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Sprüche 6

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Introduction

In den Spr 6,1-19 dieses Kapitels unterbricht der Vater seine an den Sohn gerichteten Erläuterungen zum Thema „Fremde Frau“. Dennoch haben auch die Themen, die er in diesen Versen behandelt, miteinander zu tun: Es geht um Sünden, die – wie der Ehebruch – zu tiefer Armut führen (Spr 5,9-11).

Introduction

In den Spr 6,1-19 dieses Kapitels unterbricht der Vater seine an den Sohn gerichteten Erläuterungen zum Thema „Fremde Frau“. Dennoch haben auch die Themen, die er in diesen Versen behandelt, miteinander zu tun: Es geht um Sünden, die – wie der Ehebruch – zu tiefer Armut führen (Spr 5,9-11).

Verse 1-5

Werde nie Bürge


Ein guter Vater kümmert sich auch um die finanzielle Situation seines Sohnes. Darüber spricht er in den Spr 6,1-5, wo er ausdrücklich davor warnt, Bürge für jemanden zu werden (Spr 6,1). Wenn der Sohn Bürge wird und dies „mit dem Einschlagen seiner Hand“ bestätigt, ist er naiv. Der Vater ist nicht so naiv, dies seinem Sohn nicht zuzutrauen. Er hält es für möglich, dass sein Sohn in Versuchung gerät, Bürge zu werden.

Niemand wird zum Bürgen verpflichtet. Bürge zu werden für einen anderen, ist etwas ganz anderes als die übliche und erlaubte Art, Hilfe zu leisten, indem man jemandem Geld leiht, der in finanzieller Not ist (Mt 5,42). Bürge werden – was symbolisch durch das Einschlagen der Hand bestätigt wird – bedeutet: Man übernimmt die Verantwortung, die Schuld eines anderen zu bezahlen, wenn dieser nicht zahlt, und macht sich zum Garanten dafür.

Es ist weise, eine solche Verantwortung nicht auf sich zu nehmen. Vor dieser Gefahr wird in Sprüche öfter gewarnt (Spr 11,15; Spr 17,18; Spr 22,26). Es ist ein Missbrauch des Geldes, das Gott gegeben hat, um es für Ihn zu gebrauchen.

Wer jemand dazu bringt, für ihn zu bürgen, hat ihn in seinen Worten gefangen genommen und zu einem Gefangenen dieser Worte gemacht (Spr 6,2). Es ist dumm, ein Bürge zu werden, denn dann bist du selbst verschuldet Sklave einer anderen Person geworden. Die Person, für die du Bürge geworden bist, wird deine Gewährleistung missbrauchen. Leichtgläubigkeit und unangebrachte Großzügigkeit können dazu führen, dass der Sohn lebenslänglich zum Sklaven der Person wird, für die er Bürge geworden ist.

Als Bürge ist man „in die Hand seines Nächsten gekommen“ (Spr 6,3). Deshalb auch der eindringliche Appell des Vaters, sich um jeden Preis davon loszureißen. Wie dringlich dieser Rat ist, wird erst recht dadurch hörbar, dass er seinen Sohn ausdrücklich als „mein Sohn“ anspricht. Er muss sicherstellen, dass er sofort aus dem Griff der Person freikommt, für die er Bürge geworden ist. Er muss da heraus, sonst stirbt er. So tödlich ist diese Gefahr.

Das wird bedeuten, dass er alles Mögliche tut, damit der andere seinen Verpflichtungen nachkommt. Er muss den Nächsten, für den er Bürge geworden ist, „bestürmen“. Das kann bedeuten, dass der Sohn sich vor seinem Nächsten, für den er Bürge geworden ist, demütigen muss. Aber das alles ist besser als umkommen. Lass ihn seinen Stolz bereuen und lass den anderen ihn mit Füßen treten, wenn er sich nur aus dem Griff seines Nächsten befreit.

Dafür muss er seine Nachtruhe opfern (Spr 6,4, vgl. Ps 132,4; 5), denn Aufschub ist fatal. Deshalb soll er es mit der Geschwindigkeit einer Gazelle tun, die vor dem Jäger flieht, oder eines Vogels, der nicht dem Vogelfänger in die Hände fallen will (Spr 6,5). Diese Tiere sehen die Gefahr und verlieren keine Zeit, um der Gefahrenzone zu entkommen.

Einen guten Bürgen gibt es, und das ist Gott selbst (Ps 119,122; Hiob 17,3). Der Herr Jesus ist Bürge des neuen Bundes (Heb 7,22), den Er ganz erfüllt hat. Wir konnten seine Bedingungen nicht erfüllen. Der Herr konnte es; Er nahm die Bedingungen auf sich und erfüllte sie. Er hat unsere Verpflichtungen übernommen. Dadurch sind wir Teilhaber an den Segnungen des neuen Bundes.

Verse 1-5

Werde nie Bürge


Ein guter Vater kümmert sich auch um die finanzielle Situation seines Sohnes. Darüber spricht er in den Spr 6,1-5, wo er ausdrücklich davor warnt, Bürge für jemanden zu werden (Spr 6,1). Wenn der Sohn Bürge wird und dies „mit dem Einschlagen seiner Hand“ bestätigt, ist er naiv. Der Vater ist nicht so naiv, dies seinem Sohn nicht zuzutrauen. Er hält es für möglich, dass sein Sohn in Versuchung gerät, Bürge zu werden.

Niemand wird zum Bürgen verpflichtet. Bürge zu werden für einen anderen, ist etwas ganz anderes als die übliche und erlaubte Art, Hilfe zu leisten, indem man jemandem Geld leiht, der in finanzieller Not ist (Mt 5,42). Bürge werden – was symbolisch durch das Einschlagen der Hand bestätigt wird – bedeutet: Man übernimmt die Verantwortung, die Schuld eines anderen zu bezahlen, wenn dieser nicht zahlt, und macht sich zum Garanten dafür.

Es ist weise, eine solche Verantwortung nicht auf sich zu nehmen. Vor dieser Gefahr wird in Sprüche öfter gewarnt (Spr 11,15; Spr 17,18; Spr 22,26). Es ist ein Missbrauch des Geldes, das Gott gegeben hat, um es für Ihn zu gebrauchen.

Wer jemand dazu bringt, für ihn zu bürgen, hat ihn in seinen Worten gefangen genommen und zu einem Gefangenen dieser Worte gemacht (Spr 6,2). Es ist dumm, ein Bürge zu werden, denn dann bist du selbst verschuldet Sklave einer anderen Person geworden. Die Person, für die du Bürge geworden bist, wird deine Gewährleistung missbrauchen. Leichtgläubigkeit und unangebrachte Großzügigkeit können dazu führen, dass der Sohn lebenslänglich zum Sklaven der Person wird, für die er Bürge geworden ist.

Als Bürge ist man „in die Hand seines Nächsten gekommen“ (Spr 6,3). Deshalb auch der eindringliche Appell des Vaters, sich um jeden Preis davon loszureißen. Wie dringlich dieser Rat ist, wird erst recht dadurch hörbar, dass er seinen Sohn ausdrücklich als „mein Sohn“ anspricht. Er muss sicherstellen, dass er sofort aus dem Griff der Person freikommt, für die er Bürge geworden ist. Er muss da heraus, sonst stirbt er. So tödlich ist diese Gefahr.

