit des Wortes Gottes.

Dies sehen wir bei Hiob, von dem wir dreimal lesen: Er war vollkommen rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend (Hiob 1,1; 8; Hiob 2,3). Trotzdem nimmt ihm Gott alles weg (Hiob 1,8-22). Wie unbegreiflich so etwas für uns auch sein mag: Gerade darin, dass Gott so mit Hiob umgeht, zeigt sich seine Liebe zu ihm. Wir müssen das ganze Buch lesen, um etwas davon zu verstehen. Dieses vierzeilige Gedicht der Spr 3,11; 12 kann als Motto für das Buch Hiob dienen. Spr 3,11 beschreibt das Problem, das in Hiob behandelt wird, und Spr 3,12 beschreibt die Lösung.

Der Vater spricht hier wieder zu „meinem Sohn“, was darauf hindeutet, dass er aus der engen Beziehung heraus spricht, die er zu ihm hat. Er erinnert ihn daran, die Unterweisung „des HERRN“ nicht zu verwerfen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Unterweisung von Ihm kommt. Gleiches gilt für die Zucht: Es ist seine Zucht. Das Motiv für die Unterweisung und die Zucht, die Gott gibt, ist seine Liebe. Er „liebt“. Wenn Gott züchtigt, dann deshalb, weil Er uns liebt. Er sieht, was in unserer Abhängigkeit von Ihm noch fehlt oder wo die Abhängigkeit von Ihm gefährdet ist. Damit uns das bewusst wird, züchtigt Er uns.

Die Frage ist, wie wir auf Gottes Zucht reagieren. In Spr 3,11 warnt der Vater seinen Sohn, die Unterweisung des HERRN nicht zu verwerfen und nicht mit Verdruss auf seine Zucht zu reagieren. Der Grund dafür steht in Spr 3,12. Dort lesen wir, dass seine Unterweisung und Zucht Beweise seiner Liebe sind (vgl. 2Sam 7,14). Solche Liebesbezeugungen erfolgen in der Vater-Sohn-Beziehung (vgl. 5Mo 8,5).

„Die Unterweisung verwerfen“ bedeutet, sie zu verachten und vorzugeben, dass sie uns nichts bedeutet. Dann beugen wir uns nicht unter die Zucht und das beabsichtigte Ziel wird nicht erreicht. Dass die Zucht uns verdrießt, bedeutet, dass wir sie abweisen, weil sie eine unerträgliche Last ist, und dass wir deshalb unwillig sind, Zucht anzunehmen. Dann brechen wir unter der Zucht zusammen; und auch so wird das beabsichtigte Ziel nicht erreicht. Das sind zwei gegensätzliche Reaktionen. Beide zeigen, dass man die Absicht der Zucht nicht versteht und folglich die Zucht nicht annimmt.

Die Spr 3,11; 12 werden im Brief an die Hebräer zitiert (Heb 12,5-11). Das beweist, dass sich die Sprüche umfassender anwenden lassen als nur auf den Sohn Salomos. In diesem Brief werden diese Verse den gläubigen Hebräern vorgehalten, deren Glaube schwer auf die Probe gestellt wurde. Der Verfasser dieses Briefes verweist auf diese Verse, um sie daran zu erinnern, dass Bedrängnisse keine zufälligen unangenehmen Umstände sind, sondern zeigen, wie sehr sich Gott um sie bemüht. Sie hatten das vergessen und mussten daran erinnert werden. Auch bei uns ist das oft so. Auch für uns ist es wichtig, uns dann, wenn wir eine schwierige Zeit durchmachen, daran erinnern zu lassen, dass Gott sich mit uns beschäftigt.

Unterweisung und Zucht kommen von einem Gott, der mit uns handelt, „wie ein Vater mit einem Sohn, an dem er Wohlgefallen hat“. Dies zeigt, wie Gott über uns denkt. Er ist uns „wohlgesonnen“. Er hat nichts Schlechtes für uns im Sinn, sondern nur das Gute. Satan hat nur Böses im Sinn und sucht unsere Zerstörung (1Pet 5,8). Gottlose Menschen hassen uns und stoßen uns aus (Lk 6,22). Aber Gott bringt Leid über uns, weil Er uns liebt (Heb 12,6; Off 3,19; vgl. Spr 13,24). Weil Gott in Liebe züchtigt, werden Zucht oder Bestrafung uns niemals schaden, auch wenn sie uns weh tun.

Zucht ist der Beweis der Sohnschaft. Gott verfolgt mit seiner Zucht das Ziel, dass „wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden“ (Heb 12,10). Zucht geschieht in Liebe, durch einen Vater, der uns wohlgesonnen ist. In „dem Sohn, an dem er Wohlgefallen hat“ sehen wir vor allem die Liebe des Vaters zu seinem Sohn Jesus Christus. Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen Christus als Sohn und uns als Söhnen. Wir brauchen Korrektur; Er brauchte sie nie. Er war immer das Wohlgefallen des Vaters. Er tat immer, was Ihm wohlgefällig war. Deshalb fand der Vater seine volle Freude in dem Leben, das der Sohn führte. Der Sohn erfüllte seinen Willen vollkommen. Deshalb gab es bei dem Herrn Jesus nichts, was Unterweisung oder Zucht nötig machte (Mt 3,17; 1Pet 2,22; 2Kor 5,21; 1Joh 3,5).

Verse 13-18

Wert der Weisheit


Um angemessen auf die Zucht der Spr 3,11; 12 zu reagieren, ist Weisheit nötig. Zucht oder Prüfung und Weisheit bringt auch Jakobus miteinander in Verbindung (Jak 1,2-5). Erkenntnis der Weisheit führt zum Glück – trotz Prüfungen. Die Weisheit der Welt bringt dieses Glück nicht (Pred 1,8). In den Spr 3,13-18 geht es um die Weisheit als Weg zum Glück. Dieser Abschnitt beginnt in Spr 3,13 mit „glückselig“ und endet in Spr 3,18 mit dem gleichen Wort. Zwischen beiden Versen finden wir eine Reihe von Ursachen, die dieses Glück sicherstellen und alle mit Weisheit zu tun haben.

„Weisheit“ muss „gefunden“ werden (Spr 3,13) – nicht zufällig, sondern indem man sie sucht, wie einen irgendwo vergrabenen Schatz. Suchen bedeutet in diesem Fall, auf Unterweisung zu hören, denn dann wird man weise (Spr 8,33). Es bedeutet, dass man auf das Wort Gottes hören muss, um weise zu werden.

„Verständnis“ muss „erlangt“ werden. Das erfordert Anstrengung. Es geht darum zu verstehen, wie Gott das Leben regiert, besonders dann, wenn es Prüfungen im Leben gibt. Dieses Verständnis erhält man dadurch, dass man Christus in der Schrift sieht. In Ihm „sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen“ (Kol 2,3).

Wenn jemand die Weisheit, d. h. Christus, findet, ist der Erwerb größer als das, was jemals mit Handel an Silber verdient werden kann (Spr 3,14). Hier geht es nicht um einen Ungläubigen, der Christus findet, sondern um einen Gläubigen, der Ihn als den Einen entdeckt, der sein Leben mit Weisheit leitet. Darum ist Weisheit das Allerwichtigste und „ihr Gewinn besser als feines Gold“ (Spr 8,11; Spr 20,15; Spr 31,10).

Wenn der Wert der Weisheit mit dem Wert von Silber oder Gold verglichen wird, stellt sich heraus, dass Weisheit von unschätzbarem Wert ist. Sie bringt viel mehr ein als der Besitz der edelsten Metalle. Das spürst du, wenn du ernsthaft krank bist. Selbst mit allem Silber oder Gold kannst du deine Gesundheit nicht bezahlen. Aber was für eine Ruhe kann es für dein Herz sein zu erkennen, dass Gottes Weisheit hinter dieser Krankheit steckt.

Weisheit ist „kostbarer … als Korallen“ (Spr 3,15). Die Kostbarkeit der teuersten Edelsteine verschwindet einfach im Vergleich mit der Weisheit. Man kann sich alles Mögliche wünschen, aber unabhängig von der Weisheit bringt eine Erfüllung dieser Wünsche nur ein vorübergehendes und begrenztes Glücksgefühl. Als Salomo zu Beginn seiner Herrschaft seine Wünsche vor Gott äußern durfte, wünschte er sich mit seiner Bitte um Weisheit das Beste. Gottes Antwort auf diesen Wunsch war, ihm ein weises Herz zu geben (1Kön 3,5-13).