Das wird bedeuten, dass er alles Mögliche tut, damit der andere seinen Verpflichtungen nachkommt. Er muss den Nächsten, für den er Bürge geworden ist, „bestürmen“. Das kann bedeuten, dass der Sohn sich vor seinem Nächsten, für den er Bürge geworden ist, demütigen muss. Aber das alles ist besser als umkommen. Lass ihn seinen Stolz bereuen und lass den anderen ihn mit Füßen treten, wenn er sich nur aus dem Griff seines Nächsten befreit.

Dafür muss er seine Nachtruhe opfern (Spr 6,4, vgl. Ps 132,4; 5), denn Aufschub ist fatal. Deshalb soll er es mit der Geschwindigkeit einer Gazelle tun, die vor dem Jäger flieht, oder eines Vogels, der nicht dem Vogelfänger in die Hände fallen will (Spr 6,5). Diese Tiere sehen die Gefahr und verlieren keine Zeit, um der Gefahrenzone zu entkommen.

Einen guten Bürgen gibt es, und das ist Gott selbst (Ps 119,122; Hiob 17,3). Der Herr Jesus ist Bürge des neuen Bundes (Heb 7,22), den Er ganz erfüllt hat. Wir konnten seine Bedingungen nicht erfüllen. Der Herr konnte es; Er nahm die Bedingungen auf sich und erfüllte sie. Er hat unsere Verpflichtungen übernommen. Dadurch sind wir Teilhaber an den Segnungen des neuen Bundes.

Verse 6-11

Der Faule


Genauso wie Bürge zu werden (Spr 6,1-5), ist Faulheit (Spr 6,6-11) ein Weg zur Armut (Spr 24,30-34). Bürge werden führt zu unnötigem Geldverlust; Faulheit bringt erst gar kein Geld. Davor warnt der Vater den Sohn eindringlich. Es scheint so, als habe er seinen Sohn in einem bestimmten Moment als Faulen erlebt. Deshalb ruft er ihn auf, zur „Ameise“ hin zu gehen. Das heißt: Sein Sohn soll sich dieses kleine Tier genau anschauen (Spr 6,6). So wie in Spr 6,5 von Gazelle und Vogel kann er hier von der Ameise lernen (vgl. Hiob 12,7). Lass ihn sehen, wie ihre Wege sind, wie sie ist, was ihre Gewohnheiten sind. Das gibt ihm die Möglichkeit, weise zu werden.

Die Ameisen brauchen keinen Anreiz, kein Druckmittel, um zu arbeiten. Es gibt keinen „Richter“ oder Vorarbeiter, dem sie folgen oder dem sie es nachmachen müssten (Spr 6,7). Sie haben auch keinen „Vorsteher“, der sie beobachtet und korrigiert. Einen „Gebieter“, dem sie gehorchen müssen, gibt es auch nicht. Menschen hingegen brauchen „das Auge des Meisters“, weil sie sonst nur halbherzig bei der Sache sind, während die Ameisen fleißig und ohne den geringsten Anreiz zusammenarbeiten und eine Menge Arbeit bewältigen, ohne dass jemand sie dazu anstachelt. Es gibt auch keine Ameise, die nichts tut.

Im Beispiel der Ameise geht es vor allem um ihren Arbeitseifer. Außerdem arbeitet sie ja auch für ihre Zukunft. Sie bereitet zur gelegenen Zeit, also „in der Ernte“ (Spr 6,8), im Sommer, wenn es noch warm ist, ihre Speise und „sammelt“ Nahrung, wenn es viel zu sammeln gibt. Deshalb hat sie Nahrung vorrätig für die Zeit, in der es kalt ist und sie nirgendwo Nahrung finden kann. Joseph ist ein Beispiel von jemand, der so gehandelt hat (1Mo 41,28-36; 46-49; 53-57).

Nach der Lektion von der Ameise nun in Spr 6,9 die Anwendung: Der Vater ruft seinen Sohn zur Ordnung, indem er ihn tadelnd mit seiner Faulheit konfrontiert. Dieser Junge liegt nur faul herum. Er kommt seiner Pflicht nicht nach, denn er sollte bei der Arbeit sein. Das Einzige, worum es ihm geht, ist seine Ruhe; nur sie zählt. Er denkt nicht an die Zukunft; die interessiert ihn nicht.

Wie lange wird er so untätig bleiben? Von einem echten Faulen weiß man nie, wann er aus dem Schlaf aufsteht. Wenn du denkst, jetzt wacht er auf, dreht er sich erst einmal wieder um. Wie herrlich, hören wir den Faulen murmeln, „ein wenig“ zu schlafen und zu schlummern und mit gefalteten Händen dazuliegen (Spr 6,10).

Die Unwilligkeit, aufzustehen und zur Arbeit zu gehen, steigert sich hier noch. Wenn „ein wenig Schlaf“ nicht mehr geht, ist doch „ein wenig Schlummer“ so herrlich. Wenn das nicht mehr geht und du ganz wach bist, ist es immer noch so gut, mit „ein wenig Händefalten … auszuruhen“. Die Hände hat man dabei hinter dem Kopf oder auf der Brust. Wer weiß? Wenn sie dich in Ruhe lassen, kannst du ja wieder „ein wenig schlummern“ und vielleicht sogar wieder „ein wenig schlafen“.

Aus diesen ganzen „Wenigs“ wird am Ende viel, nämlich viel Armut. Die Hände sind nicht etwa zum Gebet gefaltet, sondern um deutlich zu machen, dass er nicht vorhat, die Ärmel hochzukrempeln und seine Hände zu gebrauchen (Pred 4,5). Er will mit seinen Händen nichts arbeiten.

Wir entschuldigen oder beschönigen oft eine falsche Tat oder eine falsche Lebensweise, indem wir sagen, es geht doch nur um „ein wenig“. Musst du dich denn an so einer Kleinigkeit stoßen? Ein paar Minuten zu spät kommen – was macht das schon; diese paar zu viel berechneten Euros; diese kleine Lüge? Aber für Gott gibt es keine „kleine“ Abkehr vom Gehorsam. Ungehorsam ist Ungehorsam.

Dem Sohn muss sehr wohl bewusst sein, dass durch seine Faulheit die „Armut … wie ein Draufgänger“ über ihn kommt (Spr 6,11). Ein Draufgänger hat es nicht eilig, ist aber durchaus zielstrebig. Diese Armut verursacht „Mangel“, der „wie ein gewappneter Mann“ über ihn kommt. Ein gewappneter Mann ist ein Bandit, der ihn nur fertig machen will.

Jede Generation muss wieder ganz neu diese Worte über den Faulen hören. Ganz bestimmt gilt das für die heutige Generation. Immer mehr junge Leute verfallen in Ziellosigkeit, hängen herum und tun nichts. Faulheit wird zur Gewohnheit. Das sehen wir in der Gesellschaft, leider aber auch im Reich Gottes. Es gibt faule Christen. Jeden freien Abend nehmen sie für sich selbst. Sie meinen, sie hätten ein Recht auf Faulheit und Nichtstun. Der Herr Jesus nennt einen Knecht, dem er etwas zu tun gab, der aber nicht für ihn an die Arbeit ging, böse und faul (Mt 25,26). Im Reich Gottes gibt es genug Arbeit, für die wir dann ein Auge haben werden, wenn wir mit Gott leben.

Verse 6-11

Der Faule


Genauso wie Bürge zu werden (Spr 6,1-5), ist Faulheit (Spr 6,6-11) ein Weg zur Armut (Spr 24,30-34). Bürge werden führt zu unnötigem Geldverlust; Faulheit bringt erst gar kein Geld. Davor warnt der Vater den Sohn eindringlich. Es scheint so, als habe er seinen Sohn in einem bestimmten Moment als Faulen erlebt. Deshalb ruft er ihn auf, zur „Ameise“ hin zu gehen. Das heißt: Sein Sohn soll sich dieses kleine Tier genau anschauen (Spr 6,6). So wie in Spr 6,5 von Gazelle und Vogel kann er hier von der Ameise lernen (vgl. Hiob 12,7). Lass ihn sehen, wie ihre Wege sind, wie sie ist, was ihre Gewohnheiten sind. Das gibt ihm die Möglichkeit, weise zu werden.

Die Ameisen brauchen keinen Anreiz, kein Druckmittel, um zu arbeiten. Es gibt keinen „Richter“ oder Vorarbeiter, dem sie folgen oder dem sie es nachmachen müssten (Spr 6,7). Sie haben auch keinen „Vorsteher“, der sie beobachtet und korrigiert. Einen „Gebieter“, dem sie gehorchen müssen, gibt es auch nicht. Menschen hingegen brauchen „das Auge des Meisters“, weil sie sonst nur halbherzig bei der Sache sind, während die Ameisen fleißig und ohne den geringsten Anreiz zusammenarbeiten und eine Menge Arbeit bewältigen, ohne dass jemand sie dazu anstachelt. Es gibt auch keine Ameise, die nichts tut.

Im Beispiel der Ameise geht es vor allem um ihren Arbeitseifer. Außerdem arbeitet sie ja auch für ihre Zukunft. Sie bereitet zur gelegenen Zeit, also „in der Ernte“ (Spr 6,8), im Sommer, wenn es noch warm ist, ihre Speise und „sammelt“ Nahrung, wenn es viel zu sammeln gibt. Deshalb hat sie Nahrung vorrätig für die Zeit, in der es kalt ist und sie nirgendwo Nahrung finden kann. Joseph ist ein Beispiel von jemand, der so gehandelt hat (1Mo 41,28-36; 46-49; 53-57).

Nach der Lektion von der Ameise nun in Spr 6,9 die Anwendung: Der Vater ruft seinen Sohn zur Ordnung, indem er ihn tadelnd mit seiner Faulheit konfrontiert. Dieser Junge liegt nur faul herum. Er kommt seiner Pflicht nicht nach, denn er sollte bei der Arbeit sein. Das Einzige, worum es ihm geht, ist seine Ruhe; nur sie zählt. Er denkt nicht an die Zukunft; die interessiert ihn nicht.

Wie lange wird er so untätig bleiben? Von einem echten Faulen weiß man nie, wann er aus dem Schlaf aufsteht. Wenn du denkst, jetzt wacht er auf, dreht er sich erst einmal wieder um. Wie herrlich, hören wir den Faulen murmeln, „ein wenig“ zu schlafen und zu schlummern und mit gefalteten Händen dazuliegen (Spr 6,10).

Die Unwilligkeit, aufzustehen und zur Arbeit zu gehen, steigert sich hier noch. Wenn „ein wenig Schlaf“ nicht mehr geht, ist doch „ein wenig Schlummer“ so herrlich. Wenn das nicht mehr geht und du ganz wach bist, ist es immer noch so gut, mit „ein wenig Händefalten … auszuruhen“. Die Hände hat man dabei hinter dem Kopf oder auf der Brust. Wer weiß? Wenn sie dich in Ruhe lassen, kannst du ja wieder „ein wenig schlummern“ und vielleicht sogar wieder „ein wenig schlafen“.

Aus diesen ganzen „Wenigs“ wird am Ende viel, nämlich viel Armut. Die Hände sind nicht etwa zum Gebet gefaltet, sondern um deutlich zu machen, dass er nicht vorhat, die Ärmel hochzukrempeln und seine Hände zu gebrauchen (Pred 4,5). Er will mit seinen Händen nichts arbeiten.

Wir entschuldigen oder beschönigen oft eine falsche Tat oder eine falsche Lebensweise, indem wir sagen, es geht doch nur um „ein wenig“. Musst du dich denn an so einer Kleinigkeit stoßen? Ein paar Minuten zu spät kommen – was macht das schon; diese paar zu viel berechneten Euros; diese kleine Lüge? Aber für Gott gibt es keine „kleine“ Abkehr vom Gehorsam. Ungehorsam ist Ungehorsam.

Dem Sohn muss sehr wohl bewusst sein, dass durch seine Faulheit die „Armut … wie ein Draufgänger“ über ihn kommt (Spr 6,11). Ein Draufgänger hat es nicht eilig, ist aber durchaus zielstrebig. Diese Armut verursacht „Mangel“, der „wie ein gewappneter Mann“ über ihn kommt. Ein gewappneter Mann ist ein Bandit, der ihn nur fertig machen will.

Jede Generation muss wieder ganz neu diese Worte über den Faulen hören. Ganz bestimmt gilt das für die heutige Generation. Immer mehr junge Leute verfallen in Ziellosigkeit, hängen herum und tun nichts. Faulheit wird zur Gewohnheit. Das sehen wir in der Gesellschaft, leider aber auch im Reich Gottes. Es gibt faule Christen. Jeden freien Abend nehmen sie für sich selbst. Sie meinen, sie hätten ein Recht auf Faulheit und Nichtstun. Der Herr Jesus nennt einen Knecht, dem er etwas zu tun gab, der aber nicht für ihn an die Arbeit ging, böse und faul (Mt 25,26). Im Reich Gottes gibt es genug Arbeit, für die wir dann ein Auge haben werden, wenn wir mit Gott leben.

Verse 12-15

Ein verdorbener Mann


Nach Bürge sein und Faulheit ist die dritte Gefahr, wovor der Vater seinen Sohn warnt, „ein Belialsmensch“; das ist ein verdorbener Mann, „ein heilloser Mann“ (Spr 6,12). Er ist ein böser und zugleich unwürdiger, nutzloser Mensch. Belial ist ein Eigenname für Satan (2Kor 6,15a). Ein Belialsmensch ist ein Sohn des Teufels. Faulheit und Schlechtheit kleben an ihm; und er ist in der Macht des Teufels. Er ist ein Mann der Ungerechtigkeit – das ist sein Lebensstil. Aus dem Mund einer solchen Person kann nur Falschheit kommen. Er ist ein professioneller Betrüger.

Abgesehen von der verdorbenen Sprache, die aus seinem Mund kommt, spricht er auch eine finstere Körpersprache (Spr 6,13). Dies zeigt sich an dem, was er mit seinen Augen, seinen Füßen und seinen Fingern tut. Insgeheim jemandem zuzwinkern, deutet auf ein ausgehecktes, krummes Ding gegen eine andere Person hin. Dabei geht es jedoch nicht um einen harmlosen Spaß, sondern darum, jemand zu schaden oder zu verletzen (Spr 10,10; Ps 35,19). Gleiches gilt für das „Scharren“ mit seinen Füßen, d. h. mit den Füßen ein Zeichen zu geben. Durch einen kleinen Tritt mit seinen Füßen unter dem Tisch kann er seinem Komplizen bei einem bösen Vorhaben etwas sagen oder nicht sagen. Auch durch eine Geste, „mit seinen Fingern deuten“, kann er etwas signalisieren. Sein Blick und seine Gesten lassen seine Absicht erkennen, jemanden gezielt zu täuschen.