Weisheit, Christus, ist die Quelle eines langen, wohltätigen Lebens (Spr 3,16). Die Weisheit streckt sozusagen beide Hände aus, um anzubieten, was sie hat. Man kann es aus beiden Händen nehmen. Sie hat „Länge der Tage“ in ihrer Rechten. Wer die Weisheit über die Reichtümer der Welt stellt, wählt damit das ewige Leben. In ihrer Linken hat sie „Reichtum und Ehre“. Wem Weisheit mehr wert ist als der wertvollste, aber auch vergängliche Besitz auf der Erde, entscheidet sich für unvergänglichen, geistlichen Reichtum und Ehre. Das ist es, was Christus jedem anbietet und gibt, der Ihm gehört.

Nicht nur das, was sie in ihren Händen hat, ist von größtem Wert und völlig anders als das, was die Welt bietet. Auch ihre Wege und Pfade unterscheiden sich sehr von den Wegen und Pfaden der Welt (Spr 3,17). Ihre Wege zeichnen sich durch „Lieblichkeit“ aus. Und „alle ihre Pfade“, ohne jegliche Ausnahme, „sind Frieden“. Erkennen wir darin nicht die Wege und Pfade des Herrn Jesus auf der Erde? Wenn wir Weisheit finden, können wir Ihm auf diesen Wegen und Pfaden nachfolgen. Was für ein Zeugnis wird das sein!

Weisheit ist auch „ein Baum des Lebens … denen, die sie ergreifen“ (Spr 3,18; 1Mo 2,9; 1Mo 3,24; Spr 11,30; Spr 13,12; Spr 15,4; Off 2,7; Off 22,2; 14). In dem Wort „ergreifen“ liegt Kraft. Wer diesen Baum kraftvoll ergreift, zeigt die Kraft des Glaubens (vgl. Heb 6,18b). Den Baum zu ergreifen, bedeutet, daran zu glauben, dass dieser Baum Leben gibt. Mit dem Ergreifen soll es aber nicht genug sein, sondern wer sie ergriffen hat, soll sie auch „festhalten“ (vgl. Hld 3,4). Wer einmal das Leben hat, soll es auch nähren. Die Weisheit bietet alles, was für das tagtägliche Leben notwendig ist.

Beide Aspekte finden wir auch in den Worten des Herrn Jesus in Johannes 6 über das Essen seines Fleisches und das Trinken seines Blutes. Um Leben zu empfangen, muss ein Mensch sein Fleisch essen und sein Blut trinken, d. h., an seinen Tod glauben, der notwendig war, um ihm ewiges Leben zu geben (Joh 6,53). Danach bleibt dauerhaft die Notwendigkeit, sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken, weil in Ihm das Leben ist. Das bedeutet, dass wir uns jeden Tag mit Ihm beschäftigen, indem wir sein Wort lesen, also geistlich von Ihm essen. Dann bleiben wir bei dem, was uns gelehrt wurde (2Tim 3,14).

Der Weg zum Baum des Lebens ist der Weg zurück zu dem Punkt, an dem die Geschichte der Menschheit schiefging. Der Weg zum Baum des Lebens wurde durch die Sünde versperrt. Adam und Eva wählten den falschen Baum, um davon zu essen. Wir können wieder vom guten Baum essen, indem wir Weisheit wählen. Dass dieser Baum „der Baum des Lebens“ ist, bedeutet, dass er ständige Vitalität und ein volles, ewiges Leben gibt (vgl. 1Mo 3,22-24). Das ist das Teil für jeden, der so die Weisheit ergreift und festhält.

Weisheit ist, Gott in Christus zu erkennen. Christus ist der Baum des Lebens. Indem wir Ihn ergreifen, bekommen wir ewiges Leben. Das ist mehr als wir in Adam verloren haben. Das Kreuz Christi ist für uns zum Baum des Lebens geworden. Das Kreuz Christi ist die Torheit Gottes, die weiser ist als die Menschen (1Kor 1,25). Wer das glaubt, ist „glücklich“, denn er hat das ewige Leben.

Verse 13-18

Wert der Weisheit


Um angemessen auf die Zucht der Spr 3,11; 12 zu reagieren, ist Weisheit nötig. Zucht oder Prüfung und Weisheit bringt auch Jakobus miteinander in Verbindung (Jak 1,2-5). Erkenntnis der Weisheit führt zum Glück – trotz Prüfungen. Die Weisheit der Welt bringt dieses Glück nicht (Pred 1,8). In den Spr 3,13-18 geht es um die Weisheit als Weg zum Glück. Dieser Abschnitt beginnt in Spr 3,13 mit „glückselig“ und endet in Spr 3,18 mit dem gleichen Wort. Zwischen beiden Versen finden wir eine Reihe von Ursachen, die dieses Glück sicherstellen und alle mit Weisheit zu tun haben.

„Weisheit“ muss „gefunden“ werden (Spr 3,13) – nicht zufällig, sondern indem man sie sucht, wie einen irgendwo vergrabenen Schatz. Suchen bedeutet in diesem Fall, auf Unterweisung zu hören, denn dann wird man weise (Spr 8,33). Es bedeutet, dass man auf das Wort Gottes hören muss, um weise zu werden.

„Verständnis“ muss „erlangt“ werden. Das erfordert Anstrengung. Es geht darum zu verstehen, wie Gott das Leben regiert, besonders dann, wenn es Prüfungen im Leben gibt. Dieses Verständnis erhält man dadurch, dass man Christus in der Schrift sieht. In Ihm „sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen“ (Kol 2,3).

Wenn jemand die Weisheit, d. h. Christus, findet, ist der Erwerb größer als das, was jemals mit Handel an Silber verdient werden kann (Spr 3,14). Hier geht es nicht um einen Ungläubigen, der Christus findet, sondern um einen Gläubigen, der Ihn als den Einen entdeckt, der sein Leben mit Weisheit leitet. Darum ist Weisheit das Allerwichtigste und „ihr Gewinn besser als feines Gold“ (Spr 8,11; Spr 20,15; Spr 31,10).

Wenn der Wert der Weisheit mit dem Wert von Silber oder Gold verglichen wird, stellt sich heraus, dass Weisheit von unschätzbarem Wert ist. Sie bringt viel mehr ein als der Besitz der edelsten Metalle. Das spürst du, wenn du ernsthaft krank bist. Selbst mit allem Silber oder Gold kannst du deine Gesundheit nicht bezahlen. Aber was für eine Ruhe kann es für dein Herz sein zu erkennen, dass Gottes Weisheit hinter dieser Krankheit steckt.

Weisheit ist „kostbarer … als Korallen“ (Spr 3,15). Die Kostbarkeit der teuersten Edelsteine verschwindet einfach im Vergleich mit der Weisheit. Man kann sich alles Mögliche wünschen, aber unabhängig von der Weisheit bringt eine Erfüllung dieser Wünsche nur ein vorübergehendes und begrenztes Glücksgefühl. Als Salomo zu Beginn seiner Herrschaft seine Wünsche vor Gott äußern durfte, wünschte er sich mit seiner Bitte um Weisheit das Beste. Gottes Antwort auf diesen Wunsch war, ihm ein weises Herz zu geben (1Kön 3,5-13).

Weisheit, Christus, ist die Quelle eines langen, wohltätigen Lebens (Spr 3,16). Die Weisheit streckt sozusagen beide Hände aus, um anzubieten, was sie hat. Man kann es aus beiden Händen nehmen. Sie hat „Länge der Tage“ in ihrer Rechten. Wer die Weisheit über die Reichtümer der Welt stellt, wählt damit das ewige Leben. In ihrer Linken hat sie „Reichtum und Ehre“. Wem Weisheit mehr wert ist als der wertvollste, aber auch vergängliche Besitz auf der Erde, entscheidet sich für unvergänglichen, geistlichen Reichtum und Ehre. Das ist es, was Christus jedem anbietet und gibt, der Ihm gehört.

Nicht nur das, was sie in ihren Händen hat, ist von größtem Wert und völlig anders als das, was die Welt bietet. Auch ihre Wege und Pfade unterscheiden sich sehr von den Wegen und Pfaden der Welt (Spr 3,17). Ihre Wege zeichnen sich durch „Lieblichkeit“ aus. Und „alle ihre Pfade“, ohne jegliche Ausnahme, „sind Frieden“. Erkennen wir darin nicht die Wege und Pfade des Herrn Jesus auf der Erde? Wenn wir Weisheit finden, können wir Ihm auf diesen Wegen und Pfaden nachfolgen. Was für ein Zeugnis wird das sein!

Weisheit ist auch „ein Baum des Lebens … denen, die sie ergreifen“ (Spr 3,18; 1Mo 2,9; 1Mo 3,24; Spr 11,30; Spr 13,12; Spr 15,4; Off 2,7; Off 22,2; 14). In dem Wort „ergreifen“ liegt Kraft. Wer diesen Baum kraftvoll ergreift, zeigt die Kraft des Glaubens (vgl. Heb 6,18b). Den Baum zu ergreifen, bedeutet, daran zu glauben, dass dieser Baum Leben gibt. Mit dem Ergreifen soll es aber nicht genug sein, sondern wer sie ergriffen hat, soll sie auch „festhalten“ (vgl. Hld 3,4). Wer einmal das Leben hat, soll es auch nähren. Die Weisheit bietet alles, was für das tagtägliche Leben notwendig ist.

Beide Aspekte finden wir auch in den Worten des Herrn Jesus in Johannes 6 über das Essen seines Fleisches und das Trinken seines Blutes. Um Leben zu empfangen, muss ein Mensch sein Fleisch essen und sein Blut trinken, d. h., an seinen Tod glauben, der notwendig war, um ihm ewiges Leben zu geben (Joh 6,53). Danach bleibt dauerhaft die Notwendigkeit, sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken, weil in Ihm das Leben ist. Das bedeutet, dass wir uns jeden Tag mit Ihm beschäftigen, indem wir sein Wort lesen, also geistlich von Ihm essen. Dann bleiben wir bei dem, was uns gelehrt wurde (2Tim 3,14).

Der Weg zum Baum des Lebens ist der Weg zurück zu dem Punkt, an dem die Geschichte der Menschheit schiefging. Der Weg zum Baum des Lebens wurde durch die Sünde versperrt. Adam und Eva wählten den falschen Baum, um davon zu essen. Wir können wieder vom guten Baum essen, indem wir Weisheit wählen. Dass dieser Baum „der Baum des Lebens“ ist, bedeutet, dass er ständige Vitalität und ein volles, ewiges Leben gibt (vgl. 1Mo 3,22-24). Das ist das Teil für jeden, der so die Weisheit ergreift und festhält.

Weisheit ist, Gott in Christus zu erkennen. Christus ist der Baum des Lebens. Indem wir Ihn ergreifen, bekommen wir ewiges Leben. Das ist mehr als wir in Adam verloren haben. Das Kreuz Christi ist für uns zum Baum des Lebens geworden. Das Kreuz Christi ist die Torheit Gottes, die weiser ist als die Menschen (1Kor 1,25). Wer das glaubt, ist „glücklich“, denn er hat das ewige Leben.

Verse 19-20

Weisheit bei und in der Schöpfung


Die Weisheit, die das Leben lenkt (Spr 3,18), ist dieselbe Weisheit, die das Universum schuf (Spr 3,19; Ps 104,24; Jer 10,12). Wir sehen hier, dass der HERR selbst – das ist der Herr Jesus, denn Er ist der Schöpfer (Joh 1,1-3; Kol 1,16; Heb 1,2) – Weisheit gebrauchte, als Er die Schöpfung entstehen ließ. Aus 1. Mose 1 wissen wir, dass Gott die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, indem Er an jedem dieser sechs Tage etwas durch sein Wort ins Dasein rief (2Mo 20,11). Um das Werk der Weisheit zu erkennen, braucht man Weisheit.

Die Schöpfung ist kein Prozess, sondern ein Schöpfungsakt. Dies sehen wir hier in der Aussage, dass Gott als der große Architekt die Erde „durch Weisheit … gegründet“ hat und „durch Einsicht die Himmel festgestellt“ hat. Diese Beschreibung lässt auf ein Bauwerk schließen. Er hat die Erde im Universum gegründet und die Himmel als Schirm über ihr befestigt, schön dekoriert mit Sonne, Mond und Sternen.

„Durch seine Erkenntnis“, das ist die Ihm eigene Erkenntnis, hat Er für die Tiefen der Erde einen Weg geschaffen (Spr 3,20). Dadurch können Menschen, Tiere und Pflanzen leben und erfrischt werden. Zu diesem Zweck dienen auch die Wasser in der Luft, die Er als Tau auf die Erde gibt, wo immer es nötig ist. Nur Gott hat die Erkenntnis, ein solches Bewässerungssystem anzulegen und zu verwalten.

Verse 19-20

Weisheit bei und in der Schöpfung


Die Weisheit, die das Leben lenkt (Spr 3,18), ist dieselbe Weisheit, die das Universum schuf (Spr 3,19; Ps 104,24; Jer 10,12). Wir sehen hier, dass der HERR selbst – das ist der Herr Jesus, denn Er ist der Schöpfer (Joh 1,1-3; Kol 1,16; Heb 1,2) – Weisheit gebrauchte, als Er die Schöpfung entstehen ließ. Aus 1. Mose 1 wissen wir, dass Gott die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, indem Er an jedem dieser sechs Tage etwas durch sein Wort ins Dasein rief (2Mo 20,11). Um das Werk der Weisheit zu erkennen, braucht man Weisheit.

Die Schöpfung ist kein Prozess, sondern ein Schöpfungsakt. Dies sehen wir hier in der Aussage, dass Gott als der große Architekt die Erde „durch Weisheit … gegründet“ hat und „durch Einsicht die Himmel festgestellt“ hat. Diese Beschreibung lässt auf ein Bauwerk schließen. Er hat die Erde im Universum gegründet und die Himmel als Schirm über ihr befestigt, schön dekoriert mit Sonne, Mond und Sternen.

„Durch seine Erkenntnis“, das ist die Ihm eigene Erkenntnis, hat Er für die Tiefen der Erde einen Weg geschaffen (Spr 3,20). Dadurch können Menschen, Tiere und Pflanzen leben und erfrischt werden. Zu diesem Zweck dienen auch die Wasser in der Luft, die Er als Tau auf die Erde gibt, wo immer es nötig ist. Nur Gott hat die Erkenntnis, ein solches Bewässerungssystem anzulegen und zu verwalten.

Verse 21-26

Weisheit gibt Ruhe


Die Ermahnung dieses Abschnitts (Spr 3,21-26) lautet, auf dem Pfad der Weisheit zu bleiben. Dazu gehören die Verheißungen, die unser Teil sind, wenn wir auf die Ermahnung hören. Aber dann dürfen wir die Weisheit auch nicht für einen Moment aus den Augen verlieren (Spr 3,21).

Es gibt eine Verbindung zwischen Spr 3,21 und den Spr 3,19; 20. Nachdem der Vater Gottes Weisheit in der Schöpfung gezeigt hat, wird dem Sohn gesagt, dass er diese Weisheit nicht von seinen Augen weichen lassen soll. Die Weisheit, die Gott in der Schöpfung an den Tag legt, ist genau die Weisheit, die wir brauchen, um ein Leben zur Ehre Gottes zu führen. Diese Weisheit bewundern wir nicht nur, sondern wir haben sie auch empfangen (1Kor 2,6; 7). Der Herr Jesus ist in jeder Hinsicht die Weisheit Gottes. Er ist unser Leben und in Ihm haben wir diese Weisheit empfangen.

Er darf nicht von unseren Augen weichen. Wir müssen Ihn ständig im Blick haben. Dann werden wir auf Weisheit und Besonnenheit achten, und zwar immer, in allem, was auf uns zukommt. Wenn ein Mitschüler, ein Kollege oder jemand von den Geschwistern uns bittet, bei irgendetwas mitzumachen oder irgendwohin zu gehen, werden wir uns von Weisheit und Besonnenheit leiten lassen. Wir werden auf den Herrn Jesus schauen, wie Er auf diese Frage antworten würde.

Wenn unser Auge ständig auf Ihn gerichtet ist und wir sehen, wie Er Weisheit und Besonnenheit beachtet hat, wird dies „Leben“ für unsere „Seele“ bedeuten (Spr 3,22). Wahres Leben ist das Leben Christi, das unser Teil ist. Das zeigt sich auch in unserer Praxis. Auch bei Paulus war es so. Er konnte sagen, dass das Leben für ihn Christus war; er lebte nur für Ihn (Phil 1,21).

Ein solches Leben ist „eine Anmut für deinen Hals“, sagt der Vater zu seinem Sohn und zu uns (vgl. Spr 1,9; Spr 3,3). Weisheit und Besonnenheit sind echte „Anmut“. Manchmal sagen wir zu jemandem, dass eine bestimmte Eigenschaft ihn oder sie anmutig macht. Anmut ist zum Beispiel, wenn jemand einem anderen hilft oder treu im Studium oder bei der Arbeit ist. Diese Charakterzüge beruhen auf Weisheit und Besonnenheit.