Das ist die geheime Sprache der Finsternis, die nur von den Eingeweihten verstanden wird; die Sprache des Menschen der Sünde, des Antichrists – Prototyp „eines Belialsmenschen, eines heillosen Mannes“. Der Antichrist ist „der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens“, der von „allem Betrug der Ungerechtigkeit“ Gebrauch macht (2Thes 2,3; 10). Dieser Mann ist durch und durch verdorben.

Das Herz des verdorbenen Menschen, das Zentrum seines Wesens, ist eine Schmiede des Bösen (Spr 6,14; Mt 15,19). Er plant ständig Mittel und Wege, um Angst und Elend unter den Menschen zu säen. Er ist „voll aller List und aller Bosheit“, ein „Sohn des Teufels“ und ein „Feind aller Gerechtigkeit“ (Apg 13,10). Was aus seinem Herzen kommt, „streut Zwietracht aus“ (vgl. Spr 6,19b), und das in den intimsten Beziehungen. „Zwietracht“ ist der Bote, den er aussendet. Wo Zwietracht gefunden wird, ist er aktiv dabei. Zwietracht und Streit ist das Gegenteil von Harmonie und Eintracht, die unter Gläubigen herrschen sollten.

Dieser Unruhestifter und Zwietracht-Säer, dem es darauf ankommt, andere zu Fall zu bringen, wird plötzlich ohne Vorwarnung von dem Verderben überrascht werden (Spr 6,15). Genau so wird auch der Antichrist plötzlich von dem Gericht Christi getroffen werden, wie es alle treffen wird, die ihm nachfolgen (1Thes 5,3). Er wird völlig vernichtet werden; eine Chance auf Wiederherstellung wird es nicht mehr geben (vgl. 2Chr 36,16; Spr 29,1; Jer 19,11).

Verse 12-15

Ein verdorbener Mann


Nach Bürge sein und Faulheit ist die dritte Gefahr, wovor der Vater seinen Sohn warnt, „ein Belialsmensch“; das ist ein verdorbener Mann, „ein heilloser Mann“ (Spr 6,12). Er ist ein böser und zugleich unwürdiger, nutzloser Mensch. Belial ist ein Eigenname für Satan (2Kor 6,15a). Ein Belialsmensch ist ein Sohn des Teufels. Faulheit und Schlechtheit kleben an ihm; und er ist in der Macht des Teufels. Er ist ein Mann der Ungerechtigkeit – das ist sein Lebensstil. Aus dem Mund einer solchen Person kann nur Falschheit kommen. Er ist ein professioneller Betrüger.

Abgesehen von der verdorbenen Sprache, die aus seinem Mund kommt, spricht er auch eine finstere Körpersprache (Spr 6,13). Dies zeigt sich an dem, was er mit seinen Augen, seinen Füßen und seinen Fingern tut. Insgeheim jemandem zuzwinkern, deutet auf ein ausgehecktes, krummes Ding gegen eine andere Person hin. Dabei geht es jedoch nicht um einen harmlosen Spaß, sondern darum, jemand zu schaden oder zu verletzen (Spr 10,10; Ps 35,19). Gleiches gilt für das „Scharren“ mit seinen Füßen, d. h. mit den Füßen ein Zeichen zu geben. Durch einen kleinen Tritt mit seinen Füßen unter dem Tisch kann er seinem Komplizen bei einem bösen Vorhaben etwas sagen oder nicht sagen. Auch durch eine Geste, „mit seinen Fingern deuten“, kann er etwas signalisieren. Sein Blick und seine Gesten lassen seine Absicht erkennen, jemanden gezielt zu täuschen.

Das ist die geheime Sprache der Finsternis, die nur von den Eingeweihten verstanden wird; die Sprache des Menschen der Sünde, des Antichrists – Prototyp „eines Belialsmenschen, eines heillosen Mannes“. Der Antichrist ist „der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens“, der von „allem Betrug der Ungerechtigkeit“ Gebrauch macht (2Thes 2,3; 10). Dieser Mann ist durch und durch verdorben.

Das Herz des verdorbenen Menschen, das Zentrum seines Wesens, ist eine Schmiede des Bösen (Spr 6,14; Mt 15,19). Er plant ständig Mittel und Wege, um Angst und Elend unter den Menschen zu säen. Er ist „voll aller List und aller Bosheit“, ein „Sohn des Teufels“ und ein „Feind aller Gerechtigkeit“ (Apg 13,10). Was aus seinem Herzen kommt, „streut Zwietracht aus“ (vgl. Spr 6,19b), und das in den intimsten Beziehungen. „Zwietracht“ ist der Bote, den er aussendet. Wo Zwietracht gefunden wird, ist er aktiv dabei. Zwietracht und Streit ist das Gegenteil von Harmonie und Eintracht, die unter Gläubigen herrschen sollten.

Dieser Unruhestifter und Zwietracht-Säer, dem es darauf ankommt, andere zu Fall zu bringen, wird plötzlich ohne Vorwarnung von dem Verderben überrascht werden (Spr 6,15). Genau so wird auch der Antichrist plötzlich von dem Gericht Christi getroffen werden, wie es alle treffen wird, die ihm nachfolgen (1Thes 5,3). Er wird völlig vernichtet werden; eine Chance auf Wiederherstellung wird es nicht mehr geben (vgl. 2Chr 36,16; Spr 29,1; Jer 19,11).

Verse 16-19

Was der HERR hasst


Diese Verse schließen an die vorhergehenden Verse über den verdorbenen Mann an, besonders an Spr 6,14. In seinem Unterricht macht der Vater seinen Sohn auf einige Untugenden dieses Menschen aufmerksam, indem er sich der Form eines Zahlenspruchs bedient: „sechs … und sieben“ (Spr 6,16; Spr 30,15; 18; 21; 24; 29; Hiob 5,19; Pred 11,2; Amos 1,6; 9; 13; Amos 2,1; 4; 6; Mich 5,4). Die hier erwähnten Untugenden bedeuten also keine erschöpfende Aufzählung solcher bösen Handlungen. Sexuelle Sünden und Diebstahl z. B. werden hier nicht erwähnt. Was der HERR „hasst“, was „seiner Seele ein Gräuel“ ist, sind Dinge, die seinem Wesen völlig fremd sind.

Die sieben Dinge, die der HERR hasst und die auch wir hassen sollen, sind spezifische persönliche Haltungen und Verhaltensweisen:

1. „Hohe Augen“ (Spr 6,17) sind Augen mit einem stolzen Blick, der arroganten Ehrgeiz verrät. Das ist „der Stolz der Überheblichkeit der Augen“ (Jes 10,12-14).

2. „Eine Lügenzunge“ ist eine täuschende Zunge, die Worte spricht, die dem Zuhörer einen falschen Eindruck vermitteln, der ihn auf eine falsche Spur leitet. Dies sehen wir bei den falschen Propheten, die das Volk Gottes täuschen (Jer 14,14). Eine Lügenzunge verursacht Verletzungen (Spr 26,28); aber am Ende wird auch sie zum Schweigen gebracht (Spr 12,19).

3. „Hände, die unschuldiges Blut vergießen“ sind Mörderhände, die einen Unschuldigen getötet haben. König Manasse „vergoss … sehr viel unschuldiges Blut, bis er Jerusalem damit füllte“ (2Kön 21,16; 2Kön 24,3; 4).

In den Merkmalen 1–3 – Stolz, Lüge und Mord – sehen wir die Hauptsünden Satans, der in Hochmut fiel und nun „ein Menschenmörder von Anfang an“ und „ein Lügner“ ist (Joh 8,44).