In den folgenden Versen (Spr 3,23-26) wird das Leben als eine Reise dargestellt, als ein Weg, den man gehen muss. Wir alle gehen einen Weg, den wir vorher nie gegangen sind, von dem wir nicht wissen, wie er verläuft. Dabei leitet uns nicht unser Wissen um die Zukunft, das wir ohnehin nicht haben, sondern Er, dem die Zukunft gehört. Er ist in der Lage, uns vor dem Straucheln zu bewahren und uns „vor seiner Herrlichkeit untadelig darzustellen … mit Frohlocken“ (Jud 1,24). Das ist die Lebensversicherung, die wir brauchen und deren Bedingungen in den Spr 3,21; 22 stehen.

Wenn wir Weisheit und Besonnenheit nicht aus dem Auge verlieren, sondern immer beachten, werden wir unseren Weg „in Sicherheit gehen“, und unser Fuß „wird nicht anstoßen“, was uns zu Fall bringen würde (Spr 3,23). Dann wandeln wir mit Gott. Weil Er uns den Weg zeigt, wird Er uns auch auf unserem Weg beschützen. Wenn wir so, voller Vertrauen auf Ihn, unseren Weg gehen, wird sein Friede in uns sein (Phil 4,7) und seine schützende Kraft uns umgeben (1Pet 1,5).

Das hat der Herr Jesus bewiesen. Er wandelte mit Gott und ging seinen Weg sicher; dafür wurde sein Fuß vor dem Anstoßen bewahrt. Er wurde von Satan versucht, Gott herauszufordern, die Wahrheit dieses Wortes zu erfüllen, dass sein Fuß nirgends anstoßen würde (Mt 4,5-7). Weil Er von Weisheit und Besonnenheit geleitet wurde, wusste Er, wie Er dem Satan widerstehen musste. Also stieß Er mit seinem Fuß nirgendwo an und fiel nicht.

Weisheit und Besonnenheit bewahren nicht nur tagsüber, sondern auch nachts (Spr 3,24). Sie wachen nicht nur über uns, wenn wir unterwegs sind, sondern auch, wenn wir schlafen (Ps 121,4). Wer mit seinem Gott wandelt, kann in Ruhe schlafen, wie sehr es in seinem Leben auch stürmen mag. Darum hat der Herr Jesus in einem Sturm geschlafen (Mt 8,24). Wir sehen, dass auch Petrus in der Nachfolge des Herrn keine Angst hatte, als er im Gefängnis war und um sein Leben fürchten musste. Er hatte sich hingelegt, an zwei Soldaten gefesselt, und hatte einen angenehmen Schlaf (Apg 12,6; vgl. 3Mo 26,6; Ps 4,8; Ps 23,2).

Die Tatsache, dass Weisheit und Besonnenheit Ruhe und Sicherheit geben, bedeutet nicht, dass nichts passieren kann, was unser Leben komplett auf den Kopf stellt. Hiob hat das erlebt; und auch wir kennen Beispiele aus unserem eigenen Leben oder unserem Umfeld. Der Herr gibt uns keine Garantie dafür, dass uns kein Übel treffen wird, wohl aber die Zusicherung, dass Er uns beisteht. Hier sagt der Vater zu seinem Sohn, dass er keine Angst vor dem haben soll, was eventuell geschehen könnte (Spr 3,25; vgl. Ps 112,7).

Es gibt ein altes Sprichwort: „Oft leidet der Mensch am meisten unter dem Leid, vor dem er sich fürchtet, das aber nie eintritt.“ Eine solche Person hat mehr zu tragen, als Gott gibt. Furcht oder Angst vor dem, was vielleicht passieren könnte, lähmt uns in unserem Glaubensleben. Die Menschen in der Welt haben Angst vor allem, was geschieht und noch passieren kann – sowohl in ihrem eigenen Leben als auch in der Welt. Wir wissen aus Gottes Wort, dass tatsächlich viel in der Welt geschehen wird. Wenn wir das ernst nehmen, werden wir auch die Beruhigung des Herrn ernst nehmen, wenn Er sagt, dass wir uns von den angekündigten Ereignissen nicht beeinflussen lassen sollten (Mt 24,6).

Der Gläubige lebt inmitten der „Gottlosen“, die immer darauf bedacht sind, das Leben derer zu zerstören, die treu nach dem Wort Gottes leben wollen. Die Angst vor ihnen ist zwar realer als die vor etwas Unbestimmtem, denn auch alle „die gottselig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden“ (2Tim 3,12). Aber was sagt der Herr Jesus dazu: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle“ (Mt 10,28).

Der Vater erklärt seinem Sohn, wie er frei sein kann von Gedanken über das, was ihm passieren könnte, wie „plötzlicher Schrecken“ oder „Verwüstung“. Er weist ihn auf den HERRN als seine „Zuversicht“ hin (Spr 3,26). Wenn er auf Ihn schaut, erhebt er sich über die Bedrohung durch mögliche schreckliche Ereignisse, von denen das Leben voll ist. Es gibt kein kraftvolleres Mittel, um von der Angst frei zu werden und zu bleiben, als dieses, Christus als unsere Hoffnung vor Augen zu haben. Hoffnung ist keine Unsicherheit, sondern absolute Gewissheit. Wenn der Herr Jesus unsere Hoffnung ist, bedeutet das, dass Er für uns unerschütterliche Unterstützung und bewährter Helfer ist.

Wenn wir unsere Hoffnung, unsere Erwartung, auf Ihn setzen, wird Er unseren „Fuß vor dem Fang bewahren“. Dann werden wir nicht in eine der vielen Sündenfallen tappen, die Satan rings um uns herum gestellt hat, um unseren Fuß zu fangen und uns zum Straucheln zu bringen. Die Sünde kann uns leicht umstricken, wenn wir nicht ständig den Herrn Jesus im Blick behalten (Heb 12,1; 2; vgl. 2Tim 2,26). Auch hier ist der Herr unser Vorbild. Als Er auf der Erde war, schaute Er ständig auf seinen Gott. So stellte Er seinen Fuß niemals dahin, wo eine Schlinge verborgen war (Ps 16,8).

Verse 21-26

Weisheit gibt Ruhe


Die Ermahnung dieses Abschnitts (Spr 3,21-26) lautet, auf dem Pfad der Weisheit zu bleiben. Dazu gehören die Verheißungen, die unser Teil sind, wenn wir auf die Ermahnung hören. Aber dann dürfen wir die Weisheit auch nicht für einen Moment aus den Augen verlieren (Spr 3,21).

Es gibt eine Verbindung zwischen Spr 3,21 und den Spr 3,19; 20. Nachdem der Vater Gottes Weisheit in der Schöpfung gezeigt hat, wird dem Sohn gesagt, dass er diese Weisheit nicht von seinen Augen weichen lassen soll. Die Weisheit, die Gott in der Schöpfung an den Tag legt, ist genau die Weisheit, die wir brauchen, um ein Leben zur Ehre Gottes zu führen. Diese Weisheit bewundern wir nicht nur, sondern wir haben sie auch empfangen (1Kor 2,6; 7). Der Herr Jesus ist in jeder Hinsicht die Weisheit Gottes. Er ist unser Leben und in Ihm haben wir diese Weisheit empfangen.

Er darf nicht von unseren Augen weichen. Wir müssen Ihn ständig im Blick haben. Dann werden wir auf Weisheit und Besonnenheit achten, und zwar immer, in allem, was auf uns zukommt. Wenn ein Mitschüler, ein Kollege oder jemand von den Geschwistern uns bittet, bei irgendetwas mitzumachen oder irgendwohin zu gehen, werden wir uns von Weisheit und Besonnenheit leiten lassen. Wir werden auf den Herrn Jesus schauen, wie Er auf diese Frage antworten würde.

Wenn unser Auge ständig auf Ihn gerichtet ist und wir sehen, wie Er Weisheit und Besonnenheit beachtet hat, wird dies „Leben“ für unsere „Seele“ bedeuten (Spr 3,22). Wahres Leben ist das Leben Christi, das unser Teil ist. Das zeigt sich auch in unserer Praxis. Auch bei Paulus war es so. Er konnte sagen, dass das Leben für ihn Christus war; er lebte nur für Ihn (Phil 1,21).

Ein solches Leben ist „eine Anmut für deinen Hals“, sagt der Vater zu seinem Sohn und zu uns (vgl. Spr 1,9; Spr 3,3). Weisheit und Besonnenheit sind echte „Anmut“. Manchmal sagen wir zu jemandem, dass eine bestimmte Eigenschaft ihn oder sie anmutig macht. Anmut ist zum Beispiel, wenn jemand einem anderen hilft oder treu im Studium oder bei der Arbeit ist. Diese Charakterzüge beruhen auf Weisheit und Besonnenheit.