4. „Ein Herz, das böse Pläne schmiedet“ (Spr 6,18) ist ein weiterer Gräuel für Gott. Im Herzen vollziehen sich die Überlegungen, die andere Menschen nicht sehen, aber Gott sieht sie. Er ist entsetzt, wenn sich Menschen in ihren Herzen Sünden ausdenken.

5. „Füße, die schnell zum Bösen hinlaufen“ (Jes 59,7; Röm 3,15), zeugen von einer finsteren Begeisterung und einer teuflischen Geschwindigkeit, in der man das geplante Übel ausführt und anderen Leid zufügt.

6. „Wer Lügen ausspricht als falscher Zeuge“ (Spr 6,19) steht in Verbindung mit der oben erwähnten falschen Zunge (siehe 2.). Hier werden nicht mehr Körperteile genannt, die nur auf einen Menschen hinweisen, vielmehr geht es um die ganze Person. Dies hier ist ein Verstoß gegen das neunte Gebot: „Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen gegen deinen Nächsten“ (2Mo 20,16).

7. „Wer Zwietracht ausstreut zwischen Brüdern“ beschreibt ganz allgemein jemanden, der Spaltung und Streit verursacht und schürt (Röm 16,17; 18). Möglicherweise ist dies ein Tiefpunkt in den Dingen, die der HERR hasst. Dieser siebte Punkt wird besonders hervorgehoben: „und sieben“. Er geht aus den sechs vorher genannten Gräueln hervor.

Die Gegenstücke zu diesen sieben hässlichen Gräueln sind: (1) Demut, (2) die Wahrheit sagen, (3) die Erhaltung des Lebens, (4) reine Gedanken, (5) fleißig sein im Gutes tun, (6) ehrliche Zeugen und (7) friedliche Harmonie.

Verse 16-19

Was der HERR hasst


Diese Verse schließen an die vorhergehenden Verse über den verdorbenen Mann an, besonders an Spr 6,14. In seinem Unterricht macht der Vater seinen Sohn auf einige Untugenden dieses Menschen aufmerksam, indem er sich der Form eines Zahlenspruchs bedient: „sechs … und sieben“ (Spr 6,16; Spr 30,15; 18; 21; 24; 29; Hiob 5,19; Pred 11,2; Amos 1,6; 9; 13; Amos 2,1; 4; 6; Mich 5,4). Die hier erwähnten Untugenden bedeuten also keine erschöpfende Aufzählung solcher bösen Handlungen. Sexuelle Sünden und Diebstahl z. B. werden hier nicht erwähnt. Was der HERR „hasst“, was „seiner Seele ein Gräuel“ ist, sind Dinge, die seinem Wesen völlig fremd sind.

Die sieben Dinge, die der HERR hasst und die auch wir hassen sollen, sind spezifische persönliche Haltungen und Verhaltensweisen:

1. „Hohe Augen“ (Spr 6,17) sind Augen mit einem stolzen Blick, der arroganten Ehrgeiz verrät. Das ist „der Stolz der Überheblichkeit der Augen“ (Jes 10,12-14).

2. „Eine Lügenzunge“ ist eine täuschende Zunge, die Worte spricht, die dem Zuhörer einen falschen Eindruck vermitteln, der ihn auf eine falsche Spur leitet. Dies sehen wir bei den falschen Propheten, die das Volk Gottes täuschen (Jer 14,14). Eine Lügenzunge verursacht Verletzungen (Spr 26,28); aber am Ende wird auch sie zum Schweigen gebracht (Spr 12,19).

3. „Hände, die unschuldiges Blut vergießen“ sind Mörderhände, die einen Unschuldigen getötet haben. König Manasse „vergoss … sehr viel unschuldiges Blut, bis er Jerusalem damit füllte“ (2Kön 21,16; 2Kön 24,3; 4).

In den Merkmalen 1–3 – Stolz, Lüge und Mord – sehen wir die Hauptsünden Satans, der in Hochmut fiel und nun „ein Menschenmörder von Anfang an“ und „ein Lügner“ ist (Joh 8,44).

4. „Ein Herz, das böse Pläne schmiedet“ (Spr 6,18) ist ein weiterer Gräuel für Gott. Im Herzen vollziehen sich die Überlegungen, die andere Menschen nicht sehen, aber Gott sieht sie. Er ist entsetzt, wenn sich Menschen in ihren Herzen Sünden ausdenken.

5. „Füße, die schnell zum Bösen hinlaufen“ (Jes 59,7; Röm 3,15), zeugen von einer finsteren Begeisterung und einer teuflischen Geschwindigkeit, in der man das geplante Übel ausführt und anderen Leid zufügt.

6. „Wer Lügen ausspricht als falscher Zeuge“ (Spr 6,19) steht in Verbindung mit der oben erwähnten falschen Zunge (siehe 2.). Hier werden nicht mehr Körperteile genannt, die nur auf einen Menschen hinweisen, vielmehr geht es um die ganze Person. Dies hier ist ein Verstoß gegen das neunte Gebot: „Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen gegen deinen Nächsten“ (2Mo 20,16).

7. „Wer Zwietracht ausstreut zwischen Brüdern“ beschreibt ganz allgemein jemanden, der Spaltung und Streit verursacht und schürt (Röm 16,17; 18). Möglicherweise ist dies ein Tiefpunkt in den Dingen, die der HERR hasst. Dieser siebte Punkt wird besonders hervorgehoben: „und sieben“. Er geht aus den sechs vorher genannten Gräueln hervor.

Die Gegenstücke zu diesen sieben hässlichen Gräueln sind: (1) Demut, (2) die Wahrheit sagen, (3) die Erhaltung des Lebens, (4) reine Gedanken, (5) fleißig sein im Gutes tun, (6) ehrliche Zeugen und (7) friedliche Harmonie.

Verse 20-24

Was vor der bösen Frau bewahrt


Nachdem der Vater in den Spr 6,1-19 verschiedene Themen erläutert hat, greift er in Spr 6,20 die Unterweisung über die Sünde der Hurerei wieder auf, mit der er in Sprüche 5 begonnen hat. Dieser Unterricht wird bis Sprüche 7 fortgesetzt. Er beschreibt zwei neue Aspekte dieser Sünde. In Sprüche 2 spricht er über die Beziehung zwischen der Hure und ihrem Ehemann und in Sprüche 5 erklärt er die Beziehung zwischen dem ehebrecherischen Mann und seiner eigenen Frau. In diesen Versen hier beleuchtet er die Beziehung zwischen seinem Sohn (für den Fall, dass er Ehebruch begeht) und dem Ehemann der ehebrecherischen Ehefrau. Falls sein Sohn Ehebruch begeht, bekommt er es mit diesem Mann zu tun.

Der Vater macht es sehr praktisch. Ehebruch ist nicht nur eine Frage von Gemeindezucht, was zweifellos ein wichtiger Aspekt ist; vielmehr sind mit dieser Sünde mehrere Aspekte verbunden. Wie wir bereits gesehen haben, benennt der Vater die finanziellen Konsequenzen des Ehebruchs. Nun spricht er über den praktischen Aspekt, dass der Sohn es mit dem Ehemann dieser Frau zu tun bekommt.

Bevor er dies tut, stellt er dem Sohn zunächst die Bedeutung und Schönheit des Gebots des Vaters und der Belehrung der Mutter vor (Spr 6,20). Dies unterstreicht einmal mehr die Bedeutung des Unterrichts, den Vater und Mutter zu Hause erteilen. Vater und Mutter erziehen die Kinder gemeinsam. Wenn die Kinder auf ihre Unterweisung hören, wird sie das vor einem unmoralischen Leben bewahren.

Aus diesem Grund fordert der Vater nachdrücklich, dass sein Sohn das Gebot und den Unterricht „stets“ auf sein „Herz“ bindet (Spr 6,21). Wenn der Unterricht der Eltern im Herzen verwahrt wird, kann dies eine schützende Funktion auf das Handeln und die Wege des jungen Mannes ausüben. Er muss sie auch um seinen Hals knüpfen (vgl. Spr 3,3; Spr 7,3). Das wird ihn davon abhalten, seinen Kopf einer schönen, bösen Frau zuzuwenden und ihr seine Aufmerksamkeit zu widmen.

Das gesamte Leben des jungen Mannes wird davon geleitet werden (Spr 6,22). Es führt ihn, wenn er „umhergeht“, es wacht über ihn, wenn er „sich niederlegt“ und es spricht zu ihm, wenn er „aufwacht“ – eine umfassende Beschreibung von allem, was er tut (5Mo 6,7; 5Mo 11,19). „Umhergehen“ ist die tägliche Aktivität. Nach seinen täglichen Aktivitäten „legt er sich nieder“. Nachdem er sich niedergelegt hat, „erwacht“ er und „geht“ wieder „umher“. Aber bevor er „umhergeht“, ist es wichtig, um Rat für den kommenden Tag zu bitten und das Gebot zu seinem Herzen sprechen zu lassen. Dies lässt sich auf unsere „stille Zeit“ anwenden, in der wir auch Gottes Wort lesen.

„Das Gebot“ des Vaters (Spr 6,20a) und die „Belehrung“ der Mutter (Spr 6,20b) funktionieren wie „eine Leuchte“ und „ein Licht“ (Spr 6,23; Ps 19,9b; Ps 119,130). Es macht Dinge klar und offenbar; es zeigt, was richtig und was falsch ist, damit wir wissen, was zu tun ist. Die „Zurechtweisungen der Zucht“, die zu der Erziehung gehören, sind ein Weg, der zum „Leben“ führt. Wer diesen Zurechtweisungen folgt, erlangt das Leben.

Licht und Leben gehören zusammen, was im Neuen Testament vertieft wird (Joh 1,4; 5). Das Wort Gottes ist eine Leuchte oder eine Lampe und ein Licht (Ps 119,105). Eine Lampe beleuchtet den nächsten Schritt; das Licht scheint weit voraus. Die Lampe und das Licht korrigieren, was falsch ist, und erziehen in dem, was richtig ist. Wenn wir dem Herrn Jesus folgen, werden wir nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben (Joh 8,12).

Das Wort bietet Leitung und Schutz. Hier geht es hauptsächlich darum, dass das Wort den Sohn vor der bösen, ehebrecherischen Frau bewahren und schützen wird, wenn er nur auf das Gebot und die Belehrung hört (Spr 6,24). Dann wird der junge Mann nicht durch die glatte und schmeichelnde Zunge dieser bösen Frau betrogen und versucht werden (Spr 2,16). Sie ist „eine Fremde“, die nichts für ihn ist und mit der er nichts zu tun hat, weil sie einem anderen gehört.

Verse 20-24

Was vor der bösen Frau bewahrt


Nachdem der Vater in den Spr 6,1-19 verschiedene Themen erläutert hat, greift er in Spr 6,20 die Unterweisung über die Sünde der Hurerei wieder auf, mit der er in Sprüche 5 begonnen hat. Dieser Unterricht wird bis Sprüche 7 fortgesetzt. Er beschreibt zwei neue Aspekte dieser Sünde. In Sprüche 2 spricht er über die Beziehung zwischen der Hure und ihrem Ehemann und in Sprüche 5 erklärt er die Beziehung zwischen dem ehebrecherischen Mann und seiner eigenen Frau. In diesen Versen hier beleuchtet er die Beziehung zwischen seinem Sohn (für den Fall, dass er Ehebruch begeht) und dem Ehemann der ehebrecherischen Ehefrau. Falls sein Sohn Ehebruch begeht, bekommt er es mit diesem Mann zu tun.

Der Vater macht es sehr praktisch. Ehebruch ist nicht nur eine Frage von Gemeindezucht, was zweifellos ein wichtiger Aspekt ist; vielmehr sind mit dieser Sünde mehrere Aspekte verbunden. Wie wir bereits gesehen haben, benennt der Vater die finanziellen Konsequenzen des Ehebruchs. Nun spricht er über den praktischen Aspekt, dass der Sohn es mit dem Ehemann dieser Frau zu tun bekommt.

Bevor er dies tut, stellt er dem Sohn zunächst die Bedeutung und Schönheit des Gebots des Vaters und der Belehrung der Mutter vor (Spr 6,20). Dies unterstreicht einmal mehr die Bedeutung des Unterrichts, den Vater und Mutter zu Hause erteilen. Vater und Mutter erziehen die Kinder gemeinsam. Wenn die Kinder auf ihre Unterweisung hören, wird sie das vor einem unmoralischen Leben bewahren.

Aus diesem Grund fordert der Vater nachdrücklich, dass sein Sohn das Gebot und den Unterricht „stets“ auf sein „Herz“ bindet (Spr 6,21). Wenn der Unterricht der Eltern im Herzen verwahrt wird, kann dies eine schützende Funktion auf das Handeln und die Wege des jungen Mannes ausüben. Er muss sie auch um seinen Hals knüpfen (vgl. Spr 3,3; Spr 7,3). Das wird ihn davon abhalten, seinen Kopf einer schönen, bösen Frau zuzuwenden und ihr seine Aufmerksamkeit zu widmen.

Das gesamte Leben des jungen Mannes wird davon geleitet werden (Spr 6,22). Es führt ihn, wenn er „umhergeht“, es wacht über ihn, wenn er „sich niederlegt“ und es spricht zu ihm, wenn er „aufwacht“ – eine umfassende Beschreibung von allem, was er tut (5Mo 6,7; 5Mo 11,19). „Umhergehen“ ist die tägliche Aktivität. Nach seinen täglichen Aktivitäten „legt er sich nieder“. Nachdem er sich niedergelegt hat, „erwacht“ er und „geht“ wieder „umher“. Aber bevor er „umhergeht“, ist es wichtig, um Rat für den kommenden Tag zu bitten und das Gebot zu seinem Herzen sprechen zu lassen. Dies lässt sich auf unsere „stille Zeit“ anwenden, in der wir auch Gottes Wort lesen.

„Das Gebot“ des Vaters (Spr 6,20a) und die „Belehrung“ der Mutter (Spr 6,20b) funktionieren wie „eine Leuchte“ und „ein Licht“ (Spr 6,23; Ps 19,9b; Ps 119,130). Es macht Dinge klar und offenbar; es zeigt, was richtig und was falsch ist, damit wir wissen, was zu tun ist. Die „Zurechtweisungen der Zucht“, die zu der Erziehung gehören, sind ein Weg, der zum „Leben“ führt. Wer diesen Zurechtweisungen folgt, erlangt das Leben.

Licht und Leben gehören zusammen, was im Neuen Testament vertieft wird (Joh 1,4; 5). Das Wort Gottes ist eine Leuchte oder eine Lampe und ein Licht (Ps 119,105). Eine Lampe beleuchtet den nächsten Schritt; das Licht scheint weit voraus. Die Lampe und das Licht korrigieren, was falsch ist, und erziehen in dem, was richtig ist. Wenn wir dem Herrn Jesus folgen, werden wir nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben (Joh 8,12).