In den folgenden Versen (Spr 3,23-26) wird das Leben als eine Reise dargestellt, als ein Weg, den man gehen muss. Wir alle gehen einen Weg, den wir vorher nie gegangen sind, von dem wir nicht wissen, wie er verläuft. Dabei leitet uns nicht unser Wissen um die Zukunft, das wir ohnehin nicht haben, sondern Er, dem die Zukunft gehört. Er ist in der Lage, uns vor dem Straucheln zu bewahren und uns „vor seiner Herrlichkeit untadelig darzustellen … mit Frohlocken“ (Jud 1,24). Das ist die Lebensversicherung, die wir brauchen und deren Bedingungen in den Spr 3,21; 22 stehen.

Wenn wir Weisheit und Besonnenheit nicht aus dem Auge verlieren, sondern immer beachten, werden wir unseren Weg „in Sicherheit gehen“, und unser Fuß „wird nicht anstoßen“, was uns zu Fall bringen würde (Spr 3,23). Dann wandeln wir mit Gott. Weil Er uns den Weg zeigt, wird Er uns auch auf unserem Weg beschützen. Wenn wir so, voller Vertrauen auf Ihn, unseren Weg gehen, wird sein Friede in uns sein (Phil 4,7) und seine schützende Kraft uns umgeben (1Pet 1,5).

Das hat der Herr Jesus bewiesen. Er wandelte mit Gott und ging seinen Weg sicher; dafür wurde sein Fuß vor dem Anstoßen bewahrt. Er wurde von Satan versucht, Gott herauszufordern, die Wahrheit dieses Wortes zu erfüllen, dass sein Fuß nirgends anstoßen würde (Mt 4,5-7). Weil Er von Weisheit und Besonnenheit geleitet wurde, wusste Er, wie Er dem Satan widerstehen musste. Also stieß Er mit seinem Fuß nirgendwo an und fiel nicht.

Weisheit und Besonnenheit bewahren nicht nur tagsüber, sondern auch nachts (Spr 3,24). Sie wachen nicht nur über uns, wenn wir unterwegs sind, sondern auch, wenn wir schlafen (Ps 121,4). Wer mit seinem Gott wandelt, kann in Ruhe schlafen, wie sehr es in seinem Leben auch stürmen mag. Darum hat der Herr Jesus in einem Sturm geschlafen (Mt 8,24). Wir sehen, dass auch Petrus in der Nachfolge des Herrn keine Angst hatte, als er im Gefängnis war und um sein Leben fürchten musste. Er hatte sich hingelegt, an zwei Soldaten gefesselt, und hatte einen angenehmen Schlaf (Apg 12,6; vgl. 3Mo 26,6; Ps 4,8; Ps 23,2).

Die Tatsache, dass Weisheit und Besonnenheit Ruhe und Sicherheit geben, bedeutet nicht, dass nichts passieren kann, was unser Leben komplett auf den Kopf stellt. Hiob hat das erlebt; und auch wir kennen Beispiele aus unserem eigenen Leben oder unserem Umfeld. Der Herr gibt uns keine Garantie dafür, dass uns kein Übel treffen wird, wohl aber die Zusicherung, dass Er uns beisteht. Hier sagt der Vater zu seinem Sohn, dass er keine Angst vor dem haben soll, was eventuell geschehen könnte (Spr 3,25; vgl. Ps 112,7).

Es gibt ein altes Sprichwort: „Oft leidet der Mensch am meisten unter dem Leid, vor dem er sich fürchtet, das aber nie eintritt.“ Eine solche Person hat mehr zu tragen, als Gott gibt. Furcht oder Angst vor dem, was vielleicht passieren könnte, lähmt uns in unserem Glaubensleben. Die Menschen in der Welt haben Angst vor allem, was geschieht und noch passieren kann – sowohl in ihrem eigenen Leben als auch in der Welt. Wir wissen aus Gottes Wort, dass tatsächlich viel in der Welt geschehen wird. Wenn wir das ernst nehmen, werden wir auch die Beruhigung des Herrn ernst nehmen, wenn Er sagt, dass wir uns von den angekündigten Ereignissen nicht beeinflussen lassen sollten (Mt 24,6).

Der Gläubige lebt inmitten der „Gottlosen“, die immer darauf bedacht sind, das Leben derer zu zerstören, die treu nach dem Wort Gottes leben wollen. Die Angst vor ihnen ist zwar realer als die vor etwas Unbestimmtem, denn auch alle „die gottselig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden“ (2Tim 3,12). Aber was sagt der Herr Jesus dazu: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle“ (Mt 10,28).

Der Vater erklärt seinem Sohn, wie er frei sein kann von Gedanken über das, was ihm passieren könnte, wie „plötzlicher Schrecken“ oder „Verwüstung“. Er weist ihn auf den HERRN als seine „Zuversicht“ hin (Spr 3,26). Wenn er auf Ihn schaut, erhebt er sich über die Bedrohung durch mögliche schreckliche Ereignisse, von denen das Leben voll ist. Es gibt kein kraftvolleres Mittel, um von der Angst frei zu werden und zu bleiben, als dieses, Christus als unsere Hoffnung vor Augen zu haben. Hoffnung ist keine Unsicherheit, sondern absolute Gewissheit. Wenn der Herr Jesus unsere Hoffnung ist, bedeutet das, dass Er für uns unerschütterliche Unterstützung und bewährter Helfer ist.

Wenn wir unsere Hoffnung, unsere Erwartung, auf Ihn setzen, wird Er unseren „Fuß vor dem Fang bewahren“. Dann werden wir nicht in eine der vielen Sündenfallen tappen, die Satan rings um uns herum gestellt hat, um unseren Fuß zu fangen und uns zum Straucheln zu bringen. Die Sünde kann uns leicht umstricken, wenn wir nicht ständig den Herrn Jesus im Blick behalten (Heb 12,1; 2; vgl. 2Tim 2,26). Auch hier ist der Herr unser Vorbild. Als Er auf der Erde war, schaute Er ständig auf seinen Gott. So stellte Er seinen Fuß niemals dahin, wo eine Schlinge verborgen war (Ps 16,8).

Verse 27-30

Dem Nächsten nichts Böses tun


Die Weisheit ist wichtig für unsere Beziehung zu Gott. Das hat der Vater seinen Sohn – und uns – in den vorangegangenen Versen gelehrt. Aber das ist nicht das Einzige. Weisheit ist auch wichtig für unsere Beziehung zum Nächsten. In den Versen, die wir jetzt vor uns haben, spricht der Vater mit seinem Sohn genau darüber. Er warnt seinen Sohn, in seinen Beziehungen nicht egoistisch und selbstsüchtig zu sein. Beziehungen können auf diese Weise missbraucht werden.

Wir müssen lernen, dass nicht der Nächste für uns da ist, sondern wir für ihn. Dies sehen wir in der vom Herrn Jesus erzählten Begebenheit über den barmherzigen Samariter (Lk 10,30-37). Die Lektion ist nicht, dass ich lernen muss, wer mein Nächster ist, welchen Gewinn ich von ihm haben kann, sondern wie ich der Nächste des anderen sein kann, was ich für den anderen bedeuten kann.

Die Spr 3,27-30 beginnen alle mit dem Rat, etwas nicht zu tun. Dass der Vater seinem Sohn diesen Rat gibt, bedeutet, dass er seinen Sohn für fähig hält, das zu tun, wovon er ihm abrät. Darin steckt eine wichtige Lektion für Eltern. Es gibt Eltern, die nichts Böses über ihre Kinder hören können. Sie reagieren überrascht, um nicht zu sagen empört, wenn man gerade von ihrem Kind annimmt, es habe etwas getan, was man nicht durchgehen lassen kann. „Mein Kind macht so etwas nicht“, ist oft die abweisende Reaktion. Das beweist einen großen Mangel an Selbsterkenntnis und eine ungesunde Sicht auf ihr „Schätzchen“. Salomo spricht nicht so naiv oder hochmütig über seinen Sohn.

In den Spr 3,27; 28 geht es um die Beziehung zum Nächsten und insbesondere darum, ihm zu geben, was ihm zusteht. Der Vater formuliert dies hier jedoch als Verneinung. Er befiehlt seinem Sohn nicht, etwas zu tun, sondern er sagt ihm, dass er etwas nicht tun soll. Sein Sohn soll nicht das Gute denen vorenthalten, die ein Anrecht darauf haben, solange er die Mittel dazu hat (Spr 3,27). Es geht also um die Rechte des Nächsten und nicht um reine Wohltätigkeit.