Das Wort bietet Leitung und Schutz. Hier geht es hauptsächlich darum, dass das Wort den Sohn vor der bösen, ehebrecherischen Frau bewahren und schützen wird, wenn er nur auf das Gebot und die Belehrung hört (Spr 6,24). Dann wird der junge Mann nicht durch die glatte und schmeichelnde Zunge dieser bösen Frau betrogen und versucht werden (Spr 2,16). Sie ist „eine Fremde“, die nichts für ihn ist und mit der er nichts zu tun hat, weil sie einem anderen gehört.

Verse 25-29

Nimm kein Feuer in deinen Gewandbausch


Die erste Warnung vor der bösen, fremden Frau bezieht sich auf das Herz des jungen Mannes (Spr 6,25), „denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens“ (Spr 4,23). Im Herzen wird die Versuchung geboren (Jak 1,14; 15). Er darf nicht zulassen, dass in seinem Herzen die Lust nach der Schönheit dieser Frau aufkommt. Unmoralisches Handeln beginnt mit einem gierigen Blick (2Sam 11,2; 2Sam 13,1-14).

Sobald ein solches Verlangen zutage tritt, muss es sofort gerichtet werden. Wer dieses Verlangen hegt, sündigt und begeht bereits Ehebruch (Mt 5,28). Deshalb sollte er nicht auf ihre Augen schauen, weil sie wie Seile wirken, mit denen er gebunden werden kann. Wer die Sünde des Ehebruchs begeht, bezahlt einen hohen Preis (Spr 6,26). Sie führt in tiefste Armut, „einen Laib Brot“, und sogar in Todesgefahr, weil man seiner „kostbaren Seele“ nachstellt.

Es gibt hier zwei Arten von schlechten Frauen:
1. „Eine hurerische Frau“, die ihre verdorbenen „Dienste“ um Geld anbietet; wer ihr nachgeht, wird verarmen.
2. „Eines Mannes Frau“. Sie hat genug von ihrem Ehemann und sucht ihre sexuelle Befriedigung bei einem anderen. Sich mit ihr einzulassen, ist noch gefährlicher als sich mit einer Hure einzulassen; denn wer sich mit ihr einlässt, ist seines Lebens nicht mehr sicher. Er ist völlig in ihrer Macht. Außerdem wird der eifersüchtige Ehemann seiner „kostbaren Seele“ nachstellen, um ihn zu töten. Die Frau wird ihn mit eisiger Miene ihrem eifersüchtigen Ehemann ausliefern (vgl. 1Mo 39,16-20).

Die fremde Frau muss man meiden wie das Feuer (Spr 6,27; 28). Wer sich mit ihr einlässt, dessen Kleider werden in Flammen aufgehen (Spr 6,27). Angewandt bedeutet dies, dass das Verhalten des Hurers und Ehebrechers, sein Ansehen und seine Würde, wovon die Kleider sprechen, verächtlich werden (vgl. 1Mo 38,13-18). Nicht nur Rauch ist zu spüren, sondern seine Haltung und Würde sind komplett verschwunden. Man verachtet ihn.

Keiner wird ja wohl so dumm sein, über glühende Kohlen zu gehen und zu meinen, seine Füße würden dabei nicht versengt werden (Spr 6,28). „Gehen“ deutet auf ein wiederholtes Geschehen hin. Es geht nicht um ein gelegentliches Geschehen, sondern um Ausschau halten nach ständigem sexuellen Kontakt, um jemand, der Huren nachläuft. So etwas kann man nicht unbeschadet tun. Dies wendet der Vater auf das an, was passiert, wenn sein Sohn sich mit der Frau eines anderen Mannes einlässt. Dann muss er auch unausweichlich die Konsequenzen tragen, nämlich die „Naturgesetze“ der Hurerei. Am Ende wartet das Verderben.

In Spr 6,29 zieht der Vater Bilanz: Zur Ehefrau seines Nächsten eingehen heißt, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben. Sie berühren hat dieselbe Bedeutung. Wer mit der Frau eines anderen einen so intimen Umgang hat, wer Ehebruch mit der Frau seines Nächsten begeht, wird nicht ungestraft davonkommen. Die Strafe für den Ehebrecher ist unabwendbar.

Verse 25-29

Nimm kein Feuer in deinen Gewandbausch


Die erste Warnung vor der bösen, fremden Frau bezieht sich auf das Herz des jungen Mannes (Spr 6,25), „denn von ihm aus sind die Ausgänge des Lebens“ (Spr 4,23). Im Herzen wird die Versuchung geboren (Jak 1,14; 15). Er darf nicht zulassen, dass in seinem Herzen die Lust nach der Schönheit dieser Frau aufkommt. Unmoralisches Handeln beginnt mit einem gierigen Blick (2Sam 11,2; 2Sam 13,1-14).

Sobald ein solches Verlangen zutage tritt, muss es sofort gerichtet werden. Wer dieses Verlangen hegt, sündigt und begeht bereits Ehebruch (Mt 5,28). Deshalb sollte er nicht auf ihre Augen schauen, weil sie wie Seile wirken, mit denen er gebunden werden kann. Wer die Sünde des Ehebruchs begeht, bezahlt einen hohen Preis (Spr 6,26). Sie führt in tiefste Armut, „einen Laib Brot“, und sogar in Todesgefahr, weil man seiner „kostbaren Seele“ nachstellt.

Es gibt hier zwei Arten von schlechten Frauen:
1. „Eine hurerische Frau“, die ihre verdorbenen „Dienste“ um Geld anbietet; wer ihr nachgeht, wird verarmen.
2. „Eines Mannes Frau“. Sie hat genug von ihrem Ehemann und sucht ihre sexuelle Befriedigung bei einem anderen. Sich mit ihr einzulassen, ist noch gefährlicher als sich mit einer Hure einzulassen; denn wer sich mit ihr einlässt, ist seines Lebens nicht mehr sicher. Er ist völlig in ihrer Macht. Außerdem wird der eifersüchtige Ehemann seiner „kostbaren Seele“ nachstellen, um ihn zu töten. Die Frau wird ihn mit eisiger Miene ihrem eifersüchtigen Ehemann ausliefern (vgl. 1Mo 39,16-20).

Die fremde Frau muss man meiden wie das Feuer (Spr 6,27; 28). Wer sich mit ihr einlässt, dessen Kleider werden in Flammen aufgehen (Spr 6,27). Angewandt bedeutet dies, dass das Verhalten des Hurers und Ehebrechers, sein Ansehen und seine Würde, wovon die Kleider sprechen, verächtlich werden (vgl. 1Mo 38,13-18). Nicht nur Rauch ist zu spüren, sondern seine Haltung und Würde sind komplett verschwunden. Man verachtet ihn.

Keiner wird ja wohl so dumm sein, über glühende Kohlen zu gehen und zu meinen, seine Füße würden dabei nicht versengt werden (Spr 6,28). „Gehen“ deutet auf ein wiederholtes Geschehen hin. Es geht nicht um ein gelegentliches Geschehen, sondern um Ausschau halten nach ständigem sexuellen Kontakt, um jemand, der Huren nachläuft. So etwas kann man nicht unbeschadet tun. Dies wendet der Vater auf das an, was passiert, wenn sein Sohn sich mit der Frau eines anderen Mannes einlässt. Dann muss er auch unausweichlich die Konsequenzen tragen, nämlich die „Naturgesetze“ der Hurerei. Am Ende wartet das Verderben.

In Spr 6,29 zieht der Vater Bilanz: Zur Ehefrau seines Nächsten eingehen heißt, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben. Sie berühren hat dieselbe Bedeutung. Wer mit der Frau eines anderen einen so intimen Umgang hat, wer Ehebruch mit der Frau seines Nächsten begeht, wird nicht ungestraft davonkommen. Die Strafe für den Ehebrecher ist unabwendbar.

Verse 30-35

Für Ehebruch gibt es kein Sühngeld


In den Spr 6,30; 31 wird die Sünde des Ehebruchs mit der Sünde des Diebstahls verglichen. Wenn ein Dieb stiehlt, um seinen Hunger zu stillen, hat man Verständnis dafür, auch wenn sein Handeln falsch ist (Spr 6,30). Wenn man ihn ergreift, muss er für sein Verbrechen schwer bezahlen (Spr 6,31; 2Mo 22,1; Lk 19,8). Das kann ihn seinen gesamten Besitz kosten. Wenn er aber seine Schulden bezahlt hat, ist er wieder ein freier Mann.

Wenn jemand Ehebruch begeht, ist das völlig anders (Spr 6,32). Für jemand, der stiehlt, weil er hungrig ist, hat man Verständnis; wer aber die Frau eines anderen „stiehlt“, kann niemals mit Verständnis rechnen. Der junge Mann hätte ja seinen „Hunger“ bei seiner eigenen Frau stillen können. Ihm fehlt es nicht an Brot, sondern an Verstand; er ist „unsinnig“ oder, wie es hier wörtlich heißt: Ihm fehlt das Herz. Er hat einen Mangel an Herz. Was er tut, sieht aus wie Vergnügen, ist aber Selbstmord. Er „verdirbt seine Seele“.

Ehebruch bietet ihm nur ein kurzes „Vergnügen“; was folgt, ist jedoch nichts als „Plage und Schande“ sowie eine „Schmach“, die nicht ausgelöscht werden kann (Spr 6,33). Der Strafe zu entgehen, ist unmöglich. Da bleibt nur noch Rache. Nichts kann diese Schmach wegnehmen. Hier handelt es sich um eine hässliche Sünde für Gott; und die Konsequenzen für die Beteiligten sind schrecklich. So praktisch ist der Vater; so praktisch ist die Schrift.

Das Wort, das in Spr 6,29 mit „berührt“ übersetzt wird, gibt dieser Vers mit „Plage“ wieder. Wir sehen hier, wie die Beziehung zwischen Sünde und Strafe im Hebräischen durch ein Wortspiel aufgezeigt wird. Wer eine ehebrecherische Frau liebevoll berührt, den werden die Plagen hart berühren, die über ihn kommen werden.

Er bekommt es mit einem eifersüchtigen Mann zu tun, dessen Wut gegen ihn entfacht ist (Spr 6,34). Das Mitgefühl, das es für einen Dieb gibt, der aus Hunger stiehlt, fehlt völlig bei dem Ehemann, mit dessen Ehefrau er den Ehebruch begangen hat. Am Tag der Rache, das ist der Tag, an dem er den Ehebruch entdeckt, ist Rache das einzige, was ihm noch Befriedigung bringen kann. Der Mann, der Ehebruch mit seiner Frau begangen hat, muss gerichtet werden.

Anders als der Dieb kann der Ehebrecher seine Sünde nicht kompensieren (Spr 6,35). Der eifersüchtige Ehemann akzeptiert keine Entschädigung. Welche Geldsumme der Ehebrecher auch bieten mag – diese Sache lässt sich nicht mit Bestechung aus der Welt schaffen. Der Ehebrecher kann nicht wiedergutmachen, was er getan hat. Er kann seine Sünde nicht zurückdrehen. Für den Rest seines Lebens muss er mit dieser Sünde leben, falls er überhaupt am Leben bleibt und ihn der eifersüchtige Mann nicht umbringt.

Verse 30-35

Für Ehebruch gibt es kein Sühngeld


In den Spr 6,30; 31 wird die Sünde des Ehebruchs mit der Sünde des Diebstahls verglichen. Wenn ein Dieb stiehlt, um seinen Hunger zu stillen, hat man Verständnis dafür, auch wenn sein Handeln falsch ist (Spr 6,30). Wenn man ihn ergreift, muss er für sein Verbrechen schwer bezahlen (Spr 6,31; 2Mo 22,1; Lk 19,8). Das kann ihn seinen gesamten Besitz kosten. Wenn er aber seine Schulden bezahlt hat, ist er wieder ein freier Mann.

Wenn jemand Ehebruch begeht, ist das völlig anders (Spr 6,32). Für jemand, der stiehlt, weil er hungrig ist, hat man Verständnis; wer aber die Frau eines anderen „stiehlt“, kann niemals mit Verständnis rechnen. Der junge Mann hätte ja seinen „Hunger“ bei seiner eigenen Frau stillen können. Ihm fehlt es nicht an Brot, sondern an Verstand; er ist „unsinnig“ oder, wie es hier wörtlich heißt: Ihm fehlt das Herz. Er hat einen Mangel an Herz. Was er tut, sieht aus wie Vergnügen, ist aber Selbstmord. Er „verdirbt seine Seele“.

Ehebruch bietet ihm nur ein kurzes „Vergnügen“; was folgt, ist jedoch nichts als „Plage und Schande“ sowie eine „Schmach“, die nicht ausgelöscht werden kann (Spr 6,33). Der Strafe zu entgehen, ist unmöglich. Da bleibt nur noch Rache. Nichts kann diese Schmach wegnehmen. Hier handelt es sich um eine hässliche Sünde für Gott; und die Konsequenzen für die Beteiligten sind schrecklich. So praktisch ist der Vater; so praktisch ist die Schrift.

Das Wort, das in Spr 6,29 mit „berührt“ übersetzt wird, gibt dieser Vers mit „Plage“ wieder. Wir sehen hier, wie die Beziehung zwischen Sünde und Strafe im Hebräischen durch ein Wortspiel aufgezeigt wird. Wer eine ehebrecherische Frau liebevoll berührt, den werden die Plagen hart berühren, die über ihn kommen werden.

Er bekommt es mit einem eifersüchtigen Mann zu tun, dessen Wut gegen ihn entfacht ist (Spr 6,34). Das Mitgefühl, das es für einen Dieb gibt, der aus Hunger stiehlt, fehlt völlig bei dem Ehemann, mit dessen Ehefrau er den Ehebruch begangen hat. Am Tag der Rache, das ist der Tag, an dem er den Ehebruch entdeckt, ist Rache das einzige, was ihm noch Befriedigung bringen kann. Der Mann, der Ehebruch mit seiner Frau begangen hat, muss gerichtet werden.

Anders als der Dieb kann der Ehebrecher seine Sünde nicht kompensieren (Spr 6,35). Der eifersüchtige Ehemann akzeptiert keine Entschädigung. Welche Geldsumme der Ehebrecher auch bieten mag – diese Sache lässt sich nicht mit Bestechung aus der Welt schaffen. Der Ehebrecher kann nicht wiedergutmachen, was er getan hat. Er kann seine Sünde nicht zurückdrehen. Für den Rest seines Lebens muss er mit dieser Sünde leben, falls er überhaupt am Leben bleibt und ihn der eifersüchtige Mann nicht umbringt.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Proverbs 6". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/proverbs-6.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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