Dies können wir auch darauf anwenden, dass wir ehrlich unsere Steuern bezahlen, weil die Regierung ein Anrecht darauf hat (Röm 13,7). Auch bei der Bezahlung einer Schuld, die durch ein Darlehen oder einen Kauf entstanden ist, gibt man dem anderen, was ihm zusteht. In einem allgemeineren Sinn ruft der Vater seinen Sohn dazu auf, dem Nächsten mit den ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten Gutes zu tun. Wir sind nicht die Besitzer, sondern die Verwalter unserer Güter. „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde“ (Jak 4,17).

Gutes zu tun, oder mehr noch, nicht das Gute denen vorzuenthalten, die ein Anrecht darauf haben, können wir auch auf das Evangelium und die Wahrheit Gottes anwenden. Die Menschen um uns herum haben ein Recht darauf, dass wir ihnen das Evangelium verkündigen. Wie werden sie hören, wenn wir es ihnen nicht sagen? Wir sind es ihnen schuldig, weil sie Gefahr laufen, für immer verloren zu gehen. Gleiches gilt für das Lehren der Wahrheit. Die Mitgläubigen haben ein Recht darauf, dass wir ihnen mit Gottes Wort dienen (Spr 11,26a). Wenn wir Nachfolger des Guten (also Christus) geworden sind, haben wir die Pflicht, von Ihm zu erzählen.

Vielleicht will der Sohn ja jemand das Gute gar nicht vorenthalten, sondern er verschiebt es auf „morgen“ (Spr 3,28). Der Vater erkennt diese Gefahr und warnt ihn, dies nicht zu tun. „Morgen“ ist ein Ausdruck für das unendliche Verschieben von etwas; jeden nächsten Tag wird es an „morgen“ weiter gereicht. Zum Beispiel darf „der Lohn des Tagelöhners … nicht über Nacht bei dir bleiben bis zum Morgen“ (3Mo 19,13b; 5Mo 24,15). Es geht nicht um Wohltätigkeit, sondern darum, eine Schuld zu begleichen. Wenn das versäumt wird, ist es in den Augen Gottes etwas Böses (Jak 5,4).

Auf das Gebot, dem Nächsten das Gute nicht vorzuenthalten, folgt das Gebot, gegen den Nächsten nichts Böses zu schmieden (Spr 3,29). Böses schmieden bedeutet, Böses zu planen oder vorzubereiten. Böses schmieden gegen den Nächsten, ihn vorsätzlich zu verletzen, ist ein Verbrechen. Und noch schlimmer ist es, wenn das passiert, während der Nächste denkt, er habe von dir nichts zu befürchten, und sich so bei dir sicher fühlt. Es ist eine grobe Form von Vertrauensmissbrauch. Dieses Verbrechen beging Judas gegen den Herrn Jesus (Ps 41,10; Joh 13,18). Wenn wir von jemandem so behandelt werden, dürfen wir wissen, dass der Herr Jesus auch in diesem Fall mit uns leiden kann (Heb 4,15).

Der Vater hält seinen Sohn nicht für zu gut, so etwas Böses zu tun. Auch wir sollten in dieser Hinsicht nicht zu gut von uns denken. Es ist möglich, dass wir jemanden, der uns vertraut, der täglich mit uns zusammenlebt, für etwas missbrauchen, das uns einen Vorteil bringt.

Es besteht nicht nur die Gefahr, heimlich das Böse zu schmieden, sondern auch jemanden öffentlich und ohne Grund zu beschuldigen, ohne dass der andere uns etwas Böses angetan hat (Spr 3,30). Auch vor dieser Form des Bösen warnt der Vater den Sohn. Hier wird ein streitsüchtiger Geist offenbar. Es kann sich auch darauf beziehen, dass jemand ohne jeden Grund einen Prozess anfängt. So jemand ist nur darauf aus, einen anderen zu verletzen. Böses tun kann man geistlich, körperlich, finanziell oder sogar sexuell.

Auch hier ist wieder der Herr Jesus das Vorbild. Er wurde ohne Ursache angeklagt, wo Er doch niemals jemanden verletzte. Im Gegenteil: Er tat immer nur Gutes. Er wehrte sich nicht dagegen, Er suchte nicht sein eigenes Recht, sondern übergab alles „dem …, der gerecht richtet“ (1Pet 2,21-23).

Verse 27-30

Dem Nächsten nichts Böses tun


Die Weisheit ist wichtig für unsere Beziehung zu Gott. Das hat der Vater seinen Sohn – und uns – in den vorangegangenen Versen gelehrt. Aber das ist nicht das Einzige. Weisheit ist auch wichtig für unsere Beziehung zum Nächsten. In den Versen, die wir jetzt vor uns haben, spricht der Vater mit seinem Sohn genau darüber. Er warnt seinen Sohn, in seinen Beziehungen nicht egoistisch und selbstsüchtig zu sein. Beziehungen können auf diese Weise missbraucht werden.

Wir müssen lernen, dass nicht der Nächste für uns da ist, sondern wir für ihn. Dies sehen wir in der vom Herrn Jesus erzählten Begebenheit über den barmherzigen Samariter (Lk 10,30-37). Die Lektion ist nicht, dass ich lernen muss, wer mein Nächster ist, welchen Gewinn ich von ihm haben kann, sondern wie ich der Nächste des anderen sein kann, was ich für den anderen bedeuten kann.

Die Spr 3,27-30 beginnen alle mit dem Rat, etwas nicht zu tun. Dass der Vater seinem Sohn diesen Rat gibt, bedeutet, dass er seinen Sohn für fähig hält, das zu tun, wovon er ihm abrät. Darin steckt eine wichtige Lektion für Eltern. Es gibt Eltern, die nichts Böses über ihre Kinder hören können. Sie reagieren überrascht, um nicht zu sagen empört, wenn man gerade von ihrem Kind annimmt, es habe etwas getan, was man nicht durchgehen lassen kann. „Mein Kind macht so etwas nicht“, ist oft die abweisende Reaktion. Das beweist einen großen Mangel an Selbsterkenntnis und eine ungesunde Sicht auf ihr „Schätzchen“. Salomo spricht nicht so naiv oder hochmütig über seinen Sohn.

In den Spr 3,27; 28 geht es um die Beziehung zum Nächsten und insbesondere darum, ihm zu geben, was ihm zusteht. Der Vater formuliert dies hier jedoch als Verneinung. Er befiehlt seinem Sohn nicht, etwas zu tun, sondern er sagt ihm, dass er etwas nicht tun soll. Sein Sohn soll nicht das Gute denen vorenthalten, die ein Anrecht darauf haben, solange er die Mittel dazu hat (Spr 3,27). Es geht also um die Rechte des Nächsten und nicht um reine Wohltätigkeit.

Dies können wir auch darauf anwenden, dass wir ehrlich unsere Steuern bezahlen, weil die Regierung ein Anrecht darauf hat (Röm 13,7). Auch bei der Bezahlung einer Schuld, die durch ein Darlehen oder einen Kauf entstanden ist, gibt man dem anderen, was ihm zusteht. In einem allgemeineren Sinn ruft der Vater seinen Sohn dazu auf, dem Nächsten mit den ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten Gutes zu tun. Wir sind nicht die Besitzer, sondern die Verwalter unserer Güter. „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde“ (Jak 4,17).

Gutes zu tun, oder mehr noch, nicht das Gute denen vorzuenthalten, die ein Anrecht darauf haben, können wir auch auf das Evangelium und die Wahrheit Gottes anwenden. Die Menschen um uns herum haben ein Recht darauf, dass wir ihnen das Evangelium verkündigen. Wie werden sie hören, wenn wir es ihnen nicht sagen? Wir sind es ihnen schuldig, weil sie Gefahr laufen, für immer verloren zu gehen. Gleiches gilt für das Lehren der Wahrheit. Die Mitgläubigen haben ein Recht darauf, dass wir ihnen mit Gottes Wort dienen (Spr 11,26a). Wenn wir Nachfolger des Guten (also Christus) geworden sind, haben wir die Pflicht, von Ihm zu erzählen.

Vielleicht will der Sohn ja jemand das Gute gar nicht vorenthalten, sondern er verschiebt es auf „morgen“ (Spr 3,28). Der Vater erkennt diese Gefahr und warnt ihn, dies nicht zu tun. „Morgen“ ist ein Ausdruck für das unendliche Verschieben von etwas; jeden nächsten Tag wird es an „morgen“ weiter gereicht. Zum Beispiel darf „der Lohn des Tagelöhners … nicht über Nacht bei dir bleiben bis zum Morgen“ (3Mo 19,13b; 5Mo 24,15). Es geht nicht um Wohltätigkeit, sondern darum, eine Schuld zu begleichen. Wenn das versäumt wird, ist es in den Augen Gottes etwas Böses (Jak 5,4).

Auf das Gebot, dem Nächsten das Gute nicht vorzuenthalten, folgt das Gebot, gegen den Nächsten nichts Böses zu schmieden (Spr 3,29). Böses schmieden bedeutet, Böses zu planen oder vorzubereiten. Böses schmieden gegen den Nächsten, ihn vorsätzlich zu verletzen, ist ein Verbrechen. Und noch schlimmer ist es, wenn das passiert, während der Nächste denkt, er habe von dir nichts zu befürchten, und sich so bei dir sicher fühlt. Es ist eine grobe Form von Vertrauensmissbrauch. Dieses Verbrechen beging Judas gegen den Herrn Jesus (Ps 41,10; Joh 13,18). Wenn wir von jemandem so behandelt werden, dürfen wir wissen, dass der Herr Jesus auch in diesem Fall mit uns leiden kann (Heb 4,15).

Der Vater hält seinen Sohn nicht für zu gut, so etwas Böses zu tun. Auch wir sollten in dieser Hinsicht nicht zu gut von uns denken. Es ist möglich, dass wir jemanden, der uns vertraut, der täglich mit uns zusammenlebt, für etwas missbrauchen, das uns einen Vorteil bringt.

Es besteht nicht nur die Gefahr, heimlich das Böse zu schmieden, sondern auch jemanden öffentlich und ohne Grund zu beschuldigen, ohne dass der andere uns etwas Böses angetan hat (Spr 3,30). Auch vor dieser Form des Bösen warnt der Vater den Sohn. Hier wird ein streitsüchtiger Geist offenbar. Es kann sich auch darauf beziehen, dass jemand ohne jeden Grund einen Prozess anfängt. So jemand ist nur darauf aus, einen anderen zu verletzen. Böses tun kann man geistlich, körperlich, finanziell oder sogar sexuell.

Auch hier ist wieder der Herr Jesus das Vorbild. Er wurde ohne Ursache angeklagt, wo Er doch niemals jemanden verletzte. Im Gegenteil: Er tat immer nur Gutes. Er wehrte sich nicht dagegen, Er suchte nicht sein eigenes Recht, sondern übergab alles „dem …, der gerecht richtet“ (1Pet 2,21-23).

Verse 31-35

Beneide nicht den Gottlosen


Ein anderes Übel, vor dem der Vater seinen Sohn warnt, ist, einen „Mann der Gewalttat“ zu beneiden (Spr 3,31; vgl. Ps 73,3-5). Der Mann der Gewalttat ist einer, der gewalttätig ist und rechtswidrig Macht ausübt. In Sprüche 1 kommt der Mann der Gewalttat zum Sohn (Spr 1,10-14). Hier sieht der Sohn, was der Mann der Gewalttat sich alles leisten kann, beispielsweise teure Sachen oder ein scheinbar bequemes Leben. Der Mann der Gewalttat beeinflusst andere, sowohl seine Freunde als auch die Menschen, die ihn sehen, wie der Sohn. Dann ist es wichtig, nicht unter seinen Einfluss zu geraten. Der Vater legt seinem Sohn nahe, diesen Mann nicht zu „beneiden“ und „keinen von seinen Wegen“ zu erwählen.

Um dieses Verbot zu unterstreichen, stellt der Vater seinem Sohn vor, was es zur Folge hat, wenn er diesem Mann auf seinem Lebensweg folgt, und wie es sich auswirkt, wenn er sich von ihm fernhält. Dies geschieht in Form von Kontrasten. Der Sohn darf den Mann der Gewalttat nicht beneiden, denn der „ist dem HERRN ein Gräuel“ (Spr 3,32). Er soll sich dessen völlig bewusst sein, wenn er vom Leben dieses Mannes angezogen wird und selbst auch so leben will.

Von einem Gräuel, etwas Abscheulichem, sollst du so weit wie möglich Abstand nehmen. Dem gegenüber steht, dem HERRN so nahe wie möglich zu sein. Das ist das Teil der Aufrichtigen, mit denen Er ein „Geheimnis“ teilt (vgl. Ps 25,14). Dieses Geheimnis ist eine vertrauliche Beziehung, wie sie sich in seinen Mitteilungen zeigt. So vertraulich ging Er mit Abraham um und sagte ihm, was Er tun würde (1Mo 18,17-19). Auch mit seinen Dienern, den Propheten, pflegte Er einen vertraulichen Umgang (Amos 3,7).

In den Spr 3,33-35 sehen wir einerseits das Teil der Gerechten (Spr 3,33b), der Demütigen (Spr 3,34b) und der Weisen (Spr 3,35a), und andererseits das Teil der Gottlosen (Spr 3,33a), der Spötter (Spr 3,34a) und der Toren (Spr 3,35b). Der gottlose Mensch interessiert sich nicht für Gott; die Spötter verachten Gott; der Tor verwirft Gott. Auf letztere Gruppe von Menschen sollten wir nicht neidisch sein, denn sie sind unter dem Fluch (Spr 3,33a), unter dem Spott (Spr 3,34a) und unter der Schande (Spr 3,35b). Die Gerechten, mit denen Gott einen verborgenen Umgang hat, empfangen Segen (Spr 3,33b), Gnade (Spr 3,34b) und Ehre (Spr 3,35a).

Wer vom HERRN abweicht (Spr 3,32), erweist sich als „Gottloser“ (Spr 3,33). Auf dem Haus eines solchen Menschen liegt „der Fluch des HERRN“ (Mal 2,2). Hier sehen wir, dass dieses Abweichen nicht nur für uns selbst Konsequenzen hat, sondern auch für alle, die zu unserem Haus gehören. Für die Aufrechten gilt das Gegenteil. Ihre Wohnung ist vom HERRN gesegnet (2Sam 6,11). Unter der Haltung des jeweiligen Hauptbewohners leiden die Kinder der Gottlosen, während die Kinder des Gerechten Freude haben. Wir sind für unsere Familie Kanäle des Segens oder des Fluches.

Der Fluch, der auf dem Haus der Gottlosen liegt, ist nicht so sehr, dass ihnen alle möglichen Dinge, die das Leben angenehm machen, weggenommen werden. Auch Segen ist nicht so sehr der Besitz von allem, was das Herz begehrt. Der zentrale Punkt des Fluches liegt in einer ständigen Unruhe des Gewissens, einem ständigen Gefühl der Ungewissheit, was am Ende zum Zusammenbruch dieses Hauses führt. Der zentrale Punkt des Segens liegt in dem ständigen Bewusstsein, dass Gott mit uns ist, in der Ruhe und dem Frieden des Herzens, das von der Gnade und Güte Gottes überzeugt ist. Dieses Haus bleibt feststehen.

Spötter werden es mit dem Spott Gottes zu tun bekommen (Spr 3,34). Spötter sind Menschen, denen nichts heilig ist. Sie verspotten Gott und seine Wahrheit; sie lachen über Ihn und machen seine Wahrheit lächerlich (2Pet 3,3; 4). Sie verhöhnen das Opfer Christi. Sie erhöhen sich selbst; sie verachten und erniedrigen andere, besonders Gott und seinen Christus. Solche Menschen sündigen auf abscheuliche Weise. Es wird eine Zeit kommen, in der die Rollen vertauscht werden. Dann wird Er sie verhöhnen und sie erniedrigen (Ps 2,4; Ps 59,9).

Den Spöttern stehen die „Demütigen“ gegenüber. Sie haben sich gedemütigt und den richtigen Platz vor Gott eingenommen. Sie erkennen Ihn in allem an, was Er über sie sagt, sei es im Gericht oder im Segen. Sie verspottet Er nicht, sondern Er gibt ihnen Gnade. Das gibt ihnen die Kraft, unter dem Spott der Spötter demütig zu bleiben und nicht zu widerstehen.

Demut ist eine Eigenschaft des Herrn Jesus, die Ihn in seinem Leben auf der Erde kennzeichnete. Er gibt diese Eigenschaft allen, die sein Joch des Gehorsams auf sich nehmen und von Ihm lernen wollen (Mt 11,29). Sie haben sich unter die mächtige Hand Gottes gedemütigt (Jak 4,6; 1Pet 5,6). Die Sünder dagegen werden gezwungen sein, sich zu unterwerfen, wenn Christus kommt, um zu regieren.

Wenn Christus kommt, werden die Weisen Ehre empfangen (Spr 3,35). Die Weisen sind dieselben Personen wie die Gerechten und die Demütigen der vorherigen Verse. Das zeigt, dass es sich bei ihnen nicht um die Weisen der Welt handelt, sondern Menschen, die in Gottes Augen weise sind. Die Ehre, die sie empfangen, ist nicht vorübergehend und nicht die der Welt, sondern eine ewige Ehre, die Gott gibt. Diese Ehre besteht darin, dass sie an der Regierung des Herrn Jesus teilhaben werden.

Die Toren dagegen bekommen das, was sie selbst getan haben. Sie erhöht die Schande. Sie haben sich nie um Gottes Gebote gekümmert und Ihn sogar verspottet. Dadurch haben sie die Lacher auf ihre Seite gezogen und die Ehre von Leuten bekommen, die genau so sind wie sie. Gleichzeitig haben sie sich selbst außerhalb des Segens und unter die Schande gestellt, und zwar für immer. Ihre Torheit wird für alle sichtbar sein, sie werden „zur Schande, zu ewigem Abscheu“ sein (Dan 12,2).

Verse 31-35

Beneide nicht den Gottlosen


Ein anderes Übel, vor dem der Vater seinen Sohn warnt, ist, einen „Mann der Gewalttat“ zu beneiden (Spr 3,31; vgl. Ps 73,3-5). Der Mann der Gewalttat ist einer, der gewalttätig ist und rechtswidrig Macht ausübt. In Sprüche 1 kommt der Mann der Gewalttat zum Sohn (Spr 1,10-14). Hier sieht der Sohn, was der Mann der Gewalttat sich alles leisten kann, beispielsweise teure Sachen oder ein scheinbar bequemes Leben. Der Mann der Gewalttat beeinflusst andere, sowohl seine Freunde als auch die Menschen, die ihn sehen, wie der Sohn. Dann ist es wichtig, nicht unter seinen Einfluss zu geraten. Der Vater legt seinem Sohn nahe, diesen Mann nicht zu „beneiden“ und „keinen von seinen Wegen“ zu erwählen.

Um dieses Verbot zu unterstreichen, stellt der Vater seinem Sohn vor, was es zur Folge hat, wenn er diesem Mann auf seinem Lebensweg folgt, und wie es sich auswirkt, wenn er sich von ihm fernhält. Dies geschieht in Form von Kontrasten. Der Sohn darf den Mann der Gewalttat nicht beneiden, denn der „ist dem HERRN ein Gräuel“ (Spr 3,32). Er soll sich dessen völlig bewusst sein, wenn er vom Leben dieses Mannes angezogen wird und selbst auch so leben will.

Von einem Gräuel, etwas Abscheulichem, sollst du so weit wie möglich Abstand nehmen. Dem gegenüber steht, dem HERRN so nahe wie möglich zu sein. Das ist das Teil der Aufrichtigen, mit denen Er ein „Geheimnis“ teilt (vgl. Ps 25,14). Dieses Geheimnis ist eine vertrauliche Beziehung, wie sie sich in seinen Mitteilungen zeigt. So vertraulich ging Er mit Abraham um und sagte ihm, was Er tun würde (1Mo 18,17-19). Auch mit seinen Dienern, den Propheten, pflegte Er einen vertraulichen Umgang (Amos 3,7).

In den Spr 3,33-35 sehen wir einerseits das Teil der Gerechten (Spr 3,33b), der Demütigen (Spr 3,34b) und der Weisen (Spr 3,35a), und andererseits das Teil der Gottlosen (Spr 3,33a), der Spötter (Spr 3,34a) und der Toren (Spr 3,35b). Der gottlose Mensch interessiert sich nicht für Gott; die Spötter verachten Gott; der Tor verwirft Gott. Auf letztere Gruppe von Menschen sollten wir nicht neidisch sein, denn sie sind unter dem Fluch (Spr 3,33a), unter dem Spott (Spr 3,34a) und unter der Schande (Spr 3,35b). Die Gerechten, mit denen Gott einen verborgenen Umgang hat, empfangen Segen (Spr 3,33b), Gnade (Spr 3,34b) und Ehre (Spr 3,35a).

Wer vom HERRN abweicht (Spr 3,32), erweist sich als „Gottloser“ (Spr 3,33). Auf dem Haus eines solchen Menschen liegt „der Fluch des HERRN“ (Mal 2,2). Hier sehen wir, dass dieses Abweichen nicht nur für uns selbst Konsequenzen hat, sondern auch für alle, die zu unserem Haus gehören. Für die Aufrechten gilt das Gegenteil. Ihre Wohnung ist vom HERRN gesegnet (2Sam 6,11). Unter der Haltung des jeweiligen Hauptbewohners leiden die Kinder der Gottlosen, während die Kinder des Gerechten Freude haben. Wir sind für unsere Familie Kanäle des Segens oder des Fluches.

Der Fluch, der auf dem Haus der Gottlosen liegt, ist nicht so sehr, dass ihnen alle möglichen Dinge, die das Leben angenehm machen, weggenommen werden. Auch Segen ist nicht so sehr der Besitz von allem, was das Herz begehrt. Der zentrale Punkt des Fluches liegt in einer ständigen Unruhe des Gewissens, einem ständigen Gefühl der Ungewissheit, was am Ende zum Zusammenbruch dieses Hauses führt. Der zentrale Punkt des Segens liegt in dem ständigen Bewusstsein, dass Gott mit uns ist, in der Ruhe und dem Frieden des Herzens, das von der Gnade und Güte Gottes überzeugt ist. Dieses Haus bleibt feststehen.

Spötter werden es mit dem Spott Gottes zu tun bekommen (Spr 3,34). Spötter sind Menschen, denen nichts heilig ist. Sie verspotten Gott und seine Wahrheit; sie lachen über Ihn und machen seine Wahrheit lächerlich (2Pet 3,3; 4). Sie verhöhnen das Opfer Christi. Sie erhöhen sich selbst; sie verachten und erniedrigen andere, besonders Gott und seinen Christus. Solche Menschen sündigen auf abscheuliche Weise. Es wird eine Zeit kommen, in der die Rollen vertauscht werden. Dann wird Er sie verhöhnen und sie erniedrigen (Ps 2,4; Ps 59,9).

Den Spöttern stehen die „Demütigen“ gegenüber. Sie haben sich gedemütigt und den richtigen Platz vor Gott eingenommen. Sie erkennen Ihn in allem an, was Er über sie sagt, sei es im Gericht oder im Segen. Sie verspottet Er nicht, sondern Er gibt ihnen Gnade. Das gibt ihnen die Kraft, unter dem Spott der Spötter demütig zu bleiben und nicht zu widerstehen.

Demut ist eine Eigenschaft des Herrn Jesus, die Ihn in seinem Leben auf der Erde kennzeichnete. Er gibt diese Eigenschaft allen, die sein Joch des Gehorsams auf sich nehmen und von Ihm lernen wollen (Mt 11,29). Sie haben sich unter die mächtige Hand Gottes gedemütigt (Jak 4,6; 1Pet 5,6). Die Sünder dagegen werden gezwungen sein, sich zu unterwerfen, wenn Christus kommt, um zu regieren.

Wenn Christus kommt, werden die Weisen Ehre empfangen (Spr 3,35). Die Weisen sind dieselben Personen wie die Gerechten und die Demütigen der vorherigen Verse. Das zeigt, dass es sich bei ihnen nicht um die Weisen der Welt handelt, sondern Menschen, die in Gottes Augen weise sind. Die Ehre, die sie empfangen, ist nicht vorübergehend und nicht die der Welt, sondern eine ewige Ehre, die Gott gibt. Diese Ehre besteht darin, dass sie an der Regierung des Herrn Jesus teilhaben werden.

Die Toren dagegen bekommen das, was sie selbst getan haben. Sie erhöht die Schande. Sie haben sich nie um Gottes Gebote gekümmert und Ihn sogar verspottet. Dadurch haben sie die Lacher auf ihre Seite gezogen und die Ehre von Leuten bekommen, die genau so sind wie sie. Gleichzeitig haben sie sich selbst außerhalb des Segens und unter die Schande gestellt, und zwar für immer. Ihre Torheit wird für alle sichtbar sein, sie werden „zur Schande, zu ewigem Abscheu“ sein (Dan 12,2).

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Proverbs 3". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/proverbs-3.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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